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greenup #08 Leseprobe

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STREAMING –

FLUCH ODER SEGEN?

Streaming-Angebote verändern unsere Sehgewohnheiten wie keine andere

Erfi ndung seit dem Farbfernsehen. Wieviel Energie dabei verbraucht wird,

ist aber den wenigsten Menschen bewusst

Filme und Videos sind so allgegenwärtig

wie noch nie zuvor.

Anstatt wie früher in ein Kino

oder in die Videothek zu fahren,

lassen sich heute ganze Bibliotheken

von Blockbustern per Klick auf

den heimischen HD-Monitor streamen.

Feste „Sendungszeiten“ im Fernsehen

sind passé, denn heute werden

die neuesten Top-Serien staffelweise

verschlungen, wenn gerade Zeit ist.

Was früher Zapping durch die Kabelkanäle

war, ist zum ziellosen Scrollen

durch die YouTube- oder Netflix-Empfehlungen

geworden. Smartphones erlauben

es überall und jederzeit Videos

aus dem Netz zu schauen.

Aber alles, was wir im Internet tun,

verbraucht Energie – und Videostreaming

ist der größte Datenfresser im Internet.

Je besser die Qualität wird, desto

größer werden die Datenmengen:

Eine zehnstündige Serienstaffel nimmt

in HD-Qualität mehr Einsen und Nullen

ein, als alle gesammelten Texte der

englischen Wikipedia.

Der globale Datentransfer befindet

sich in einer explosionshaften Wachstumsphase.

Immer mehr Nutzer, Geräte

und Anwendungsfelder kommen

dazu. Alleine im Jahr 2022, so die

Prognosen des Tech-Konzerns Cisco,

> DURCH 5G WIRD

DER GLOBALE

DATENTRANSFER

MASSIV STEIGEN <

werden so viele digitale Daten durch

das Netz fließen, wie in den 32 Jahren

zuvor zusammen. 60 Prozent der Weltbevölkerung

werden dann online sein.

ONLINE-VIDEOS SIND DIE

GROSSVERBRAUCHER IM INTERNET

Streaming-Angebote haben schon heute

einen Anteil von 60 bis 75 Prozent

am gesamten Datenverkehr, in zwei

Jahren sollen es über 80 Prozent sein.

Das Angebot von Videos im Internet

ist gewaltig und schier unüberschaubar.

Wieviel konsumiert wird, hat der

französische Think Tank The Shift

Project mal genauer unter die Lupe

genommen. Demnach lassen sich vier

große Arten von Streaming-Anbietern

unterscheiden: Filme und Serien auf

Abruf (On-Demand) wie bei Netflix,

machen über ein Drittel des gesamten

Datenverkehrs aus. Pornos etwa 27

Prozent, Clips sowie Selbstproduziertes

auf YouTube 21 Prozent und Social

Media Videos, also alles was auf

Facebook, Instagram und Co. gehostet

wird, noch 18 Prozent.

All diese Streaming-Anbieter stellen

ihre Filme auf riesigen Serverfarmen

zur Verfügung, von denen sie in die

ganze Welt verteilt werden. Wenn ein

Nutzer einen Film anschauen möchte,

klickt er auf seinem Smartphone oder

Laptop auf den Play-Button. Diese Anfrage

gelangt von dort aus über Router,

mobile Antennen, Glasfaserkabel

und andere Wege durch das Internet

an den entsprechenden Server, der irgendwo

auf der Welt stehen kann.

Dieser schickt wiederum die Videoinformationen

auf das Endgerät zurück.

Damit diese Daten jederzeit abrufbar

sind, müssen all diese Server ständig

betriebsbereit und an das Netz angeschlossen

sein – hier fallen die meisten

Umweltkosten an.

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