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2020/19 - Next Step - Neckar Alb

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Nachgefragt!<br />

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INTERVIEW<br />

Interview mit der Agentur für Arbeit Balingen<br />

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31<br />

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Volker Senn, Berufsberater und stellvertretender<br />

Teamleiter in der Berufsberatung bei<br />

der Agentur für Arbeit Balingen, im Gespräch<br />

mit „NEXT STEP“.<br />

Wie sieht die Ausbildungssituation in der<br />

Region <strong>Neckar</strong>-<strong>Alb</strong> aus? Was hat sich durch<br />

Corona geändert?<br />

Die Lage auf dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt<br />

in der Region ist nach wie vor gut. Selbst<br />

eine etwas nachlassende Konjunktur ändert<br />

nichts am Fachkräftebedarf. Deshalb halten die<br />

Unternehmen überwiegend trotz Corona an ihrer<br />

Ausbildungsabsicht fest. Jungen Menschen,<br />

die ihre berufliche Karriere beginnen wollen,<br />

bietet der Ausbildungsmarkt gute Chancen.<br />

Aber wegen Corona ist es für junge Leute<br />

schwieriger, mit Unternehmen in Kontakt zu<br />

kommen und sich zu informieren. Viele Ausbildungsbörsen<br />

und auch zahlreiche berufsorientierende<br />

Veranstaltungen konnten nicht<br />

stattfinden. Umso wichtiger ist der Kontakt zur<br />

Berufsberatung. Wir sind weiter für die Jugendlichen<br />

da und beraten natürlich auch in Corona-<br />

Zeiten. Wenn das nicht persönlich geht, helfen<br />

wir telefonisch weiter. Hinzu kommt ein ausgeweitetes<br />

Online-Angebot.<br />

Wieso lohnt es sich auch heute noch eine<br />

klassische Berufsausbildung zu absolvieren?<br />

Berufswahl ist eine sehr individuelle Entscheidung.<br />

Es gibt nicht den einen richtigen Weg, wie<br />

es nach der Schule weitergehen soll. Aber klar<br />

ist: Eine abgeschlossene Ausbildung senkt nicht<br />

nur das Risiko arbeitslos zu werden, sondern ist<br />

auch Basis für unzählige Aufstiegsmöglichkeiten<br />

und steht damit einem Studium in nichts nach.<br />

Welche Branchen haben derzeit die größten<br />

Probleme Nachwuchs zu finden?<br />

Es gibt in nahezu allen Bereichen einen großen<br />

Bedarf an Auszubildenden, z. B. im Einzelhandel,<br />

in der Gastronomie, bei Banken und Bäckereien.<br />

Vor allem im Handwerk sind die Chancen<br />

für Ausbildungssuchende gut. Gerade in den<br />

Branchen, die mehr Mühe haben, geeigneten<br />

Nachwuchs zu finden, finden Jugendliche oft<br />

hervorragende Perspektiven.<br />

Welche Möglichkeiten gibt es, sich während<br />

oder nach der Ausbildung weiterzubilden?<br />

Es gibt in Deutschland mehr als 300 anerkannte<br />

Ausbildungsberufe. So vielfältig wie die Ausbildungsmöglichkeiten<br />

ist auch das Weiterbildungsangebot.<br />

Während der Ausbildung können<br />

wir Jugendliche durch gezielte zusätzliche Angebote<br />

unterstützen, und auch im Berufsleben<br />

kann weiter gefördert werden. Es wird immer<br />

wichtiger, sich auch während des Berufslebens<br />

immer wieder auf den neuesten Stand zu bringen.<br />

Hierbei unterstützt die Agentur für Arbeit.<br />

Gibt es immer noch die klassischen Ausbildungsberufe<br />

für Mädchen und die für Jungs?<br />

Stimmt, Mädchen und Jungen interessieren sich<br />

oft immer noch für unterschiedliche Berufe.<br />

Grundlage der Entscheidung sollte aber das Interesse<br />

und die Eignung sein und nicht irgendwelche<br />

„Geschlechterrollen“. Es lohnt sich ein<br />

Blick über den Tellerrand. Viel Wert ist gute Berufsberatung,<br />

die auch Alternativen außerhalb<br />

der klassischen und bekannten Angebote zeigt.<br />

Sinnvoll ist auch ein Praktikum in einem bislang<br />

unbekannten Bereich.<br />

!<br />

Volker Senn,<br />

Berufsberater und<br />

stellv. Teamleiter<br />

in der Berufsberatung<br />

bei der Agentur<br />

für Arbeit Balingen

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