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O+P Fluidtechnik 3/2024

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DRUCKLUFTTECHNIK<br />

01<br />

02<br />

03<br />

„Bei Harro haben wir die besondere Herausforderung, dass der<br />

Druckluftbedarf nicht gleichbleibend hoch ist“, erläutert Backes,<br />

„die teilweise starken Schwankungen führten mit dem alten<br />

Druckluftkonzept zu Ausfällen.“ Da die Druckluft an den meisten<br />

Standorten für die Inbetriebnahme von Maschinen und Montagelinien<br />

genutzt wird, können zwei Nutzungsphasen unterschieden<br />

werden: a) vergleichsweise niedriger Druckluftbedarf beim<br />

Aufbau der Produktionslinie und b) maximal hoher Bedarf in der<br />

Testphase. Bevor der Kunde zur Abnahme kommt, läuft diese<br />

quasi im Normalbetrieb. Um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten,<br />

ging man in der Vergangenheit auf Nummer sicher<br />

und orientierte sich bei der Auslegung der Druckluftversorgung<br />

am Maximalbedarf. „Das haben die Kompressoren oftmals nicht<br />

gut vertragen“, erinnert sich Backes.<br />

DRUCKLUFTKONZEPT FÜR JEDE MONTAGEPHASE<br />

Das neue Konzept, das er vorschlägt, umfasst einen Verbund aus<br />

einem kleineren Kompressor mit 15 kW Leistung und einem größeren<br />

mit 45 kW – einschließlich einer übergeordneten Steuerung,<br />

die für eine optimale Regelung der Leistung und somit des<br />

Strombedarfs sorgt. Das soll die normalen Bedarfe abdecken. Für<br />

KENNEN DIE INFRASTRUKTUR<br />

IM BESTAND SEHR GUT<br />

01 Kompressorraum im neusten Werk von Harro Höfliger<br />

in Oppenweiler<br />

02 Zwei wassereingespritzte Kompressoren versorgen die<br />

gesamte Montagehalle, in der die ersten großen Verpackungs- und<br />

Montagelinien aufgebaut sind und im Testbetrieb laufen<br />

03 Erstmals kam hier das von Mader verbaute Druckluft-<br />

Rohrleitungssystem Infinity zu Einsatz<br />

Spitzenlasten sieht das Konzept Leihgeräte vor; Anschlussmöglichkeiten<br />

und Platzbedarf werden von vornherein mit eingeplant.<br />

Für das neue Konzept wurden Kompressoren eines anderen als<br />

des bisher verwendeten Herstellers ausgewählt, die besser zu den<br />

hohen Anforderungen des Maschinenbauers passen. Backes sagt:<br />

„Harro benötigt komplett ölfreie Druckluft, für diese Spezialanforderung<br />

gibt es nicht allzu viele Fabrikate am Markt. Durch unsere<br />

Herstellerunabhängigkeit haben wir aber die Möglichkeit, das<br />

Modell auszuwählen, das zum Kunden und seinem Bedarf passt.“<br />

„Mit meinem Vorstoß bin ich ein Risiko eingegangen. Ich hätte<br />

auch einfach einen neuen Kompressor entsprechend dem alten<br />

Konzept verkaufen können“, sagt Backes. Das Konzept besteht<br />

schließlich die internen Prüfungen und Mader wird beauftragt.<br />

Bestehende Druckluftanlagen werden nach und nach umgestellt.<br />

Dabei geht man auch kreative Wege. „Da kann es schon mal<br />

sein, dass ein Kompressor aus Werk A in Werk B eine neue Verwendung<br />

findet. Das ist der Vorteil einer langjährigen Zusammenarbeit<br />

– wir kennen die Infrastruktur sehr gut“, verrät Backes.<br />

Inzwischen übernimmt Mader beim Pharma- und Medizintechnikexperten<br />

neben der Ausstattung der Kompressorenräume<br />

auch die Planung und Umsetzung der gesamten Medienstruktur<br />

in Neubauten, einschließlich des Rohrleitungsbaus. „Im letzten<br />

Herbst haben wir das Werk in Oppenweiler komplett mit Rohrleitungen,<br />

einer Druckluftstation und dem Zu- und Abluftsystem im<br />

Kompressorenraum ausgestattet“, erzählt Backes. Alle neuen<br />

Werke von Harro Höfliger werden seitdem nach dem neuen Konzept<br />

ausgerüstet – im Jahr 2022 kamen zwei dazu.<br />

LECKAGEN ORTEN, QUALITÄT SICHERN<br />

Neben Backes und seinen Servicetechniker-Kollegen ist auch<br />

Kollegin Marina Griesinger mit ihrem Team in den Hallen des<br />

Kunden anzutreffen. Griesinger leitet bei Mader den Bereich<br />

Energieeffizienz und ist Expertin für das Auffinden von Druckluftleckagen<br />

und die Bewertung der Druckluftqualität.<br />

„Mit inzwischen zehn durchgeführten Leckageortungstagen<br />

und über 200 georteten Leckagen unterstützen wir Harro Höfliger<br />

dabei, die Drucklufteffizienz im Unternehmen zu verbessern und<br />

damit CO 2<br />

einzusparen“, berichtet Griesinger. Dies ist eine Maßnahme,<br />

die sich für das Unternehmen, das bis zum Jahr 2030 Klimaneutralität<br />

anstrebt, sofort sichtbar lohnt, sobald die Leckagen<br />

beseitigt sind. Dank des digitalen Leckagemanagements können<br />

die erzielten Erfolge im Online-Leckageportal direkt nachvollzogen<br />

und dokumentiert werden.<br />

Zudem führt das Team rund um Griesinger regelmäßig Qualitätsmessungen<br />

bei dem Produktions- und Verpackungsanlagenhersteller<br />

durch. „Wir haben strenge Vorgaben, was die Druckluftqualität<br />

angeht. Daher lassen wir dies regelmäßig überprüfen.<br />

Was liegt da näher, als einen Servicepartner zu beauftragen, mit<br />

dem man schon lange vertrauensvoll zusammenarbeitet?“, sagt<br />

Bastian Barth. Auf die Frage, was denn eine so lange Zusammenarbeit<br />

ausmache, fasst Backes zusammen: „Es passt einfach.“<br />

Bilder: Harro Höfliger, Mader<br />

www.mader.eu<br />

www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/03 27

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