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Vom Brandbettel zur Gebäudeversicherung

Blick zurück auf 200 Jahre Geschichte der Gebäudeversicherung Luzern

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200 Jahre Sicherheit 1810–2010<br />

1998: Monopol auf dem politischen Prüfstand<br />

1998 führte das Kantonsparlament Luzern eine<br />

Grundsatzdebatte über den Sinn eines<br />

<strong>Gebäudeversicherung</strong>smonopols. Willi Clerc,<br />

ehemaliger GVL-Direktor, erinnert sich.<br />

Verträgt sich ein öffentlich-rechtliches Monopol<br />

der <strong>Gebäudeversicherung</strong>en mit der<br />

Marktwirtschaft? Willi Clerc, früherer Direktor<br />

der <strong>Gebäudeversicherung</strong> Luzern, hat die<br />

Antwort auf die Frage blitzschnell parat:<br />

«Die Kombination von Versicherung, Prävention<br />

und Schadenbekämpfung macht den<br />

Vorteil einer öffentlich-rechtlichen <strong>Gebäudeversicherung</strong><br />

Luzern aus. Vor allem die Prävention<br />

beeinflusst den Schadenverlauf und<br />

die Schadenintensität seit 200 Jahren günstig.»<br />

Und dann macht er noch geltend: «Bei<br />

uns werden aufgrund des Solidaritätsprinzips<br />

alle Risikogruppen zu vorteilhaften Prämien<br />

versichert.»<br />

Willi Clerc hat die wohltuende Wirkung<br />

des Monopols der <strong>Gebäudeversicherung</strong><br />

Luzern sicher schon 100 Mal begründet. In<br />

den Jahren 1997 und 1998 hing viel von<br />

seinen Antworten ab. Denn damals wurde in<br />

einer noch nie da gewesenen Intensität diskutiert,<br />

ob die kantonale Versicherung privatisiert<br />

werden sollte. Natürlich gab es dazu<br />

immer wieder Anträge von einzelnen Parlamentariern<br />

im Kantonsrat. «Aber 1997 ging<br />

der Vorstoss erstmals von der Regierung selber<br />

aus», erinnert sich Clerc <strong>zur</strong>ück. Die<br />

Kantonsregierung hatte in ihrem Zukunftspapier<br />

«Luzern 99» nicht nur die Fusionen<br />

der kleinen Gemeinden angestrebt, sondern<br />

auch den Verkauf der Versicherung anvisiert.<br />

Aus dem Erlös wollte der Kanton innovative<br />

Projekte finanzieren. Mit diesem Paukenschlag<br />

war die bis dahin 187 Jahre dauernde<br />

selbstverständliche Existenz der <strong>Gebäudeversicherung</strong><br />

Luzern quasi über Nacht in<br />

Frage gestellt.<br />

Eine vom Regierungsrat eingesetzte Kommission<br />

hatte nun Alternativen zu einer<br />

staatlichen Versicherung zu prüfen. Ein Bericht<br />

von 76 Seiten ist dabei herausgekommen,<br />

der mit der klaren Empfehlung endet:

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