O+P Fluidtechnik 4/2024
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SENSOREN<br />
NEIGUNGSSENSOR FÜR MOBILE MASCHINEN<br />
VERLÄSSLICHE DATEN TROTZ<br />
SCHOCKS UND VIBRATIONEN<br />
Der IMU F99 Neigungssensor ist<br />
optimal geeignet für den mobilen Einsatz<br />
auf Baumaschinen oder Robotern.<br />
In diesen Anwendungen sind Schocks,<br />
Beschleunigungsvorgänge und Vibrationen<br />
allgegenwärtig. Durch die Integration eines<br />
Gyroskops werden diese Beschleunigungen in<br />
der Neigungsmessung kompensiert, was zu sehr<br />
genauen Neigungsmessungen führt. Aufgrund<br />
dieser Funktionen ist der IMU F99 Sensor eine<br />
Alternative zu herkömmlichen statischen<br />
Neigungssensoren.<br />
BISHERIGE NEIGUNGSSENSOREN FÜR<br />
STATISCHE ANWENDUNGEN<br />
Traditionelle statische Neigungssensoren stoßen in bestimmten<br />
Szenarien auf Einschränkungen, wie das nachfolgende Beispiel<br />
verdeutlicht: Angenommen, auf einer Baustelle soll eine Planierraupe<br />
einen gleichmäßigen Höhenunterschied mit einem konstanten<br />
Gefälle von 5 Grad erstellen. In solchen Situationen<br />
müssen normalerweise die erfahrenen Augen des Maschinenführers<br />
zur Hilfe genommen werden. Nach jeder Durchfahrt der<br />
Planierraupe wird eine Nachmessung durchgeführt. Bei Abweichungen<br />
werden weiteren Durchläufen vorgenommen, bis der<br />
Winkel ausreichend genau ins Erdreich planiert wurde.<br />
Im Gegensatz dazu könnten durch die Verwendung einer<br />
Neigungsmessung am Raupenschild automatisch die 5 Grad eingestellt<br />
werden, was den Arbeitsaufwand erheblich reduzieren<br />
würde. Dennoch genügt allein die herkömmliche Neigungssensorik<br />
nicht in solchen Situationen. Das vorherrschende Verfahren<br />
MOBILE MASCHINEN<br />
Ein herkömmlicher stationärer Neigungssensor arbeitet<br />
ähnlich wie eine Wasserwaage, indem er den Neigungswinkel<br />
eines Objekts relativ zum Erdmittelpunkt misst.<br />
Dieser Winkel ist in vielen mobilen Maschinen von entscheidender<br />
Bedeutung, da er dem Fahrer wichtige Informationen<br />
über die Ausrichtung des gesamten Fahrzeugs liefert. Dies<br />
wird besonders relevant, wenn Bagger oder Traktoren an Hängen<br />
arbeiten. Zusätzlich ist der Neigungswert nicht nur für das Fahrzeug<br />
als Ganzes relevant, sondern auch für den Einsatz von Anbaugeräten,<br />
Auslegern oder beweglichen Ladeflächen.<br />
Der IMU F99<br />
am Bagger<br />
montiert in<br />
Nahaufnahme<br />
DER IMU F99 LIEFERT<br />
VERLÄSSLICHE DATEN<br />
WÄHREND DER BEWEGUNG<br />
zur Bestimmung solcher Winkelwerte ist der Einsatz von kapazitiven<br />
MEMS-Sensoren (Micro-Electro-Mechanical-System). Die<br />
Position ihrer Kondensatorplatten ändert sich durch Abweichungen<br />
von der Horizontalen. Dies zeigt sich dann in einer Änderung<br />
der Kapazität, was in statischen Situationen ohne zusätzliche<br />
Brems- oder Beschleunigungsvorgänge äußerst präzise Winkelwerte<br />
bestimmt.<br />
In dynamischen Situationen, wie sie bei Baumaschinen auftreten,<br />
trifft dies jedoch nicht mehr zu: Jede Beschleunigung wird<br />
von den Sensoren als Positionsänderung erfasst und als Änderung<br />
des Winkelwerts ausgegeben, selbst wenn sich die tatsächliche<br />
Neigung nicht verändert hat. Schnelles Beschleunigen oder<br />
Abbremsen, Stöße oder Vibrationen beim Überfahren von<br />
Bo denunebenheiten, Fliehkräfte bei Richtungsänderungen oder<br />
bei schnellen Kurvenfahrten führen daher zu Messfehlern. Diese<br />
zusätzlichen Bewegungen wirken wie Störgößen im Sensor. Erst<br />
nach einer gewissen Zeit im Ruhezustand pendelt sich der Winkelwert<br />
ein und gibt erst dann wieder den korrekten Wert aus.<br />
EXAKTE ECHTZEIT-ERFASSUNG DES<br />
NEIGUNGSWINKELS<br />
Ein rein statischer Neigungssensor kann keine dynamische Neigungsmessung<br />
während der Bewegung einer Maschine durchführen,<br />
obwohl dies in vielen Szenarien, wie beispielsweise bei<br />
Markus Egerer, Produktmanagement Neigungs- und Schwingungssensoren,<br />
Pepperl+Fuchs SE, Mannheim