CDU-Magazin Einblick (Ausgabe 10) - Thema: Corona
Das politische Magazin der CDU-Fraktion des Sächsischen Landtages
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PLÖTZLICH<br />
WAR DIE<br />
GRENZE<br />
WIEDER ZU<br />
Ach, da war mal eine Grenze? In Görlitz teilt <strong>Corona</strong> eine Stadt,<br />
die seit Jahrzehnten verflochten ist. Der Oberbürgermeister<br />
spricht über die Folgen für Wirtschaft, Verwaltung und Familien<br />
Mit der Krise kam der Stau. Er verstopfte die Autobahn und die<br />
Straßen der Stadt. „Die kurzfristige Entscheidung der Regierung<br />
in Warschau, die Grenzen Polens zu schließen, hat uns quasi über<br />
Nacht vor große Schwierigkeiten gestellt”, sagt Octavian Ursu,<br />
Oberbürgermeister von Görlitz.<br />
Die Doppelstadt Görlitz/Zgorzelec lebt von Kontakten auf allen<br />
Ebenen des Zusammenlebens – in Wirtschaft, Bildung, Kultur,<br />
Verwaltung, Wissenschaft und Forschung. Die Verbindungen<br />
reichen bis hinein ins Private. „Ganz besonders über Vereine,<br />
Kirchen, Familien und Freundschaften”, so Ursu. „Freizeiteinrichtungen,<br />
Märkte und Läden sowie Restaurants werden hüben wie<br />
drüben gleichermaßen genutzt.” Ursu arbeitet mit seinem polnischen<br />
Kollegen Rafal Gronicz daran, grenzüberschreitende Lösungen<br />
für die Doppelstadt zu finden. Denn es geht um Wirtschaftskraft<br />
genauso wie um die Grundversorgung: „Der wirtschaftliche<br />
Erfolg vieler Unternehmen in der Grenzregion und die Leistungsfähigkeit<br />
des Pflege- und Gesundheitssektors hängen davon ab.”<br />
Trotzdem versucht Ursu, auch andere wichtigen Themen in der<br />
Stadt im Blick zu behalten – die Sanierung der Schulen oder große<br />
Bauvorhaben wie die Stadthalle etwa.<br />
„Die Europastadt Görlitz/Zgorzelec ist keine Vision mehr, sondern<br />
Realität“, sagt Octavian Ursu. „Nur gemeinsam können wir<br />
schwierige Situationen bewältigen.” Deswegen hofft er auch,<br />
dass nach der der Krise das Leben in der Doppelstadt noch mehr<br />
wertgeschätzt wird – und die Städte noch stärker zusammenwachsen<br />
wollen.<br />
Das war eine ziemliche Überraschung für<br />
die Görlitzer: Plötzlich standen wieder<br />
bewaffnete polnische Soldaten an der<br />
Grenze zu Zgorzelec<br />
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Octavian Ursu wurde im vergangenen Jahr zum<br />
Oberbürgermeister der Neiße-Stadt gewählt. Der<br />
<strong>CDU</strong>-Politiker ist ursprünglich Trompeter mit rumänischen<br />
Wurzeln und lebt seit 1990 in Sachsen<br />
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