O+P Fluidtechnik 1-2/2024
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FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />
04<br />
Lkw-Erprobungsträger mit ALS-Luftfederungssystem<br />
Alle ersten Prototypen des ALS-Ventils<br />
wurde mit der Firma Petoletka AD gemeinsam,<br />
gebaut und getestet (Bild 03).<br />
Der erste Test erfolgte im Jahr 2015. Das<br />
Hauptziel eines kompakten, preiswerten,<br />
mechatronischen Produkts konnte mit<br />
dem ALS-Ventilprinzip erreicht werden.<br />
Die integrierte Elektronik im ALS-Ventil<br />
kann für viele Anforderungen angepasst<br />
werden. In dem gezeigten Vorschlag<br />
(Bild 01) sind Sensoreigänge und ein<br />
CAN-Interface vorhanden und die Informationsverarbeitung<br />
erfolgt in der Ventilelektronik<br />
der Firma Brettmeister Elektronik.<br />
ACHSEN EINZELN ANSTEUERN<br />
FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />
ALS<br />
05<br />
06<br />
ALS-Ventil verbaut auf Lutftbalg (links) oder Traverse (rechts)<br />
Innovative Luftfederung 2.TASU für Luftfederung Nutzfahrzeuge, (Detailschema)<br />
Busse und Anhänger<br />
ALS Geschlossenes – Luftfederung E-BUS, Luftfederungssystem geschlossen mit ALS bei Bussen und E-Bussen<br />
Bei Fahrten des Fahrzeugs gibt es auf den Straßen viele Schwellen<br />
oder Mulden, welche in der Luftfeder einen Überdruck und damit<br />
unerwünschte Reaktionen verursachen könnten. Das heißt:<br />
Druckluft kann unkontrolliert aus der Luftfeder (LF) entweichen<br />
und das Fahrzeug verliert unerwünscht die vorgegebene Höhe.<br />
Das Problem wurde durch Einbau eines Rückschlagventils (RV)<br />
gelöst. Das ALS-Ventilprinzip ist patentrechtlich geschützt.<br />
Dipl. Ing. (FH) Miro Gudzulic<br />
Derzeit gibt es ein Erprobungsfahrzeug<br />
mit eingebautem ALS-Luftfederungssystem.<br />
Es handelt sich um ein Fahrzeug mit<br />
Hinterachse und Liftachse. Bild 04 zeigt<br />
den Erprobungsträger des Ingenieurbüros<br />
Truck-Ing.<br />
Bei dem Lkw wurden einige ALS-Ventile<br />
direkt auf der Luftfeder und bei Platzmangel<br />
neben der Luftfeder montiert<br />
(Bild 05). In das Liftbalg-Ventil, welches<br />
neben dem Liftbalg montiert wurde, ist eine<br />
Druckfeder integriert und damit ist die<br />
Vorgabe erfüllt, einen Restdruck in der<br />
Luftfeder zu belassen. Durch ALS wird<br />
jetzt erreicht, dass man die linke oder<br />
rechte Fahrzeugseite gleichzeitig be- oder<br />
entlüften kann. Dies ist notwendig bei<br />
Kurvenfahrten oder beim Transport<br />
lebender Tieren. Einzelne Fahrzeugachsen<br />
respektive Fahrzeugräder kann<br />
man auch durch ALS-Wireless ansteuern.<br />
Gleichzeitig entfallen durch ALS-Wireless<br />
zusätzliche Taster und Kabel vom<br />
Steuergerät zum Fahrzeug, was Stand der<br />
Technik ist. Durch direkten Einbau von<br />
der ALS auf der Luftfeder entfallen Druckluftleitungen,<br />
welche bei jeder Fahrzeughöhenänderung<br />
be- und entlüftet werden<br />
müssen. Dies reduziert den Druckluftverbrauch.<br />
Um die Fahrzeughöhe zu ermitteln,<br />
wurde bei dem Erprobungsträger erstmals<br />
ein Stoßdämpfer mit kontaktlosem Wegsensor<br />
eingesetzt. Die Variante mit Wegund<br />
Drucksensor ermöglicht die automatische<br />
Messung der Achslast des Fahrzeugs<br />
gemäß EU 2015 /719, Art 10d.<br />
MACHT AUCH BUSSE GRÜNER<br />
Durch direkten Einbau der ALS auf der<br />
Luftfeder mit EP-Patentschutz kann bei<br />
der Luftfederung von Bussen jetzt jede<br />
Achse, jede Bussseite und/oder einzelne Räder gesteuert werden.<br />
Dies ermöglicht eine leichte Kneeling-Steuerung durch integrierte<br />
Drucksensoren in das ALS-Ventil und eine unabhängige Steuerung<br />
der linken und rechten Seite des Busses.<br />
Entscheidender Vorteil der ALS-Luftfederung bei Bussen ist die<br />
geschlossene Luftfederanlage mit EP-Patentschutz. Bild 06 zeigt<br />
ein solches geschlossenes Luftfederungssystem. Die Anlage bein-<br />
28 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/01-02 www.oup-fluidtechnik.de