24.04.2024 Aufrufe

CDU-Magazin Einblick (Ausgabe 19) - Thema: Das ist der Weg

Das politische Magazin der CDU-Fraktion des Sächsischen Landtages

Das politische Magazin der CDU-Fraktion des Sächsischen Landtages

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

MAGAZIN DER <strong>CDU</strong>-FRAKTION DES SÄCHSISCHEN LANDTAGES AUSGABE <strong>19</strong><br />

DAS IST DER WEG<br />

WIE WIR SACHSEN AUF KURS HALTEN<br />

Gutes<br />

Wo Sachsen überall<br />

auf Platz 1 steht<br />

Heimat<br />

Warum Leben auf dem<br />

Land so schön <strong>ist</strong><br />

Gefühl<br />

Was <strong>der</strong> Fre<strong>ist</strong>aat für<br />

die Sicherheit tut


Sach|sen<br />

Wortart: Substantiv, n, Toponym (Ortsname), kein Plural<br />

Wortherkunft: von germanisch: sahs bzw. sachs = Kurzschwert, Messer, Dolch<br />

Geschichte: Die im Jahr 929 mit dem Burgbau in Meißen gegründete Markgrafschaft<br />

Meißen kann als Ursprung des heutigen Sachsen angesehen werden. Im<br />

Jahr 1066 erhielt Benno die Berufung zum Bischof von Meißen. <strong>Das</strong> Land war damals<br />

noch eine wilde, kaum erschlossene Gegend, fernab von kulturellen und politischen<br />

Zentren. Benno bemühte sich erfolgreich in den wirren Zeiten <strong>der</strong> Sachsenkriege<br />

und des Investiturstreites, die Missionierung <strong>der</strong> Region und die Befriedung<br />

zwischen Sorben und Chr<strong>ist</strong>en voranzubringen. Um sein Wirken ranken sich noch<br />

heute viele Legenden, zum Beispiel diese: Als er während <strong>der</strong> Sachsenkriege fliehen<br />

musste, warf er den Schlüssel zum Dom in die Elbe, um den Kaiserlichen den<br />

Zutritt zu verwehren. Bei seiner Rückkehr einige Jahre später fand er den Schlüssel<br />

in den Kiemen eines Fisches, <strong>der</strong> ihm aufgetischt wurde. Daraus erklärt sich heute<br />

das Wappen des B<strong>ist</strong>ums Meißen: ein Schlüssel und ein Fisch, die sich kreuzen.<br />

Die Albrechtsburg in Meißen <strong>ist</strong> eines <strong>der</strong> bekanntesten spätgotischen Architekturdenkmäler<br />

und gilt als <strong>der</strong> erste Schlossbau Deutschlands. König Heinrich I. errichtet hier<br />

zunächst 929 die spätere Burg namens Misni (Meißen). Ab 1471 ließen die wettinischen<br />

Kurfürsten und Herzöge von Sachsen an <strong>der</strong> Stelle eine ältere mittelalterliche Burg abreißen<br />

und ein Residenzschloss errichten. 1710 zog dort die Meißner Porzellanmanufaktur<br />

ein. <strong>Weg</strong>en seiner Lage hoch über <strong>der</strong> Elbe wird das Burgensemble mit dem Bischofsschloss<br />

und <strong>der</strong> Dompropstei auch „sächsische Akropolis“ genannt


EDITORIAL<br />

Eine Wahlperiode neigt sich dem Ende<br />

zu. Es <strong>ist</strong> Zeit, liebe Leser, Bilanz zu ziehen.<br />

Mein persönliches Fazit: Wir haben als<br />

<strong>CDU</strong>-Fraktion dieses Land nach bestem<br />

Wissen und Gewissen durch eine sehr<br />

schwierige Zeit gebracht. Es war eine außergewöhnliche<br />

Legislatur, die uns allen<br />

viel abverlangt hat und in <strong>der</strong> wir auch<br />

politisch Neuland betreten haben.<br />

Es <strong>ist</strong> gelungen, unsere zentralen<br />

Themen umzusetzen<br />

Niemand hätte zu Beginn dieser Wahlperiode<br />

daran gedacht, dass wir einmal<br />

eine weltweite Pandemie mit all ihren<br />

erheblichen Folgen bewältigen müssen.<br />

Auch ein neuer Krieg mitten in Europa<br />

war für uns fast unvorstellbar. Heute <strong>ist</strong><br />

beides real und wir müssen tagtäglich<br />

mit den Auswirkungen dessen umgehen.<br />

Trotz dieser widrigen Umstände steht<br />

Sachsen im Vergleich <strong>der</strong> Bundeslän<strong>der</strong><br />

gut da! Wir treiben die Mo<strong>der</strong>nisierung<br />

unserer Wirtschaft konsequent voran,<br />

suchen Lösungen für den Strukturwandel<br />

in den sächsischen Regionen, stärken<br />

die kommunale Ebene und sorgen für<br />

stabile Staatsfinanzen.<br />

Gleichwohl bleibt eine Erkenntnis dieser<br />

Legislatur: <strong>Das</strong> Regieren mit drei Koalitionspartnern<br />

<strong>ist</strong> sehr schwierig und erfor<strong>der</strong>t<br />

hohe Disziplin, Kompromissbereitschaft<br />

und viel Koordination. Alle haben<br />

unterschiedliche<br />

Interessen<br />

und Sichtweisen. Da <strong>ist</strong> es<br />

nicht einfach, Lösungen zu<br />

finden – insbeson<strong>der</strong>e, wenn<br />

ein Partner groß und zwei sehr klein sind.<br />

Dennoch <strong>ist</strong> es gelungen unsere zentralen<br />

Themen umzusetzen: sei es die<br />

Novelle des Kommunalrechts, die kommunalen<br />

Budgets für den Straßenbau,<br />

die Landarztquote zur Verbesserung <strong>der</strong><br />

medizinischen Versorgung im ländlichen<br />

Raum o<strong>der</strong> <strong>der</strong> versprochene Stellenaufwuchs<br />

bei <strong>der</strong> sächsischen Polizei. Und<br />

noch vieles mehr!<br />

In diesem <strong>Magazin</strong> zeigen wir einige<br />

Beispiele unserer <strong>CDU</strong>-Politik <strong>der</strong> vergangenen<br />

fünf Jahre. Und wir wagen einen<br />

Ausblick auf das, was vor uns liegt. Ich<br />

lade Sie herzlich auf eine Entdeckungsreise<br />

durch Sachsen und Politik ein.<br />

Viel Spaß beim Lesen,<br />

Ihr Chr<strong>ist</strong>ian Hartmann<br />

Fraktionsvorsitzen<strong>der</strong><br />

<strong>CDU</strong>-Fraktion des Sächsischen Landtages<br />

INHALT<br />

12<br />

18<br />

26<br />

34<br />

42<br />

Mit uns hoch hinaus<br />

Sachsen <strong>ist</strong> Bergsteigerland<br />

Es geht um Sachsen<br />

Chr<strong>ist</strong>ian Hartmann über Zukunft<br />

Land lieben und leben<br />

Menschen im Porträt<br />

Schule mit Werkbank<br />

Wo Handwerker lernen<br />

Alter ohne Angst<br />

Beispielhaftes Projekt<br />

48<br />

54<br />

60<br />

70<br />

76<br />

Spitzenforschung<br />

Sachsens schlaue Köpfe<br />

Einsatz Ehrenamt<br />

Ein Wehrleiter erzählt<br />

Wan<strong>der</strong>n und Wein<br />

Unterwegs im Fre<strong>ist</strong>aat<br />

Starke Wirtschaft<br />

Unternehmer berichten<br />

Verbrenner mit Zukunft<br />

Forschung macht es möglich<br />

IMPRESSUM Herausgeber: <strong>CDU</strong>-Fraktion des Sächsischen Landtages, Bernhard-von-Lindenau-Platz 1, 01067 Dresden, Telefon 0351 493-5501, www.cdu-fraktion-sachsen.de Redaktion: Chr<strong>ist</strong>ian Fischer (V.i.S.d.P.), STAWOWY, Dr. Chr<strong>ist</strong>opher M. Brinkmann, Jürgen<br />

Männel Fotos: Konstantin Aksenov (Titel); Nina (U2); TVE/Uwe Meinhold (4–5); Anita Demianowicz (6–7); Klaus Heidemann (8–9); Erik Schumann (10–11); picture alliance / imageBROKER | Sylvio Dittrich (12–13); SMKT/BrandBaude (13); Stephan Floss/Sächsischer<br />

Landtag (14); Sebastian Winterscheid (14–15, 26–27, 34–36, 42, 43, 65, 67, 80–81); picture-alliance/ ZB | Waltraud Grubitzsch (17); Thomas Schlorke (18–21); Alexan<strong>der</strong> Fuhrmann (22, 28, 31–33, 40, 47, 55–56, 58–59, 60–63, 66, 68, 74–75); Georg Ulrich Dostmann (23–24);<br />

DRA/Klaus Zähler (25); Sandro Schnei<strong>der</strong> (29); Pascal Ziehm (29); Jenko Ataman (30); SMS (30); Valerii Apetroaiei (34) Jürgen Männel (37, 78–79); Peter Neukirch (37); Jens Gräbner (38); Татьяна Гончарук (39); FUU Sachsen/ Stefan-Heym-Gymnasium (39); Wolfgang<br />

Schmidt (41); IFF SCHLiNGEL/Fotografie Daniela Schleich (44–45); EHH Fotografie (46); Anika Dollmeyer (46, 70–71); Bertil (48); Anna Schroll / Max-Planck-Gesellschaft (49); Fraunhofer ENAS (50); HZDR/ C. Reichelt (50); Paul Glaser (50, 73); Mario Schmitt (51); Dianne<br />

Bond (53); Andreas (54); FFW Ebersbrunn (56); SMI (57); picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Robert Michael (64); Nora Seitz (66); picture alliance / HMB Media/ Heiko Becker | Heiko Becker (67); die fabrik chemnitz (68); LEAG / Andreas Franke (69); Klaus Gigga (70);<br />

Marcel Schneeberg (72); Anne Schwerin (72); David Rötzschke (72); TU Bergakademie Freiberg / IEC (77); creativenature.nl (77); Leon Petzoldt (82) Druck: Druckerei Oskar Görner GmbH, Melanchthonstraße 1–7, 09126 Chemnitz Veröffentlichung: November 2023 Diese<br />

Publikation dient <strong>der</strong> Information über die parlamentarische Arbeit <strong>der</strong> <strong>CDU</strong>-Fraktion des Sächsischen Landtages. Eine Verwendung für Parteienwerbung o<strong>der</strong> im Wahlkampf <strong>ist</strong> nicht zulässig.


TRADITION MIT HERZ<br />

Gerald Otto<br />

<strong>CDU</strong>-Abgeordneter<br />

STARKE LEISTUNG<br />

„Der Verein Welterbe Montanregion<br />

Erzgebirge e. V. <strong>ist</strong> ein Zusammenschluss<br />

aus 31 Kommunen und drei Landkreisen.<br />

Sie zeigen, wozu wir Sachsen fähig sind,<br />

wenn wir uns zusammenschließen. Die<br />

<strong>CDU</strong>-Fraktion begrüßt den Einsatz und<br />

unterstützt die Initiative nach Kräften!“<br />

Der Titel sichert die Erinnerung an lang bestehende Traditionen.<br />

Und er bringt eine große Verantwortung für die aktuelle wie<br />

auch nachfolgende Generationen mit sich: Seit dem 6. Juli 20<strong>19</strong><br />

<strong>ist</strong> die Montanregion Erzgebirge/Krušnohoří Teil <strong>der</strong> Welterbel<strong>ist</strong>e<br />

<strong>der</strong> UNESCO. Die Montanregion umfasst ein Gebiet von etwa 95<br />

km Länge und 45 km Breite und erstreckt sich über den Fre<strong>ist</strong>aat<br />

Sachsen und die Tschechische Republik. Insgesamt 22 Bestandteile<br />

sind von <strong>der</strong> UNESCO zum gemeinsamen Weltkulturerbe ernannt<br />

worden, davon 17 in Sachsen. <strong>Das</strong> sind ausgewählte Denkmale,<br />

Natur- und Kulturlandschaften. Denn im Erzgebirge wurden Organisationsformen<br />

und Technologien entwickelt, die die Wirtschaft,<br />

staatlichen Systeme und gesamtgesellschaftlichen Umbrüche in<br />

Europa und weltweit entscheidend prägten. Alles begann mit den<br />

reichen Silberfunden im 12. Jahrhun<strong>der</strong>t. Im 14. Jahrhun<strong>der</strong>t kam<br />

<strong>der</strong> Zinnbergbau als zweite wichtige Rohstoffquelle dazu. Im selben<br />

Jahrhun<strong>der</strong>t begann in <strong>der</strong> Region <strong>der</strong> Abbau von Eisenerz.<br />

Auch Blei, Kobalt, Uran und Nickel sowie nichtmetallische Rohstoffe<br />

wie Kalk, Kaolin, Ton und Steinkohle konnten im Erzgebirge<br />

gewonnen werden. Drumherum entstand eine reichhaltige Kultur,<br />

die das Erscheinungsbild des Erzgebirges maßgeblich prägte. Dazu<br />

zählen Bergbaustätten, Wasserwirtschaft, Verkehr, Besiedlung,<br />

nachhaltige Forstwirtschaft und Landwirtschaft. Zu den zahlreichen<br />

Errungenschaften <strong>der</strong> Region gehört auch die Gründung<br />

<strong>der</strong> ältesten noch bestehenden Bergakademie im Jahr 1765. Hier<br />

forschten namhafte Wissenschaftler, die das Wissen weit über die<br />

Region und Europa hinaustrugen, darunter Abraham Gottlob Werner,<br />

<strong>der</strong> als Mitbegrün<strong>der</strong> <strong>der</strong> mo<strong>der</strong>nen Montanwissenschaft gilt,<br />

und <strong>der</strong> Naturforscher Alexan<strong>der</strong> von Humboldt.<br />

4


In Annaberg-Buchholz lebt Europas einzige<br />

Türmer-Familie: Hoch über Sankt Annen, <strong>der</strong><br />

größten gotischen Hallenkirche Sachsens,<br />

wohnt die Familie in 42 Meter Höhe und sorgt<br />

regelmäßig für das Läuten <strong>der</strong> Glocken<br />

5


SCHÖNE HANDARBEIT<br />

Daniela Kuge<br />

<strong>CDU</strong>-Abgeordnete<br />

EIN STÜCK HEIMAT<br />

„Mit <strong>der</strong> Erfindung des Porzellans 1710<br />

<strong>ist</strong> von Meißen aus die Welt verän<strong>der</strong>t<br />

worden. Wir von <strong>der</strong> <strong>CDU</strong>-Fraktion unterstützen<br />

die Bewerbung <strong>der</strong> Porzellanmanufaktur<br />

als UNESCO-Weltkulturerbe<br />

ausdrücklich. <strong>Das</strong> sind wir unserer Heimat<br />

und Geschichte schuldig.“<br />

Bevor die Porzellan-Manufaktur Meissen 1710 gegründet wurde,<br />

spe<strong>ist</strong>e man von Tellern aus Holz, Ton, Zinn o<strong>der</strong> gar Silber. Erst<br />

August <strong>der</strong> Starke präsentierte seinen staunenden Gästen eine<br />

kostbare Tafelausstattung aus Meissener Porzellan. Seit über 300<br />

Jahren fertigt die Porzellan-Manufaktur Meissen Porzellane mit<br />

einem kompromisslosen Qualitätsanspruch und von höchster<br />

Reinheit. In Verbindung mit einer bis heute erhaltenen einzigartigen<br />

Handwerkskunst entstehen werthaltige Objekte, die höchste<br />

Ansprüche an Exklusivität und Individualität erfüllen. Die Herstellung<br />

kann man beim Besuch in <strong>der</strong> Schauwerkstatt erleben: Nach<br />

dem Drehen und Formen werden beim Bossieren die einzelnen<br />

Figurenteile zusammengefügt. Die Zwiebel auf dem berühmten<br />

Meissener Zwiebelmuster, die in Wahrheit ein Granatapfel <strong>ist</strong>,<br />

wird genau wie das Meissener Markenzeichen, die gekreuzten<br />

Schwerter, natürlich per Hand aufgemalt. Meissener Porzellan gehört<br />

untrennbar zur Geschichte Sachsens, aber auch <strong>der</strong> restlichen<br />

Welt. 2021 haben deswegen die Staatliche Porzellanmanufaktur<br />

Meissen, die Porzellanstiftung Meissen, das Schlösserland Sachsen<br />

und die Stadt Meißen die Bewerbung um den Titel UNESCO-Weltkulturerbe<br />

auf den <strong>Weg</strong> gebracht. Unter dem Titel „Die Stätten des<br />

Meissener Porzellans“ beschreibt die eingereichte Bewerbung die<br />

herausragende Rolle <strong>der</strong> Meissener Porzellanmanufaktur und ihren<br />

Einfluss auf die europäische Porzellanherstellung. Neben Aspekten<br />

<strong>der</strong> Technologie und Fertigung beleuchtet die Bewerbung,<br />

wie die Manufaktur seit ihrer Gründung trotz konkurrieren<strong>der</strong><br />

Manufakturen seit über 300 Jahren die europäische Porzellankunst<br />

und -kultur nachhaltig beeinflusst.<br />

6


Nach traditionellen Techniken entstehen alle<br />

Meissener Porzellane bis heute in reiner Handarbeit.<br />

Der Rundgang durch die Schauwerkstatt<br />

gibt <strong>Einblick</strong>e in Fertigung und Gestaltung<br />

7


ÜBER DEN WOLKEN<br />

Inmitten <strong>der</strong> Sächsischen Schweiz und hoch über <strong>der</strong> Elbe<br />

thront die Festung Königstein auf dem Felsplateau, das ebenfalls<br />

Königstein heißt. 1241 erstmals erwähnt, wurde die mittelalterliche<br />

Burg ab 1589 zur Renaissancefestung ausgebaut. An<strong>der</strong>s<br />

als viele Festungen <strong>der</strong> Zeit orientiert sich <strong>der</strong> Grundriss<br />

an den natürlichen Gegebenheiten und nicht an einem regelmäßigen<br />

Idealgrundriss. Die Festung erlaubt einen beeindruckenden<br />

Ausblick auf das Elbtal und die Umgebung. Unterhalb<br />

<strong>der</strong> Militärbauten gibt es unterirdische Kasematten. Bis Ende<br />

des <strong>19</strong>. Jahrhun<strong>der</strong>ts passte man den Königstein immer wie<strong>der</strong><br />

den militärtechnischen Entwicklungen an. Hier sind die älteste<br />

erhaltene Kaserne Deutschlands, <strong>der</strong> tiefste Brunnen Sachsens,<br />

die erste sächsische Garnisonskirche und die Nachbildung des<br />

legendären Riesenfasses Augusts des Starken zu bestaunen.<br />

Die unbezwingbare »Sächsische Bastille« verwahrte einst den<br />

Porzellan-Erfin<strong>der</strong> Johann Friedrich Böttger vor dem Zugriff an<strong>der</strong>er<br />

Fürsten. Für prominente Häftlinge wie August Bebel und<br />

Frank Wedekind war die Festung ein gefürchtetes Gefängnis.<br />

Heute <strong>ist</strong> sie mit Aufzug und Panoramalift mühelos zu erklimmen<br />

und beliebtes Ausflugsziel.<br />

Sandra Gockel<br />

<strong>CDU</strong>-Abgeordnete<br />

REICHE GESCHICHTE<br />

„Sachsen <strong>ist</strong> mit seiner wun<strong>der</strong>baren<br />

Natur und den vielen beson<strong>der</strong>en Kulturgütern<br />

für jeden Gast eine echte Perle.<br />

Der Erhalt dieses Reichtums <strong>ist</strong> eine<br />

zentrale Aufgabe!“<br />

8


Die Festung Königstein <strong>ist</strong> ein einzigartiger<br />

Zeuge europäischer Festungsbaukunst.<br />

Trutzig erheben sich ihre 40 Meter hohen<br />

Mauern auf einem Tafelberg inmitten <strong>der</strong><br />

malerischen Felslandschaft <strong>der</strong> Sächsischen<br />

Schweiz. Über 750 Jahre Geschichte haben<br />

diese Wehranlage zu einem eindrucksvollen<br />

Ensemble von Bauwerken <strong>der</strong> Spätgotik, <strong>der</strong><br />

Renaissance, des Barock und des <strong>19</strong>. Jahrhun<strong>der</strong>ts<br />

werden lassen<br />

9


AN DER GRENZE<br />

<strong>Das</strong>s <strong>der</strong> Muskauer Park auf <strong>der</strong> UNESCO-L<strong>ist</strong>e des Weltkulturerbes<br />

steht, <strong>ist</strong> natürlich zuallererst Hermann Fürst von Pückler-Muskau<br />

zu verdanken. Er lebte von 1785 bis 1871. Als er 30 Jahre<br />

alt war, schuf er bei<strong>der</strong>seits <strong>der</strong> Neiße ein Me<strong>ist</strong>erwerk, das als<br />

<strong>der</strong> klassische Landschaftsgarten bezeichnet wird. Der Park sollte<br />

schnell weltweit seinesgleichen suchen und große Bekanntheit<br />

erlangen. Er gestaltete den Park außergewöhnlich mo<strong>der</strong>n und<br />

kunstsinnig. Der grüne Fürst gilt heute als Begrün<strong>der</strong> <strong>der</strong> mo<strong>der</strong>nen<br />

Landschaftsgestaltung mit Einflüssen, die über Europa<br />

hinaus bis nach Amerika reichten. Pücklersche Prinzipien sind<br />

nach wie vor aktuell: Mit seinen 1834 erschienenen „Andeutungen<br />

über Landschaftsgärtnerei“ verfasste er ein viel zitiertes<br />

Lehrbuch. Neben allgemeinen Hinweisen zur Anlage eines Landschaftsgartens<br />

beschreibt Pückler darin seine Vision des Muskauer<br />

Parks, <strong>der</strong> sich heute auf dem Territorium zweier Staaten<br />

erstreckt. Durch einen gemeinsamen deutsch-polnischen Antrag<br />

gelangte er schon vor 20 Jahren auf die Welterbe-L<strong>ist</strong>e. 2021 gelang<br />

es <strong>der</strong> sächsischen Staatsregierung, den Bund bei <strong>der</strong> Finanzierung<br />

<strong>der</strong> laufenden Kosten einzubinden. <strong>Das</strong> Geld geht damit<br />

an die Fürst-Pückler-Park-Stiftung, die sich um die Pflege, die Unterhaltung<br />

und Weiterentwicklung des Parks kümmert.<br />

10


Gern hätte Pückler in Muskau eine mittelalterlich<br />

anmutende Burg bauen lassen. Dazu<br />

kam es allerdings nie. <strong>Das</strong> Neue Schloss<br />

wollte er klassiz<strong>ist</strong>isch umbauen lassen.<br />

Ein Entwurf des Architekten Karl Friedrich<br />

Schinkel lag bereits vor, doch aus Geldmangel<br />

wurde daraus nichts. Stattdessen gaben<br />

Pücklers Nachfolger dem Bau ein Aussehen<br />

im Stil <strong>der</strong> Neorenaissance<br />

Michael Kretschmer<br />

<strong>CDU</strong>-Abgeordneter &<br />

Min<strong>ist</strong>erpräsident<br />

LEUCHTTURM<br />

„Als Vorsitzen<strong>der</strong> des För<strong>der</strong>vereins <strong>ist</strong><br />

es mir ein beson<strong>der</strong>es Anliegen, dass sich<br />

dieser beson<strong>der</strong>e und einzigartige Ort<br />

weiter gut entwickeln kann. Der Landschaftspark<br />

zieht Menschen von nah und<br />

fern in seinen Bann und <strong>ist</strong> damit auch ein<br />

wichtiger Standortfaktor. Er trägt so auch<br />

mit dazu bei, dass <strong>der</strong> Strukturwandel in<br />

<strong>der</strong> Region ein Erfolg wird.“<br />

11


MIT UNS GEHT'S<br />

HOCH HINAUS<br />

Bergsteigen in Sachsen <strong>ist</strong> jetzt immaterielles<br />

Kulturerbe. So erhält die Tradition noch mehr<br />

tour<strong>ist</strong>ische Aufmerksamkeit<br />

WAS IST<br />

SÄCHSISCHES<br />

BERGSTEIGEN?<br />

Die Sächsischen Kletterregeln sind<br />

seit <strong>19</strong>13 im Wesentlichen gleich. Die<br />

fünf wichtigsten Regeln sind: Freies<br />

Klettern, das heißt nur die Strukturen<br />

im Felsen dürfen zur Fortbewegung<br />

genutzt werden. Als Sicherungsmittel<br />

dürfen zwischen den Ringen als<br />

zusätzliche Sicherungen nur Schlingen<br />

verwendet werden. Nur an den<br />

gut 1.100 fre<strong>ist</strong>ehenden Türmen in<br />

sächsischen Klettergebieten darf<br />

man klettern – das sogenannte Türmeklettern.<br />

Die riesigen Felsflächen<br />

<strong>der</strong> zu Fuß besteigbaren „Massive“<br />

sind bis auf wenige Ausnahmen<br />

tabu. Die Felsoberfläche darf nicht<br />

verän<strong>der</strong>t werden. Und das Verwenden<br />

von Chalk/Magnesia <strong>ist</strong> generell<br />

verboten. Nachlesen kann man die<br />

Regeln auf <strong>der</strong> Website des Sächsischen<br />

Bergsteigerbunds (SBB).<br />

Die sächsische Bergsteigerkultur<br />

blickt auf eine lange<br />

Tradition zurück Deswegen <strong>ist</strong><br />

„Bergsteigen in Sachsen“ jetzt<br />

immaterielles Kulturgut<br />

12


BIKEN<br />

Sachsens Kulturmin<strong>ist</strong>erin Barbara<br />

Klepsch im Gespräch mit Vertretern<br />

des Bergsteigerbundes auf <strong>der</strong><br />

Brandbaude (Hohnstein)<br />

Die <strong>CDU</strong>-Fraktion unterstützt die Entwicklung<br />

des Ganzjahrestourismus in<br />

Sachsen. Erst im Sommer 2023 hat <strong>der</strong> Fre<strong>ist</strong>aat<br />

dafür ein neues För<strong>der</strong>programm<br />

über 7,2 Millionen Euro ins Leben gerufen.<br />

Mit einer För<strong>der</strong>quote von 75 Prozent ermöglicht<br />

das Programm auch bei geringer<br />

Kapitaldecke Investitionen, etwa wenn es<br />

um die Einrichtung eines Fahrradverleihs<br />

geht. Gleichzeitig entwickelt <strong>der</strong> Fre<strong>ist</strong>aat<br />

neue Mountainbike-Hotspots und tolle<br />

Angebote für Fahrradfahrer – ob mit o<strong>der</strong><br />

ohne Antriebshilfe.<br />

Geklettert wird in <strong>der</strong> Sächsischen<br />

Schweiz schon lange. Dokumentiert <strong>ist</strong><br />

das seit etwa 150 Jahren. Als Geburtsstunde<br />

des Sächsischen Klettersports gilt<br />

vielen <strong>der</strong> März 1864, als fünf Turner aus<br />

Schandau den Falkenstein mithilfe von<br />

Baumstämmen und Leitern bezwangen.<br />

1874 gelang zwei Bergsteigern aus Pirna<br />

die sportliche Bezwingung des Mönchs<br />

ohne Hilfsmittel. <strong>19</strong>10 wurden schließlich<br />

die „Sächsischen Kletterregeln“ erstmals<br />

festgeschrieben. Diese gelten seither<br />

weitgehend unverän<strong>der</strong>t und beinhalten<br />

als wesentlichen Bestandteil den „Verzicht<br />

auf künstliche Hilfsmittel zur Überwindung<br />

<strong>der</strong> Schwerkraft“. Von hier aus<br />

ging diese Idee des Kletterns um die Welt.<br />

Heute nennt man es Freeclimbing und<br />

man praktiziert es in den USA, Australien,<br />

Frankreich, Thailand und weiteren Län<strong>der</strong>n<br />

<strong>der</strong> Erde.<br />

Der Fre<strong>ist</strong>aat hatte das „Bergsteigen in<br />

Sachsen“ 2023 im Rahmen <strong>der</strong> fünften<br />

Bewerbungsrunde für das bundesweite<br />

Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes<br />

nominiert und zugleich in die Sächsische<br />

Landesl<strong>ist</strong>e aufgenommen. Die<br />

Bewerbung hatte <strong>der</strong> Sächsische Bergsteigerbund<br />

(SBB) stellvertretend für alle Kulturtragenden<br />

erarbeitet. Die <strong>CDU</strong>-Fraktion<br />

hatte das Vorhaben nach Kräften<br />

unterstützt. Die <strong>CDU</strong>-Abgeordnete und<br />

sächsische Kulturmin<strong>ist</strong>erin Barbara<br />

Klepsch sagt: „Herzlichen Glückwunsch<br />

an unsere Sächsischen Bergsteigerinnen<br />

und Bergsteiger, die viel Herzblut in diese<br />

Bewerbung gesteckt haben! Bergsteigen<br />

in Sachsen – das <strong>ist</strong> viel mehr als Bergsport.<br />

Genauso wichtig sind hier Gemeinschaftsgefühl<br />

und Verantwortungsbewusstsein<br />

– und die tiefe Verbundenheit<br />

mit einer einzigartigen Felsenlandschaft.<br />

Der Einsatz für den Schutz von Felsen und<br />

Natur <strong>ist</strong> selbstverständlicher Teil des<br />

sächsischen Kletterns. Den Zauber dieser<br />

Landschaft sollen auch die künftigen Generationen<br />

erleben können.“<br />

Anne Lochschmidt, Leiterin <strong>der</strong> Arbeitsgruppe<br />

für die Bewerbung beim<br />

Sächsischen Bergsteigerbund, ergänzt:<br />

„Durch den Titel versprechen wir uns<br />

insbeson<strong>der</strong>e mehr Aufmerksamkeit<br />

für unsere Belange. Eines unserer wichtigsten<br />

Anliegen <strong>ist</strong> es, die Ausübung<br />

des traditionellen Sportes auch in Zukunft<br />

in <strong>der</strong> bisherigen Art zu ermöglichen<br />

und die sächsische Bergsteigerkultur<br />

weiter zu pflegen.“<br />

WANDERN<br />

Geför<strong>der</strong>t werden kleine und mittlere Unternehmen,<br />

eingetragene Vereine sowie<br />

kommunale Unternehmen, die gewerbliche<br />

Dienstle<strong>ist</strong>ungen auf dem Gebiet des<br />

Tourismus erbringen. <strong>Das</strong> Investitionsvolumen<br />

fängt bei 10.000 Euro an. Gleichzeitig<br />

unterstützt die <strong>CDU</strong>-Fraktion den<br />

Ausbau von Wan<strong>der</strong>wegen und weiteren<br />

Angeboten für Pilger, damit die Abhängigkeit<br />

von Schneefall und Beschneiung sinkt.<br />

CAMPING<br />

Noch mehr tun will die <strong>CDU</strong>-Fraktion außerdem<br />

für Camper und Caravan-Urlauber.<br />

So sollen neue Stellplätze entstehen.<br />

„Die <strong>CDU</strong>-Fraktion hat sich im Landtag erfolgreich<br />

dafür eingesetzt, dass mit diesem<br />

Programm zukunftsfähige Investitionen<br />

im Tourismus möglich sind, die das ganze<br />

Jahr wirksam werden. Wir stärken damit<br />

die Wi<strong>der</strong>standskraft des Reiselandes<br />

Sachsen und helfen den Akteuren vor Ort“,<br />

sagt die <strong>CDU</strong>-Abgeordnete und Sachsens<br />

Tourismusmin<strong>ist</strong>erin Barbara Klepsch.<br />

13


18. zum Mal<br />

in Folge hat Sachsen 2023 beim<br />

Le<strong>ist</strong>ungsvergleich <strong>der</strong> Bildungssysteme<br />

aller 16 Bundeslän<strong>der</strong> den<br />

ersten Platz belegt<br />

SPITZENHAUSHALT<br />

FÜR SACHSEN<br />

Im Dezember 2022 hatte <strong>der</strong> Sächsische Landtag den Doppelhaushalt<br />

für die Jahre 2023 und 2024 verabschiedet. <strong>Das</strong><br />

Gesamtvolumen beträgt mehr als 49 Milliarden Euro und <strong>ist</strong><br />

damit <strong>der</strong> bisher größte Haushalt des Fre<strong>ist</strong>aates. „Wir setzen<br />

das Geld <strong>der</strong> Steuerzahler bewusst für Investitionen in Sachsens<br />

Zukunft ein. Je<strong>der</strong> Euro, den wir heute investieren, wird<br />

sich morgen für alle Sachsen rentieren. Dieser Haushalt kann<br />

sowohl Krise als auch Zukunft! Und das Ganze ohne die finanzpolitische<br />

Stabilität und künftige Generationen mit neuen<br />

Schulden zu belasten“, sagte <strong>der</strong> <strong>CDU</strong>-Finanzpolitiker Jan Löffler<br />

angesichts <strong>der</strong> Entscheidung. Die <strong>CDU</strong>-Fraktion weiß, dass<br />

es die Bürger und Unternehmen sind, die mit ihren Steuern<br />

den Haushalt überhaupt erst möglich machen. Daraus leiten<br />

sich für die Fraktion Pflicht und Auftrag ab, das Geld sinnvoll<br />

und verantwortungsbewusst einzusetzen. Angesichts eines<br />

sich abzeichnenden Rückgangs <strong>der</strong> Steuereinnahmen muss daher<br />

<strong>Ausgabe</strong>ndisziplin gelten. Wichtige Themen des Haushaltes<br />

sind etwa die Unterstützung <strong>der</strong> sächsischen Bürger und<br />

Unternehmen in <strong>der</strong> Energiekrise. Mit weiteren rund 200 Mio.<br />

Euro hat die <strong>CDU</strong>-Fraktion in diesem Haushalt eine Krisenvorsorge<br />

für Kitas und Schulen, Krankenhäuser, Universitäten und<br />

Studentenwerke sowie Kultureinrichtungen geschaffen. Je<strong>der</strong><br />

dritte Euro des neuen Haushaltes kommt über den Finanzausgleich<br />

sowie über Zuweisungen aus För<strong>der</strong>programmen direkt<br />

<strong>der</strong> kommunalen Ebene zugute. <strong>Das</strong> sind jährlich<br />

rund 8,6 Milliarden Euro. <strong>Das</strong> gibt den<br />

Kommunen den Spielraum, den sie benötigen.<br />

Mehr Infos: www.fuersachsen.de<br />

5,4 Millionen<br />

Euro stehen dieses Jahr im Haushalt<br />

für die sieben Tourismusregionen<br />

zur Verfügung, damit Sachsen<br />

Kulturreiseziel Nummer 1 bleibt<br />

1,6 Millionen<br />

Berufstätige in Sachsen sind im<br />

Handwerk tätig. Sachsen <strong>ist</strong> damit<br />

Handwerkerland Nummer eins<br />

65,9 Prozent<br />

<strong>der</strong> Sächsinnen im erwerbsfähigen Alter gehen<br />

einer sozialversicherungspflichtigen Arbeit<br />

nach. Im Bundeslän<strong>der</strong>vergleich <strong>ist</strong> das die<br />

höchste Beschäftigungsquote von Frauen<br />

14


SPITZENREITER SACHSEN<br />

Die Sachsen sind schon ein beson<strong>der</strong>es Volk. Es<br />

gibt zahlreiche Beispiele, wo <strong>der</strong> Fre<strong>ist</strong>aat auf<br />

Platz 1 steht und ganz vorn mitspielt. EINBLICK<br />

präsentiert eine kleine Auswahl<br />

2.500 Unternehmen<br />

sind in Sachsen im Bereich Mikroelektronik und<br />

Software tätig. Sachsen <strong>ist</strong> damit Mikroelektronik-Produktionsstandort<br />

Nummer 1 in Europa<br />

Leipzig<br />

Dresden<br />

Bautzen<br />

Görlitz<br />

Chemnitz<br />

Zwickau<br />

1<br />

Sachse aus Dohna <strong>ist</strong> Deutscher Me<strong>ist</strong>er<br />

im „Mensch, ärgere dich nicht“<br />

680 Patente<br />

in den letzten zehn Jahren heben die TU Dresden<br />

auf Platz 1 <strong>der</strong> deutschen Universitäten<br />

65,9 Prozent<br />

<strong>der</strong> sächsischen Autos kamen beim<br />

TÜV ohne Mängel durch. Auf Sachsens<br />

Straßen fahren damit im Bundesvergleich<br />

die bestens Autos<br />

15


ALLES BEGANN MIT<br />

EINEM FRIEDENSGEBET<br />

Die friedlichen Proteste <strong>der</strong> DDR-Bevölkerung gegen die Kommun<strong>ist</strong>en und das Regime <strong>der</strong><br />

SED gingen von Sachsen aus. Ohne sie gäbe es heute keinen Fre<strong>ist</strong>aat Sachsen<br />

„Der Herbst <strong>19</strong>89 war die einzige Zeit in meinem Leben, in <strong>der</strong> ich<br />

regelmäßig an Demonstrationen teilgenommen habe. Es ging<br />

um echte Demokratie, Freiheit, Meinungsfreiheit, Pressefreiheit,<br />

Reisefreiheit und nicht nur um ‚Zeichen setzen‘, wie das heutzutage<br />

vielfach bei Demonstrationen <strong>der</strong> Fall <strong>ist</strong>. Am Ende wurde<br />

eine wirkliche Diktatur zu Fall gebracht. Auch deswegen bin ich<br />

heute ein Anhänger des demokratisch-parlamentarischen Systems,<br />

bei dem Wahlen entscheiden, wie und von wem das Land<br />

regiert wird“, sagt Arnsbert Maciejewski. Der heute 52-Jährige<br />

war erstmals im Frühjahr <strong>19</strong>89, ganz ohne Wissen <strong>der</strong> Eltern, in<br />

<strong>der</strong> Nikolaikirche zum Friedensgebet. „Ich traf dort aber überwiegend<br />

auf Ausreisewillige, sodass ich dort dann nicht mehr hingegangen<br />

bin. Erst ab September war ich dort wie<strong>der</strong>, also vier<br />

Wochen bevor die Revolution friedlich wurde.“ Maciejewski hat<br />

als einer von hun<strong>der</strong>ttausenden DDR-Bürgern mit seinem Protest<br />

das SED-Regime <strong>der</strong> DDR zu Fall gebracht. Auslöser für die<br />

Proteste waren gefälschte Wahlen und <strong>der</strong> Wunsch nach mehr<br />

Freiheit. Auch die schlechte Versorgungslage und <strong>der</strong> mangelnde<br />

Reformwille <strong>der</strong> DDR-Führung waren Gründe, warum Menschen<br />

auf die Straße gingen und damit ihr Leben und ihre gesamte Ex<strong>ist</strong>enz<br />

riskierten. Sie schrieben damals Geschichte.<br />

Die ersten Montagsdemonstrationen fand in Aue im Erzgebirge<br />

statt und breiteten sich schnell in ganz Sachsen und später in <strong>der</strong><br />

gesamten DDR aus. Arnsbert Maciejewski war in <strong>der</strong> Zeit 17 Jahre<br />

alt. „Ich war schon irgendwie <strong>der</strong> Auffassung, dass ich schneller<br />

laufen kann als die Polizei und nicht verhaftet werde. Aus heutiger<br />

Sicht war das Ganze schon ziemlich irre. Vielleicht war das<br />

insgesamt eine Mischung aus Mut, pubertärem Übermut, Gottvertrauen<br />

und <strong>der</strong> Überzeugung, dass meine Eltern hinter mir<br />

stehen“, sagt er. Heute <strong>ist</strong> die Nikolaikirche in Leipzig das Symbol<br />

<strong>der</strong> Friedlichen Revolution. Dort fanden die regelmäßigen<br />

Friedensgebete statt, die angesichts des Wettrüstens in<br />

16<br />

Ost und West seit Beginn <strong>der</strong> <strong>19</strong>80er-Jahre initiiert worden waren.<br />

Am Montag, dem 4. September <strong>19</strong>89, bleiben im Anschluss<br />

erstmals etwa 1.000 Menschen auf dem Vorhof <strong>der</strong> Kirche. Zeitzeuge<br />

Arnsbert Maciejewski: „Nach <strong>der</strong> Öffnung des Eisernen<br />

Vorhangs in Ungarn rechnete ich eigentlich damit, dass die Friedensgebete<br />

aufhören. Auslöser dafür, dass ich wie<strong>der</strong> hinging,<br />

war <strong>der</strong> Fernsehbericht über den 4. September, als nach dem Friedensgebet<br />

auf dem Nikolaikirchhof das berühmte Transparent<br />

‚Für ein offnes Land mit freien Menschen‘ von <strong>der</strong> Stasi heruntergerissen<br />

wurde. Ab 11. September war ich dann regelmäßig in <strong>der</strong><br />

Nikolaikirche. Am 7. Oktober war ich mit Freunden aus Freital in<br />

<strong>der</strong> Leipziger Innenstadt. Wir wollten in die Nikolaikirche, diese<br />

war aber geschlossen. Die Polizei begann den Nikolaikirchhof einzukesseln.<br />

Wir liefen vor den Wasserwerfern weg. <strong>Das</strong> Trommeln<br />

<strong>der</strong> Knüppel auf den Polizeischilden an diesem Tag werde ich nie<br />

vergessen. Ab dem 9. Oktober gab es dann für mich keinen Grund<br />

mehr, Angst zu haben.“<br />

Der <strong>CDU</strong>-Abgeordnete Andreas Nowak sagt: „Die erste Großdemonstration<br />

am 9. Oktober <strong>19</strong>89 in Leipzig war ein Meilenstein<br />

<strong>der</strong> Friedlichen Revolution. Ich wollte als damals 14-Jähriger selbst<br />

auch teilnehmen. <strong>Das</strong> haben mir meine Eltern an dem Montag<br />

noch verbieten können. Als dann alles friedlich blieb, ging das einen<br />

Montag später nicht mehr. Also sind meine Eltern auch mitgekommen.<br />

<strong>Das</strong> war bei vielen Familien so und es wurden zum<br />

ersten Mal über 100.000 Demonstranten auf dem Ring. Wären in<br />

<strong>der</strong> ganzen DDR die Menschen damals nicht auf die Straße gegangen,<br />

würden wir alle heute nicht in Freiheit leben. Um dieses<br />

Ereignis und den damit verbundenen Mut auch für nachfolgende<br />

Generationen sichtbar zu machen, unterstützt die <strong>CDU</strong>-Fraktion<br />

die Errichtung des Freiheits- und Einheitsdenkmals am 9. Oktober<br />

2024. Dafür haben wir 2,2 Mio. Euro in den sächsischen<br />

Staatshaushalt eingestellt.“<br />

Andreas Nowak<br />

<strong>CDU</strong>-Abgeordneter


<strong>Das</strong> Foto vom Herbst <strong>19</strong>89 zeigt Teilnehmer<br />

an einem Friedensgebet in<br />

<strong>der</strong> Leipziger Nikolaikirche. Vorn links<br />

sitzen Ev-Luth. Superintendent Friedrich<br />

Magirius, <strong>der</strong> Römisch-katholischen<br />

Propst Günter Hanisch und <strong>der</strong><br />

Ev.-luth. Pfarrer an St. Thomas, Hans-Wilhelm<br />

Ebeling. In <strong>der</strong> zweiten Reihe sitzt<br />

Chr<strong>ist</strong>ian Führer, Pfarrer <strong>der</strong> Nikolaikirche<br />

17


18<br />

Zur Person<br />

Chr<strong>ist</strong>ian Hartmann <strong>ist</strong> am 6. April <strong>19</strong>74 in Calbe<br />

(Saale) geboren. Mit 20 Jahren trat er in die <strong>CDU</strong> ein.<br />

Er <strong>ist</strong> seit 2009 Mitglied des Sächsischen Landtages<br />

und seit dem 25. September 2018 Fraktionsvorsitzen<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>CDU</strong>-Fraktion. Hartmann <strong>ist</strong> gelernter Polizeibeamter<br />

und lebt mit seiner Familie in Dresden.<br />

Seit <strong>19</strong>99 <strong>ist</strong> er ehrenamtlicher Ortsvorsteher <strong>der</strong><br />

Ortschaft Langebrück. Seit 2009 <strong>ist</strong> er Wahlkreisabgeordneter<br />

für den Dresdner Norden.


Politik trifft Wissenschaft: Chr<strong>ist</strong>ian<br />

Hartmann beim Besuch <strong>der</strong> Westsächsischen<br />

Hochschule in Zwickau, wo<br />

sich seine Fraktion mit anwendungsorientierter<br />

Forschung für die mittelständische<br />

Wirtschaft beschäftigte<br />

WEIL ES UM<br />

SACHSEN GEHT<br />

Auf <strong>der</strong> Homepage von Chr<strong>ist</strong>ian Hartmann steht sein Motto: „Heimat braucht Verlässlichkeit“.<br />

Der bodenständige Chef <strong>der</strong> <strong>CDU</strong> im Sächsischen Landtag hat seine Fraktion in <strong>der</strong><br />

zurückliegenden Wahlperiode durch bewegte Zeiten mit Pandemie und Ukrainekrieg<br />

führen müssen. Im Interview sprechen wir darüber, wie verlässlich das gelang<br />

Ist Sachsen noch ein Land <strong>der</strong> klaren Worte?<br />

Chr<strong>ist</strong>ian Hartmann: „Ich glaube schon, dass wir das sind. Politik<br />

beginnt mit <strong>der</strong> Anerkennung <strong>der</strong> Wirklichkeit. <strong>Das</strong> hat die <strong>CDU</strong><br />

in Sachsen immer ausgezeichnet. Mir <strong>ist</strong> dieser Blick auf die Realität<br />

beson<strong>der</strong>s wichtig. Ich kann mit unverständlichen Geschwätz<br />

nichts anfangen! Wenn etwas nicht passt, dann muss das auch gesagt<br />

werden. Nur so kommen wir hier alle weiter voran – hart in <strong>der</strong><br />

Sache, aber vernünftig im Ton. Denn am Ende geht es um Sachsen.“<br />

Wie kommt das an?<br />

„Meine Erfahrung <strong>ist</strong>, wenn man vernünftig mit den Leuten redet<br />

und vor allem ihre Sprache spricht, dann findet man auch<br />

Gehör und Verständnis für seine Positionen. Ich sehe aber auch,<br />

dass es immer schwieriger wird, Themen offen anzusprechen.<br />

Insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> Versuch, immer und überall politisch korrekt<br />

zu sein, verkehrt den offenen Dialog ins Gegenteil. Wir erweisen<br />

uns damit einen Bärendienst.“<br />

Dialog braucht es auch zum Regieren. Die <strong>CDU</strong>-Fraktion steht<br />

in einem Dreierbündnis seit 20<strong>19</strong> in Regierungsverantwortung.<br />

Wie läuft das?<br />

„Auf alle Fälle nicht konfliktfrei. <strong>Das</strong> kann es auch gar nicht, weil<br />

teilweise sehr unterschiedliche Positionen aufeinan<strong>der</strong>treffen.<br />

Da <strong>ist</strong> es nicht einfach, Lösungen zu finden – insbeson<strong>der</strong>e wenn<br />

ein Partner groß und zwei sehr klein sind und immer die eigene<br />

Bedeutung herausarbeiten müssen. Aber wir merken als <strong>CDU</strong><br />

auch sehr deutlich, dass unsere Koalitionspartner Teil <strong>der</strong> Ampel-Regierung<br />

in Berlin sind.“<br />

Und das wirkt sich wie aus?<br />

„Einige wirtschafts- o<strong>der</strong> sicherheitspolitische Vorhaben waren<br />

in dieser Koalition nicht umsetzbar. Auch im Bereich <strong>der</strong> Landwirtschaft<br />

prallen sehr unterschiedliche Sichtweisen aufeinan<strong>der</strong>.<br />

Für uns steht fest, wir machen we<strong>der</strong> ein Vergabe- noch ein<br />

Agrarstrukturgesetz gegen die Interessen <strong>der</strong> sächsischen Ver-<br />

<strong>19</strong>


„Politik beginnt mit<br />

<strong>der</strong> Anerkennung <strong>der</strong><br />

Wirklichkeit.“<br />

Chr<strong>ist</strong>ian Hartmann, Fraktionsvorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong> <strong>CDU</strong>-Fraktion im Sächsischen Landtag<br />

bände. Und unser deutliches NEIN zur Cannabisfreigabe stieß<br />

bei den Koalitionspartnern auch auf Unverständnis.“<br />

Warum hat sich Ihre Fraktion so deutlich gegen die Legalisierung<br />

von Cannabis gestellt?<br />

„Wir waren extra im vergangenen Jahr zur Klausurtagung in den<br />

Nie<strong>der</strong>landen. Dort haben wir mit den Verantwortlichen bei Polizei<br />

und Justiz gesprochen. In den Nie<strong>der</strong>landen sagten uns alle Behörden<br />

und auch die Politik: Macht nicht den gleichen Fehler wie wir!<br />

Mit <strong>der</strong> Freigabe wurde eine Büchse <strong>der</strong> Pandora geöffnet.“<br />

Jetzt <strong>ist</strong> sie dank <strong>der</strong> Ampel auf …<br />

„… und das trotz vieler fachlicher Bedenken unterschiedlicher<br />

Min<strong>ist</strong>er – roter wie grüner – aus unterschiedlichen Bundeslän<strong>der</strong>n.<br />

Alle Innenmin<strong>ist</strong>er haben die Bundesregierung gewarnt,<br />

die Justizmin<strong>ist</strong>er, die Verkehrsmin<strong>ist</strong>er und allen voran<br />

die Gesundheitsmin<strong>ist</strong>er. Es <strong>ist</strong> ein fachlich nicht zu Ende<br />

gedachtes Gesetz.“<br />

Und wieso sind die Koalitionspartner beim Vergabegesetz<br />

verärgert?<br />

„Bauindustrie, Kammern und die Vereinigung <strong>der</strong> Sächsischen<br />

Wirtschaft haben große Bedenken zum Entwurf des Vergabegesetzes.<br />

Es geht uns darum, die wirtschaftliche Handlungsfähigkeit<br />

in unserem Land zu wahren. Wir sind nicht gegen ein Vergabegesetz<br />

als solches. Es <strong>ist</strong> <strong>der</strong> vorliegende Entwurf, <strong>der</strong> sowohl<br />

von uns als auch von den Kammern nicht akzeptiert wird und<br />

nachgebessert werden muss.“<br />

Hatten Sie nicht 20<strong>19</strong> im Koalitionsvertrag zugesagt, dass dieses<br />

Gesetz kommt?<br />

„Ja, das stimmt. Aber zuerst kam im Frühjahr 2020 Corona. Die<br />

Pandemie hat dieses Land fast zwei Jahre lahmgelegt und auch<br />

in <strong>der</strong> Wirtschaft zu erheblichen Verwerfungen geführt. Danach<br />

kam es zum Ukrainekrieg mit erheblichen Folgen für die Energieversorgung<br />

in Deutschland. Lieferengpässe und massive Kostensteigerungen<br />

haben Bürgern und Unternehmen zugesetzt.<br />

Auswirkungen, die wir heute noch spüren. Deutschland wird als<br />

einziges europäisches Land in diesem Jahr voraussichtlich ein<br />

Nullwachstum haben. Vor diesem Hintergrund können wir uns<br />

doch nicht auf einer politischen Vereinbarung von 20<strong>19</strong> ausruhen<br />

und ignorieren, was seitdem in diesem Land passiert <strong>ist</strong>.“<br />

Trifft das auch auf das Agrarstrukturgesetz zu?<br />

„Auch hier heißt es, die Lebenswirklichkeit zur Kenntnis zu<br />

nehmen. Der Sächsische Bauernverband, Land schafft Verbindung,<br />

Familienbetriebe und Genossenschaften – all die großen<br />

Verbände wollen das Gesetz in dieser Form nicht. Sie haben auf<br />

zahlreiche inhaltliche Probleme des Entwurfs hingewiesen. Für<br />

uns steht fest: Wir werden kein Gesetz gegen die Mehrheit <strong>der</strong><br />

Bauernverbände machen.“<br />

Werden Sie und die Grünen noch Freunde?<br />

„Die grüne Justizmin<strong>ist</strong>erin hat es in einem Interview klar gesagt:<br />

‚Diese Koalition <strong>ist</strong> kein Spaziergang und wir sind auch<br />

keine Freunde.‘ Dem möchte ich nicht wi<strong>der</strong>sprechen. Es gibt<br />

eine Arbeitsebene und es geht uns darum, Sachsen so gut wie<br />

möglich durch das aktuell schwierige Umfeld zu manövrieren.<br />

Die Ampel-Koalition in Berlin macht uns die Arbeit dabei<br />

aber nicht leichter.“<br />

Wird es so weiterlaufen beim nächsten Doppelhaushalt?<br />

„Unser Anspruch <strong>ist</strong> es, eine langfr<strong>ist</strong>ig orientierte und verlässliche<br />

Finanzpolitik für Sachsen zu machen. Daher denken wir<br />

schon heute über die Landtagswahl im September hinaus. Die<br />

<strong>CDU</strong> will auch zukünftig Sachsen gestalten! Unser konservativer<br />

Umgang mit Geld hat Sachsen in den zurückliegenden Jahrzehnten<br />

immer sicher auch durch die größten Krisen gebracht.<br />

Deshalb werden wir diesen <strong>Weg</strong> konsequent weitergehen, denn<br />

so erhalten wir auch langfr<strong>ist</strong>ig die Gestaltungsspielräume für<br />

alle Sachsen.“<br />

Aber es gibt mehr Wünsche als Geld. Wie gehen Sie damit um?<br />

„Nur mit <strong>Ausgabe</strong>ndisziplin! Die Verfassung gibt vor, dass wir<br />

nur so viel ausgegeben können, wie in die Kassen des Fre<strong>ist</strong>aates<br />

fließt. Deshalb <strong>ist</strong> uns als Fraktion klar, dass wir Prioritäten<br />

setzen müssen. Ganz oben stehen eine funktionierende staatliche<br />

Infrastruktur, gute Bildung, medizinische Versorgung und<br />

le<strong>ist</strong>ungsstarke Kommunen.“<br />

Was <strong>ist</strong> ein beson<strong>der</strong>er Erfolg <strong>der</strong> <strong>CDU</strong>-Fraktion?<br />

„Es gibt nicht den einzelnen Erfolg. Wir tragen die Verantwortung<br />

für das gesamte Land, was sich auch in unserer politischen<br />

Programmatik wi<strong>der</strong>spiegelt. Wir haben uns um den Brandund<br />

Katastrophenschutz gekümmert, den Schulhausbau <strong>der</strong><br />

20


Kommunen unterstützt, den Vereinssport gestärkt, mehr für<br />

wirtschaftliche Investitionen in den Regionen Sachsens und<br />

die Kultur getan – um nur einiges zu nennen. Grundsätzlich<br />

geht es uns bei allen Gesetzesvorhaben darum, eng mit den<br />

relevanten Interessenverbänden zusammenzuarbeiten, um<br />

möglichst praxisnahe Regelungen zu finden. “<br />

Und wie sieht das genau aus?<br />

„Bei dem Gesetz zur Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Bauvorlageberechtigung haben<br />

wir das z.B. eng mit <strong>der</strong> Baubranche erarbeitet. Wir hatten<br />

uns intensiv dazu mit den Kammern, Architekten und Ingenieuren<br />

beraten und setzen ihre Vorschläge in <strong>der</strong> Praxis um.“<br />

<strong>Das</strong> klingt sehr formell und kompliziert.<br />

„Stimmt, aber Politik muss sich auch mit sehr formellen Sachverhalten<br />

auseinan<strong>der</strong>setzen. Mit diesem Gesetz wurde die Bauordnung<br />

so angepasst, dass lange Genehmigungsverfahren beim<br />

Dachgeschossausbau zur Gewinnung von Wohnraum wegfallen.<br />

Außerdem wurde <strong>der</strong> Vorschlag <strong>der</strong> Architektenkammer umgesetzt,<br />

den ‚Gebäudetyp E‘ für experimentelles Bauen einzuführen.“<br />

Wie bewerten Sie die Migrationskrise?<br />

„Wir sind an einem Punkt angekommen, wo die Stimmung im<br />

Land kippt! Die Bürgerme<strong>ist</strong>er und Landräte fühlen sich von <strong>der</strong><br />

Berliner Ampel-Koalition beim <strong>Thema</strong> Asyl und Flüchtlinge im<br />

Stich gelassen. Es braucht endlich ein Umdenken! Niemandem<br />

<strong>ist</strong> geholfen, wenn die Kommunen und Hilfele<strong>ist</strong>enden vor Ort<br />

die Lage nicht mehr bewältigen können.“<br />

Was für ein Umdenken?<br />

„Ich glaube, dass wir als Deutsche entscheiden müssen, wer zu<br />

uns kommt. Es gibt Grenzen des Machbaren, die allein durch unsere<br />

sozialen Le<strong>ist</strong>ungssysteme definiert wird. Wir haben we<strong>der</strong><br />

genug Kita- und Schulplätze noch ausreichend Wohnraum o<strong>der</strong><br />

Kapazitäten in den Integrationssystemen. 1 Mio. Menschen aus<br />

<strong>der</strong> Ukraine sind zu uns gekommen plus über 300.000 Flüchtlinge<br />

in diesem Jahr aus an<strong>der</strong>en Län<strong>der</strong>n – das <strong>ist</strong> einfach zu viel. “<br />

Aber brauchen wir nicht Arbeitskräfte?<br />

„<strong>Das</strong> sind zwei unterschiedliche Themen! Wir wollen Menschen,<br />

die verfolgt werden, unterstützen, dazu müssen wir die<br />

irreguläre Migration begrenzen. <strong>Das</strong> heißt ganz konkret die<br />

Anreize reduzieren, eine Bezahlkarte einführen und die Grenzen<br />

weiter kontrollieren! Auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite <strong>ist</strong> für uns als<br />

<strong>CDU</strong> die gezielte Fachkräftezuwan<strong>der</strong>ung weiter ein wichtiges<br />

Zukunftsthema. Diese Bedarfe sehen wir nicht nur bei Wissenschaft,<br />

Forschung o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Start-up-Szene, son<strong>der</strong>n insbeson<strong>der</strong>e<br />

im Gesundheitssektor.“<br />

Wo sehen Sie die größte Herausfor<strong>der</strong>ung für Sachsen?<br />

„Sachsen konnte in den vergangenen drei Jahrzehnten dank einer<br />

guten <strong>CDU</strong>-Politik wachsen und steht wegen seiner Min<strong>ist</strong>erpräsidenten<br />

wie Kurt Biedenkopf heute so gut da. Auf diesen<br />

Erfolgen müssen wir weiter aufbauen. Wir stehen vor großen<br />

Transformationsprozessen in unserem Land. Ich bin jedoch zuversichtlich,<br />

dass wir auch diese me<strong>ist</strong>ern werden. Schließlich<br />

haben die Menschen in Ostdeutschland dies schon einmal geschafft.<br />

Diesen Mut und Pragmatismus brauchen wir auch heute<br />

wie<strong>der</strong>. Und wir brauchen einen Plan, wie wir dieses Land in<br />

den kommenden 30 Jahren gestalten wollen.“<br />

Vor Ort im Austausch mit den Akteuren<br />

zu sein, <strong>ist</strong> Hartmann wichtig. In Zwickau<br />

machte er mit seiner <strong>CDU</strong>-Fraktion deshalb<br />

eine Klausurtagung<br />

21


GUTE MEDIZIN,<br />

GESUNDES LAND<br />

Ärzte, Apotheken und<br />

Krankenhäuser arbeiten hart<br />

für unsere Gesundheit. Doch<br />

die Versorgung auf dem Land<br />

will abgesichert sein<br />

Maik Sauer und seine Frau legen Wert<br />

darauf, als junge Praxis wahrgenommen<br />

zu werden. <strong>Das</strong> Konzept kommt<br />

in Großenhain gut an<br />

„Die Patienten sind schon an<strong>der</strong>s als in <strong>der</strong><br />

Großstadt. Dadurch, dass wir in <strong>der</strong> Praxis<br />

auch Palliativmedizin machen, begleiten<br />

wir die Menschen ein ganzes Leben. Hier<br />

<strong>ist</strong> man so richtig mittendrin und hat das<br />

Gefühl, dass man gebraucht wird“, sagt<br />

Dr. Maik Sauer. Der junge Arzt <strong>ist</strong> Allgemeinmediziner<br />

in Großenhain, einer Gemeinde<br />

im Landkreis Meißen. Während<br />

des Studiums in Dresden lernte er seine<br />

Frau kennen. Auch sie studierte Medizin<br />

und arbeitet heute in <strong>der</strong> Praxis mit. „Für<br />

uns war klar, dass wir wie<strong>der</strong> auf das Land<br />

wollen“, erinnert sich <strong>der</strong> junge Mediziner.<br />

Über den Weiterbildungsverbund erfuhr<br />

er, dass <strong>der</strong> vorherige Arzt in Rente<br />

gehen und nach 51 Jahren seine Praxis abgeben<br />

möchte. „Nach meiner Ausbildung<br />

in <strong>der</strong> Klinik hat er mich für ein halbes<br />

Jahr angestellt. So konnte ich die Praxis<br />

kennenlernen und mich einarbeiten“, erzählt<br />

Sauer. Im Januar 2022 übernahm er<br />

schließlich die Praxis. Nach <strong>der</strong> Übernahme<br />

wurde zunächst renoviert und neue<br />

Möbel angeschafft. „Wir wollen als junge<br />

Praxis herausstechen“, sagt Maik Sauer.<br />

<strong>Das</strong> Konzept kommt an. Die Praxis von<br />

Maik Sauer <strong>ist</strong> sehr nachgefragt. Teilweise<br />

besteht Überlast. „Dabei gilt Großenhain<br />

22


Eric Dietrich<br />

<strong>CDU</strong>-Abgeordneter<br />

VIEL ZU BIETEN<br />

„Wir erleben lei<strong>der</strong> immer wie<strong>der</strong>,<br />

dass sich junge Menschen, gerade nach<br />

einem Studium in <strong>der</strong> Großstadt, für<br />

die Stadt entscheiden – zu Unrecht aus<br />

meiner Sicht.“<br />

eigentlich gar nicht als drohend unterversorgt“,<br />

weiß <strong>der</strong> Arzt. Er wünscht sich, dass<br />

in Arztpraxen – auch im ländlichen Raum<br />

– mehr ausgebildet wird. „Erst wenn man<br />

hier tätig <strong>ist</strong>, dann sieht man, wie es <strong>ist</strong>.“<br />

Mit seiner Praxis geht er als Beispiel voran.<br />

In den neuen Räumen schaffte er daher<br />

Platz für einen weiteren Arzt in Ausbildung.<br />

Auch als Lehrpraxis für die Uniklinik<br />

Dresden möchte er tätig sein. „Wichtig<br />

sind zudem die medizinischen Fachangestellten,<br />

unsere MFAs. Ohne sie läuft in <strong>der</strong><br />

Praxis nichts. Auch für sie müssen gute<br />

Arbeitsbedingungen geschaffen werden“,<br />

sagt <strong>der</strong> Allgemeinmediziner.<br />

Von <strong>der</strong> Stadt auf das Land ging es auch<br />

für Apotheker Dr. Andreas Schädlich und<br />

seine Familie. Nach dem Studium in Halle<br />

arbeitete er in <strong>der</strong> Pharmaindustrie und<br />

lebte in Frankfurt am Main. „Mit <strong>der</strong> Zeit<br />

<strong>ist</strong> allerdings <strong>der</strong> Wunsch gewachsen,<br />

wie<strong>der</strong> in die Heimat zurückzukehren“,<br />

erinnert sich Schädlich. Heute leitet er in<br />

Schneeberg im Erzgebirge die Merkurund<br />

die Löwen-Apotheken, die er von<br />

den Eltern übernommen hat. „Als meine<br />

Eltern <strong>19</strong>95 gegründet haben, habe ich<br />

die Merkur-Apotheke mit eingerichtet.<br />

Ich bin praktisch in ihr groß geworden“,<br />

erzählt er. Für ihn <strong>ist</strong> es wichtig, dass es<br />

auch in Zukunft Apotheken auf dem Land<br />

gibt. „Wir le<strong>ist</strong>en, was kein Großunternehmen<br />

o<strong>der</strong> Online-Shop kann. Gerade in<br />

<strong>der</strong> Akutversorgung, wenn zum Beispiel<br />

Eltern schnell etwas für das kranke Kind<br />

benötigen, sind wir da“, sagt Schädlich.<br />

Um das auch weiterhin so anbieten zu<br />

können, wäre aus seiner Sicht verstärkt<br />

Planungssicherheit notwendig. „Gerade<br />

<strong>ist</strong> das Gefühl, dass auf Bundesebene in<br />

<strong>der</strong> Gesundheitspolitik häufig sprunghaft<br />

entschieden wird. Entscheidungen müssen<br />

auf Vernunft gründen. Was wir als<br />

Apotheke brauchen, <strong>ist</strong> Perspektive und<br />

Langfr<strong>ist</strong>igkeit“. Planung <strong>ist</strong> für ihn wichtig,<br />

um sinnvoll investieren zu können.<br />

Gerade erst wurde für 150.000 Euro ein<br />

neuer Roboter für die Medikamentausgabe<br />

beschafft. <strong>Das</strong> Projekt würde über<br />

„Digital Jetzt“-För<strong>der</strong>ung für die Digitalisierung<br />

des Mittelstands mit 50.000 Euro<br />

geför<strong>der</strong>t. „Wir spüren den Druck <strong>der</strong> Online-Apotheken.<br />

Durch das Mo<strong>der</strong>nisieren<br />

halten wir mit“, so Andreas Schädlich. Sein<br />

Familienunternehmen beschäftigt <strong>der</strong>zeit<br />

16 Mitarbeiter. Drei Botenfahrzeuge<br />

bringen Medikamente täglich zu Kunden<br />

Annekatrin und Andreas Schädlich leiten zwei Apotheken<br />

in Schneeberg. Von <strong>der</strong> Stadt sind sie auf das<br />

Land gezogen. „Hier lebt es sich einfach besser“, sagt<br />

Annekatrin Schädlich. Mit ihrem Betrieb machen sie<br />

sich für die lokale Medizin stark<br />

Die Merkur-Apotheke in Schneeberg. Hier gründeten<br />

die Eltern von Andreas Schädlich <strong>19</strong>95. Inzwischen<br />

hilft ein Roboter beim Sortieren <strong>der</strong> Medikamente<br />

23


„Krankenhäuser<br />

sind unverzichtbarer<br />

Baustein in <strong>der</strong><br />

Versorgung.“<br />

Jan Löffler, <strong>CDU</strong>-Abgeordneter<br />

Angelika Hölzel, Uwe Hantzsch und <strong>CDU</strong>-Abgeordneter<br />

Jan Löffler schauen sich den Fortschritt beim Bau an<br />

Die Pleißental-Klinik <strong>ist</strong> ein Regelversorger und verfügt<br />

über 240 Planbetten. Sie <strong>ist</strong> wichtig für die medizinische<br />

Versorgung vor Ort<br />

nach Hause. Der <strong>CDU</strong>-Abgeordnete Eric<br />

Dietrich sagt: „Wir erleben lei<strong>der</strong> immer<br />

wie<strong>der</strong>, dass sich junge Menschen, gerade<br />

nach einem Studium in <strong>der</strong> Großstadt,<br />

für die Stadt entscheiden – zu Unrecht aus<br />

meiner Sicht. Der ländliche Raum hat viel<br />

zu bieten, wie auch die beiden Beispiele<br />

zeigen. Wir müssen mehr für die ländlichen<br />

Räume und die Vorteile, speziell für<br />

junge Familien, werben. Deshalb sollte<br />

im Rahmen <strong>der</strong> Medizinerausbildung je<strong>der</strong><br />

zukünftige Arzt die Möglichkeit haben,<br />

ein Praktikum bei einem Hausarzt<br />

im ländlichen Gebiet zu absolvieren. Dies<br />

würde nicht nur die medizinische Versorgung<br />

in diesen Gebieten verbessern, son<strong>der</strong>n<br />

auch den Medizinstudenten die Vielfalt<br />

und Bereicherung aufzeigen, die ein<br />

Leben und Arbeiten im ländlichen Raum<br />

mit sich bringen kann.“<br />

Eine halbe Stunde von Schneeberg entfernt<br />

liegt im Landkreis Zwickau die<br />

Pleißental-Klinik von Werdau. Für den<br />

Umbau <strong>der</strong> zentralen Notfallaufnahme<br />

und die Erweiterung von Geriatrie und<br />

psychiatrischer Tagesklinik hat das Krankenhaus<br />

vom Fre<strong>ist</strong>aat rund 11 Millionen<br />

Euro För<strong>der</strong>mittel bekommen. Weitere ca.<br />

4 Millionen Euro kommen aus Eigenmitteln.<br />

„Für unsere Klinik hat das Bauprojekt<br />

mit dem Anbau einer psychiatrischen<br />

Tagesklinik und einer geriatrischen Station<br />

sowie dem Umbau unserer zentralen<br />

Notaufnahme eine enorme Bedeutung.<br />

Mit <strong>der</strong> Landesunterstützung können wir<br />

nicht nur die baulichen Voraussetzungen<br />

umsetzen, son<strong>der</strong>n auch unser Le<strong>ist</strong>ungsspektrum<br />

erweitern. Ich bin froh, dass<br />

unsere intensiven Bemühungen um die<br />

finanzielle Unterstützung erfolgreich waren“,<br />

sagte Uwe Hantzsch, Geschäftsführer<br />

<strong>der</strong> Pleißental-Klinik, bei <strong>der</strong> Übergabe<br />

<strong>der</strong> För<strong>der</strong>mittel im September 2023. Mittlerweile<br />

sind die Räume <strong>der</strong> neuen Notfallaufnahme<br />

bereits zu erkennen. „Die<br />

kleinen Krankenhäuser im ländlichen<br />

Raum sind für die Regelversorgung wichtig.<br />

Keines <strong>der</strong> Häuser <strong>ist</strong> verzichtbar“,<br />

sagt Hantzsch. Gerade dort, wo die <strong>Weg</strong>e<br />

zum nächsten Arzt weit sind, kommen<br />

die Menschen bei Beschwerden und für<br />

Untersuchungen häufig ins Krankenhaus.<br />

„Auch wenn für viele <strong>der</strong> sogenannten<br />

fußläufigen Patienten ein Allgemeinarzt<br />

zuständig wäre, schicken wir sie nicht<br />

weg.“ Er sieht, dass mit <strong>der</strong> Investition in<br />

die Pleißental-Klinik die Region gestärkt<br />

24


WIE FRÜHER<br />

SCHWESTER AGNES<br />

IM FERNSEHEN<br />

wird. „Wir wollen die Versorgung und<br />

wir schaffen die Versorgung“, sagt er. <strong>Das</strong><br />

bestätigt auch Angelika Hölzel, die 1. Beigeordnete<br />

im Landkreis Zwickau. „Durch<br />

den Ausbau werden regionale Strukturen<br />

gestärkt“, sagt sie. Für Anfang 2025 <strong>ist</strong> die<br />

Fertigstellung des Erweiterungsbaus geplant.<br />

Insgesamt soll die Maßnahme 15<br />

Millionen Euro kosten.<br />

<strong>Das</strong> Bild, wie Schwester Agnes auf ihrer<br />

Schwalbe fährt, hat sich in die Gedächnisse<br />

gebrannt. Tatsächlich hatte Schauspielerin<br />

Agnes Kraus große Angst vor <strong>der</strong> Fahrt mit<br />

dem Moped, weshalb sie im Film von einem<br />

Mann gedoubelt wurde<br />

Der <strong>CDU</strong>-Abgeordnete Jan Löffler sagt:<br />

„Die Bedeutung von Krankenhäusern <strong>der</strong><br />

Regelversorgung, gerade im ländlichen<br />

Raum, kann nicht genug betont werden.<br />

Sie sind ein unverzichtbarer Baustein in<br />

<strong>der</strong> medizinischen Versorgung und gewinnen<br />

zunehmend an Bedeutung, insbeson<strong>der</strong>e<br />

angesichts <strong>der</strong> wachsenden<br />

Herausfor<strong>der</strong>ungen bei <strong>der</strong> Besetzung von<br />

Haus- und nie<strong>der</strong>gelassenen Arztpraxen.<br />

Diese Krankenhäuser sind oft die erste<br />

Anlaufstelle für Menschen in ländlichen<br />

Gebieten und spielen eine entscheidende<br />

Rolle bei <strong>der</strong> Sicherstellung einer umfassenden<br />

medizinischen Betreuung. Ihr Erhalt<br />

und ihre Stärkung sind von maßgeblicher<br />

Bedeutung für die Gesundheit und<br />

das Wohlergehen <strong>der</strong> Gemeinschaften,<br />

die sie bedienen."<br />

Sie <strong>ist</strong> wohl die Mutter aller Gemeindeschwestern: Schwester Agnes. Der gleichnamige<br />

DEFA-Fernsehfilm von <strong>19</strong>75 erfreut sich noch heute großer Bekanntheit, nicht nur in<br />

Sachsen. Agnes <strong>ist</strong> eine alleinstehende Frau Mitte 50, die als Gemeindeschwester in dem<br />

kleinen Dorf Krummbach in <strong>der</strong> Oberlausitz arbeitet. Mit ihrer weißen Schwalbe fährt<br />

sie von Patient zu Patient und kümmert sich liebevoll um die ihr Anvertrauten. Sie hilft,<br />

wo sie kann – nicht nur in medizinischen Fragen. Dabei macht sie sich mit ihrer einmischenden<br />

Art und ihrer frechen Berliner Schnauze allerdings nicht nur Freunde: Als sie<br />

<strong>der</strong> schwangeren Konsum-Kati trotz knappem Wohnraums im Ort zu einer Wohnung<br />

verhelfen will, gerät sie mit dem Bürgerme<strong>ist</strong>er aneinan<strong>der</strong>. Der Konflikt eskaliert und<br />

Agnes geht schließlich in den Streik. Sie droht mit einem Versetzungsgesuch und steht<br />

kurz davor, den Ort zu wechseln. Doch die Krummbacher Bürger wollen Schwester Agnes<br />

keinesfalls verlieren und stehen ihr zur Seite. Erstmals wurde <strong>der</strong> Film am 8. März <strong>19</strong>75<br />

zum Internationalen Frauentag im DDR-Fernsehen gezeigt. Auch wenn <strong>der</strong> Film in erster<br />

Linie unterhaltsam gemeint <strong>ist</strong>, enthält er doch auch einige Kritik an den Verhältnissen<br />

in <strong>der</strong> DDR: Agnes' Einsatz und ihr Mut, sich den gesellschaftlichen Verhältnissen und<br />

weltfremden Funktionärsentscheidungen entgegenzustellen, zeichnen den Film aus.<br />

Fast 40 Jahre lang waren die Gemeindeschwestern in <strong>der</strong> DDR unermüdlich im Einsatz.<br />

Nach <strong>der</strong> Wende hinterließen sie vielerorts Lücken im Gesundheitssystem. Heute gibt<br />

es mehrere Modellprojekte, bei denen das Gemeindeschwester-Modell als Vorbild wirkt.<br />

25


DAS LAND LIEBEN<br />

UND LEBEN<br />

Über die Hälfte <strong>der</strong> Sachsen lebt auf dem<br />

Land. Mit ihrer Arbeit, ihrem Engagement<br />

und Einsatz gestalten sie eine lebenswerte<br />

Landschaft und herzliches Miteinan<strong>der</strong><br />

Die Zügel in <strong>der</strong> Hand: Gunter<br />

Schöniger liebt die Arbeit mit<br />

den Pferden. Die Pferdezucht<br />

wurde erst <strong>19</strong>20 formalisiert.<br />

Schon davor wurden auf dem<br />

Hof in Ellefeld Pferde gezüchtet<br />

und eingerichtet<br />

26


„Pferde sind ein Kulturgut. Ohne das Pferd<br />

wäre <strong>der</strong> Mensch nicht da, wo er heute <strong>ist</strong>”,<br />

zeigt sich Gunter Schöniger überzeugt.<br />

Gemeinsam mit seinem Bru<strong>der</strong> Philipp<br />

züchtet und kümmert er sich in Ellefeld<br />

im Vogtland um die edlen Tiere. „In <strong>der</strong><br />

Zucht haben wir Sächsisch-Thüringische<br />

Warmblüter. Die Rasse war vom Aussterben<br />

bedroht“, sagt Philipp Schöniger. Seit<br />

1860 <strong>ist</strong> die Familie in <strong>der</strong> Pferdezucht aktiv.<br />

Vor zehn Jahren übernahmen Gunter<br />

und Philipp den Hof von ihrem Vater. Neben<br />

<strong>der</strong> Zucht bilden sie Pferde aus, bieten<br />

Reitunterricht sowie Kutschfahrten und<br />

nehmen Pensionspferde auf. Mit ihren<br />

Familien wohnen sie dort, wo sie arbeiten.<br />

Für Haus und Hof müssen sie 24 Stunden<br />

an sieben Tagen da sein. „Die Arbeit kann<br />

sich nicht aufschieben lassen und dominiert<br />

schon sehr. Doch in unseren Familien<br />

lieben wir Tiere. <strong>Das</strong> Verständnis bei<br />

den Frauen und Kin<strong>der</strong>n <strong>ist</strong> da“, sind die<br />

beiden Brü<strong>der</strong> dankbar. Auch, dass die<br />

KITA und Schule im Dorf sind, finden die<br />

beiden gut. „Die <strong>Weg</strong>e sind so kürzer“, sagt<br />

Philipp Schöniger. Sein Bru<strong>der</strong> Gunter ergänzt:<br />

„Die Kommune arbeitet daran, dass<br />

das so bleibt“.<br />

Früher wurden Pferde für die Feldarbeit o<strong>der</strong> Kutschen genutzt. Heute sind sie für viele Menschen<br />

ein Luxusgut. Aus Erfahrung von Generationen wissen Gunter und Philipp Schöniger, worauf sie<br />

bei den Tieren achten müssen<br />

Die beiden Vogtlän<strong>der</strong> lieben das Leben<br />

auf dem Land. Sie wollen, dass ihre Kin<strong>der</strong><br />

hier aufwachsen und ein gutes Leben<br />

haben. Dafür wünschen sie sich Weitsicht<br />

und Planungssicherheit – auch für den<br />

eigenen Betrieb. „Der Bäcker, Müller, Elektriker<br />

und Hufschmied im Dorf sind alle<br />

über 50 und haben keinen Nachfolger“,<br />

erklärt Philipp Schöniger. Bru<strong>der</strong> Gunter<br />

ergänzt: „Es geht nicht nur um das,<br />

was wir in unserem Betreib machen. Wir<br />

brauchen auch die Zuarbeiten und wissen<br />

nicht, wer das in Zukunft machen soll.“<br />

Pferde sind für die Brü<strong>der</strong> Schöniger ein<br />

Standbein. Eigentlich <strong>ist</strong> Philipp Landwirtschaftsme<strong>ist</strong>er<br />

und Gunter Diplomagraringenieur.<br />

Die beiden haben auch Fel<strong>der</strong>,<br />

die bewirtschaftet werden müssen. „Wir<br />

Neben den Pferden kümmern sich Gunter und Philipp Schöniger um die Landwirtschaft. Sie wünschen<br />

sich ein langfr<strong>ist</strong>iges Denken – wenigstens fünf bis sieben Jahren voraus. <strong>Das</strong> würde auch<br />

die Investitionen in neue Maschinen o<strong>der</strong> Ställe erleichtern<br />

27


Glückliches Leben auf dem<br />

Land: Familie Werthmann auf<br />

dem Spielplatz in Seifersdorf<br />

sind kein Großbetrieb. Wir versuchen<br />

die klassische bäuerliche Landwirtschaft<br />

aufrechtzuerhalten“, sagt Philipp. Und<br />

Gunter weiß: „Als Familienbetrieb wollen<br />

wir die Natur erhalten. Der Nachhaltigkeitsgedanke<br />

<strong>ist</strong> bei uns im Vor<strong>der</strong>grund.“<br />

Für sie <strong>ist</strong> klar: „Deutschland <strong>ist</strong> ein guter<br />

Standort für Landwirtschaft. Wir haben<br />

natürliche Böden, auf denen gute Produkte<br />

wachsen.“ Sören Voigt <strong>ist</strong> <strong>CDU</strong>-Abgeordneter<br />

und setzt sich für das Landleben<br />

ein. „Der ländliche Raum <strong>ist</strong> lebenswert<br />

und bietet den Menschen viele Chancen“,<br />

sagt er. Den Hof von Gunter und Philipp<br />

Schöniger kennt <strong>der</strong> <strong>CDU</strong>-Politiker bereits<br />

seit mehreren Jahren. „Der Hof befindet<br />

sich in fünfter Familiengeneration. Ich<br />

finde es toll, dass hier über Jahrzehnte<br />

Wissen weitergegeben und Bewährtes erhalten<br />

wird. In diesem Umfeld <strong>ist</strong> immer<br />

Platz für neue Ideen“, sagt Sören Voigt.<br />

Neue Ideen entwickeln und Impulse liefern<br />

will auch Lars Werthmann. Mit<br />

Frau Antonia und den Töchtern<br />

Kaisa und Sunniva lebt er im Dippoldiswal<strong>der</strong><br />

Ortsteil Seifersdorf. Vor zehn<br />

Jahren sind sie hier hingezogen. „Aus <strong>der</strong><br />

Enge <strong>der</strong> Stadt wollten wir wie<strong>der</strong> auf<br />

die Weite des Landes“, erinnert sich Lars<br />

Werthmann. Er und Frau Antonia schätzen,<br />

was das Dorf für ihre Kin<strong>der</strong> bietet.<br />

„Die KITA und Schule sind direkt im Dorf<br />

und damit fußläufig zu erreichen. Zur<br />

weiterführenden Schule nach Dippoldiswalde<br />

o<strong>der</strong> Rabenau wird es auch nicht so<br />

weit sein“, sagen sie. Auch in <strong>der</strong> Freizeit<br />

bietet Seifersdorf <strong>der</strong> Familie viel. „Die<br />

Talsperre Malter <strong>ist</strong> mit dem Fahrrad drei<br />

Minuten entfernt und das nächste Skigebiete<br />

30 Minuten mit dem Auto. Jedes<br />

Jahr gibt es viele große Feste. Zum Weihnachtsbaumverbrennen<br />

waren zuletzt<br />

500 Menschen da und auch zum Dorffest<br />

o<strong>der</strong> zum Motorradfest kommen<br />

immer viele Besucher. Unsere Töchter<br />

lieben außerdem den Reitplatz. <strong>Das</strong> Reitturnier<br />

im Dorf <strong>ist</strong> deutschlandweit bekannt“,<br />

sagt Lars Werthmann. Nach<br />

einem stressigen und lauten Tag<br />

als Geschäftsführer <strong>der</strong> DRK-Log<strong>ist</strong>ik in<br />

Dresden kommt er gerne in die friedliche<br />

Umgebung von Seifersdorf. „Ich liebe es<br />

auf <strong>der</strong> Terrasse zu sitzen und die Grillen<br />

zirpen zu hören“, sagt Lars Werthmann.<br />

Damit Seifersdorf lebenswert bleibt, hat<br />

er einige Ideen. „Die Dorfgemeinschaft<br />

<strong>ist</strong> das Wichtigste. Wir müssen sie stärken“,<br />

positioniert sich Lars Werthmann.<br />

Ein Beispiel: die Freiwillige Feuerwehr.<br />

„Wir haben hier viele engagierte Einsatzkräfte.<br />

<strong>Das</strong> Miteinan<strong>der</strong> <strong>ist</strong> sehr gut. <strong>Das</strong><br />

möchte ich erhalten“, sagt <strong>der</strong> ehrenamtlich<br />

Engagierte. Auch im Sport <strong>ist</strong> er aktiv.<br />

„Wir haben den größten Sportverein im<br />

Landkreis. <strong>Das</strong> <strong>ist</strong> schon etwas Beson<strong>der</strong>es“,<br />

freut sich Lars Werthmann.<br />

Wie Lars Werthmann liebt auch Elaine<br />

Jentsch die Ruhe auf dem Land. Mit Hund<br />

Klaus wohnt sie im Kamenzer Ortsteil<br />

Wiesa. „<strong>Das</strong> Leben auf dem Land bietet<br />

die Möglichkeit, die Ruhe und Schönheit<br />

<strong>der</strong> Natur in vollen Zügen zu genießen. Ob<br />

ausgedehnte Wäl<strong>der</strong>, grüne Wiesen o<strong>der</strong><br />

28<br />

Sebastian Fischer<br />

<strong>CDU</strong>-Abgeordneter


malerische Landschaften, <strong>der</strong> ländliche<br />

Raum <strong>ist</strong> ein tolles Freizeit- und Naherhol-<br />

ungsgebiet“, sagt Elaine Jentsch. Seit 2021<br />

<strong>ist</strong> die junge Frau Landesgeschäftsführerin<br />

<strong>der</strong> Mittelstands- und Wirtschaftsunion<br />

Sachsen. Vorher hat sie an <strong>der</strong> Technischen<br />

Universität Dresden Politik und<br />

Verfassung studiert und für den <strong>CDU</strong>-Abgeordneten<br />

Aloysius Mikwauschk gearbeitet.<br />

In <strong>der</strong> Freizeit, die ihr bleibt, <strong>ist</strong> Elaine<br />

Jentsch die Vereinsarbeit wichtig. Ganz<br />

getreu ihrem Lebensmotto: „Die Wahrheit<br />

erkennt man nicht an schönen Worten,<br />

son<strong>der</strong>n an leisen Taten.” Lange hat sie<br />

beim HSV <strong>19</strong>23 Pulsnitz Handball gespielt.<br />

Gerade <strong>ist</strong> sie bei <strong>der</strong> SG Wiesa im Tischtennis<br />

und beim Sportverein Viktoria-Räckelwitz<br />

<strong>19</strong>92 für das Volleyball-Team<br />

aktiv. Zusätzlich engagiert sich Elaine<br />

Jentsch im Heimatverein Wiesa und im<br />

Freundeskreis St. Marienstern. „Prägend<br />

für das Leben auf dem Land sind ein starkes<br />

Gemeinschaftsgefühl und ein aktives<br />

Vereinsleben. Ehrenamt und bürgerliches<br />

Engagement sind hier Ehrensache und<br />

Mit Hund Klaus geht Elaine<br />

Jentsch gerne spazieren.<br />

Beide genießen die Weite<br />

des Landes<br />

verbinden die Menschen über Generationen”,<br />

sagt die aktive Ehrenamtliche. Für<br />

sie <strong>ist</strong> das Landleben etwas ganz Beson<strong>der</strong>es.<br />

„Für mich <strong>ist</strong> es ein Privileg, da zu<br />

leben, wo an<strong>der</strong>e gern Urlaub machen",<br />

fasst Elaine Jentsch zusammen.<br />

Die Gemeinden im ländlichen Raum sind<br />

Wohn- und Arbeitsort sowie Heimat für<br />

viele Menschen. Mehr als die Hälfte aller<br />

Sachsen lebt auf dem Land. <strong>Das</strong> zeigt:<br />

Sachsens ländlicher Raum <strong>ist</strong> lebenswert<br />

und soll es auch bleiben. „Die <strong>CDU</strong>-Fraktion<br />

steht für eine aktive ländliche Entwicklung<br />

mit möglichst vielen Freiräumen<br />

vor Ort“, sagt <strong>der</strong> <strong>CDU</strong>-Abgeordnete<br />

Sebastian Fischer. Dazu gehört auch die<br />

För<strong>der</strong>ung von Projekten auf dem Land.<br />

In den Programmen „Regionalbudgets<br />

im ländlichen Raum“ und „Vitale Dorfkerne<br />

und Ortszentren im ländlichen<br />

Raum“ stehen 2024 knapp 92 Millionen<br />

Euro zur Verfügung. „Attraktive Ortszentren<br />

schaffen Identität, Selbstbewusstsein<br />

und bedeuten Lebensqualität für die<br />

Einwohner", sagt <strong>der</strong> <strong>CDU</strong>-Abgeordnete<br />

Sebastian Fischer.<br />

WAS TUT<br />

SACHSEN<br />

FÜR DAS<br />

LANDLEBEN?<br />

Gerade erst hat <strong>der</strong> <strong>CDU</strong>-Abgeordnete<br />

und Sachsens Regionalmin<strong>ist</strong>er Thomas<br />

Schmidt die Fortsetzung von erfolgreichen<br />

För<strong>der</strong>programmen für die<br />

ländliche Entwicklung verkündet. Entgegen<br />

an<strong>der</strong>slauten<strong>der</strong> Versprechungen<br />

hatte die Ampel in ihrem Haushalt<br />

für das Jahr 2024 die Mittel nicht<br />

angehoben, son<strong>der</strong>n gekürzt. Sachsen<br />

stehen nun knapp 92 Millionen Euro<br />

zur Verfügung, die in die Programme<br />

„Regionalbudgets im ländlichen<br />

Raum“ und „Vitale Dorfkerne und Ortszentren<br />

im ländlichen Raum“ fließen.<br />

Thomas Schmidt sagt: „Wir in Sachsen<br />

legen größten Wert darauf, dass<br />

im ländlichen Raum auch weiterhin<br />

viele Projekte in den kleinen Gemeinden<br />

finanziert und umgesetzt werden<br />

können – dafür stellen wir seit vielen<br />

Jahren erhebliche finanzielle Mittel im<br />

Rahmen des För<strong>der</strong>programms 'Vitale<br />

Dorfkerne' zur Verfügung. Diese Kürzungen<br />

<strong>der</strong> Ampel sind nur peinlich!“<br />

29


WIR NEHMEN<br />

FAMILIEN<br />

ERNST<br />

In Sachsen gibt es mit dem Landesbeirat<br />

Familien eine eigene Vertretung für<br />

Eltern mit Kin<strong>der</strong>n<br />

Familien le<strong>ist</strong>en einen sehr wichtigen Beitrag<br />

zu unserer Gesellschaft. Deswegen<br />

<strong>ist</strong> es wichtig, dass sie Unterstützung vom<br />

Staat bekommen. So einfach lässt sich das<br />

Motto des Landesbeirat Familien erklären.<br />

Seit 2018 gibt es den Landesbeirat, <strong>der</strong> sich<br />

aus Vertretern von Kommunen, Landkreisen,<br />

Familienverbänden und Wohlfahrtsorganisationen,<br />

<strong>der</strong> Jugendhilfe sowie aus<br />

Kirche und Wirtschaft an. Seine Aufgabe:<br />

Die sächsische Staatsregierung in allen<br />

Beiratsvorsitzende Eileen Salzmann (links) neben<br />

Annett Hofmann, Referatsleiterin im Sozialmin<strong>ist</strong>erium<br />

für den Bereich Familie<br />

30<br />

grundlegenden Fragen, die die Belange<br />

von Familien berühren, zu beraten und zu<br />

unterstützen. Dabei geht es vor allem darum,<br />

wirtschaftliche Stabilität und soziale<br />

Teilhabe von Familien zu sichern, konkret<br />

etwa um die Vereinbarkeit von Familie,<br />

Pflege und Berufstätigkeit, das Wohlergehen<br />

und die För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> und<br />

überhaupt den Wunsch nach Kin<strong>der</strong>n<br />

zu ermöglichen. „Familien brauchen für<br />

ihren Beitrag an die Gesellschaft im Gegenzug<br />

Unterstützung – insbeson<strong>der</strong>e<br />

Mehrkindfamilien, Alleinerziehende<br />

und Kin<strong>der</strong> mit<br />

beson<strong>der</strong>en<br />

För<strong>der</strong>bedarfen“,<br />

sagt die Beiratsvorsitzende Eileen<br />

Salzmann. „Familien und<br />

Kin<strong>der</strong> sind die Grundlage und<br />

das Abbild unseres gesellschaftlichen<br />

Miteinan<strong>der</strong>s. Wichtig<br />

<strong>ist</strong> eine gute Balance zwischen<br />

zugestandener<br />

Eigenverantwortung<br />

und nötiger Unterstützung.<br />

Familienpolitik <strong>ist</strong> dabei<br />

Querschnittspolitik,<br />

Familien sind immer<br />

Tom Unger<br />

<strong>CDU</strong>-Sozialpolitiker<br />

mehrfach von politischen Entscheidungen<br />

betroffen. Ich möchte die Bündelungsfunktion<br />

des Familienbeirates stärken<br />

und ihn zu einer wahrnehmbaren<br />

Stimme machen, <strong>der</strong> bei familienpolitischen<br />

Fragen im Fre<strong>ist</strong>aat Sachsen Gehör<br />

findet“, beschreibt sie ihre Aufgabe.<br />

Der <strong>CDU</strong>-Abgeordnete Tom Unger sagt:<br />

„Wir als <strong>CDU</strong>-Fraktion stehen klar zur<br />

Familie als kleinste soziale Einheit in unserem<br />

Gemeinwesen. Familien geben<br />

Halt, Vertrauen und Verlässlichkeit. Eltern<br />

sind weit mehr als Versorger und Betreuer.<br />

Sie geben Liebe, investieren Zeit und<br />

Zuwendung und wecken Phantasie und<br />

Kreativität in ihren Kin<strong>der</strong>n. Sie ziehen<br />

Menschen mit Talenten, Fähigkeiten und<br />

Eigenschaften auf, ohne die es in unserer<br />

Gesellschaft keinen Zusammenhalt<br />

geben kann. Eltern sollten für ihre Erziehungsle<strong>ist</strong>ungen<br />

mehr Wertschätzung<br />

<strong>der</strong> Gesellschaft erfahren. Wer Kin<strong>der</strong> zu<br />

verantwortlichen Bürgern erzieht, darf<br />

darauf stolz sein und entsprechend auch<br />

Gegenle<strong>ist</strong>ungen und Unterstützung<br />

<strong>der</strong> Gesellschaft erwarten.“


BEI BILDUNG<br />

NEUE WEGE GEHEN<br />

Sachsen <strong>ist</strong> Bildungsspitzenreiter. <strong>Das</strong> <strong>ist</strong> nur durch gute Betreuung und<br />

fortschrittliches Lernen möglich. Auch kombinierte KITA-Schul-Konzepte helfen<br />

31


Holger Gasse<br />

<strong>CDU</strong>-Bildungspolitiker<br />

„In den vergangenen Jahren haben wir viel mo<strong>der</strong>nisiert”,<br />

sagt Angela Müller. Gemeinsam mit Kr<strong>ist</strong>in<br />

Forner leitet sie die kombinierte Kin<strong>der</strong>tageseinrichtung<br />

und Grundschule in Hartmannsdorf bei Kirchberg im Landkreis<br />

Zwickau – Angela Müller als Schulleitung und Kr<strong>ist</strong>in Forner als<br />

Leiterin <strong>der</strong> KITA. „Wir haben digitale Technik beschafft, sodass<br />

die Schüler bei uns mit Tablets lernen können. In jedem Klassenzimmer<br />

gibt es eine digitale Tafel“, erklärt die Schulleiterin. Damit<br />

wird in Hartmannsdorf bereits gemacht, worüber an an<strong>der</strong>en<br />

Orten noch gesprochen wird. „Wir sind hier ein echter Vorreiter“,<br />

sagt Kerstin Nicolaus, <strong>CDU</strong>-Abgeordnete und ehemalige Bürgerme<strong>ist</strong>erin<br />

<strong>der</strong> Gemeinde. <strong>Das</strong> Amt in <strong>der</strong> Kommune hat sie mittlerweile<br />

an ihren ehemaligen Vize Chr<strong>ist</strong>fried Nicolaus übergeben.<br />

„Wir sind stolz auf unsere Bildungseinrichtung. Grundschule<br />

und KITA sind das Herz unserer Gemeinde, denn wir leben von<br />

<strong>der</strong> nächsten Generation und die <strong>ist</strong> bei uns gut behütet. Meine<br />

Amtsvorgängerin Kerstin Nicolaus und auch ich haben Jahre dafür<br />

gekämpft, dass die Einrichtung erhalten bleibt“, sagt er.<br />

Angela Müller und Kr<strong>ist</strong>in Forner freuen sich, dass sie in <strong>der</strong> kombinierten<br />

Einrichtung arbeiten können „<strong>Das</strong> Schöne sind die kurzen<br />

<strong>Weg</strong>e zum Kin<strong>der</strong>garten o<strong>der</strong> zum Hort“, gibt Angela Müller<br />

einen <strong>Einblick</strong>. Sie schätzt es, dass die Kin<strong>der</strong>krippe, <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>garten,<br />

<strong>der</strong> Schulhort und die Grundschule unter einem Dach<br />

sind. Auch KITA-Leitung Kr<strong>ist</strong>in Forner bestätigt das. „Vom ersten<br />

Tag an lernen unsere Kin<strong>der</strong> ihre späteren Lehrer kennen. Wenn<br />

sie dann in die Schule kommen, müssen sie sich gar nicht groß<br />

umgewöhnen, da <strong>der</strong> Hort weiterhin hier <strong>ist</strong>. <strong>Das</strong> tut den Kin<strong>der</strong>n<br />

gut. Aber auch die Lehrer lernen die Kin<strong>der</strong> durch die<br />

Vorschulgruppen an<strong>der</strong>s kennen“, weiß die Betreuerin.<br />

An <strong>der</strong> Grundschule in Hartmannsdorf sind <strong>der</strong>zeit fünf<br />

Lehrer, zwei Lehrer in Ausbildung, 18 Erzieher und ein Bundesfreiwilligendienstler<br />

tätig. Da sich die Gemeinde für die Einrichtung<br />

eingesetzt hat, konnte diese in den vergangenen Jahren wachsen.<br />

Auch neue Räume wurden nötig. „Seit einiger Zeit haben wir einen<br />

Anbau mit Multifunktionszimmer, <strong>der</strong> vor allem für Werken<br />

und Kunst gedacht <strong>ist</strong> – sich aber auch für Kleingruppenunterricht<br />

eignet“, erklärt Angela Müller. Vom Anbau profitiert auch<br />

die KITA. „Die Kin<strong>der</strong> hatten keinen Platz mehr zum Spielen”, erinnert<br />

sich Kr<strong>ist</strong>in Forner.<br />

Auch in den Außenbereich wurde investiert. Dort, wo ehemals ein<br />

Sportplatz war, <strong>ist</strong> jetzt eine große Grünfläche mit Spielgeräten.<br />

„Wir nutzen die Außenfläche auch für Unterreicht im Grünen“,<br />

sagt Angela Müller. Ihr <strong>ist</strong> es wichtig, dass sich die Kin<strong>der</strong> in <strong>der</strong><br />

KITA und <strong>der</strong> Grundschule bewegen. Daher macht sie sich für ein<br />

breites Ganztagsangebot und Projekte stark. „Wir sind eine Einrichtung<br />

mit viel Bewegung. Wir machen Wan<strong>der</strong>tage, sind viel<br />

in <strong>der</strong> Natur und nutzen sportliche Aktivitäten, um dem Bewegungsdrang<br />

<strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> entgegenzukommen“, sagt die Schulleiterin.<br />

<strong>Das</strong>s Angela Müller und Kr<strong>ist</strong>in Forner einmal gemeinsam<br />

eine solche Einrichtung leiten würden, hätten sie früher auch<br />

nicht gedacht. „Ich wollte nie Schulleitung werden, als Lehrerin<br />

war ich sehr zufrieden. Dann wurde mir diese Stelle angeboten<br />

und jetzt bin ich im achten Jahr hier“, verrät Angela Müller. Kr<strong>ist</strong>in<br />

Forner arbeitet schon etwas länger in Hartmannsdorf. Seit<br />

In <strong>der</strong> Schule in Hartmannssdorf geht digital<br />

Hand in Hand mit analog. So profitieren die Kin<strong>der</strong><br />

im Unterricht und beim Lernen von beiden Welten<br />

32


2005 <strong>ist</strong> sie in <strong>der</strong> Einrichtung. „Die Leitung habe ich dann 2013<br />

übernommen“, sagt sie. In einer ruhigen Minute stehen Kr<strong>ist</strong>in<br />

Forner, Kerstin Nicolaus und Chr<strong>ist</strong>fried Nicolaus auf dem Gang<br />

im Obergeschoss des Schulhauses und schwelgen in Erinnerungen.<br />

Ihr <strong>Thema</strong>: Wann wurde ich eingeschult? Je<strong>der</strong> von ihnen <strong>ist</strong><br />

nämlich selbst in Hartmannsdorf zur Schule gegangen. „<strong>Das</strong>s die<br />

Kin<strong>der</strong> hier zur Schule gehen, bindet sie an den Ort. <strong>Das</strong> möchten<br />

wir natürlich. <strong>Das</strong> Miteinan<strong>der</strong> <strong>ist</strong> das Wichtige hier in Hartmannsdorf.<br />

Die KITA und Schule wirkt auch nach außen“, weiß<br />

Bürgerme<strong>ist</strong>er Chr<strong>ist</strong>fried Nicolaus. Er meint damit die vielzähligen<br />

Veranstaltungen, bei denen die Kin<strong>der</strong> mitwirken. Bei <strong>der</strong><br />

Kirmes, beim Badfest o<strong>der</strong> beim Pyramidenanschieben gestalten<br />

die Kin<strong>der</strong> immer einen Programmpunkt. Der Schulför<strong>der</strong>verein<br />

organsiert außerdem ein KITA- und Schulfest. „<strong>Das</strong> Miteinan<strong>der</strong><br />

<strong>ist</strong> wirklich gut“, <strong>ist</strong> Schulleiterin Angela Müller froh.<br />

Großzügiger Außenbereich: KITA-Kin<strong>der</strong> und Grundschüler können hier in<br />

den Pausen spielen und sich bewegen – aber auch immer etwas lernen<br />

Gute Schulen und KITAs, wie die in Hartmannssdorf, geben den<br />

Ausschlag, dass Sachsens Bildungslandschaft im Vergleich zu<br />

den an<strong>der</strong>en Bundeslän<strong>der</strong>n an <strong>der</strong> Spitze <strong>ist</strong>. Die <strong>CDU</strong>-Fraktion<br />

hat sich in den vergangenen Jahren sehr dafür eingesetzt. Mit 10<br />

Milliarden Euro fließt fast je<strong>der</strong> fünfte Euro des aktuellen Doppelhaushaltes<br />

2023/2024 in die Bildung. „Bildung <strong>ist</strong> <strong>der</strong> Grundstein<br />

des Erfolgs unseres Fre<strong>ist</strong>aates. Nirgendwo kann man so gut und<br />

so viel lernen wie in Sachsen. Wir als <strong>CDU</strong>-Fraktion wollen, dass<br />

das so bleibt”, sagt <strong>der</strong> <strong>CDU</strong>-Abgeordnete Holger Gasse. „Wir wissen<br />

aber auch, dass es Probleme bei <strong>der</strong> Besetzung von Lehrerstellen<br />

gibt. Deshalb haben wir die Verbeamtung eingeführt und<br />

wollen auch an ihr festhalten. Gegen Wi<strong>der</strong>stand haben wir uns<br />

mit einer Verlängerung <strong>der</strong> Verbeamtung bis 2030 durchgesetzt”,<br />

weiß <strong>der</strong> <strong>CDU</strong>-Bildungspolitiker. Auch für die Schulass<strong>ist</strong>enz und<br />

Kin<strong>der</strong>tagesstätten macht sich die <strong>CDU</strong>-Fraktion stark.<br />

Schulass<strong>ist</strong>enten unterstützen Lehrkräfte und entlasten sie von<br />

außerunterrichtlichen Tätigkeiten. So tragen sie dazu bei, dass<br />

besser auf die Bedürfnisse einzelner Schüler eingegangen und<br />

<strong>der</strong> Lernerfolg gesteigert werden kann. Die <strong>CDU</strong>-Fraktion hat sich<br />

dafür eingesetzt, dass bis zu 472 Lehrerstellen, die 2023 und 2024<br />

nicht besetzt werden können, für die unbefr<strong>ist</strong>ete Einstellung von<br />

Schulass<strong>ist</strong>enten zur Verfügung stehen. Mit dieser Maßnahme<br />

werden nicht besetzbare Lehrerstellen von Schulass<strong>ist</strong>enten zum<br />

Wohle <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> genutzt. Die Begleitung wird aber nicht nur in<br />

Schulen benötigt, gerade die ersten Lebensjahre sind entscheidend<br />

für einen guten Start ins Leben. Daher brauchen Kin<strong>der</strong> im<br />

KITA-Alter bestmögliche Bedingungen für ihre Entwicklung. Für<br />

die Verbesserung des Personalschlüssels stehen hier allein 2023<br />

und 2024 knapp 83 Mio. Euro zur Verfügung. Für alle KITA-För<strong>der</strong>programme<br />

wurden in den beiden Jahren 1,8 Milliarden Euro zur<br />

Verfügung gestellt.<br />

„Was helfen würde, wären weitere Unterstützungskräfte wie Schulsozialarbeit“,<br />

sagt Schulleiterin Angela Müller. Die könnten im Unterricht unterstützen<br />

Mit den Tablets lernen die Kin<strong>der</strong> bereits in <strong>der</strong> Grundschule digitale Kompetenzen.<br />

Werden sie im Unterricht nicht gebraucht, kommen sie in die K<strong>ist</strong>e<br />

33


UNSERE SCHULE<br />

HAT EINE<br />

BILDUNGSLAND 2030<br />

AUF DEM<br />

WEG IN DIE<br />

ZUKUNFT<br />

Wie lernen die Kin<strong>der</strong> im Jahr 2030? Brauchen<br />

wir dann noch Noten und welche Geräte<br />

kommen im Unterricht zum Einsatz? Solchen<br />

Fragen geht das Projekt „Bildungsland<br />

Sachsen 2030“ des sächsischen Kultusmin<strong>ist</strong>eriums<br />

nach. In einem mehrstufigen Verfahren<br />

entwickelten zunächst Bildungsexperten<br />

Empfehlungen, worauf das Min<strong>ist</strong>erium bei<br />

<strong>der</strong> Gestaltung des zukünftigen Schulalltags,<br />

aber auch <strong>der</strong> Lehrerausbildung o<strong>der</strong> dem<br />

Einsatz digitaler Technologie achten sollte.<br />

In fünf regionalen Bildungsforen in Bautzen,<br />

Chemnitz, Dresden, Leipzig und Zwickau im<br />

Herbst 2023 unterzogen anschließend Lehrer,<br />

Schüler, Schulleiter, Vertreter von Schulträgern<br />

und interessierte Bürger die insgesamt<br />

218 Handlungsempfehlungen dem Praxischeck.<br />

Ihre Anmerkungen und Empfehlungen<br />

übergaben sie schließlich an den sächsischen<br />

Kultusmin<strong>ist</strong>er, <strong>der</strong> das Projekt iniitiert<br />

hatte. Aktuell arbeitet nun die Projektgruppe<br />

im Kultusmin<strong>ist</strong>erium an einem finalen Strategiepapier.<br />

Mit <strong>der</strong> Umsetzung <strong>der</strong> ersten<br />

Maßnahmen <strong>ist</strong> noch im<br />

Jahr 2024 zu rechnen.<br />

Mehr Infos: bildungsland2030.sachsen.de<br />

WERKBANK<br />

Handwerk hat goldenen Boden. In einer Oberschule in<br />

Chemnitz werden die Grundlagen gelegt<br />

„Gestalte deine Zukunft mit Herz, Hand und Verstand und finde den Beruf,<br />

<strong>der</strong> zu dir passt“, heißt es im Konzept <strong>der</strong> Friedrich August III. Oberschule in<br />

Chemnitz. Im Schulalltag <strong>ist</strong> das nicht nur ein Motto, son<strong>der</strong>n täglich Programm.<br />

Denn hier werden die Schüler auf einen Beruf im Handwerk vorbereitet.<br />

Neben klassischen Schulfächern wie Mathe o<strong>der</strong> Englisch lernen<br />

die Kin<strong>der</strong> und Jugendlichen viel über Handwerksgeschichte o<strong>der</strong> machen<br />

einige Praktika in Betrieben. Außerdem kooperiert die Oberschule in freier<br />

Trägerschaft mit dem Verein zur Beruflichen För<strong>der</strong>ung und Ausbildung<br />

(VBFA). Dieser hat seine Gebäude direkt auf dem Gelände nebenan. „Die Zusammenarbeit<br />

<strong>ist</strong> perfekt, da wir die Räume und Werkstätten hier mitnutzen<br />

können. Außerdem haben wir so Kontakt zu Handwerksme<strong>ist</strong>ern“, freut sich<br />

Ulrich Hertel, einer <strong>der</strong> beiden Schulgrün<strong>der</strong>. Der Namensgeber <strong>der</strong> Schule,<br />

Die Friedrich August III. Oberschule<br />

nutzt auch das neue Chemielabor in<br />

den Räumen des VBFA<br />

34


Die Grün<strong>der</strong><br />

Für die eigene Schule kündigten sie ihre Arbeitsverträge:<br />

Dirk Hauschild (links) und Ulrich Hertel (rechts)<br />

sind Grün<strong>der</strong> <strong>der</strong> Friedrich August III. Oberschule in<br />

Chemnitz. Dirk Hauschild unterrichtet heute Mathe<br />

und Physik, Ulrich Hertel Geschichte und Englisch.<br />

„Häufig <strong>ist</strong> es so, dass unsere Schüler ein Bild von<br />

einem Handwerksberuf im Kopf haben und nach ein<br />

paar Wochen im Betrieb mit ganz neuen Eindrücken<br />

wie<strong>der</strong>kommen“, berichtet Dirk Hauschild.<br />

Dirk Hauschild (rechts) und Ulrich Hertel<br />

(links): Beide sind vor 10 Jahren als<br />

Seiteneinsteiger zum Lehrerberuf gekommen.<br />

Heute sind sie Schulgrün<strong>der</strong><br />

35


2022 zählte die Friedrich<br />

August III. Oberschule zu den<br />

Pre<strong>ist</strong>rägern des SCHULEWIRT-<br />

SCHAFT-Preises<br />

TOLLE IDEE<br />

„Ich habe die Gründung <strong>der</strong> Friedrich<br />

August III. Oberschule von Anfang unterstützt.<br />

Ich finde die Verbindung von<br />

Schule und Handwerk eine echte Bereichung<br />

für unser Bildungssystem und<br />

glaube an die Idee.“<br />

Ines Saborowski<br />

<strong>CDU</strong>-Abgeordnete<br />

Friedrich August <strong>der</strong> III., war bis zu seiner Abdankung <strong>19</strong>18 <strong>der</strong> letzte König<br />

von Sachsen. Von ihm wird gesagt, dass er sich gern unters Volk mischte,<br />

um von den Anliegen seiner Bürger, beson<strong>der</strong>s <strong>der</strong> Handwerker, zu erfahren.<br />

Auch Ulrich Hertel und Mitgrün<strong>der</strong> Dirk Hauschild <strong>ist</strong> die Idee zur eigenen<br />

Schule durch Gespräche mit Handwerkern und Betrieben gekommen. „Vor<br />

<strong>der</strong> Gründung waren wir beide an einer an<strong>der</strong>en Oberschule angestellt. Ich<br />

hatte viel Kontakt zu Betrieben, die beklagten, dass sie keine Azubis mehr<br />

finden“, erinnert sich Ulrich Hertel. Auf dem Flur fragte er schließlich seinen<br />

Kollegen Dirk Hauschild, ob er bei einer Schulgründung mitmachen würde.<br />

<strong>Das</strong> war 2018. „Ich habe sofort ja gesagt und dann ging es los“, erinnert sich<br />

Dirk Hauschild. Die beiden Grün<strong>der</strong> mussten sich durch viele Formulare und<br />

Vorgaben arbeiten. Um ein Schulgebäude zu finden, suchten sie Kontakt<br />

zur Politik. Die <strong>CDU</strong>-Landtagsabgeordnete aus Chemnitz, Ines Saborowski,<br />

half ihnen von Anfang an bei <strong>der</strong> Umsetzung ihrer Idee. „Ich finde die Idee<br />

und die Gründungsinitiative großartig. Die Verbindung von Handwerk und<br />

Schule <strong>ist</strong> eine echte Bereicherung für unser Bildungssystem“, sagt sie. Heute<br />

lernen 222 Kin<strong>der</strong> an <strong>der</strong> Chemnitzer Oberschule. Auch wenn <strong>der</strong> erste<br />

Jahrgang dieses Jahr seinen Abschluss macht – <strong>der</strong> Platz im Schulgebäude<br />

reicht nicht mehr aus. Daher wurde gerade erst <strong>der</strong> ehemalige Kin<strong>der</strong>garten<br />

nebenan umgebaut. Dort sind jetzt Klassenräume.<br />

36


HIER BUDDELN<br />

SCHÜLER EIN<br />

SCHLOSS AUS<br />

Freigelegte Fundamente<br />

aus Sandstein, Berge roter<br />

Backsteinziegel und im Wind<br />

flatterndes Absperrband an<br />

<strong>der</strong> Gamigstraße in Dresden<br />

Prohlis künden von einem<br />

ganz beson<strong>der</strong>en Projekt<br />

Aus einer Idee von Peter Neukirch, Museumsleiter<br />

im Georg-Palitzsch-Museum,<br />

ob unter <strong>der</strong> Rasendecke noch<br />

etwas von dem ehemaligen Neo-Renaissancebau<br />

zu finden sei, wurde nach erfolgreichen<br />

Probegrabungen durch das<br />

Landesamt für Archäologie eine viele<br />

bege<strong>ist</strong>ernde Sache. „Kin<strong>der</strong>, Jugendliche<br />

und Erwachsene wollten und wollen<br />

wir einbinden“, erzählt er. Partner wurden<br />

ins Boot geholt. <strong>Das</strong> Stadtbezirksamt<br />

unterstützte mit Geld, Hornbach<br />

mit Werkzeugen, die Firma Nestler mit<br />

einem Container. So hat sich ein Kreis<br />

Peter Neukirch mit<br />

einem Modell des<br />

ehemaligen Prohliser<br />

Schlosses<br />

Schulkin<strong>der</strong> können wie richtige<br />

Archäologen nach Überresten<br />

des Prohliser Schlosses graben<br />

37


von Unterstützern gebildet. Der Heimatverein<br />

Prohlis und die JugendKunstschule<br />

waren bege<strong>ist</strong>ert. Auch die adligen<br />

Erben <strong>der</strong>er von Crailsheim standen<br />

<strong>der</strong> Spurensuche auf ihrem Grund und<br />

Boden aufgeschlossen gegenüber. Denn<br />

einst stand an dieser Adresse das 1888<br />

eingeweihte Schloss Prohlis. Ein imposantes<br />

Bauwerk im Barockstil, umgeben<br />

von einem weitläufigen Park. Er war<br />

mit prächtigen Gärten und Wasseranlagen<br />

versehen und das Refugium einer<br />

adligen Familie. Mit seiner symmetrischen<br />

Fassade, den eleganten Säulen,<br />

großen Fenstern und dem imposanten<br />

Eingangsportal war es ein architektonisches<br />

Juwel. Nur acht Kilometer von <strong>der</strong><br />

Dresdner Altstadt entfernt. Mehrfach<br />

wechselten die Besitzer, die das Schloss<br />

umbauten und erweiterten. Prächtige<br />

Feste und rauschende Bälle machten es<br />

zu einem Anziehungspunkt nicht nur<br />

für die feine Gesellschaft <strong>der</strong> Elbmetropole.<br />

Damit war nach <strong>der</strong> Bombardierung<br />

Dresdens im Zweiten Weltkrieg<br />

Schluss: Zwar wurden Teile des Schlosses<br />

nach dem Krieg wie<strong>der</strong>hergestellt,<br />

aber im Laufe <strong>der</strong> Jahrzehnte verfiel<br />

es zusehends. Ein Brand im Jahr <strong>19</strong>80<br />

verwüstete das ehemals so herrliche<br />

Ensemble. Fünf Jahre später folgte <strong>der</strong><br />

Abriss. Bald wuchs Gras darüber und<br />

es war vollkommen von <strong>der</strong> Oberfläche<br />

verschwunden. Seit über zweieinhalb<br />

Jahren aber tut sich auf dem Grundstück<br />

wie<strong>der</strong> Bemerkenswertes.<br />

für Fundstück frei. Stolz rücken Mädchen<br />

und Jungen unter Begleitung ihrer<br />

Pädagogen mit Schaufeln, Spateln und<br />

Pinseln an und gehen auf Spurensuche.<br />

Die Bege<strong>ist</strong>erung seit dem offiziellen<br />

Start <strong>ist</strong> ungebrochen. Gefunden wurden<br />

bisher neben intakten Grundmauern<br />

u.a. Reste einer Tür, Schil<strong>der</strong>, Glasund<br />

Keramikbruch, Eisenabdeckungen,<br />

eine Tresortür und Stuckelemente. Alles<br />

wird gut gesichert. Kleinere, nicht so bedeutende<br />

Funde dürfen nach Sichtung<br />

auch mal mit nach Hause genommen<br />

werden. <strong>Das</strong> macht u.a. den Reiz für die<br />

Kin<strong>der</strong> aus. Im ganzen Jahr kommen<br />

zehn Schulklassen aus ganz Dresden,<br />

die Prohliser Schüler lei<strong>der</strong> nur vereinzelt.<br />

„Es <strong>ist</strong> ein Projekt, über dem offensichtlich<br />

ein guter Ge<strong>ist</strong> schwebt. Bei<br />

dem wie in Zeitlupe kleine Schätze gesucht<br />

und gehoben werden können“, so<br />

Peter Neukirch. Der <strong>CDU</strong>-Abgeordnete<br />

und Sachsens Kultusmin<strong>ist</strong>er Chr<strong>ist</strong>ian<br />

Piwarz sagt: „Es freut mich sehr, dass ich<br />

dazu beitragen konnte, diesem Projekt<br />

die Nutzung eines Büro- und Lagercontainers<br />

zu vermitteln. Insbeson<strong>der</strong>e jungen<br />

Menschen bietet sich hier die tolle<br />

Gelegenheit, Geschichte im wahrsten<br />

Sinne des Wortes zu begreifen. Über<br />

die praktische Tätigkeit werden Ortsgeschichte<br />

und Grundzüge wissenschaftlichen<br />

Arbeitens anschaulich vermittelt.<br />

<strong>Das</strong> <strong>ist</strong> gelungene Museumspädagogik,<br />

von <strong>der</strong> <strong>der</strong> ganze Stadtteil profitiert.“<br />

Alle Beteiligten sind sich einig: Spuren<br />

<strong>der</strong> Vergangenheit sichtbar zu machen<br />

<strong>ist</strong> einfach etwas Schönes.<br />

Je<strong>der</strong>, <strong>der</strong> will, kann hier mitmachen,<br />

aber vor allem Schulklassen werden<br />

hier zu Hobby-Archäologen. In <strong>der</strong> Erde<br />

grabend legen sie von Frühjahr bis<br />

Herbst Stadtteilgeschichte Fundstück<br />

Der <strong>CDU</strong>-Abgeordnete und Sachsens<br />

Kultusmin<strong>ist</strong>er Chr<strong>ist</strong>ian<br />

Piwarz (links) unterstützt die Freilegung<br />

des Prohliser Schlosses<br />

38


IN CHEMNITZ LERNT JETZT<br />

DIE GANZE WELT<br />

Chemnitz hat jetzt auch eine internationale Schule.<br />

Namensgeber <strong>ist</strong> <strong>der</strong> berühmte Dichter Stefan Heym<br />

<strong>Das</strong> Stefan-Heym-Gymnasium <strong>ist</strong> die erste internationale Schule in Chemnitz.<br />

Sie gehört zum privaten Bildungsdienstle<strong>ist</strong>er F+U Sachsen, <strong>der</strong> auch<br />

an<strong>der</strong>e Einrichtungen in <strong>der</strong> Stadt betreibt. Namensgeber Stefan Heym<br />

war ein weltweit bekannter Schriftsteller. Er zählt zu den erfolgreichsten<br />

Autoren <strong>der</strong> deutschen Gegenwartsliteratur. „Unser Bildungsverständnis<br />

folgt dem engagierten Wirken Stefan Heyms, <strong>der</strong> sich kritisch mit dem aktuellen<br />

Zeitgeschehen auseinan<strong>der</strong>setzte und für die Rechte des Einzelnen<br />

eintrat“, heißt es im Leitbild des Gymnasiums. Die Schule eröffnete Ende<br />

August 2022 und befindet sich gerade im zweiten Schuljahr. Weltoffenheit<br />

und Diversität sind ein wichtiger Teil des Schulalltags. Beson<strong>der</strong>s <strong>ist</strong> daher<br />

auch das zweisprachige Konzept, das bisher einzigartig in Chemnitz <strong>ist</strong>. „Die<br />

Schüler werden auf Deutsch unterrichtet, aber unterhalten sich im Schulalltag<br />

auf Englisch“, erklärt Kathleen Meinhold, die Geschäftsführerin des<br />

Schulträgers F+U Sachsen. Neben dem klassischen Abitur können die Schüler<br />

auch das International Baccalaureate (IB) ablegen, ein international anerkannter<br />

Schulabschluss. Als sogenannte bewegte Schule achten die Lehrer<br />

im Stefan-Heym-Gymnasium außerdem auf einen körperlichen Ausgleich.<br />

Im Unterricht wird die Konzentration zum Beispiel durch kurze Bewegungspausen<br />

geför<strong>der</strong>t. Im Ganztagsangebot <strong>der</strong> Schule gibt es mittlerweile Yoga-Stunden<br />

in Englisch. Den Plan, eine internationale Schule in Chemnitz zu<br />

eröffnen, gab es bereits 2014 und 2015. Damals scheiterte er allerdings an <strong>der</strong><br />

Finanzierung. Im Stefan-Heym-Gymnasium lernen nun neben fünften und<br />

sechsten Klassen auch ukrainische Abiturienten.<br />

<strong>Das</strong> Stefan-Heym-Gymnasium <strong>ist</strong> im Gebäude <strong>der</strong><br />

ehemaligen Papier- und Kartonagenfabrik „Robert<br />

Winckler“. Der Umbau begann 2021<br />

Alexan<strong>der</strong> Dierks<br />

<strong>CDU</strong>-Abgeordneter<br />

STANDORTVORTEIL<br />

„<strong>Das</strong> Stefan-Heym-Gymnasium zeigt:<br />

Chemnitz kann international! Die Schule<br />

<strong>ist</strong> ein echter Standortvorteil für Chemnitz,<br />

denn ihr zweisprachiges Konzept <strong>ist</strong><br />

bislang einzigartig in <strong>der</strong> Stadt und erweitert<br />

das bestehende Schulangebot.“<br />

39


HIER SPIELT<br />

DIE MUSIK<br />

Mathias Ulbricht, Benjamin<br />

Flor und Volker Flath lieben die<br />

Blasmusik. Durch die För<strong>der</strong>ung<br />

können sie nun auf ihren Trauminstrumenten<br />

spielen<br />

40


Sachsen investiert viel in Kultur. Dazu gehört, dass für<br />

Laienmusiker neue Musikinstrumente bezahlt werden<br />

„Musik verbindet Menschen. <strong>Das</strong> hat mich schon immer fasziniert“, sagt Volker<br />

Flath. Im Posaunenchor <strong>der</strong> Kirchgemeinde Seiffen spielt er Kaiserbariton<br />

–in beson<strong>der</strong>es und vor allem teures Instrument. Der Hobbymusiker freut<br />

sich daher, dass seine Anschaffung durch den Sächsischen Musikrat geför<strong>der</strong>t<br />

wurde. Auch für die Piccolotrompete von Benjamin Flor und die Torn<strong>ist</strong>ertuba<br />

von Mathias Ulbricht stellte <strong>der</strong> Musikrat Mittel bereit. Im Schnitt erhielt je<strong>der</strong><br />

5.000 Euro. „<strong>Das</strong> <strong>ist</strong> nicht nur eine wun<strong>der</strong>bare För<strong>der</strong>ung von Musikern,<br />

son<strong>der</strong>n auch vom sächsischen Handwerk. Mein Instrument <strong>ist</strong> zum Beispiel<br />

aus Markneukirchen”, erklärt Volker Flath. Seit 2017 erweiterte <strong>der</strong> Sächsische<br />

Musikrat seinen Instrumentenfonds zur Unterstützung von Laienmusikern in<br />

Sachsen wesentlich.<br />

Möglich wurde das durch einen Beschluss des Sächsischen Landtages. Dieser<br />

brachte ein Projekt zur Unterstützung von Laienorchestern, Musikvereinen<br />

und Musikschulen bei <strong>der</strong> Anschaffung von Musikinstrumenten auf den <strong>Weg</strong>.<br />

Iris Firmenich <strong>ist</strong> <strong>CDU</strong>-Abgeordnete und Mitglied des Präsidiums des Sächsischen<br />

Musikrates. Sie macht sich seit Jahren für die För<strong>der</strong>ung stark. „Dadurch<br />

profitieren Vereine, Verbände, Musikschulen und die Kirchenmusik insbeson<strong>der</strong>e<br />

im ländlichen Raum. Außerdem <strong>ist</strong> <strong>der</strong> Fonds ein Wirtschaftsfaktor”,<br />

weiß Iris Firmenich. Die Zahlen bestätigen das. Zwischen 2017 und 2024 wurden<br />

bisher 257 Ensembles, Kirchgemeinden, Vereine und Musikschulen vom<br />

Sächsischen Musikrat unterstützt. Die 989 beschafften Instrumente haben<br />

einen Wert von 3,5 Millionen Euro. 65 Prozent <strong>der</strong> geför<strong>der</strong>ten Ensembles spielen<br />

außerhalb von Chemnitz, Dresden o<strong>der</strong> Leipzig. Rund 95 Prozent <strong>der</strong> durch<br />

den Sächischen Musikrat geför<strong>der</strong>ten Instrumente wurden – unter Beachtung<br />

von Ausschreibungsbedingungen – bei sächsischen Instrumentenbauern und<br />

Händlern gekauft. Anträge können instrumentale Laienensembles, Musikvereine<br />

und Musikschulen aus Sachsen beim Sächsischen Musikrat stellen. „<strong>Das</strong><br />

war sehr unkompliziert“, sagt Benjamin Flor vom Posaunenchor <strong>der</strong> Kirchgemeinde<br />

Seiffen. Mit einem bewilligten Antrag wird das Instrument zu 100<br />

Prozent geför<strong>der</strong>t.<br />

Iris Firmenich<br />

<strong>CDU</strong>-Abgeordnete<br />

ERFOLGSGESCHICHTE<br />

„Die För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Musikinstrumente<br />

durch den Fre<strong>ist</strong>aat <strong>ist</strong> eine echte Erfolgsgeschichte.<br />

Damit pflegen wir die<br />

Tradition und unsere Kultur.“<br />

GLÜCK AUF,<br />

DER STEIGER<br />

KOMMT VIRAL<br />

2014 hat die <strong>CDU</strong>-Fraktion die Standortkampagne<br />

„So geht sächsisch.“ aus <strong>der</strong><br />

Taufe gehoben. Heute schafft das Projekt<br />

regelmäßig Millionen-Reichweiten über<br />

alle Medien hinweg, um Werbung für<br />

den Fre<strong>ist</strong>aat zu machen. Ein voller Erfolg<br />

sind die rund 30 Neuinterpretationen<br />

des Steigerlieds. Die traditionelle Bergmannshymne<br />

gehört zum immateriellen<br />

Kulturerbe <strong>der</strong> UNESCO. Die Standortkampagne<br />

des Fre<strong>ist</strong>aats hatte Musiker<br />

aufgerufen, das Lied neu zu interpretieren<br />

– und war auf große Resonanz, sogar<br />

aus dem Ausland, gestoßen. Über 8,4 Millionen<br />

Menschen klickten allein auf die<br />

Homepage <strong>der</strong> Staatskanzlei, wo die Videos<br />

zu finden sind. <strong>Das</strong> vom Fre<strong>ist</strong>aat initiierte<br />

Projekt zeigt, wie lebendig dieses<br />

Erbe in Sachsen auch heute noch <strong>ist</strong> und<br />

wie unterschiedlich und zuweilen auch<br />

innovativ <strong>der</strong> ehrwürdige Bergmannsmarsch<br />

klingen kann.<br />

Mehr Infos: www.sogeht-saechsisch.de/<br />

steigerlied<br />

41


EIN TURM<br />

FÜR MUSIK<br />

UND KUNST<br />

Der Wasserturm von Wurzen wird saniert und<br />

Teil <strong>der</strong> Musik und Kunschule<br />

Die Außenstelle <strong>der</strong> Musik- und Kunstschule<br />

des Landkreises Leipzig in Wurzen<br />

erhält neue Räume. Die Villa „Herberge<br />

zur Heimat“ und <strong>der</strong> Wasserturm am<br />

Clara-Zetkin-Platz werden zum Zentrum<br />

für Musik und Kultur. Die Villa<br />

<strong>ist</strong> bereits saniert und bezugsfertig.<br />

„Die Räume sind schallgedämmt,<br />

sodass sich die unterschiedlichen Instrumente<br />

während des Unterrichts<br />

nicht stören. <strong>Das</strong> sollte in Musikschulen<br />

so sein, <strong>ist</strong> aber längst nicht immer <strong>der</strong><br />

Fall“, freut sich Annette Rössel, Regionalleiterin<br />

<strong>der</strong> Musik- und Kunstschule<br />

in Wurzen. Mehr als 170 Schüler profitieren<br />

von <strong>der</strong> neuen Einrichtung.<br />

Mit „Jedes Kind ein Instrument“<br />

wird zudem die musikalische Früherziehung<br />

geför<strong>der</strong>t. Bis 2026 soll<br />

auch <strong>der</strong> Wasserturm fertiggestellt<br />

sein. Hier wird es dann neben weiteren<br />

Übungsräumen auch einen<br />

Tanzsaal sowie einen Konzertsaal<br />

mit Bühne geben. Kay Ritter <strong>ist</strong><br />

<strong>CDU</strong>-Abgeordneter und Mitglied<br />

im Stadtrat von Wurzen.<br />

Ihm war das Projekt eine<br />

Herzensangelegenheit. „Die<br />

Freigabe <strong>der</strong> För<strong>der</strong>mittel<br />

hat Zeit gebraucht. Doch ich<br />

habe immer an das Projekt<br />

geglaubt und mich dafür<br />

starkgemacht. Umso<br />

mehr freut es mich, dass<br />

unsere<br />

Musikschüler<br />

nun in die neuen Räume<br />

einziehen können“,<br />

sagt Kay Ritter.<br />

KEINE ANGST<br />

VOR DEM<br />

ÄLTERWERDEN<br />

Auch im Alter in den eigenen vier Wänden<br />

wohnen: Im Erzgebirge <strong>ist</strong> das möglich<br />

Stützengrün <strong>ist</strong> eine Gemeinde im Erzgebirge. In drei Ortsteilen<br />

wohnen etwa 3.000 Menschen. Mitten in <strong>der</strong> Natur<br />

gelegenen, wirkt die Ortschaft eher beschaulich. Doch hier<br />

werden neue Antworten zu drängenden Fragen gefunden.<br />

Denn auch Stützengrün muss sich dem demografischen<br />

Wandel stellen. <strong>Das</strong> heißt: Attraktivität für den Zuzug junger<br />

Menschen schaffen und lebenswert für eine älter werdende<br />

Bürgerschaft sein. Mit den Lösungen, die hierfür gefunden<br />

wurden, <strong>ist</strong> Stützengrün zur Kommune des Jahres<br />

2023 gewählt worden. Den Preis vergibt <strong>der</strong> Ostdeutsche<br />

Sparkassenverband. In <strong>der</strong> Begründung hieß es: „Angebote<br />

für Alt und Jung, Mitsprache und ein aktives Dorfleben<br />

binden die Menschen an die Gemeinde“. Mit <strong>der</strong> Beteiligung<br />

<strong>der</strong> Bürger stellte die Kommune einen Gemeindeentwicklungsplan<br />

auf. „Wenn man etwas verän<strong>der</strong>n möchte,<br />

dann braucht man eine klare Strategie – und die haben wir<br />

gemeinsam geschaffen“, erklärt Bürgerme<strong>ist</strong>er Volkmar<br />

Eric Dietrich<br />

<strong>CDU</strong>-Abgeordneter<br />

ANLAUFSTELLE VOR ORT<br />

„Ich freue mich, dass wir mit dem Quartiersprojekt<br />

eine Anlaufstelle vor Ort haben.<br />

<strong>Das</strong> Projekt trägt deutlich zur Steigerung<br />

<strong>der</strong> Lebensqualität bei.“<br />

42


<strong>Das</strong> Quartiersprojekt in Stützengrün för<strong>der</strong>t<br />

das Zusammenkommen von Generationen.<br />

Eric Dietrich unterstützt seine Gemeinde dabei<br />

Viehweg. Eines <strong>der</strong> Projekte, die das Zusammenwachsen<br />

von Generationen för<strong>der</strong>t, <strong>ist</strong> das AWO-Quartiersprojekt<br />

im Stützengrüner Ortsteil Hundshübel. Die Initiative dafür<br />

ging 2017 von <strong>der</strong> Gemeinde Stützengrün und <strong>der</strong> AWO Erzgebirge<br />

aus. Ziel war es, Angebote zu schaffen, damit ältere<br />

Mitbürger so lange wie möglich in den eigenen vier Wänden<br />

wohnen können. Unter dem Motto „Unner Haamit, unner<br />

Ort, unner drhamm“ werden dafür im Quartiersprojekt<br />

Ideen und Lösungen entwickelt. Dazu gehören Hausbesuche<br />

und Kulturangebote für die Senioren sowie die Unterstützung<br />

von Angehörigen. <strong>Das</strong> Quartiersprojekt bietet<br />

dafür unter an<strong>der</strong>em einen Männerstammtisch, ein Trauer-Café,<br />

Pflegeseminare o<strong>der</strong> eine Nordic-Walking-Runde<br />

für pflegende Angehörige. <strong>Das</strong> Konzept geht auf und bege<strong>ist</strong>ert:<br />

<strong>Das</strong> Quartiersprojekt gewann 2022 den Deutschen<br />

Pflegeinnovationspreis und mit seinem Projekt „Pflegepause“<br />

den Deutschen Nachbarschaftspreis. Die Pflegepause<br />

<strong>ist</strong> ein offenes Frühstück im Begegnungstreff des Quartiersprojekts,<br />

bei dem pflegende Angehörige sich eine kurze<br />

Auszeit nehmen und Erfahrungen austauschen können.<br />

Eric Dietrich <strong>ist</strong> <strong>CDU</strong>-Abgeordneter und im Gemein<strong>der</strong>at<br />

von Stützengrün. Er sagt: „Ich freue mich, dass wir mit dem<br />

Quartiersprojekt eine Anlaufstelle vor Ort haben, die eine<br />

Vielzahl an Angeboten, vor allem für ältere Menschen, bietet.<br />

Ich kenne selbst viele Nutzer des Angebotes, die sich auf<br />

die regelmäßigen Treffen freuen und für die <strong>der</strong> Austausch<br />

mit Gleichaltrigen wichtig geworden <strong>ist</strong>. <strong>Das</strong> Projekt trägt<br />

so deutlich zur Steigerung <strong>der</strong> Lebensqualität bei.“<br />

WIR KÜMMERN UNS<br />

UM SENIOREN<br />

Kennen Sie schon unsere <strong>Ausgabe</strong> zum <strong>Thema</strong> „Älterwerden<br />

in Sachsen“? Die EINBLICK Nr. 14 widmet sich<br />

komplett den Senioren im Fre<strong>ist</strong>aat. Denn die sind viel<br />

aktiver, als mancher denken mag. Erfahren Sie mehr<br />

über Senioren, die sich auch im Alter ehrenamtlich engagieren,<br />

und lesen Sie ein Generationengespräch darüber,<br />

was Jung und Alt voneinan<strong>der</strong> lernen können. O<strong>der</strong><br />

lernen Sie Falk Löffler kennen, <strong>der</strong> mit seinen 72 Jahren<br />

noch als Feuerwehrmann aktiv <strong>ist</strong>. <strong>Das</strong><br />

<strong>Magazin</strong> können Sie auf den Seiten <strong>der</strong><br />

<strong>CDU</strong>-Fraktion bestellen, folgen Sie dafür<br />

einfach dem QR-Code.<br />

www.cdu-fraktion-sachsen.de<br />

43


GROSSES KINO<br />

FÜR KLEINE LEUTE<br />

Seit <strong>19</strong>96 lockt das Filmfestival SCHLiNGEL jährlich Tausende<br />

kleine und große Cineasten in Chemnitz ins Kino. <strong>Das</strong> wäre<br />

ohne die sächsische Kulturraumför<strong>der</strong>ung kaum möglich<br />

Peter Wilhelm Patt<br />

<strong>CDU</strong>-Abgeordneter<br />

KULTURHOHEIT<br />

„Sachsen hat mit dem Kulturraumgesetz<br />

als einziges Bundesland ein transparentes<br />

und demokratisches Instrument zur<br />

solidarischen Finanzierung von Kultureinrichtungen<br />

mit regionaler Bedeutung<br />

geschaffen. <strong>Das</strong> hat sich in den gut 20<br />

Jahren seines Bestehens bewährt.“<br />

Jedes Jahr kommen mehr als 20.000 große und kleine Filmfans,<br />

Fachbesucher, internationale Gäste, Schauspieler, Filmemacher<br />

und Produzenten zum Filmfestival SCHLiNGEL. Dort gibt es rund<br />

200 Filme zu sehen, von denen viele ihre internationale o<strong>der</strong><br />

deutsche Premiere feiern. Im Rahmen des Festivals bekommen<br />

die Gäste einen Überblick über die neuesten internationalen<br />

Produktionen im Kin<strong>der</strong>- und Jugendfilmbereich. Und im Rahmenprogramm<br />

gibt es Workshops für Kin<strong>der</strong> und Jugendliche<br />

und die Gelegenheit, Filmteams und Schauspieler zu treffen.<br />

„<strong>Das</strong> Festival vertritt den deutschen Kin<strong>der</strong>- und Jugendfilm in<br />

<strong>der</strong> ganzen Welt und bringt wie<strong>der</strong>um Vertreter von Filmfesten<br />

aus aller Welt nach Chemnitz. Es <strong>ist</strong> zu einem wichtigen Austauschort<br />

für das Fachpublikum geworden und hat sich zu einem<br />

<strong>der</strong> drei bedeutendsten und umfangreichsten Filmfestivals für<br />

junge Zuschauer in Europa entwickelt. <strong>Das</strong> unermüdliche Wirken<br />

des SCHLiNGEL-Teams macht es auch Kin<strong>der</strong>n ohne umfangreiche<br />

Fremdsprachenkenntnisse möglich, in die Filmwelten<br />

rund um den Globus einzutauchen“, lobte die <strong>CDU</strong>-Abgeordnete<br />

und Sachsens Kulturmin<strong>ist</strong>erin Barbara Klepsch zur Eröffnung<br />

des Festivals 2023. Im Laufe <strong>der</strong> Jahre hat sich das Festival stetig<br />

weiterentwickelt: <strong>19</strong>96 als erste Kin<strong>der</strong>filmschau gestartet, kam<br />

2001 die erste Wettbewerbskategorie dazu, <strong>der</strong> Internationale<br />

Kin<strong>der</strong>filmwettbewerb. Ein Jahr später folgte <strong>der</strong> Internationale<br />

Jugendfilmwettbewerb für Jugendliche ab 14 Jahren. 2003 wur-<br />

44


2<br />

Im Jahr 2023 fand das Festival bereits<br />

zum 28. Mal statt. 171 Filme<br />

aus 54 Län<strong>der</strong>n wurden gezeigt,<br />

darunter acht Weltpremieren<br />

3<br />

de erstmals die Europäische Kin<strong>der</strong>jury berufen, in <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong><br />

aus verschiedenen Staaten den Europäischen Kin<strong>der</strong>filmpreis<br />

vergeben. Gestiftet wird <strong>der</strong> Preis vom Sächsischen Staatsmin<strong>ist</strong>erium<br />

für Wissenschaft und Kunst und <strong>ist</strong> seit 2015 mit 12.500<br />

Euro dotiert. Veranstaltungen wie das SCHLiNGEL wären ohne<br />

die sächsische Kulturraumför<strong>der</strong>ung kaum möglich. „Unsere acht<br />

sächsischen Kulturräume le<strong>ist</strong>en einen wichtigen Beitrag zur<br />

landesweiten Entwicklung <strong>der</strong> Kunst und Kultur. Sie organisieren<br />

mit großem Engagement viele Veranstaltungen und för<strong>der</strong>n<br />

Künstler, Orchester und Kulturschaffende aller Couleur", sagt <strong>der</strong><br />

<strong>CDU</strong>-Abgeordnete Peter Wilhelm Patt, <strong>der</strong> auch Mitglied im Sächsischen<br />

Kultursenat <strong>ist</strong>. „Sachsen hat eine einzigartige und vielfältige<br />

Kulturlandschaft. Deren Erhalt <strong>ist</strong> uns als <strong>CDU</strong> Verpflichtung<br />

und Ansporn zugleich.“ Die <strong>CDU</strong>-Fraktion hat 143 Mio. Euro<br />

für die Kulturräume im Haushalt bereitgestellt, 12 Mio. Euro mehr<br />

als ursprünglich geplant. Etwa die Hälfte davon fließt in den ländlichen<br />

Raum – ein starkes Signal für Sachsens Kulturlandschaft. Beson<strong>der</strong>s<br />

wichtig <strong>ist</strong> <strong>der</strong> <strong>CDU</strong>-Fraktion, die Kultureinrichtungen zu<br />

mo<strong>der</strong>nisieren, damit sie zukunftsfit werden. Dafür wurden extra<br />

6,4 Mio. Euro für Investitionen bereitgestellt.<br />

4<br />

5<br />

1 Filmhelden ganz nah 2 Film-Workshop für Grundschüler 3 <strong>Das</strong> Film-Fest<br />

lockt jedes Jahr tausende Besucher 4 Rede von Staatsmin<strong>ist</strong>erin Barbara<br />

Klepsch zur Festivaleröffnung 2023 5 Staatsmin<strong>ist</strong>er Oliver Schenk<br />

übergibt den Preis <strong>der</strong> Europäischen Kin<strong>der</strong>jury an den Film „Totem“<br />

45


Beim Steinzeitprojekt des<br />

Park Canitz gehen Kin<strong>der</strong> und<br />

Jugendliche auf Spurensuche<br />

in die Vergangenheit<br />

EINE REISE IN<br />

SACHSENS STEINZEIT<br />

Getragen durch Ehrenamtliche wird im Leipziger Land Geschichte und Natur erlebbar<br />

Mit den eigenen Händen etwas schaffen:<br />

Bevor gebacken werden kann, muss<br />

das Korn gemahlen werden<br />

Torsten Fleischer und Grit Schnitzer<br />

sind verantwortlich im Park Canitz.<br />

Ihnen <strong>ist</strong> die Natur sehr wichtig<br />

46


Der Park Canitz im Leipziger Land <strong>ist</strong> beson<strong>der</strong>s<br />

für seine Kin<strong>der</strong>- und Jugendprojekte<br />

bekannt. In den Natur- und Landschaftsgärten<br />

wird altes Kulturerbe zu<br />

neuem Leben erweckt. „Zu uns kommen<br />

viele Schulklassen und Kin<strong>der</strong>gärten aus<br />

Leipzig, dem Leipziger Umland, Nordsachsen,<br />

aber auch aus Chemnitz“, sagt Torsten<br />

Fleischer. Er <strong>ist</strong> <strong>der</strong> Geschäftsführer<br />

des Natur- und Geschichtsparks. Auf<br />

etwa 4 Hektar wurde ein ehemaliger<br />

Drei-Seiten-Hof mit anliegen<strong>der</strong> Landwirtschaft<br />

denkmalgerecht zu einem<br />

Lern- und Entdeckungsort für große<br />

und kleine Forscher umgebaut. Dabei<br />

entstanden Nachbildungen von Unterkünften<br />

<strong>der</strong> Slawen und Germanen, ein<br />

Langhaus aus <strong>der</strong> Jungsteinzeit sowie die<br />

dazugehörigen Feldwirtschaften, Themengärten,<br />

Naturgärten und ein Garten<br />

<strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>. Auf den Mauern des ehemaligen<br />

Gutshauses steht mittlerweile ein<br />

grünes Klassenzimmer. „Der Park eignet<br />

sich hervorragend für Bildungsangebote<br />

und für die außerschulische Betreuung“,<br />

sagt Torsten Fleischer. Beispielhaft <strong>ist</strong> das<br />

Steinzeitprojekt. Dabei gehen die Kin<strong>der</strong><br />

und Jugendlichen auf eine Erlebnisreise<br />

durch die Geschichte ihrer Heimat. Sie<br />

lernen das Jagen mit Pfeil und Bogen,<br />

mahlen Korn, weben Freundschaftsarmbän<strong>der</strong><br />

und backen Fladen im Steinofen.<br />

Der Park Canitz arbeitet in Kooperation<br />

mit den Leipziger Wasserwerken. Viel<br />

wird hier in Engagementsarbeit geschafft.<br />

Alles getragen vom „Verein zur<br />

För<strong>der</strong>ung des Wassereinzugsgebietes<br />

Canitz mit dem Wassergut Canitz als<br />

ein Pilot- und Ausbildungsvorhaben für<br />

naturnahes Wirtschaften im mittleren<br />

Muldegebiet“ – kurz För<strong>der</strong>verein mittleres<br />

Muldegebiet e. V. Neben dem Park<br />

Canitz kümmert sich <strong>der</strong> Verein auch um<br />

die Umgestaltung und Pflege des ehemaligen<br />

Truppenübungsplatzes Wurzen-Lüptitz<br />

– dem heutigen Stadtwald<br />

Wurzen – sowie die Pflege <strong>der</strong> Schlossparks<br />

Nischwitz und Thallwitz. Die Vorsitzende<br />

<strong>ist</strong> Grit Schnitzer, im Hauptberuf<br />

Fachbereichsleiterin Wasserwerke<br />

bei den kommunalen Wasserwerken<br />

Leipzig. „Der Verein hat einen Dienstle<strong>ist</strong>ungsvertrag<br />

mit den Wasserwerken. Er<br />

kümmert sich um den Erhalt <strong>der</strong> Landschaft“,<br />

erzählt sie. <strong>Das</strong> Motto: „Die Natur<br />

soll für künftige Generationen erhalten<br />

bleiben und für Menschen <strong>der</strong> Region<br />

erlebbar sein“. Dafür <strong>ist</strong> <strong>der</strong> Verein auf<br />

das Ehrenamt angewiesen. „Bei uns sind<br />

viele ältere Menschen engagiert, die ihr<br />

Wissen und ihre Bege<strong>ist</strong>erung an die Jugend<br />

weitergeben“, sagt Geschäftsführer<br />

Torsten Fleischer. Als hauptamtlicher<br />

Mitarbeiter im Park kümmert er sich<br />

auch um die Finanzierung <strong>der</strong> Projekte.<br />

Eines <strong>der</strong> För<strong>der</strong>programme, von denen<br />

<strong>der</strong> Park profitiert, <strong>ist</strong> „Wir für Sachsen“.<br />

Der Fre<strong>ist</strong>aat Sachsen unterstützt dadurch<br />

ehrenamtlich engagierte Bürger<br />

mit einer pauschalen Aufwandsentschädigung.<br />

„Für zehn Monate bekommen<br />

wir so sieben Personen finanziert“,<br />

verrät Torsten Fleischer und ergänzt:<br />

„<strong>Das</strong> <strong>ist</strong> eine wichtige Wertschätzung<br />

des Engagements <strong>der</strong> Menschen“. Kay<br />

Ritter <strong>ist</strong> <strong>CDU</strong>-Abgeordneter und im<br />

Beirat von „Wir für Sachsen“. Der Beirat<br />

zur För<strong>der</strong>ung des bürgerlichen Engagements<br />

berät die Bürgerstiftung Dresden<br />

und das Sächsische Sozialmin<strong>ist</strong>erium<br />

bei <strong>der</strong> Auswahl von Projekten, die durch<br />

die För<strong>der</strong>richtlinie „Wir für Sachsen“<br />

unterstützt werden. Kay Ritter sagt: „<strong>Das</strong><br />

Ehrenamt <strong>ist</strong> für den Zusammenhalt in<br />

unserer Gesellschaft unverzichtbar und<br />

von beson<strong>der</strong>er Bedeutung. <strong>Das</strong> <strong>ist</strong> uns<br />

als <strong>CDU</strong>-Fraktion bewusst, unser Herz<br />

schlägt für das Ehrenamt! Ich freue mich,<br />

dass wir eine Ehrenamtsför<strong>der</strong>ung auf<br />

so hohem Niveau haben. Mein Dank gilt<br />

all denen, die dabei Großartiges le<strong>ist</strong>en.<br />

Der Dienst an <strong>der</strong> Gesellschaft trägt entscheidend<br />

dazu bei, unser Land zusammenzuhalten“,<br />

so Ritter.<br />

ZUSAMMENHALT<br />

„Viele Menschen engagieren sich ehrenamtlich<br />

und tragen so entscheidend dazu<br />

bei, dass unsere Gesellschaft zusammenhält.<br />

<strong>Das</strong>s <strong>der</strong> Fre<strong>ist</strong>aat mit <strong>der</strong> Ehrenamtspauschale<br />

die Vereine und die Engagierten<br />

unterstützt, <strong>ist</strong> genau richtig.“<br />

Der Fre<strong>ist</strong>aat Sachsen unterstützt Ehrenamtliche<br />

und Vereine mit einer<br />

pauschalen Aufwandsentschädigung.<br />

Dazu zählen Verbände <strong>der</strong> Freien<br />

Wohlfahrtspflege,<br />

Kirchgemeinden,<br />

Stiftungen, Vereine, Gemeinden und<br />

gemeinnützige<br />

Gemeindeverbände.<br />

Für jeden ehrenamtlich Tätigen können<br />

35 Euro bis zu 45 Euro monatlich<br />

beantragt werden. Die För<strong>der</strong>mittel<br />

werden von <strong>der</strong> Sächsischen Aufbaubank<br />

über die Bürgerstiftung Dresden<br />

ausgezahlt.<br />

Infos: www.wfs-foer<strong>der</strong>portal.de<br />

WIR FÜR<br />

SACHSEN<br />

Kay Ritter<br />

<strong>CDU</strong>-Abgeordneter<br />

47


2022 ging <strong>der</strong> Nobelpreis nach Leipzig. Der große Erfolg hat viel mit den hervorragenden<br />

Standort-Bedingungen zu tun, die Wissenschaft im Fre<strong>ist</strong>aat vorfindet<br />

Nobelpreismedaillen bestehen aus 18 Karat Grüngold<br />

und werden mit einer 24-er-Karat Goldschicht<br />

überzogen. Sie zeigen den schwedischen Erfin<strong>der</strong><br />

und Industriellen Alfred Nobel (1833–1896), <strong>der</strong><br />

den Preis gestiftet hat<br />

Die Arbeit von Svante Pääbo, Direktor am Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie<br />

in Leipzig, hat das Verständnis <strong>der</strong> Evolutionsgeschichte <strong>der</strong> mo<strong>der</strong>nen Menschen<br />

revolutioniert. 2022 bekam er für seine Pionierle<strong>ist</strong>ungen auf dem Gebiet <strong>der</strong><br />

Paläogenetik den Nobelpreis für Physiologie o<strong>der</strong> Medizin. Zu seinen bedeutendsten<br />

wissenschaftlichen Erfolgen zählt die Entschlüsselung des Nean<strong>der</strong>taler-Genoms.<br />

Pääbo hat nachgewiesen, dass Nean<strong>der</strong>taler und an<strong>der</strong>e ausgestorbene Hominiden<br />

einen wesentlichen Beitrag zur Abstammung <strong>der</strong> heutigen Menschen gele<strong>ist</strong>et<br />

haben. Seit <strong>19</strong>97 arbeitet Pääbo als einer von fünf Direktoren an dem neu<br />

gegründete Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig, wo er<br />

bis heute tätig <strong>ist</strong>. Gemeinsam mit seinem Team entwickelte er eine völlig neue<br />

Methode, das komplette Genom <strong>der</strong> Nean<strong>der</strong>taler zu sequenzieren, das im Zellkern<br />

vorhanden <strong>ist</strong>. <strong>Das</strong> Problem bei dieser Aufgabe: Die Knochen von Nean<strong>der</strong>talern sind<br />

nach Jahrtausenden im Boden stark von Bakterien und Pilzen besiedelt, sodass bis zu<br />

99,9 Prozent <strong>der</strong> darin gefundenen DNA von Mikroben stammt. Viele Wissenschaftler<br />

glaubten, diese Aufgabe sei unlösbar.<br />

<strong>Das</strong>s <strong>der</strong> Nobelpreis nach Sachsen geholt werden konnte, hat viel mit den hervorragenden<br />

Bedingungen zu tun, unter denen Wissenschaftler in Sachsen arbeiten können.<br />

Der Fre<strong>ist</strong>aat kann im bundesweiten Vergleich mit die größte Vielfalt und Dichte an<br />

Forschungseinrichtungen im hochschulischen sowie im außeruniversitären Bereich<br />

vorweisen. Für die <strong>CDU</strong>-Fraktion <strong>ist</strong> die Stabilisierung, Weiterentwicklung und Neuansiedlung<br />

von Forschungseinrichtungen ein wichtiger Beitrag zum Strukturwandel und<br />

zur Zukunftssicherung. „Sachsen hat sich zu einem herausragenden nationalen und internationalen<br />

Wissenschaftsstandort entwickelt. Exzellente wissenschaftliche Erkenntnisse<br />

in Forschungsfel<strong>der</strong>n wie <strong>der</strong> Krebsforschung, <strong>der</strong> Materialforschung, <strong>der</strong> Biotechnologie<br />

o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Mikroelektronik haben ihren Ursprung in sächsischen Einrichtungen.<br />

Hochschulen und Forschungsinstitute sind eng vernetzt und mit ihrer hervorragenden<br />

personellen und technischen Ausstattung attraktiv für Spitzenforscherinnen und Spitzenforscher<br />

aus aller Welt“, sagt <strong>der</strong> <strong>CDU</strong>-Abgeordnete Jörg Markert. Mit <strong>der</strong> Landesforschungsför<strong>der</strong>ung<br />

unterstützt <strong>der</strong> Fre<strong>ist</strong>aat weiterhin gezielt den Wissenstransfer<br />

in den unterschiedlichsten Forschungs- und Wirtschaftsbereichen. Dabei geht es auch<br />

darum, in Zukunftsfel<strong>der</strong>n wie beispielsweise Wasserstofftechnologie, Leichtbau o<strong>der</strong><br />

auch Kreislaufwirtschaft neue Erfolgsgeschichten ‚Made in Saxony‘ zu schreiben.<br />

Der <strong>CDU</strong>-Abgeordnete und Wissenschaftsmin<strong>ist</strong>er<br />

Sebastian Gemkow gibt 2023 den Startschuss<br />

für die Kampagne „SPIN2030. Wissenschaftsland<br />

Sachsen“, mit <strong>der</strong> u.a. kluge Köpfe in den Fre<strong>ist</strong>aat<br />

gelockt werden sollen<br />

Dafür sind die Mittel im Doppelhaushalt um rund 12,4 Mio. Euro auf insgesamt rund 62<br />

Mio. Euro erhöht worden. Außerdem hat das Wissenschaftsmin<strong>ist</strong>erium die Kampagne<br />

SPIN2030 gestartet, um das Wissenschaftsland Sachsen noch sicht- und erlebbarer zu<br />

machen. Mit einer Veranstaltungsreihe tourt SPIN2030 durch Sachsen und präsentiert<br />

unterschiedliche Themen und Wissenschaftseinrichtungen – unterhaltsam, kurzweilig,<br />

spektakulär und auch mal kontrovers. „Für viele <strong>ist</strong> Spitzenforschung etwas, das weit<br />

weg <strong>ist</strong>. Tatsächlich passiert viel Spannendes und Spektakuläres an den Wissenschaftseinrichtungen<br />

direkt vor unserer Haustür. Dafür wollen wir die Bürger bege<strong>ist</strong>ern“, sagt<br />

<strong>der</strong> <strong>CDU</strong>-Abgeordnete und Sachsens Wissenschaftsmin<strong>ist</strong>er Sebastian Gemkow.<br />

48


WAS SACHSEN<br />

SCHLAUEN KÖPFEN<br />

ZU BIETEN HAT<br />

Zur Person<br />

Svante Pääbo <strong>ist</strong> Direktor am Max-Planck-Institut<br />

für evolutionäre Anthropologie in Leipzig. Er gilt<br />

als Begrün<strong>der</strong> <strong>der</strong> Paläogenetik und wurde für<br />

seine Pionierle<strong>ist</strong>ungen mehrfach ausgezeichnet.<br />

Geboren <strong>19</strong>55 in Stockholm (Schweden), promovierte<br />

er zunächst in Uppsala, Schweden. <strong>19</strong>90<br />

wurde er Professor an <strong>der</strong> Universität München,<br />

später Direktor und Wissenschaftliches Mitglied<br />

am Max-Planck-Institut in Leipzig. Seit <strong>19</strong>99 <strong>ist</strong><br />

er außerdem Honorarprofessor für Genetik und<br />

Evolutionsbiologie an <strong>der</strong> Universität Leipzig. Er<br />

erhielt u.a. den Nobel-Preis in Medizin 2022, den<br />

Japan-Preis 2020, den Körber-Preis für die Europäische<br />

Wissenschaft 2018, den Breakthrough Prize<br />

2016 in Life Science und den Gruber Genetics Prize<br />

2013 sowie den Leibniz-Preis <strong>19</strong>92.<br />

49


Einzigartiger Standort<br />

„Sachsen bietet eine einzigartige Kombination aus h<strong>ist</strong>orisch gewachsener Expertise,<br />

hochqualifizierten Fachkräften und einem Netzwerk spezialisierter Partner.<br />

In diesem beson<strong>der</strong>en Umfeld betreiben wir in Chemnitz weltweit anerkannte<br />

Forschung auf Spitzenniveau, die von unschätzbarem Wert für die Zukunft <strong>der</strong><br />

Mikro- und Nanotechnologie <strong>ist</strong>. Unsere Arbeit stärkt die Wettbewerbsfähigkeit<br />

<strong>der</strong> sächsischen Industrie und positioniert die Region als führenden Akteur auf<br />

dem globalen Technologiemarkt. Wir treiben Innovationen voran und gestalten<br />

Zukunft, indem wir technologischen Fortschritt und die tolle Mentalität <strong>der</strong> hier<br />

lebenden Menschen in die Welt hinaustragen.“<br />

Prof. Dr. Harald Kuhn, Fraunhofer-Institut für Elektronische Nanosysteme ENAS<br />

Magnet für die besten Köpfe<br />

„Für das Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR) erwe<strong>ist</strong> sich Sachsen<br />

jeden Tag auf Neue als hervorragen<strong>der</strong> Standort. Aufgrund <strong>der</strong> klugen Politik<br />

<strong>der</strong> Landesregierung konnte sich <strong>der</strong> Fre<strong>ist</strong>aat gerade in den vergangenen Jahren<br />

zu einem international sichtbaren Wissenschaftsstandort entwickeln, <strong>der</strong><br />

als Magnet für die besten Köpfe weltweit gilt. Die enge Vernetzung mit den<br />

zahlreichen exzellenten universitären und außeruniversitären Partnern sowie<br />

mit <strong>der</strong> Wirtschaft ermöglicht es uns, Synergien in unseren Forschungsbereichen<br />

Energie, Gesundheit und Materie zu schaffen und letztlich anwendungsnahe<br />

Grundlagenforschung zu betreiben.“<br />

Prof. Dr. Sebastian M. Schmidt, Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf<br />

Hochtechnologie mit Tradition<br />

„Sachsen, ein Hochtechnologieland mit Tradition, bietet ideale Bedingungen<br />

für das Deutsche Zentrum für Astrophysik (DZA): zentrale Lage in Europa, naturwissenschaftliche<br />

Schwerpunkte an Universitäten, grenzüberschreitende<br />

wissenschaftliche Vernetzung und starke Partner in <strong>der</strong> Technologieentwicklung.<br />

Beson<strong>der</strong>s wertvoll sind die seismografischen Bedingungen im Lausitzer<br />

Granitgestein, die für unsere Forschung genutzt werden. Die lokale Bevölkerung<br />

verbindet regionale Verbundenheit mit Offenheit und Neugier. Sachsen <strong>ist</strong><br />

daher ein optimaler Standort für das DZA.“<br />

Prof. Dr. Günther Hasinger, Deutsches Zentrum für Astrophysik<br />

50


SAG JA ZUM STUDIUM<br />

MIT GEHALT<br />

Die Berufsakademie Sachsen wird zur Dualen Hochschule<br />

Sachsen weiterentwickelt. Dann steht sie gleichberechtigt<br />

neben Universitäten und Fachhochschulen<br />

In Sachsen steigt seit Jahren die Zahl <strong>der</strong> Auszubildenden, die sich für eine praxisnahe<br />

Ausbildung gleich vor <strong>der</strong> Haustür entscheiden. Aktuell sind es über 4.200 Auszubildende,<br />

die an den sieben Standorten in Bautzen, Breitenbrunn, Dresden, Glauchau, Leipzig,<br />

Riesa und Plauen in den Bereichen Technik, Wirtschaft und Sozial- und Gesundheitswesen<br />

eingeschrieben sind. Ab kommenden Jahr dürfen sie sich dann auch offiziell Studen-<br />

Praxisnah studieren: <strong>Das</strong> geht an <strong>der</strong> Berufsakademie<br />

Plauen schon lange. Ab 2025<br />

wird die BA zur Dualen Hochschule und verbessert<br />

damit noch einmal die Berufseinstiegschancen<br />

für die Studenten<br />

51


Oliver Fritzsche<br />

<strong>CDU</strong>-Wissenschaftspolitiker<br />

GROSSE ZUKUNFT<br />

„Die <strong>CDU</strong>-Fraktion hat frühzeitig erkannt,<br />

dass das duale Studium eine große<br />

Zukunft hat. Schon jetzt sind Praxispartner<br />

in ganz Sachsen mit dabei, wenn<br />

das Studium direkt vor <strong>der</strong> Haustür stattfindet.<br />

Ein großer Gewinn beson<strong>der</strong>s für<br />

den ländlichen Raum – denn fünf <strong>der</strong><br />

sieben Standorte sind hier angesiedelt.“<br />

UNSERE<br />

KAMPAGNE<br />

ten nennen. Dann wird ihre erworbene Qualifikation noch eindeutiger an<strong>der</strong>en akademischen<br />

Graden gleichgestellt. Denn bisher wurden die Abschlüsse <strong>der</strong> Berufsakademie<br />

noch nicht überall im In- und Ausland als gleichwertig anerkannt. Für die Än<strong>der</strong>ung hat<br />

die <strong>CDU</strong>-Faktion seit 20<strong>19</strong> gekämpft, im Januar 2024 hat <strong>der</strong> Sächsische Landtag endlich<br />

das Gesetz verabschiedet. Der <strong>CDU</strong>-Wissenschaftspolitiker Oliver Fritzsche sagt: „Die<br />

<strong>CDU</strong>-Fraktion hat frühzeitig erkannt, dass das duale Studium eine große Zukunft hat.<br />

Schon jetzt sind Praxispartner in ganz Sachsen mit dabei, wenn das Studium direkt vor<br />

<strong>der</strong> Haustür stattfindet. Ein großer Gewinn beson<strong>der</strong>s für den ländlichen Raum – denn<br />

fünf <strong>der</strong> sieben Standorte sind hier angesiedelt.“ Und noch ein Vorteil für die Studierenden:<br />

Es wird keine Studiengebühren geben, im Gegenteil. Die Praxispartner zahlen ein<br />

Gehalt.<br />

Einer <strong>der</strong> sieben Standorte <strong>ist</strong> in Plauen. Die Berufsakademie und künftige Hochschule <strong>ist</strong><br />

die einzige eigenständige Hochschuleinrichtung im Vogtlandkreis. In den Bachelor-Studiengängen<br />

in den Bereichen Sozial- und Gesundheitswesen, Technik und Wirtschaft<br />

sind aktuell rund 350 Studierende eingeschrieben. Die Hochschule bietet ausschließlich<br />

duale Studiengänge an, die sich seit 25 Jahren als äußerst erfolgreich erweisen. In nur<br />

drei Jahren absolvieren die Studenten ein Bachelor-Studium, das in jedem Semester theoretische<br />

und praktische Phasen beinhaltet. <strong>Das</strong> ermöglicht, das erlangte Wissen unmittelbar<br />

anzuwenden, wertvolle praktische Erfahrungen für die zukünftige berufliche<br />

Laufbahn zu sammeln und sich schon im Studium auf die künftigen Aufgaben im Unternehmen<br />

vorzubereiten. Die Unternehmen profitieren ebenfalls von dem dualen Studienmodell:<br />

Frühzeitig können sie künftige Mitarbeiter an sich binden. Zudem sind die<br />

Absolventen durch ihre Praxiserfahrung bereits bestens in das Unternehmen integriert<br />

und können nach ihrem Studium sofort verantwortungsvolle Aufgaben übernehmen.<br />

Seit 20<strong>19</strong> hat die <strong>CDU</strong>-Fraktion für die<br />

Weiterentwicklung <strong>der</strong> Berufsakademien<br />

zur Dualen Hochschule gekämpft.<br />

Im Januar 2024 <strong>ist</strong> endlich das Gesetz<br />

dazu verabschiedet worden. Eine Übersicht<br />

über die Standorte und die Auswahl<br />

<strong>der</strong> Fächer wie auch die vielen<br />

Vorteile <strong>der</strong> Weiterentwicklung sind<br />

auf <strong>der</strong> Kampagnen-Seite zu finden.<br />

Dort <strong>ist</strong> auch eine Folge des <strong>CDU</strong>-Podcast<br />

Tacheles zum <strong>Thema</strong> Duale Hochschule<br />

zu finden.<br />

Alle Infos hier: jazum-studium-mitgehalt.de<br />

Die Staatliche Studienakademie Plauen bietet mit ihrem Schwerpunkt in den Bereichen<br />

Gesundheit und Ernährung technische, wirtschaftliche und nichtärztliche medizinische<br />

Studiengänge an. Ergänzt wird das Profil durch Handel und Internationales<br />

Management sowie Industrial Engineering. Die jungen Menschen haben so interessante<br />

Studienangebote mit besten Studienbedingungen und Karriereaussichten zur<br />

Auswahl. Unabhängige Bewertungsportale wie www. studycheck.de bestätigen das:<br />

Hier liegt Plauen in <strong>der</strong> Kategorie Akademien auf dem 3. Platz. An den künftigen Hochschulen<br />

wird aber auch geforscht: <strong>Das</strong> Forschungsprojekt IMPULS 3.0 etwa treibt die<br />

Entwicklung einer Trainings-App für Patienten mit Sprachstörungen voran. Auch<br />

werden schon jetzt KI-basierte Anwendungsszenarien für Industrieunternehmen und<br />

öffentliche Verwaltungen entwickelt. „Mit <strong>der</strong> nun durch den Landtag beschlossenen<br />

Weiterentwicklung <strong>der</strong> Berufsakademie Sachsen zur Dualen Hochschule Sachsen<br />

(DHSN) können wir diesen erfolgreichen <strong>Weg</strong>, hochschulische Bildung und kooperative<br />

Forschung gerade auch außerhalb von Ballungszentren anzubieten, ab 2025 unter<br />

noch einmal deutlich verbesserten Rahmenbedingungen fortsetzen. Wir hoffen, mit<br />

dem Hochschulstatus noch mehr <strong>der</strong> so dringend benötigten Fachkräfte bei uns qualifizieren<br />

zu können und so die lei<strong>der</strong> viel zu große Lücke zwischen Nachfrage nach Studierenden<br />

bei unseren Partnern und Studieninteressenten wie<strong>der</strong> etwas schließen zu<br />

können“, sagt Direktor Prof. Dr. Lutz Neumann. Mit dem Gesetz ergeben sich aber auch<br />

noch neue Möglichkeiten zum Wissenstransfer in die Unternehmen: etwa durch die<br />

Einführung dualer Master-Studiengänge und den Ausbau bereits bestehen<strong>der</strong> Fortund<br />

Weiterbildungsangebote.<br />

52


Der Fre<strong>ist</strong>aat hat drei neue Hubschrauber<br />

vom Typ H145 bestellt.<br />

Die erste Maschine soll noch 2024<br />

einsatzbereit sein<br />

FLIEGT UNSERE<br />

FEUERWEHR BALD<br />

ZU WALDBRÄNDEN?<br />

53


Nach den verheerenden Waldbränden 2022 hat <strong>der</strong> Fre<strong>ist</strong>aat reagiert und die Strukturen<br />

angepasst. Für den Brand- und Katastrophenschutz gibt das Land zusätzliche 30 Mio. Euro aus<br />

Allein im Brandfall „Gohrischheide“ verbrannten über 950 ha<br />

Waldfläche. Dies entspricht einer Fläche von 1.330 Fußballfel<strong>der</strong>n<br />

und stellt den größten Waldbrand im Fre<strong>ist</strong>aat Sachsen seit<br />

30 Jahren dar. Der Brandfall „Nationalpark Sächsische Schweiz“<br />

war eine Katastrophenlage, in <strong>der</strong> <strong>der</strong> Landkreis Sächsische<br />

Schweiz-Osterzgebirge Hilfsangebote über Einsatzpersonal und<br />

Einsatzmittel aus <strong>der</strong> gesamten Bundesrepublik Deutschland annehmen<br />

musste, um die Flammen zu besiegen. In <strong>der</strong> Folge <strong>der</strong><br />

Waldbrände von 2022 bildete <strong>der</strong> Fre<strong>ist</strong>aat eine Expertenkommission,<br />

die ein strategisches Waldbrandschutzkonzept erstellt<br />

hat. <strong>Das</strong> sieht Investitionen von über 30 Mio. Euro für den Waldbrandschutz<br />

vor.<br />

<strong>Das</strong> Konzept geht das <strong>Thema</strong> ganzheitlich an: etwa durch Vernetzung<br />

vorbeugen<strong>der</strong> und abwehren<strong>der</strong> Maßnahmen, die Fachausbildung<br />

von Einsatzkräften <strong>der</strong> Feuerwehr, die Stationierung<br />

von Einsatzmitteln in Gefahrenbereichen sowie die Vernetzung<br />

<strong>der</strong> Feuerwehr mit Forst, Polizei, Katastrophenschutz und THW.<br />

Künftig wird zum Beispiel eine Son<strong>der</strong>einheit für den Lufteinsatz<br />

gebildet, bei <strong>der</strong> auch Polizeihubschrauber die Feuerwehrkräfte<br />

unterstützen können. Schon erprobt <strong>ist</strong> außerdem Cell Broadcast,<br />

eine neue Technik zur Warnung <strong>der</strong> Bürger. Die Kommission<br />

empfahl noch mehr Neuerungen, die <strong>der</strong> Fre<strong>ist</strong>aat auch umsetzt:<br />

So sollen die Einsatzmittel <strong>der</strong> Feuerwehren technisch und fachlich<br />

ergänzt werden. Die Einsatzkräfte werden für Boden- und<br />

Lufteinsatz geschult. Ferner steht die Entwicklung einer Alarmordnung<br />

und eines Kostenmodells für Waldbrände auf dem Plan.<br />

Die betroffenen Feuerwehren bekommen Führungsunterstützung<br />

durch feuerwehrtechnische Beamte des Fre<strong>ist</strong>aates, sofern<br />

die Gemeinde- und Kreisverwaltungen diese anfor<strong>der</strong>n. Und die<br />

Polizeihubschrauber sollen mit spezieller Technik zur Menschenrettung<br />

und Brandbekämpfung ausgestattet werden. Neu <strong>ist</strong><br />

auch die Einführung von sechs Alarmstufen.<br />

Um die finanzielle Überfor<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Gemeinden zu vermeiden,<br />

hat <strong>der</strong> Fre<strong>ist</strong>aat eigens das Gesetz geän<strong>der</strong>t. „Wir als <strong>CDU</strong><br />

helfen den Helfern! Wir sind dankbar für den täglichen Einsatz<br />

<strong>der</strong> Retter und halten ihnen den Rücken frei. Deswegen haben<br />

wir das Gesetz über den Brandschutz, Rettungsdienst und Katastrophenschutz<br />

um die Erkenntnisse aus den Waldbränden des<br />

Jahres 2022 erweitert. Dabei <strong>ist</strong> auch die Bedeutung des Schutzes<br />

kritischer Infrastruktur durch dessen ausdrückliche Aufnahme<br />

in das Gesetz gestärkt worden“, sagt <strong>der</strong> <strong>CDU</strong>-Innenpolitiker<br />

Ronny Wähner. „Außerdem werden die Engagierten <strong>der</strong> Bergund<br />

Wasserrettung durch das Gesetz mit ihren Kollegen des<br />

Brand- und Katastrophenschutzes gleichgestellt. Mit einer gesetzlichen<br />

Regelung zur ‚Organisierten Ersten Hilfe‘ wird eine<br />

rechtliche Grundlage geschaffen, eine qualifizierte Erstversorgung<br />

vor dem Eintreffen des Rettungsdienstes in einem Landkreis<br />

zu organisieren.“<br />

Ronny Wähner<br />

<strong>CDU</strong>-Innenpolitiker<br />

BESSERE AUSSTATTUNG<br />

„Die <strong>CDU</strong> hat sich unter an<strong>der</strong>em für die<br />

Neuanschaffung von drei le<strong>ist</strong>ungsstarken<br />

Polizei-Hubschraubern stark-gemacht. Sie<br />

werden ein breites Einsatzspektrum von<br />

<strong>der</strong> Verbrechensbekämpfung bis hin zur<br />

Unterstützung <strong>der</strong> Feuerwehr bei Waldbränden<br />

abdecken.“<br />

Waldbrände gehören zu den gefährlichsten<br />

Schadensfeuern. Sie können<br />

sich schnell ausbreiten und zerstören<br />

den Lebensraum von Mensch und Tier<br />

54


Die Feuerwehr <strong>ist</strong> sein zweites Leben:<br />

Eigentlich <strong>ist</strong> René Rittrich Polier.<br />

Bei <strong>der</strong> Feuerwehr <strong>ist</strong> er seit <strong>19</strong>95<br />

VOLL EINSATZBEREIT<br />

DANK EHRENAMT<br />

Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr, heißt es bei <strong>der</strong> Feuerwehr. Für die Engagierten bei den<br />

Freiwilligen Feuerwehren <strong>ist</strong> das Motto wie ein zweites Leben<br />

Feuerwehr <strong>ist</strong> im Blut von René Rittrich. Der Ehrenamtliche <strong>ist</strong><br />

Wehrleiter <strong>der</strong> Freiwilligen Feuerwehr Ebersbrunn, einem Ortsteil<br />

von Lichtentanne im Landkreis Zwickau. Mit neun Jahren <strong>ist</strong><br />

er zur Jugendfeuerwehr gekommen. „<strong>Das</strong> war keine Frage. Auch<br />

mein Vater und Bru<strong>der</strong> sind in <strong>der</strong> Feuerwehr“, sagt René Rittrich.<br />

Sein Cousin <strong>ist</strong> in Hirschfeld, <strong>der</strong> Nachbargemeinde von Lichtentanne,<br />

bei <strong>der</strong> Feuerwehr. Für René Rittrich <strong>ist</strong> das Engagement<br />

sozusagen Familiensache. Mit 16 begann er seine Grundausbildung.<br />

Zwei Jahre später war er bereits Jugendfeuerwart. Mit seinem<br />

Engagement überzeugte er die Kameraden und wurde mit<br />

22 stellvertreten<strong>der</strong> Wehrleiter. Seit drei Jahren <strong>ist</strong> er nun Wehrleiter.<br />

„In das Engagement geht schon sehr viel Zeit. Es <strong>ist</strong> wie ein<br />

zweites Leben. Meine Frau hält mir den Rücken frei. Dafür bin<br />

ich sehr dankbar“, sagt René Rittrich. Auch wenn <strong>der</strong> junge Vater<br />

von zwei Kin<strong>der</strong>n sein Engagement liebt, kommt mit <strong>der</strong> Aufgabe<br />

häufig ein „Dienst nach dem Dienst“, wie er es nennt. Damit<br />

meint er die Verwaltung und die Wartungsarbeit, für die er verantwortlich<br />

<strong>ist</strong>. „Ich würde mir schon wünschen, dass die Bürokratie<br />

vereinfacht wird. Gerade bei Einsatzberichten o<strong>der</strong> Kleininvestitionen<br />

wäre aus meiner Sicht Spielraum“, sagt René Rittrich.<br />

Auch die Unterstützung <strong>der</strong> Kommune durch den Staat könnte<br />

seiner Meinung nach weiter gestärkt werden. Ein Beispiel: die<br />

55


Kerstin Nicolaus <strong>ist</strong> selbst in <strong>der</strong> Freiwilligen Feuerwehr. Über die Arbeit <strong>der</strong><br />

Engagierten informiert sie sich regelmäßig<br />

Ein Großteil <strong>der</strong> Einsätze <strong>der</strong> Ortsfeuerwehren von Lichtentanne <strong>ist</strong> nach<br />

Unfällen auf <strong>der</strong> Autobahn<br />

Einer <strong>der</strong> Brandeinsätze <strong>der</strong> Freiwilligen Ortsfeuerwehr Ebersbrunn ging zu<br />

einem Vierseitenhof<br />

angrenzende Autobahn und Schnellstraßen. Lichtentanne liegt<br />

in <strong>der</strong> Nähe <strong>der</strong> A72. Zwei Drittel <strong>der</strong> 36 Einsätze im vergangenen<br />

Jahr waren technische Hilfele<strong>ist</strong>ungen nach Unfällen. „Mal<br />

gerät ein LKW in Brand, mal treten Gefahrstoffe aus o<strong>der</strong> wir beseitigen<br />

eine Ölspur“, erzählt René Rittrich. Die Finanzierung <strong>der</strong><br />

Feuerwehr liegt bei <strong>der</strong> Kommune, die Einsätze sind allerdings<br />

häufig auf einer Straße, für die <strong>der</strong> Bund verantwortlich <strong>ist</strong>. „Es<br />

gibt För<strong>der</strong>mittel, aber die reichen häufig nicht aus. Die Feuerwehr<br />

darf bei <strong>der</strong> Investition nicht stehen bleiben“, weiß René<br />

Rittrich. Seitdem er bei <strong>der</strong> Feuerwehr <strong>ist</strong>, musste die sich stetig<br />

mo<strong>der</strong>nisieren. „Wir brauchten zum Beispiel ein neues Spreizgerät,<br />

weil unseres nicht mehr für die verstärkten Karosserien<br />

gereicht hat“, verrät René Rittrich. Und ergänzt: „Außerdem haben<br />

wir fast den gesamten Fuhrpark erneuert, neue Helme und<br />

Funktechnik besorgt und auch in die Ausbildung investiert.“ In<br />

Zukunft werden weitere Investitionen in Richtung Elektroautos<br />

relevant. „Für die Rettung bei Unfällen mit E-Autos werden wir<br />

neue Technik brauchen. Zum Beispiel eine Wärmebildkamera,<br />

mit <strong>der</strong> wir den Unfallwagen überwachen können“, weiß René<br />

Rittrich. Um immer optimal einsatzbereit zu sein, arbeitet die<br />

Freiwillige Feuerwehr Ebersbrunn mit an<strong>der</strong>en Feuerwehren in<br />

<strong>der</strong> Umgebung zusammen. Die Dorffeuerwehren von Lichtentanne<br />

haben sich jeweils spezialisiert. „Die einen haben beson<strong>der</strong>e<br />

Technik für Beleuchtung und die an<strong>der</strong>en das Schlauchmaterial.<br />

So muss nicht je<strong>der</strong> alles vor- und instand halten“, erklärt<br />

René Rittrich. Außerdem kooperiert seine Feuerwehr mit <strong>der</strong><br />

Berufsfeuerwehr von Zwickau. „Mir gefällt diese Zusammenarbeit<br />

und <strong>der</strong> gemeinsame Grundgedanke: Helfen, wenn Hilfe<br />

notwendig <strong>ist</strong>“, erklärt <strong>der</strong> Wehrleiter. Auf seine Kameraden und<br />

Kameradinnen kann er immer zählen. „Es <strong>ist</strong> ein tolles Miteinan<strong>der</strong><br />

über Generationen hinweg“, sagt René Rittrich dankbar.<br />

Bei <strong>der</strong> Feuerwehr Ebersbrunn sind 36 Aktive bei Einsätzen, 17<br />

Senioren sind in <strong>der</strong> Altersabteilung. „Wir versuchen es auch<br />

an die Jugend weiterzugeben“, sagt René Rittrich. <strong>Das</strong> funktioniert<br />

in seiner Feuerwehr sehr gut. Derzeit sind 13 Kin<strong>der</strong> und<br />

Jugendliche in <strong>der</strong> Jugendfeuerwehr. „Wir überlegen, ob wir eine<br />

Kin<strong>der</strong>feuerwehr gründen. Aber dazu bräuchte es zusätzliche<br />

Ressourcen“, verrät <strong>der</strong> Wehrleiter. Kerstin Nicolaus <strong>ist</strong> <strong>CDU</strong>-Abgeordnete<br />

und setzt sich für die Feuerwehren im Fre<strong>ist</strong>aat ein.<br />

Sie sagt: „Die Feuerwehren in Sachsen sind an 365 Tagen im Jahr<br />

rund um die Uhr für ihre Mitbürger da. Sie helfen in Notfällen<br />

schnell und kompetent, retten Leben und schützen Hab und Gut.<br />

Die Mehrzahl unserer Feuerwehrleute le<strong>ist</strong>et diesen wichtigen<br />

Dienst im Ehrenamt! Die Feuerwehr blickt auf eine 135-jährige<br />

Tradition zurück und <strong>ist</strong> dabei gleichzeitig hochinnovativ und<br />

einsatzstark. Uns als <strong>CDU</strong>-Fraktion <strong>ist</strong> es wichtig, die Investitionen<br />

in den kommunalen Brandschutz weiterhin auf so hohem<br />

Niveau wie in den Vorjahren weiterzuführen.“<br />

56


SACHSEN SOLL<br />

SICHERSTES<br />

LAND WERDEN<br />

1.000 neue Poliz<strong>ist</strong>en für mehr Sicherheit im Fre<strong>ist</strong>aat hatte die <strong>CDU</strong> als Wahlversprechen<br />

20<strong>19</strong> ausgegeben. Und sie hat Wort gehalten<br />

Die <strong>CDU</strong>-Fraktion hat erfolgreich für eine<br />

Aufstockung des Polizei-Personals gesorgt.<br />

1.000 neue Poliz<strong>ist</strong>en verprach die Union<br />

im Wahlkampf – am Ende wurden es sogar<br />

mehr. Allein in den Jahren 2021 und 2022<br />

wurden 700 bzw. 600 neue Polizeianwärter<br />

eingestellt. 30 Monate lang dauert die<br />

Ausbildung, die an den drei Polizeifachschulen<br />

in Schneeberg, Chemnitz und<br />

Leipzig durchgeführt wird. Alle Auszubildenden<br />

<strong>der</strong> Polizei Sachsen haben vom<br />

ersten Tag an den Status eines Beamten<br />

auf Wi<strong>der</strong>ruf inne und erhalten eine monatliche<br />

Ausbildungsvergütung in Höhe<br />

von rund 1.300 Euro. Nach bestandener<br />

Laufbahnprüfung werden die Anwärter<br />

zum Polizeime<strong>ist</strong>er ernannt und in das Beamtenverhältnis<br />

auf Probe übernommen.<br />

Sie kommen anschließend beispielsweise<br />

in den Einsatzeinheiten <strong>der</strong> Bereitschaftspolizei<br />

o<strong>der</strong> im Streifendienst sowie den<br />

Einsatzzügen <strong>der</strong> Polizeidirektionen im<br />

Fre<strong>ist</strong>aat Sachsen zum Einsatz. Und sie haben<br />

einiges zu tun: Denn auch wenn in <strong>der</strong><br />

Polizeilichen Kriminalitätsstat<strong>ist</strong>ik (PKS)<br />

die Allgemeinkriminalität zurückgegangen<br />

<strong>ist</strong> und die Gesamtaufklärungsquote<br />

bei 60,9 Prozent liegt, gibt es immer noch<br />

Bereiche, in denen Handlungsbedarf besteht.<br />

So stieg 2023 die Gesamtkriminalität<br />

im Vergleich zum Vorjahr leicht an. „Breite<br />

Aufmerksamkeit verlangt <strong>der</strong> Anstieg <strong>der</strong><br />

Kriminalität bei Jugendlichen und lei<strong>der</strong><br />

auch Kin<strong>der</strong>n, die noch gar nicht strafmündig<br />

sind. Für die sächsische Polizei liegt hier<br />

ein sensibles Aufgabenfeld. Ich bin für jede<br />

Initiative dankbar, die <strong>der</strong> Straffälligkeit<br />

von Kin<strong>der</strong>n vorbeugen will“, sagt Sachsens<br />

Innenmin<strong>ist</strong>er Armin Schuster.<br />

„Sachsen <strong>ist</strong> ein sicheres Bundesland,<br />

denn die Allgemeinkriminalität<br />

bleibt im mehrjährigen<br />

Vergleich weiterhin niedrig. Die<br />

sächsische Polizei hat mit ihrer Arbeit<br />

die Aufklärungsquote auf den<br />

höchsten Stand <strong>der</strong> letzten zehn<br />

Jahre gebracht“, sagt Innenmin<strong>ist</strong>er<br />

Armin Schuster<br />

57


POLITIK MIT<br />

STALLGERUCH<br />

Die sächsischen Bauern sorgen für gute regionale Produkte.<br />

Unnötige Auflagen machen die Arbeit aber unwirtschaftlich.<br />

Mit Erfahrung und Weitsicht kann sich das än<strong>der</strong>n<br />

Die Agrarbranche <strong>ist</strong> eine <strong>der</strong> innovativsten<br />

Bereiche überhaupt. Aktuellen<br />

Schätzungen nach kann heute durch<br />

mo<strong>der</strong>ne Technik und höhere Produktivität<br />

ein Landwirt 139 Menschen ernähren.<br />

Mit <strong>der</strong> Innovation geht auch<br />

ein stetiger Wandel einher. <strong>Das</strong> weiß<br />

Georg-Ludwig von Breitenbuch aus<br />

eigener Erfahrung. Der <strong>CDU</strong>-Abgeordnete<br />

betreibt einen land- und forstwirtschaftlichen<br />

Betrieb im Landkreis<br />

Leipzig. Außerdem <strong>ist</strong> er Vorstand<br />

<strong>der</strong> Agrargenossenschaft e.G. Kohrener<br />

Land. „Durch die Überalterung <strong>der</strong><br />

Betriebsleitungen, die Regulierungsmaßnahmen<br />

im Bereich Umwelt- und<br />

Tierschutz sowie einen intensiven Preiswettbewerb<br />

geht die Zahl <strong>der</strong> landwirtschaftlichen<br />

Betriebe immer weiter zurück“,<br />

bedauert er. Seiner Meinung nach<br />

machen unreal<strong>ist</strong>ische Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

die Freude am Beruf und die Betriebe<br />

kaputt. „In den vergangenen vier Jahren<br />

haben wir dies als Landwirte in Sachsen<br />

zunehmend erfahren. Ich habe mich<br />

gemeinsam mit meinen Kollegen stets<br />

für eine, da notwendige, praxisnahe<br />

und realisierbare Agrar- und För<strong>der</strong>politik<br />

eingesetzt. Lei<strong>der</strong> wurden die Bretter,<br />

die wir bohren, immer dicker“, sagt<br />

Georg-Ludwig von Breitenbuch.<br />

Für ihn <strong>ist</strong> es daher umso wichtiger,<br />

weiter für die Interessen <strong>der</strong> Agrar- und<br />

Landwirtschaft eintreten zu können. „In<br />

meiner Arbeit als Abgeordneter arbeite<br />

ich immer eng mit dem Berufsstand<br />

zusammen. Politik kann für mich nur<br />

funktionieren, wenn wir Bedenken hören<br />

und reagieren. Um Politik an die<br />

Menschen heranzubringen, braucht es<br />

eben diesen Austausch, eine wirkliche<br />

Zusammenarbeit“, sagt <strong>der</strong> <strong>CDU</strong>-Abgeordnete.<br />

Zunehmende Bürokratie<br />

und unzählige Kontrollen kosten Kraft<br />

und Geld. Die Haltung von Milchvieh,<br />

Schweinen und beson<strong>der</strong>s Schafen wird<br />

dadurch unwirtschaftlich. Doch gibt<br />

es weniger Vieh, produzieren die Bauern<br />

auch keinen wirtschaftseigenen<br />

Dünger wie Gülle und M<strong>ist</strong>. Ein jahrtausendealter<br />

Rhythmus kommt aus<br />

dem Gleichgewicht. „Daher bedarf es<br />

dringend einer Überarbeitung von Verordnungen,<br />

die den Betrieben nur wirtschaftliche<br />

Schwierigkeiten ohne einen<br />

großen Mehrwert für Umwelt und Betrieb<br />

bringen“, for<strong>der</strong>t Georg-Ludwig<br />

von Breitenbuch. Für ihn <strong>ist</strong> klar: „Wir<br />

als sächsische <strong>CDU</strong> setzen uns für eine<br />

Vereinfachung <strong>der</strong> För<strong>der</strong>struktur mit<br />

machbaren und wirkungsvollen Umweltmaßnahmen<br />

ein.“<br />

58


Georg-Ludwig von Breitenbuch<br />

<strong>ist</strong> selbst Landwirt. Aus Erfahrung<br />

weiß er, was den Betrieben hilft<br />

und bei den Bauern ankommt<br />

59


WANDERN, WO DER<br />

WEIN WÄCHST<br />

Die <strong>CDU</strong>-Abgeordnete Daniela Kuge<br />

mit Sachsens Min<strong>ist</strong>erpräsidenten<br />

Michael Kretschmer im Weinberg des<br />

Meißner Winzers Ricco Hänsch (re.)<br />

60


Im Elbtal zwischen Dresden und Meißen liegt<br />

Deutschlands kleinstes Weinbaugebiet. Es <strong>ist</strong><br />

Kulturgut und Wirtschaftsfaktor zugleich<br />

Sachsens Weinbau hat eine über 800-jährige Tradition: Erstmals<br />

im Jahr 1161 wurde <strong>der</strong> sächsische Weinbau urkundlich erwähnt.<br />

<strong>Das</strong>s hier, trotz <strong>der</strong> Lage im Nordosten des Landes, insbeson<strong>der</strong>e<br />

bei den Weißweinen Spitzenqualität gekeltert werden kann, <strong>ist</strong><br />

Ausdruck des beson<strong>der</strong>en Klimas. Der Wechsel von Tageswärme<br />

und Kühle <strong>der</strong> Nacht sorgt für reiche Aroma- und Bukettstoffe in<br />

den Weinen. <strong>Das</strong> Weinbaugebiet Sachsen <strong>ist</strong> mit seinen rund 450<br />

Hektar Rebfläche eine <strong>der</strong> kleinsten und das östlichste Deutschlands.<br />

Es erstreckt sich rund um Dresden über 45 Kilometer Länge<br />

von Pillnitz über Radebeul und Meißen bis Diesbar-Seußlitz. Als<br />

Wiege des sächsischen Weinbaus gilt die Porzellanstadt Meißen,<br />

hier findet jährlich auch das größte Weinfest des Landes statt.<br />

Der sächsische Wein <strong>ist</strong> ein wichtiges traditionelles Kulturgut,<br />

inzwischen aber auch wie<strong>der</strong> relevanter Wirtschaftsfaktor. Damit<br />

auch das wirtschaftliche Klima stimmt, kümmert sich die<br />

<strong>CDU</strong>-Fraktion regelmäßig um die Belange <strong>der</strong> Winzer mit ihren<br />

Weingütern. Bei einer Weinbergwan<strong>der</strong>ung an einem sonnigen<br />

Sonntag konnte <strong>der</strong> <strong>CDU</strong>-Abgeordnete und sächsische Min<strong>ist</strong>erpräsident<br />

Michael Kretschmer die landschaftliche Schönheit des<br />

Elbtals in Verbindung mit <strong>der</strong> Qualität <strong>der</strong> sächsischen Weine<br />

erleben. Eingeladen zu <strong>der</strong> Wandung am Meißener Kapitelberg<br />

hatte die Meißner <strong>CDU</strong>-Abgeordnete Daniela Kuge. „Es <strong>ist</strong> mir<br />

einfach ein Herzensanliegen, dass die Winzer wissen, dass wir<br />

an ihrer Seite stehen und um die Herausfor<strong>der</strong>ungen wissen,<br />

hier Spitzenqualität herzustellen“, sagt sie. Aus dem gleichen<br />

Grund engagiert sie sich auch regelmäßig ehrenamtlich als Helferin<br />

bei <strong>der</strong> Traubenlese.<br />

Der Wein aus Sachsen gilt als Rarität. Zahlreiche Auszeichnungen<br />

sächsischer Weine in den letzten Jahren sprechen für sich.<br />

Die Lage im Elbtal stellt aber auch eine beson<strong>der</strong>e Herausfor<strong>der</strong>ung<br />

dar: Denn die Bewirtschaftung an den Steilhängen <strong>ist</strong> mit<br />

viel Aufwand verbunden. Rund 40 Personen machten sich gemeinsam<br />

mit Daniela Kuge und dem sächsischen Min<strong>ist</strong>erpräsdienten<br />

auf den <strong>Weg</strong>, die sächsische Weinwirtschaft genauer<br />

zu erkunden. Unter den Gästen waren auch Unternehmer aus<br />

dem Landkreis, viele einfache Freunde des sächsischen Weines<br />

und eine ehemalige Weinkönigin. Beim Weingut Vincenz Richter<br />

ging es am späten Vormittag los. Nach einer halbstündigen<br />

Wan<strong>der</strong>ung traf die Gruppe am Weinberghäuschen Schwalbennest<br />

<strong>der</strong> Winzergenossenschaft ein. <strong>Das</strong> Weinberghaus <strong>ist</strong><br />

61


Zur Qualitätskontrolle gehört<br />

auch immer eine Kostprobe. Bei<br />

schönem Wetter und mit bestem<br />

Ausblick <strong>ist</strong> die beson<strong>der</strong>s gut<br />

zu einem Wahrzeichen des Weinbaus im Meißner Land zum<br />

beliebten Ziel für Wan<strong>der</strong>ungen geworden. Wie schon am Startpunkt<br />

sorgten die Winzer für echte Genussmomente. Bei einem<br />

kühlen Glas Souvignier Gris wurde zum Beispiel die Qualität <strong>der</strong><br />

Traube diskutiert. Die gesellige Runde („in vino veritas!“) sprach<br />

aber auch über die Situation <strong>der</strong> sächsischen Winzer, etwa die<br />

Schwierigkeiten beim Weinanbau durch die Steillagen und die<br />

Herausfor<strong>der</strong>ungen bei <strong>der</strong> Pflege <strong>der</strong> Trockenmauern.<br />

Bei einem Rundgang durch die Weinberge bleibt auch Zeit für ein persönliches<br />

Gespräch und Erfahrungsaustausch<br />

Zur Unterstützung <strong>der</strong> Winzer hatte die <strong>CDU</strong>-Fraktion erst im<br />

Januar des Vorjahres erreicht, dass sich das sächsische Landwirtschaftsmin<strong>ist</strong>erium<br />

näher mit <strong>der</strong> Situation des Weinbaus<br />

im Fre<strong>ist</strong>aat befasst. „Sachsens Winzer brauchen Unterstützung.<br />

Die Terrassensanierung ihrer typischen Steillagen bleibt eine<br />

große Aufgabe. Dafür werden dringend finanzielle Mittel benötigt.<br />

Hier <strong>ist</strong> das Landwirtschaftsmin<strong>ist</strong>erium in <strong>der</strong> Pflicht, aktiv<br />

zu helfen“, sagt Kuge. Der Antrag, den die <strong>CDU</strong>-Fraktion in den<br />

Landtag eingebracht hat, sieht aber noch mehr vor: „Unser Ziel<br />

<strong>ist</strong> es, eine Verbesserung <strong>der</strong> Dachmarke, des Marketings und<br />

des Qualitätsstandards zu erreichen. Der Grundsatz ‚Eine Rarität<br />

62


EDLE TROPFEN<br />

AUS SACHSEN<br />

„Eine Rarität – Weine aus Sachsen“:<br />

Zwischen Pirna und Diesbar-Seußlitz<br />

im Landkreis Meißen liegt das<br />

kleinste Weinanbaugebiet Deutschlands,<br />

das stetig wächst. Hier steht<br />

die Qualität des Weines im Vor<strong>der</strong>grund.<br />

Zahlreiche Auszeichnungen<br />

sächsischer Weine in den letzten<br />

Jahren sprechen für sich. Typisch für<br />

den Weinanbau im Fre<strong>ist</strong>aat sind<br />

die Steillagen und Terrassen entlang<br />

<strong>der</strong> Elbe. Beson<strong>der</strong>s weiße Rebsorten<br />

werden hier angebaut. In den vergangenen<br />

Jahren sind allerdings auch<br />

Rotweine dazugekommen.<br />

– Weine aus Sachsen‘ sollte dabei konsequent verfolgt werden.<br />

Zusätzlich soll dafür gesorgt werden, dass Partner für eine auf<br />

Sachsen ausgerichtete Weinbauforschung aufgebaut und unterstützt<br />

werden. Nur so <strong>ist</strong> es uns möglich, eine anwendungsorientierte<br />

Entwicklung des Weinbaus im Fre<strong>ist</strong>aat zu garantieren“,<br />

sagt Daniela Kuge.<br />

Nach einer kleinen Stärkung zog die Wan<strong>der</strong>gruppe schließlich<br />

weiter. Am Mittag traf man schließlich am Weingut Ricco<br />

Hänsch ein. Dort wurde erneut sächsischer Wein, dieses Mal<br />

Riesling, verköstigt. Zwischenzeitlich bekam Min<strong>ist</strong>erpräsident<br />

Kretschmer auch noch eine kurze Einweisung, wie die Rebschere<br />

richtig anzusetzen <strong>ist</strong>. „Ein bisschen <strong>ist</strong> so ein Termin wie eine<br />

Bürgersprechstunde im Freien“, schwärmt Daniela Kuge. „Hier<br />

kann man Themen ansprechen, die am besten vor Ort erklärt<br />

werden. Gleichzeitig sorgen das schöne Wetter, die wun<strong>der</strong>bare<br />

Natur und die herzlichen Menschen für eine einmalige Stimmung“,<br />

beschreibt sie den Tag. Und fügt an: „Unser Wein verbindet<br />

die Menschen hier in <strong>der</strong> Region und in Sachsen. Er <strong>ist</strong> <strong>der</strong><br />

leckerste Botschafter des Fre<strong>ist</strong>aats.“<br />

Hier fühlt man die Qualität des Weines bereits in <strong>der</strong> Traube. Min<strong>ist</strong>erpräsident<br />

und <strong>CDU</strong>-Abgeordneter Michael Kretschmer <strong>ist</strong> davon überzeugt<br />

63


Dem Handwerk eine Stimme geben:<br />

Roland Ermer setzt sich für<br />

ein breites Interesse an seinem<br />

Berufsstand ein<br />

UNSER<br />

HANDWERK<br />

HAT<br />

GOLDENEN<br />

BEDEUTUNG DES<br />

HANDWERKS<br />

Roland Ermer <strong>ist</strong> Bäcker mit Leib und Seele. Mit Frau und Tochter<br />

führt er einen traditionellen Betrieb in Bernsdorf im Landkreis<br />

Bautzen. Gegründet wurde die Bäckerei Ermer ursprünglich<br />

von Rudolf Ermer in Lubin/Schlesien. Nach <strong>der</strong> Vertreibung<br />

machten sich dessen Sohn Joachim mit seiner Frau Ingrid <strong>19</strong>60<br />

zunächst in Wittichenau bei Bautzen selbstständig. Die Bäckerei<br />

in Bernsdorf eröffneten sie schließlich <strong>19</strong>61. <strong>Das</strong> Geschäft<br />

übernahm Roland Ermer <strong>19</strong>88 von seinen Eltern. Handwerker<br />

zu sein bedeutet für den Bäcker mehr, als in <strong>der</strong> Backstube zu<br />

stehen. Er will seiner Berufsgruppe eine Stimme geben. Daher<br />

engagiert sich Roland Ermer seit Jahren in Verbänden. Bereits<br />

seit <strong>19</strong>89 <strong>ist</strong> er ehrenamtlich für das Bäckerhandwerk tätig.<br />

Seit 2012 <strong>ist</strong> er Aufsichtsratsvorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong> BÄKO Ost, von<br />

2011 bis 2021 war er Präsident des sächsischen Handwerkstages<br />

und <strong>ist</strong> seit Oktober 2023 Vizepräsident des internationalen<br />

Bäckerverbandes UIBC. Zuletzt war Roland Ermer außerdem<br />

Landesoberme<strong>ist</strong>er des Landesinnungsverbandes Saxonia. Im<br />

November 2023 wurde er schließlich zum Präsidenten des Zentralverbandes<br />

des Deutschen Bäckerhandwerks gewählt. „Unsere<br />

Branche steht vor großen Herausfor<strong>der</strong>ungen. Ich möchte<br />

dazu beitragen, dass die Interessenvertretung weiter gestärkt<br />

wird und das Bäckerhandwerk als hörbare Stimme wahrgenommen<br />

wird. Ich bin davon überzeugt: Gemeinsam können<br />

wir viel bewegen“, sagte Roland Ermer bei seiner Ernennung.<br />

Als Schwerpunkte seiner Arbeit sieht er den Bürokratieabbau,<br />

die Energiepreise und den Fachkräftemangel.<br />

BODEN<br />

Im sächsischen Handwerk trifft Erfahrung<br />

auf junge Talente<br />

<strong>Das</strong> Handwerk <strong>ist</strong> für Sachsen so prägend wie für kein an<strong>der</strong>es<br />

Bundesland. Jedes vierte Unternehmen, je<strong>der</strong> siebte<br />

Beschäftigte und je<strong>der</strong> vierte Auszubildende im Fre<strong>ist</strong>aat<br />

gehört dem Handwerk an. Damit <strong>ist</strong> die Branche von<br />

grundlegen<strong>der</strong> wirtschaftlicher Bedeutung für Sachsen.<br />

Hier wird Tradition mit Innovation verbunden: vom Musikinstrumentenbau<br />

bis zum Gesundheitshandwerk. Laut<br />

Sächsischem Handwerkstag, <strong>der</strong> Spitzenorganisation des<br />

Handwerks im Fre<strong>ist</strong>aat, wurden vergangenes Jahr 5.558<br />

Neu-Lehrverträge geschlossen. Damit blieb die Ausbildung<br />

in Sachsens Handwerk auf hohem Niveau stabil. Für 2024<br />

erwartet <strong>der</strong> Handwerkstag 700 Me<strong>ist</strong>er-Neuabschlüsse.<br />

„<strong>Das</strong> Handwerk braucht dringend Nachwuchs! Wir müssen<br />

frühzeitig Bege<strong>ist</strong>erung wecken und schon in Kita und<br />

Schule die Praxisnähe des Unterrichts in Kooperation mit<br />

Handwerksbetrieben gestalten. Es braucht ausreichende<br />

finanzielle Mittel für die berufliche Bildung. Insbeson<strong>der</strong>e<br />

müssen wir die überbetriebliche Lehrunterweisung weiterführen.<br />

Wir als <strong>CDU</strong> machen uns dafür stark“, sagt <strong>CDU</strong>-Abgeordneter<br />

und Handwerkspolitiker Kay Ritter. Er weiß:<br />

„Unser Land befinden sich mitten in einer Transformation.<br />

Um diesen Kraftakt bewältigen zu können, benötigen wir<br />

gut ausgebildete Fachkräfte! <strong>Das</strong> Handwerk muss deshalb<br />

wie<strong>der</strong> stärker ins gesellschaftliche Bewusstsein gerückt<br />

werden. Eine Ausbildung im Handwerk sichert jungen<br />

Menschen eine erfolgreiche Zukunft.“<br />

64


„Schmuck <strong>ist</strong> für mich ein wichtiges<br />

Accessoire <strong>der</strong> Persönlichkeit”, sagt<br />

Barbara Oehlke. Sie stellt Neuanfertigungen<br />

her und bietet Umarbeitungen<br />

sowie Reparaturen<br />

Barbara Oehlke <strong>ist</strong> Goldschmiedin aus Dresden. Seit 2000<br />

hat sie ihre eigene Werkstatt in <strong>der</strong> Neustadt. Bei ihr finden<br />

Handwerk und Kreativität zusammen. „Schmuckstücke<br />

sind für mich kleine Skulpturen, die sich an den Körper<br />

anschmiegen. Durch Form, mit Struktur sowie Farbe und<br />

Glanz berühren sie die Sinne des Menschen“, sagt sie. Silber-<br />

und Goldschmuck machen <strong>der</strong> Handwerkerin Lust auf<br />

Entdeckungen. „Ich bin immer auf <strong>der</strong> Suche nach individuellem<br />

Schmuck für selbstbewusste Menschen.“<br />

Die Kundschaft steht für das Eis und die Backwaren von<br />

Annett Oefler Schlange. Im Frühjahr 2023 hat die junge<br />

Konditorme<strong>ist</strong>erin im Dresdner Stadtbezirk Pieschen Oleilu,<br />

ihre Manufaktur für Eis und feines Gebäck, eröffnet. Im<br />

Sommer bietet sie 14 verschiedene Eissorten an. „Diese<br />

wechseln und überraschen immer wie<strong>der</strong>. Außerdem sind<br />

vegane Kreationen dabei“, verrät die Konditorin. Alle Produkte,<br />

die sie im Laden anbietet, stellt sie selbst vor Ort<br />

aus natürlichen Zutaten her. Darunter auch Fruchtragout,<br />

Cookies und Butterkaramell. In den kalten Monaten sind<br />

die Zimtschnecken von Annett Oefler beliebt.<br />

65


Martin Tömel leitet Gustavs Autohof in Wittgensdorf, einem<br />

Orteil von Kreischa im Landkreis Sächsische Schweiz-<br />

Osterzgebirge. Den Betrieb übernahm <strong>der</strong> Kraftfahrzeugtechnikerme<strong>ist</strong>er<br />

im Januar 2021 von seinem Vater. In<br />

zweiter Generation <strong>ist</strong> er nun Chef eines Familienunternehmens.<br />

„Mein Vater hat in den 90er-Jahren mit einem<br />

Mann angefangen. Bei <strong>der</strong> Übernahme hatten wir schon<br />

16 Mitarbeitende. Heute sind es 20“, verrät Martin Tömel.<br />

<strong>Das</strong> Geschäft läuft gut: „<strong>Das</strong> Auto brauchen die Menschen<br />

auf dem Land immer“, lächelt <strong>der</strong> KfZ-Me<strong>ist</strong>er. Er investiert<br />

in die Zukunft. Neben einer klassischen Werkstatt, einer<br />

Karosserieabteilung und einer Lackiererei gibt es nun<br />

auch eine Sattelei. „Hier beziehen wir Fahrzeugsitze“, sagt<br />

Martin Tömel. Für weitere Investitionen wünscht sich <strong>der</strong><br />

Firmenchef Planungssicherheit. „Bei E-Mobilität wissen wir<br />

nicht, welche Anschaffungen sich lohnen.“<br />

Kay Ritter<br />

<strong>CDU</strong>-Handwerkspolitiker<br />

SICHERE ZUKUNFT<br />

„<strong>Das</strong> Handwerk muss wie<strong>der</strong> stärker ins<br />

gesellschaftliche Bewusstsein gerückt<br />

werden. Eine Ausbildung im Handwerk<br />

sichert jungen Menschen eine erfolgreiche<br />

Zukunft.“<br />

Nora Seitz <strong>ist</strong> Fleischerme<strong>ist</strong>erin aus Chemnitz. Ihr Betriebwurde<br />

<strong>19</strong>32 von ihrem Urgroßvater gegründet. „<strong>Das</strong> Fleischerhandwerk<br />

<strong>ist</strong> meine Berufung. Wir haben unzählige<br />

interessante Teilbereiche in unserem Arbeitsalltag. Beson<strong>der</strong>s<br />

viel Freude bereitet mir die Ausbildung von jungen<br />

Menschen: Wissen weitergeben und von den nachfolgenden<br />

Generationen etwas mitbekommen”, sagt sie. Vor Ort<br />

und im Fernsehen tritt sie daher als Botschafterin für das<br />

Handwerk auf. „Außerdem durfte ich mit <strong>der</strong> Verantwortlichen<br />

beim Deutschen Fleischerverband, Alicia Utrillas, die<br />

Nationalmannschaft des Fleischerhandwerks gründen.”<br />

66


EIN ARBEITSPLATZ<br />

ÜBER DEN DÄCHERN<br />

VON CHEMNITZ<br />

mit Basketballplatz<br />

Vom Profisport zum Grün<strong>der</strong>tum: Mit Weitsicht macht sich<br />

ein Basketballer für Kreativität in Sachsen stark<br />

Malte Ziegenhagen, ehemaliger Kapitän<br />

des Chemnitzer Basketballbundeslig<strong>ist</strong>en<br />

Niners, kommt ursprünglich aus Berlin.<br />

Heute <strong>ist</strong> er in Chemnitz zu Hause<br />

67


Hier <strong>ist</strong> Platz für Kreativität<br />

und Vernetzen: Die Idee von<br />

„die fabrik“ Chemnitz <strong>ist</strong> in<br />

Sachsen bisher einzigartig<br />

So soll es an <strong>der</strong> Zwickauer Straße in Chemnitz bald aussehen. Noch wird gebaut<br />

– im Sommer soll aber alles fertig sein<br />

„Als ich von <strong>der</strong> Idee gehört habe, war ich sofort angezündet“,<br />

sagt Malte Ziegenhagen. Von 2016 bis 2022<br />

spielte er bei den Chemnitzer Niners, zuletzt als Manschaftskapitän.<br />

Heute <strong>ist</strong> <strong>der</strong> ehemalige Basketballprofi<br />

für den Bereich Netzwerk und Partner bei „die fabrik“ in<br />

Chemnitz verantwortlich. In <strong>der</strong> früheren Tüllfabrik auf<br />

<strong>der</strong> Zwickauer Straße entsteht auf fast 10.000 Quadratmetern<br />

gerade ein Kreativzentrum und Co-Working-Space<br />

mit allerlei Extras. Neben Büros und Arbeitsbereichen<br />

soll „die fabrik“ in Zukunft eine Bäckerei mit Café, Fitnessräume<br />

und Apartments bieten. Und auch für das Dach<br />

gibt es ein spezielles Konzept. „Unsere Rooftop-Bar <strong>ist</strong> an<br />

die Monkey Bar in Berlin angelehnt“, sagt Malte Ziegenhagen<br />

und zeigt auf eine Glaskonstruktion mit fantastischem<br />

Blick über Chemnitz. Außerdem gibt es in „die<br />

fabrik“ über den Dächern <strong>der</strong> Stadt bald einen Basketballplatz.<br />

Diesen will Malte Ziegenhagen auch für sein<br />

Kin<strong>der</strong>- und Jugendprojekt „Raise Up Academy“ nutzen.<br />

Wer arbeitet, <strong>der</strong> soll auch seine Freizeit genießen. „die fabrik“ Chemnitz wird dafür<br />

eine Bäckerei mit Café haben<br />

Der Einzug <strong>ist</strong> für Sommer 2024 geplant. Für Juni werden<br />

die ersten Events organsiert. Auch die Möbel sind<br />

bereits im Erzgebirge bestellt. „Der milde Winter hat für<br />

den Bau geholfen. Alles <strong>ist</strong> in Timeline“, freut sich Malte<br />

Ziegenhagen. Er weiß: „So ein Ort <strong>ist</strong> für Chemnitz außergewöhnlich“.<br />

Wer hier gerne arbeiten und Zeit verbringen<br />

möchte, <strong>der</strong> kann eine Mitgliedschaft beantragen<br />

und sogenannter Member bei „die fabrik“ werden. Als<br />

solcher kann man an den Event-, Sport- und Freizeitan-<br />

68


geboten teilnehmen und hat direkten Zugang zur Community.<br />

Am Wochenende sollen Mitglie<strong>der</strong> außerdem<br />

drei Gäste mitbringen können. Auch das flexible Einmieten<br />

o<strong>der</strong> eine eigene Geschäftsadresse sollen in Zukunft<br />

möglich sein. „Ich finde es wichtig, dass sich Unternehmen<br />

vernetzen. Deshalb glaube ich an die Vision, die wir<br />

hier haben“, sagt Ziegenhagen. „Wir“, das sind neben<br />

dem ehemaligen Sportler seine Teammitglie<strong>der</strong> Markus<br />

Driescher und Alicia Marcion sowie die Investoren Frank<br />

Theeg, Frank Steinert und Gerd Göbelbecker. „Frank<br />

Theeg <strong>ist</strong> auf mich zugekommen und hat mich für das<br />

Projekt bege<strong>ist</strong>ert“, erinnert sich Malte Ziegenhagen. <strong>Das</strong><br />

Durchhaltevermögen, das <strong>der</strong> Basketballer im Profisport<br />

brauchte, bringt er heute in „die fabrik“ ein. „Mittlerweile<br />

<strong>ist</strong> zu sehen, was wir hier vorhaben. Dennoch braucht es<br />

jeden Tag Ehrgeiz, um an<strong>der</strong>e Menschen von <strong>der</strong> Idee und<br />

für eine Membership zu bege<strong>ist</strong>ern“, weiß <strong>der</strong> Ex-Profi.<br />

Und es läuft: Insgesamt soll „die fabrik“ Platz für 1.000<br />

Members bieten. Von den 250 flexibel und fest buchbaren<br />

Arbeitsplätzen <strong>ist</strong> bereits ein Großteil vergeben. <strong>Das</strong><br />

Interesse am Projekt <strong>ist</strong> groß.<br />

Auch die Politik kommt gern vorbei. Zu Besuch waren<br />

unter an<strong>der</strong>em schon <strong>der</strong> <strong>CDU</strong>-Abgeordnete und Sachsens<br />

Min<strong>ist</strong>erpräsident Michael Kretschmer. Auch <strong>der</strong><br />

<strong>CDU</strong>-Abgeordnete und Sachsens Regionalmin<strong>ist</strong>er Thomas<br />

Schmidt zählte schon zu den Gästen. Er sagt: „Chemnitz<br />

<strong>ist</strong> eine sehr mo<strong>der</strong>ne Stadt, die auf hervorragende<br />

Weise mit ihrer reichhaltigen Industriekultur umgeht.<br />

<strong>Das</strong> hat auch dieser Besuch erneut deutlich gemacht.“<br />

Einer <strong>der</strong> Unterstützer des Projektes <strong>ist</strong> <strong>der</strong> Chemnitzer<br />

<strong>CDU</strong>-Abgeordnete Alexan<strong>der</strong> Dierks. Er sagt: „<strong>Das</strong> Projekt<br />

zeigt, dass Chemnitz Innovation kann, auch für junge,<br />

engagierte Leute attraktiv <strong>ist</strong> und es macht Lust auf die<br />

Zukunft <strong>der</strong> Stadt."<br />

MITTEN IM<br />

STRUKTURWANDEL<br />

Marko Schiemann<br />

<strong>CDU</strong>-Abgeordneter<br />

Der Strukturwandel in den sächsischen Braunkohlerevieren<br />

<strong>ist</strong> eine beson<strong>der</strong>e Herausfor<strong>der</strong>ung,<br />

die den betroffenen sächsischen Regionen große<br />

Chancen bietet. Zur Bewältigung dieser Herausfor<strong>der</strong>ung<br />

werden bis zum Jahr 2038 insgesamt 10 Milliarden Euro<br />

zur Verfügung gestellt. Diese Finanzhilfen sollen insbeson<strong>der</strong>e<br />

<strong>der</strong> Sicherung <strong>der</strong> Arbeitsplätze nach dem Ausstiegs aus <strong>der</strong><br />

Verstromung von Braunkohle dienen. Die Akteure in den beiden<br />

Revieren selbst haben dabei verschiedene Möglichkeiten,<br />

den Strukturwandel inhaltlich (mit-)zugestalten, einerseits<br />

auf Bürgerdialogen, an<strong>der</strong>erseits konkret vor Ort bei <strong>der</strong> Umsetzung<br />

<strong>der</strong> Projekte. Die <strong>CDU</strong>-Fraktion setzt dabei unter an<strong>der</strong>em<br />

auf breit angelegte Beteiligungsprozesse, eine hohe<br />

Umsetzungsgeschwindigkeit und die Absicherung des Fachkräftebedarfs.<br />

„Am Ende sollen im Jahr 2038 in den ehemaligen<br />

sächsischen Braukohlerevieren die Grundlagen für eine<br />

wirtschaftlich innovationsstarke und lebenswerte Heimat geschaffen<br />

sein, in <strong>der</strong> sich die Fachkräfte mit ihren Familien zu<br />

Hause fühlen können. Wertschöpfung und Beschäftigung, die<br />

im Zuge des Ausstiegs aus <strong>der</strong> Braunkohleverstromung wegfallen,<br />

müssen dann durch attraktive Arbeitsplätze ersetzt worden<br />

sein. Eine le<strong>ist</strong>ungsfähige Wirtschaft sowie Wissenschaft<br />

und Forschung stehen für eine hohe, solide und nachhaltige<br />

Wertschöpfung, für Innovationskraft und Beschäftigung“, sagt<br />

<strong>der</strong> <strong>CDU</strong>-Abgeordnete Marko Schiemann.<br />

Alexan<strong>der</strong> Dierks<br />

<strong>CDU</strong>-Abgeordneter<br />

LUST AUF ZUKUNFT<br />

„die fabrik <strong>ist</strong> ein Ort, an dem neue<br />

Ideen entstehen und echte Zukunftsperspektiven<br />

in und für Chemnitz geschaffen<br />

werden können. “<br />

Der Tagebau Nochten, südwestlich von<br />

Weißwasser, liefert seit <strong>19</strong>73 Braunkohle.<br />

Für die Rekultivierung wurden bereits<br />

mehr als 13 Millionen Bäume gepflanzt<br />

69


WACHSTUM<br />

DANK <strong>CDU</strong><br />

Die heimische Wirtschaft <strong>ist</strong> die Grundlage des Wohlstandes<br />

im Fre<strong>ist</strong>aat Sachsen. Außerdem sorgt sie für einen Großteil<br />

<strong>der</strong> Steuereinnahmen und damit für einen stabilen Haushalt.<br />

Im Doppelhaushalt 2023/2024 wurden daher 870 Mio. Euro für<br />

die Wirtschaftsför<strong>der</strong>ung zur Verfügung gestellt. Und das hat<br />

sich ausgezahlt. Die Wirtschaft in Sachsen <strong>ist</strong> – trotz <strong>der</strong> globalen<br />

Herausfor<strong>der</strong>ungen – stabil. <strong>Das</strong> bestätigt auch Prof. Dr.<br />

Joachim Ragnitz, stellvertreten<strong>der</strong> Leiter <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>lassung des<br />

ifo-Instituts in Dresden. „Sachsen we<strong>ist</strong> große Potenziale mit<br />

Blick auf die anstehenden Transformationsaufgaben auf: Eine<br />

vielseitige Forschungslandschaft, spezialisierte Unternehmen,<br />

gerade auch in den Bereichen mit günstigen Zukunftsperspektiven<br />

(wie Halbleiterindustrie o<strong>der</strong> Maschinenbau), und<br />

schließlich, nicht zu vergessen, ein hervorragendes Bildungssystem”,<br />

sagt <strong>der</strong> Wirtschaftsexperte. „Nicht alle Unternehmen<br />

werden die Anpassung an eine digitalisierte und dekarbonisiserte<br />

Welt schaffen. Aber angesichts des zunehmenden<br />

Mangels an Arbeitskräften <strong>ist</strong> das auch nicht weiter schlimm,<br />

denn eine Rückkehr zur Massenarbeitslosigkeit wird es trotzdem<br />

nicht geben.“ Um den Herausfor<strong>der</strong>ungen zu begegnen,<br />

braucht es Mut. „Wichtig <strong>ist</strong> jetzt nur, dass Politik und Bevölkerung<br />

bereit sind, den Wandel voranzutreiben und nicht aus<br />

Sorge um Verän<strong>der</strong>ung den Status quo zu bewahren versuchen”,<br />

sagt Joachim Ragnitz.<br />

Neben <strong>der</strong> Verantwortung fürs<br />

Unternehmen <strong>ist</strong> Corinne Ziege im<br />

Präsidium <strong>der</strong> IHK zu Leipzig<br />

Prof. Dr. Joachim Ragnitz forscht<br />

zu regionalen Entwicklungen in<br />

Ostdeutschland. Er <strong>ist</strong> Experte für<br />

Wirtschafts- und Finanzpolitik<br />

Sachsens Unternehmer<br />

stehen vor vielfältigen<br />

Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

Sachsens Wirtschaft <strong>ist</strong> international<br />

vernetzt. <strong>Das</strong> zeigt die Cryotec Anlagenbau<br />

GmbH aus Wurzen im Leipziger<br />

Land. <strong>Das</strong> Unternehmen wurde <strong>19</strong>95<br />

gegründet. Seit dem Frühjahr 2023 gehört<br />

es zur Nikkiso Group aus Japan.<br />

Mitten in Sachsen werden hier für den<br />

Weltmarkt maßgeschnei<strong>der</strong>te Luftzerlegungs-<br />

und Verflüssigungsanlagen<br />

70


STARKE<br />

WIRTSCHAFT<br />

BRAUCHT DAS LAND<br />

gebaut. Außerdem arbeitet das Unternehmen<br />

an weiteren neuen CO2-Technologien.<br />

Managing Director, ähnlich<br />

einer Geschäftsführung, <strong>ist</strong> Corinne<br />

Ziege. „Wir tragen das Gütesiegel ‚Made<br />

in Wurzen‘ in die Welt“, sagt sie. Nachhaltig<br />

und ressourcenschonend zu wirtschaften<br />

bestimmt schon seit jeher die<br />

Betriebskultur <strong>der</strong> Cryotec Anlagenbau,<br />

die heute unter dem Namen Nikkiso<br />

Cryotec firmiert. Bereits 2021 hat sich<br />

das Unternehmen zum Ziel gesetzt, klimaneutral<br />

zu werden. Dafür wurden<br />

mehr als 2.200 Solarmodule auf dem<br />

Firmengelände installiert. Außerdem<br />

schaffte <strong>der</strong> Betrieb E-Autos und Ladestationen<br />

für die Mitarbeitenden an.<br />

„Der Klimaschutz sollte eines <strong>der</strong> obersten<br />

Gebote jedes Wirtschaftsunternehmens<br />

sein,“ sagt Corinne Ziege.<br />

Selbst etwas gestalten und aktiv werden<br />

– das reizt auch Volker Klostermann<br />

am Unternehmertum. „Als Unternehmer<br />

kann man Visionen verwirklichen<br />

und Innovationen vorantreiben. Man<br />

hat die Möglichkeit, kreative Ideen in<br />

die Realität umzusetzen und damit positiven<br />

Einfluss auf die Gesellschaft zu<br />

nehmen“, sagt er. Seit 20<strong>19</strong> <strong>ist</strong> Volker<br />

Klostermann Geschäftsführer <strong>der</strong> Stargazer<br />

GmbH. <strong>Das</strong> Unternehmen aus<br />

Leipzig macht Technologieberatung,<br />

bietet Managementle<strong>ist</strong>ungen und die<br />

Vermittlung von Investoren sowie Unternehmensbeteiligungen<br />

an. „Schon<br />

nach meiner technischen und kaufmännischen<br />

Berufsausbildung habe ich<br />

mich direkt mit meinem Lieblingsthema<br />

selbstständig gemacht: Computer!<br />

Ein Anstellungsverhältnis kam für mich<br />

nicht in Frage“, erinnert sich <strong>der</strong> Unter-<br />

71


Volker Klostermann wirkt gerne<br />

gestaltend. In seiner Heimatgemeinde<br />

Parthenstein bei<br />

Leipzig war er von 2014 bis 20<strong>19</strong><br />

im Gemein<strong>der</strong>at<br />

Ob Produktentwicklung<br />

o<strong>der</strong> Teambuilding: Mandy<br />

Schipke sucht immer<br />

nach neuen Lösungen<br />

nehmer. Aus langjähriger Berufserfahrung<br />

kennt er die Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

im Markt. „Als Unternehmer gibt es<br />

eine Vielzahl von Herausfor<strong>der</strong>ungen,<br />

mit denen man konfrontiert <strong>ist</strong>. Ein<br />

Hauptthema für mich sind <strong>der</strong> Fachkräftemangel<br />

und die regulatorischen<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen“, sagt Klostermann.<br />

Im Wettbewerb um die besten und kreativsten<br />

Köpfe steht auch Mandy Schipke.<br />

Sie <strong>ist</strong> Geschäftsführerin <strong>der</strong> NOVUM<br />

engineering GmbH, eines Dresdner Unternehmens,<br />

das auf die Prüfung von<br />

Batterien und Energiespeicher spezialisiert<br />

<strong>ist</strong>. Dafür setzt das Unternehmen<br />

auf künstliche Intelligenz. Um Fachkräfte<br />

zu gewinnen, schaut die junge Unternehmerin<br />

auch auf sich selbst: Für sie<br />

muss das Miteinan<strong>der</strong> stimmen. „Gute<br />

Führung <strong>ist</strong> fair. Es gibt oft noch diese<br />

altmodische Vorstellung von Führung:<br />

Einer hat eine Idee und alle an<strong>der</strong>en<br />

laufen hinterher. Davon halte ich nichts.<br />

Mir geht es darum, Probleme zu klären,<br />

nichts zu beschönigen und gemeinsam<br />

eine Lösung zu finden. Wichtig <strong>ist</strong>, Fehler<br />

als Teil von Weiterentwicklung zu<br />

akzeptieren. Und eigene Fehler einzugestehen<br />

– auch als Führungskraft”, sagt<br />

Schipke. <strong>Das</strong>s sie einmal einem Technologiebetrieb<br />

leiten würde, hätte sie vor<br />

ein paar Jahren nicht gedacht. Eigentlich<br />

hat sie an <strong>der</strong> TU Dresden Soziologie<br />

studiert. Doch gerade das macht sie in<br />

ihrem jetzigen Arbeitsfeld erfolgreich.<br />

Denn die junge Unternehmerin weiß:<br />

„Es hat alles mit Kommunikation zu<br />

tun.“ So vereint sie verschiedene Menschen<br />

zu einem Team.<br />

Und das kann eine Herausfor<strong>der</strong>ung<br />

sein, weiß Thomas Krusekopf. Der Unternehmer<br />

leitet die Hals-ueber-Krusekopf<br />

GmbH. Zum Unternehmen gehört ein<br />

Online-Shop für Geschenke- und Lifestyleartikel<br />

sowie mehrere Geschäfte,<br />

wie das „La Fleur“ auf <strong>der</strong> Frauenstraße<br />

in Zittau. „Je<strong>der</strong> Mensch bringt individuelle<br />

Eigenschaften, Wünsche, Familientraditionen,<br />

Motivationen – auch an<strong>der</strong>es<br />

Risikoverhalten mit”, weiß Thomas<br />

Krusekopf. Und gerade das <strong>ist</strong> für ihn<br />

das Schöne am Unternehmertum. „Für<br />

Ortstermin: Im Gespräch<br />

mit Tino Seidel erfährt Sören<br />

Voigt (r.) mehr über aktuelle<br />

Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

für den Unternehmer<br />

IMMER IM<br />

GESPRÄCH<br />

So wie <strong>der</strong> <strong>CDU</strong>-Abgeordnete und Parlamentarische<br />

Geschäftsführer Sören<br />

Voigt sind alle Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> <strong>CDU</strong>-Landtagsfraktion<br />

ständig im Fre<strong>ist</strong>aat unterwegs<br />

und sprechen mit den Menschen<br />

vor Ort. Dort hören sie sich die Sorgen<br />

und Nöte an und versuchen zu helfen,<br />

etwa wenn es um Kontakte zu Behörden<br />

o<strong>der</strong> Hinweise zu För<strong>der</strong>mitteln geht.<br />

72


Trotz erfolgreichem Online-Shop<br />

setzt Thomas<br />

Krusekopf weiterhin auf<br />

den stationären Handel<br />

vor Ort<br />

Jan Hippold<br />

<strong>CDU</strong>-Wirtschaftspolitiker<br />

mich sind <strong>der</strong> Teamge<strong>ist</strong> und die Verantwortung<br />

für die Mitarbeiter ganz wichtig”,<br />

sagt <strong>der</strong> Unternehmer. Seine Aufgabe<br />

nimmt er pflichtbewusst wahr. „Ich<br />

bin mit tiefster Überzeugung und Stolz<br />

Unternehmer, weil ich schon immer<br />

eine unbändige Lust am Gestalten, an<br />

Unabhängigkeit, an selbstbestimmtem<br />

Tun habe”, sagt er. Dazu gehört auch, die<br />

eigene Umwelt mitzugestalten. „In <strong>der</strong><br />

Heimat Spuren zu hinterlassen, Zeichen<br />

zu setzen als Ausdruck meiner Generation<br />

– dies treibt mich ebenso an wie<br />

wirtschaftlicher Erfolg und Teilhabe an<br />

gesellschaftlichen Prozessen.”<br />

Sachsen hat viele engagierte und innovative<br />

Unternehmer, sagt Jan Hippold.<br />

Als <strong>CDU</strong>-Abgeordneter und Wirtschaftspolitiker<br />

setzt er sich für optimale Bedingungen<br />

für Unternehmen ein. „Um<br />

die Zukunft effektiv zu gestalten, müssen<br />

wir das <strong>Thema</strong> Bürokratieabbau<br />

ernsthaft angehen“, sagt er. Auch die<br />

finanzielle För<strong>der</strong>ung <strong>ist</strong> ein <strong>Thema</strong>. Im<br />

För<strong>der</strong>programm „Verbesserung <strong>der</strong> regionalen<br />

Wirtschaftsstruktur“ stehen<br />

im aktuellen Haushalt 240 Mio. Euro<br />

zur Verfügung. Außerdem hat sich die<br />

<strong>CDU</strong>-Fraktion für das Programm ‚Regionales<br />

Wachstum‘ starkgemacht und es<br />

auf insgesamt 47 Mio. Euro verdoppelt.<br />

„Es <strong>ist</strong> wichtig, das Geld nicht mit <strong>der</strong><br />

Gießkanne auszuschütten, son<strong>der</strong>n insbeson<strong>der</strong>e<br />

in die sächsischen Unternehmen<br />

zu investieren“, sagt Jan Hippold.<br />

WENIGER BÜROKRATIE<br />

„Die sächsische Wirtschaft <strong>ist</strong> das Rückgrat<br />

unserer Gesellschaft. Darum <strong>ist</strong> es<br />

wichtig, dass wir sie unterstützen. Ein<br />

wichtiger Punkt <strong>ist</strong> dabei, Genehmigungsverfahren<br />

zu vereinfachen und die<br />

Bürokratie zurückzufahren. Davon profitieren<br />

wir alle. “<br />

Beim Termin in Seidel Wohnwelt in<br />

Auerbach Anfang März sprach Voigt u.<br />

a. mit Geschäftsführer Tino Seidel. Sein<br />

Haus gehört zu den ältesten inhabergeführten<br />

Möbelhäusern in Sachsen und<br />

hat Standorte in Auerbach, Lößnitz und<br />

Chemnitz. Die Firma bekommt die aktuelle<br />

Situation hautnah zu spüren: etwa<br />

die Auswirkungen einer geschrumpften<br />

Bauwirtschaft, zurückhaltendes Kaufverhalten<br />

aufgrund von ständig neuen<br />

politischen Bedingungen auf Bundesebene<br />

o<strong>der</strong> die bürokratischen Belastungen,<br />

mit denen die Firma zu kämpfen<br />

hat. Ein beson<strong>der</strong>es <strong>Thema</strong> <strong>ist</strong> auch<br />

die geplante LKW-Maut für Fahrzeuge<br />

bis 3,5 Tonnen. „Ein großer Gesprächspunkt<br />

<strong>ist</strong> auch die zurückgehende Einwohnerzahl<br />

und die fehlenden Arbeitskräfte<br />

in <strong>der</strong> Region. Beides wirkt sich<br />

negativ auf die Umsatzentwicklung aus,<br />

weil es einfach weniger Nachfrage gibt.<br />

Deshalb <strong>ist</strong> ein geordneter Zuzug in den<br />

Arbeitsmarkt und die Aufnahme von<br />

sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungen<br />

wichtig für die Region“, sagt<br />

Sören Voigt.<br />

73


ALTE STRASSEN<br />

CLEVER AUFGEFRISCHT<br />

Elke Schmie<strong>der</strong> schaut sich mit<br />

Bauamtsleiter Frank Lämmel und<br />

Jörg Markert den neuen Streckenverlauf<br />

an. Die Kommune freut<br />

sich, dass das Land hier investiert<br />

74


Sachsen unterstützt über ein zusätzliches För<strong>der</strong>programm<br />

die Sanierung von Staatsstraßen. Mit dem Geld wird in die<br />

Regionen und die Wirtschaft im Fre<strong>ist</strong>aat investiert<br />

Über die Flöhabrücke an <strong>der</strong> Papierfabrik<br />

Wernsdorf im Erzgebirge führt die S223.<br />

Die Staatsstraße verbindet Pockau-Lengefeld<br />

mit Olbernhau. Für Bürger und<br />

Unternehmen <strong>ist</strong> die Verkehrsanbindung<br />

wichtig. In <strong>der</strong> Region sind viele<br />

Betriebe aus <strong>der</strong> Metallindustrie angesiedelt.<br />

Täglich rollen hier LKWs mit Material<br />

und Rohstoffen für die Unternehmen<br />

o<strong>der</strong> fertigen Produkten entlang.<br />

Doch die Brücke von <strong>19</strong>26 <strong>ist</strong> baufällig:<br />

An den Brückenbogen sind die Flicken<br />

deutlich zu sehen. Über eine Ampelregelung<br />

wird schon seit Jahren die zweispurige<br />

Fahrbahn auf eine Spur verengt.<br />

„Die Gefahr <strong>ist</strong>, dass sich Unternehmen<br />

verlagern, weil die Brücke nicht mehr<br />

tragbar für den LKW-Verkehr <strong>ist</strong>“, sagt<br />

Elke Schmie<strong>der</strong>, Bürgerme<strong>ist</strong>erin von<br />

Pockau-Lengefeld. Zu dem Problem gibt<br />

es allerdings bereits eine Lösung. Im Auftrag<br />

des Landesamtes für Straßenbau<br />

und Verkehr entsteht neben <strong>der</strong> alten<br />

Flöhabrücke <strong>der</strong>zeit ein Ersatzneubau.<br />

Kostenpunkt: rund 5,8 Millionen Euro.<br />

Geför<strong>der</strong>t werden diese aus dem Son<strong>der</strong>programm<br />

Erhaltung Staatsstraßen.<br />

In dem Programm stellt <strong>der</strong> Fre<strong>ist</strong>aat<br />

insgesamt 60 Millionen Euro zusätzlich<br />

für den Erhalt <strong>der</strong> Staatsstraßen zur Verfügung.<br />

Mit dem Geld sollen etwa 50<br />

Erhaltungsmaßnahmen im Staatsstraßenbau<br />

realisiert werden. „Für unsere<br />

Kommunen <strong>ist</strong> das wichtig. Es wertet<br />

eine wichtige Lebensa<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Gegend<br />

auf“, freut sich Elke Schmie<strong>der</strong>. Für den<br />

Brückenneubau wird die Strecke <strong>der</strong> S223<br />

im Bereich <strong>der</strong> Papierfabrik angepasst.<br />

Die geplante Brücke besteht aus drei Brückenfel<strong>der</strong>n<br />

und <strong>ist</strong> 92 Meter lang. Steht<br />

<strong>der</strong> Neubau, so wird die alte Brücke abgerissen.<br />

Bis Mitte 2026 soll alles fertig sein.<br />

Der <strong>CDU</strong>-Abgeordnete Jörg Markert sagt:<br />

„Die Erneuerung dieser Brücke an <strong>der</strong><br />

Staatsstraße 223 war dringend erfor<strong>der</strong>lich.<br />

Wir von <strong>der</strong> <strong>CDU</strong>-Fraktion haben<br />

lange dafür gekämpft, dass die Sanierung<br />

beginnt. Mein Dank gilt meinen<br />

Abgeordneten-Kollegen, die sich auf ihrer<br />

Facharbeitsebene für Lösungen und<br />

Finanzierungen eingesetzt haben.“<br />

Jörg Markert<br />

<strong>CDU</strong>-Abgeordneter<br />

ENDLICH EINE LÖSUNG<br />

„Die S223 zwischen Olbernhau und<br />

Pockau und insbeson<strong>der</strong>e an <strong>der</strong> Papierfabrik<br />

Wernsdorf war und <strong>ist</strong> eines<br />

<strong>der</strong> dringlichsten Beispiele für den Zustand<br />

<strong>der</strong> Staatsstraßen in <strong>der</strong> Region.<br />

Ich freue mich, dass nun endlich mit <strong>der</strong><br />

Sanierung <strong>der</strong> Brücke begonnen wurde.“<br />

Der Neubau entsteht nördlich <strong>der</strong><br />

alten Flöhabrücke. Geplant <strong>ist</strong>,<br />

in den Flussverlauf so wenig wie<br />

möglich einzugreifen<br />

75


Susan Leithoff <strong>ist</strong> von E-Fuels überzeugt.<br />

„Synthetische Kraftstoffe<br />

können helfen, den Übergang zu<br />

einer nachhaltigeren Energieversorgung<br />

zu erleichtern”, sagt sie<br />

UNSER<br />

PODCAST<br />

RETTET DIE<br />

TU FREIBERG DEN<br />

VERBRENNER?<br />

E-Fuels könnten den CO2-Ausstoß deutlich<br />

Im Podcast „Tacheles! Politik im Klartext“<br />

<strong>der</strong> <strong>CDU</strong>-Fraktion gibt es regelmäßig<br />

Analysen und Hintergründe zu<br />

Politikthemen. Wir bringen <strong>CDU</strong>-Abgeordnete<br />

und Experten zusammen,<br />

diskutieren über Zukunftsthemen<br />

und Trends, hinterfragen Politik und<br />

ordnen Entscheidungen ein. In Folge<br />

64 sprechen Martin<br />

Gräbner und Vize-Fraktionschefin<br />

Susan Leithoff über<br />

E-Fuels.<br />

reduzieren. Erforscht werden sie in Sachsen<br />

Der Kraftstoff <strong>der</strong> Zukunft wird in Sachsen erforscht. Einer <strong>der</strong> Vorreiter:<br />

Prof. Martin Gräbner vom Institut für Energieverfahrenstechnik<br />

und Chemieingenieurwesen an <strong>der</strong> TU Freiberg. Er kennt sich<br />

mit <strong>der</strong> Erzeugung synthetischer Kraftstoffe, sogenannter E-Fuels,<br />

aus. Bis 2026 sollen in einem aktuellen Projekt an <strong>der</strong> Bergakademie<br />

380.000 Liter von diesem grünen Benzin hergestellt werden.<br />

Diese stehen dann <strong>der</strong> Forschung und Industrie für Kraftstoffuntersuchungen<br />

sowie umfangreiche Kfz-Tests zur Verfügung. <strong>Das</strong><br />

Institut für Energieverfahrenstechnik und Chemieingenieurwesen<br />

<strong>der</strong> TU Bergakademie Freiberg arbeitet dafür mit <strong>der</strong> Chemieanlagenbau<br />

Chemnitz GmbH, <strong>der</strong> FEV Europe GmbH, dem Forschungszentrum<br />

Jülich, <strong>der</strong> Herrmann Lother & Co. Mineralölgesellschaft<br />

76


und Coryton Advanced Fuels Deutschland GmbH zusammen. Die<br />

Forscher und Industriepartner wollen mit dem Projekt zeigen,<br />

dass mit E-Fuels über eine Kohlenstoffkreislaufführung eine bis zu<br />

90-prozentige CO2-Einsparung möglich <strong>ist</strong>. Die ersten 15.000 Liter<br />

des synthetischen Benzins wurden im Mai 2023 an <strong>der</strong> Demonstrations-<br />

und Versuchsanlage in Freiberg abgeholt. „Im Projekt soll<br />

die kontinuierliche Herstellung synthetischen Benzins in einer<br />

Großversuchsanlage an <strong>der</strong> TU Bergakademie Freiberg im halbindustriellen<br />

Maßstab untersucht werden. Die wesentlichen Ziele<br />

sind die Verbesserung des Prozessführung und eine Erhöhung<br />

<strong>der</strong> Produktqualität, um die Emission von Schadstoffen während<br />

<strong>der</strong> Verbrennung zu minimieren”, erklärt Experte Martin Gräbner.<br />

Auch wie die E-Fuels an die Kunden und in die Autos kommt, soll<br />

untersucht werden. „Darüber hinaus bewertet das Konsortium<br />

mögliche Vertriebs- und Markteinführungsszenarien sowie die zugehörigen<br />

gesetzlichen Rahmenbedingungen“, erklärt Verfahrenstechnik-Professor.<br />

Die <strong>CDU</strong>-Fraktion unterstützt die Forschung zu<br />

E-Fuels. Bereits Anfang 2023 hat sich die Fraktion in einem Positionspapier<br />

einstimmig dafür ausgesprochen. „Die Antworten auf<br />

die Energiekrise und den Klimawandel können nur Technologie,<br />

Forschung und Wissenschaft sein”, sagt Susan Leithoff, die stellvertretende<br />

Vorsitzende <strong>der</strong> <strong>CDU</strong>-Fraktion. „Die <strong>CDU</strong>-Fraktion steht<br />

für einen marktwirtschaftlichen und technologieoffenen Kurs in<br />

<strong>der</strong> Energiepolitik. Wir wollen in Sachsen hierzu eine Kultur des<br />

Ermöglichens för<strong>der</strong>n, die ideologiefrei nach den besten Lösungen<br />

sucht. Die TU Bergakademie <strong>ist</strong> bei <strong>der</strong> Erforschung synthetischer<br />

Kraftstoffe führend. Mit E-Fuels könnten Verbrennungsmotoren<br />

auch in den kommenden Jahrzehnten weiter genutzt werden. <strong>Das</strong><br />

<strong>ist</strong> nicht nur ökologisch sinnvoll, son<strong>der</strong>n auch ökonomisch und<br />

ressourcenschonend“, erklärt die <strong>CDU</strong>-Abgeordnete.<br />

WIR HABEN<br />

1000 METER<br />

GESCHAFFT!<br />

Zahlreiche Bürgerinitiativen hatten ihn gefor<strong>der</strong>t: den<br />

Mindestabstand von neuen Windenergieanlagen zur<br />

Wohnbebauung auf 1.000 Meter festzulegen. <strong>Das</strong> war<br />

eine wesentliche For<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> <strong>CDU</strong>-Fraktion im Koalitionsvertrag,<br />

<strong>der</strong> erfolgreich umgesetzt wurde. „Damit gehen<br />

wir auf die Belange <strong>der</strong> zahlreichen Bürgerinitiativen<br />

gegen Windkraftanlagen ein. Jetzt steht es verbindlich in<br />

<strong>der</strong> neuen Bauordnung drin. <strong>Das</strong> sorgt für Gerechtigkeit<br />

und Klarheit in Sachsen. Denn <strong>der</strong> Ausbau erneuerbarer<br />

Energien braucht die Akzeptanz vor Ort, in den Regionen.<br />

Erst recht in Zeiten, da Deutschland versuchen muss, unabhängiger<br />

von russischen Rohstoffen zu werden! Eine<br />

Energiewende geht nicht mit <strong>der</strong> Brechstange“, sagt <strong>der</strong><br />

<strong>CDU</strong>-Abgeordnete Andreas Heinz.<br />

Andreas Heinz<br />

<strong>CDU</strong>-Abgeordneter<br />

Prof. Martin Gräbner zeigt eine<br />

Probe aus <strong>der</strong> Versuchs- und Demonstrationsanlage<br />

in Freiberg<br />

Seit 2022 gilt die 1.000-Meter-Regel<br />

für Windrä<strong>der</strong>. So<br />

groß muss <strong>der</strong> Abstand<br />

neuer Windrä<strong>der</strong> zu Wohnhäusern<br />

sein<br />

77


HIER DREHT SICH<br />

ALLES UM HOLZ<br />

78


<strong>Das</strong> Bauen mit Holz hat in Sachsen lange<br />

Tradition. <strong>Das</strong> Holzbaukompetenzzentrum<br />

hat den Auftrag, den Baustoff wie<strong>der</strong><br />

bekannter zu machen. Denn er <strong>ist</strong> eine echte<br />

Alternative zu Stein und Beton<br />

„Bei uns dreht sich alles bei uns um den Rohstoff Holz“, sagt<br />

Geschäftsführer Sören Glöckner. <strong>Das</strong> Holzkompetenzzentrum<br />

<strong>ist</strong> im Rahmen <strong>der</strong> Holzbauinitiative <strong>der</strong> Sächsischen Staatsregierung<br />

und auf Initiative <strong>der</strong> <strong>CDU</strong>-Fraktion 2021 gegründet<br />

worden. Ziel <strong>der</strong> Einrichtung: den Einsatz von Holz im Bauwesen<br />

voranzubringen und Akteure im Bauwesen durch Qualifizierung<br />

und Fortbildung weiterzubringen. So knüpft die Arbeit<br />

des HKS an die Traditionen des mo<strong>der</strong>nen Holzbaus aus Sachsen<br />

an. Denn vor rund 100 Jahren spielte <strong>der</strong> im europäischen Markt<br />

eine zentrale Rolle, etwa beim Bau von Fachwerk- und Umgebindehäusern.<br />

„Der Holzbau nimmt in <strong>der</strong> Baubranche eine<br />

Schlüsselstellung ein“, so Bauingenieur Glöckner.<br />

HKS-Geschäftsführer Sören Glöckner vor <strong>der</strong> 21. Oberschule in Dresden<br />

zeigt stolz die Innenansicht eines Wohn- und Geschäftshauses in Leipzig<br />

Die Akteure des Holzbaus im Fre<strong>ist</strong>aat Sachsen sind unter dem<br />

Dach <strong>der</strong> Zukunftsinitiative simul+ des Sächsischen Staatsmin<strong>ist</strong>eriums<br />

für Regionalentwicklung miteinan<strong>der</strong> vernetzt.<br />

Sechs Handlungsfel<strong>der</strong> hat man identifiziert: Aus- und Fortbildung,<br />

Bereitstellen von Informationen zum Bauen mit Holz,<br />

Unterstützung von Holz-Bauprojekten <strong>der</strong> öffentlichen Hand,<br />

Ausbau <strong>der</strong> Wertschöpfung in Sachsen, Netzwerkarbeit und die<br />

Umsetzung beispielgeben<strong>der</strong> Pilotprojekte. Erste Projekte können<br />

sich schon sehen lassen: etwa die umgebaute 21. Oberschule<br />

auf dem Schilfweg in Dresden, entstanden in kürzester Zeit in<br />

Holzmodul-Bauweise. O<strong>der</strong> das geplante Punktholzhochhaus<br />

PHH 16 in Leipzig-Paunsdorf, das 57 Meter hoch werden und mit<br />

so viel Holzbau wie möglich umgesetzt werden soll. Bisher gibt<br />

es in Deutschland kein vergleichbares Gebäude. Und auch die<br />

Mitmachausstellung „Alles Holz“ in <strong>der</strong> Alten Hauptpost auf <strong>der</strong><br />

Königsbrücker Straße in Dresden sucht ihresgleichen.<br />

Mehr als 500 Schulklassen nutzten schon die Mitmachstationen von „Alles<br />

Holz“, hier <strong>der</strong> Minidachstuhlbau<br />

Der <strong>CDU</strong>-Abgeordnete Ingo Flemming sagt: „Holz <strong>ist</strong> ein wertvoller,<br />

ökologischer und regional verfügbarer Baustoff. Er speichert<br />

Kohlendioxid über lange Zeit in Bauwerken. Hinsichtlich<br />

des Energieeinsatzes bei Herstellung und Verarbeitung weisen<br />

Holzbauteile eine günstige Bilanz auf. Zugleich <strong>ist</strong> Holz ein vielseitiger<br />

Baustoff, mit dem sich unterschiedlichste Bauaufgaben<br />

umsetzen lassen. Durch einen hohen Vorfertigungsgrad und<br />

mo<strong>der</strong>ne Fertigungstechniken sind mit Holzbau kurze Bauzeiten<br />

bei Neubau und Sanierung möglich.“<br />

Ingo Flemming<br />

<strong>CDU</strong>-Abgeordneter<br />

EIN ECHTES VORBILD<br />

„Sachsen kann ein Vorbild beim Baustoff<br />

Holz werden. Holz <strong>ist</strong> eine echte<br />

Alternative zu Stein und Beton.“<br />

79


ICH WEISS,<br />

WAS DU<br />

Lucas hat den Sachsensommer beim<br />

Handballverein SV Medizin Bad Gottleuba<br />

absolviert. <strong>Das</strong> <strong>ist</strong> für ihn auch<br />

Vorbereitung auf sein Sportmanagement-Studum<br />

LETZTEN<br />

SOMMER<br />

GETAN<br />

HAST<br />

Martin Modschiedler<br />

<strong>CDU</strong>-Abgeordneter<br />

MEHR HEIMATGEFÜHL<br />

„Mit dem Sachsensommer geben wir<br />

den Jugendlichen ein Gefühl für ihre Heimat<br />

und wir stärken nachhaltig das Ehrenamt<br />

in den Kommunen. Deshalb stellen<br />

wir extra 700.000 Euro im Haushalt<br />

dafür zur Verfügung.“<br />

80


Jugendliche, die sich engagieren wollen, können jetzt den Sachsensommer absolvieren. So<br />

wie Lucas und Arthur, die ihren Handballverein beim Sommercamp unterstützt haben<br />

Kurz vor 7 Uhr morgens in <strong>der</strong> idyllisch gelegenen Jugendherberge<br />

mitten in Altenberg. Der Wecker klingelt, Frühsport steht<br />

auf dem Programm. Fast 70 Kin<strong>der</strong> und Jugendliche des Handballklubs<br />

SV Medizin Bad Gottleuba starten den Tag im Trainingscamp<br />

gemeinsam mit einer Jogging-Runde. Ganz vorn<br />

mit dabei: Lucas und Arthur. Beide haben im vergangenen Sommer<br />

hier ihren Sachsensommer verbracht. <strong>Das</strong> Programm gibt<br />

es seit 2023. Junge Menschen zwischen 16 und 21 Jahren haben<br />

so die Möglichkeit, sich beruflich zu orientieren und Dinge auszuprobieren.<br />

Dafür erhalten sie eine Aufwandsentschädigung<br />

von bis zu 250 Euro pro Monat. „Wir sind eine große Familie, das<br />

harmoniert richtig gut“, erzählt Lucas. „Bei uns <strong>ist</strong> je<strong>der</strong> willkommen.“<br />

Seit inzwischen mehr als zehn Jahren spielen die beiden<br />

Jungs Handball in Bad Gottleuba. Lucas als Rechtsaußen, Arthur<br />

im Tor. Trainer Rene Klinger hatte ihnen das Angebot gemacht,<br />

sich im August im Rahmen des Sachsensommers für den Verein<br />

zu engagieren und das Trainingscamp zu begleiten. Lange überlegen<br />

mussten sie nicht. „Soziales Engagement wird immer gebraucht,<br />

vor allem im Sport. <strong>Das</strong> macht sich ja nicht von selbst,<br />

das <strong>ist</strong> immer viel Arbeit“, sagt Arthur. Was am me<strong>ist</strong>en Spaß<br />

macht? „<strong>Das</strong> Trainingslager“, antworten beide einstimmig. Die<br />

Arbeit mit Kin<strong>der</strong>n und Jugendlichen sei for<strong>der</strong>nd, aber auch<br />

abwechslungsreich. „Kin<strong>der</strong> sind unberechenbar und lassen<br />

sich immer ganz neue und wilde Dinge einfallen. Da gibt es immer<br />

was zu lachen“, meint Arthur. Offenheit <strong>ist</strong> in ihren Augen<br />

Grundvoraussetzung für die ehrenamtliche Arbeit im Verein. Es<br />

braucht „eine Respektsperson, mit <strong>der</strong> man trotzdem Spaß haben<br />

kann“, fasst Lucas zusammen. Und Handball bedeute vor<br />

allem eines: Teamarbeit. Ob gemeinsam auf dem Spielfeld o<strong>der</strong><br />

hinter den Kulissen. Lucas kommt das Engagement beson<strong>der</strong>s<br />

entgegen: Sein Ziel <strong>ist</strong> ein Sportmanagement-Studium. Während<br />

des Sachsensommers hat er <strong>Einblick</strong>e in den Aufbau und<br />

die Organisation eines Sportvereins bekommen. „Was da alles<br />

an Arbeit dahintersteckt, bekommt man als Spieler oft gar nicht<br />

mit“, staunt er. Ein bisschen traurig, dass das Camp bald wie<strong>der</strong><br />

vorbei <strong>ist</strong>, sind Arthur und Lucas schon. „Es schweißt eine Mannschaft<br />

zusammen, wenn man den ganzen Tag gemeinsam verbringt.“<br />

Der <strong>CDU</strong>-Abgeordnete Martin Modschiedler sagt: „Mit<br />

dem Sachsensommer stärken wir das gesellschaftliche Engagement<br />

junger Menschen und das Wir-Gefühl in unserer Heimat.<br />

Der Sachsensommer war eines <strong>der</strong> Wahlversprechen, das die<br />

<strong>CDU</strong>-Fraktion erfolgreich umgesetzt hat."<br />

SO KANNST DU<br />

MITMACHEN<br />

Der Sachsensommer richtet sich an Jugendliche<br />

zwischen 16 und 21 Jahren. Sie<br />

können sich von Juni bis September für<br />

drei Wochen bis maximal drei Monate<br />

an einer Einsatzstelle ihrer Wahl engagieren.<br />

Interessierte können sich bei <strong>der</strong><br />

Engagementstiftung Sachsen melden.<br />

Dort gibt es eine L<strong>ist</strong>e von Einsatzstellen<br />

und Auskunft zum genauen Verfahren.<br />

Willkommen sind auch Vereine und Institutionen,<br />

die sich als Einsatzstelle anbieten<br />

wollen.<br />

Mehr Infos unter:<br />

www.sachsensommer.de<br />

Die Sachsensommer-Jugendlichen<br />

unterstützten den Trainer und<br />

konnten dabei lernen, wie die Arbeit<br />

mit Kin<strong>der</strong>n im Verein <strong>ist</strong><br />

81


Bei <strong>der</strong> Le<strong>ist</strong>ungsdiagnostik wird unter<br />

an<strong>der</strong>em die Atmung und <strong>der</strong><br />

Herz-Kreislauf-Rhythmus getestet. Mit<br />

den Ergebnnissen kann dann das Training<br />

<strong>der</strong> Athleten angepasst werden<br />

TEMPO BEIM SPITZENSPORT<br />

Wolf-Dietrich Rost <strong>ist</strong> sportpolitischer<br />

Sprecher <strong>der</strong> <strong>CDU</strong>-Fraktion und setzt<br />

sich für die Zusammenarbeit mit den<br />

Sportverbänden ein<br />

Regelmäßig <strong>ist</strong> die <strong>CDU</strong>-Fraktion unterwegs, um sich zu aktuellen<br />

Themen zu informieren. Beim sportpolitischen Gespräch kam die<br />

Fraktion im Olympiastützpunkt Sachsen in Chemnitz mit dem<br />

Sächsischen Sportmin<strong>ist</strong>er zusammen. Gemeinsam mit weiteren<br />

Entscheidungsträgern des sächsischen Spitzensports wurde erörtert,<br />

wie <strong>der</strong> Fre<strong>ist</strong>aat aufgestellt <strong>ist</strong> und was bei <strong>der</strong> Nachwuchsgewinnung,<br />

auch im Breitensport, verbessert werden kann. Auch<br />

die engere Zusammenarbeit mit den Sportverbänden stand auf<br />

<strong>der</strong> Tagesordnung. „Mit stabil über 670.000 Mitglie<strong>der</strong>n in knapp<br />

4.400 Vereinen trotzt <strong>der</strong> Sport allen Rückgängen in den Bevölkerungszahlen.<br />

<strong>Das</strong> <strong>ist</strong> das sichtbare Zeichen von 30 Jahre guter<br />

<strong>CDU</strong>-Sportpolitik. Mit dem För<strong>der</strong>programm ‚Ehrenamt stärken<br />

im Sport‘ sorgen wir für eine wichtige finanzielle Unterstützung.<br />

Schließlich le<strong>ist</strong>en unsere Sportvereine mit ihren Ehrenamtlichen<br />

wertvolle Arbeit für unsere Gesellschaft, dafür danken wir ihnen<br />

sehr. Deshalb werden wir den Breitensport auch in den kommenden<br />

Jahren auf hohem Niveau Schritt für Schritt weiter voranbringen“,<br />

sagt <strong>der</strong> <strong>CDU</strong>-Abgeordnete Wolf-Dietrich Rost.<br />

82


JETZT GRATIS BESTELLEN!<br />

EINBLICK <strong>ist</strong> das politische <strong>Magazin</strong> <strong>der</strong> <strong>CDU</strong>-Fraktion mit<br />

Reportagen und Interviews zu Land, Leuten und Politik in<br />

Sachsen. Es erscheint in gedruckter Form zwei- bis dreimal<br />

Mal im Jahr. In je<strong>der</strong> <strong>Ausgabe</strong> beschäftigt sich EIN-<br />

BLICK mit einem an<strong>der</strong>en <strong>Thema</strong>. In <strong>der</strong> aktuellen <strong>Ausgabe</strong>,<br />

die Ihnen vorliegt, zieht die <strong>CDU</strong>-Fraktion Bilanz.<br />

Themen <strong>der</strong> vorangegangenen <strong>Ausgabe</strong>n waren zum Beispiel<br />

„Kommunen“, „Werte“, „Handwerk“ und „Ehrenamt“.<br />

EINBLICK sticht dabei durch seine beson<strong>der</strong>e Art <strong>der</strong> Berichterstattung<br />

hervor: Wir treffen die Menschen vor Ort und lassen<br />

sie zu Wort kommen. Über unsere Reportagen, Berichte<br />

und Interviews wird so deutlich, wie die Arbeit <strong>der</strong> <strong>CDU</strong>-Fraktion<br />

des Sächsischen Landtages im Fre<strong>ist</strong>aat wirkt. Natürlich<br />

kommen dabei auch unsere Abgeordneten zu Wort. Aber:<br />

Bei uns stehen die Sachsen im Mittelpunkt! Lassen Sie sich<br />

ab jetzt keine EINBLICK-<strong>Ausgabe</strong> mehr entgehen!<br />

Gern senden wir Ihnen künftig alle<br />

EINBLICK-<strong>Ausgabe</strong>n per Post. Füllen Sie dafür<br />

einfach untenstehende Postkarte aus<br />

und senden Sie diese an die Fraktion.<br />

JA, ICH MÖCHTE DEN EINBLICK ABONNIEREN:<br />

Bitte freimachen<br />

Vor- und Zuname<br />

Straße und Hausnummer<br />

PLZ, Stadt<br />

E-Mail/Telefon (Angaben freiwillig)<br />

Mit meiner Unterschrift willige ich ein, dass die <strong>CDU</strong>-Fraktion des Sächsischen Landtages meine Adressdaten<br />

speichert und zur Übermittlung <strong>der</strong> Zeitschrift EINBLICK verwendet.<br />

An<br />

<strong>CDU</strong>-Fraktion des Sächsischen Landtages<br />

Pressestelle – Redaktion EINBLICK<br />

Bernhard-von-Lindenau-Platz 1<br />

01067 Dresden<br />

Datum, Ort, Unterschrift<br />

O<strong>der</strong> Sie bestellen das Abo gleich per Mail. Schreiben Sie an:<br />

cdu-pressestelle@slt.sachsen.de<br />

83<br />

Es gelten die Datenschutzbestimmungen wie unter cdu-fraktion-sachsen.de/datenschutz dargestellt.


„Es kommt nicht darauf an, die Zukunft vorauszusagen,<br />

son<strong>der</strong>n darauf, auf die Zukunft<br />

vorbereitet zu sein.“<br />

Perikles<br />

„Mehr als die Vergangenheit interessiert<br />

mich die Zukunft, denn in ihr gedenke ich<br />

zu leben.“<br />

Albert Einstein<br />

„Die Zukunft soll man nicht voraussehen<br />

wollen, son<strong>der</strong>n möglich machen.“<br />

Antoine de Saint-Exupéry<br />

„Die beste Art, die Zukunft vorherzusagen,<br />

<strong>ist</strong>, sie selbst zu kreieren.“<br />

Abraham Lincoln<br />

cdu-fraktion-sachsen.de<br />

Tacheles! Politik im Klartext<br />

cdulandtagsfraktionsachsen<br />

@cdu_slt<br />

cdu_slt

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!