O+P Fluidtechnik 4/2024
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KI IN DER<br />
HYDRAULIK-<br />
BRANCHE<br />
Hydraulische Systeme werden immer komplexer und auch<br />
kundenspezifischer. Künstliche Intelligenz kann hier für<br />
Unternehmen wertvolle Unterstützung leisten. Hawe Hydraulik<br />
fügt Künstliche Intelligenz schon lange ins Unternehmen ein und<br />
wird diese Entwicklung weiter vorantreiben. <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong><br />
sprach darüber mit Axel Schwerdtfeger,<br />
dem CTO bei Hawe Hydraulik.<br />
Herr Schwerdtfeger, Sie sind seit 19 Jahren Teil der Hydraulikbranche – gibt es etwas, das diese<br />
Branche besonders macht?<br />
Hydraulik ist eine Querschnitttechnologie und darüber<br />
hinaus sehr wandelbar. Sie finden hydraulische Antriebe<br />
und Steuerungen von Hawe Hydraulik in über 80 Branchen.<br />
Und das seit 75 Jahren! Aber fast jede Lösung ist<br />
individuell und zugeschnitten auf die jeweilige Maschine.<br />
Auch die Arten der Ansteuerung sind sehr vielseitig. Früher<br />
überwiegend mit dem Handhebel bedient, finden Sie<br />
heute elektromagnetische bis hin zu elektronischen Ansteuerungsarten.<br />
Dabei ist die Hydraulik mit Ihrer hohen<br />
Leistungsdichte schon immer eine sehr energieeffiziente<br />
und damit nachhaltige Antriebsart. In die Reduzierung der<br />
Verluste im Hydrauliksystem wurde und wird viel Ehrgeiz<br />
und Entwicklungsarbeit gesteckt, und das oft sehr branchenindividuell.<br />
Das begeistert mich jeden Tag aufs Neue.<br />
Hydraulik ist eine seit Jahrzenten bewährte und perfektionierte Technologie. Wie können Ihrer Ansicht nach<br />
zukünftige Potenziale für Optimierungen gefunden werden?<br />
MENSCHEN UND MÄRKTE<br />
KI ist in aller Munde. Integriert Hawe KI schon jetzt in Produkte und Lösungen?<br />
Wir lernen sehr viel in den gemeinsamen Projekten mit<br />
unseren Kunden, und das weltweit. Die Hydraulik befindet<br />
sich seit vielen Jahren in einem permanenten Wettbewerb<br />
mit den anderen Antriebstechnologien und muss sich<br />
immer wieder aufs Neue beweisen. Aktuell ist bei den<br />
Herstellern von mobilen Arbeitsmaschinen die Elektrifizierung<br />
im Fokus. Hierdurch hat sich der Schwerpunkt der<br />
hydraulischen Systeme noch stärker auf die Energieeffizienz<br />
verschoben. Denn wenn die Batterieladung für möglichst<br />
viele Arbeitsstunden reichen soll, dann zählt der<br />
Energieverbrauch jeder einzelnen Arbeitsfunktion. Und<br />
Abstriche in der Performance darf es nicht geben. Hawe<br />
Hydraulik hat durch den Zukauf der Hawe Mattro viel<br />
Know-how und perfekt passende Komponenten für eine<br />
Gesamtlösung zur Elektrifizierung von mobilen Arbeitsmaschinen<br />
aufgebaut. Diese Konzepte und Lösungspakete<br />
bieten wir jetzt aus einer Hand und entwickeln sie stetig<br />
weiter.<br />
In der Produktentwicklung sind wir schon sehr früh in die<br />
Entwicklung von Methoden zur Produktoptimierung eingestiegen.<br />
Zusammen mit dem Lehrstuhl Automatisierung<br />
und Informationssysteme der TU-München konnten wir<br />
in einem geförderten Forschungsprojekt nachweisen, dass<br />
wir die Regelung von Hydrauliksystemen signifikant energieeffizienter<br />
gestalten können durch den Einsatz der KI.<br />
Gerade in dem stark wachsenden Feld der elektrifizierten<br />
Maschinen können wir unseren Kunden jetzt helfen, Batteriekosten<br />
gering zu halten und Maschinenlaufzeiten<br />
deutlich zu verlängern. Beeindruckend finde ich, dass es<br />
durch den Einsatz der KI möglich geworden ist, auch sehr<br />
komplexe Hydrauliksysteme sehr schnell und einfach auf<br />
die individuellen Kunden-Maschinen anzupassen. Hier<br />
nutzen wir ein Zusammenspiel aus KI und Simulationswerkzeugen<br />
und erfüllen damit unser Versprechen, den<br />
Einsatz von Hawe Hydraulik für unsere Kunden besonders<br />
einfach zu machen.<br />
10 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/04 www.oup-fluidtechnik.de