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O+P Fluidtechnik 5/2023

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05<br />

5445<br />

Mai <strong>2023</strong><br />

€ 17,50<br />

Organ des Forschungsfonds<br />

<strong>Fluidtechnik</strong> im VDMA<br />

FLUIDTECHNIK<br />

TITEL<br />

INNOVATION ZUM<br />

STANDARD GEMACHT<br />

Lakierschutzkappen schützen<br />

Hydrauliksysteme<br />

KUPPLUNGSBAHNHÖFE<br />

SMART SICHERN<br />

RFID-Tags und IO-Links<br />

eröffnen neue Möglichkeiten<br />

MIT 14 SEITEN<br />

MOBILE MASCHINEN<br />

oup-fluidtechnik.de


Standards<br />

Edelstahl 1.4571<br />

Höchste Präzision<br />

Zulassungen & Normen<br />

Hohe Verfügbarbeit<br />

Einsatzgebiete<br />

Wasser- & Schiffsbau<br />

Bahntechnologie<br />

Offshore-Technik<br />

Maschinenbau<br />

PH Industrie-Hydraulik GmbH & Co. KG<br />

Wuppermannshof 8, 58256 Ennepetal, Germany<br />

Tel. +49 (0) 2339 6021, Fax +49 (0) 2339 4501<br />

info@ph-hydraulik.de, www.ph-hydraulik.de<br />

MIT SICHERHEIT.<br />

EDELSTAHL VERBINDUNGSTECHNIK<br />

VON PH.<br />

PH Katalog<br />

als App für<br />

Android<br />

oder Ipad


WIRKLICH NEU<br />

EDITORIAL<br />

Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />

eine Ära ist zuende gegangen. Das letzte Atomkraftwerk Deutschlands ist vom Netz und<br />

wird teuer zurückgebaut. Ob das energiepolitisch eine gute Idee ist, da halte ich mich raus.<br />

Aber aus Ingenieurssicht ist der Atomausstieg auf jeden Fall eine gute Sache! Egal wo die<br />

Energie herkommen wird, es wird Arbeit für schlaue Köpfe geben. Und ich persönlich bin<br />

sicher, dass irgendeine Form der Kernkraft wieder an unserem Energiemix beteiligt sein wird.<br />

Aber hoffentlich eine, in der es weniger radioaktive Abfälle gibt, welche die Lebewesen auf<br />

diesem Planeten noch lange begleiten werden. Wahrscheinlich wird es eine Technik sein, die<br />

auch wesentlich effizienter ist als die aktuelle. Mit der hat man schon viele Erfahrungen<br />

gesammelt und sie stark optimiert. Aber um etwas wirklich Neues zu schaffen, muss das<br />

Alte weg, und wenn es per Verbot verschwindet, macht es schneller Platz.<br />

Diese Weisheit kommt allerdings schon bei der Frage nach den zukünftigen Kraftquellen für<br />

mobile Maschinen an ihre Grenzen. Wasserstoff und bisher verfügbare Batterien haben<br />

keine ausreichende Energiedichte, um Diesel adäquat zu ersetzen. Ob da die ineffizienten<br />

E-Fuels ihren Platz finden werden? Sicher ist: CO 2<br />

-neutral muss die Lösung sein. Vielleicht<br />

wird Kernkraft hier wieder aktuell – in den 50er und 60er Jahren wurde ernsthaft<br />

darüber nachgedacht, atomgetriebene Autos und Flugzeuge zu konstruieren. Der<br />

Ford Nucleon wurde zwar nie gebaut, aber die U.S. Air Force machte tatsächlich<br />

Testflüge mit einem nuklearen Flugzeugmotor. Möglich ist vieles.<br />

Solch visionäre Technik stellen wir in diesem Heft nicht vor, aber interessant und<br />

hilfreich sind unsere Beiträge. Wir berichten über hydraulische Bremsen im<br />

Bergbaueinsatz, verschiedenste Sensorlösungen vom Radar bis zum Neigungssensor<br />

sowie Druckluftmotoren und smarte Kupplungsbahnhöfe, um nur<br />

einige Themen zu nennen.<br />

Ich wünsche viel Spaß beim Lesen und verspreche, dass wir in zehn Jahren<br />

wirklich erstaunliche Neuheiten in der <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> vorstellen werden.<br />

Ihr<br />

Miles Meier<br />

m.meier@vfmz.de<br />

atam.it<br />

ATAM. Leistung und Zuverlässigkeit<br />

in “mobile applications”.<br />

ATAM produziert Stecker für Magnetventile in mobilen Anwendungen.<br />

Die Stecker durchlaufen Tests für extreme Bedingungen und hohe<br />

Zuverlässigkeit. Das Unternehmen stellt auch Spulen, Aktoren, Sensoren<br />

und Steckersysteme her, die den Marktanforderungen entsprechen.<br />

ATAM setzt sich für Innovation, Detailtreue und Umweltschutz ein.<br />

Magnetventilstecker der Baureihe MA6,<br />

mit angespritzem Kabel für IP69K-Anwendungen.<br />

www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/05 3


INHALT<br />

12<br />

22<br />

14<br />

MENSCHEN UND MÄRKTE<br />

BIG PICTURE<br />

06 Hochleistungssensoren bei der<br />

Brückeninspektion<br />

<strong>O+P</strong> LOUNGE<br />

10 In der Hydraulik sind besondere<br />

Menschen tätig<br />

MESSE<br />

12 Sensor+Test <strong>2023</strong><br />

INFOTAG FLUIDTECHNIK<br />

TECHNIK UND NORMUNG<br />

13 Normung und Regulierung jetzt<br />

und in Zukunft<br />

ANZEIGE<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

SERVICE<br />

TITEL SCHUTZELEMENTE<br />

16 Wenn Innovationen zu<br />

Standardlösungen werden<br />

VERBINDUNGSTECHNIK<br />

22 Kupplungsbahnhöfe smart<br />

sichern<br />

GASFÜLLVENTILE<br />

26 Wie dicht ist dicht genug?<br />

AUTOMATISIERUNG<br />

28 Hydraulik trifft Automatisierung<br />

HYDRAULIKAGGREGATE<br />

30 Sicher unterwegs im Bergbau<br />

DRUCKMESSTECHNIK<br />

32 Drucktransmitter sichern<br />

Hygienestandards<br />

DRUCKLUFTMOTOREN<br />

34 Der richtige Antrieb als Garant<br />

für hohe Prozesssicherheit<br />

03 Editorial<br />

33 Impressum<br />

FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />

SONDERTEIL MOBILE MASCHINEN<br />

FACHTAGUNG VON<br />

KIT & FVA<br />

14 Von der Forstwinde bis<br />

zur Lenkölversorgung<br />

AUTONOME MASCHINEN<br />

36 Autonomer Roboter für<br />

die Apfelernte<br />

SENSOREN<br />

42 FMCW-Radar in<br />

mobilen Maschinen<br />

MESSTECHNIK<br />

44 Große Vielfalt für präzise<br />

Neigungsmessungen<br />

36<br />

FORSCHUNGSPROJEKT<br />

48 Fahrzeugwartung via AR-App<br />

TITELBILD<br />

Pöppelmann GmbH & Co. KG<br />

Lohne<br />

4 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/05 www.oup-fluidtechnik.de


CYBER-SICHERHEIT IST FÜR ANLAGEN<br />

JETZT PFLICHT<br />

Betreiber von überwachungsbedürftigen Anlagen wie Aufzüge,<br />

Druck- oder Ex-Anlagen müssen künftig Cyber-Attacken an ihren<br />

Anlagen aktiv vorbeugen. Daran erinnern die Experten der<br />

Zugelassenen Überwachungsstellen (ZÜS) bei Dekra. Gefährdungen<br />

durch Sicherheitslücken bei der Software sowie Mess-,<br />

Steuer- und Regeltechnik (MSR) gehören gemäß den aktualisierten<br />

Vorschriften der Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV)<br />

zum Prüfumfang der<br />

ZÜS. Durch den Einsatz von<br />

IT-basierten Technologien<br />

und steigendem Vernetzungsgrad<br />

von Automatisierungssystemen<br />

können sicherheitsrelevante<br />

MSR-Einrichtungen<br />

zum Ziel von Manipulationen<br />

und damit anfällig<br />

für Angriffe auf die Cyber Security werden. Durch Softwaremanipulation<br />

könnte beispielsweise ein Aufzug gestoppt oder<br />

Geschwindigkeit und Fahrtrichtung verändert werden. Jeder<br />

Betreiber wird folglich durch die aktuelle Betriebssicherheitsverordnung<br />

verpflichtet, im Zuge einer Gefährdungsbeurteilung<br />

potenzielle Cyber-Bedrohungen zu identifizieren. Wenn<br />

potenzielle Cyber-Attacken oder Software-Defizite an Anlagen<br />

Personen gefährden, muss der Betreiber basierend auf seiner<br />

Gefährdungsbeurteilung Maßnahmen ergreifen. Im Rahmen<br />

der Prüfungen nach BetrSichV muss die Zugelassene Überwachungsstelle<br />

(ZÜS) dies künftig berücksichtigen. Dies gilt bei<br />

allen Arten von Prüfungen bei allen überwachungsbedürftigen<br />

Anlagen: vor Inbetriebnahme, wiederkehrend oder nach<br />

prüfpflichtiger Änderung. Künftig wird der ZÜS-Sachverständige<br />

im Zuge der Prüfung also konkret feststellen, ob der Betreiber in<br />

seiner Gefährdungsbeurteilung die möglichen Gefährdungen<br />

aufgrund Cyber-Bedrohungen ermittelt und bewertet hat. Hat<br />

der Betreiber keine entsprechende Gefährdungsbeurteilung<br />

vorgenommen, liegt ein Mangel vor. Bei Aufzügen, Druck- und<br />

Ex-Anlagen ist mittlerweile auch zu prüfen, ob die installierte,<br />

cyberkritische Software mit den Angaben in den technischen<br />

Unterlagen übereinstimmt. Der Prüfsachverständige hält nun<br />

bei jeder Prüfung die aktuellen Softwarestände fest. Der<br />

Betreiber ist dafür verantwortlich, dass sicherheitsrelevante<br />

Änderungen an Soft- und Hardware der ZÜS mitgeteilt werden.<br />

www.dekra.com<br />

SPARSAM IM VERBRAUCH UND BIOLOGISCH<br />

ABBAUBAR<br />

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12 – 16 June<br />

<strong>2023</strong><br />

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Forum<br />

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LBI Oil Free produziert seine<br />

sparsamen und ölfreien<br />

Schmierstoffe samt<br />

passender Dosiertechnik<br />

künftig in Frankenthal bei<br />

Worms. Die Schmiermittel<br />

entsprechen den EU-Reach-<br />

Richtlinien und sind biologisch abbaubar. Wasserbasierte,<br />

wasserfreie oder Trockenschmierstoffe für die Metallverarbeitung<br />

werden von LBI ebenso angeboten, wie Umform- oder<br />

Kühlschmierstoffe. Die Herstellung erfolgt auf Basis von<br />

Polymer-Technologie. Darüber hinaus sind die Rezepturen<br />

hautfreundlich, da sie chlor-, silikon-, teflon-, lösemittel-, ölund<br />

aromatenfrei und mit KTL-Prozessen gut verträglich sind.<br />

Damit entfällt auch die Klassifizierung als Gefahrstoff.<br />

www.lbi-oilfree.de<br />

Innovation<br />

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Ergänzt<br />

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www.messe-duesseldorf.de<br />

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MENSCHEN UND MÄRKTE<br />

HOCHLEISTUNGSSENSOREN BEI DER BRÜCKENINSPEKTION<br />

Zuverlässigkeit und Datensicherheit auch unter rauen Umgebungsbedingungen:<br />

Das müssen Komponenten für mobile Maschinen erfüllen. Auch die des<br />

italienischen Maschinenherstellers Barin, der mobile Arbeitsbühnen für die<br />

Inspektion und Wartung von Brücken herstellt. Innovative Sensorlösungen bezieht<br />

das Unternehmen vom langjährigen Partner Baumer. Absolute Drehgeber wie der<br />

Magres von Baumer sind dank ihrer präzisen magnetischen Abtastung sehr gut für<br />

die Überwachung der Auslegerrotation von Barin-Arbeitsbühnen geeignet.<br />

Zuverlässigkeit und Ausfallsicherheit sind bei Aufbauten zur Brückeninspektion, die<br />

unterhalb des Fahrzeugs zum Einsatz kommen, besonders wichtig. Arbeitsbühnen,<br />

die in der Höhe arbeiten, können bei Ausfällen geborgen werden. Bei Plattformen,<br />

die in die Tiefe ragen, wie hier im Bild bei der Inspektion der Stonecutters Bridge in<br />

Hongkong, ist das nicht so einfach.<br />

Bild: Barin<br />

www.baumer.com<br />

6 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/05 www.oup-fluidtechnik.de


SZENE<br />

60 JAHRE ZUKUNFTSWEISENDE SENSORIK<br />

In diesem Jahr blickt der Spezialist für Sensoren und Positioniersysteme, die Siko GmbH, auf 60 Jahre bewegte Firmengeschichte<br />

zurück. Siko gehört zu den bekanntesten Herstellern im Bereich Winkel- und Längenmesssysteme und hat sich zu einem Global<br />

Player entwickelt, der wegweisende Sensor- und Positioniersysteme für Industrie und Maschinenbau anbietet. Rund 250 Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter sind weltweit in fünf Tochtergesellschaften für Siko im Einsatz, davon 200 Mitarbeitende in Deutschland.<br />

Siko-Produkte – vom weltbekannten „Siko-Zähler“, einer mechanischen Positionsanzeige, über magnetische Encoder bis hin zu<br />

modernen Seilzuggebern für Hydraulikzylinder – sind in über 30 Ländern zu beziehen. Dabei bekennt sich das Unternehmen zu<br />

seinen regionalen Wurzeln und hat 2020 unweit des Stammhauses einen weiteren Standort in Bad Krozingen für die Elektronikfertigung<br />

sowie Vertrieb/Marketing in Betrieb genommen. Inzwischen hat sich Siko mit drei Geschäftsbereichen und einem weiteren<br />

deutschen Produktions- und Verwaltungsstandort in Bad Krozingen zukunftsfest aufgestellt. Im Bereich „Mobile Automation“<br />

setzt Siko auf robuste Sensoren, die für<br />

raue Einsatzbedingungen mobiler<br />

Maschinen geeignet sind. „Changeover<br />

Solutions“ sind Positioniersysteme für<br />

den Maschinenbau, die vornehmlich in<br />

der Verpackungs-, Pharma-, und<br />

Holzbearbeitungsbranche gefragt sind.<br />

„MagLine Motorfeedback“ bietet<br />

Encoder für die Antriebstechnik wie<br />

Linearmotoren und Torquemotoren<br />

sowie auch für den Einsatz in Robotik-<br />

Applikationen, wie Cobots. Maßgeblich<br />

verantwortlich für die Weichenstellungen<br />

der letzten Jahre ist Sven<br />

Wischnewski, der seit 2014 als<br />

Geschäftsführer der Siko GmbH tätig<br />

ist. Die Familie Wandres ist mittlerweile<br />

als Gesellschafter im Hintergrund<br />

aktiv, aber nicht mehr im operativen<br />

Geschäft involviert.<br />

www.siko.de<br />

DR. DOMINIK<br />

F. P. JOACHIM<br />

TECK SENG<br />

CHEW<br />

ERNST-AUGUST<br />

WASMUTH<br />

DR. H. C. KLAUS<br />

ENDRESS<br />

MATTHIAS<br />

ALTENDORF<br />

MENSCHEN UND MÄRKTE<br />

ist seit <strong>2023</strong> Geschäftsführer<br />

und Sprecher<br />

von Stauff Deutschland<br />

sowie Mitglied der<br />

Geschäftsleitung der<br />

internationalen Stauff<br />

Gruppe. Die Erweiterung<br />

der Geschäftsführung<br />

verfolgt u.a das<br />

Ziel, Stauff in den<br />

relevanten Zielmärkten<br />

noch stärker als Partner<br />

für Erstausrüster und<br />

Fachhändler und als<br />

Lösungsanbieter rund<br />

um Leitungssysteme<br />

für die Hydraulik und<br />

<strong>Fluidtechnik</strong> zu<br />

etablieren.<br />

ist neuer Produktmanager<br />

für Reifen im<br />

Hafenbetrieb bei<br />

Continental Spezialreifen.<br />

Chew treibt an der<br />

Schnittstelle zu<br />

Forschung und<br />

Entwicklung, Vertrieb,<br />

Qualitätsmanagement<br />

und Kundenservice die<br />

Entwicklung des<br />

Geschäftsfelds voran.<br />

Er berichtet an den<br />

Leiter des Geschäftsfeldes<br />

für Reifen im<br />

Hafenbetrieb Federico<br />

Jimenez und Leiter des<br />

Produktmanagements<br />

Martijn Oosterbaan.<br />

scheidet aus der<br />

Geschäftsführung der<br />

AVIT-Hochdruck<br />

Rohrtechnik GmbH aus.<br />

Nach mehr als 60<br />

Jahren Tätigkeit, in<br />

denen er die Firma<br />

maßgeblich entwickelt<br />

hat, wechselt er in den<br />

wohlverdienten<br />

Ruhestand. Mittlerweile<br />

liegt die Verantwortung<br />

mit Andreas<br />

Wasmuth in den<br />

Händen der dritten<br />

Generation. Dieser ist<br />

alleiniger Geschäftsführer<br />

der AVIT-Hochdruck<br />

Rohrtechnik.<br />

(Bild links) wird Anfang 2024 als Präsident des<br />

Verwaltungsrats der Endress+Hauser Gruppe<br />

aufhören. Ihm soll CEO Matthias Altendorf (Bild<br />

rechts) nachfolgen. Neuer Chef der Firmengruppe<br />

wird Dr. Peter Selders, der bislang das Kompetenzzentrum<br />

für Füllstands- und Druckmesstechnik<br />

leitet. Als zweiter Vertreter der Familie im<br />

Verwaltungsrat wird Steven Endress nachrücken,<br />

bisher Geschäftsführer von Endress+Hauser<br />

Großbritannien. Klaus Endress prägt seit fast 45<br />

Jahren die Entwicklung von Endress+Hauser. Er ist<br />

1979 in das von seinem Vater gegründete Unternehmen<br />

eingetreten und hatte 1995 von ihm die<br />

Leitung der Gruppe übernommen. 2014 übergab<br />

er die operative Verantwortung Matthias Altendorf<br />

und wurde Präsident des Verwaltungsrats.<br />

Klaus Endress bleibt Vorsitzender des Familienrats,<br />

der über alle wichtigen Fragen im Verhältnis<br />

zwischen Familie und Unternehmen berät.<br />

8 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/05 www.oup-fluidtechnik.de


SZENE<br />

HYDRAULIKZYLINDER-SEMINARE<br />

Auch in diesem Jahr<br />

bietet die Herbert<br />

Hänchen GmbH wieder<br />

Hydraulikzylinder-Seminare<br />

mit verschiedenen<br />

Schwerpunktthemen<br />

an. Dabei können<br />

Interessierte zwischen<br />

Präsenz- und Online-<br />

Seminaren wählen.<br />

Um Hydraulikzylinder geht es am 11. Mai in Dortmund. Thema<br />

ist vor allem die Wartung & Instandhaltung. Es gibt aber auch<br />

Zeit für Erfahrungsaustausch und für individuelle Fragen und<br />

die Diskussion bestimmter Anwendungsfälle. Die Teilnehmerzahl<br />

ist begrenzt. Wer keine Zeit für einen Präsenz-Termin hat,<br />

kann auch den online-Wissenstransfer wählen. Der ist online,<br />

90 Minuten und kostenlos. Über den Chat gibt es die Möglichkeit<br />

während des Vortrags Fragen zu stellen.<br />

www.haenchen.de<br />

WITTE BARSKAMP STELLT SICH NEU AUF<br />

Seit März präsentiert sich der deutsche Mess- und Spannvorrichtungsspezialist<br />

Witte Barskamp mit neu aufgestellter<br />

Unternehmensleitung. Gleichzeitig verstärkt der Mittelständler<br />

seine Führungsstruktur mit der Konstituierung eines Beirats<br />

sowie der Einrichtung eines Expertenpools Konstruktion.<br />

Geschäftsführender Gesellschafter der Witte Barskamp GmbH<br />

& Co. KG ist nunmehr Jens Düffert (Bild). 2009 als Leiter der<br />

internationalen Materialwirtschaft ins Unternehmen eingetreten,<br />

verstärkte Düffert die bisherige<br />

Führungsriege um Firmengründer<br />

Horst Witte und dessen Sohn<br />

Andreas bereits seit 2011 als Mitgeschäftsführer<br />

und seit 2021 auch als<br />

Mitgesellschafter.<br />

Die bisherigen Mitgeschäftsführer<br />

Horst und Andreas Witte bleiben<br />

neben Jens Düffert weiterhin<br />

Gesellschafter, wechselten jedoch<br />

vom operativen Geschäft in neue<br />

dem Unternehmen verbundene<br />

Verantwortlichkeiten. Firmengründer und Namensgeber Horst<br />

Witte ist Vorsitzender des neu gebildeten, mit hochkarätigen<br />

internen und externen Mitgliedern besetzten Beirats. Andreas<br />

Witte übernimmt die organisatorische und kreative Leitung des<br />

konstituierten Expertenpools Konstruktion. Durch das Verknüpfen<br />

hauseigener Entwicklungskompetenzen mit Hochschulen,<br />

externen Technologiegremien und Denkfabriken bildet er den<br />

Impulsgeber künftiger und gänzlich neuer Spannvorrichtungsund<br />

Automatisierungslösungen aus dem Hause Witte.<br />

www.witte-barskamp.de<br />

BOSCH REXROTH ERREICHT REKORDUMSATZ<br />

Bosch Rexroth hat im<br />

Geschäftsjahr 2022 mit 7<br />

Milliarden Euro den<br />

höchsten Umsatz in der<br />

Unternehmensgeschichte<br />

erzielt. Gegenüber dem<br />

Vorjahr (6,2 Milliarden<br />

Euro) stieg dieser um 14,1<br />

Prozent. Der Auftragseingang<br />

ging nur leicht zurück<br />

(-2,1 Prozent) auf 7,3<br />

Milliarden Euro – den zweithöchsten Wert bisher. Unternehmenszukäufe<br />

und -partnerschaften stärken das Produktportfolio<br />

und tragen zukünftig zum Wachstum und zur regional<br />

ausbalancierten Aufstellung bei. Investitionen in bestehende<br />

und neue Standorte sowie in Forschung & Entwicklung<br />

erreichten einen Höchststand. Ende 2022 beschäftigte Bosch<br />

Rexroth weltweit rund 32.100 Menschen, ein Plus von 3 Prozent<br />

www.boschrexroth.com<br />

INVESTITION IN DIE ZUKUNFTSFÄHIGKEIT<br />

Die JUMO-Unternehmensgruppe<br />

hat<br />

den offiziellen Start<br />

für das neue Werk 2<br />

in Rodges gegeben.<br />

Zum traditionellen<br />

Spatenstich waren,<br />

neben der Familie<br />

Juchheim, Vertreter<br />

von Politik, Wirtschaft<br />

und Verwaltung sowie zahlreiche Ehrengäste und<br />

Mitarbeitende in die Böcklerstraße im Technologiepark Fulda<br />

West gekommen. Das Werk ist ein Bekenntnis zum Wirtschaftsraum<br />

Fulda und eine langfristige Investition in die Zukunft der<br />

Unternehmensgruppe. „Wir errichten ein Werk für die Fertigung<br />

von Temperatur- und Drucksensoren mit einer Produktionsfläche<br />

von rund 13.000 Quadratmetern. Diese Produktbereiche<br />

sind zuletzt überdurchschnittlich stark gewachsen und wir<br />

sehen hier auch in den nächsten Jahren ein großes Potenzial“,<br />

erläuterte Geschäftsführer Dr. Steffen Hoßfeld. Mit 48 Millionen<br />

Euro ist der Neubau die größte Investition in der JUMO-Geschichte.<br />

„Selbstverständlich stehen die Themen Nachhaltigkeit,<br />

Digitalisierung und smarte Fabrik bei unserem neuen Werk<br />

ganz oben auf der Agenda“, so Hoßfeld weiter.<br />

Nach aktueller Planung wird JUMO komplett auf fossile<br />

Energieträger verzichten. Zur Heizungsunterstützung soll eine<br />

Geothermieanlage eingesetzt werden. Diese wird die Spitzenlast<br />

abdecken, die Grundlast wird komplett durch Wärmerückgewinnung<br />

aus den Produktionsprozessen gedeckt.<br />

www.jumo.net<br />

LIEBHERR BILANZIERT FÜR 2022 ERNEUT EINEN REKORDUMSATZ<br />

Die Firmengruppe Liebherr meldet für das Jahr 2022 einen Rekordumsatz von 12.589 Mio. Euro. Mit<br />

diesem Ergebnis verzeichnet das Unternehmen ein Wachstum von 950 Mio. Euro oder 8,2 Prozent<br />

gegenüber dem Vorjahr. Der anteilige Umsatz in den Produktbereichen Erdbewegungsmaschinen,<br />

Materialumschlagmaschinen, Spezialtiefbaumaschinen, Mobil- und Raupenkrane, Turmdrehkrane,<br />

Betontechnik und Mining betrug 8.561 Mio. Euro und lag damit 6,9 Prozent über Vorjahresniveau.<br />

588 Mio. Euro sind in Forschung und Entwicklung geflossen. Dort bilden alternative Antriebe<br />

weiterhin einen Schwerpunkt. Außerdem arbeitet Liebherr am verstärkten Einsatz hydrierter<br />

Pflanzenöle (HVO) für Krane, Bau- und Miningmaschinen.<br />

www.liebherr.com<br />

www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/05 9


IN DER HYDRAULIK<br />

SIND BESONDERE<br />

MENSCHEN TÄTIG<br />

Dr. Dominik F. P. Joachim ist seit <strong>2023</strong> Geschäftsführer der weltweit<br />

aktiven Stauff Gruppe und verantwortet darüber hinaus als<br />

Geschäftsführer und Sprecher der Geschäftsführung das Business von<br />

Stauff Deutschland. Seit 2017 ist der promovierte Ingenieur für Stauff<br />

tätig. Er war und ist für die globale Geschäftsentwicklung der Stauff-<br />

Gruppe zuständig. Mit <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> sprach Joachim über die große<br />

Bedeutung der Kundenanforderungen für ein Unternehmen.<br />

Herr Dr. Joachim, Sie können auf eine lange Erfahrung im Maschinenbau und in der Hydraulik zurückblicken.<br />

Was brachte Sie in diese Branche und was fasziniert Sie daran?<br />

Ehrlich gesagt, war es ein glücklicher Umstand, dass ich in<br />

der Hydraulik „gelandet“ bin, und ich bin der Branche<br />

immer treu geblieben. Die Hydraulik und ihre<br />

Anwendungen haben etwas Faszinierendes. Das liegt unter<br />

anderem auch daran, dass diese Technologie wie keine<br />

andere geeignet ist, schwere Lasten zu heben. Wenn ich<br />

mir anschaue, wie Experten und Laien, ob Erwachsene<br />

oder Kinder, staunend vor einem gewaltigen Mining-<br />

Bagger oder einem großen Mähdrescher stehen, bin ich<br />

immer wieder begeistert von der Hydraulik. Ein weiterer<br />

wichtiger Punkt, der für die Hydraulik spricht, sind die<br />

Menschen, die in diesem Bereich tätig sind. Wir sind ja<br />

eine begrenzte, aber in meinen Augen auch eine besondere<br />

Gemeinschaft, in der ich mich sehr wohlfühle.<br />

Sie wollen Stauff noch stärker auf die Anforderungen der Kunden ausrichten. Welche Anforderungen<br />

sehen Sie mittelfristig als die bedeutsamsten an?<br />

MENSCHEN UND MÄRKTE<br />

Sicherheit wird immer eine zentrale Rolle spielen. Mit<br />

unserem optimal aufeinander abgestimmten Gesamtprogramm<br />

rund um hydraulische Leitungssysteme gewährleisten<br />

wir den sicheren Betrieb von Anlagen und Maschinen.<br />

Mit unserem Konzept Stauff Line – dem Oberbegriff für<br />

Stauff-Komponenten und damit verbundene Dienstleistungen<br />

– gehen wir noch einen Schritt weiter und gewährleisten<br />

die Leckagefreiheit und optimale Performance des<br />

gesamten hydraulischen Leitungssystems. Generell sehen<br />

wir den Trend, dass sich Anlagen und Maschinen immer<br />

stärker an individuellen Anforderungen ausrichten.<br />

Demzufolge steigen auch die Anforderungen an die hydraulischen<br />

Leitungssysteme. „Connect with Stauff“, das Leitmotiv,<br />

mit dem wir erstmals auf der Hannover Messe aufgetreten<br />

sind, ist die Einladung an die Hersteller von Anlagen und<br />

Maschinen zu einer engen, partnerschaftlichen Zusammenarbeit.<br />

Im Idealfall werden wir von Anfang an in den Entwicklungsprozess<br />

eingebunden. Bei der Entwicklung neuer<br />

Lösungen liegt unser Fokus neben den technischen Parametern<br />

natürlich auch auf den Gesamtbetriebskosten.<br />

Stauff ist ein global aufgestelltes Unternehmen. Gibt es unterschiedliche Schwerpunkte in den<br />

verschiedenen Regionen und Ländern?<br />

Der internationale Hydraulikmarkt bietet noch viel<br />

Wachstumspotenzial für Stauff. Allerdings ist es schwierig,<br />

einzelne Länder oder Regionen zu benennen, vor allem<br />

angesichts der Veränderungen in den letzten Jahren. Der<br />

Weltmarkt ist in ständiger Bewegung, volatile Rohstoff- und<br />

Energiepreise sind nur zwei von vielen Faktoren. Hinzu<br />

kommt, dass wir es in der Hydraulik mit einem sehr fragmentierten<br />

Markt und einem breiten Anwendungsspektrum zu<br />

tun haben. Nichtsdestotrotz werden unsere klassischen<br />

Schwerpunktbranchen, also die Mobilhydraulik mit<br />

Anwendungen in der Bau-, Land- oder Forstmaschinenindustrie,<br />

auch weiterhin im Fokus bleiben. Wir sehen aber<br />

auch Potenzial in anderen Bereichen, zum Beispiel in der<br />

Windenergie. Hier engagieren wir uns und haben jüngst eine<br />

Wind Power Clamp für den Einsatz in Windkraftanlagen<br />

entwickelt.<br />

10 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/05 www.oup-fluidtechnik.de


Dr. Dominik F. P. Joachim<br />

Nachhaltigkeit wird an Bedeutung weiter wachsen. Wird der Bagger 2033 elektrisch oder mit Wasserstoff angetrieben?<br />

Hier gibt es keine allgemein gültige Antwort. Die Wahl des<br />

Antriebs wird auch in Zukunft stark vom Einsatzgebiet<br />

abhängen. Stellen Sie sich einen Bagger vor, der beim Bau<br />

einer Straße in einer noch weitgehend unerschlossenen<br />

Region der Welt rund um die Uhr im Einsatz ist. Als solcher<br />

wird er wahrscheinlich auch in zehn Jahren noch von einem<br />

Verbrennungsmotor angetrieben. Auf der anderen<br />

Seite der Skala stehen beispielsweise kleinere Erdarbeiten<br />

in einer westeuropäischen Innenstadt. Hier kann man<br />

davon ausgehen, dass ein Minibagger, der nur wenige<br />

Stunden lang kleine Gräben aushebt, elektrisch angetrieben<br />

wird. Wobei elektrisch hier bedeutet, dass die Pumpe<br />

von einer Batterie angetrieben wird, die eigentliche Kraftübertragung<br />

aber nach wie vor hydraulisch erfolgt. Dazwischen<br />

gibt es ein breites Spektrum, in dem sicher auch<br />

Hybridmaschinen eine Rolle spielen werden. Ob sich die<br />

Wasserstofftechnologie bis 2033 durchsetzen wird, lässt<br />

sich heute nicht mit Sicherheit sagen. Es ist eine sehr vielversprechende<br />

Zukunftstechnologie, aber es sind noch so<br />

viele Investitionen in die Infrastruktur notwendig, dass ich<br />

nicht davon ausgehe, dass sie bis 2033 flächendeckend<br />

eingesetzt werden kann.<br />

Was werden die Stauff-Produkte in zehn Jahren können?<br />

Viele Stauff-Produkte sind DIN-Produkte. Unsere Zink/Nickel-Beschichtung<br />

beispielsweise ist aber nicht irgendeine,<br />

sondern die Stauff Zink/Nickel-Beschichtung, mit der wir<br />

Kundenanforderungen übertreffen und auf dem Weltmarkt<br />

Standards setzen. Wir werden unsere Produktentwicklungen<br />

und Dienstleistungen auch in Zukunft an den Bedürfnissen<br />

von Erstausrüstern und Fachhändlern ausrichten.<br />

Ich behaupte, dass in den nächsten zehn Jahren die Anforderungen<br />

an DIN-Produkte weiter steigen werden. Die „einfachen“<br />

Optimierungspotenziale sind längst gehoben. Jetzt<br />

geht es um Details. Stauff-Produkte werden da auch in zehn<br />

Jahren den Unterschied machen.<br />

www.stauff.com<br />

www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/05 11


MESSE<br />

GROSSES INTERNATIONALES INTERESSE<br />

SENSOR+TEST <strong>2023</strong><br />

MENSCHEN UND MÄRKTE<br />

Knapp drei Monate vor der Eröffnung laufen die<br />

Vorbereitungen für die Sensor+Test vom 09. bis<br />

11. Mai <strong>2023</strong> auf Hochtouren. Die international<br />

führende Fachmesse für Sensorik, Mess- und<br />

Prüftechnik wird auch in diesem Jahr wieder auf<br />

dem Messegelände in Nürnberg stattfinden.<br />

„Wir werden im Mai unsere Aussteller und Besucher wieder in<br />

den Messehallen der Nürnberg Messe begrüßen,“ freut sich Holger<br />

Bödeker, Geschäftsführer der AMA Service GmbH. „Nach<br />

aktuellem Stand erwarten wir in diesem Jahr mehr als 350 Aussteller<br />

in den Hallen 1 und 2. Auch wenn wir damit noch nicht<br />

ganz an die Zahlen der Messe vor Corona herankommen, wird<br />

die Sensor+Test nichts an Attraktivität verlieren, sondern mit<br />

zahlreichen Highlights sogar noch hinzugewinnen.“<br />

Positiv gestaltet sich auch die Teilnahme internationaler Aussteller.<br />

Neben der Schweiz, aus der seit vielen Jahren die meisten<br />

Unternehmen kommen, wird im Mai eine große Anzahl britischer<br />

Firmen dabei sein. Auch mehrere Unternehmen sowie Delegationen<br />

aus China haben ihre Teilnahme zugesagt.<br />

VOLLES RAHMENPROGRAMM ERWARTET<br />

Das umfangreiche Rahmenprogramm, das die Sensor+Test bereits<br />

seit vielen Jahren auszeichnet, wird auch <strong>2023</strong> wieder durch<br />

ein hochkarätiges Vortragsforum begleitet. Auf den Foren präsentieren<br />

die Aussteller an allen drei Tagen neue Entwicklungen,<br />

Produkte und Anwendungsmöglichkeiten. Der Eintritt für Besucher<br />

ist frei. Interessierte, die nicht vor Ort sein können, haben<br />

die Möglichkeit, alle Vorträge live oder nach der Veranstaltung<br />

online anzuschauen. Das Vortrags-Forum steht am 9. Mai <strong>2023</strong><br />

unter dem Motto „Sensorik und Messtechnik für neue Energien“.<br />

Zum Sonderprogramm gehört in diesem Jahr zum ersten Mal<br />

eine Job-Lounge. Hier stellen sich am Messe-Donnerstag Aus-<br />

steller mit ihren Themen rund um Human Resources einem interessierten<br />

Publikum vor. Abgerundet wird das Programm von der<br />

Jobbörse und dem Career-Center, in dem Ingenieure sowie Studenten<br />

der technischen Fachrichtungen Tipps zu Bewerbung<br />

und Karriere von Personalprofis erhalten.<br />

EIN KONGRESS VON WELTFORMAT<br />

Vom 8.-11. Mai <strong>2023</strong> findet nun die SMSI <strong>2023</strong> – Sensor and Measurement<br />

Science International Conference – zum ersten Mal als<br />

Präsenzveranstaltung in Nürnberg statt, nachdem diese im Jahr<br />

2021 nur digital zahlreiche nationale und internationale Wissenschaftler,<br />

Entwickler und Experten zusammengebracht hatte.<br />

„Die Teilnehmer werden in diesem Jahr dabei besonders die<br />

Symbiose mit der parallel stattfindenden Messe schätzen, auf der<br />

sie ihren Innovationsdialog ideal fortsetzen können“, ist Holger<br />

Bödeker überzeugt. Die SMSI <strong>2023</strong> beinhaltet die drei Themenblöcke<br />

„Sensors and Instrumentation“, „Measurement Science“<br />

und „System of Units and Metrological Infrastructure“.<br />

Das neue Format hat es in sich, denn es vernetzt nationale und<br />

internationale Vertreter aus Forschung, Wissenschaft, Industrie<br />

und staatlichen Institutionen. Die SMSI Conference bietet eine<br />

Plattform für den Austausch der neuesten Forschungsergebnisse.<br />

Mehr Informationen finden Interessierte unter www.smsi-conference.com.<br />

JETZT TICKET SICHERN<br />

Die Sensor+Test ist an allen drei Messetagen jeweils von 9 bis 17<br />

Uhr geöffnet. Besucher müssen sich bereits vorab online registrieren.<br />

In Nürnberg findet kein Ticketverkauf statt. Einen kostenlosen<br />

Gutschein-Code, mit dem man sich für ein kostenloses E-Ticket<br />

registrieren kann, erhalten Besucher entweder von einem der<br />

ausstellenden Unternehmen oder in einer der Sonderaktionen.<br />

Bild: AMA Service GmbH<br />

www.sensor-test.de<br />

12 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/05 www.oup-fluidtechnik.de


INFOTAG FLUIDTECHNIK – TECHNIK UND NORMUNG<br />

VDMA<br />

NORMUNG UND REGULIERUNG<br />

JETZT UND IN ZUKUNFT<br />

Im März fand der Infotag Technik und<br />

Normung des VDMA-Fachverbandes<br />

<strong>Fluidtechnik</strong> vor einem gut gefüllten<br />

Auditorium statt. Es gab handfeste<br />

Informationen zu neuen Entwicklungen<br />

in der Normierung, aber auch wichtige<br />

Hinweise auf künftige Regelungen.<br />

Dazu gab es weitführende Einblicke in<br />

die Möglichkeiten, die der<br />

Verwaltungsschale innewohnen.<br />

Über den ersten Infotag Technik und Normung des<br />

VDMA-Fachverbandes <strong>Fluidtechnik</strong>, der nach der Corona-Pandemie<br />

wieder live und vor Ort in Frankfurt stattfand,<br />

freuten sich die zahlreich erschienenen Teilnehmer.<br />

Durch den Tag mit zehn Vorträgen führten Jörn Dürer, beim<br />

VDMA Referent <strong>Fluidtechnik</strong> sowie Technik und Normung, Hydraulik<br />

und Europäische Richtlinien gemeinsam mit Udo Bausch<br />

von Bosch Rexroth und Christian Geis, Stellvertretender Geschäftsführer<br />

<strong>Fluidtechnik</strong>.<br />

Zu Beginn gab es einen Überblick über die Maschinenbaukonjunktur<br />

von VDMA-Chefvolkswirt Ralph Wiechers. Der Titel des<br />

Vortrags „Zwischen Licht und Schatten“ gab schon einen guten<br />

Abriss des Inhalts. Wiechers Analyse der aktuellen Situation: „Es<br />

ist nicht komfortabel, aber es gibt erste Anzeichen für Hoffnung“.<br />

Im Anschluss berichtete Udo Bausch in Vertretung des erkrankten<br />

zuständigen Obmanns Ferdinand Rein über die aktuellen<br />

internationalen Standardisierungstendenzen in der <strong>Fluidtechnik</strong>.<br />

Eine wichtige Sache sei, so Bausch, dass nun auch wieder<br />

von Mensch zu Mensch über Normungen gesprochen wird<br />

und nicht mehr ausschließlich per Video. Im Jahr <strong>2023</strong> sind solche<br />

Treffen in Frankfurt und Milwaukee geplant.<br />

EINFLUSS DES GREEN DEALS<br />

Auch und gerade in der Industrie 4.0 sind Normen und Standards<br />

wichtig, damit Maschinen miteinander kommunizieren<br />

können. Die Bedeutung von standardisierten Daten innerhalb<br />

der digitalen Verwaltungsschale hob Christian Geis in seinem<br />

Vortrag hervor. Von der Feststellung, dass es noch keine einheitliche<br />

Definition eines digitalen Zwillings gibt, bis zu Geschäftsmodellen,<br />

die eine funktionierende und gut ausgestatte<br />

Verwaltungsschale ermöglicht, enthielt der Vortrag eine Menge<br />

Information.<br />

Weitere Vorträge behandelten den mittelfristigen Einfluss von<br />

europäischer Regulation auf Maschinenprodukte. Thomas Kraus,<br />

Referent des VDMA, stellte die neue EU-Verordnung Maschinen<br />

vor. Fredericke Krebs sprach online aus dem VDMA-Büro in<br />

Brüssel. Sie beschrieb die Auswirkungen des Green Deal auf den<br />

Maschinen- und Anlagenbau. Besonders ging sie dabei auf die<br />

Ökodesign-Richtlinie und deren Stichtage ein. Als besonders gravierend<br />

ist das momentan zur Debatte stehende Verbot von PFAS.<br />

Das ist eine große Gruppe von Industriechemikalien, die auch in<br />

Dichtungen verwendet werden. Bisher ist kein Ersatzstoff für diesen<br />

Einsatz bekannt. Ein Verbot dieser Substanzen könnte also<br />

weitreichende Folgen haben.<br />

SOFTWARE FÜR CO 2<br />

-BERECHNUNG<br />

INTERNATIONALE GESPRÄCHE<br />

ÜBER NORMUNGEN WIEDER<br />

AUF PERSÖNLICHER BASIS<br />

Die Vorträge von Wolfgang Gauchel, Festo, Hannah Harlos,<br />

VDMA, und Johannes Sprink vom ifas der RWTH Aachen drehten<br />

sich um die Berechnung des Product Carbon Footprint (PCF). Ein<br />

Product Carbon Footprint bilanziert alle Treibhausgasemissionen<br />

(bezogen auf eine definierte Nutzeneinheit) die während des<br />

Lebenszyklus eines Produkts entstehen - from cradle to grave.<br />

Harlos stellte dabei die Guidelines und das Software-Tool „PCF<br />

Starter“ vor, mit dem der VDMA Unternehmen bei der Berechung<br />

ihres CO 2<br />

-Fußabdrucks helfen will.<br />

Den Abschluss des Tages bot ein Vortrag über die Biologisierung<br />

der Industrie. Nathalie Wagner vom VDMA entwarf darin eine<br />

Zukunftsvision, in der Biologie und Technik immer mehr interagieren<br />

um Produktionsprozesse und Technologien zu verbessern.<br />

Die Industrie in Deutschland sollte hier die Augen aufhalten<br />

und sich vorbereiten.<br />

Gemeinsam mit den verschiedenen Vorträgen zu den Themen,<br />

die auch die Normungsgremien bearbeiten – wie Energieeffizienz<br />

und Industrie 4.0 – bildete der Infotag <strong>Fluidtechnik</strong> – Technik<br />

und Normung einen guten Überblick über Techniktrends in der<br />

<strong>Fluidtechnik</strong>.<br />

www.fluid.vdma.org<br />

www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/05 13


FACHTAGUNG VON KIT & FVA<br />

ENERGIEEFFIZIENTE ANTRIEBE<br />

FÜR MOBILE MASCHINEN<br />

VON DER FORSTWINDE BIS<br />

ZUR LENKÖLVERSORGUNG<br />

Bild: scharfsinn86 – stock.adobe.com<br />

FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />

Am 28. Februar fand in Karlsruhe die<br />

9. Fachtagung „Hybride und energieeffiziente<br />

Antriebe für mobile Arbeitsmaschinen“ mit<br />

ca. 170 Expertinnen und Experten aus<br />

Wissenschaft und Industrie statt. Veranstaltet<br />

wurde die Tagung durch die FVA GmbH mit<br />

wissenschaftlicher Unterstützung durch den<br />

Institutsteil Mobile Arbeitsmaschinen (Mobima)<br />

des KIT (Karlsruher Institut für Technologie).<br />

Zukunftsweisende Ideen wurden diskutiert und<br />

die Herausforderungen bei elektrischen und<br />

wasserstoffbasierten Antrieben<br />

herausgearbeitet.<br />

Mittlerweile hat die Fachtagung zu hybriden und<br />

energieeffizienten Antrieben für mobile Arbeitsmaschinen<br />

von KIT und der Forschungsvereinigung<br />

Antriebstechnik e. V. (FVA) im VDMA schon ihre<br />

neunte Ausgabe gesehen. Die etwa 170 Teilnehmer erlebten ein<br />

abwechselungsreiches Vortragsprogramm und eine Fachaustellung<br />

namhafter Unternehmen im Foyer des Veranstaltungsortes<br />

in Karlsruhe.<br />

Die Vorabendveranstaltung bot allen Teilnehmenden die Möglichkeit,<br />

sich bei geselliger Atmosphäre auszutauschen und einen<br />

Einblick in die aktuellen Forschungsthemen am Mobima sowie<br />

den anderen Bereichen des Instituts für Fahrzeugsystemtechnik<br />

(FAST) zu erhalten. Unterstützt wurde die Abendveranstaltung<br />

durch das Sponsoring der Firmen Bosch Rexroth, Fendt (AGCO)<br />

und Hohenloher Spezial-Maschinenbau (HSM).<br />

Eröffnet wurde die Tagung am 28. Februar <strong>2023</strong> von Prof. Dr.-<br />

Ing. Marcus Geimer vom Karlsruher Institut für Technologie. Darauf<br />

folgte Patrick Ahlbrand vom Unternehmen Claas mit einer<br />

Keynote zum Thema „Effizienter und nachhaltiger Einsatz von<br />

Landmaschinen“.<br />

NACHHALTIGKEIT UNTER DER LUPE<br />

In der zweiten Keynote zum Thema „Nachhaltigkeit – Ein Begriff<br />

macht Karriere“ von Prof. Dr. Dr. h.c. Bastian Kaiser von der<br />

Hochschule für Forstwirtschaft in Rottenburg wurde den Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmern eine neue Sichtweise auf den Begriff<br />

„Nachhaltigkeit“ aufgezeigt. Kaiser betonte in seinem Vortrag immer<br />

wieder den Bezug zur Nutzung von Ressourcen im Begriff<br />

Nachhaltigkeit. Denn entstanden ist der Begriff in der Forstwirtschaft,<br />

wo es um nachhaltige Erzeugung des Rohstoffs Holz ging.<br />

Dem Naturraum soll Holz in Form von Bäumen entnommen werden,<br />

aber so, dass auch künftige Generationen das noch tun können.<br />

Nachhaltigkeit ist also kein „Naturschutz“, sondern eher<br />

Ressourcenschutz.<br />

Anschließend folgten Vorträge in den Sessions „Innovative<br />

Forsttechnik“, „Elektrifizierte Arbeitsmaschinen“ sowie „Energieeffiziente<br />

Komponenten“. Abgeschlossen wurde die Veranstaltung<br />

mit Beiträgen zum Themenbereich „Klimaneutrale Antriebe“.<br />

In den insgesamt 12 Fachbeiträgen wurde die Bedeutung von<br />

der Hybridisierung und Effizienzsteigerung im Bereich der Mobilen<br />

Arbeitsmaschinen deutlich. Die Beiträge aus Industrie und<br />

Forschung zeigten, dass die Themen Klimaneutralität und Nachhaltigkeit<br />

auch im Umfeld der mobilen Arbeitsmaschinen Haupttreiber<br />

der Entwicklung sind. Insbesondere die Elektrifizierung<br />

bzw. Hybridisierung von Fahr- und Arbeitsantrieben hat sich als<br />

großes Potential für die Effizienzsteigerung erwiesen. Des Weiteren<br />

wurde auch der Einsatz von Wasserstoff als Energieträger<br />

mehrfach als wichtiges Forschungsthema adressiert. Das Gewicht<br />

der Batterien sowie der raumbedarf des Energieträgers<br />

Wasserstoff waren dabei die negativen Komponenten, die auch<br />

quantifiziert wurden.<br />

TAGUNGSBAND ONLINE<br />

In den Pausen zwischen den Vorträgen konnten sich die Teilnehmenden<br />

auf der begleitenden Fachausstellung der Firmen Bosch<br />

Rexroth, Hydac, InMach, RheinTacho und Shimadzu über neue<br />

Produkte und Innovationen informieren.<br />

Der zur Veranstaltung herausgegebene Tagungsband mit der<br />

ISBN 978-3-7315-1260-8 wird in digitaler Form über die KIT-Bibliothek<br />

kostenlos zur Verfügung gestellt.<br />

www.hybridtagung-karlsruhe.de<br />

14 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/05 www.oup-fluidtechnik.de


DIESEL-ELEKTRISCHE ANTRIEBSTOPOLOGIEN FÜR MOBILE MASCHINEN<br />

Um die verschiedenen Schwierigkeiten mit der Energieversorgung bei der Elektrifizierung<br />

vorerst zu umgehen aber dennoch die Vorteile elektrischer Antriebe in mobilen Arbeitsmaschinen<br />

nutzen zu können, ist der dieselelektrische Antrieb ein Lösungsweg. Dabei treibt ein<br />

Dieselmotor einen Generator an, der die Stromversorgung organisiert – ob mit Zwischenspeicher<br />

oder ohne. Bosch Rexroth hat aus diesen Gründen die eLion-Plattform entwickelt.<br />

Grundlage sind permanenterregte Synchronmaschinen in einem Leistungsbereich von 20 bis<br />

250 kw und passende Inverter. Dazu gehören ebenfalls Hochdrehzahlgetriebe, optimierte<br />

Hydraulik, on-board Ladegeräte, DC/DC-Wandler und Kabel. Dieses Angebot soll Maschinenherstellern<br />

die Elektrifizierung ihrer Flotte erleichtern.<br />

Dr. Steffen Mutschler, Bosch Rexroth AG, Ulm<br />

E100 – VOM PROTOTYP ZUR SERIENREIFE<br />

Der e100 ist der erste elektrisch<br />

betriebene Traktor von Fendt, der<br />

zur Serienreife entwickelt wird. Es<br />

ist ein Traktor mit 700 V Bordspannung,<br />

elektrifizierten Nebenaggregaten<br />

und einer elektrischen<br />

Antriebsleistung von ca. 50 kW.<br />

Das Fahrzeug soll sowohl Landwirten<br />

die Gelegenheit geben,<br />

Arbeiten lokal emissionsfrei<br />

durchzuführen, als auch Fendt neue Märkte erschließen.<br />

Fries stellte fest, dass Stromproduktion auf Höfen<br />

heute bereits Standard ist, was die Verbreitung<br />

elektrischer Antriebe begünstigen könnte. Der e100<br />

hat sich beispielhaft im Mäheinsatz auf einer öffentlichen<br />

Fläche bewährt, wo die Emissionsfreiheit einen<br />

besonderen Vorteil darstellt. Batteriekapazität war<br />

dafür ausreichend. Tests haben allerdings gezeigt, dass<br />

im Winter für die Heizung der Fahrerkabine viel Energie<br />

aufgewendet werden müsste. Da im Betrieb der Lärm<br />

des Verbrennungsmotors nicht mehr vorhanden ist,<br />

war die Lautstärke der Hydraulik deutlich vernehmbar.<br />

Die Problematik des Akku-Recyclings ist noch nicht<br />

vollständig gelöst.<br />

Stefan Fries, AGCO GmbH, Marktoberdorf<br />

EFFIZIENTER UND NACHHALTIGER EINSATZ<br />

VON LANDMASCHINEN<br />

Die Keynote von Patrick Ahlbrand zu Beginn der Fachtagung<br />

warf einen grundsätzlichen Blick auf die Energieeffizienz<br />

von Landmaschinen. Ahlbrand stellte fest, dass<br />

sich der Energiebedarf für die Erzeugung einer Tonne<br />

Weizen in den letzten 60 Jahren um 50 % gesenkt hat –<br />

von 2,89 l Diesel auf 1,47 l. Weiterhin wagte er die<br />

Prognose, dass sich in den nächsten Jahren die Bodennutzung<br />

aufgrund von Klimawandel und Regulierung von<br />

Pflanzenschutzmitteln ändern wird. Es wird zu vermehrter<br />

Rotation in der Fruchtfolge kommen und heterogene<br />

Pflanzen werden aufbearbeitet werden müssen. Daher<br />

wird der Markt, so Ahlbrand, nach vielseitigen Maschinen<br />

verlangen. Diese Vielseitigkeit wiederum wird eine<br />

erhöhte Bedieneffizienz erfordern. Verschiedene Stadien<br />

der Automatisierung werden daher immer häufiger in die<br />

Maschinen integriert werden. Was alternative Antriebe<br />

angeht, da sah Ahlbrand Probleme bei großen Maschinen.<br />

Die nötige Energie in Batterien zu<br />

tranportieren wird zu hohen<br />

Gewichten führen, wasserstoffbasierte<br />

Antriebe wiederum müssen<br />

ihren Treibstoff in sehr voluminösen<br />

Tanks transportieren. Unter Umständen<br />

müssten Arbeitsschritte neu<br />

gedacht werden, so Ahlbrand.<br />

Patrick Ahlbrand, Claas, Harsewinkel<br />

Bild: stockddvideo – stock.adobe.com<br />

SIMULATIVE UNTERSUCHUNG ZUM ENERGIEBEDARF EINER SCHREITENDEN FORSTMASCHINE<br />

Dieser Beitrag zeigte auf, wie es möglich sein könnte, den Energiebedarf der Fortbewegung eines<br />

Protalschreitwerks in einem frühen Stadium der Entwicklung zu berechnen. Dafür hatte die Forschergruppe<br />

um Sebastian Beiser, Marco Wydra und Marcus Geimer eine gekoppelte Simulation, bestehend<br />

aus Mehrkörper- und Hydraulikmodell erschaffen. Dabei wurde zunächst die Bewegungs- und<br />

Steuerungsabfolge beschrieben und sodann in drei Teilbewegungen unterteilt. Die Simulationen<br />

zeigen, dass für einen Bewegungsablauf eine Energie von 174 Wh benötigt wird. Diese Fortbewegungsart<br />

einer mobilen Maschine ist ungewöhnlich und wohl nur in sehr speziellen Umgebungen<br />

sinnvoll. Angedacht waren Forstarbeiten auf feuchtem Untergrund.<br />

M. Sc. Sebastian Beiser, akademischer Mitarbeiter im KIT, Karlsruhe


SCHUTZELEMENTE<br />

TITEL<br />

NEUE MATERIALIEN UND FUNKTIONEN<br />

WENN INNOVATIONEN ZU<br />

STANDARDLÖSUNGEN WERDEN<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Lars Ovelgönne, Marketingbeauftragter<br />

Kapsto, Pöppelmann GmbH & Co. KG, Lohne


SCHUTZELEMENTE<br />

Pöppelmann Kapsto, Entwickler und Hersteller<br />

von Schutzkappen und -stopfen aus Kunststoff,<br />

bewährt sich seit Jahrzehnten als starker Partner<br />

für die Industrie. Zu den jüngsten Neuheiten des<br />

Spezialisten für Schutzlösungen zählen 1.900<br />

standardmäßig verfügbare Artikel aus<br />

recyceltem Kunststoff sowie<br />

Lackierschutzkappen, die rund um verwendete<br />

Schutzstopfen für saubere Lackkanten sorgen.<br />

Das verhindert unter anderem gefährliche<br />

Lacksplitter in Hydrauliksystemen.<br />

Pöppelmann Kapsto, eine der vier Divisionen des Kunststoffspezialisten<br />

Pöppelmann aus Lohne, entwickelt und<br />

produziert Schutzkappen und -stopfen, Griff- und Schraubkappen<br />

sowie individuell für kundenspezifische Anwendungen<br />

konzipierte Artikel. Die Produkte schützen sensible und<br />

funktionsentscheidende Komponenten, z. B. im Bereich der Hydraulik-<br />

und Pneumatik, vor der Verunreinigung oder Beschädigung<br />

bei Lagerung oder Transport. Die Schutzelemente werden in<br />

unterschiedlichsten Branchen eingesetzt, von der Automobilin-<br />

dustrie über Maschinenbau, Bauwesen, Elektronik, Hydraulik,<br />

Luft- und Raumfahrt, Pneumatik bis hin zu Mess-, Steuer- und Regelungstechnik.<br />

In seiner Entwicklungsarbeit nimmt Pöppelmann<br />

Kapsto viele Aspekte auf, die sich aus den Anforderungen seines<br />

anspruchsvollen Kundenkreises ergeben. Daraus geht ein Sortiment<br />

hervor, das optimal auf Kundenwünsche zugeschnitten ist<br />

und zahlreiche echte Innovationen enthält. Für Aufsehen sorgen<br />

aktuell ein enorm erweitertes Sortiment an nachhaltigen Schutzlösungen<br />

und eine Innovation: Lackierschutzkappen, die serienmäßig<br />

aus dem 3D-Drucker stammen.<br />

DER NEUE STANDARD: RECYCELTER<br />

KUNSTSTOFF<br />

Mehr Umwelt- und Klimaschutz ist von zahlreichen Industriebetrieben<br />

längst zum wichtigen Unternehmensziel erhoben<br />

worden. Hier leistet Pöppelmann Kapsto Unterstützung mit ressourcenschonenden<br />

Produktalternativen: Der Kunststoffspezialist<br />

setzt mit seinem stetig wachsenden Sortiment an Schutzkappen<br />

und Schutzstopfen aus zirkulärem Post-Consumer-Rezyklat<br />

(PCR) neue Maßstäbe. Schon heute steht ein riesiges Programm<br />

an ressourcenschonenden Schutzlösungen standardmäßig zur<br />

Auswahl. Aktuell wurde es noch einmal um die enorme Anzahl<br />

von 1.900 Artikeln erweitert – und wird kontinuierlich ergänzt.<br />

01 Hauseigene Compoundierung: Pöppelmann sammelt seit 2013<br />

wegweisende Erfahrungen in der Aufbereitung und stellt selbst<br />

Post-Consumer- und Post-Industrial-Rezyklate (PIR) her<br />

01<br />

www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/05 17


SCHUTZELEMENTE<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN TITEL<br />

02<br />

03<br />

02 Der Verschlussstopfen GPN 300 F zum Schutz von Innengewinden<br />

und Bohrungen ist verfügbar als ressourcenschonende Alternative aus<br />

100 Prozent Rezyklat oder aus einer Recycling-Mischung in Signalgelb<br />

03 Verschlussstopfen GPN 300 V: Die nachhaltigen Schutzelemente<br />

aus 100 Prozent PCR im eingesetzten Kunststoff sind nach Gebrauch<br />

wieder vollständig recycelbar<br />

Die nachhaltigen Artikel entstehen im Rahmen der Initiative<br />

Pöppelmann blue der Pöppelmann Gruppe, mit der sich der<br />

Kunststoffverarbeiter für einen schonenden Umgang mit dem<br />

wertvollen Werkstoff einsetzt. Die unternehmensweite Initiative<br />

hat mehr Ressourcen- und Klimaschutz zum Ziel und strebt dafür<br />

in den verschiedenen Geschäftsbereichen, wenn möglich,<br />

kreislaufschließende Lösungen an. So floss unter anderem in<br />

der Division Pöppelmann Kapsto viel Entwicklungsarbeit in ressourcenschonende<br />

Alternativen zu bisherigen Standardartikeln.<br />

Ein interdisziplinäres Team aus Qualitätsmanagement, Anwendungstechnik,<br />

Labor, Produktion, Beschaffung und Entwicklung<br />

erarbeitete die Produkte, die in Tests, Analysen und Abmusterungen<br />

bestätigt wurden. Dabei half dem Kunststoffspezialisten die<br />

Erfahrung mit der eigenen Compoundierung, in der das Unternehmen<br />

seit 2013 wegweisende Erfahrungen in der Aufbereitung<br />

sammelt, selbst Post-Consumer- und Post-Industrial-Rezyklate<br />

(PIR) herstellt und seine Kompetenz rund um Recycling-Kunststoffe<br />

kontinuierlich ausbaut. Geeignete Materialien, welche die<br />

von Kapsto geforderten Qualitätsanforderungen erfüllten, wurden<br />

umfangreichen Tests unterzogen: Qualitätsmuster der Produkte<br />

wurden angefertigt, die Prozessabläufe den neuen Materialien angepasst<br />

und serienbegleitende Artikelprüfungen durchgeführt.<br />

„Das Ergebnis ist eine riesige Anzahl an ressourcenschonenden<br />

Alternativen, die wir zum neuen Standard erhoben haben“, berichtet<br />

Rouven Südkamp, Project Management bei Pöppelmann<br />

Kapsto. Ein Großteil dieser Produkte besteht aus bis zu 100 Prozent<br />

zirkulärem Post-Consumer-Rezyklat im eingesetzten Kunststoff,<br />

d. h. die Artikel wurden aus gebrauchten Kunststoffprodukten<br />

hergestellt, die bereits einen kompletten Lebenszyklus<br />

durchlaufen haben. Da die nachhaltigen Kunststoffkappen und<br />

Kunststoffstopfen wiederum selbst zu 100 Prozent recyclingfähig<br />

sind, können sie nach Gebrauch für die erneute Herstellung von<br />

Kappen und Stopfen, aber auch anderen Kunststoffprodukten,<br />

genutzt werden und gelangen auf diese Weise wieder zurück in<br />

den Materialkreislauf. Die Artikel bestehen aktuell aus PCR-Polyethylen<br />

(PCR-PE) oder PCR-Polypropylen (PCR-PP) und tragen<br />

das Umweltzeichen Blauer Engel der deutschen Bundesregierung,<br />

das für umweltfreundliche Produkte vergeben wird. Es<br />

garantiert, dass die Produkte aus mindestens 80 Prozent Recyclingmaterial<br />

bestehen.<br />

NACHHALTIGKEIT LEICHT GEMACHT<br />

Viele der nachhaltigen Kapsto Normreihen werden sogar aus<br />

100 Prozent PCR im eingesetzten Kunststoff gefertigt. Ganz neu<br />

im Sortiment der ressourcenschonenden Schutzlösungen sind<br />

außerdem Artikel, die besondere Farbwünsche der Kunden erfüllen<br />

und bisher nur aus Neuware verfügbar waren. So wird<br />

beispielsweise für die Sechskantkappen GPN 1000 und die<br />

WIR HABEN RESSOURCEN-<br />

SCHONENDE ALTERNATIVEN<br />

ZUM STANDARD ERHOBEN<br />

Klemmkappen GPN 1010 zum Außenschutz von Bolzen und Muttern<br />

eine Mischung aus PCR und Neuware eingesetzt, mit einem<br />

deutlich überwiegenden PCR-Anteil, um sie auch in Schwarz anbieten<br />

zu können. Durch die optimale Rezeptur ist Pöppelmann<br />

Kapsto für die verschiedenen farbigen Artikel zu einem Recyclingmaterial<br />

gelangt, das sich im Vergleich zu Virgin Material durch<br />

einen nur leicht veränderten Farbton bei gleichbleibender<br />

Grundfarbe auszeichnet. Produkte wie die Verschlussstopfen<br />

GPN 300 F und GPN 300 V, die bisher entweder aus Neuware oder<br />

in ressourcenschonender Alternative aus 100 Prozent PCR in der<br />

Standardfarbe Recycling Blau verfügbar waren, sind dank der<br />

Recyclingmischung nun ebenfalls als farbige Alternativen in Signalgelb<br />

verfügbar. Durch die Mehrfachnutzung des Materials, das<br />

für die Produkte aus reinem PCR oder mit einem überwiegenden<br />

PCR-Anteil eingesetzt wird, trägt der Kunststoffspezialist zur<br />

Schonung natürlicher Ressourcen bei. Um seinen Beitrag zum<br />

Klimaschutz weiter zu verbessern, hat Pöppelmann außerdem<br />

die Treibhausgas-Emissionen des gesamten Unternehmens,<br />

den sogenannten Corporate Carbon<br />

Footprint (CCF), mit Unterstützung eines<br />

spezialisierten Beratungsunternehmens<br />

berechnen lassen. „Die Untersuchungen<br />

haben ergeben, dass wir<br />

mit den farbigen Artikeln aus dem<br />

Materialmix unsere CO 2<br />

-Emissionen<br />

um bis zu 50 Prozent senken, mit den<br />

Produkten aus 100 Prozent PCR im einge-<br />

18 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/05 www.oup-fluidtechnik.de


SCHUTZELEMENTE<br />

05<br />

04 Dichtstopfen GPN 736: Zum Verschließen von<br />

Einschraublöchern nach DIN 3852-1 und ISO 11926 und<br />

besonders geeignet für Prozesse wie Reinigen, Prüfen<br />

oder Lackieren<br />

05 Die neuen Lackierschutzkappen von Pöppelmann<br />

Kapsto sind auf gängige Schraubstopfen, z. B. die<br />

Dichtstopfen mit O-Ring GPN 737, abgestimmt<br />

04<br />

setzten Kunststoff sogar um bis zu 60 Prozent. Mit dem neuen<br />

Standard machen wir unseren Kunden Nachhaltigkeit leicht:<br />

Durch die Nutzung dieser Produkte können sie auch ihre eigene<br />

Umweltbilanz positiv beeinflussen“, unterstreicht Rouven<br />

Südkamp.<br />

SCHUTZ VOR LACKSPLITTERN IN<br />

HYDRAULIKSYSTEMEN<br />

Neben dem konsequenten Engagement von Pöppelmann Kapsto<br />

für mehr Nachhaltigkeit schätzen zahlreiche Kunden außerdem<br />

die kontinuierliche Anpassung des Sortiments an ihre aktuellen<br />

Bedürfnisse. Viele Innovationen entstehen in enger Zusammenarbeit<br />

mit der Industrie, werden später in das Standardsortiment<br />

übernommen und stehen damit dem gesamten Kundenkreis des<br />

Schutzelemente-Spezialisten zur Verfügung. Aktuelles Beispiel<br />

sind die Lackierschutzkappen GPN 733 und GPN 734 die in Kombination<br />

mit den Dichtstopfen GPN 736 und GPN 737 eingesetzt<br />

werden. Mit dieser Innovation führt Pöppelmann Kapsto erstmals<br />

eine neue Normreihe ein, die komplett im 3D-Druck produziert<br />

wird. Anstoß für die Entwicklung der Lackierschutzabdeckung<br />

für Schraubschutzstopfen kam aus Reihen der Anwender,<br />

wie Rouven Südkamp erzählt: „Wir hatten verschiedene Anfragen,<br />

z. B. von Herstellern von Hydraulikpumpen, die nach einer<br />

wirkungsvollen Lösung gegen Verunreinigungen ihrer Systeme<br />

durch Farbsplitter nach einem Lackierprozess suchten.“ Das Problem:<br />

In der Praxis werden diverse Öffnungen und Anschlüsse<br />

von Bauteilen, z. B. Pumpengehäuse, durch Schutzelemente von<br />

Pöppelmann Kapsto vor dem Eindringen von Verschmutzungen<br />

oder Staub geschützt. Werden diese Bauteile zusätzlich lackiert,<br />

kann durch den Farbauftrag rund um das Schutzelement ein undefinierter<br />

Rand entstehen. Die Folge: Der Schraubstopfen verklebt<br />

mit dem Bauteil. Bei seiner Demontage entstehen unsaubere<br />

Ränder und Lacksplitter. Gelangen diese in das Hydrauliksystem,<br />

können sie erhebliche Schäden verursachen, die bis zum Ausfall<br />

führen. Ein weiteres Problem: Die überlackierten Schutzstopfen<br />

sind schwer erkennbar. Das birgt die Gefahr, dass sie zur Weiterverarbeitung<br />

der Komponenten nicht erkannt und demnach<br />

nicht rechtzeitig demontiert werden und dadurch später die<br />

Produktionsabläufe stören.<br />

Mit den neuen Kapsto Lackierschutzkappen GPN 733 und GPN<br />

734, die vormontiert werden können, um mit dem Schutzstopfen<br />

in einem Arbeitsgang den ansprechenden Anschluss des Bauteils<br />

zu verschließen, wird Abhilfe geschaffen. Sie werden in Kombination<br />

mit den gefragten Dichtstopfen GPN 736 und GPN 737<br />

eingesetzt. Die Kappen besitzen eine innenliegende Klemmwulst,<br />

die für den festen Sitz der Lackschutzkappe sorgt. Sie sind<br />

mit einer zum Patent angemeldeten „Lacknase“ ausgestattet, die<br />

ein Festkleben verhindert und beim Lackieren der Komponente<br />

einen minimalen Bereich um den Schraubstopfen lackfrei belässt.<br />

So kommt es beim Entfernen nicht zu Lackabplatzern, die<br />

das Bauteil verunreinigen können. Zudem bleibt der Schraubstopfen<br />

selbst frei von Lack. Das erleichtert seine Demontage und<br />

sorgt dafür, dass das Schutzelement gut erkennbar ist, damit es<br />

auch wirklich zum vorgesehenen Zeitpunkt in der Produktion<br />

entfernt wird. Die Montage bzw. die Demontage der Lackierschutzkappen<br />

ist z. B. mit dem Kapsto BIT 73X möglich. Pöppelmann<br />

Kapsto hat die neuen Lackierschutzkappen passend zu seinen<br />

gefragtesten Schraubstopfen in Standardgrößen entwickelt.<br />

„Dabei haben wir uns aufgrund der zahlreichen verschiedenen<br />

Gewindearten erstmals für die serienmäßige Herstellung im<br />

3D-Druck entschieden und sind damit in der Lage, auch auf<br />

Sonderwünsche unserer Kunden schnell und flexibel zu reagieren“,<br />

so Rouven Südkamp.<br />

VOM SONDERWUNSCH ZUR STANDARDLÖSUNG<br />

Die umfassende Kunststoffexpertise von Pöppelmann Kapsto, zusammen<br />

mit jahrzehntelanger Erfahrung in der Entwicklung und<br />

Herstellung von Schutzlösungen, machte die Division zum gefragten<br />

Partner von Unternehmen aus verschiedensten Industriezweigen.<br />

„Unser Vorteil ist, dass wir für unsere Entwicklungen<br />

alle notwendigen Kunststoffspezialisten unter einem Dach vereinen.<br />

So können wir immer wieder neue Wünsche unserer<br />

Kunden in die Entwicklung aufnehmen, unsere Produkte aktuellen<br />

Anforderungen anpassen und Innovationen, die aus Kundenbedarf<br />

entstehen, z. B. farbige Recycling-Schutzelemente oder Kappen für<br />

den Lackierschutz, im Rahmen unseres Standardsortiments allen<br />

Kunden verfügbar machen“, meint Rouven Südkamp.<br />

Bilder: Pöppelmann GmbH<br />

www.poeppelmann.com<br />

POINTIERT<br />

NEUE NORMREIHE KOMPLETT<br />

IN 3-D-DRUCK PRODUZIERT<br />

„LACKNASEN“ VERHINDERN<br />

LACKSPLITTER IM HYDRAULIKSYSTEM<br />

SORTIMENT AN RESSOUCENSCHONENDEN<br />

PRODUKTEN WÄCHST BESTÄNDIG<br />

www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/05 19


MARKTPLATZ<br />

BLUETOOTH-TECHNOLOGIE IN DER<br />

INSTANDHALTUNG<br />

MIT DEM KALKULATOR DIE PASSENDE<br />

VAKUUMLÖSUNG FINDEN<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

In der Instandhaltung sind<br />

automatische Schmiersysteme<br />

von perma ein unverzichtbares<br />

Hilfsmittel, wenn es um eine<br />

regelmäßige und präzise<br />

Schmierung von Maschinen<br />

und Anlagen geht. Mit den<br />

neuen perma Schmiersystemen,<br />

die über eine Bluetooth-<br />

Funktion verfügen, können<br />

Instandhaltungsarbeiten noch<br />

effizienter gestaltet werden.<br />

Für den Einsatz dieser<br />

Schmiersysteme hat perma<br />

eine spezielle App entwickelt<br />

– die perma CONNECT App.<br />

Mit dieser App lassen sich alle Schmiersysteme an jeder<br />

Anwendung ganz einfach konfigurieren, warten und steuern.<br />

Das funktioniert in Echtzeit und von jedem Endgerät aus.<br />

Dank der Bluetooth-Funktion werden alle Schmiersysteme aus<br />

der Ferne überwacht. Aufenthaltszeiten in schwer zugänglichen<br />

Arbeits- oder sogar Gefahrenbereichen werden reduziert,<br />

was aktiv die Arbeitssicherheit erhöht. Mit der perma CON-<br />

NECT App können jederzeit Spendezeiten angepasst, Sonderspenden<br />

veranlasst oder das Schmiersystem ein- und ausgeschaltet<br />

werden. Bei Überdruck oder einer leeren LC gibt es<br />

sofort eine Fehlermeldung. Die Bluetooth Technologie lässt sich<br />

leicht in bestehende Prozesse integrieren. In Verbindung mit<br />

der Webanwendung stehen alle Informationen zu Schmierstellen<br />

und Anwendungen auch an Ihrem Arbeitsplatz bereit.<br />

www.perma-tec.com<br />

SIEBEN NEUE LECKAGE-KAMERAS<br />

Teledyne FLIR, ein Teil von<br />

Teledyne Technologies Incorporated,<br />

hat die neue G-Serie vorgestellt,<br />

eine Familie von Hightech-<br />

Kameras für die optische Bildgebung<br />

von Gasen (OGI) mit<br />

gekühltem Kern, mit denen<br />

Fachleute bei der Erkennung und<br />

Reparatur von Lecks (LDAR)<br />

schädliche Gasemissionen<br />

nahtlos lokalisieren und dokumentieren können. Die G-Serie<br />

wurde entwickelt, damit alltägliche Anwender in der Öl- und<br />

Gas-, Fertigungs-, Stahl- und Versorgungsindustrie mehr Zeit<br />

mit der Priorisierung von Leck Reparaturen und weniger mit der<br />

Dokumentation verbringen und gleichzeitig bessere Einblicke in<br />

die Schwere der Emissionen erhalten können.<br />

Die G-Serie umfasst sieben Kameramodelle. Alle Modelle sind<br />

mit drahtloser Konnektivität verfügbar, damit der Bediener<br />

gespeicherte Bilder und Videos automatisch hochladen und in<br />

der Software FLIR Ignite Cloud speichern kann, während er<br />

unterwegs ist. Die Kameras der G-Serie bieten eine einfache<br />

Kompatibilität mit Analysesoftware von Drittanbietern. So<br />

kann der Bediener die erfassten Inhalte zur Überprüfung an<br />

Kollegen auf der ganzen Welt drahtlos weiterleiten, damit<br />

weitere Analysen durchgeführt und die Aufnahmen verarbeitet<br />

werden können. Schnell austauschbare Objektive bieten dem<br />

Benutzer die nötige Flexibilität zur Inspektion aus verschiedenen<br />

Entfernungen.<br />

www.teledyneflir.com<br />

Pfeiffer Vacuum hat ein Vakuumberechnungstool vorgestellt,<br />

mit dem sich spezifische Vakuumprodukte für die jeweilige<br />

Anwendung identifizieren lassen. Weiter können Evakuierungsund<br />

Abpumpkurven untersucht sowie verschiedene Berechnungen<br />

für selbst konfigurierte<br />

Lösungen<br />

durchgeführt werden.<br />

„Mit unserem neuen<br />

Vakuumkalkulator<br />

wollen wir unseren<br />

Kunden etliche<br />

Entscheidungen<br />

erleichtern. Auf der<br />

Suche nach der<br />

richtigen Vakuumlösung<br />

brauchen sie<br />

lediglich die technischen Parameter in das Tool einzufügen und<br />

die passenden Produkte werden angezeigt. Darüber hinaus<br />

können unterschiedliche Berechnungen für bestehende<br />

Pumplösungen durchgeführt werden“, erklärt Daniela Kunzig,<br />

Head of Digital Business. Dadurch sei es möglich, mehrere<br />

Vakuumlösungen zu finden und miteinander zu vergleichen.<br />

Der Vakuumkalkulator ist über das Webportal „Select &<br />

Request“ verfügbar. Mit jeder Suche oder Berechnung ist ein<br />

Kontaktformular verknüpft, über das sich die Kunden direkt an<br />

den zuständigen Vertriebsingenieur wenden können, um ein<br />

Angebot anzufordern.<br />

www.pfeiffer-vacuum.com<br />

SENSOREN FÜR ANSPRUCHSVOLLE<br />

WASSERSTOFF-ANWENDUNGEN<br />

Die Nachfrage nach Wasserstoff steigt im Rahmen der Energiewende<br />

stetig. Insbesondere die Verwendung von Wasserstoff<br />

als alternativer Kraftstoff ist hierbei zu nennen. Die Automatisierungsspezialisten<br />

von STW aus Kaufbeuren bieten für diese<br />

Anwendungen Drucksensoren. Die Wasserstoff-Drucksensoren<br />

von STW basieren auf einer Dünnschicht-Sensortechnologie,<br />

die seit nahezu 30<br />

Jahren weiterentwickelt<br />

und verfeinert<br />

wird und in einer<br />

Vielzahl von<br />

Anwendungen zum<br />

Einsatz kommt. Die<br />

von STW hergestellten<br />

Dünnschicht-<br />

Drucksensoren sind<br />

kompakte und robuste Messeinheiten in Stahlbauweise, die je<br />

nach Anwendung hochpräzise und hochauflösend Drücke bis zu<br />

3000 bar messen können. Herzstück sind die robusten Druckzellen<br />

aus Edelstahl, die in Kaufbeuren entwickelt und produziert<br />

werden. STW verfügt dank jahrzehntelanger Erfahrung<br />

über die notwendige Expertise zur Anpassung von Dünnschichtsensoren<br />

für genaue und stabile Messungen in den<br />

Reaktionsräumen von Brennstoffzellen. Berücksichtigt werden<br />

dabei die anomale Ausdehnung von Wasserstoff, die schwankenden<br />

Wasserdampfanteile innerhalb der Brennstoffzelle und<br />

das mögliche Auftreten statischer elektrischer Ladungen. STW<br />

stellt diese Lösungen vom 9.-11. Mai auf der Messe Sensor+Test<br />

in Nürnberg vor (Stand 1-114, Halle 1).<br />

www.stw-mm.com<br />

20 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/05 www.oup-fluidtechnik.de


HOCHGENAUE PEGELSONDE<br />

Die Niveau-Pegelsonde 26X von Keller liefert hochgenaue Messergebnisse<br />

und zeichnet sich durch ihre hervorragende Langzeitstabilität aus. Temperaturabhängigkeiten<br />

und Nichtlinearität werden mittels eines mathematischen<br />

Modells im Mikrokontroller exakt kompensiert. Die Pegelsonde kann<br />

zusätzlich zur RS485-Schnittstelle mit einer analogen Schnittstelle betrieben<br />

werden. Dank robustem Gehäuse aus Edelstahl mit hochwertiger<br />

Kabelverschraubung bietet die Sonde einen langjährigen wartungsfreien<br />

Betrieb. Ein erweiterter Blitzschutz ist als Option erhältlich. Typisch findet<br />

der 26X seinen Einsatz in hydrostatischen Druckmessungen, wie Grundwasser-,<br />

Oberflächenwasser-, Wassertank- und Treibstofftankmessungen.<br />

www.keller-druck.com<br />

NEUE GENERATION VON INKREMENTAL-DREHGEBER AM MARKT<br />

Posital hat ein umfangreiches Upgrade seiner IXARC-Familie von inkrementalen Drehgebern<br />

vollzogen – und damit eine übergreifende NeXtGen-Initiative gestartet. Die konsequent überarbeiteten<br />

Inkrementalgeber verfügen über eine neue magnetische Sensortechnologie und<br />

energieeffizientere integrierte Mikrocontroller. Dabei bleiben sie mechanisch und elektrisch mit<br />

den früheren Modellen kompatibel, profitieren aber von<br />

einem deutlich geringeren Stromverbrauch. Dies ist ein<br />

wichtiger Aspekt in komplexen Anwendungen, bei denen<br />

mehrere Geräte an das Steuerungssystem angeschlossen<br />

sind. Die aktualisierten Drehgeber sind nur der erste Teil<br />

einer Reihe von NeXtGen-Produkten, die Posital im Laufe<br />

des Jahres auf den Markt bringen wird.<br />

Die neuen IXARC-Inkrementalgeber verwenden eine<br />

TMR-Sensortechnologie (Tunnel-Magneto-Resistance)<br />

anstelle der Hall-Effekt-Sensoren, die in den Vorgängermodellen<br />

genutzt wurden. TMR-Sensoren bieten eine höhere<br />

magnetische Empfindlichkeit, wodurch sich die Auflösung verbessern lässt. TMR-Sensoren sind<br />

außerdem weniger temperaturempfindlich und energieeffizienter als ihre Vorgänger. Posital wird<br />

die TMR-Technologie für sein gesamtes magnetisches Drehgebersortiment einführen, einschließlich<br />

absoluter Anbaugeber für anspruchsvolle Industrieeinsätze und der umfangreichen Produktlinie<br />

von Kit-Encodern für integriertes Motorfeedback. Die TMR-Sensoren werden an eine neue<br />

Generation von Mikrocontrollern angeschlossen, die im Vergleich zu älteren Komponenten einen<br />

um 60 % geringeren Energieverbrauch aufweisen und neue Signalverarbeitungsalgorithmen<br />

unterstützen können.<br />

www.posital.de<br />

KUGELHAHN MIT PATENTIERTEM INNENLEBEN<br />

Der PFA ausgekleidete Kugelhahn ChemBall ist das neue Flaggschiff des Schweizer Unternehmens<br />

ChemValve-Schmid AG. Die Innovation basiert, auf der in eigener Regie entwickelten und<br />

patentierten TrueFloat® Technologie. Im Detail bedeutet das: Ein einteiliger PFA-Mantel umschließt<br />

den in sich beweglichen, schwimmenden Kugelkern. Die Kugel ist mittels einer Metallzu-Metall<br />

Verbindung gelagert, wodurch ein Verschleiß<br />

ausgeschlossen wird. Das Resultat sind eine maximale<br />

Dichtigkeit kombiniert mit längerer Lebensdauer. Die Armatur<br />

kann in Temperaturbereichen von -20°C bis 200°C eingesetzt<br />

werden. Während die Entwicklung und Produktion anfänglich<br />

insbesondere auf die Chlor-Alkali-Industrie fokussierte, ist der<br />

weiterentwickelte ChemBall perfekt für den Einsatz mit<br />

jeglichen aggressiven Medien geeignet.<br />

Die ChemValve-Schmid AG verfügt über eine herausragende<br />

PFA-Fertigungskompetenz. Spezifische PFA-Spritzgussmaschinen<br />

wurden eigens für die Herstellung dieser ausgewählten<br />

Armaturen entwickelt. Metallische sowie PTFE-Armaturen wie<br />

der ChemBall, werden in der Schweiz entwickelt, produziert, getestet und versendet. Von der<br />

Offerte bis zur Produktion vergeht, trotz hoher Auslastung, wenig Zeit. Die Standardlieferzeit<br />

beträgt vier Wochen. Jeder PFA-Kugelhahn und jede PTFE-Absperrklappe der ChemValve-Schmid<br />

AG wird mit einer einmaligen „Armaturen-ID“ versehen, damit sie auch Jahre später noch eindeutig<br />

identifizierbar ist.<br />

www.chemvalve-schmid.com


PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

VERBINDUNGSTECHNIK<br />

ANSCHLUSSÜBERWACHUNG<br />

KUPPLUNGSBAHNHÖFE<br />

SMART SICHERN<br />

Pneumatische Förderanlagen für fluidisierte<br />

Stoffe sind effiziente Transportwege. Allerdings<br />

werden an Verteilerpunkten die Verbindungen<br />

oft manuell hergestellt, was immer eine<br />

Fehlerquelle darstellt. Mithilfe von RFID-Tags<br />

und IO-Links gibt es aber nun eine Möglichkeit,<br />

alle Komponenten sicher zu erkennen und<br />

eindeutig zuzuordnen – auch bei großen<br />

Anlagen.<br />

Norbert Matthes, Technischer Vertriebs-Manager RFID bei Contrinex<br />

Leinfelden-Echterdingen<br />

Für fluidisierbare Stoffe wie Pulver, Granulate, Sande etc. bietet<br />

sich für den Transport eine pneumatische Förderung als<br />

sichere und saubere Lösung an. Über sogenannte Kupplungsbahnhöfe<br />

lassen sich die Stoffströme dann leicht auf<br />

die jeweils erforderlichen Anlagen, Reaktoren oder Mischer verteilen.<br />

Oft werden die Schläuche manuell angeschlossen und umgesteckt.<br />

Das ist zwar preiswert, allerdings gab es bisher keine einfache<br />

automatische Kontrolle, um falsche Anschlüsse oder fehlende<br />

Schläuche bzw. Abschlusskappen zu erkennen. Eine nachvollziehbare<br />

Qualitätskontrolle war so kaum möglich. Mit<br />

RFID-Tags und Schreib-/Leseköpfen mit IO-Link lassen sich nun<br />

alle Komponenten erkennen, eindeutig zuordnen und automatisch<br />

überwachen. So ist eine durchgängige Qualitäts- und Ablaufkontrolle<br />

auch bei großen Anlagen gewährleistet. Im Zeitalter<br />

elektronischer Steuerungen mit Wartungsfunktionen und online-<br />

Qualitätsüberwachung sind auch bei hydraulischen Aggregaten<br />

zunehmend Sensoren gefragt, die den speziellen Anforderungen<br />

der Hydraulik gerecht werden. Schließlich gehören richtig ausgelegte<br />

Hydrauliksysteme zu den robustesten Systemen im Anlagen-


VERBINDUNGSTECHNIK<br />

01 Werden in Kupplungsbahnhöfen<br />

gleich mehrere unterschiedliche Güter<br />

zusammengeführt, muss die 100%<br />

richtige Zuordnung von Ausgang und<br />

Empfänger überwacht werden<br />

bau. Daher müssen auch die eingesetzten<br />

Sensoren selbst unter rauesten<br />

Bedingungen ihre Widerstandsfähigkeit<br />

beweisen.<br />

Ob bei Massenprodukten wie in<br />

der Lebensmittel-, Kunststoff- oder<br />

Keramikverarbeitung oder bei besonders<br />

sensitiven Produktionen in der<br />

Pharma- und Biotechnologie, die<br />

saubere, zuverlässige pneumatische<br />

Schüttgutförderung hat sich in vielen<br />

Bereichen durchgesetzt. Ähnlich<br />

dem Schienenverkehr erlauben<br />

Rohrweichen und Kupplungsbahnhöfe<br />

eine einfache Verteilung der<br />

Förderströme nach Bedarf. Eine Einbindung<br />

in automatische Rezepturabläufe<br />

mit hundertprozentiger Kontrolle ist dabei jetzt ebenfalls<br />

möglich. Robuste RFID-Tags und Schreib-/Leseköpfe mit<br />

IO-Link von Contrinex erlauben nun die automatische Überwachung<br />

von Schlauch und Rohrausgang. So ist eine eindeutige<br />

Zuordnung gemäß Rezepturvorschrift immer sichergestellt und<br />

rückverfolgbar.<br />

HYGIENISCH UND SICHER<br />

Die Förderung im geschlossenen System einer Rohrleitung bietet<br />

viele Vorteile. Beim Übergang vom Rohr zur Umwelt besteht<br />

jedoch immer die Gefahr von Kontamination durch austretendes<br />

Gut oder eindringende Fremdstoffe, ebenso beim Anschluss<br />

von Rohren an andere Systeme. Diese Schnittstellen<br />

zur Umwelt gilt es daher besonders zu überwachen. Im einfachsten<br />

Fall verzweigt ein Förderrohr wie bei einer Weiche.<br />

Wird dabei nur jeweils ein Produkt entnommen und auch im<br />

Ziel nur ein Gut entgegengenommen, so muss trotzdem sichergestellt<br />

sein, dass bei Abnehmen des Verbindungsschlauchs<br />

per Schnellkupplung das jeweilige Förderrohrende wieder sicher<br />

verschlossen ist. Dazu gibt es im allgemeinen Endkappen<br />

die ebenfalls per Schnellkupplung die Rohrleitung entsprechend<br />

schützen.<br />

Werden in Kupplungsbahnhöfen gleich mehrere unterschiedliche<br />

Güter zusammengeführt und weiterverteilt, müssen alle<br />

Komponenten nicht nur auf den richtigen Sitz, sondern auch auf<br />

eine 100 % richtige Zuordnung von Ausgang und Empfänger<br />

überwacht werden. Bislang wurden dafür die einzelnen Fördermittel<br />

über Schnellkupplungsschläuche manuell verbunden und<br />

der Vorgang vom Mitarbeiter quittiert. Eine automatische Überwachung<br />

des Prozesses durch die Steuerung war nicht möglich.<br />

Mit dem Einsatz von RFID Schreib-/Leseköpfen ist dieses Problem<br />

gelöst, auch die manuellen Arbeitsschritte können nun kostengünstig<br />

automatisch überwacht und bei auftretenden Abweichungen<br />

eine Warnung ausgegeben bzw. die Verbindung gesperrt<br />

werden.<br />

PRAXISORIENTIERT KONTROLLIEREN<br />

02 Daisy-Chain-Topologie mit dem proprietären ContriNET-Protokoll<br />

oder Punkt zu Punkt Topologie mit Standard IO-Link Protokoll – beides<br />

ist möglich<br />

Um die unterschiedlichen Anschlüsse sicher zu kodieren und alle<br />

zulässigen Verbindungsmöglichkeiten in der Steuerung hinterlegen<br />

zu können, eignen sich berührungslose RFID-Tags und robuste<br />

Schreib-/Leseköpfe (SLK) besonders. Dazu wird an jedem<br />

Rohrausgang je ein SLK montiert, an der Rohrendkappe oder am<br />

Verbindungsschlauch ein RFID-Tag. Je nach Ausführung von Lewww.oup-fluidtechnik.de<br />

<strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/05 23


VERBINDUNGSTECHNIK<br />

03 Robuste RFID-Tags und Schreib-/Leseköpfe erlauben die automatische Überwachung von Schlauch<br />

und Rohrausgang; je nach Schreib-/Lesekopf- und Tag-Durchmesser sind mit zylindrischen Typen bis zu<br />

60 mm Schreib-/Leseabstand möglich, mit C44-Typ bis ~80 mm<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

sekopf und Tag sind so Erkennungsabstände von rund 60 mm zu<br />

erzielen. Das bedeutet, schon bevor eine Verbindung überhaupt<br />

hergestellt ist, kann die Steuerung erkennen, ob der Anschluss<br />

mit der Vorgabe übereinstimmt und gegebenenfalls warnen. Auf<br />

der anderen Seite wird nach dem Abkoppeln geprüft, ob die<br />

Rohrleitung auch wieder hygienisch dicht verschlossen wurde,<br />

sprich die richtige Blindkappe auf die Rohrleitung gesetzt wurde.<br />

Da alle Daten direkt über I/O-Link übermittelt werden, stehen<br />

diese direkt für Fehlererkennung oder auch für ein nachvollziehendes<br />

Datalogging zur Verfügung.<br />

LEICHT ZU INSTALLIEREN<br />

Die SLK in runden Gehäusen von M18 bis M30 mit Metallgewinden<br />

und integriertem M12 Steckverbinder sind für raue Umgebungsbedingung<br />

sehr robust ausgeführt. Sie sind mit allen nach<br />

ISO/IEC 15693 zugelassenen RFID-Tags kompatibel. Die SLK<br />

werden einfach am jeweiligen Rohrstutzenende so befestigt,<br />

dass die Kupplung oder Kappe erst dann mechanisch einrastet,<br />

wenn der Erkennungsvorgang schon beendet ist. In der Basic-<br />

Variante arbeiten die Sensoren in Daisy-Chain-Topologie mit<br />

dem proprietären ContriNET-Protokoll, dabei sind bis zu 254<br />

Schreib-Lesemodule in Serie möglich. Das spart Installationszeit<br />

und Verkabelungsaufwand. In der IO-Link-Ausführung sind<br />

alle SLK in Punkt zu Punkt Topologie und Standard IO-Link Protokoll<br />

vernetzt. Sie können per IO-Link in zwei Modi konfiguriert<br />

werden. Die SLK arbeiten so entweder als IO-Link Module<br />

mit erweiterten Möglichkeiten für die Datenerfassung („Transponder<br />

vorhanden“, „Datenübertragung OK“, „Alarmsignals“)<br />

oder bei einer lokalen Steuerung mit reduziertem Funktionsumfang<br />

als smarter Präsenzsensor. Der Mode kann aber auch<br />

lokal über einen RFID-Master-Tag umgeschaltet werden, der<br />

während des Startvorgangs einfach auf den jeweiligen Sensor<br />

gelegt wird.<br />

Je nach RFID-Tag (9, 16, 20 und 30 mm Durchmesser) an der<br />

Schlauchseite bzw. der Endkappe können unterschiedliche<br />

Schreib-/Leseabstände gewählt werden. So erlaubt der kleinste<br />

Tag einen Leseabstand von 0 bis 14 mm, während die größte Ausführung<br />

mit 30 mm Durchmesser bis zu 60 mm Leseabstand ermöglicht.<br />

Der einheitliche Aufbau und die Standardkommunikation<br />

erlaubt einen anlagenweiten Einsatz und reduziert die Ersatzteilvielfalt<br />

drastisch. Muss eine IO-Link-Komponente getauscht<br />

werden, wird diese einfach aus der Ferne parametriert.<br />

Mit der neuen RFID-Überwachung der Anschlüsse werden<br />

menschliche Fehler beim Umstecken von Schlauchanschlüssen<br />

sofort erkannt und es kann automatisiert darauf reagiert werden.<br />

Störungen und Fehler werden so vermieden, Sicherheit und Produktivität<br />

steigen und der gesamte Prozess ist in allen Details<br />

über die erfassten Verbindungsdaten rückverfolgbar.<br />

Bilder: Contrinex Sensor GmbH<br />

www.contrinex.com<br />

POINTIERT<br />

SCHREIB- / LESEKÖPFE FÜR RFID<br />

AN JEDEM ROHRAUSGANG<br />

VERSCHIEDENE RFID-TAGS ERLAUBEN<br />

ABSTÄNDE ZWISCHEN 0 UND 60 MM<br />

SOWOHL DAISY-CHAIN- ALS AUCH<br />

PUNKT-ZU-PUNKT TOPOLOGIE MÖGLICH<br />

24 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/05 www.oup-fluidtechnik.de


MAGNETVENTILE MIT KICK AND DROP ELEKTRONIK<br />

Der Fluidik-Spezialist Bürkert Fluid Control Systems hat in seinem<br />

Magnetventilprogramm energiesparende Lösungen mit Doppelspule<br />

und sogenannter Kick and Drop Elektronik. Die Ventile verbrauchen<br />

bis zu 80 % weniger Energie als konventionelle Lösungen. Die<br />

Spule wird zunächst durch einen hohen Spannungsimpuls übererregt,<br />

um die zum Öffnen des Ventils benötigte hohe Anzugskraft zu<br />

erzeugen. Nach wenigen Millisekunden schaltet die in der umpressten<br />

Spule integrierte Elektronik auf einen energiesparenden<br />

Haltebetrieb. Die Technik eignet sich besonders für dauergeöffnete<br />

Ventile, wie beispielsweise Gas- oder Leitungswassersicherungsventile<br />

sowie für batteriegepufferte Entleerungssysteme.<br />

Durch die geringe Leistungsaufnahme ist auch die maximale<br />

Eigenerwärmung des Ventils niedriger, was Ablagerungen und Verkalkung reduziert und die<br />

Lebensdauer deutlich erhöht. Außerdem überzeugen die Ventile durch ihren geräuschlosen<br />

Betrieb und erfüllen hohe Ansprüche an die elektromagnetische Verträglichkeit (EMV). Die<br />

Magnetventile mit dem Kick and Drop Spulensystem unterstützen durch ihre Energiesparfunktion,<br />

durch verlängerte Wartungsintervalle und eine höhere Lebensdauer dabei, die Betriebskosten<br />

spürbar zu senken.<br />

www.buerkert.de<br />

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www.radialkolbenpumpe.com<br />

RKP.indd 1 28.04.2014 13:41:58<br />

ZSF – HYDROMECHANISCH EINGESPANNT<br />

Mit den hydromechanischen Federspannzylindern der Baureihe<br />

ZSF von Jakob Antriebstechnik werden robuste und zuverlässige<br />

Spannelemente angeboten. Diese Federspannsysteme können<br />

überall dort eingesetzt werden, wo verschiebbare oder bewegliche<br />

Maschinenteile zeitweise geklemmt oder arretiert werden<br />

müssen. Weitere Anwendungen finden sich im Vorrichtungsbau<br />

und für die Werkstück- bzw. Werkzeugklemmung.<br />

Die Federspannsysteme arbeiten in Wechselwirkung mechanisch-hydraulisch.<br />

Die Spannkraft wird mechanisch durch ein<br />

vorgespanntes Tellerfederpaket aufgebracht. Die Hydraulik<br />

wird nur für den Lösehub der Elemente benötigt, wodurch der<br />

Zuganker bzw. Druckbolzen gelüftet wird. Mit diesem System<br />

wird eine hohe<br />

Betriebssicherheit<br />

gewährleistet, da die<br />

Spannkraft unabhängig<br />

vom Öldruck<br />

oder Leckageverlusten<br />

stets in voller<br />

Höhe erhalten<br />

bleibt. Bei der<br />

Arbeitsweise wird<br />

der Druck- bzw. Zugkolben wechselseitig von dem Tellerfederpaket<br />

oder dem Hydraulikdruck beaufschlagt. Dies bedeutet,<br />

dass das Federpaket mit steigendem Öldruck komprimiert wird,<br />

die Federkraft erhöht sich. Bei Einstelldruck wird die entsprechende<br />

Nennklemmkraft als Reaktionskraft des Tellerfederpakets<br />

erreicht. Zum Lösen der Druck- oder Zugkolben ist ein<br />

höherer Hydraulikdruck erforderlich, der bis zu einem Maximalwert<br />

proportional zum Lösehub ist. Dies bedeutet, dass der<br />

Einstelldruck nur bei der Erstmontage zur exakten Kraftjustage<br />

benötigt wird. Im eigentlichen Betriebszyklus werden die<br />

Zylinder entweder drucklos oder mit Lösedruck gefahren. Bei<br />

Federspannzylindern wird in die Gewindebohrung des Zugkolbens<br />

ein Spanndorn oder Zuganker eingeschraubt und gesichert.<br />

Für den Betrieb wird ein Hydraulikaggregat benötigt, das<br />

mit einem Manometer, einem Druckbegrenzungsventil, einem<br />

Schalt- Magnetventil und einem Druckschaltgerät ausgestattet<br />

sein sollte.<br />

www.jakobantriebstechnik.de<br />

VAKUUMGREIFER MIT<br />

KOMMUNIKATIONSSCHNITTSTELLE<br />

Coval bietet<br />

Herstellern eine<br />

Reihe von<br />

Vakuumgreifern<br />

für die Handhabung<br />

von Teilen<br />

verschiedener<br />

Größen, Gewichte<br />

und Materialien.<br />

Dieses Angebot<br />

ist jetzt um die<br />

neuesten mehrstufigen Vakuumpumpen der von Coval entwickelten<br />

Baureihe CMS HD erweitert worden. Mit dieser Verbesserung<br />

erfüllt die neue Generation die Anforderungen von<br />

Industrie 4.0 dank einer größeren Robustheit, mehr Kommunikationsmöglichkeiten<br />

und einer höheren Modularität.<br />

Die neuen Coval-Vakuumgreifer bieten eine Auswahl von drei<br />

Konfigurationen für die mehrstufigen Vakuumpumpen, je nach<br />

Anforderungen des Integrators oder Endanwenders: ohne<br />

Steuerung, mit Steuerung und kommunizierend. Die kommunizierende<br />

Version, welche dafür sorgt, dass der Vakuumgreifer<br />

einfacher anzuwenden und einzustellen ist, ist durch die Integration<br />

der CMS HD VX-Version der mehrstufigen Pumpe verfügbar.<br />

Die VX Pumpe bietet eine IO-Link-Kommunikationsschnittstelle,<br />

die dem internationalen Standard IEC 61131-9 entspricht und<br />

somit eine schnelle und kosteneffektive Installation, kontinuierlichen<br />

Diagnosen, zentralisierte Parametrisierung und<br />

effiziente Kommunikation mit übergeordneten Protokollen<br />

(EtherNet/IP, PROFINET, EtherCAT, etc.) ermöglicht. Sie kann<br />

auch eine MMS (Mensch Maschine Schnittstelle) mit NFC-<br />

Schnittstelle unterstützen und erlaubt dem Bediener somit,<br />

unter Verwendung der speziellen Coval Vacuum Manager App<br />

die Konfigurationsparameter und Diagnosen auf einem<br />

Mobilgerät (Android oder iOS) abzulesen und zu modifizieren.<br />

Dank dieser Fähigkeiten sind die neuen Coval-Vakuumgreifer<br />

noch vielseitiger und perfekt mit den Robotermanipulatoren im<br />

Herzen von Industrie 4.0 kompatibel.<br />

www.coval-germany.com<br />

www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/05 25


GASFÜLLVENTILE<br />

DIAGNOSEPUNKT FÜR HYDRAULISCHE SYSTEME<br />

WIE DICHT IST<br />

DICHT GENUG?<br />

Die Minimess® Testpunkte von<br />

Hydrotechnik sind seit Jahrzehnten<br />

als Zugangs- und Diagnosepunkt für<br />

hydraulische Systeme nicht mehr<br />

wegzudenken. Aufgrund der<br />

Produkteigenschaften,<br />

umfangreicher Variantenvielfalt,<br />

hohen Füllraten und vielfältigem<br />

Zubehör, finden diese Produkte immer<br />

häufiger Einsatz auch in<br />

Gasanwendungen.<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Um den Kundenwunsch nach hoher Zuverlässigkeit und<br />

leichter Handhabung bei kompatiblen Komponenten zu<br />

befriedigen, bietet das Unternehmen Hydrotechnik seit<br />

Mitte der 1980er Jahre zusätzlich zu den Minimess® Testpunkten<br />

für flüssige Medien auch Minimess® Gasfüllventile an.<br />

Als Werkstoff werden vor allem Edelstähle (1.4104 oder 1.4571)<br />

eingesetzt. So kann sichergestellt werden, dass die deutlich gegenüber<br />

Standard-Testpunkten erhöhte Oberflächenqualität an<br />

den Dichtstellen nicht von einer bei Automatenstählen erforderlichen<br />

Oberflächenbeschichtung beeinflusst werden kann.<br />

Das wesentliche Maß für die Dichtheit eines Systems ist dessen<br />

Leckrate, welche die austretende Stoffmenge pro Zeiteinheit beschreibt<br />

und typischerweise in der Einheit mbar L/s angegeben<br />

wird. Vergleicht man die Leckraten und somit die Dichtheit eines<br />

Standard-Testpunktes mit der eines Gasfüllventils, so sind dies<br />

1,12 × 10 -4 mbar L/s (N2) zu 2,24 × 10 -4 mbar L/s (N2) und es wird<br />

schnell der deutliche Unterschied erkennbar.<br />

Als Dichtungswerkstoff kommt vor allem FKM zum Einsatz.<br />

Dieser Werkstoff ist beständig gegenüber den allermeisten Gasen<br />

und deckt einen hohen Temperaturbereich ab. So finden sich<br />

Varianten für die Temperaturbereiche - 20 °C bis 200 °C, - 40 °C bis<br />

GASFÜLLVENTILE SIND AUCH<br />

FÜR WASSERSTOFF GEEIGNET<br />

200 °C oder sogar - 60 °C bis 200 °C im Programm.<br />

Bei der Wahl des geeigneten Temperaturbereiches sind nicht<br />

nur die Betriebstemperatur des Mediums oder die Umgebungsund<br />

Lagertemperaturen zu beachten: Bei schneller Expansion eines<br />

unter Druck stehenden Gases kommt es zu einer deutlichen<br />

Abkühlung an der Austrittsstelle.<br />

Thomas Wolf, Leiter Entwicklung Minimess, Michael Warkus, Produktdesigner<br />

Minimess, Ann-Kathrin Sanchez, Produktmanagement Minimess,<br />

Limburg<br />

QUALIFIKATION UND PRODUKTIONS-<br />

BEGLEITENDE TESTS<br />

Gasfüllventile werden einer umfangreichen Qualifikation unterzogen.<br />

Neben den typischen Berst- und Druckwechseltests wird<br />

die Leckage mit Bubble- und Helium-Leck-Tests abgesichert. Ein<br />

Augenmerk liegt vor allem auf dem Verhalten bei tiefen Temperaturen,<br />

statisch und bei Betätigung, weil die Dichtungswerkstoffe<br />

dort ihre Elastizität verlieren.<br />

LÖSUNGEN FÜR ALLE ANWENDUNGEN<br />

Genau wie bei Testpunkten für flüssige Medien gibt es die Minimess®<br />

Gasfüllventile für diverse Einbauvarianten und Anschlussgeometrien.<br />

Ist ein besonders schnelles Füllen für große Druckbehälter<br />

gefordert, gibt es neben den Standard-Reihen in Nennweite DN<br />

2 auch Gasfüllventile in DN 4. Ebenso sind Gasfüllventile mit<br />

DVGW-Zulassung verfügbar, diese erlaubt den Einsatz von<br />

Gasfüllventilen in der öffentlichen Energieversorgung. Sie unterliegen<br />

einer entsprechenden Baumusterprüfung und die<br />

Fertigung wird regelmäßig auditiert. Selbst für Wasserstoff sind<br />

Minimess® Gasfüllventile in Ausführungen aus 1.4571 mit FKM-<br />

Dichtungen geeignet. Diese Varianten eignen sich auch für<br />

Offshore-Anwendungen aufgrund ihrer hohen Korrosionsbeständigkeit.<br />

Überdies stellt Hydrotechnik Kontroll- und Prüfarmaturen zur<br />

Verfügung, die bis 500 bar Betriebsdruck gefahrlos ohne Schließen<br />

der Druckquelle werkzeugfrei an- und abgekoppelt werden<br />

können. Dies hilft vor allem beim schnellen Kontrollieren und<br />

Befüllen mehrerer Druckbehälter in Reihe. Minimess® -Polymerschläuche<br />

eignen sich für temporäre Anwendungen bis - 54 °C.<br />

Für dauerhafte Anwendungen empfiehlt der Hersteller Edelstahl-<br />

Wellschläuche oder Minimess®-Messleitungen.<br />

Bilder: Hydrotechnik<br />

www.hydrotechnik.com<br />

26 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/05 www.oup-fluidtechnik.de


UMFASSENDEN KATALOG FÜR BESTOBELL-TIEFTEMPERATURVENTILE<br />

Parker Hannifin hat einen neuen umfassenden Katalog mit Bestobell-Hochleistungs-Tieftemperaturventilen<br />

vorgestellt, die in Anwendungen für den Transport, die Lagerung und die Verarbeitung<br />

von verflüssigten Gasen mit extrem niedriger Temperatur eingesetzt werden. Als Hersteller von<br />

Tieftemperaturventilen bietet Parker in seinem 70-seitigen Katalog<br />

umfassende technische Informationen zu seinen Produkten und<br />

Konstruktionswerkstoffen sowie ausführliche Informationen zur<br />

Konformität des Designs und zu Zertifizierungen und Zulassungen.<br />

Die Ventile von Parker Bestobell werden gemäß ASME B31.3, BS EN<br />

1626 und BS ISO 21011 entwickelt und hergestellt und entsprechen<br />

der Druckgeräterichtlinie (EU PED 2016): 2014/68 / EU.)<br />

Ekomat.indd 1<br />

Der Katalog bietet zudem detaillierte Bestellabschnitte für jeden Ventiltyp mit vereinfachter<br />

Teilenummerierung, die es Benutzern ermöglichen, das Produkt einfach nach den erforderlichen<br />

Spezifikationen zu konfigurieren. Eine vollständige Liste von Ersatzteilen, auch mit vereinfachter<br />

Teilenummerierung für den Kunden, wurde dem Katalog hinzugefügt. Alle im neuen Katalog<br />

enthaltenen Artikelnummern sind Bestandteil des Kernsortiments von Parker und können direkt<br />

gefertigt werden.<br />

www.parker.com<br />

Ekomat.indd 1 07.11.2012 07:49:19<br />

RÜCKENSCHONENDES TRANSPORT-<br />

UND BELADESYSTEM<br />

Bis zu 250 kg schwere<br />

Ladung nimmt der xetto®<br />

auf wie ein Transportwagen.<br />

Beim Verladen wird er<br />

zu einem Hubwagen. Denn<br />

mithilfe von Mikro-Hydraulik<br />

und Kinematik hebt er<br />

die Fracht auf bis zu 80 cm<br />

Ladehöhe des Fahrzeugs.<br />

Anschließend „klettert“ er hinterher und gelangt platzsparend<br />

mit ans Ziel. Hier wird er mit einer Bedienfeld-Steuerung aus<br />

dem Fahrzeug herausgefahren, verschafft sich festen Stand und<br />

verwandelt sich erneut in einen Hubwagen und ermöglicht<br />

Anwendern so den sicheren, kräfte- und rückenschonenden<br />

Transport der Ladung zum Einsatzort. Mit dem Gerät ist ein<br />

Mitarbeiter unabhängig von der Infrastruktur am Einsatzort<br />

und kann auch schwere Lasten bewegen, ohne auf Hilfe<br />

angewiesen zu sein.<br />

www.xetto.ch<br />

IO-LINK TESTCENTER IN CHINA<br />

Ende März <strong>2023</strong><br />

wurde die Firma<br />

Hefei Onsoon<br />

Intelligent Electronics<br />

Co., Ltd aus<br />

China als neues<br />

IO-Link Testcenter<br />

erfolgreich akkreditiert.<br />

Onsoon ist<br />

somit das erste<br />

Testcenter in Asien<br />

und erweitert die<br />

Anzahl der weltweiten<br />

Testlabore auf drei. IO-Link Testcenter prüfen die Produkt-<br />

Interoperabilität und tragen somit zu der hohen Qualität des<br />

IO-Link Standards bei. Mit der erfolgreichen Akkreditierung ist<br />

Onsoon das erste Testcenter außerhalb Deutschlands. Für das<br />

Audit sind drei Spezialisten aus China nach Deutschland zur<br />

Geschäftsstelle der IO-Link Community in Karlsruhe gereist.<br />

www.profibus.com<br />

SMARTES DATENMANAGEMENT FÜR<br />

DIE VAKUUMTECHNIK<br />

Im Forschungs- und Industrie-Bereich ist es für Anwender von<br />

Vakuumsystemen zunehmend wichtig, einzelne Pumpen zu<br />

steuern und deren Betriebsdaten zu nutzen. Exakt für diese<br />

Zwecke hat der Vakuumspezialist<br />

Leybold einen<br />

Controller entwickelt. Mit<br />

dem Multi-VAControl<br />

verfügen Nutzer über<br />

eine Lösung zur Steuerung,<br />

Überwachung und<br />

Synchronisation von<br />

Vakuumpumpen in<br />

zentralen Vakuumsystemen sowie in Rootspumpsystemen. Dies<br />

ermöglicht ihnen eine umfassende Steuerung der Pumpen, die<br />

Bereitstellung der Daten für das Qualitätsmanagement und ein<br />

intelligentes Management ihres Energieverbrauchs. Die<br />

Installation und Bedienung der Leybold-Steuerung über die<br />

Benutzeroberfläche ist unkompliziert und intuitiv – das<br />

Pumpenhandbuch ist eingespeichert, damit es für die Bediener<br />

immer greifbar ist.<br />

www.leybold.com<br />

GUT GESCHÜTZT VOR SCHWINGUNGEN<br />

Elastomerkupplungen von<br />

KBK kompensieren Schwingungen<br />

und Stöße in<br />

industriellen Anwendungen<br />

und erhöhen so die<br />

Lebensdauer von Maschinen<br />

und Anlagen. Die<br />

Kupplungen sind mit<br />

weiten Drehmoment- und<br />

Drehzahlbereichen sowie<br />

als kundenspezifische Lösung lieferbar. KBK fertigt seine<br />

Elastomerkupplungen in insgesamt neun verschiedenen<br />

Baureihen für Wellendurchmesser von 2 mm bis 74 mm. Die<br />

Elastomerkupplungen decken Drehmomentbereiche von 0,5<br />

Nm bis 825 Nm ab und sind für Drehzahlen von 3.000 min-1 bis<br />

47.500 min-1 ausgelegt. Damit eignen sich die Kupplungen für<br />

einen weiten Anwendungsbereich.<br />

www.kbk-antriebstechnik.de<br />

www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/05 27


APPS FÜR SOFTWAREGETRIEBENEN MASCHINENBAU<br />

HYDRAULIK TRIFFT<br />

AUTOMATISIERUNG<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Der Maschinenbau der Zukunft ist<br />

softwaregetrieben. Bosch Rexroth hat daher<br />

die klassischerweise hardwaregebundenen<br />

Regelfunktionen der Hydraulik in<br />

hardwareunabhängige Softwarebausteine<br />

überführt. Somit geht das Unternehmen auch<br />

in diesem Bereich den Weg, Funktionalitäten<br />

als Apps einfach zugänglich und einsetzbar<br />

zu machen.<br />

Bosch Rexroth schafft neue Freiheiten in der Hydraulik: mit<br />

der Software-Plattform H4U (Hydraulics for You) und dem<br />

Automatisierungsbaukasten ctrlX Automation. Während<br />

Know-how zur hydraulischen Regelungstechnik bisher im<br />

Wesentlichen hardwarezentriert war, ist es jetzt in Apps verfügbar.<br />

Ab sofort lassen sich mit H4U Hydraulik-Funktionen ganz<br />

einfach einsetzen – völlig hardwareunabhängig. Der Automatisierungsbaukasten<br />

ctrlX Automation ist somit um Hydraulik-<br />

Apps reicher. Effekte der Funktionen liegen unter anderem in<br />

einer höheren Energieeffizienz.<br />

HARDWAREUNABHÄNGIGE<br />

SOFTWARELÖSUNGEN<br />

Hydraulikfunktionen lassen sich durch H4U flexibel gestalten<br />

und direkt in bestehende Automationsumgebungen einbinden –<br />

so auch in ctrlX Automation. Die H4U.apps laufen beispielsweise<br />

auf der Kompaktsteuerung ctrlX CORE.<br />

Der Automatisierungsbaukasten von Bosch Rexroth lebt das<br />

Prinzip der App-Technologie seit 2019 vor. Als durchgängig offenes<br />

Ökosystem stellt er alle Hard- und Software-Bausteine für kom-<br />

28 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/05 www.oup-fluidtechnik.de


AUTOMATISIERUNG<br />

plette Automatisierungslösungen bereit und verfügt über die Partnerwelt<br />

ctrlX World, in die Third-Party-Anbieter ihre Lösungen<br />

einbringen können. Steffen Winkler, Vertriebsleitung der Business<br />

Unit Automation & Electrification Solutions bei Bosch Rexroth, erklärt:<br />

„Mit der konsequenten Hardware-Unabhängigkeit geht auch<br />

HYDRAULIK-FUNKTIONEN<br />

MIT H4U EINFACH GESTALTEN<br />

UND ANWENDEN<br />

H4U den von Bosch Rexroth eingeschlagenen Weg in Richtung<br />

Offenheit. Das ist ein wichtiger und logischer Schritt, denn Software<br />

und Konnektivität sind die Treiber für die smarte Fabrik.“<br />

„Bosch Rexroth hebt die Industriehydraulik auf die nächste<br />

Stufe und überführt hardwaregebundene Hydraulikfunktionen in<br />

hardwareunabhängige Softwarebausteine. Diese integrieren sich<br />

somit nahtlos in neue und bestehende Automatisierungsarchitekturen“,<br />

sagt Guido Hettwer, Geschäftsleitung der Business Unit<br />

Industrial Hydraulics bei Bosch Rexroth, und fährt fort: „Hydraulische<br />

Komponenten haben bereits einen sehr hohen Wirkungsgrad.<br />

Bei der Architektur sowie der Regelungstechnik des<br />

hydraulischen Systems besteht jedoch noch Potenzial, sowohl für<br />

Energieeinsparung und Reduzierung der CO 2<br />

-Emissionen als<br />

auch für Produktivitätssteigerung. An diesen Stellen kommen<br />

unsere Apps ins Spiel.“<br />

STEIGERUNG VON PRODUKTIVITÄT UND<br />

NACHHALTIGKEIT IN DER HYDRAULIK<br />

H4U hebt die Erfolgsfaktoren Usability, Sustainability und Performance<br />

für Maschinen- und Anlagenherstellende sowie Endanwendende<br />

auf eine neue Stufe. Die Lösung hält unter anderem<br />

Funktionen bereit, die zu Energieeinsparungen beitragen. Ein<br />

Beispiel ist die hydraulische Regelung des Druck- und Volumenstromes<br />

(p/Q). So konnte bei einer Pressenanwendung mit einem<br />

Mehrachssystem eine Energieeinsparung von 30 Prozent erzielt<br />

werden. Der Grad der Einsparung ist abhängig von Lastzyklus<br />

und Anwendungsbedingungen. Hydrauliksysteme können schon<br />

im Vorfeld energieeffizient abgestimmt werden. Zusätzlich ermöglicht<br />

H4U eine erhöhte Flexibilität zum Beispiel bei der Umstellung<br />

von Produktionsanlagen auf veränderte Kundenanforderungen.<br />

Eine Anpassung der Hardware im Automatisierungsumfeld ist<br />

nicht mehr notwendig.<br />

Durch die Implementierung der Apps auf die bereits vorhandene<br />

Steuerungshardware entfallen für Endanwendende Kosten und<br />

Aufwand für ergänzende Schulungen. Außerdem lassen sich mit<br />

den Software-Bausteinen Maschinen und Anlagen sowie Produktionsprozesse<br />

durchgängig simulieren und beispielsweise die<br />

Energieersparnis im Vorfeld berechnen. Dies sorgt für Zeitersparnis<br />

beim Engineering und bei der Inbetriebnahme.<br />

Bild: Bosch Rexroth<br />

www.boschrexroth.com<br />

Vollständig<br />

überarbeitet!<br />

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Die Berechnung und<br />

Gestaltung von Wälzlagern<br />

erreicht eine neue Ära<br />

Wälzlagerpraxis<br />

Das Standardwerk für Konstrukteure<br />

und Studenten in der 5. Auflage.<br />

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HYDRAULIKAGGREGATE<br />

HYDRAULIK IN BREMSSYSTEMEN<br />

SICHER UNTERWEGS IM BERGBAU<br />

führende Marke der Altra Industrial Motion Corporation und ein<br />

weltweit tätiger Anbieter von intelligenten Bremssystemen.<br />

Svendborg Brakes kann eine Erfolgsbilanz für die Bereitstellung<br />

von Bremsen für Trommelfördermaschinen vorweisen, die in rauen<br />

Bergbauumgebungen eingesetzt werden. Darüber hinaus bietet<br />

der Hersteller einen globalen Wartungssupport, der die<br />

Verfügbarkeit der Betriebsmittel maximiert. Auf Grundlage der<br />

beiderseitigen Expertisen arbeiteten die Unternehmen gemeinsam<br />

an einer Lösung für die 20-Tonnen-Trommelfördermaschine.<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Für den zuverlässigen und effizienten Betrieb<br />

von Kupferminen kommen unter anderem<br />

großen Trommelfördermaschinen zum Einsatz,<br />

mit denen Gerät und Bergleute zum Streb<br />

transportiert werden. Vor diesem Hintergrund<br />

benötigte ein Hersteller von Bergbau-Fördertechnik<br />

für eine 20-Tonnen-Doppeltrommelfördermaschine<br />

zuverlässige Bremssysteme für<br />

niedrige und hohe Drehzahlen.<br />

Trommelfördermaschinen haben in der Regel zwei Bremssysteme:<br />

Die High-Speed-Betriebsbremsen, die auf der<br />

schnelldrehenden Seite des Antriebsmotors der Trommelfördermaschine<br />

angeordnet sind. Diese Bremsen<br />

halten die Trommelfördermaschine, wenn der Motor kein Drehmoment<br />

erzeugt, und dienen als Feststellbremsen. Und das Low-<br />

Speed-Bremssystem, das eine hohe Bremsleistung unter allen<br />

Bedingungen erbringt, auch bei Stromausfall.<br />

Beim Betreib der Trommelfördermaschine ist es maßgeblich,<br />

dass die Anlage kontrolliert zum Stillstand kommt. Abruptes Abbremsen<br />

kann zum Umstürzen von Gerät oder Personen im<br />

Förderkorb führen und muss daher vermieden werden. Hierfür<br />

bedarf es integrierter Steuertechnik, die ein „sanftes“ Bremsen sicherstellt.<br />

DER RICHTIGE PARTNER<br />

Für die Beschaffung dieser Mehrfachsysteme für seine neu entwickelte<br />

Trommelfördermaschine wandte sich ein auf Bergbaufördertechnik<br />

spezialisiertes Unternehmen an seinen langjährigen<br />

Partner Svendborg Brakes. Das dänische Unternehmen ist eine<br />

MASSGESCHNEIDERTE HYDRAULIK<br />

Für das Low-Speed-Bremssystem lieferte Svendborg Brakes ständermontierte,<br />

doppelt federbetätigte, hydraulisch gelüftete Sattelscheibenbremsen<br />

der Baureihe BSFH 512 mit einer Bremskraft<br />

von jeweils 96.000 N. Die Bremsen wirken auf zwei Scheiben mit<br />

einem Durchmesser von 3,7 m an einer Seiltrommel mit einem<br />

Durchmesser von 3,2 m. Für die High-Speed-Seite des Motors<br />

wurden ständermontierte, einfach federbetätigte, hydraulisch<br />

gelüftete Sattelscheibenbremsen der Baureihe BSFI 3100 gewählt.<br />

Diese Bremsen mit 80.000 N Bremskraft wirken auf eine<br />

Scheibe mit 1,2 m Durchmesser.<br />

Für die in dieser Anwendung erforderliche Sanftbremsung lieferte<br />

Svendborg Brakes maßgeschneiderte Hydraulikaggregate<br />

vom Typ SOBO iQ. Diese sowie die Bremssysteme werden von einem<br />

zentralen SOBO iQ-Controller gesteuert. Der Bremscontroller<br />

SOBO iQ ist flexibel und langlebig, ideal für die anspruchsvolle<br />

Fördertechnik im Bergbau. Ein Dual-Loop-Proportional-Integral-Regler<br />

misst Hydraulikdruck und Drehzahl und regelt den<br />

Druck in Abhängigkeit von der Drehzahl und Verzögerung der<br />

Trommelfördermaschine. Das Bremsmoment wird durch den<br />

Vergleich der tatsächlichen Maschinendrehzahl mit einer vorher<br />

festgelegten Drehzahlrampe gesteuert. Hierdurch sind alle<br />

Bremsvorgänge ruckfrei und fließend.<br />

ALLES AUS EINER HAND<br />

Die Zusammenarbeit mit einem Anbieter, der komplette Bremssysteme<br />

mit den dazugehörigen Steuerungen liefern kann, birgt<br />

große Vorteile für den OEM. So erlaubt die Kompatibilität der<br />

Systeme eine höhere Leistung und Zuverlässigkeit in der Anwendung<br />

– unerlässlich für Anlagen, die häufig Personen befördern.<br />

Ein weiterer Vorteil ist: Wenn Ersatzteile und Serviceleistungen<br />

aus einer Hand kommen, beschleunigt dies die Instandhaltungsprozesse.<br />

Alle Bremssysteme der Trommelfördermaschine können<br />

von einem einzigen fachkundigen Team gewartet werden,<br />

sodass sofortige Vertrautheit mit dem System und eine entsprechend<br />

hohe Qualität der Reparaturen selbstverständlich sind.<br />

Darüber hinaus ist es vorteilhaft, wenn es sich um einen etablierten,<br />

weltweit aufgestellten Bremsen-OEM handelt. Mit herausragendem<br />

Know-how in der Entwicklung und Fertigung von<br />

Bremssystemen bietet Svendborg Brakes Komplettlösungen für<br />

kundenindividuelle Trommelfördermaschinen. Bremsen, Hydraulikaggregate<br />

und Steuerungen können genau auf die Leistungsanforderungen<br />

der Fördermaschine zugeschnitten werden,<br />

um dem Kunden die optimale Lösung zu bieten.<br />

Bild: svendborg-brakes<br />

www.svendborg-brakes.com<br />

30 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/05 www.oup-fluidtechnik.de


MARKTPLATZ<br />

POSITIONSBESTIMMUNG UNTER HÄRTESTEN<br />

BEDINGUNGEN<br />

Symeo bietet mit LPR-1DHP-291<br />

ein robustes wartungs- und<br />

verschleißfreies Sensorsystem für<br />

die Echtzeit-Distanzmessung auf<br />

bis zu 50 m mit einem einzelnen<br />

Sensor und bis zu 500 m in<br />

Kombination mit mehreren<br />

Sensoren. Die Sensoren basieren<br />

auf der patentierten LPR®-<br />

Technologie (Local Positioning<br />

Radar) und arbeiten bei Verschmutzung, Staubentwicklung,<br />

Vibrationen, hoher Sonneneinstrahlung, Nebel oder Niederschlag<br />

zuverlässig. Mit einer Messgenauigkeit im Millimeterbereich<br />

eignet sich das industrielle Radarsystem mit integrierter<br />

Richtantenne für die Entwicklung von Anwendungen in den<br />

Bereichen Kranpositionierung, Kollisionsvermeidung, Warenverfolgung,<br />

Prozessüberwachung und ‐automatisierung, Erkennung<br />

von Objekten oder als Radarschranken.<br />

www.symeo.com<br />

HOCHGESCHWINDIGKEITS-MAGNETVENTIL<br />

Druckluftanwendungen<br />

wie bei Beschichtungsprozessen<br />

mit flüssigen<br />

Stoffen, bei Abblas-Sortierverfahren<br />

oder bei<br />

Ausgabevorgängen mit<br />

hoher Geschwindigkeit<br />

stellen in Sachen<br />

Ansprechzeit besondere<br />

Anforderungen an Ventile. Um hierbei den Turbo einzulegen, hat<br />

SMC das pilotgesteuerte Hochgeschwindigkeits-Magnetventil<br />

der Serie DXT1215 entwickelt. Neben einer Ansprechzeit von 2,5<br />

ms (ON) bzw. 3 ms (OFF) überzeugt die Lösung mit einem hohen<br />

Durchfluss von bis zu 346 l/min (ANR) sowie der Schutzart IP67<br />

– und spart nicht nur Platz aufgrund des kompakten Designs,<br />

sondern auch Energie durch die geringe Leistungsaufnahme von<br />

1,5 W dank eines Energiesparschaltkreises.<br />

www.smc.de<br />

INTELLIGENTER ÖL-WASSER-TRENNER<br />

Mit dem intelligenten Aquamat i.<br />

CF definiert Kaeser Kompressoren<br />

die Kondensataufbereitung neu.<br />

Der Öl-Wasser-Trenner ist für<br />

Liefermengen bis 90 m³/min<br />

erhältlich. Neu ist die interne<br />

Steuerung Aquamat Control. Diese<br />

überwacht das Kondensatniveau<br />

im Öl-Wasser-Trenner. Ist der<br />

Maximalstand erreicht, wird das<br />

Kondensat mit leichten Druckluftstößen<br />

durch die Filterkartuschen<br />

geführt. Dies hat den Vorteil, dass<br />

die Adsorptionskapazität der Kartuschen deutlich besser<br />

ausgenutzt wird. Dadurch arbeitet der Aquamat i.CF selbst bei<br />

einem anspruchsvollen Betrieb zuverlässig und ressourcenschonend.<br />

Und falls es wider Erwarten doch einmal eine Störung<br />

gibt, wird diese sofort erkannt und gemeldet.<br />

www.kaeser.de<br />

AUF DEM WEG ZUM CO2-NEUTRALEN<br />

STAHLROHR<br />

Vor einem Jahr hat die Wirtschaftsvereinigung Stahlrohre e.V.<br />

die Verbandsinitiative „CARBON REDUCED TUBES & PIPES – Auf<br />

dem Weg zum CO2-neutralen Stahlrohr“ ins Leben gerufen.<br />

Nachdem die verschiedenen Produktionsverfahren genauer<br />

unter die Lupe genommen<br />

und exemplarische Product<br />

Carbon Footprints (Master-<br />

Footprints) erarbeitet<br />

wurden, geht es jetzt<br />

darum, die identifizierten<br />

CO2-Minderungspotentiale<br />

in Angriff zu nehmen. Wie<br />

auch bei der Bestimmung des Status quo können wertvolle<br />

Synergien genutzt werden, die sich aus dem gemeinsamen<br />

„Branchen-Vorstoß“ ergeben. Dazu zählen die Bewertung von<br />

Maßnahmen, fachlicher Input, Erfahrungsaustausch und die<br />

Ableitung von Handlungsoptionen. „Die erste Wegstrecke hat<br />

uns ordentlich Ausdauer abverlangt. Für die Bewertung des<br />

Status quo als Master-Footprints mussten umfassend Daten<br />

erhoben, Prozesse analysiert und bewertet werden.“ so Frank<br />

Harms, Geschäftsführer der Wirtschaftsvereinigung Stahlrohre<br />

e.V., aber zeigt sich zufrieden „Wir haben eine solide Basis<br />

geschaffen.“<br />

Die Initiative wird seit Beginn von der Green Navigation GmbH<br />

begleitet. Das Beratungs- und Dienstleistungsunternehmen<br />

aus Unna hat die Master-Footprints erarbeitet und wird nun die<br />

nächsten Schritte fachlich und organisatorisch steuern.<br />

www.green-navigation.de<br />

KLEINSTER DRUCKREGLER FÜR<br />

WASSESTOFFGAS<br />

Das Wasserstoff-Start-up<br />

water stuff & sun entwickelt<br />

eine Technologie, die<br />

erstmals die sichere und<br />

einfache Speicherung mit<br />

der direkten Anwendung<br />

von grüner Energie kombiniert.<br />

Kernkomponente ist<br />

dabei ein Mikroventilsystem,<br />

das aus mehreren<br />

Subkomponenten besteht: Das Start-up hat nun die ersten<br />

beiden Stufen eines fünfstufigen Druckreglers erfolgreich<br />

getestet, der die Wasserstoffabgabe in Schritten von 1000 bar<br />

bis hinunter zu wenigen bar steuern wird. Der Druckregler ist<br />

nur wenige Mikrometer groß und bildet das Kernstück eines<br />

Mikroventilsystems, das den Gasfluss innerhalb eines nur<br />

4x4x2 mm großen Siliziumchips steuert.<br />

Der Miniaturdruckregler wird integriert in tennisballgroße<br />

Hochdruckspeicherzellen aus Kohlefaser, den SFEERS. SFEERS<br />

speichern erneuerbare Energie in Form von komprimiertem,<br />

gasförmigen Wasserstoff. Viele dieser Zellen können in einer<br />

Wasserstoffbatterie sicher, einfach und hocheffizient Wasserstoff<br />

für mobile und stationäre Verbraucher speichern und<br />

transportieren. Das geringe Gewicht und die Flexibilität der<br />

SFEERS ermöglichen ein hochgradig modulares System, sodass<br />

die Wasserstoffbatterie an alle Arten von energieverbrauchenden<br />

Anwendungen angepasst werden kann, die durch Wasserstoff-Brennstoffzellen<br />

oder Wasserstoff-Verbrennungsmotoren<br />

betrieben werden.<br />

ww.waterstuffandsun.com<br />

www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/05 31


STERILISATION VON ABFÜLLANLAGEN<br />

DRUCKTRANSMITTER SICHERN<br />

HYGIENESTANDARDS<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Flaschenabfüllanlagen füllen Getränke aus<br />

großen Behältern in Flaschen um. Der Prozess<br />

soll schnell vonstattengehen und die abgefüllte<br />

Menge in der Flasche gleichbleiben. Da es sich<br />

bei den Flüssigkeiten um Lebensmittel handelt,<br />

müssen strikte Vorschriften erfüllt werden. Dazu<br />

gehört auch die Sterilisation der Anlage, die<br />

durch Drucktransmitter aus dem Hause Keller<br />

Druckmesstechnik sichergestellt wird.<br />

Nicole Zehnder, Marketingspezialistin, Keller Druckmesstechnik AG,<br />

Winterthur, Schweiz<br />

Meist laufen Flaschenabfüllanlagen ohne Unterbrechung<br />

an sieben Tagen der Woche, 24 Stunden am<br />

Tag. Die Flaschen werden mit einem Laufbandsystem<br />

an die Hähne geführt und abgefüllt. Maschinenstillstandzeiten<br />

sollen hierbei auf ein Minimum reduziert werden.<br />

Die Hähne einer Flaschenabfüllanlage werden mehrmals am Tag<br />

gereinigt. Während 20 Minuten wird ein Sterilisationsmittel mit<br />

DIE IO-LINK-SCHNITTSTELLE DES<br />

25ZIO ÜBERTRÄGT DIE MESS-<br />

DATEN AN EIN STEUERGERÄT<br />

einem bestimmten Druck- zu Temperaturverhältnis durch die<br />

Hähne gespült, um dabei die Bakterien abzutöten.<br />

Kundenspezifische Drucktransmitter 25Zio von Keller überwachen<br />

die Temperatur und den Druck des Sterilisationsmittels. Ist<br />

der Druck oder die Temperatur nicht innerhalb der vorgegebenen<br />

Toleranzen, so ist die Sterilisation nicht gewährleistet. Ein<br />

Alarm wird ausgelöst und der Spülgang wird wiederholt.<br />

32 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/05 www.oup-fluidtechnik.de


DRUCKMESSTECHNIK<br />

01 + 02 Der<br />

25Zio-Drucktransmitter in<br />

Front- und Rückansicht<br />

mit integrierter<br />

IO-Link-Schnittstelle<br />

PERMANENTE KONTROLLE<br />

DURCH IO-LINK-SCHNITTSTELLEN<br />

Die Bauteile in Anlagen für die Lebensmittelindustrie sind speziellen<br />

Anforderungen ausgesetzt. Dies gilt auch für den Drucktransmitter<br />

der Keller Zio-Linie. Die frontbündige Membrane des<br />

25Zio ermöglicht eine einwandfreie Reinigung. Es bleiben keine<br />

Lebensmittelrückstände am Gewinde haften, da es nicht in Kontakt<br />

mit dem Medium kommt. Zur Dichtung des Transmitters werden<br />

O-Ringe mit einer Zulassung für die Lebensmittelindustrie eingesetzt.<br />

Die Sensoren sind mit für Menschen unschädlichem Öl<br />

gefüllt. Sollte die Membrane bersten und Öl in die abgefüllte<br />

Flüssigkeit kommen, ist ein allfälliger Konsum unbedenklich.<br />

Früher wurde für diese Anwendung die Serie 25Y mit einem<br />

integrierten Temperaturfühler verwendet. Dazu wurden zwei<br />

Eingangsmodule und zwei Steuerungsgeräte benötigt. Mit der<br />

Zio-Linie ist dies nicht mehr notwendig, da diese mit einer IO-<br />

Link-Schnittstelle ausgestattet ist. Jeder Abfüllhahn wird mit<br />

einem 25Zio überwacht. Die Messdaten werden via Kabel zu<br />

einem IO-Link-Master und von da aus weiter auf ein Steuergerät<br />

übertragen.<br />

Bilder: Aufmacher: romaset – stock.adobe.com; Keller Druckmesstechnik<br />

www.keller-druck.com<br />

01<br />

02<br />

VORTEILE DER IO-LINK-SCHNITTSTELLE<br />

n Störsichere Übertragung<br />

n Robustes Kommunikationssystem<br />

n Integrierbar in bestehende Systeme<br />

n Verbindung von anderen bestehenden Schnittstellen<br />

mittels Gateways<br />

n Einfaches Kommunikationsprotokoll<br />

n Vereinheitlichung und Vereinfachung von intelligenten<br />

Netzwerken<br />

n Automatische Überprüfung der ID des Sensors<br />

IMPRESSUM<br />

FLUIDTECHNIK<br />

erscheint <strong>2023</strong> im 67. Jahrgang<br />

REDAKTION<br />

Chefredakteur: Miles Meier (mm),<br />

Tel.: 06131/992-208, E-Mail: m.meier@vfmz.de<br />

(verantwortlich i.S.d. § 18 Abs. 2 MStV)<br />

Redakteur:<br />

Dipl.-Ing. Manfred Weber (MW),<br />

Tel.: 06131/992-202, E-Mail: m.weber@vfmz.de<br />

Redaktionsassistenz:<br />

Vivien Backof, Tel.: 06131/992-415, Melanie Lerch,<br />

Tel.: 06131/992-261, Petra Weidt, Tel.: 06131/992-371,<br />

E-Mail: redaktionsassistenz_vfv@vfmz.de,<br />

(Redaktionsadresse siehe Verlag)<br />

Herausgeberin: Univ.-Prof. Dr.-Ing. Katharina Schmitz,<br />

Institutsdirektorin, Tel: 0241/80-47701<br />

E-Mail: sc@ifas.rwth-aachen.de<br />

ifas – Institut für fluidtechnische Antriebe und Systeme<br />

RWTH Aachen University, Campus-Boulevard 30,<br />

52074 Aachen, www.ifas.rwth-aachen.de<br />

Organ: Organ des Forschungsfonds des Fachverbandes<br />

<strong>Fluidtechnik</strong> im VDMA<br />

GESTALTUNG<br />

Sonja Daniel, Anette Fröder, Conny Grothe<br />

ISSN 0341-2660<br />

ISSN E-Paper: 2747-8009<br />

SALES<br />

Oliver Jennen, Tel.: 06131/992-262,<br />

E-Mail: o.jennen@vfmz.de<br />

Andreas Zepig, Tel.: 06131/992-206,<br />

E-Mail: a.zepig@vfmz.de<br />

Auftragsmanagement: Heike Rauschkolb,<br />

Tel.: 06131/992-241, E-Mail: h.rauschkolb@vfmz.de<br />

Anzeigenpreisliste <strong>2023</strong>, gültig ab 01.10.2022<br />

LESERSERVICE<br />

vertriebsunion meynen GmbH & Co. KG,<br />

Große Hub 10, 65344 Eltville, Tel.: 06123/9238-266<br />

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(Fax: 06123/9238-267, E-Mail: vfv@vertriebsunion.de).<br />

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Jahresabonnement Ausland: € 186,- (inkl. Versandkosten)<br />

Abonnements verlängern sich automatisch um ein<br />

weiteres Jahr, wenn sie nicht spätestens vier Wochen vor<br />

Ablauf des Bezugsjahres schriftlich gekündigt werden.<br />

VERLAG<br />

Vereinigte Fachverlage GmbH<br />

Lise-Meitner-Straße 2, 55129 Mainz<br />

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Ein Unternehmen der Cahensly Medien<br />

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DRUCK UND VERARBEITUNG<br />

Westdeutsche Verlags- und Druckerei GmbH<br />

Kurhessenstraße 4 - 6, 64546 Mörfelden-Walldorf<br />

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gespeichert, um Ihnen berufsbezogene, hochwertige Informationen<br />

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beim Verlag widersprochen werden (vertrieb@vfmz.de).<br />

Die Zeitschrift sowie alle in ihr enthaltenen Beiträge und<br />

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www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/05 33


DRUCKLUFTMOTOREN<br />

DRUCKLUFTMOTOREN IN DER LEBENSMITTELINDUSTRIE<br />

DER RICHTIGE ANTRIEB ALS GARANT<br />

FÜR HOHE PROZESSSICHERHEIT<br />

Automatisierte Prozesse sind in der<br />

Lebensmittelindustrie Standard. Dabei kommt es<br />

dort nicht nur auf die Fertigungseffizienz an. Die<br />

Hygiene spielt in der Nahrungsmittelindustrie<br />

eine Schlüsselrolle. Wie sich beides in Einklang<br />

bringen lässt und wie ein Antrieb für diese<br />

Anforderungen ausgeführt sein muss, erläutert<br />

Dagmar Dübbelde, Produktmanagerin der<br />

Deprag Schulz GmbH u. Co im Interview.<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Dagmar Dübbelde,<br />

Produktmanagerin,<br />

Deprag Schulz<br />

GmbH u. Co,<br />

Amberg<br />

Frau Dübbelde, wie stellt die Deprag bei ihren Antrieben die<br />

hohen Hygieneanforderungen sicher?<br />

Um die hohen Hygieneanforderungen der Lebensmittelindustrie<br />

sicher zu stellen, empfehlen wir für diese Anwendungen<br />

meist unseren Advanced Line Druckluftlamellenmotor, bei dem<br />

alle Außenteile aus hochwertigem Edelstahl gefertigt sind. Diese<br />

halten den üblichen Reinigungsmitteln stand. Die glatte<br />

Oberfläche dieser Druckluftmotoren ist leicht zu säubern. Diese<br />

Antriebe sind mit langlebigen Radialwellendichtringen so<br />

gut abgedichtet, dass weder Leckageluft austritt noch Schmutz,<br />

Wasser oder Reinigungsmittel in den Motor eindringen können.<br />

Auch die üblicherweise eingesetzten Reinigungssprühsysteme<br />

verursachen kein Eindringen von Wasser in den Motor. Eine<br />

nasse Umgebung ist für diesen Druckluftmotor generell kein<br />

Problem und er könnte sogar „Unter Wasser“ arbeiten, wie es in<br />

vielen Rühranwendungen der Fall ist. Alle unsere Advanced<br />

Line Edelstahlmotoren sind mit lebensmittelkonformen USDA-<br />

H1 Fett geschmiert und können ölfrei betrieben werden. Für<br />

den ölfreien Betrieb ist bei der Auslegung der Antriebe eine<br />

Leistungsminderung von etwa zehn bis zwanzig Prozent bezogen<br />

auf die angegebenen technischen Daten im Produktkatalog<br />

zu berücksichtigen.<br />

Gibt es weitere Merkmale, die ein Druckluftmotor für diese<br />

Anwendungen aufweisen muss?<br />

Ja. In vielen Anwendungen kann sich Kondenswasser in den<br />

Zuluftleitungen bilden. Es ist deshalb ratsam, entsprechende<br />

Maßnahmen zu treffen, sodass der Motor nicht die tiefste Stelle<br />

im System bildet und mit Wasser ausgespült wird. Viele Anwender<br />

treffen hier nicht nur bei der Anordnung des Motors in der<br />

Anlage, sondern mit Wasserabscheidern oder Trocknern vor<br />

dem Antrieb weitere Vorkehrungsmaßnahmen. Ist dies alles<br />

nicht möglich, dann empfehlen wir eine Sonderbeschichtung<br />

für alle Motorinnenteile, die aus Stahl gefertigt werden. Denn<br />

für hochbelastete, hochdrehende Innenteile kann nur bedingt<br />

Edelstahl verwendet werden. Diese sogenannte CWL-Beschichtung<br />

sorgt für Unempfindlichkeit gegen Korrosion.<br />

34 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/05 www.oup-fluidtechnik.de


DRUCKLUFTMOTOREN<br />

Haben Sie Anwendungsbeispiele, wie Ihre Motoren in der<br />

Lebensmittelindustrie eingesetzt werden?<br />

Teig rühren, Teigbahnen fördern und schneiden, Bauchfleischspieße<br />

drehen, Wurstbrät rühren oder Wurstpelle abwickeln, die<br />

Anwendungen in der Lebensmittelindustrie sind zahlreich. Lassen<br />

Sie mich nur einige wenige Anwendungen genauer<br />

ausführen, zum Beispiel den Einsatz unseres Advanced Line<br />

Druckluftmotors in einem Rührwerk zur Herstellung von<br />

Fruchtsaft. Unser Druckluftmotor mit einer Leistung von 300 W<br />

treibt mit einer Drehzahl von 700 Umdrehungen / Minute einen<br />

Propellerrührer eines Magnetrührwerks an. Doch auch für hohe<br />

Drehmomentanforderungen haben wir für Industrierührwerke<br />

die richtigen Antriebe: Unsere Advanced Line Hochmomentmotoren<br />

entwickeln enorme Power auf kleinstem Raum. Der 900 W<br />

Hochmomentmotor mit einer Nenndrehzahl von 22 Umdrehungen<br />

/ Minute überwindet ein Startmoment von 585 Nm und hat<br />

dabei einen maximalen Durchmesser von 63 mm.<br />

Eine weitere Anwendung findet sich in Mahlwerken und Fördersystemen<br />

in der Getreideverarbeitung. Hier liegt besonderes<br />

Augenmerk im Explosionsschutz bei der Bildung von Stäuben.<br />

DER DRUCKLUFTLAMELLEN­<br />

MOTOR KÖNNTE AUCH UNTER<br />

WASSER ARBEITEN<br />

Alle unsere Advanced Line Motoren sind für den Einsatz im<br />

explosionsgeschützen Bereich ATEX zertifiziert. Doch auch bei<br />

der Fleischverarbeitung finden Sie unsere Motoren, wie in einer<br />

halbautomatischen Montageanlage zur Herstellung von<br />

Schaschlikspießen. In der Spießeinheit treiben zwei Druckluftmotoren<br />

einen Holzspieß über zwei Riemen nach vorne durch<br />

die Fleisch-, Zwiebel- und Paprikastückchen. Am Spieß liegt<br />

eine Druckkraft von 38 kg an und deshalb ist der leistungsstarke<br />

Druckluftmotor mit seiner kompakten Bauweise ideal für diese<br />

Anwendung.<br />

Welchen Vorteil hat ein Druckluftmotor gegenüber einem<br />

Elektromotor in dieser Anwendung?<br />

Vieles spricht für den Einsatz eines Druckluftmotors: Einer der<br />

Hauptvorteile ist seine große Leistungsdichte. Je nach Ausführung<br />

hat ein Druckluftmotor nur ein Fünftel der Masse eines<br />

Elektromotors oder ein Drittel seiner Größe. Das ist vor allem<br />

bei der Verwendung in handgeführten Geräten entscheidend,<br />

aber natürlich auch in Robotersystemen, bei denen sich der<br />

Antrieb mit dem Roboterarm bewegt.<br />

Auch Hitze lässt den Druckluftmotor kalt. Druckluft ist gerade<br />

im kritischen Milieu ein unproblematischer Energieträger – es<br />

entstehen keinerlei Gefahren durch Elektrizität. Die abgegebene<br />

Leistung ist beim Druckluftmotor über weite Drehzahlbereiche<br />

nahezu konstant. Druckluftmotoren können deshalb<br />

auch in einem breiten Feld wechselnder Lasten optimal betrieben<br />

werden. Der Druckluftmotor kann problemlos bis zum<br />

Stillstand belastet werden ohne Schaden zu nehmen, das<br />

heißt er ist abwürgefest. Nach Reduzierung der Last läuft er<br />

sofort wieder an und das beliebig oft hintereinander. Die Motorleistung<br />

eines Druckluftmotors lässt sich problemlos durch<br />

die Änderung des Betriebsdrucks anpassen. Die Drehzahl<br />

kann stufenlos durch die Drosselung der Luftmenge herabgesetzt<br />

werden. Dabei bietet sich die Zuluftdrosselung an, wenn<br />

auch das Drehmoment entscheidend reduziert werden soll.<br />

Eine Abluftdrosselung wählt man immer dann, wenn die<br />

Drehzahl ohne große Beeinflussung des Drehmoments reduziert<br />

werden soll.<br />

Druckluftmotoren gelten oft nicht als effizient, wenn sie mit<br />

einem Elektromotor verglichen werden. Können Sie das<br />

bestätigen?<br />

Druckluftmotoren und Elektromotoren lassen sich nicht Einszu-Eins<br />

vergleichen. Die Effizienz eines Antriebs hängt immer<br />

von den Einsatzbedingungen ab. Ich möchte Ihnen dies anhand<br />

eines Beispiels näher aufzeigen: Ein Motor soll in einer Verpackungsmaschine<br />

eine Drehzahl von 450 Umdrehungen/Minute<br />

erzielen. Zum Verschluss eines Packbandes steht über einen<br />

längeren Zeitraum ein Drehmoment von 25 Nm mit reduzierter<br />

Drehzahl an. Elektromotoren können, ohne das Risiko einer<br />

unzulässigen Überhitzung einzugehen, nicht über einen längeren<br />

Zeitraum überlastet werden. Deshalb muss ein Elektromotor<br />

für diese Verpackungsmaschine auf das Lastdrehmoment ausgelegt<br />

werden und würde eine Leistung von 1170 W (25 Nm mal<br />

450 Umdrehungen/Minute dividiert durch 9.550) benötigen.<br />

Ganz anders ist dies beim Druckluftmotor: Durch den günstigen<br />

Drehmomentverlauf von Druckluftmotoren reicht ein leistungsschwächerer<br />

Antrieb aus. Hier würde man einen Druckluftmotor<br />

mit einem Nenndrehmoment von 15 Nm bei einer Nenndrehzahl<br />

von 275 Umdrehungen/Minute auswählen. Da das<br />

Arbeitsdrehmoment unter dem Nenndrehmoment liegt, dreht<br />

der Motor unter geringer Last nahe der Leerlaufdrehzahl mit<br />

450 Umdrehungen/Minute. Die benötigte Leistung des Druckluftmotors<br />

beträgt damit nur 430 W. Wenn beim Druckluftmotor<br />

für diese Verpackungsmaschine nur ein Drittel der Leistung<br />

eines Elektromotors installiert werden muss, erscheint die Energiebilanz<br />

des Druckluftmotors gleich in einem ganz anderen<br />

Licht.<br />

Die Deprag Schulz GmbH u. Co blickt auf jahrzehntelange<br />

Erfahrung im Bereich Druckluftmotoren zurück. Sie verfügen<br />

über eine große Angebotspalette von Antriebslösungen für die<br />

Industrie. Sind die Advanced Line Motoren eine Sonderlösung für<br />

die Anwendung in der Lebensmittelindustrie?<br />

Unsere Ingenieure haben in der Tat unsere Druckluftmotoren<br />

im Laufe der Jahrzehnte immer weiter optimiert und unser<br />

Standardprogramm wurde immer mehr an die Erfordernisse<br />

unserer Kunden angepasst. Die Advanced Line Motoren gehören<br />

zum Deprag Katalogprogramm, unsere Kunden profitieren<br />

dabei von lange bewährten, prozesssicheren Antriebslösungen<br />

für die Lebensmittelbranche und die Medizintechnik. Wir bieten<br />

diese Motoren in einem großen Leistungsbereich von 20 W<br />

bis 1.6 kW kombiniert mit einer Vielzahl von integrierten Planetengetrieben<br />

aus eigener Fertigung mit Drehzahlen von 7 bis<br />

24.000 Umdrehungen/Minute. Dieses große Spektrum an Edelstahlmotoren<br />

macht uns zu einem Marktführer in diesem Segment.<br />

Sie finden damit für jede Leistungsanforderung die ideale<br />

Lösung. Durch unsere Entwicklungsexpertise und hohe Fertigungstiefe<br />

können wir aber auch ganz flexibel auf Kundenwünsche<br />

reagieren, wenn eine bestimmte Ausführung, wie eine<br />

spezifische Flanschanbindung oder ein Sonderspindelwunsch,<br />

nicht im Katalog zu finden ist. 85 Prozent unserer gefertigten<br />

Antriebe sind kundenspezifisch angepasste Lösungen basierend<br />

auf Standardkomponenten.<br />

Bild: Deprag Schulz<br />

www.deprag.com<br />

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MOBILE MASCHINEN<br />

SONDERTEIL<br />

MOBILE MASCHINEN<br />

Michaela Wassenberg,<br />

freie Journalistin


AUTONOME MASCHINEN<br />

ENTWICKLUNGSPROJEKT<br />

AUTONOMER<br />

ROBOTER FÜR<br />

DIE APFELERNTE<br />

Mess- und Sensorlösungen von Siko finden<br />

sich nicht nur in etablierten industriellen<br />

Anwendungen wieder, sondern das<br />

Unternehmen unterstützt aktuell auch ein<br />

Forschungs- und Entwicklungsprojekt aus der<br />

Landwirtschaft mit zwei Drehgebern aus<br />

ihrem Programm für mobile Maschinen.<br />

„AurOrA“ (Autonomer Obstplantagenhelfer Altes Land) ist ein<br />

kleines autonom fahrendes Fahrzeug, das sich künftig auf<br />

Obstplantagen selbstständig bewegen und gefüllte Obstkisten<br />

detektieren, aufnehmen und zu einem definierten Entladepunkt<br />

bringen soll. Der Roboter bedeutet eine Entlastung für<br />

die Erntehelfer und ermöglicht, dass diese sich anspruchsvolleren<br />

Aufgaben widmen. Die Idee für das Projekt stammt aus<br />

der Praxis: Obstbauer Johann Schröder aus Jork im Alten Land<br />

südwestlich von Hamburg bat die hochschule 21 in Buxtehude<br />

um Unterstützung bei der Entwicklung eines solchen autonom<br />

agierenden Fahrzeugs. Gemeinsam mit dem Landmaschinenhersteller<br />

PWH aus Jork wurde das Projekt im Februar 2020<br />

gestartet. Der Bedarf an technischer Unterstützung ist bei<br />

Obstplantagenbesitzern hoch und so soll das Projekt mittelfristig<br />

zu einem marktreifen, wirtschaftlichen Produkt werden.<br />

Die eigentliche Zielsetzung des Projekts ist jedoch, zunächst<br />

einen funktionsfähigen Prototyp zu realisieren, um die<br />

technische Machbarkeit zu zeigen. Gefördert wird das Projekt<br />

über das ZIM-Förderprogramm des Bundeswirtschaftsministeriums.<br />

01 Erntehelfer „AurOrA“ wird künftig autonom durch die Reihen<br />

der Apfelplantage navigieren und Obstkisten detektieren,<br />

aufnehmen und an einen definierten Entladepunkt transportieren<br />

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AUTONOME MASCHINEN<br />

02<br />

04<br />

03<br />

MOBILE MASCHINEN<br />

02 + 03 Der Multiturn-Drehgeber WV5800M erfasst den<br />

Lenkwinkel, damit das Fahrzeug seinen definierten Pfad sicher<br />

umsetzen kann<br />

04 Die Position der Kistenaufnehmer, der sogenannten Flipper, wird<br />

über den robusten Miniaturdrehgeber AH25S ermittelt<br />

Aktuell befindet sich das Projekt im letzten Planungsdrittel, nachdem<br />

der zweite Meilenstein erreicht wurde: Der Roboter kann bereits<br />

weitgehend autonom in der Plantage agieren. Gearbeitet<br />

wird noch an der Kollisionsvermeidung und der Erkennung des<br />

Untergrunds, zum Beispiel bei matschigem Boden, um zu vermeiden,<br />

dass die Räder durchdrehen und sich das Fahrzeug festfährt<br />

oder in einen Graben abdriftet. Meilenstein Nummer drei wird<br />

dann die tatsächliche Kistenaufnahme samt Transport sein.<br />

Ein solches Entwicklungsprojekt birgt stets besondere Herausforderungen,<br />

angefangen bei der Koordinierung der Interessen<br />

zwischen diversen Obstbaubetrieben, die oft sehr unterschiedliche<br />

Ernteprozesse haben, über infrastrukturelle Probleme wie einen<br />

stabilen Mobilfunkstandard, damit der Roboter GPS-Daten<br />

empfangen und auch mit dem Bediener kommunizieren kann,<br />

bis hin zu praktischen Schwierigkeiten im täglichen Outdoor-Betrieb<br />

(Witterung, Schnee, Regen, Sonneneinstrahlung, Untergrundbeschaffenheit).<br />

EXPERTISE IST GEFRAGT<br />

Für ein autonom agierendes Fahrzeug sind Sensoren nötig, die<br />

verschiedene Messaufgaben am Fahrzeug übernehmen. Für die<br />

Lenkwinkelerfassung sowie die Positionserfassung der Kistenaufnehmer<br />

wurde Mess- und Sensorspezialist Siko angefragt. Mit<br />

langjähriger Erfahrung bei mobilen Maschinen und in der Landmaschinentechnik<br />

konnte die Firma Siko ihre Expertise in die<br />

Planungsphase einbringen und schließlich zwei passende Drehgebertypen<br />

beisteuern, die diese wichtigen Funktionen unterstützen.<br />

Alexander Kammann, wissenschaftlicher Mitarbeiter der<br />

hochschule 21: „Wir waren positiv überrascht, mit welcher Bereitschaft<br />

Siko zukunftsfähige Projekte fördert und wie viel Beratungsengagement<br />

ihrerseits hineinfließt. Anfangs wussten wir<br />

noch gar nicht genau, welche Anforderungen wir tatschlich an die<br />

Sensoren hatten. Das wurde gemeinsam erarbeitet und definiert.“<br />

ROBUSTE DREHGEBER FÜR RAUE<br />

UMGEBUNGSBEDINGUNGEN<br />

In erster Linie mussten mögliche Sensoren sehr robust und unempfindlich<br />

gegenüber den rauen Outdoor-Bedingungen sein<br />

(Matsch, Staub, Regen, starke Sonneneinstrahlung, Bodenunebenheiten).<br />

Komponenten aus dem Pure Mobile-Sensorbaukasten<br />

von Siko sind besonders für den Einsatz in mobilen<br />

Maschinen unter widrigen Umgebungsbedingungen geeignet.<br />

Am hinteren Teil des Gefährts ist ein Doppelrad verbaut, das sich<br />

drehen kann und so die Lenkung erzeugt. Der Lenkwinkel wird<br />

durch den magnetischen Drehgeber WV5800M aufgenommen,<br />

verarbeitet und an die Steuerung gesendet. Es handelt sich um<br />

einen Multiturn-Drehgeber, mit dem auch mehrere Umdrehungen<br />

absolut erfasst werden können. Sollte die Spannung einmal<br />

unterbrochen werden, beispielsweise weil die Akkus leer sind, ist<br />

der zuvor eingestellte Lenkwinkel immer noch vorhanden. Ohne<br />

Absolutwertgeber würde dieser beim erneuten Hochfahren des<br />

DER ERNTEHELFER „AURORA“<br />

IST AUTONOM UND INTELLIGENT<br />

Fahrzeugs fälschlicherweise als Null-Grad-Winkel definiert werden.<br />

Das magnetische Messprinzip kommt den Anforderungen<br />

an Robustheit und Unempfindlichkeit entgegen.<br />

Überzeugt hat das Projektteam auch die hohe Präzision und Zuverlässigkeit<br />

des Drehgebers, damit das Fahrzeug stets den Lenkwinkel<br />

so anpasst, dass es seinen definierten Pfad umsetzen kann<br />

– ohne Ausfallerscheinungen und zu große Toleranzen. Um hier<br />

die Sicherheit, auch in der Interaktion mit in der Plantage arbeitenden<br />

Personen, noch zu erhöhen, soll für künftige Fahrzeuge<br />

die Safety-Variante des Drehgebers, WV58MR, mit redundanter<br />

Positionserfassung zum Einsatz kommen, um Ausfälle sicher zu<br />

verhindern. In der Entwicklungsphase war zunächst die technische<br />

Machbarkeit im Fokus, sodass der Drehgeber ohne Safety-<br />

Standard ausreichend war. Der Pluspunkt bei den Siko-Modellen:<br />

Die beiden Drehgeber sind baugleich, sodass keine mechanischen<br />

Anpassungen der Applikation bei einem Austausch vorgenommen<br />

werden müssen. Gewünscht war für die Lenkwinkelerfas-<br />

38 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/05 www.oup-fluidtechnik.de


AUTONOME MASCHINEN<br />

sung außerdem eine CANopen-Schnittstelle, um möglichst viele<br />

standardisierte Elektronikkomponenten verwenden zu können,<br />

die schnell austauschbar und in das Bus-System integrierbar sind.<br />

POSITIONSSENSOREN FÜR DIE „FLIPPER“<br />

Der zweite Siko-Drehgeber AH25S ist noch einmal kleiner und<br />

kompakter, aber nicht weniger robust. Er ist ein Singleturn-Drehgeber,<br />

der die Position der Kistenaufnehmer, der sogenannten<br />

Flipper, überwacht. Die befüllte Obstkiste wird an vier Punkten<br />

über jeweils einen Flipper aufgenommen. Wenn der Roboter über<br />

die Kiste hinwegfährt und diese die federbelasteten Aufnehmer<br />

touchiert, schwenken die Flipper zur Seite, klappen im Anschluss<br />

automatisch wieder aus und befinden sich dann unterhalb der<br />

vier Kistenecken zur Aufnahme. Um die Kisten sicher transportieren<br />

zu können, muss die jeweilige Position der Flipper bekannt<br />

sein: Ist er wirklich zurückgeschwenkt oder hat er sich vielleicht<br />

verklemmt? Befinden sich alle vier Flipper unterhalb der Kiste,<br />

um die Aufnahme zu gewährleisten? Der Bauraum ist hier sehr<br />

begrenzt, sodass ein Drehgeber in Miniaturausführung gefragt<br />

war, der direkt vor Ort ohne spezielle Halterung eingesetzt werden<br />

konnte. Hier ist ein Analoggeber ausreichend, da die Dateninformationen<br />

weniger kritisch sind als die des Lenkwinkelsensors.<br />

ERNTEHELFER MIT ECHTEM MEHRWERT<br />

Viele kleine Rädchen müssen bei einem solchen Entwicklungsprojekt<br />

ineinandergreifen, um aus einer vagen Idee ein technisch<br />

einwandfreies Produkt zu gestalten, das perspektivisch auch in<br />

einer ausgewogenen Kosten-Nutzen-Relation Einsatz auf zahlreichen<br />

Obstplantagen finden kann. Um Betrieben einen echten<br />

Mehrwert bieten zu können, ist angedacht, „AurOrA“ auch für<br />

weitere Pflegearbeiten wie Mulchen und Mähen oder als Unterstützung<br />

bei der Neuanpflanzung von Bäumen zu nutzen. So ist<br />

ein effektiver Einsatz fast über das ganze Jahr hinweg möglich<br />

und dieser nicht nur auf die Erntezeit beschränkt.<br />

Bilder: hochschule 21, Siko GmbH<br />

www.siko-global.com<br />

05 Die im Artikel<br />

beschriebenen Encoder<br />

AH25S, WV5800M<br />

und WV58MR<br />

Die ERSTE POWER-IMU für<br />

Mobile POWER-Maschinen<br />

Jetzt neue Produktvarianten<br />

POWER<br />

IMU<br />

GEMAC Motus ®<br />

BLACKLINE<br />

GEMAC Motus ®<br />

GREENLINE<br />

gemac-chemnitz.com


MARKTPLATZ<br />

ENTWICKLER-KITS FÜR AUTONOME FAHRZEUGE<br />

NEU IM PROGRAMM<br />

Arrow Electronics vertreibt<br />

ab sofort weltweit das<br />

DRIVE AGX Orin Developer<br />

Kit von Nvidia. Damit wird<br />

die skalierbare Hardwareund<br />

Softwareplattform für<br />

autonome Fahrzeuge der<br />

Automobilindustrie<br />

zugänglich. Das DRIVE AGX<br />

Orin Developer Kit ist für<br />

registrierte Kunden<br />

erhältlich und richtet sich unter anderem an OEMs, Entwickler,<br />

Forschungszentren und Universitäten. Es nutzt die hohe<br />

Rechenleistung des DRIVE Orin SoC, um autonome Fahrfunktionen,<br />

Ansichten, digitale Cluster, Infotainment und Fahrgastinteraktionen<br />

mithilfe von künstlicher Intelligenz zu ermöglichen<br />

und den Flottenaufbau zu vereinfachen. Weitere Informationen<br />

sind via E-Mail über nvidia.drive@arrow.com abrufbar.<br />

www.arrow.com<br />

METALLBALGKUPPLUNG FÜR ROBOTIK UND<br />

AUTOMATION<br />

Kleiner werdende Antriebsstränge<br />

erfordern auch kleinere<br />

Komponenten im Antriebsstrang.<br />

Sind hohe Torsionssteifen<br />

und großer Versatzausgleich<br />

erforderlich, stehen von<br />

Enemac verschiedene Metallbalgkupplungen<br />

zur Verfügung.<br />

Bei der Miniatur-Metallbalgkupplung<br />

EWKA werden Balg und Naben mit einem<br />

speziellen Klebstoff verbunden. Dieses Klebeverfahren erlaubt<br />

den Einsatz im Temperaturbereich von - 20 bis zu 90 °C. Die<br />

Kupplung steht in sechs Baugrößen zwischen 0,4 und 8 Nm zur<br />

Verfügung. Sie können Wellen mit Durchmessern bis zu 26 mm<br />

aufnehmen. Die Komponente wird mittels versetzten Gewindestiften<br />

kraftschlüssig auf den Wellenenden fixiert und stellt<br />

so eine spielfreie und schwingungsarme Drehmomentübertragung<br />

sicher.<br />

www.enemac.de<br />

KURZE ENTWICKLUNGSZYKLEN UND SCHNELLE<br />

INBETRIEBNAHME<br />

VERSCHLEISS AUCH AUS DER FERNE KONSTANT<br />

IM BLICK<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Bodytext Danfoss Power Solutions hat die PC-GO-Antriebslösung<br />

für hydrostatische Getriebe mit einer Pumpe und einem<br />

Motor auf den Markt gebracht. Die Software soll Entwicklungszeiten<br />

um bis zu 35 Prozent<br />

verkürzen. Parallel wird die<br />

Einhaltung von Umwelt- und<br />

Sicherheitsvorschriften vereinfacht.<br />

Die sofort einsetzbare<br />

Plattform besteht aus dem<br />

Sicherheitssteuergerät PC036<br />

und der Antriebssoftware PC-GO,<br />

die sich mit dem Danfoss PLUS+1<br />

Service-Tool schnell und einfach<br />

konfigurieren lässt. Dazu Aaron Rodriguez, Product Application<br />

Engineer bei Danfoss: „Das validierte Software-Paket und die<br />

vorkonfigurierten Parameter von PC-GO ermöglichen eine<br />

Inbetriebnahme der Maschine in weniger als drei Tagen.“<br />

www.danfoss.com<br />

SENSORÜBERWACHUNG IN MOBILEN MASCHINEN<br />

Neigungssensoren und Seilzugwegsensoren<br />

von Micro-Epsilon ermöglichen die zuverlässige<br />

und gleichzeitig wirtschaftliche Lösung von<br />

Serienanwendungen. Die Sensoren spielen<br />

unter anderem eine wichtige Rolle in der<br />

Überwachung und Steuerung von mobilen<br />

Arbeitsmaschinen, die in der Land- und<br />

Forstwirtschaft, der Bau-Industrie und der<br />

Fördertechnik eingesetzt werden. Mit dem<br />

Einsatz der modernen Sensoren können Bediener entlastet,<br />

Leistung sowie Effizienz optimiert und die Sicherheit gesteigert<br />

werden. Neigung, Auslegerlänge oder die Wegmessung an<br />

Stützen von Arbeitsmaschinen sind wesentliche Parameter für<br />

einen sicheren Betrieb. Eine bewährte Lösung für den Einsatz in<br />

Baufahrzeugen oder Land- und Forstmaschinen bieten die<br />

Seilzug- und Neigungssensoren von Micro-Epsilon. Auch bei<br />

rauen Einsatzbedingungen mit Schmutz und ruckartigen<br />

Mit WearDetect stellt das<br />

Unternehmen Disynet eine<br />

Lösung zur Verschleißüberwachung<br />

bei Windturbinen<br />

vor, die an 365 Tagen im<br />

Jahr rund um die Uhr<br />

zuverlässig Daten liefert.<br />

Die Gill WearDetect- Oil<br />

Debris Sensoren erfassen<br />

und visualisieren die Verschleißrate von Getrieben und Lagern,<br />

identifizieren anormale Erhöhungen der Warnindikatoren und<br />

ermöglichen eine Vorhersage im Frühstadium eines Ausfalls.<br />

Sie lassen sich an ein Zustandsüberwachungssystem anschließen,<br />

sodass der Prozess ohne physische Inspektion aus der<br />

Ferne überwacht werden kann. Außerdem sind Optionen zur<br />

Messung und Trendaufzeichnung von Änderungen der Temperatur<br />

oder der dielektrischen Eigenschaften des Öls verfügbar.<br />

www.sensoren.de<br />

Bewegungen messen sie genau und zuverlässig.<br />

Die Sensoren tragen damit zu einem<br />

sicheren Betrieb und gesteigerter Leistung der<br />

Maschinen bei. Die ein- und zweiachsigen<br />

Neigungssensoren inertialSensor INC5502D<br />

werden für genaue Winkelmessungen<br />

während dynamischer Bewegungen eingesetzt.<br />

Dank des neuen sensorFusion-Algorithmus<br />

lassen sich Störeinflüsse wie Stöße,<br />

Fliehkräfte und Vibrationen optimal kompensieren. Die Vorteile<br />

der Sensoren liegen in ihrer Robustheit, kombiniert mit einer<br />

hohen Temperaturstabilität. Dadurch sind sie besonders für<br />

Serienapplikationen in Bau-, Land- und Forstmaschinen sowie<br />

Kranen und Schiffen konzipiert. Werden große Distanzen und<br />

Bewegungen berührend gemessen, sind Micro-Epsilon Seilzugsensoren<br />

der Reihe wireSensor die ideale Lösung.<br />

www.micro-epsilon.com<br />

40 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/05 www.oup-fluidtechnik.de


MARKTPLATZ<br />

AUF GUMMISOHLEN IN RAUER UMGEBUNG SICHER UNTERWEGS<br />

Mit Multiforce BK T91 kündigt BTK die Einführung einer Gummiraupenkette für<br />

Kompakt-Raupenlader an, die härtesten Bedingungen standhalten und eine lange<br />

Lebensdauer bei verminderten Vibrationen aufweisen soll. Die Lauffläche besteht aus<br />

einer gegen Schnitte, Risse und Abrieb resistenten Gummimischung. Zusätzlich wurde<br />

Multiforce BK T91 mit Stahlcords verstärkt. Darüber hinaus zeichnet sich die Gummiraupenkette<br />

durch ein aggressives, C-förmiges Laufflächenprofil mit einer großen Anzahl<br />

an Kanten aus, das neben guter Traktion auch Grip auf dem Gelände bietet. Die in fünf<br />

Größen erhältliche Kette ermöglicht parallel ein präzises Handling auf engem Raum<br />

ohne Güter oder die Umgebung zu gefährden.<br />

www.bkt-tires.com<br />

BIRDVIEW-FUNKTION FÜR SICHERHEIT AUF<br />

DER BAUSTELLE<br />

ERGIEBIGE DATENERNTE IN DER<br />

LANDWIRTSCHAFT<br />

Graf-Syteco hat sich des oft<br />

stark eingeschränkten<br />

Sichtfelds von Maschinenführern<br />

angenommen und eine<br />

zusätzliche Funktion zu den<br />

neuen Bedien- und Steuergeräten<br />

der GSt-A-Serie entwickelt.<br />

Mit der BirdView-Funktion<br />

wird das gesamte Umfeld um ein Fahrzeug oder einer<br />

Maschine aus der Vogelperspektive kontrolliert und auf den<br />

Geräten dargestellt. Vier oder mehr Hochleistungskameras am<br />

Fahrzeug übertragen die Bilder in Echtzeit auf das Steuergerät<br />

im Führerhaus. Eine KI-unterstützet Personenerkennung im<br />

Umfeld der Maschine erhöht die Sicherheit weiter. Das Display<br />

im Bediengerät zeigt das Gesamtbild der Außenaufnahmen an<br />

und identifiziert Personen, indem diese auf dem Display<br />

farblich markiert erscheinen. Das System erkennt auch Bewegungsrichtungen<br />

und kann vorhersagen, ob es zu einer Gefährdung<br />

für Mensch und Maschine kommen könnte. In diesem Fall<br />

warnt es durch optische und akustische Signale.<br />

www.graf-syteco.de<br />

AUTONOM UNBEEINDRUCKT UND KOLLISIONSFREI IN DER SPUR<br />

NCTE bringt einen berührungslosen<br />

Drehmomentsensor für den Nebenantrieb<br />

von Traktoren auf den Markt,<br />

der für den sofortigen Einsatz mit<br />

dem Verzahnungsstandard 1 3/8“<br />

6-teilig ausgerüstet ist. Der PTO<br />

Sensor 7300 misst Belastungsänderungen<br />

über Magnetostriktion und<br />

lässt sich ohne Werkzeug zwischen<br />

Traktor und angebauter Landmaschine montieren. Er fällt<br />

12 cm kleiner und 9 kg leichter als der Vorgänger PTO 7000 mit<br />

gleichen Kupplungen aus. Weiter kennzeichnend sind eine hohe<br />

Genauigkeit bis ± 0,5 % sowie ein Drehmomentbereich bis<br />

3000 Nm. Zudem bietet<br />

der neue Agrarsensor eine<br />

integrierte Drehzahlerfassung<br />

und widersteht mit<br />

Schutzklasse IP65 auch<br />

aggressiven Erntesäften<br />

oder Steinschlag.<br />

www.ncte.de<br />

www.gsc-schwoerer.de<br />

Für sein LIDAR-System Falcon wurde Innovusion mit dem<br />

Tech.AD Europe Award <strong>2023</strong> in der Kategorie „Perception<br />

& Sensing“ ausgezeichnet. Potenzial hat die Technologie<br />

vor allem beim autonomen Fahren. Falcon LIDAR gehört<br />

bereits zur Serienausstattung der Elektrofahrzeuge NIO<br />

ET7, EL7 und ET5. Der Sensor erkennt Objekte in einer<br />

Entfernung bis 500 m und dunkle Objekte mit 10 Prozent<br />

Reflexionsgrad bis 250 m. Er erzeugt 1.500 konfigurierbare Scan-Linien je Sekunde und bildet<br />

so eine bildähnliche 3D-Punktwolke. Falcon ist resistent gegen Störungen wie Sonnenlicht<br />

und bietet so zusätzliche Sicherheit. Der skalierbare Sensor ist automobilzertifiziert.<br />

www.innovusion.com<br />

REIFENDRUCK PER APP ÜBERWACHEN<br />

In der Landwirtschaft ist durch die Vielfalt der Fahrzeuge, Einsätze und<br />

Geräte eine regelmäßige und geeignete Anpassung des Reifen-Innendrucks<br />

erforderlich. Continental bietet ab sofort zusammen mit<br />

anderen Reifenherstellern die Agro-Tyre-Pressure App an. Die App<br />

kombiniert die jeweiligen Datenbanken der einzelnen Hersteller wie<br />

Druck-, Last- und Geschwindigkeitstabellen. Die App ist ab sofort für die<br />

Betriebssysteme iOS und Android in Englisch, Französisch, Deutsch und<br />

Polnisch verfügbar.<br />

www.continental.com<br />

VISI N<br />

ERFÜLLT<br />

Getriebeteile auf<br />

höchstem technischen Niveau<br />

für effiziente und innovative<br />

Lösungen von Morgen.<br />

GSC Schwörer GmbH<br />

D-79871 Eisenbach<br />

www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/05 41<br />

GSC-20-0073_Anzeigen_Zukunftsmission_43x130mm_RZ.indd 05.10.21 17:11<br />

1


SENSOREN<br />

PROZESSDATEN ALS GRUNDLAGE FÜR MEHR EFFIZIENZ UND LEISTUNG<br />

FMCW-RADAR IN<br />

MOBILEN MASCHINEN<br />

Die FMCW-Lösung zeichnet sich<br />

durch eine kleine Aufbauhöhe von<br />

15 mm gepaart mit einem großen<br />

Blickwinkel aus<br />

Auch an mobile Maschinen werden Anforderungen<br />

hinsichtlich der Wirtschaftlichkeit und Ressourceneffizienz<br />

gestellt. Zur Bewertung ihres Arbeitsergebnisses und<br />

gegebenenfalls Erarbeitung von Optimierungsmaßnahmen<br />

werden Prozessdaten benötigt, die die Sensorlösung FMCW-Radar<br />

von Pulsotronic selbst bei rausten Umgebungsbedingungen liefert.<br />

MOBILE MASCHINEN<br />

In den Industrienationen sind mobile Maschinen schon seit<br />

Jahren ein fester Bestandteil des täglichen Arbeitslebens – seien<br />

es Baumaschinen (zum Beispiel Planierraupen oder Bagger),<br />

landwirtschaftliche Maschinen (beispielsweise Traktoren<br />

oder Mähdrescher) oder Maschinen der Intralogistik (Gabelstapler).<br />

Die steigende Prozesskomplexität ebenso wie sich ändernde<br />

regulatorische Vorgaben erhöhen die Anforderungen an mobile<br />

Maschinen beträchtlich. Darüber hinaus wird von ihnen ein<br />

nachhaltigeres Wirtschaften sowie eine verbesserte Nutzung der<br />

Ressourcen verlangt, was zu neuen, innovativen Lösungen führt.<br />

In ihrer Gesamtheit lassen sich die stetig wachsenden Anforderungen<br />

nur durch eine steigende Automatisierung bis hin zur Autonomie<br />

bewältigen. Andernfalls wären der/die<br />

Maschinenführer(in) überfordert und würden das langsamste<br />

und meist fehleranfälligste Glied in der Prozesskette darstellen.<br />

Dr. Matthias Sachse, Leiter Entwicklung, und Raoul Scheidhauer, Leiter<br />

Vertrieb, beide Pulsotronic GmbH & Co. KG, Niederdorf<br />

Schon heute ermittelt eine Vielzahl von mobilen Maschinen Informationen<br />

wie den Füllstand, Abstand sowie die Geschwindigkeit<br />

und Position und stellt die Daten dann dem/der<br />

Maschinenführer(in) zur Verfügung, um eine faktenbasierte Entscheidung<br />

zu ermöglichen. Eine weitere Automatisierung der Arbeitsabläufe<br />

sowie die Einführung schneller, lediglich durch<br />

Automation steuer- oder regelbarer Abläufe erfordern eine noch<br />

vielfältigere Erfassung der Prozessdaten. Die dafür notwendige<br />

Sensorik muss genauer, vernetzter und robuster werden. Zudem<br />

wird die Fusion von Sensordaten weiter an Bedeutung gewinnen.<br />

BEREITSTELLUNG PRÄZISER POSITIONSDATEN<br />

Mit dem FMCW-Radar trägt Pulsotronic zur Lösung dieser sensorischen<br />

Herausforderungen bei. Die Abkürzung FMCW steht für<br />

frequenzmoduliertes Dauerstrichradar (frequency modulated<br />

continuous wave radar). Diese Art von Radar sendet kontinuierlich<br />

ein elektromagnetisches Signal mit geringer Leistung aus,<br />

dessen Frequenz mit der Zeit ansteigt. Die Reflexionen des Signals<br />

werden anschließend aufgenommen und analysiert. So las-<br />

42 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/05 www.oup-fluidtechnik.de


fsg-sensors.de<br />

Darstellung der Datenverarbeitungskette im Sensor<br />

sen sich die Entfernung und Geschwindigkeit des jeweiligen Ziels bestimmen. Durch<br />

die Verwendung mehrerer Sende- und Empfangsantennen kann sogar zwischen<br />

mehreren Zielen unterschieden sowie Informationen – beispielsweise Position, Signalstärke<br />

und Geschwindigkeit – über jedes einzelne Ziel geliefert werden.<br />

In der einfachen Ausbaustufe misst das FMCW-Radar die Entfernung zu einem<br />

(nächsten) Hindernis. Höhere Softwareausbaustufen erlauben eine detailliertere Datenerfassung<br />

bis hin zur Arbeitsraumüberwachung mobiler Maschinen. Die FMCW-<br />

Technologie stellt genaue Abstands-, Geschwindigkeits- und Relativpositionen bereit,<br />

sodass die Maschine in ihrer Nähe befindliche Objekte erkennt, klassifiziert und entsprechend<br />

reagiert. Auf diese Weise reduziert sich das Risiko von Kollisionen und die<br />

Sicherheit der Maschine und ihrer Umgebung erhöht sich. Das erweist sich insbesondere<br />

in Lagerhäusern und Distributionszentren als nützlich, die durch eine überfüllte<br />

und sich schnell ändernde Umgebung gekennzeichnet sind. In ähnlicher Weise lässt<br />

sich das FMCW-Radar in landwirtschaftlichen Maschinen einsetzen, um Hindernisse<br />

und Gefahren zu detektieren. Ferner erhält der Fahrer respektive die Maschinenlogik<br />

Unterstützung beim Treffen fundierter Entscheidungen sowie der Vermeidung<br />

potenzieller Unfälle. Als Beispiele im landwirtschaftlichen Umfeld seien das Rückwärtsfahren,<br />

Wenden mit großen Anhängern oder das Erfassen von Überlandleitungen<br />

angeführt.<br />

RESISTENZ GEGEN EXTREME UMGEBUNGSBEDINGUNGEN<br />

Mobile Maschinen, wie Gabelstapler und landwirtschaftliche Maschinen, werden<br />

häufig in rauen Umgebungen sowie unter schwierigen Betriebsbedingungen genutzt.<br />

Daher dürfen eisige Temperaturen, tropische Umgebungen, starke Vibrationen sowie<br />

Stöße und Schmutz die Sensoren nicht beeinträchtigen. An dieser Stelle bietet die<br />

FMCW-Technologie entscheidende Vorteile, denn sie kommt ohne bewegliche Teile<br />

aus. Außerdem widersteht das FMCW-Radar extremen Temperaturen, Feuchtigkeit<br />

und Vibrationen. Deshalb eignet sich der Sensor bestens für die Verwendung in rauen<br />

Umgebungen, in denen herkömmliche Sensoren den Bedingungen nicht standhalten<br />

können. Darüber hinaus funktioniert das FMCW-Radar unabhängig vom vorhandenen<br />

Umgebungslicht. Das Gerät von Pulsotronic zeichnet sich ferner durch eine geringe<br />

Bauhöhe von nur 15 mm aus. Je nach Material kann es auch hinter Kunststoff<br />

verbaut werden, um spezielle Designanforderungen zu erfüllen. Aufgrund dieser Eigenschaften<br />

lässt sich das FMCW-Radar sowohl in neue ebenso wie bestehende Maschinen<br />

integrieren. Trotz der geringen Bauhöhe arbeitet der Sensor in einem großen<br />

Winkelbereich von +-60 °.<br />

Die Radartechnologie gilt allgemein als aufwendig in der anwenderspezifischen<br />

Applikation. Pulsotronic setzt an diesem Punkt an und stellt ein Software-Framework<br />

zur Verfügung, das die individuelle Anpassung durch die Datenaufnahme und -auswertung<br />

unterstützt und beschleunigt. Mit dem Python-basierten Framework können<br />

die aufgezeichneten Daten zusätzlich durch verschiedene Algorithmen verarbeitet<br />

werden. Dieser vereinfachte „Software-in-the-Loop“-Ansatz erlaubt ein Rapid Prototyping<br />

bis hin zur Einbindung kundenspezifischer Bibliotheken. Weitere Funktionen –<br />

zum Beispiel eine automatische Kalibrierung oder die Eliminierung von statischen<br />

Hindernissen – tragen ebenfalls zur schnellen Umsetzung von Applikationen bei. So<br />

lässt sich beispielsweise die Überlagerung des Sensorsignals durch konstruktionsbedingte<br />

Blechteile im Erfassungsbereich des Sensors reduzieren und damit die Notwendigkeit<br />

einer konstruktiven Adaption des Bauraums verhindern.<br />

LIGHTS ON<br />

FSG bringt mit einer weiteren<br />

Innovation Licht ins Dunkel<br />

Zwei in Einem - FSG kombiniert Windmesser<br />

und Gefahrenfeuer in einem System. Diese<br />

einzigartige Zusammenstellung garantiert<br />

präzise Windmesswerte und optimale<br />

Lichtstreuung des Gefahrenfeuers. Das<br />

redundante Licht-Konzept (mit max. 2000cd)<br />

erfüllt alle Anforderungen der AVV für<br />

Gefahrenfeuer und bildet somit die perfekte<br />

Ergänzung zum FSG Windmesser mit<br />

integriertem Hindernisfeuer.<br />

NEW<br />

Bilder: Aufmacher: bbernard/Shutterstock.com, Pulsotronic; Bild: Pulsotronic<br />

www.pulsotronic.de


Motus Blackline erweitert die<br />

Sensorgeneration Gemac Motus<br />

um hochpräzise Varianten<br />

PORTFOLIO ERWEITERT<br />

GROSSE VIELFALT FÜR PRÄZISE<br />

NEIGUNGSMESSUNGEN<br />

MOBILE MASCHINEN<br />

Die Gemac Chemnitz GmbH, Spezialist für<br />

Neigungs- und Inertialsensoren, bringt nach der<br />

erfolgreichen Markteinführung des Gemac<br />

Motus jetzt zwei weitere Produktlinien eines<br />

dynamischen Neigungssensors auf den Markt.<br />

Neben der neuen Produktvariante Gemac Motus<br />

Blackline im Kunststoffgehäuse wird die<br />

Variante Gemac Motus Greenline das Portfolio<br />

der neuen Sensorgeneration erweitern.<br />

Mit dem Gemac Motus wurde eine für unterschiedlichste<br />

Einsatzgebiete konfigurierbare Sensor-Messeinheit<br />

entwickelt, welche eine 6-Achs-Bewegungserfassung<br />

an mobilen Maschinen, wie Baumaschinen, Landmaschinen,<br />

Forstmaschinen, Kran- und Hebetechnik sowie bei<br />

Schiffen, ermöglicht.<br />

In mobilen Arbeitsbereichen sind Sensoren mitunter sehr<br />

widrigen Umständen ausgesetzt, wie starken Temperaturschwankungen,<br />

Nässe, Vibrationen und starker Verschmutzung. Der von<br />

Gemac entwickelte Sensor-Fusions-Algorithmus mit dem speziell<br />

auf Bewegungserfassung optimierten „Enhanced Kalman Filter“<br />

Thomas Kießling, Head of Sales, Gemac Chemnitz GmbH<br />

übernimmt die präzise Orientierungsberechnung und ist dabei<br />

noch robuster in rauen Arbeitsumgebungen. Er ermöglicht die<br />

Korrektur nichtlinearer Störgrößen und damit eine noch bessere<br />

Dämpfung von externen Beschleunigungen oder Vibrationen. Eine<br />

manuelle und individuelle Konfiguration der Sensorfusion ist<br />

jederzeit möglich und kann somit optimal an die Applikation<br />

und seine Umgebung angepasst werden.<br />

Entsprechend dem Bewegungszustand des Sensors erfolgt zudem<br />

eine automatische Adaption der Filterparameter. Der Sensor<br />

erkennt seine aktuelle Lage sowie die Art seiner Bewegung und<br />

passt den Sensorfusionsfilter eigenständig an. Störungen wie<br />

Schläge oder ruckartige Drehungen werden zuverlässig erkannt<br />

und vom Sensor kompensiert. Eine verbesserte Offset-Korrektur<br />

des Gyroskops ermöglicht eine reduzierte Drift der Ausgabedaten.<br />

Der Sensor liefert so bei sehr dynamischen Anwendungen und<br />

dauerhafter Bewegung einer mobilen Maschine noch zuverlässigere<br />

Werte und führt zu einer verbesserten dynamischen Genauigkeit.<br />

Gemac Motus gibt es in drei Grundtypen in verschiedenen<br />

technischen Ausprägungen:<br />

1. XB/XC als Inertiale Messeinheit (IMU) mit Erfassung von statischer/dynamischer<br />

Neigung, Beschleunigung und Drehrate<br />

2. IB als Inertiale Messeinheit (IMU) mit Erfassung von Beschleunigung<br />

und Drehrate<br />

3. NB/NC als dynamischen Neigungssensor<br />

BLACKLINE – DIE PRÄZISE BASISVARIANTE<br />

Die Variante Motus Blackline, die die bisherigen Produktlinien<br />

Basicline und Classicline ablösen wird, verfügt über vergleichbare<br />

technische Eigenschaften wie sein großer Bruder Gemac Motus,<br />

bietet jedoch im Kunststoffgehäuse und der zusätzlichen<br />

44 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/05 www.oup-fluidtechnik.de


MESSTECHNIK<br />

Motus Greenline bietet für viele<br />

Applikationen ein weites<br />

Anwendungsspektrum<br />

Performance-<br />

Level<br />

Level E<br />

economic<br />

Level B<br />

basic<br />

Level C<br />

classic<br />

Produktlinie<br />

GEMAC Motus ® GREENLINE<br />

GEMAC Motus ® BLACKLINE<br />

GEMAC Motus ®<br />

GEMAC Motus ® BLACKLINE<br />

GEMAC Motus ®<br />

Statische<br />

Genauigkeit 1 ±0,1° bis ±0,5° ±0,3° ±0,1°<br />

Dynamische<br />

Genauigkeit 1 ±0,8° ±0,5°<br />

±0,5° (GEMAC Motus ® BLACKLINE)<br />

±0,25° (GEMAC Motus ® )<br />

01 Performance-Level der Gemac Motus Familie<br />

Verfügbarkeit als einen rein statischen Neigungssensor auch<br />

kostengünstige Varianten.<br />

Gemac Motus Blackline wird es ebenfalls in drei Grundtypen in<br />

verschiedenen technischen Ausprägungen geben:<br />

1. XB/XC als Inertiale Messeinheit (IMU) mit Erfassung von statischer/dynamischer<br />

Neigung, Beschleunigung und Drehrate<br />

2. NB/NC als dynamischen Neigungssensor<br />

3. SB/SC als statischen Neigungssensor<br />

Alle Produktlinien wurden anhand ihrer Genauigkeit in drei<br />

linienübergreifende Performance-Level eingeteilt, wobei Level E<br />

(Motus Greenline SE/NE/XE) die geringste und Level C (Gemac<br />

Motus/ Motus Blackline SC/NC/XC) die höchste Genauigkeit<br />

aufweisen. Level B als mittleres Basislevel (SB/NB/XB) ist dabei<br />

für ein breites und vielfältiges Anwendungsspektrum in den<br />

mobilen Arbeitsbereichen geeignet.<br />

In Level B (SB, NB, XB) können beide Produktlinien bereits mit<br />

einer statischen Genauigkeit ab ± 0,3 ° und einer dynamischen<br />

Genauigkeit ab ± 0,5 ° aufwarten. Level C (NC, XC) besitzt zudem<br />

schon eine statische Genauigkeit ab ± 0,1 °.<br />

Allein der Gemac Motus bietet in seinem Level C mit einer<br />

dynamischen Genauigkeit von ± 0,25 ° die höchste Performance<br />

und ist damit optimal geeignet für alle Applikationen, in denen<br />

unter dynamischen Prozessen eine hochpräzise Lagebestimmung<br />

und -ansteuerung realisiert werden muss, wie bei großen Höhen<br />

und Tiefen oder in der Schifffahrt.<br />

Die Baureihe setzt mit seinem schlanken Design den Fokus vor<br />

allem auf Flexibilität und Preis. Mit den zwei zur Verfügung<br />

stehenden Standard-Gehäusevarianten für eine 2- oder 4- Punktmontage<br />

gewinnt der Anwender mehr Unabhängigkeit von den<br />

bestehenden Montagemöglichkeiten an der mobilen Maschine.<br />

Weitere kundenspezifische Varianten sind auf Wunsch möglich.<br />

Mit einer statischen Genauigkeit von ± 0,5 ° und einer dynamischen<br />

Genauigkeit von ±0,8 ° bietet der Motus Greenline für viele<br />

Applikationen wie in den Bereichen Land- und Forstwirtschaft,<br />

Kran- und Hebetechnik, Flurförderfahrzeuge und Industrieautomation<br />

ein sehr breites Anwendungsspektrum.<br />

GREENLINE – DIE VARIABLE KOMPAKTVARIANTE<br />

Die neue Produktlinie Motus Greenline wird als Kosten-Nutzenoptimierte<br />

Variante zukünftig das Sensor-Portfolio abrunden und<br />

die bisherige Economicline ersetzen.<br />

www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/05 45<br />

ADV_TWIIST_90x60_DEU.indd 1 09/11/22 10:20


MESSTECHNIK<br />

GREENLINE BLACKLINE GEMAC Motus ®<br />

GREENLINE BLACKLINE GEMAC Motus ®<br />

Produktvarianten des GEMAC Motus ®<br />

Produktvarianten des GEMAC Motus ®<br />

Inertiale<br />

Inertiale Messeinheit<br />

Messeinheit (IMU)<br />

(IMU)<br />

Neigungssensor<br />

Neigungssensor<br />

dynamisch<br />

XE XB XB XC XC<br />

dynamisch<br />

XE XB XB XC XC<br />

NE<br />

NE<br />

NB<br />

NB<br />

NB<br />

NB<br />

NC NC<br />

NC NC<br />

Neigungssensor<br />

Neigungssensor<br />

statisch<br />

statisch<br />

SE<br />

SE<br />

SB<br />

SB<br />

SC<br />

SC<br />

IB<br />

IB<br />

Neigung, Beschleunigung, Drehrate<br />

Neigung, Beschleunigung, Drehrate<br />

Messbereich<br />

Messbereich<br />

Neigung<br />

Neigung 2 ±90°/ ±180° (360°)<br />

±90°/ ±180° (360°) -<br />

-<br />

Messbereich<br />

Messbereich<br />

Beschleunigung<br />

Beschleunigung -<br />

-<br />

-<br />

-<br />

-<br />

-<br />

-<br />

-<br />

-<br />

- - - -<br />

±2 g<br />

±2 g<br />

±8 ±8 g<br />

±8 g<br />

±8 g<br />

±8 g<br />

±8 g<br />

±8 g<br />

±8 g<br />

±8 g<br />

±8 g<br />

Messbereich Messbereich<br />

Drehrate Drehrate<br />

-<br />

-<br />

-<br />

-<br />

-<br />

-<br />

-<br />

- - - -<br />

±250<br />

-<br />

°/s ±250<br />

±250<br />

°/s<br />

°/s<br />

±250<br />

±250<br />

°/s<br />

°/s<br />

±250<br />

±250<br />

°/s<br />

°/s<br />

±250<br />

±250<br />

°/s<br />

°/s<br />

±250<br />

±250<br />

°/s<br />

°/s ±250 °/s<br />

Statische Statische ±0,1° ±0,1°<br />

±0,1°<br />

±0,3° ±0,3° ±0,1° ±0,1° ±0,3°<br />

Genauigkeit Genauigkeit 1 bis 0,5° bis 0,5°<br />

bis 0,5° bis 0,5°<br />

±0,3° ±0,3° ±0,1° ±0,1° ±0,5° ±0,1° ±0,3° ±0,5° ±0,3° ±0,3° ±0,1° ±0,3° ±0,1° ±0,1° ±0,1° -<br />

-<br />

Dynamische Dynamische<br />

Genauigkeit Genauigkeit 1 - - - -- ±0,8° - ±0,8° ±0,5° ±0,5° ±0,5° ±0,25° ±0,5° ±0,25° ±0,8° ±0,5° ±0,8° ±0,5° ±0,5° ±0,5° ±0,25° ±0,5° ±0,25° -<br />

-<br />

In-Run In-Run Bias Stability Bias Stability - - - -- -- - - - - 10°/h - 510°/h 2,5 5 °/h 52,5 °/h °/h 2,55 °/h 2,5 2,5 °/h °/h 2,5 °/h<br />

Angle Random Angle Random Walk Walk<br />

-<br />

(ARW) (ARW)<br />

- - -- -- - - - - 0,4 °/√h - 0,2 0,4 °/√h 0,1 0,2 °/√h 0,2 0,1 °/√h 0,1 0,2 °/√h °/√h 0,1 0,1 °/√h °/√h 0,1 °/√h<br />

Interface Interface CAN, CANopen, CAN, CANopen, SAE J1939, SAE Strom J1939, 4...20 Strom mA, 4...20 Spannung mA, Spannung 0...10 V 0...10 V CAN, CANopen, CAN, SAE CANopen, J1939 SAE J1939<br />

02 Produktvarianten auf einen Blick<br />

1 1<br />

inkl. kompensierte inkl. kompensierte Querempfindlichkeit Querempfindlichkeit 2 bis zu 2 Messachsen 2 bis zu 2 Messachsen mit konfigurierbarer mit konfigurierbarer Orientierung Orientierung<br />

MOBILE MASCHINEN<br />

Motus Greenline wird es in drei Grundtypen geben:<br />

1. XE als Inertiale Messeinheit (IMU) mit Erfassung von statischer/dynamischer<br />

Neigung, Beschleunigung und Drehrate<br />

2. NE als dynamischen Neigungssensor<br />

3. SE als statischen Neigungssensor<br />

WEITERE VORTEILE AUF EINEN BLICK<br />

■ Automatische Konfiguration der Anbaulage<br />

■ Flexible Nullpunkt-Einstellung<br />

■ Alle Produktlinien sind für fünf verschiedene Schnittstellen<br />

verfügbar: Für die analogen Interfaces Strom und Spannung<br />

sowie für die digitalen Schnittstellen CAN, CANopen und<br />

SAE J1939.<br />

■ Auf Wunsch sind die Varianten Blackline und Greenline für kundenspezifische<br />

Projekte auch in verschiedenen Farben erhältlich.<br />

■ Durch die Kombination und Verrechnung aller Messwerte<br />

direkt in der Messeinheit braucht nur noch ein Messsystem für<br />

unterschiedlichste Anforderungen in der mobilen Applikation<br />

integriert werden.<br />

■ Die über ein Programmier-Kit sehr komfortabel parametrierbaren<br />

Sensor-Messeinheiten ermöglichen es dem Anwender, seine<br />

Applikationen optimal mit den Sensoren auf die bestehenden<br />

technischen Anforderungen abzustimmen.<br />

Bilder: Aufmacher: Hoda Bogdan – stock.adobe.com, Gemac Chemnitz GmbH<br />

www.gemac-chemnitz.com<br />

46 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/05 www.oup-fluidtechnik.de


MARKTPLATZ<br />

WINDMESSER MIT INTEGRIERTEM HINDERNIS- ODER GEFAHRENFEUER<br />

Die Sensorik-Spezialisten von FSG haben Windsensor<br />

und LED-Leuchteinheit in bisher einzigartiger Weise<br />

kombiniert. Die Integration der LED-Leuchteinheit<br />

als Sockel für das Windrad löst das Problem der<br />

Verschattung herkömmlicher Kombi-Systeme:<br />

Bislang wurde, je nach Positionierung beider Geräte,<br />

entweder das Lichtsignal oder der Schalenstern des<br />

Windmessers vom jeweils anderen Element abgeschattet,<br />

was zu Messfehlern bzw. eingeschränkter<br />

Sichtbarkeit führte. Durch die von FSG entwickelte<br />

Bauweise können beide Funktionen ihre volle<br />

Wirkungskraft entfalten.<br />

Die Ausführung aus Windmesser und rotem LED-Hindernisfeuer<br />

AN-60-HF (im Bild hinten) hat den Schutzgrad IP66. Sie erfüllt<br />

alle einschlägigen Vorschriften und Standards der International<br />

Civil Aviation Organization (ICAO) sowie der Allgemeinen<br />

Verwaltungsvorschrift zur Kennzeichnung von Luftfahrthindernissen<br />

(AVV). Das Gerät kann somit zur Kennzeichnung von<br />

Kränen, Windkraftanlagen oder Gebäuden bis zu<br />

einer Höhe von < 45 m verwendet werden. Das<br />

Hindernisfeuer erreicht eine Lichtstärke von 10 oder<br />

32 cd (Feuertyp Niederleistung Typ A bzw. Typ B), der<br />

magnetische Windsensor misst Windgeschwindigkeiten<br />

von 0 bis 50 m/s. Versorgt wird die Kombination<br />

mit 18–33 VDC, als Signalausgang stehen<br />

analoge Signale oder CAN-Bus zur Verfügung.<br />

In der lichtstärkeren Ausführung AN-60-GF (im Bild<br />

vorn) besitzt das Kombigerät eine motorgesteuerte<br />

Nachführung, die es stets vollautomatisch in<br />

waagerechter Position ausrichtet. Das redundante Lichtsystem<br />

stellt auch bei Fehlbetrieb einzelner LED eine konstante<br />

Lichtstärke von 2000 cd sicher: Damit ist das Gerät ICAO-konform<br />

(Feuertyp Mittelleistung Typ B; „Gefahrenfeuer“) und kann<br />

bei Höhen ab 45 bis 150 Metern auch in der Nähe von Flughäfen<br />

eingesetzt werden.<br />

www.fsg-sensors.de<br />

BOBCAT BRINGT TELEMATIKSYSTEM<br />

AUF DEN MARKT<br />

Das Unternehmen<br />

Bobcat hat das neue<br />

Telematiksystem<br />

Machine IQ auf den<br />

Markt gebracht, mit<br />

dem Kunden<br />

jederzeit, überall<br />

und von jedem<br />

Gerät aus Zugriff<br />

auf die Daten ihrer<br />

Maschinen haben.<br />

Bobcat Machine IQ ermöglicht Kunden den Zustand ihrer<br />

Maschinen zu überprüfen und Informationen zur Verbesserung<br />

von Wartung, Sicherheit und Leistung aus der Ferne zu verfolgen<br />

– und das alles über Smart Devices oder Laptops. Mit<br />

diesem einfachen und leistungsstarken Tool können Kunden<br />

das Beste aus ihren Bobcat-Maschinen herausholen, mehr<br />

erreichen und gleichzeitig ihre Investition schützen.<br />

www.bobcat.com<br />

FLEXIBILITÄT FÜR INDUSTRIEMOTOREN<br />

Mit den EngineMonitor<br />

Anzeigegeräten bietet<br />

der Entwicklungsexperte<br />

für Mobile Automation<br />

und Anbaugeräte b-plus<br />

Erweiterungstools<br />

speziell für den Einsatz<br />

an Industriemotoren mit<br />

CAN J1939 Schnittstelle.<br />

Sie ermöglichen dem<br />

Anwender, Informationen von mobilen Maschinen abzurufen<br />

und Befehle direkt zu kommunizieren. Die Bedienung der<br />

Geräte ist dank der robusten Gehäuse und hohen Schutzart<br />

nicht nur direkt in der Kabine, sondern auch im Außenbereich<br />

von mobilen Maschinen möglich. Die unterschiedlichen<br />

Software- und Gerätevarianten decken verschiedenste Anwendungsfälle<br />

ab. Kundenspezifische Anpassungen können durch<br />

das erfahrene Team realisiert werden.<br />

www.b-plus.com<br />

34. AUSGABE DES JAHRBUCHS AGRARTECHNIK<br />

VERFÜGBAR<br />

Das Jahrbuch Agrartechnik versteht sich als Gemeinschaftsprojekt<br />

der Landtechnik-Community und fasst neueste Entwicklungen<br />

aus nahezu allen Bereichen der Agrartechnik übersichtlich<br />

zusammen. Durch den Fokus der Berichte auf die jeweils<br />

zurückliegende Kalenderzeiträume und durch die vielen<br />

Literaturhinweise ist ein guter Startpunkt für tiefergehende<br />

Recherchen gegeben. Es mag sich also lohnen, auch in den<br />

vorherigen Ausgaben des Jahrbuchs zu stöbern. Weiter haben<br />

gut ein Viertel der diesjährigen 23 Beiträge einen Review-Prozess<br />

durchlaufen, sodass eine hohe Qualität der Artikel<br />

gewährleistet ist.<br />

„Die geballten<br />

Krisen der letzten<br />

Jahre haben uns<br />

gleichermaßen die<br />

Gefahren wie die<br />

Notwendigkeit der<br />

globalen Vernetzung<br />

vor Augen<br />

geführt… vor<br />

diesen Hintergrund<br />

gestellt, freue ich mich sehr darüber, dass mit dem vorliegenden<br />

Jahrbuch Agrartechnik wieder das gedeihliche Zusammenwirken<br />

in unserer Community deutlich wird…“ berichtet Prof.<br />

Dr. Ludger Frerichs, Herausgeber des Jahrbuchs und Leiter des<br />

Instituts für mobile Maschinen und Nutzfahrzeuge der TU<br />

Braunschweig. Zu den Inhalten im Jahrbuch ergänzt Frerichs:<br />

„Haben wir vor zwei Jahren noch die Schlussfolgerung gezogen,<br />

dass die Corona-Pandemie zunächst kaum Auswirkungen auf<br />

die Landtechnik hatte, wurde dieses Jahr in mehreren Artikeln<br />

festgestellt, dass die dadurch ausgelösten Lieferkettenprobleme<br />

die Branche doch vor erhebliche Schwierigkeiten gestellt<br />

haben. Darüber hinaus kann die Digitalisierung derzeit weiter<br />

als maßgeblicher Treiber identifiziert werden, sei es zur<br />

Optimierung bestehender Systeme oder zur Entwicklung<br />

neuartiger Lösungen.“<br />

Die Beiträge des Jahrbuchs sind weiterhin kostenfrei verfügbar<br />

und können über die Webseite als PDF-Dateien heruntergeladen<br />

werden. Die Gesamtausgabe wird außerdem auch im epub-<br />

Format bereitgestellt und kann so direkt auf eBook-Readern<br />

gelesen werden.<br />

www.tu-braunschweig.de/imn<br />

www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/05 47


FORSCHUNGSPROJEKT<br />

Mähdrescher-<br />

Wartung mit AR-Apps:<br />

Über ihre iPhones werden<br />

Servicetechniker:innen<br />

an die relevanten Stellen<br />

der Mähdrescher<br />

navigiert<br />

M.A. Kirsten Harting-Stuke, Senior PR-Referentin,<br />

Fraunhofer IEM, Paderborn<br />

MOBILE MASCHINEN<br />

AUGMENTED REALITY<br />

FAHRZEUGWARTUNG<br />

VIA AR-APP<br />

Das Fraunhofer IEM, der Landmaschinenhersteller Claas und der<br />

Lüftungstechnik-Spezialist Westaflex haben Pilotanwendungen für die<br />

Technologie Augmented Reality (AR) entwickelt. Gemeinsam forschten<br />

und entwickelten sie dafür zwei Jahre im it’s OWL-Projekt „EMERGE“.<br />

Auch andere Unternehmen profitieren von den Projektergebnissen und<br />

können nun selbst im Bereich AR aktiv werden.<br />

48 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/05 www.oup-fluidtechnik.de


FORSCHUNGSPROJEKT<br />

Augmented Reality projiziert digitale Inhalte in reale Umgebungen.<br />

Mit den zusätzlichen Informationen lassen<br />

sich zum Beispiel Montage- und Wartungsarbeiten erleichtern<br />

und verbessern. Gerade in kleinen und mittleren<br />

Unternehmen kommt AR jedoch nur selten zum Einsatz.<br />

Gründe sind vor allem Unwissenheit über die Einsatzmöglichkeiten<br />

der Technologie und fehlendes Know-how zur Beherrschung<br />

der Technik. „Die Chancen von AR sind enorm. Wie findet ein<br />

Unternehmen aber einen geeigneten Einsatzzweck? Und wie<br />

setzt es das Szenario dann in der Praxis um? Viele Betriebe stehen<br />

hier vor offenen Fragen. Im Projekt EMERGE entstanden<br />

deshalb praxistaugliche Werkzeuge, um AR mit weniger Aufwand<br />

nutzen zu können,“ erläutert Daniel Eckertz, Projektleiter vom<br />

Fraunhofer IEM. Die Hilfsmittel kamen bereits erfolgreich zum<br />

Einsatz: Mit Claas und Westaflex entwickelte das Fraunhofer IEM<br />

AR-Prototypen. Das Forschungsinstitut selbst bereitete zusätzlich<br />

eine AR-Lösung zur kollaborativen Produktvalidierung auf.<br />

MÄHDRESCHER-WARTUNG:<br />

3D-VISUALISIERUNGEN AUF DEM SMARTPHONE<br />

AR-LÖSUNGEN ERLEICHTERN<br />

DIE WARTUNG VON<br />

LANDMASCHINEN<br />

Die Mähdrescher des Landmaschinen-Spezialisten Claas sind<br />

besonders große und technisch komplexe Maschinen. Um die<br />

umfangreiche und anspruchsvolle Wartung zu erleichtern, arbeitete<br />

das Projektteam an einer AR-Lösung zur interaktiven Informationsvisualisierung.<br />

Die Vision: Service-Techniker:innen<br />

nutzen eine AR-App über ihren Smartphone-Bildschirm. Diese<br />

könnte ihnen über 3D-Visualisierungen an der Maschine eine<br />

Schritt-für-Schritt-Anleitung aller Wartungstätigkeiten liefern –<br />

und sie zur richtigen Stelle am Fahrzeug navigieren. Vorteile: Die<br />

Wartung der Mähdrescher wird deutlich beschleunigt. Kostspielige<br />

Stillstandzeiten werden vermieden. „In EMERGE haben wir<br />

wichtige Erfahrungen bezüglich des Einsatzes von AR im Service<br />

gesammelt und erste Ansätze erprobt. Darauf aufbauend gilt es<br />

nun, die Ergebnisse zu verwerten und den langfristigen Einsatz<br />

von AR vorzubereiten“, berichtet Leandra Lanz, Projektleiterin<br />

seitens Claas.<br />

BAUTEIL-MONTAGE: 2D-GRAFIKEN AUS<br />

DER DATENBRILLE<br />

In der Produktion komplexer Lüftungssysteme montieren die<br />

Mitarbeitenden von Westaflex ständig variierende Komponenten<br />

– und müssen sich oft zeitintensiv in neue Aufträge einarbeiten.<br />

Um diese Einarbeitung effektiver zu gestalten, entwickelte das<br />

Projektteam Montageanleitungen über AR: Datenbrillen projizieren<br />

den Monteur:innen 2D-Grafiken mit Informationen und Anleitungen<br />

für ihre Arbeitsaufträge direkt ins Sichtfeld. Vorteile:<br />

Langes Einarbeiten entfällt, die Hände bleiben frei – und die<br />

Montage wird insgesamt effizienter. Dr. Olaf Knospe, Leiter Forschung<br />

und Entwicklung bei Westaflex, sieht die Potentiale von<br />

AR durch die Mitarbeitenden in der Montage grundsätzlich bestätigt.<br />

„Es hat sich jedoch gezeigt, dass die AR-Brillen-Technik<br />

weiterentwickelt werden muss, um volle Akzeptanz bei den Nutzern<br />

für den untersuchten Einsatzzweck zu erzielen. Entsprechend<br />

werden wir die nächste Generation von Brillen abwarten,<br />

bevor wir mit dem Praxiseinsatz starten“, zieht er ein Resümee.<br />

Bauteilmontage mit Augmented Reality über Datenbrillen. Ein<br />

Brillenglas wirft den Monteur:innen zusätzliche Informationen als<br />

2D-Grafiken ins Blickfeld<br />

AR SELBST NUTZEN: DIESE WERKZEUGE<br />

WURDEN FÜR UNTERNEHMEN ERARBEITET<br />

Im vom it’s OWL-Spitzencluster geförderten Projekt EMERGE (Systematik<br />

zur Einführung individueller Augmented Reality-Lösungen<br />

in der Industrie) entwickelte das Fraunhofer IEM Instrumente,<br />

die auch weitere Unternehmen unterstützen, AR zu nutzen.<br />

n Augmented-Reality-Quick-Check<br />

Ob 3D-Modelllierung, Qualitätskontrolle oder Produktpräsentation:<br />

AR findet an unterschiedlichsten Stellen im Unternehmen<br />

Einsatz. Zu 16 Anwendungsszenarien stehen<br />

umfangreiche Steckbriefe zur Verfügung, inklusive organisatorischer<br />

und technischer Voraussetzungen. Mit einem Quick<br />

Check konkretisieren Betriebe ihren individuellen Use Case.<br />

n Leitfaden zur AR-Einführung<br />

Die Entwicklung einer AR-Lösung bewegt sich im Spannungsfeld<br />

Mensch-Organisation-Technik. Ein Leitfaden zur<br />

Einführung hilft Führungskräften, den Gesamtprozess erfolgreich<br />

zu steuern. Ein Entwicklungsleitfaden inklusive Werkzeugkoffer<br />

für die Entwicklungsumgebung Unity liefert<br />

Entwickler:innen Unterstützung, beispielsweise durch modulare<br />

AR-Funktionsbausteine.<br />

Bilder: Fraunhofer IEM<br />

www.iem.fraunhofer.de<br />

POINTIERT<br />

FORSCHUNGSPROJEKT EMERGE LIEFERT<br />

PRAXISTAUGLICHE WERKZEUGE FÜR AR<br />

IN KLEINEN UND MITTLEREN UNTERNEHMEN<br />

KOMMT AR SELTEN ZUM EINSATZ<br />

OFTMALS FEHLT KNOW-HOW ZUR<br />

BEHERRSCHUNG DER TECHNOLOGIE<br />

www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/05 49


LOUNCH<br />

VORSCHAU<br />

IM NÄCHSTEN HEFT: 06/<strong>2023</strong><br />

ERSCHEINUNGSTERMIN: 01. 06. <strong>2023</strong> • ANZEIGENSCHLUSS: 15. 05. <strong>2023</strong><br />

01<br />

02<br />

03<br />

04<br />

01 In Sachen Pumpenschutz ist es maßgeblich, unerwünschte<br />

Gaseinschlüsse im Flüssigmedium frühzeitig zu erkennen. Hierbei hilft<br />

eine neuartige Sensortechnologie, die Gasblasen detektiert.<br />

Foto: Baumer<br />

DER DIREKTE WEG<br />

<strong>O+P</strong> IM INTERNET<br />

www.oup-fluidtechnik.de<br />

<strong>O+P</strong> ALS E-PAPER<br />

digital.oup-fluidtechnik.de<br />

<strong>O+P</strong>-REDAKTION<br />

MILES MEIER,<br />

m.meier@vfmz.de<br />

WERBUNG IN <strong>O+P</strong><br />

sales@vfmz.de<br />

WORLD OF INDUSTRIES<br />

digital.world-of-industries.com<br />

02 Das volle Potenzial mobiler Arbeitsmaschinen und Nutzfahrzeuge<br />

zeigt sich vom 12. bis 18. November <strong>2023</strong> auf der Systems & Components.<br />

Foto: DLG, S.Pförtner<br />

03 Bei einem neuen Öl-Wasser-Trennsystem wird das ölhaltige<br />

Kondensat mit leichten, automatisch ausgelösten Druckluftstößen durch<br />

die Vor- und Hauptfilter gedrückt.<br />

Foto: Beko Technologies<br />

04 Der Aufbau einer neuartigen Parametriersoftware für regelbare<br />

Proportionalventile ist in Form eines Blockdiagramms gestaltet und führt<br />

den Benutzer Schritt für Schritt durch die einzelnen Punkte des<br />

Parametriervorgangs.<br />

Foto: Wandfluh<br />

(Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten)<br />

50 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2023</strong>/05 www.oup-fluidtechnik.de


WISSEN,<br />

WAS WIRKLICH<br />

WICHTIG IST<br />

5445<br />

SONDERAUSGABE<br />

MOBILITY<br />

MOBILE LÖSUNGEN FÜR DEN BETRIEBLICHEN EINSATZ<br />

FLUIDTECHNIK<br />

Oktober <strong>2023</strong><br />

€ 17,50<br />

9 Print-Ausgaben im Jahr<br />

+ Sonderausgabe <strong>O+P</strong> Report (1x jährlich)<br />

+ Sonderausgabe MOBILITY<br />

(1x jährlich)<br />

TITEL<br />

10 Anwendungsneutrale<br />

Mobilrobotik<br />

5445<br />

FLUIDTECHNIK<br />

14 Elektrifizierungskonzepte<br />

für Bagger & Co.<br />

Sonderausgabe<br />

Positions- und Neigungssensoren<br />

für AGVs<br />

34<br />

DAS AKTUELLE<br />

PRODUKTANGEBOT<br />

DER FLUIDTECHNIK<br />

FLUIDTECHNIK<br />

5445<br />

Organ des Forschungsfonds<br />

<strong>Fluidtechnik</strong> im VDMA<br />

+<br />

TITEL<br />

KOMPAKTE<br />

KRAFTPAKETE<br />

Plug-and-produce-Lösung SCHWEISSLOSE geht<br />

ROHRVERBINDUNGEN<br />

neue Wege in Sachen Linearachsen<br />

FÜR MEHR LEISTUNG UND ZUVERLÄSSIGKEIT<br />

DRUCKLUFT<br />

NACH BEDARF<br />

Intelligentes Add-on optimiert<br />

Zufuhr in den Zylinderkammern<br />

FEINFÜHLIGE<br />

RÜCKMELDUNG<br />

Wie Force Feedback große Kräfte<br />

präzise steuert<br />

MIT 14 SEITEN<br />

MOBILE MASCHINEN<br />

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Abo-Begrüßungsgeschenk:<br />

Die Konturenlehre<br />

Das Kopieren eines Profils war noch nie so einfach!<br />

Mit dieser Konturenlehre können Sie die Form von<br />

unregelmäßigen Objekten messen, um eine Sofortvorlage<br />

zu erstellen, mit der präzise Schnitte markiert<br />

werden können. Messbreite 25 cm, Messtiefe 6 cm.<br />

(Die Farbe der Konturenlehre ist variabel)<br />

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Sichern Sie sich den lückenlosen Bezug wertvoller Informationen!<br />

Internet: shop.vereinigte-fachverlage.de @ E-Mail: vertrieb@vfmz.de & Telefon: 06131/992-148<br />

Ja, ich möchte die Zeitschrift „<strong>O+P</strong>“ abonnieren<br />

Das Jahresabonnement umfasst 9 Ausgaben + 2 Sonderausgaben und kostet € 165,- (Ausland € 186,- netto) inkl. Versandkosten.<br />

Als Begrüßungsgeschenk erhalte ich die Konturenlehre. Nach Ablauf des ersten Bezugsjahres kann das Abonnement jederzeit,<br />

mit einer Frist von einem Monat, schriftlich gekündigt werden.<br />

Unser Dienstleister, die Vertriebsunion Meynen, Eltville, erhebt Ihre Daten im Auftrag der Vereinigte Fachverlage (VFV) zum Zweck der Vertragsdurchführung, zur Erfüllung der<br />

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„<strong>O+P</strong>“ ist eine Zeitschrift der Vereinigten Fachverlage GmbH, Lise-Meitner-Straße 2, 55129 Mainz, HRB 2270, Amtsgericht Mainz,<br />

Geschäftsführer: Dr. Olaf Theisen, Matthias Niewiem, Umsatzsteuer-ID: DE 149063659, Gerichtsstand: Mainz


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