O+P Fluidtechnik 3/2024
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EFFIZIENTE HYDRAULIK<br />
FÜR KLEINE BATTERIEN<br />
Linde Hydraulics ist weltweit bekannt für seine modularen<br />
Antriebssysteme. Das Unternehmen will gerade im Bereich<br />
Hochdruckhydraulik Standards setzen und denkt dabei vor allem<br />
an Effektivität und CO2-Reduzierung. Wir sprachen mit dem<br />
Geschäftsführer Dr. Matthias Schreiber über zukünftige<br />
Entwicklungen und warum Linde Hydraulics auch Produkte<br />
entwickelt, die der Markt noch nicht nachfragt.<br />
Wie verlief Ihr Weg zur Hydraulik und was fasziniert Sie an dieser Branche?<br />
Was die Hydraulikbranche betrifft, bin ich Quereinsteiger.<br />
Von Haus aus bin ich nämlich kein Hydrauliker, sondern<br />
eher der Fahrzeug- und Offroadmensch. Ich komme aus<br />
der Landwirtschaftsindustrie und war die vier Jahre bevor<br />
ich zu Linde Hydraulics kam, bei einem großen deutschen<br />
Verbrennungsmotorenzulieferer. Daher kenne ich<br />
sowohl die Bedürfnisse von Fahrzeugherstellern als auch<br />
die Bedürfnisse der Zulieferer. Die Branche und die Kunden<br />
sind also die gleichen, für die Technologie in der<br />
Mobilhydraulik kann ich mich leicht begeistern.<br />
Was fasziniert mich an der Branche: viel! Zunächst ist es<br />
die enge Zusammenarbeit mit den Kunden, um deren<br />
Anforderungen bedienen zu können: Da sind eine solide<br />
Belieferung sowie eine Top-Qualität, hervorragende<br />
Performance der Produkte und innovative Entwicklungen<br />
am allerwichtigsten. Es macht wahnsinnigen Spaß,<br />
bei einem technologisch führenden Hydraulikkomponenten-Hersteller<br />
an all diesen Themen arbeiten zu<br />
können und diese Lösungen für unsere Kunden zu<br />
schaffen.<br />
Die Produkte von Linde Hydraulics zielen zum großen Teil auf den Markt der mobilen Maschinen.<br />
Welche Herausforderungen sehen Sie dort als besonders prägend für die nächsten Jahre an?<br />
MENSCHEN UND MÄRKTE<br />
Die mobilen Maschinen, also Land- und Baumaschinen,<br />
aber auch Flurförderzeuge, sind natürlich von dem technologischen<br />
Wandel und der Elektrifizierung nicht ausgenommen.<br />
Mit den weiterentwickelten Elektromotoren<br />
und den besseren und günstiger werdenden Batterien<br />
geht der Trend zu größeren Leistungen weiter. Das Gute<br />
für uns dabei ist, dass wir uns mit unserer Hochdruckhydraulik<br />
sehr weit im hohen Leistungsspektrum der<br />
großen Land-, Forst- und Baumaschinen bewegen: Hier<br />
geht der Trend in dieselbe Richtung, die Umstellung hin<br />
Mit welchen Antworten werden Sie auf diese Entwicklungen reagieren?<br />
Wie bereits erwähnt, spielt das Thema Effizienz eine<br />
große Rolle. Sobald eine Maschine elektrifiziert wird,<br />
spart man nicht nur die Energiekosten, sondern jede<br />
kWh Batteriekapazität hat auch einen erheblichen Kostenanteil<br />
am Fahrzeug. Um die Batterie möglichst klein<br />
zu halten, brauchen wir effiziente Hydraulik. So werden<br />
sich neue Technologien in der Hydraulik rechnen, die<br />
heute vom Markt noch gar nicht nachgefragt sind. Auch<br />
wird die Frage „Wie kann ich mit einem Elektromotor<br />
zu elektrischen Lösungen wird allerdings viel länger<br />
dauern. Das verschafft uns genügend Zeit, uns optimal<br />
auf diesen Wechsel einzustellen. Die ersten – und das ist<br />
vielleicht gar nicht so offensichtlich – Anforderungen an<br />
die Hydraulik, die daraus resultieren, sind zunächst Effizienz-<br />
und Geräuschoptimierung: Wenn kein Verbrennungsmotor<br />
mehr auf dem Fahrzeug ist, hört man die<br />
Hydraulik viel stärker und das sind doch relativ unangenehme<br />
Frequenzen und die Nachfrage nach leiseren<br />
Hydraulikkompenenten steigt plötzlich.<br />
sinnvoll eine Hydraulikpumpe antreiben?“ immer wichtiger.<br />
Weil der offene Kreis – also alles, was Linearbewegungen<br />
in den verschiedenen Applikationen erfordert –<br />
auch in elektrifizierten Fahrzeugen noch für sehr lange<br />
Zeit hydraulisch bleiben wird. Der Hydraulikzylinder ist<br />
von Kosten, Leistungsdichte und Robustheit einfach<br />
unschlagbar. Das Umfeld ändert sich, ein Teil wird ersetzt,<br />
der andere bleibt und wird weiterentwickelt, um in<br />
die neuen Fahrzeugarchitekturen und Systeme zu passen.<br />
10 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/03 www.oup-fluidtechnik.de