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Geschäftsbericht 2008 - Personalvorsorgekasse der Stadt Bern

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4.5 Allgemeine Informationen zur Anlagetätigkeit<br />

4.5.1 Wirtschafts- und Börsengeschehen<br />

Was sich bereits anfangs <strong>2008</strong> abzeichnete, wurde<br />

im Jahresverlauf immer mehr zur Gewissheit. Das<br />

Jahr <strong>2008</strong> markierte das Ende einer mehrjährigen<br />

Periode wirtschaftlichen Wachstums. Was zuerst als<br />

US-Immobilienkrise begann, weitete sich im Verlauf<br />

des Jahres zu einer weltweiten und anhaltenden<br />

Finanz- und Wirtschaftskrise aus. Die globalisierten<br />

und stark voneinan<strong>der</strong> abhängigen Märkte übertrugen<br />

die bereits 2007 festgestellten Probleme <strong>der</strong><br />

Immobilien- und Finanzmärkte rasch auf die übrigen<br />

Teilnehmer <strong>der</strong> internationalen Finanz- und Aktienmärkte<br />

und brachten diese je länger umso mehr in<br />

Bedrängnis. Die damit einhergehenden massiven<br />

Bewertungskorrekturen und Vermögensverluste<br />

lösten in diesem Ausmass nicht erwartete Restrukturierungen<br />

und Neupositionierungen <strong>der</strong> international<br />

tätigen Finanz- und Versicherungsbranche aus.<br />

Zusätzliche Finanzierungs- und Verschuldungsprobleme<br />

zahlreicher privater Haushalte bewirkten<br />

einen abrupten Nachfragerückgang bei den Konsumgütern.<br />

Vor allem die Autoindustrie bekam die Auswirkungen<br />

in aller Härte zu spüren. Im 4. Quartal<br />

<strong>2008</strong> verdichteten sich die weltweiten Rezessionsbefürchtungen<br />

in den USA und den übrigen grösseren<br />

Industrienationen. Mit Leitzinssenkungen,<br />

Unterstützungsmassnahmen und Konjunkturpaketen<br />

versuchten die Notenbanken und die wirtschaftlichen<br />

Akteure, den entstandenen Schaden<br />

zu begrenzen.<br />

In <strong>der</strong> Schweiz kühlte sich die wirtschaftliche Entwicklung<br />

im Jahresverlauf ebenfalls ab. Belastend<br />

wirkten sich vor allem eine weiter abnehmende<br />

Wertschöpfungsquote im Finanzsektor und eine<br />

zunehmende Zurückhaltung bei den Ausrüstungs-<br />

und Bauinvestitionen aus, während sich <strong>der</strong> private<br />

Konsum weiterhin positiv entwickelte. Im Industriebereich<br />

bereitete <strong>der</strong> weltweite Konjunktureinbruch<br />

insbeson<strong>der</strong>e den aussenhandelsorientierten Unternehmern<br />

Sorgen. Der Rückgang in den Industrielän<strong>der</strong>n<br />

dürfte sich 2009 auch in <strong>der</strong> Schweiz negativ<br />

auswirken.<br />

<strong>2008</strong> war für die Aktienmärkte das schwierigste und<br />

volatilste Jahr seit 1932. Der Grossteil <strong>der</strong> Verluste<br />

war im 4. Quartal zu verzeichnen, als die Störungen<br />

<strong>der</strong> Geld- und Kreditmärkte mit dramatischen Auswirkungen<br />

auch an<strong>der</strong>e Anlageklassen und die<br />

Realwirtschaft erfassten. Die meisten Kennzahlen –<br />

Bewertungen, Risiko und taktische Indikatoren –<br />

haben inzwischen Werte erreicht, wie man sie in den<br />

letzten 25 Jahren nie sah. Die Kurskorrekturen belaufen<br />

sich zwischen 30 und 50 %. Im Zentrum des<br />

rapiden Kurszerfalls standen vorerst vor allem die<br />

Aktien des Banken- und Versicherungssektors.<br />

Diesem Trend folgten danach auch die Industrieaktien,<br />

vor allem diejenigen <strong>der</strong> in <strong>der</strong> Autoproduk tion<br />

tätigen Grosskonzerne. Die Situation verschärfte<br />

sich, als sich Mitte September <strong>2008</strong> die US-Investmentbank<br />

Lehmann Brothers als zahlungsunfähig<br />

erklärte und ein Konkursverfahren beantragen<br />

musste. Der Jahreswechsel erfolgte auf tiefem Kursniveau<br />

und die Kursentwicklung bleibt weiterhin<br />

äusserst fragil.<br />

Rückblickend erzielten Staatsanleihen aus den<br />

Hauptmärkten im <strong>2008</strong> die beste Performance.<br />

Auf den internationalen Kapitalmärkten hatte bereits<br />

in den Sommermonaten ein rückläufiger Zinstrend<br />

eingesetzt, nachdem die erste Jahreshälfte noch<br />

von einer steigenden Tendenz geprägt war. Einen<br />

starken Zinsrückgang im Langfristbereich verzeichnete<br />

insbeson<strong>der</strong>e die USA von 4.1 % auf 2.1 % und<br />

Grossbritannien von 4.6 % auf 3.1 %. In <strong>der</strong> Schweiz<br />

reduzierte sich die Rendite auf 10-Jahres-Bundesobligationen<br />

innert Jahresfrist um rund 1 % auf 2.2 %.<br />

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