CDU-Magazin Einblick (Ausgabe 19) - Thema: Das ist der Weg
Das politische Magazin der CDU-Fraktion des Sächsischen Landtages
Das politische Magazin der CDU-Fraktion des Sächsischen Landtages
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MAGAZIN DER <strong>CDU</strong>-FRAKTION DES SÄCHSISCHEN LANDTAGES AUSGABE <strong>19</strong><br />
DAS IST DER WEG<br />
WIE WIR SACHSEN AUF KURS HALTEN<br />
Gutes<br />
Wo Sachsen überall<br />
auf Platz 1 steht<br />
Heimat<br />
Warum Leben auf dem<br />
Land so schön <strong>ist</strong><br />
Gefühl<br />
Was <strong>der</strong> Fre<strong>ist</strong>aat für<br />
die Sicherheit tut
Sach|sen<br />
Wortart: Substantiv, n, Toponym (Ortsname), kein Plural<br />
Wortherkunft: von germanisch: sahs bzw. sachs = Kurzschwert, Messer, Dolch<br />
Geschichte: Die im Jahr 929 mit dem Burgbau in Meißen gegründete Markgrafschaft<br />
Meißen kann als Ursprung des heutigen Sachsen angesehen werden. Im<br />
Jahr 1066 erhielt Benno die Berufung zum Bischof von Meißen. <strong>Das</strong> Land war damals<br />
noch eine wilde, kaum erschlossene Gegend, fernab von kulturellen und politischen<br />
Zentren. Benno bemühte sich erfolgreich in den wirren Zeiten <strong>der</strong> Sachsenkriege<br />
und des Investiturstreites, die Missionierung <strong>der</strong> Region und die Befriedung<br />
zwischen Sorben und Chr<strong>ist</strong>en voranzubringen. Um sein Wirken ranken sich noch<br />
heute viele Legenden, zum Beispiel diese: Als er während <strong>der</strong> Sachsenkriege fliehen<br />
musste, warf er den Schlüssel zum Dom in die Elbe, um den Kaiserlichen den<br />
Zutritt zu verwehren. Bei seiner Rückkehr einige Jahre später fand er den Schlüssel<br />
in den Kiemen eines Fisches, <strong>der</strong> ihm aufgetischt wurde. Daraus erklärt sich heute<br />
das Wappen des B<strong>ist</strong>ums Meißen: ein Schlüssel und ein Fisch, die sich kreuzen.<br />
Die Albrechtsburg in Meißen <strong>ist</strong> eines <strong>der</strong> bekanntesten spätgotischen Architekturdenkmäler<br />
und gilt als <strong>der</strong> erste Schlossbau Deutschlands. König Heinrich I. errichtet hier<br />
zunächst 929 die spätere Burg namens Misni (Meißen). Ab 1471 ließen die wettinischen<br />
Kurfürsten und Herzöge von Sachsen an <strong>der</strong> Stelle eine ältere mittelalterliche Burg abreißen<br />
und ein Residenzschloss errichten. 1710 zog dort die Meißner Porzellanmanufaktur<br />
ein. <strong>Weg</strong>en seiner Lage hoch über <strong>der</strong> Elbe wird das Burgensemble mit dem Bischofsschloss<br />
und <strong>der</strong> Dompropstei auch „sächsische Akropolis“ genannt
EDITORIAL<br />
Eine Wahlperiode neigt sich dem Ende<br />
zu. Es <strong>ist</strong> Zeit, liebe Leser, Bilanz zu ziehen.<br />
Mein persönliches Fazit: Wir haben als<br />
<strong>CDU</strong>-Fraktion dieses Land nach bestem<br />
Wissen und Gewissen durch eine sehr<br />
schwierige Zeit gebracht. Es war eine außergewöhnliche<br />
Legislatur, die uns allen<br />
viel abverlangt hat und in <strong>der</strong> wir auch<br />
politisch Neuland betreten haben.<br />
Es <strong>ist</strong> gelungen, unsere zentralen<br />
Themen umzusetzen<br />
Niemand hätte zu Beginn dieser Wahlperiode<br />
daran gedacht, dass wir einmal<br />
eine weltweite Pandemie mit all ihren<br />
erheblichen Folgen bewältigen müssen.<br />
Auch ein neuer Krieg mitten in Europa<br />
war für uns fast unvorstellbar. Heute <strong>ist</strong><br />
beides real und wir müssen tagtäglich<br />
mit den Auswirkungen dessen umgehen.<br />
Trotz dieser widrigen Umstände steht<br />
Sachsen im Vergleich <strong>der</strong> Bundeslän<strong>der</strong><br />
gut da! Wir treiben die Mo<strong>der</strong>nisierung<br />
unserer Wirtschaft konsequent voran,<br />
suchen Lösungen für den Strukturwandel<br />
in den sächsischen Regionen, stärken<br />
die kommunale Ebene und sorgen für<br />
stabile Staatsfinanzen.<br />
Gleichwohl bleibt eine Erkenntnis dieser<br />
Legislatur: <strong>Das</strong> Regieren mit drei Koalitionspartnern<br />
<strong>ist</strong> sehr schwierig und erfor<strong>der</strong>t<br />
hohe Disziplin, Kompromissbereitschaft<br />
und viel Koordination. Alle haben<br />
unterschiedliche<br />
Interessen<br />
und Sichtweisen. Da <strong>ist</strong> es<br />
nicht einfach, Lösungen zu<br />
finden – insbeson<strong>der</strong>e, wenn<br />
ein Partner groß und zwei sehr klein sind.<br />
Dennoch <strong>ist</strong> es gelungen unsere zentralen<br />
Themen umzusetzen: sei es die<br />
Novelle des Kommunalrechts, die kommunalen<br />
Budgets für den Straßenbau,<br />
die Landarztquote zur Verbesserung <strong>der</strong><br />
medizinischen Versorgung im ländlichen<br />
Raum o<strong>der</strong> <strong>der</strong> versprochene Stellenaufwuchs<br />
bei <strong>der</strong> sächsischen Polizei. Und<br />
noch vieles mehr!<br />
In diesem <strong>Magazin</strong> zeigen wir einige<br />
Beispiele unserer <strong>CDU</strong>-Politik <strong>der</strong> vergangenen<br />
fünf Jahre. Und wir wagen einen<br />
Ausblick auf das, was vor uns liegt. Ich<br />
lade Sie herzlich auf eine Entdeckungsreise<br />
durch Sachsen und Politik ein.<br />
Viel Spaß beim Lesen,<br />
Ihr Chr<strong>ist</strong>ian Hartmann<br />
Fraktionsvorsitzen<strong>der</strong><br />
<strong>CDU</strong>-Fraktion des Sächsischen Landtages<br />
INHALT<br />
12<br />
18<br />
26<br />
34<br />
42<br />
Mit uns hoch hinaus<br />
Sachsen <strong>ist</strong> Bergsteigerland<br />
Es geht um Sachsen<br />
Chr<strong>ist</strong>ian Hartmann über Zukunft<br />
Land lieben und leben<br />
Menschen im Porträt<br />
Schule mit Werkbank<br />
Wo Handwerker lernen<br />
Alter ohne Angst<br />
Beispielhaftes Projekt<br />
48<br />
54<br />
60<br />
70<br />
76<br />
Spitzenforschung<br />
Sachsens schlaue Köpfe<br />
Einsatz Ehrenamt<br />
Ein Wehrleiter erzählt<br />
Wan<strong>der</strong>n und Wein<br />
Unterwegs im Fre<strong>ist</strong>aat<br />
Starke Wirtschaft<br />
Unternehmer berichten<br />
Verbrenner mit Zukunft<br />
Forschung macht es möglich<br />
IMPRESSUM Herausgeber: <strong>CDU</strong>-Fraktion des Sächsischen Landtages, Bernhard-von-Lindenau-Platz 1, 01067 Dresden, Telefon 0351 493-5501, www.cdu-fraktion-sachsen.de Redaktion: Chr<strong>ist</strong>ian Fischer (V.i.S.d.P.), STAWOWY, Dr. Chr<strong>ist</strong>opher M. Brinkmann, Jürgen<br />
Männel Fotos: Konstantin Aksenov (Titel); Nina (U2); TVE/Uwe Meinhold (4–5); Anita Demianowicz (6–7); Klaus Heidemann (8–9); Erik Schumann (10–11); picture alliance / imageBROKER | Sylvio Dittrich (12–13); SMKT/BrandBaude (13); Stephan Floss/Sächsischer<br />
Landtag (14); Sebastian Winterscheid (14–15, 26–27, 34–36, 42, 43, 65, 67, 80–81); picture-alliance/ ZB | Waltraud Grubitzsch (17); Thomas Schlorke (18–21); Alexan<strong>der</strong> Fuhrmann (22, 28, 31–33, 40, 47, 55–56, 58–59, 60–63, 66, 68, 74–75); Georg Ulrich Dostmann (23–24);<br />
DRA/Klaus Zähler (25); Sandro Schnei<strong>der</strong> (29); Pascal Ziehm (29); Jenko Ataman (30); SMS (30); Valerii Apetroaiei (34) Jürgen Männel (37, 78–79); Peter Neukirch (37); Jens Gräbner (38); Татьяна Гончарук (39); FUU Sachsen/ Stefan-Heym-Gymnasium (39); Wolfgang<br />
Schmidt (41); IFF SCHLiNGEL/Fotografie Daniela Schleich (44–45); EHH Fotografie (46); Anika Dollmeyer (46, 70–71); Bertil (48); Anna Schroll / Max-Planck-Gesellschaft (49); Fraunhofer ENAS (50); HZDR/ C. Reichelt (50); Paul Glaser (50, 73); Mario Schmitt (51); Dianne<br />
Bond (53); Andreas (54); FFW Ebersbrunn (56); SMI (57); picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Robert Michael (64); Nora Seitz (66); picture alliance / HMB Media/ Heiko Becker | Heiko Becker (67); die fabrik chemnitz (68); LEAG / Andreas Franke (69); Klaus Gigga (70);<br />
Marcel Schneeberg (72); Anne Schwerin (72); David Rötzschke (72); TU Bergakademie Freiberg / IEC (77); creativenature.nl (77); Leon Petzoldt (82) Druck: Druckerei Oskar Görner GmbH, Melanchthonstraße 1–7, 09126 Chemnitz Veröffentlichung: November 2023 Diese<br />
Publikation dient <strong>der</strong> Information über die parlamentarische Arbeit <strong>der</strong> <strong>CDU</strong>-Fraktion des Sächsischen Landtages. Eine Verwendung für Parteienwerbung o<strong>der</strong> im Wahlkampf <strong>ist</strong> nicht zulässig.
TRADITION MIT HERZ<br />
Gerald Otto<br />
<strong>CDU</strong>-Abgeordneter<br />
STARKE LEISTUNG<br />
„Der Verein Welterbe Montanregion<br />
Erzgebirge e. V. <strong>ist</strong> ein Zusammenschluss<br />
aus 31 Kommunen und drei Landkreisen.<br />
Sie zeigen, wozu wir Sachsen fähig sind,<br />
wenn wir uns zusammenschließen. Die<br />
<strong>CDU</strong>-Fraktion begrüßt den Einsatz und<br />
unterstützt die Initiative nach Kräften!“<br />
Der Titel sichert die Erinnerung an lang bestehende Traditionen.<br />
Und er bringt eine große Verantwortung für die aktuelle wie<br />
auch nachfolgende Generationen mit sich: Seit dem 6. Juli 20<strong>19</strong><br />
<strong>ist</strong> die Montanregion Erzgebirge/Krušnohoří Teil <strong>der</strong> Welterbel<strong>ist</strong>e<br />
<strong>der</strong> UNESCO. Die Montanregion umfasst ein Gebiet von etwa 95<br />
km Länge und 45 km Breite und erstreckt sich über den Fre<strong>ist</strong>aat<br />
Sachsen und die Tschechische Republik. Insgesamt 22 Bestandteile<br />
sind von <strong>der</strong> UNESCO zum gemeinsamen Weltkulturerbe ernannt<br />
worden, davon 17 in Sachsen. <strong>Das</strong> sind ausgewählte Denkmale,<br />
Natur- und Kulturlandschaften. Denn im Erzgebirge wurden Organisationsformen<br />
und Technologien entwickelt, die die Wirtschaft,<br />
staatlichen Systeme und gesamtgesellschaftlichen Umbrüche in<br />
Europa und weltweit entscheidend prägten. Alles begann mit den<br />
reichen Silberfunden im 12. Jahrhun<strong>der</strong>t. Im 14. Jahrhun<strong>der</strong>t kam<br />
<strong>der</strong> Zinnbergbau als zweite wichtige Rohstoffquelle dazu. Im selben<br />
Jahrhun<strong>der</strong>t begann in <strong>der</strong> Region <strong>der</strong> Abbau von Eisenerz.<br />
Auch Blei, Kobalt, Uran und Nickel sowie nichtmetallische Rohstoffe<br />
wie Kalk, Kaolin, Ton und Steinkohle konnten im Erzgebirge<br />
gewonnen werden. Drumherum entstand eine reichhaltige Kultur,<br />
die das Erscheinungsbild des Erzgebirges maßgeblich prägte. Dazu<br />
zählen Bergbaustätten, Wasserwirtschaft, Verkehr, Besiedlung,<br />
nachhaltige Forstwirtschaft und Landwirtschaft. Zu den zahlreichen<br />
Errungenschaften <strong>der</strong> Region gehört auch die Gründung<br />
<strong>der</strong> ältesten noch bestehenden Bergakademie im Jahr 1765. Hier<br />
forschten namhafte Wissenschaftler, die das Wissen weit über die<br />
Region und Europa hinaustrugen, darunter Abraham Gottlob Werner,<br />
<strong>der</strong> als Mitbegrün<strong>der</strong> <strong>der</strong> mo<strong>der</strong>nen Montanwissenschaft gilt,<br />
und <strong>der</strong> Naturforscher Alexan<strong>der</strong> von Humboldt.<br />
4
In Annaberg-Buchholz lebt Europas einzige<br />
Türmer-Familie: Hoch über Sankt Annen, <strong>der</strong><br />
größten gotischen Hallenkirche Sachsens,<br />
wohnt die Familie in 42 Meter Höhe und sorgt<br />
regelmäßig für das Läuten <strong>der</strong> Glocken<br />
5
SCHÖNE HANDARBEIT<br />
Daniela Kuge<br />
<strong>CDU</strong>-Abgeordnete<br />
EIN STÜCK HEIMAT<br />
„Mit <strong>der</strong> Erfindung des Porzellans 1710<br />
<strong>ist</strong> von Meißen aus die Welt verän<strong>der</strong>t<br />
worden. Wir von <strong>der</strong> <strong>CDU</strong>-Fraktion unterstützen<br />
die Bewerbung <strong>der</strong> Porzellanmanufaktur<br />
als UNESCO-Weltkulturerbe<br />
ausdrücklich. <strong>Das</strong> sind wir unserer Heimat<br />
und Geschichte schuldig.“<br />
Bevor die Porzellan-Manufaktur Meissen 1710 gegründet wurde,<br />
spe<strong>ist</strong>e man von Tellern aus Holz, Ton, Zinn o<strong>der</strong> gar Silber. Erst<br />
August <strong>der</strong> Starke präsentierte seinen staunenden Gästen eine<br />
kostbare Tafelausstattung aus Meissener Porzellan. Seit über 300<br />
Jahren fertigt die Porzellan-Manufaktur Meissen Porzellane mit<br />
einem kompromisslosen Qualitätsanspruch und von höchster<br />
Reinheit. In Verbindung mit einer bis heute erhaltenen einzigartigen<br />
Handwerkskunst entstehen werthaltige Objekte, die höchste<br />
Ansprüche an Exklusivität und Individualität erfüllen. Die Herstellung<br />
kann man beim Besuch in <strong>der</strong> Schauwerkstatt erleben: Nach<br />
dem Drehen und Formen werden beim Bossieren die einzelnen<br />
Figurenteile zusammengefügt. Die Zwiebel auf dem berühmten<br />
Meissener Zwiebelmuster, die in Wahrheit ein Granatapfel <strong>ist</strong>,<br />
wird genau wie das Meissener Markenzeichen, die gekreuzten<br />
Schwerter, natürlich per Hand aufgemalt. Meissener Porzellan gehört<br />
untrennbar zur Geschichte Sachsens, aber auch <strong>der</strong> restlichen<br />
Welt. 2021 haben deswegen die Staatliche Porzellanmanufaktur<br />
Meissen, die Porzellanstiftung Meissen, das Schlösserland Sachsen<br />
und die Stadt Meißen die Bewerbung um den Titel UNESCO-Weltkulturerbe<br />
auf den <strong>Weg</strong> gebracht. Unter dem Titel „Die Stätten des<br />
Meissener Porzellans“ beschreibt die eingereichte Bewerbung die<br />
herausragende Rolle <strong>der</strong> Meissener Porzellanmanufaktur und ihren<br />
Einfluss auf die europäische Porzellanherstellung. Neben Aspekten<br />
<strong>der</strong> Technologie und Fertigung beleuchtet die Bewerbung,<br />
wie die Manufaktur seit ihrer Gründung trotz konkurrieren<strong>der</strong><br />
Manufakturen seit über 300 Jahren die europäische Porzellankunst<br />
und -kultur nachhaltig beeinflusst.<br />
6
Nach traditionellen Techniken entstehen alle<br />
Meissener Porzellane bis heute in reiner Handarbeit.<br />
Der Rundgang durch die Schauwerkstatt<br />
gibt <strong>Einblick</strong>e in Fertigung und Gestaltung<br />
7
ÜBER DEN WOLKEN<br />
Inmitten <strong>der</strong> Sächsischen Schweiz und hoch über <strong>der</strong> Elbe<br />
thront die Festung Königstein auf dem Felsplateau, das ebenfalls<br />
Königstein heißt. 1241 erstmals erwähnt, wurde die mittelalterliche<br />
Burg ab 1589 zur Renaissancefestung ausgebaut. An<strong>der</strong>s<br />
als viele Festungen <strong>der</strong> Zeit orientiert sich <strong>der</strong> Grundriss<br />
an den natürlichen Gegebenheiten und nicht an einem regelmäßigen<br />
Idealgrundriss. Die Festung erlaubt einen beeindruckenden<br />
Ausblick auf das Elbtal und die Umgebung. Unterhalb<br />
<strong>der</strong> Militärbauten gibt es unterirdische Kasematten. Bis Ende<br />
des <strong>19</strong>. Jahrhun<strong>der</strong>ts passte man den Königstein immer wie<strong>der</strong><br />
den militärtechnischen Entwicklungen an. Hier sind die älteste<br />
erhaltene Kaserne Deutschlands, <strong>der</strong> tiefste Brunnen Sachsens,<br />
die erste sächsische Garnisonskirche und die Nachbildung des<br />
legendären Riesenfasses Augusts des Starken zu bestaunen.<br />
Die unbezwingbare »Sächsische Bastille« verwahrte einst den<br />
Porzellan-Erfin<strong>der</strong> Johann Friedrich Böttger vor dem Zugriff an<strong>der</strong>er<br />
Fürsten. Für prominente Häftlinge wie August Bebel und<br />
Frank Wedekind war die Festung ein gefürchtetes Gefängnis.<br />
Heute <strong>ist</strong> sie mit Aufzug und Panoramalift mühelos zu erklimmen<br />
und beliebtes Ausflugsziel.<br />
Sandra Gockel<br />
<strong>CDU</strong>-Abgeordnete<br />
REICHE GESCHICHTE<br />
„Sachsen <strong>ist</strong> mit seiner wun<strong>der</strong>baren<br />
Natur und den vielen beson<strong>der</strong>en Kulturgütern<br />
für jeden Gast eine echte Perle.<br />
Der Erhalt dieses Reichtums <strong>ist</strong> eine<br />
zentrale Aufgabe!“<br />
8
Die Festung Königstein <strong>ist</strong> ein einzigartiger<br />
Zeuge europäischer Festungsbaukunst.<br />
Trutzig erheben sich ihre 40 Meter hohen<br />
Mauern auf einem Tafelberg inmitten <strong>der</strong><br />
malerischen Felslandschaft <strong>der</strong> Sächsischen<br />
Schweiz. Über 750 Jahre Geschichte haben<br />
diese Wehranlage zu einem eindrucksvollen<br />
Ensemble von Bauwerken <strong>der</strong> Spätgotik, <strong>der</strong><br />
Renaissance, des Barock und des <strong>19</strong>. Jahrhun<strong>der</strong>ts<br />
werden lassen<br />
9
AN DER GRENZE<br />
<strong>Das</strong>s <strong>der</strong> Muskauer Park auf <strong>der</strong> UNESCO-L<strong>ist</strong>e des Weltkulturerbes<br />
steht, <strong>ist</strong> natürlich zuallererst Hermann Fürst von Pückler-Muskau<br />
zu verdanken. Er lebte von 1785 bis 1871. Als er 30 Jahre<br />
alt war, schuf er bei<strong>der</strong>seits <strong>der</strong> Neiße ein Me<strong>ist</strong>erwerk, das als<br />
<strong>der</strong> klassische Landschaftsgarten bezeichnet wird. Der Park sollte<br />
schnell weltweit seinesgleichen suchen und große Bekanntheit<br />
erlangen. Er gestaltete den Park außergewöhnlich mo<strong>der</strong>n und<br />
kunstsinnig. Der grüne Fürst gilt heute als Begrün<strong>der</strong> <strong>der</strong> mo<strong>der</strong>nen<br />
Landschaftsgestaltung mit Einflüssen, die über Europa<br />
hinaus bis nach Amerika reichten. Pücklersche Prinzipien sind<br />
nach wie vor aktuell: Mit seinen 1834 erschienenen „Andeutungen<br />
über Landschaftsgärtnerei“ verfasste er ein viel zitiertes<br />
Lehrbuch. Neben allgemeinen Hinweisen zur Anlage eines Landschaftsgartens<br />
beschreibt Pückler darin seine Vision des Muskauer<br />
Parks, <strong>der</strong> sich heute auf dem Territorium zweier Staaten<br />
erstreckt. Durch einen gemeinsamen deutsch-polnischen Antrag<br />
gelangte er schon vor 20 Jahren auf die Welterbe-L<strong>ist</strong>e. 2021 gelang<br />
es <strong>der</strong> sächsischen Staatsregierung, den Bund bei <strong>der</strong> Finanzierung<br />
<strong>der</strong> laufenden Kosten einzubinden. <strong>Das</strong> Geld geht damit<br />
an die Fürst-Pückler-Park-Stiftung, die sich um die Pflege, die Unterhaltung<br />
und Weiterentwicklung des Parks kümmert.<br />
10
Gern hätte Pückler in Muskau eine mittelalterlich<br />
anmutende Burg bauen lassen. Dazu<br />
kam es allerdings nie. <strong>Das</strong> Neue Schloss<br />
wollte er klassiz<strong>ist</strong>isch umbauen lassen.<br />
Ein Entwurf des Architekten Karl Friedrich<br />
Schinkel lag bereits vor, doch aus Geldmangel<br />
wurde daraus nichts. Stattdessen gaben<br />
Pücklers Nachfolger dem Bau ein Aussehen<br />
im Stil <strong>der</strong> Neorenaissance<br />
Michael Kretschmer<br />
<strong>CDU</strong>-Abgeordneter &<br />
Min<strong>ist</strong>erpräsident<br />
LEUCHTTURM<br />
„Als Vorsitzen<strong>der</strong> des För<strong>der</strong>vereins <strong>ist</strong><br />
es mir ein beson<strong>der</strong>es Anliegen, dass sich<br />
dieser beson<strong>der</strong>e und einzigartige Ort<br />
weiter gut entwickeln kann. Der Landschaftspark<br />
zieht Menschen von nah und<br />
fern in seinen Bann und <strong>ist</strong> damit auch ein<br />
wichtiger Standortfaktor. Er trägt so auch<br />
mit dazu bei, dass <strong>der</strong> Strukturwandel in<br />
<strong>der</strong> Region ein Erfolg wird.“<br />
11
MIT UNS GEHT'S<br />
HOCH HINAUS<br />
Bergsteigen in Sachsen <strong>ist</strong> jetzt immaterielles<br />
Kulturerbe. So erhält die Tradition noch mehr<br />
tour<strong>ist</strong>ische Aufmerksamkeit<br />
WAS IST<br />
SÄCHSISCHES<br />
BERGSTEIGEN?<br />
Die Sächsischen Kletterregeln sind<br />
seit <strong>19</strong>13 im Wesentlichen gleich. Die<br />
fünf wichtigsten Regeln sind: Freies<br />
Klettern, das heißt nur die Strukturen<br />
im Felsen dürfen zur Fortbewegung<br />
genutzt werden. Als Sicherungsmittel<br />
dürfen zwischen den Ringen als<br />
zusätzliche Sicherungen nur Schlingen<br />
verwendet werden. Nur an den<br />
gut 1.100 fre<strong>ist</strong>ehenden Türmen in<br />
sächsischen Klettergebieten darf<br />
man klettern – das sogenannte Türmeklettern.<br />
Die riesigen Felsflächen<br />
<strong>der</strong> zu Fuß besteigbaren „Massive“<br />
sind bis auf wenige Ausnahmen<br />
tabu. Die Felsoberfläche darf nicht<br />
verän<strong>der</strong>t werden. Und das Verwenden<br />
von Chalk/Magnesia <strong>ist</strong> generell<br />
verboten. Nachlesen kann man die<br />
Regeln auf <strong>der</strong> Website des Sächsischen<br />
Bergsteigerbunds (SBB).<br />
Die sächsische Bergsteigerkultur<br />
blickt auf eine lange<br />
Tradition zurück Deswegen <strong>ist</strong><br />
„Bergsteigen in Sachsen“ jetzt<br />
immaterielles Kulturgut<br />
12
BIKEN<br />
Sachsens Kulturmin<strong>ist</strong>erin Barbara<br />
Klepsch im Gespräch mit Vertretern<br />
des Bergsteigerbundes auf <strong>der</strong><br />
Brandbaude (Hohnstein)<br />
Die <strong>CDU</strong>-Fraktion unterstützt die Entwicklung<br />
des Ganzjahrestourismus in<br />
Sachsen. Erst im Sommer 2023 hat <strong>der</strong> Fre<strong>ist</strong>aat<br />
dafür ein neues För<strong>der</strong>programm<br />
über 7,2 Millionen Euro ins Leben gerufen.<br />
Mit einer För<strong>der</strong>quote von 75 Prozent ermöglicht<br />
das Programm auch bei geringer<br />
Kapitaldecke Investitionen, etwa wenn es<br />
um die Einrichtung eines Fahrradverleihs<br />
geht. Gleichzeitig entwickelt <strong>der</strong> Fre<strong>ist</strong>aat<br />
neue Mountainbike-Hotspots und tolle<br />
Angebote für Fahrradfahrer – ob mit o<strong>der</strong><br />
ohne Antriebshilfe.<br />
Geklettert wird in <strong>der</strong> Sächsischen<br />
Schweiz schon lange. Dokumentiert <strong>ist</strong><br />
das seit etwa 150 Jahren. Als Geburtsstunde<br />
des Sächsischen Klettersports gilt<br />
vielen <strong>der</strong> März 1864, als fünf Turner aus<br />
Schandau den Falkenstein mithilfe von<br />
Baumstämmen und Leitern bezwangen.<br />
1874 gelang zwei Bergsteigern aus Pirna<br />
die sportliche Bezwingung des Mönchs<br />
ohne Hilfsmittel. <strong>19</strong>10 wurden schließlich<br />
die „Sächsischen Kletterregeln“ erstmals<br />
festgeschrieben. Diese gelten seither<br />
weitgehend unverän<strong>der</strong>t und beinhalten<br />
als wesentlichen Bestandteil den „Verzicht<br />
auf künstliche Hilfsmittel zur Überwindung<br />
<strong>der</strong> Schwerkraft“. Von hier aus<br />
ging diese Idee des Kletterns um die Welt.<br />
Heute nennt man es Freeclimbing und<br />
man praktiziert es in den USA, Australien,<br />
Frankreich, Thailand und weiteren Län<strong>der</strong>n<br />
<strong>der</strong> Erde.<br />
Der Fre<strong>ist</strong>aat hatte das „Bergsteigen in<br />
Sachsen“ 2023 im Rahmen <strong>der</strong> fünften<br />
Bewerbungsrunde für das bundesweite<br />
Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes<br />
nominiert und zugleich in die Sächsische<br />
Landesl<strong>ist</strong>e aufgenommen. Die<br />
Bewerbung hatte <strong>der</strong> Sächsische Bergsteigerbund<br />
(SBB) stellvertretend für alle Kulturtragenden<br />
erarbeitet. Die <strong>CDU</strong>-Fraktion<br />
hatte das Vorhaben nach Kräften<br />
unterstützt. Die <strong>CDU</strong>-Abgeordnete und<br />
sächsische Kulturmin<strong>ist</strong>erin Barbara<br />
Klepsch sagt: „Herzlichen Glückwunsch<br />
an unsere Sächsischen Bergsteigerinnen<br />
und Bergsteiger, die viel Herzblut in diese<br />
Bewerbung gesteckt haben! Bergsteigen<br />
in Sachsen – das <strong>ist</strong> viel mehr als Bergsport.<br />
Genauso wichtig sind hier Gemeinschaftsgefühl<br />
und Verantwortungsbewusstsein<br />
– und die tiefe Verbundenheit<br />
mit einer einzigartigen Felsenlandschaft.<br />
Der Einsatz für den Schutz von Felsen und<br />
Natur <strong>ist</strong> selbstverständlicher Teil des<br />
sächsischen Kletterns. Den Zauber dieser<br />
Landschaft sollen auch die künftigen Generationen<br />
erleben können.“<br />
Anne Lochschmidt, Leiterin <strong>der</strong> Arbeitsgruppe<br />
für die Bewerbung beim<br />
Sächsischen Bergsteigerbund, ergänzt:<br />
„Durch den Titel versprechen wir uns<br />
insbeson<strong>der</strong>e mehr Aufmerksamkeit<br />
für unsere Belange. Eines unserer wichtigsten<br />
Anliegen <strong>ist</strong> es, die Ausübung<br />
des traditionellen Sportes auch in Zukunft<br />
in <strong>der</strong> bisherigen Art zu ermöglichen<br />
und die sächsische Bergsteigerkultur<br />
weiter zu pflegen.“<br />
WANDERN<br />
Geför<strong>der</strong>t werden kleine und mittlere Unternehmen,<br />
eingetragene Vereine sowie<br />
kommunale Unternehmen, die gewerbliche<br />
Dienstle<strong>ist</strong>ungen auf dem Gebiet des<br />
Tourismus erbringen. <strong>Das</strong> Investitionsvolumen<br />
fängt bei 10.000 Euro an. Gleichzeitig<br />
unterstützt die <strong>CDU</strong>-Fraktion den<br />
Ausbau von Wan<strong>der</strong>wegen und weiteren<br />
Angeboten für Pilger, damit die Abhängigkeit<br />
von Schneefall und Beschneiung sinkt.<br />
CAMPING<br />
Noch mehr tun will die <strong>CDU</strong>-Fraktion außerdem<br />
für Camper und Caravan-Urlauber.<br />
So sollen neue Stellplätze entstehen.<br />
„Die <strong>CDU</strong>-Fraktion hat sich im Landtag erfolgreich<br />
dafür eingesetzt, dass mit diesem<br />
Programm zukunftsfähige Investitionen<br />
im Tourismus möglich sind, die das ganze<br />
Jahr wirksam werden. Wir stärken damit<br />
die Wi<strong>der</strong>standskraft des Reiselandes<br />
Sachsen und helfen den Akteuren vor Ort“,<br />
sagt die <strong>CDU</strong>-Abgeordnete und Sachsens<br />
Tourismusmin<strong>ist</strong>erin Barbara Klepsch.<br />
13
18. zum Mal<br />
in Folge hat Sachsen 2023 beim<br />
Le<strong>ist</strong>ungsvergleich <strong>der</strong> Bildungssysteme<br />
aller 16 Bundeslän<strong>der</strong> den<br />
ersten Platz belegt<br />
SPITZENHAUSHALT<br />
FÜR SACHSEN<br />
Im Dezember 2022 hatte <strong>der</strong> Sächsische Landtag den Doppelhaushalt<br />
für die Jahre 2023 und 2024 verabschiedet. <strong>Das</strong><br />
Gesamtvolumen beträgt mehr als 49 Milliarden Euro und <strong>ist</strong><br />
damit <strong>der</strong> bisher größte Haushalt des Fre<strong>ist</strong>aates. „Wir setzen<br />
das Geld <strong>der</strong> Steuerzahler bewusst für Investitionen in Sachsens<br />
Zukunft ein. Je<strong>der</strong> Euro, den wir heute investieren, wird<br />
sich morgen für alle Sachsen rentieren. Dieser Haushalt kann<br />
sowohl Krise als auch Zukunft! Und das Ganze ohne die finanzpolitische<br />
Stabilität und künftige Generationen mit neuen<br />
Schulden zu belasten“, sagte <strong>der</strong> <strong>CDU</strong>-Finanzpolitiker Jan Löffler<br />
angesichts <strong>der</strong> Entscheidung. Die <strong>CDU</strong>-Fraktion weiß, dass<br />
es die Bürger und Unternehmen sind, die mit ihren Steuern<br />
den Haushalt überhaupt erst möglich machen. Daraus leiten<br />
sich für die Fraktion Pflicht und Auftrag ab, das Geld sinnvoll<br />
und verantwortungsbewusst einzusetzen. Angesichts eines<br />
sich abzeichnenden Rückgangs <strong>der</strong> Steuereinnahmen muss daher<br />
<strong>Ausgabe</strong>ndisziplin gelten. Wichtige Themen des Haushaltes<br />
sind etwa die Unterstützung <strong>der</strong> sächsischen Bürger und<br />
Unternehmen in <strong>der</strong> Energiekrise. Mit weiteren rund 200 Mio.<br />
Euro hat die <strong>CDU</strong>-Fraktion in diesem Haushalt eine Krisenvorsorge<br />
für Kitas und Schulen, Krankenhäuser, Universitäten und<br />
Studentenwerke sowie Kultureinrichtungen geschaffen. Je<strong>der</strong><br />
dritte Euro des neuen Haushaltes kommt über den Finanzausgleich<br />
sowie über Zuweisungen aus För<strong>der</strong>programmen direkt<br />
<strong>der</strong> kommunalen Ebene zugute. <strong>Das</strong> sind jährlich<br />
rund 8,6 Milliarden Euro. <strong>Das</strong> gibt den<br />
Kommunen den Spielraum, den sie benötigen.<br />
Mehr Infos: www.fuersachsen.de<br />
5,4 Millionen<br />
Euro stehen dieses Jahr im Haushalt<br />
für die sieben Tourismusregionen<br />
zur Verfügung, damit Sachsen<br />
Kulturreiseziel Nummer 1 bleibt<br />
1,6 Millionen<br />
Berufstätige in Sachsen sind im<br />
Handwerk tätig. Sachsen <strong>ist</strong> damit<br />
Handwerkerland Nummer eins<br />
65,9 Prozent<br />
<strong>der</strong> Sächsinnen im erwerbsfähigen Alter gehen<br />
einer sozialversicherungspflichtigen Arbeit<br />
nach. Im Bundeslän<strong>der</strong>vergleich <strong>ist</strong> das die<br />
höchste Beschäftigungsquote von Frauen<br />
14
SPITZENREITER SACHSEN<br />
Die Sachsen sind schon ein beson<strong>der</strong>es Volk. Es<br />
gibt zahlreiche Beispiele, wo <strong>der</strong> Fre<strong>ist</strong>aat auf<br />
Platz 1 steht und ganz vorn mitspielt. EINBLICK<br />
präsentiert eine kleine Auswahl<br />
2.500 Unternehmen<br />
sind in Sachsen im Bereich Mikroelektronik und<br />
Software tätig. Sachsen <strong>ist</strong> damit Mikroelektronik-Produktionsstandort<br />
Nummer 1 in Europa<br />
Leipzig<br />
Dresden<br />
Bautzen<br />
Görlitz<br />
Chemnitz<br />
Zwickau<br />
1<br />
Sachse aus Dohna <strong>ist</strong> Deutscher Me<strong>ist</strong>er<br />
im „Mensch, ärgere dich nicht“<br />
680 Patente<br />
in den letzten zehn Jahren heben die TU Dresden<br />
auf Platz 1 <strong>der</strong> deutschen Universitäten<br />
65,9 Prozent<br />
<strong>der</strong> sächsischen Autos kamen beim<br />
TÜV ohne Mängel durch. Auf Sachsens<br />
Straßen fahren damit im Bundesvergleich<br />
die bestens Autos<br />
15
ALLES BEGANN MIT<br />
EINEM FRIEDENSGEBET<br />
Die friedlichen Proteste <strong>der</strong> DDR-Bevölkerung gegen die Kommun<strong>ist</strong>en und das Regime <strong>der</strong><br />
SED gingen von Sachsen aus. Ohne sie gäbe es heute keinen Fre<strong>ist</strong>aat Sachsen<br />
„Der Herbst <strong>19</strong>89 war die einzige Zeit in meinem Leben, in <strong>der</strong> ich<br />
regelmäßig an Demonstrationen teilgenommen habe. Es ging<br />
um echte Demokratie, Freiheit, Meinungsfreiheit, Pressefreiheit,<br />
Reisefreiheit und nicht nur um ‚Zeichen setzen‘, wie das heutzutage<br />
vielfach bei Demonstrationen <strong>der</strong> Fall <strong>ist</strong>. Am Ende wurde<br />
eine wirkliche Diktatur zu Fall gebracht. Auch deswegen bin ich<br />
heute ein Anhänger des demokratisch-parlamentarischen Systems,<br />
bei dem Wahlen entscheiden, wie und von wem das Land<br />
regiert wird“, sagt Arnsbert Maciejewski. Der heute 52-Jährige<br />
war erstmals im Frühjahr <strong>19</strong>89, ganz ohne Wissen <strong>der</strong> Eltern, in<br />
<strong>der</strong> Nikolaikirche zum Friedensgebet. „Ich traf dort aber überwiegend<br />
auf Ausreisewillige, sodass ich dort dann nicht mehr hingegangen<br />
bin. Erst ab September war ich dort wie<strong>der</strong>, also vier<br />
Wochen bevor die Revolution friedlich wurde.“ Maciejewski hat<br />
als einer von hun<strong>der</strong>ttausenden DDR-Bürgern mit seinem Protest<br />
das SED-Regime <strong>der</strong> DDR zu Fall gebracht. Auslöser für die<br />
Proteste waren gefälschte Wahlen und <strong>der</strong> Wunsch nach mehr<br />
Freiheit. Auch die schlechte Versorgungslage und <strong>der</strong> mangelnde<br />
Reformwille <strong>der</strong> DDR-Führung waren Gründe, warum Menschen<br />
auf die Straße gingen und damit ihr Leben und ihre gesamte Ex<strong>ist</strong>enz<br />
riskierten. Sie schrieben damals Geschichte.<br />
Die ersten Montagsdemonstrationen fand in Aue im Erzgebirge<br />
statt und breiteten sich schnell in ganz Sachsen und später in <strong>der</strong><br />
gesamten DDR aus. Arnsbert Maciejewski war in <strong>der</strong> Zeit 17 Jahre<br />
alt. „Ich war schon irgendwie <strong>der</strong> Auffassung, dass ich schneller<br />
laufen kann als die Polizei und nicht verhaftet werde. Aus heutiger<br />
Sicht war das Ganze schon ziemlich irre. Vielleicht war das<br />
insgesamt eine Mischung aus Mut, pubertärem Übermut, Gottvertrauen<br />
und <strong>der</strong> Überzeugung, dass meine Eltern hinter mir<br />
stehen“, sagt er. Heute <strong>ist</strong> die Nikolaikirche in Leipzig das Symbol<br />
<strong>der</strong> Friedlichen Revolution. Dort fanden die regelmäßigen<br />
Friedensgebete statt, die angesichts des Wettrüstens in<br />
16<br />
Ost und West seit Beginn <strong>der</strong> <strong>19</strong>80er-Jahre initiiert worden waren.<br />
Am Montag, dem 4. September <strong>19</strong>89, bleiben im Anschluss<br />
erstmals etwa 1.000 Menschen auf dem Vorhof <strong>der</strong> Kirche. Zeitzeuge<br />
Arnsbert Maciejewski: „Nach <strong>der</strong> Öffnung des Eisernen<br />
Vorhangs in Ungarn rechnete ich eigentlich damit, dass die Friedensgebete<br />
aufhören. Auslöser dafür, dass ich wie<strong>der</strong> hinging,<br />
war <strong>der</strong> Fernsehbericht über den 4. September, als nach dem Friedensgebet<br />
auf dem Nikolaikirchhof das berühmte Transparent<br />
‚Für ein offnes Land mit freien Menschen‘ von <strong>der</strong> Stasi heruntergerissen<br />
wurde. Ab 11. September war ich dann regelmäßig in <strong>der</strong><br />
Nikolaikirche. Am 7. Oktober war ich mit Freunden aus Freital in<br />
<strong>der</strong> Leipziger Innenstadt. Wir wollten in die Nikolaikirche, diese<br />
war aber geschlossen. Die Polizei begann den Nikolaikirchhof einzukesseln.<br />
Wir liefen vor den Wasserwerfern weg. <strong>Das</strong> Trommeln<br />
<strong>der</strong> Knüppel auf den Polizeischilden an diesem Tag werde ich nie<br />
vergessen. Ab dem 9. Oktober gab es dann für mich keinen Grund<br />
mehr, Angst zu haben.“<br />
Der <strong>CDU</strong>-Abgeordnete Andreas Nowak sagt: „Die erste Großdemonstration<br />
am 9. Oktober <strong>19</strong>89 in Leipzig war ein Meilenstein<br />
<strong>der</strong> Friedlichen Revolution. Ich wollte als damals 14-Jähriger selbst<br />
auch teilnehmen. <strong>Das</strong> haben mir meine Eltern an dem Montag<br />
noch verbieten können. Als dann alles friedlich blieb, ging das einen<br />
Montag später nicht mehr. Also sind meine Eltern auch mitgekommen.<br />
<strong>Das</strong> war bei vielen Familien so und es wurden zum<br />
ersten Mal über 100.000 Demonstranten auf dem Ring. Wären in<br />
<strong>der</strong> ganzen DDR die Menschen damals nicht auf die Straße gegangen,<br />
würden wir alle heute nicht in Freiheit leben. Um dieses<br />
Ereignis und den damit verbundenen Mut auch für nachfolgende<br />
Generationen sichtbar zu machen, unterstützt die <strong>CDU</strong>-Fraktion<br />
die Errichtung des Freiheits- und Einheitsdenkmals am 9. Oktober<br />
2024. Dafür haben wir 2,2 Mio. Euro in den sächsischen<br />
Staatshaushalt eingestellt.“<br />
Andreas Nowak<br />
<strong>CDU</strong>-Abgeordneter
<strong>Das</strong> Foto vom Herbst <strong>19</strong>89 zeigt Teilnehmer<br />
an einem Friedensgebet in<br />
<strong>der</strong> Leipziger Nikolaikirche. Vorn links<br />
sitzen Ev-Luth. Superintendent Friedrich<br />
Magirius, <strong>der</strong> Römisch-katholischen<br />
Propst Günter Hanisch und <strong>der</strong><br />
Ev.-luth. Pfarrer an St. Thomas, Hans-Wilhelm<br />
Ebeling. In <strong>der</strong> zweiten Reihe sitzt<br />
Chr<strong>ist</strong>ian Führer, Pfarrer <strong>der</strong> Nikolaikirche<br />
17
18<br />
Zur Person<br />
Chr<strong>ist</strong>ian Hartmann <strong>ist</strong> am 6. April <strong>19</strong>74 in Calbe<br />
(Saale) geboren. Mit 20 Jahren trat er in die <strong>CDU</strong> ein.<br />
Er <strong>ist</strong> seit 2009 Mitglied des Sächsischen Landtages<br />
und seit dem 25. September 2018 Fraktionsvorsitzen<strong>der</strong><br />
<strong>der</strong> <strong>CDU</strong>-Fraktion. Hartmann <strong>ist</strong> gelernter Polizeibeamter<br />
und lebt mit seiner Familie in Dresden.<br />
Seit <strong>19</strong>99 <strong>ist</strong> er ehrenamtlicher Ortsvorsteher <strong>der</strong><br />
Ortschaft Langebrück. Seit 2009 <strong>ist</strong> er Wahlkreisabgeordneter<br />
für den Dresdner Norden.
Politik trifft Wissenschaft: Chr<strong>ist</strong>ian<br />
Hartmann beim Besuch <strong>der</strong> Westsächsischen<br />
Hochschule in Zwickau, wo<br />
sich seine Fraktion mit anwendungsorientierter<br />
Forschung für die mittelständische<br />
Wirtschaft beschäftigte<br />
WEIL ES UM<br />
SACHSEN GEHT<br />
Auf <strong>der</strong> Homepage von Chr<strong>ist</strong>ian Hartmann steht sein Motto: „Heimat braucht Verlässlichkeit“.<br />
Der bodenständige Chef <strong>der</strong> <strong>CDU</strong> im Sächsischen Landtag hat seine Fraktion in <strong>der</strong><br />
zurückliegenden Wahlperiode durch bewegte Zeiten mit Pandemie und Ukrainekrieg<br />
führen müssen. Im Interview sprechen wir darüber, wie verlässlich das gelang<br />
Ist Sachsen noch ein Land <strong>der</strong> klaren Worte?<br />
Chr<strong>ist</strong>ian Hartmann: „Ich glaube schon, dass wir das sind. Politik<br />
beginnt mit <strong>der</strong> Anerkennung <strong>der</strong> Wirklichkeit. <strong>Das</strong> hat die <strong>CDU</strong><br />
in Sachsen immer ausgezeichnet. Mir <strong>ist</strong> dieser Blick auf die Realität<br />
beson<strong>der</strong>s wichtig. Ich kann mit unverständlichen Geschwätz<br />
nichts anfangen! Wenn etwas nicht passt, dann muss das auch gesagt<br />
werden. Nur so kommen wir hier alle weiter voran – hart in <strong>der</strong><br />
Sache, aber vernünftig im Ton. Denn am Ende geht es um Sachsen.“<br />
Wie kommt das an?<br />
„Meine Erfahrung <strong>ist</strong>, wenn man vernünftig mit den Leuten redet<br />
und vor allem ihre Sprache spricht, dann findet man auch<br />
Gehör und Verständnis für seine Positionen. Ich sehe aber auch,<br />
dass es immer schwieriger wird, Themen offen anzusprechen.<br />
Insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> Versuch, immer und überall politisch korrekt<br />
zu sein, verkehrt den offenen Dialog ins Gegenteil. Wir erweisen<br />
uns damit einen Bärendienst.“<br />
Dialog braucht es auch zum Regieren. Die <strong>CDU</strong>-Fraktion steht<br />
in einem Dreierbündnis seit 20<strong>19</strong> in Regierungsverantwortung.<br />
Wie läuft das?<br />
„Auf alle Fälle nicht konfliktfrei. <strong>Das</strong> kann es auch gar nicht, weil<br />
teilweise sehr unterschiedliche Positionen aufeinan<strong>der</strong>treffen.<br />
Da <strong>ist</strong> es nicht einfach, Lösungen zu finden – insbeson<strong>der</strong>e wenn<br />
ein Partner groß und zwei sehr klein sind und immer die eigene<br />
Bedeutung herausarbeiten müssen. Aber wir merken als <strong>CDU</strong><br />
auch sehr deutlich, dass unsere Koalitionspartner Teil <strong>der</strong> Ampel-Regierung<br />
in Berlin sind.“<br />
Und das wirkt sich wie aus?<br />
„Einige wirtschafts- o<strong>der</strong> sicherheitspolitische Vorhaben waren<br />
in dieser Koalition nicht umsetzbar. Auch im Bereich <strong>der</strong> Landwirtschaft<br />
prallen sehr unterschiedliche Sichtweisen aufeinan<strong>der</strong>.<br />
Für uns steht fest, wir machen we<strong>der</strong> ein Vergabe- noch ein<br />
Agrarstrukturgesetz gegen die Interessen <strong>der</strong> sächsischen Ver-<br />
<strong>19</strong>
„Politik beginnt mit<br />
<strong>der</strong> Anerkennung <strong>der</strong><br />
Wirklichkeit.“<br />
Chr<strong>ist</strong>ian Hartmann, Fraktionsvorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong> <strong>CDU</strong>-Fraktion im Sächsischen Landtag<br />
bände. Und unser deutliches NEIN zur Cannabisfreigabe stieß<br />
bei den Koalitionspartnern auch auf Unverständnis.“<br />
Warum hat sich Ihre Fraktion so deutlich gegen die Legalisierung<br />
von Cannabis gestellt?<br />
„Wir waren extra im vergangenen Jahr zur Klausurtagung in den<br />
Nie<strong>der</strong>landen. Dort haben wir mit den Verantwortlichen bei Polizei<br />
und Justiz gesprochen. In den Nie<strong>der</strong>landen sagten uns alle Behörden<br />
und auch die Politik: Macht nicht den gleichen Fehler wie wir!<br />
Mit <strong>der</strong> Freigabe wurde eine Büchse <strong>der</strong> Pandora geöffnet.“<br />
Jetzt <strong>ist</strong> sie dank <strong>der</strong> Ampel auf …<br />
„… und das trotz vieler fachlicher Bedenken unterschiedlicher<br />
Min<strong>ist</strong>er – roter wie grüner – aus unterschiedlichen Bundeslän<strong>der</strong>n.<br />
Alle Innenmin<strong>ist</strong>er haben die Bundesregierung gewarnt,<br />
die Justizmin<strong>ist</strong>er, die Verkehrsmin<strong>ist</strong>er und allen voran<br />
die Gesundheitsmin<strong>ist</strong>er. Es <strong>ist</strong> ein fachlich nicht zu Ende<br />
gedachtes Gesetz.“<br />
Und wieso sind die Koalitionspartner beim Vergabegesetz<br />
verärgert?<br />
„Bauindustrie, Kammern und die Vereinigung <strong>der</strong> Sächsischen<br />
Wirtschaft haben große Bedenken zum Entwurf des Vergabegesetzes.<br />
Es geht uns darum, die wirtschaftliche Handlungsfähigkeit<br />
in unserem Land zu wahren. Wir sind nicht gegen ein Vergabegesetz<br />
als solches. Es <strong>ist</strong> <strong>der</strong> vorliegende Entwurf, <strong>der</strong> sowohl<br />
von uns als auch von den Kammern nicht akzeptiert wird und<br />
nachgebessert werden muss.“<br />
Hatten Sie nicht 20<strong>19</strong> im Koalitionsvertrag zugesagt, dass dieses<br />
Gesetz kommt?<br />
„Ja, das stimmt. Aber zuerst kam im Frühjahr 2020 Corona. Die<br />
Pandemie hat dieses Land fast zwei Jahre lahmgelegt und auch<br />
in <strong>der</strong> Wirtschaft zu erheblichen Verwerfungen geführt. Danach<br />
kam es zum Ukrainekrieg mit erheblichen Folgen für die Energieversorgung<br />
in Deutschland. Lieferengpässe und massive Kostensteigerungen<br />
haben Bürgern und Unternehmen zugesetzt.<br />
Auswirkungen, die wir heute noch spüren. Deutschland wird als<br />
einziges europäisches Land in diesem Jahr voraussichtlich ein<br />
Nullwachstum haben. Vor diesem Hintergrund können wir uns<br />
doch nicht auf einer politischen Vereinbarung von 20<strong>19</strong> ausruhen<br />
und ignorieren, was seitdem in diesem Land passiert <strong>ist</strong>.“<br />
Trifft das auch auf das Agrarstrukturgesetz zu?<br />
„Auch hier heißt es, die Lebenswirklichkeit zur Kenntnis zu<br />
nehmen. Der Sächsische Bauernverband, Land schafft Verbindung,<br />
Familienbetriebe und Genossenschaften – all die großen<br />
Verbände wollen das Gesetz in dieser Form nicht. Sie haben auf<br />
zahlreiche inhaltliche Probleme des Entwurfs hingewiesen. Für<br />
uns steht fest: Wir werden kein Gesetz gegen die Mehrheit <strong>der</strong><br />
Bauernverbände machen.“<br />
Werden Sie und die Grünen noch Freunde?<br />
„Die grüne Justizmin<strong>ist</strong>erin hat es in einem Interview klar gesagt:<br />
‚Diese Koalition <strong>ist</strong> kein Spaziergang und wir sind auch<br />
keine Freunde.‘ Dem möchte ich nicht wi<strong>der</strong>sprechen. Es gibt<br />
eine Arbeitsebene und es geht uns darum, Sachsen so gut wie<br />
möglich durch das aktuell schwierige Umfeld zu manövrieren.<br />
Die Ampel-Koalition in Berlin macht uns die Arbeit dabei<br />
aber nicht leichter.“<br />
Wird es so weiterlaufen beim nächsten Doppelhaushalt?<br />
„Unser Anspruch <strong>ist</strong> es, eine langfr<strong>ist</strong>ig orientierte und verlässliche<br />
Finanzpolitik für Sachsen zu machen. Daher denken wir<br />
schon heute über die Landtagswahl im September hinaus. Die<br />
<strong>CDU</strong> will auch zukünftig Sachsen gestalten! Unser konservativer<br />
Umgang mit Geld hat Sachsen in den zurückliegenden Jahrzehnten<br />
immer sicher auch durch die größten Krisen gebracht.<br />
Deshalb werden wir diesen <strong>Weg</strong> konsequent weitergehen, denn<br />
so erhalten wir auch langfr<strong>ist</strong>ig die Gestaltungsspielräume für<br />
alle Sachsen.“<br />
Aber es gibt mehr Wünsche als Geld. Wie gehen Sie damit um?<br />
„Nur mit <strong>Ausgabe</strong>ndisziplin! Die Verfassung gibt vor, dass wir<br />
nur so viel ausgegeben können, wie in die Kassen des Fre<strong>ist</strong>aates<br />
fließt. Deshalb <strong>ist</strong> uns als Fraktion klar, dass wir Prioritäten<br />
setzen müssen. Ganz oben stehen eine funktionierende staatliche<br />
Infrastruktur, gute Bildung, medizinische Versorgung und<br />
le<strong>ist</strong>ungsstarke Kommunen.“<br />
Was <strong>ist</strong> ein beson<strong>der</strong>er Erfolg <strong>der</strong> <strong>CDU</strong>-Fraktion?<br />
„Es gibt nicht den einzelnen Erfolg. Wir tragen die Verantwortung<br />
für das gesamte Land, was sich auch in unserer politischen<br />
Programmatik wi<strong>der</strong>spiegelt. Wir haben uns um den Brandund<br />
Katastrophenschutz gekümmert, den Schulhausbau <strong>der</strong><br />
20
Kommunen unterstützt, den Vereinssport gestärkt, mehr für<br />
wirtschaftliche Investitionen in den Regionen Sachsens und<br />
die Kultur getan – um nur einiges zu nennen. Grundsätzlich<br />
geht es uns bei allen Gesetzesvorhaben darum, eng mit den<br />
relevanten Interessenverbänden zusammenzuarbeiten, um<br />
möglichst praxisnahe Regelungen zu finden. “<br />
Und wie sieht das genau aus?<br />
„Bei dem Gesetz zur Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Bauvorlageberechtigung haben<br />
wir das z.B. eng mit <strong>der</strong> Baubranche erarbeitet. Wir hatten<br />
uns intensiv dazu mit den Kammern, Architekten und Ingenieuren<br />
beraten und setzen ihre Vorschläge in <strong>der</strong> Praxis um.“<br />
<strong>Das</strong> klingt sehr formell und kompliziert.<br />
„Stimmt, aber Politik muss sich auch mit sehr formellen Sachverhalten<br />
auseinan<strong>der</strong>setzen. Mit diesem Gesetz wurde die Bauordnung<br />
so angepasst, dass lange Genehmigungsverfahren beim<br />
Dachgeschossausbau zur Gewinnung von Wohnraum wegfallen.<br />
Außerdem wurde <strong>der</strong> Vorschlag <strong>der</strong> Architektenkammer umgesetzt,<br />
den ‚Gebäudetyp E‘ für experimentelles Bauen einzuführen.“<br />
Wie bewerten Sie die Migrationskrise?<br />
„Wir sind an einem Punkt angekommen, wo die Stimmung im<br />
Land kippt! Die Bürgerme<strong>ist</strong>er und Landräte fühlen sich von <strong>der</strong><br />
Berliner Ampel-Koalition beim <strong>Thema</strong> Asyl und Flüchtlinge im<br />
Stich gelassen. Es braucht endlich ein Umdenken! Niemandem<br />
<strong>ist</strong> geholfen, wenn die Kommunen und Hilfele<strong>ist</strong>enden vor Ort<br />
die Lage nicht mehr bewältigen können.“<br />
Was für ein Umdenken?<br />
„Ich glaube, dass wir als Deutsche entscheiden müssen, wer zu<br />
uns kommt. Es gibt Grenzen des Machbaren, die allein durch unsere<br />
sozialen Le<strong>ist</strong>ungssysteme definiert wird. Wir haben we<strong>der</strong><br />
genug Kita- und Schulplätze noch ausreichend Wohnraum o<strong>der</strong><br />
Kapazitäten in den Integrationssystemen. 1 Mio. Menschen aus<br />
<strong>der</strong> Ukraine sind zu uns gekommen plus über 300.000 Flüchtlinge<br />
in diesem Jahr aus an<strong>der</strong>en Län<strong>der</strong>n – das <strong>ist</strong> einfach zu viel. “<br />
Aber brauchen wir nicht Arbeitskräfte?<br />
„<strong>Das</strong> sind zwei unterschiedliche Themen! Wir wollen Menschen,<br />
die verfolgt werden, unterstützen, dazu müssen wir die<br />
irreguläre Migration begrenzen. <strong>Das</strong> heißt ganz konkret die<br />
Anreize reduzieren, eine Bezahlkarte einführen und die Grenzen<br />
weiter kontrollieren! Auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite <strong>ist</strong> für uns als<br />
<strong>CDU</strong> die gezielte Fachkräftezuwan<strong>der</strong>ung weiter ein wichtiges<br />
Zukunftsthema. Diese Bedarfe sehen wir nicht nur bei Wissenschaft,<br />
Forschung o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Start-up-Szene, son<strong>der</strong>n insbeson<strong>der</strong>e<br />
im Gesundheitssektor.“<br />
Wo sehen Sie die größte Herausfor<strong>der</strong>ung für Sachsen?<br />
„Sachsen konnte in den vergangenen drei Jahrzehnten dank einer<br />
guten <strong>CDU</strong>-Politik wachsen und steht wegen seiner Min<strong>ist</strong>erpräsidenten<br />
wie Kurt Biedenkopf heute so gut da. Auf diesen<br />
Erfolgen müssen wir weiter aufbauen. Wir stehen vor großen<br />
Transformationsprozessen in unserem Land. Ich bin jedoch zuversichtlich,<br />
dass wir auch diese me<strong>ist</strong>ern werden. Schließlich<br />
haben die Menschen in Ostdeutschland dies schon einmal geschafft.<br />
Diesen Mut und Pragmatismus brauchen wir auch heute<br />
wie<strong>der</strong>. Und wir brauchen einen Plan, wie wir dieses Land in<br />
den kommenden 30 Jahren gestalten wollen.“<br />
Vor Ort im Austausch mit den Akteuren<br />
zu sein, <strong>ist</strong> Hartmann wichtig. In Zwickau<br />
machte er mit seiner <strong>CDU</strong>-Fraktion deshalb<br />
eine Klausurtagung<br />
21
GUTE MEDIZIN,<br />
GESUNDES LAND<br />
Ärzte, Apotheken und<br />
Krankenhäuser arbeiten hart<br />
für unsere Gesundheit. Doch<br />
die Versorgung auf dem Land<br />
will abgesichert sein<br />
Maik Sauer und seine Frau legen Wert<br />
darauf, als junge Praxis wahrgenommen<br />
zu werden. <strong>Das</strong> Konzept kommt<br />
in Großenhain gut an<br />
„Die Patienten sind schon an<strong>der</strong>s als in <strong>der</strong><br />
Großstadt. Dadurch, dass wir in <strong>der</strong> Praxis<br />
auch Palliativmedizin machen, begleiten<br />
wir die Menschen ein ganzes Leben. Hier<br />
<strong>ist</strong> man so richtig mittendrin und hat das<br />
Gefühl, dass man gebraucht wird“, sagt<br />
Dr. Maik Sauer. Der junge Arzt <strong>ist</strong> Allgemeinmediziner<br />
in Großenhain, einer Gemeinde<br />
im Landkreis Meißen. Während<br />
des Studiums in Dresden lernte er seine<br />
Frau kennen. Auch sie studierte Medizin<br />
und arbeitet heute in <strong>der</strong> Praxis mit. „Für<br />
uns war klar, dass wir wie<strong>der</strong> auf das Land<br />
wollen“, erinnert sich <strong>der</strong> junge Mediziner.<br />
Über den Weiterbildungsverbund erfuhr<br />
er, dass <strong>der</strong> vorherige Arzt in Rente<br />
gehen und nach 51 Jahren seine Praxis abgeben<br />
möchte. „Nach meiner Ausbildung<br />
in <strong>der</strong> Klinik hat er mich für ein halbes<br />
Jahr angestellt. So konnte ich die Praxis<br />
kennenlernen und mich einarbeiten“, erzählt<br />
Sauer. Im Januar 2022 übernahm er<br />
schließlich die Praxis. Nach <strong>der</strong> Übernahme<br />
wurde zunächst renoviert und neue<br />
Möbel angeschafft. „Wir wollen als junge<br />
Praxis herausstechen“, sagt Maik Sauer.<br />
<strong>Das</strong> Konzept kommt an. Die Praxis von<br />
Maik Sauer <strong>ist</strong> sehr nachgefragt. Teilweise<br />
besteht Überlast. „Dabei gilt Großenhain<br />
22
Eric Dietrich<br />
<strong>CDU</strong>-Abgeordneter<br />
VIEL ZU BIETEN<br />
„Wir erleben lei<strong>der</strong> immer wie<strong>der</strong>,<br />
dass sich junge Menschen, gerade nach<br />
einem Studium in <strong>der</strong> Großstadt, für<br />
die Stadt entscheiden – zu Unrecht aus<br />
meiner Sicht.“<br />
eigentlich gar nicht als drohend unterversorgt“,<br />
weiß <strong>der</strong> Arzt. Er wünscht sich, dass<br />
in Arztpraxen – auch im ländlichen Raum<br />
– mehr ausgebildet wird. „Erst wenn man<br />
hier tätig <strong>ist</strong>, dann sieht man, wie es <strong>ist</strong>.“<br />
Mit seiner Praxis geht er als Beispiel voran.<br />
In den neuen Räumen schaffte er daher<br />
Platz für einen weiteren Arzt in Ausbildung.<br />
Auch als Lehrpraxis für die Uniklinik<br />
Dresden möchte er tätig sein. „Wichtig<br />
sind zudem die medizinischen Fachangestellten,<br />
unsere MFAs. Ohne sie läuft in <strong>der</strong><br />
Praxis nichts. Auch für sie müssen gute<br />
Arbeitsbedingungen geschaffen werden“,<br />
sagt <strong>der</strong> Allgemeinmediziner.<br />
Von <strong>der</strong> Stadt auf das Land ging es auch<br />
für Apotheker Dr. Andreas Schädlich und<br />
seine Familie. Nach dem Studium in Halle<br />
arbeitete er in <strong>der</strong> Pharmaindustrie und<br />
lebte in Frankfurt am Main. „Mit <strong>der</strong> Zeit<br />
<strong>ist</strong> allerdings <strong>der</strong> Wunsch gewachsen,<br />
wie<strong>der</strong> in die Heimat zurückzukehren“,<br />
erinnert sich Schädlich. Heute leitet er in<br />
Schneeberg im Erzgebirge die Merkurund<br />
die Löwen-Apotheken, die er von<br />
den Eltern übernommen hat. „Als meine<br />
Eltern <strong>19</strong>95 gegründet haben, habe ich<br />
die Merkur-Apotheke mit eingerichtet.<br />
Ich bin praktisch in ihr groß geworden“,<br />
erzählt er. Für ihn <strong>ist</strong> es wichtig, dass es<br />
auch in Zukunft Apotheken auf dem Land<br />
gibt. „Wir le<strong>ist</strong>en, was kein Großunternehmen<br />
o<strong>der</strong> Online-Shop kann. Gerade in<br />
<strong>der</strong> Akutversorgung, wenn zum Beispiel<br />
Eltern schnell etwas für das kranke Kind<br />
benötigen, sind wir da“, sagt Schädlich.<br />
Um das auch weiterhin so anbieten zu<br />
können, wäre aus seiner Sicht verstärkt<br />
Planungssicherheit notwendig. „Gerade<br />
<strong>ist</strong> das Gefühl, dass auf Bundesebene in<br />
<strong>der</strong> Gesundheitspolitik häufig sprunghaft<br />
entschieden wird. Entscheidungen müssen<br />
auf Vernunft gründen. Was wir als<br />
Apotheke brauchen, <strong>ist</strong> Perspektive und<br />
Langfr<strong>ist</strong>igkeit“. Planung <strong>ist</strong> für ihn wichtig,<br />
um sinnvoll investieren zu können.<br />
Gerade erst wurde für 150.000 Euro ein<br />
neuer Roboter für die Medikamentausgabe<br />
beschafft. <strong>Das</strong> Projekt würde über<br />
„Digital Jetzt“-För<strong>der</strong>ung für die Digitalisierung<br />
des Mittelstands mit 50.000 Euro<br />
geför<strong>der</strong>t. „Wir spüren den Druck <strong>der</strong> Online-Apotheken.<br />
Durch das Mo<strong>der</strong>nisieren<br />
halten wir mit“, so Andreas Schädlich. Sein<br />
Familienunternehmen beschäftigt <strong>der</strong>zeit<br />
16 Mitarbeiter. Drei Botenfahrzeuge<br />
bringen Medikamente täglich zu Kunden<br />
Annekatrin und Andreas Schädlich leiten zwei Apotheken<br />
in Schneeberg. Von <strong>der</strong> Stadt sind sie auf das<br />
Land gezogen. „Hier lebt es sich einfach besser“, sagt<br />
Annekatrin Schädlich. Mit ihrem Betrieb machen sie<br />
sich für die lokale Medizin stark<br />
Die Merkur-Apotheke in Schneeberg. Hier gründeten<br />
die Eltern von Andreas Schädlich <strong>19</strong>95. Inzwischen<br />
hilft ein Roboter beim Sortieren <strong>der</strong> Medikamente<br />
23
„Krankenhäuser<br />
sind unverzichtbarer<br />
Baustein in <strong>der</strong><br />
Versorgung.“<br />
Jan Löffler, <strong>CDU</strong>-Abgeordneter<br />
Angelika Hölzel, Uwe Hantzsch und <strong>CDU</strong>-Abgeordneter<br />
Jan Löffler schauen sich den Fortschritt beim Bau an<br />
Die Pleißental-Klinik <strong>ist</strong> ein Regelversorger und verfügt<br />
über 240 Planbetten. Sie <strong>ist</strong> wichtig für die medizinische<br />
Versorgung vor Ort<br />
nach Hause. Der <strong>CDU</strong>-Abgeordnete Eric<br />
Dietrich sagt: „Wir erleben lei<strong>der</strong> immer<br />
wie<strong>der</strong>, dass sich junge Menschen, gerade<br />
nach einem Studium in <strong>der</strong> Großstadt,<br />
für die Stadt entscheiden – zu Unrecht aus<br />
meiner Sicht. Der ländliche Raum hat viel<br />
zu bieten, wie auch die beiden Beispiele<br />
zeigen. Wir müssen mehr für die ländlichen<br />
Räume und die Vorteile, speziell für<br />
junge Familien, werben. Deshalb sollte<br />
im Rahmen <strong>der</strong> Medizinerausbildung je<strong>der</strong><br />
zukünftige Arzt die Möglichkeit haben,<br />
ein Praktikum bei einem Hausarzt<br />
im ländlichen Gebiet zu absolvieren. Dies<br />
würde nicht nur die medizinische Versorgung<br />
in diesen Gebieten verbessern, son<strong>der</strong>n<br />
auch den Medizinstudenten die Vielfalt<br />
und Bereicherung aufzeigen, die ein<br />
Leben und Arbeiten im ländlichen Raum<br />
mit sich bringen kann.“<br />
Eine halbe Stunde von Schneeberg entfernt<br />
liegt im Landkreis Zwickau die<br />
Pleißental-Klinik von Werdau. Für den<br />
Umbau <strong>der</strong> zentralen Notfallaufnahme<br />
und die Erweiterung von Geriatrie und<br />
psychiatrischer Tagesklinik hat das Krankenhaus<br />
vom Fre<strong>ist</strong>aat rund 11 Millionen<br />
Euro För<strong>der</strong>mittel bekommen. Weitere ca.<br />
4 Millionen Euro kommen aus Eigenmitteln.<br />
„Für unsere Klinik hat das Bauprojekt<br />
mit dem Anbau einer psychiatrischen<br />
Tagesklinik und einer geriatrischen Station<br />
sowie dem Umbau unserer zentralen<br />
Notaufnahme eine enorme Bedeutung.<br />
Mit <strong>der</strong> Landesunterstützung können wir<br />
nicht nur die baulichen Voraussetzungen<br />
umsetzen, son<strong>der</strong>n auch unser Le<strong>ist</strong>ungsspektrum<br />
erweitern. Ich bin froh, dass<br />
unsere intensiven Bemühungen um die<br />
finanzielle Unterstützung erfolgreich waren“,<br />
sagte Uwe Hantzsch, Geschäftsführer<br />
<strong>der</strong> Pleißental-Klinik, bei <strong>der</strong> Übergabe<br />
<strong>der</strong> För<strong>der</strong>mittel im September 2023. Mittlerweile<br />
sind die Räume <strong>der</strong> neuen Notfallaufnahme<br />
bereits zu erkennen. „Die<br />
kleinen Krankenhäuser im ländlichen<br />
Raum sind für die Regelversorgung wichtig.<br />
Keines <strong>der</strong> Häuser <strong>ist</strong> verzichtbar“,<br />
sagt Hantzsch. Gerade dort, wo die <strong>Weg</strong>e<br />
zum nächsten Arzt weit sind, kommen<br />
die Menschen bei Beschwerden und für<br />
Untersuchungen häufig ins Krankenhaus.<br />
„Auch wenn für viele <strong>der</strong> sogenannten<br />
fußläufigen Patienten ein Allgemeinarzt<br />
zuständig wäre, schicken wir sie nicht<br />
weg.“ Er sieht, dass mit <strong>der</strong> Investition in<br />
die Pleißental-Klinik die Region gestärkt<br />
24
WIE FRÜHER<br />
SCHWESTER AGNES<br />
IM FERNSEHEN<br />
wird. „Wir wollen die Versorgung und<br />
wir schaffen die Versorgung“, sagt er. <strong>Das</strong><br />
bestätigt auch Angelika Hölzel, die 1. Beigeordnete<br />
im Landkreis Zwickau. „Durch<br />
den Ausbau werden regionale Strukturen<br />
gestärkt“, sagt sie. Für Anfang 2025 <strong>ist</strong> die<br />
Fertigstellung des Erweiterungsbaus geplant.<br />
Insgesamt soll die Maßnahme 15<br />
Millionen Euro kosten.<br />
<strong>Das</strong> Bild, wie Schwester Agnes auf ihrer<br />
Schwalbe fährt, hat sich in die Gedächnisse<br />
gebrannt. Tatsächlich hatte Schauspielerin<br />
Agnes Kraus große Angst vor <strong>der</strong> Fahrt mit<br />
dem Moped, weshalb sie im Film von einem<br />
Mann gedoubelt wurde<br />
Der <strong>CDU</strong>-Abgeordnete Jan Löffler sagt:<br />
„Die Bedeutung von Krankenhäusern <strong>der</strong><br />
Regelversorgung, gerade im ländlichen<br />
Raum, kann nicht genug betont werden.<br />
Sie sind ein unverzichtbarer Baustein in<br />
<strong>der</strong> medizinischen Versorgung und gewinnen<br />
zunehmend an Bedeutung, insbeson<strong>der</strong>e<br />
angesichts <strong>der</strong> wachsenden<br />
Herausfor<strong>der</strong>ungen bei <strong>der</strong> Besetzung von<br />
Haus- und nie<strong>der</strong>gelassenen Arztpraxen.<br />
Diese Krankenhäuser sind oft die erste<br />
Anlaufstelle für Menschen in ländlichen<br />
Gebieten und spielen eine entscheidende<br />
Rolle bei <strong>der</strong> Sicherstellung einer umfassenden<br />
medizinischen Betreuung. Ihr Erhalt<br />
und ihre Stärkung sind von maßgeblicher<br />
Bedeutung für die Gesundheit und<br />
das Wohlergehen <strong>der</strong> Gemeinschaften,<br />
die sie bedienen."<br />
Sie <strong>ist</strong> wohl die Mutter aller Gemeindeschwestern: Schwester Agnes. Der gleichnamige<br />
DEFA-Fernsehfilm von <strong>19</strong>75 erfreut sich noch heute großer Bekanntheit, nicht nur in<br />
Sachsen. Agnes <strong>ist</strong> eine alleinstehende Frau Mitte 50, die als Gemeindeschwester in dem<br />
kleinen Dorf Krummbach in <strong>der</strong> Oberlausitz arbeitet. Mit ihrer weißen Schwalbe fährt<br />
sie von Patient zu Patient und kümmert sich liebevoll um die ihr Anvertrauten. Sie hilft,<br />
wo sie kann – nicht nur in medizinischen Fragen. Dabei macht sie sich mit ihrer einmischenden<br />
Art und ihrer frechen Berliner Schnauze allerdings nicht nur Freunde: Als sie<br />
<strong>der</strong> schwangeren Konsum-Kati trotz knappem Wohnraums im Ort zu einer Wohnung<br />
verhelfen will, gerät sie mit dem Bürgerme<strong>ist</strong>er aneinan<strong>der</strong>. Der Konflikt eskaliert und<br />
Agnes geht schließlich in den Streik. Sie droht mit einem Versetzungsgesuch und steht<br />
kurz davor, den Ort zu wechseln. Doch die Krummbacher Bürger wollen Schwester Agnes<br />
keinesfalls verlieren und stehen ihr zur Seite. Erstmals wurde <strong>der</strong> Film am 8. März <strong>19</strong>75<br />
zum Internationalen Frauentag im DDR-Fernsehen gezeigt. Auch wenn <strong>der</strong> Film in erster<br />
Linie unterhaltsam gemeint <strong>ist</strong>, enthält er doch auch einige Kritik an den Verhältnissen<br />
in <strong>der</strong> DDR: Agnes' Einsatz und ihr Mut, sich den gesellschaftlichen Verhältnissen und<br />
weltfremden Funktionärsentscheidungen entgegenzustellen, zeichnen den Film aus.<br />
Fast 40 Jahre lang waren die Gemeindeschwestern in <strong>der</strong> DDR unermüdlich im Einsatz.<br />
Nach <strong>der</strong> Wende hinterließen sie vielerorts Lücken im Gesundheitssystem. Heute gibt<br />
es mehrere Modellprojekte, bei denen das Gemeindeschwester-Modell als Vorbild wirkt.<br />
25
DAS LAND LIEBEN<br />
UND LEBEN<br />
Über die Hälfte <strong>der</strong> Sachsen lebt auf dem<br />
Land. Mit ihrer Arbeit, ihrem Engagement<br />
und Einsatz gestalten sie eine lebenswerte<br />
Landschaft und herzliches Miteinan<strong>der</strong><br />
Die Zügel in <strong>der</strong> Hand: Gunter<br />
Schöniger liebt die Arbeit mit<br />
den Pferden. Die Pferdezucht<br />
wurde erst <strong>19</strong>20 formalisiert.<br />
Schon davor wurden auf dem<br />
Hof in Ellefeld Pferde gezüchtet<br />
und eingerichtet<br />
26
„Pferde sind ein Kulturgut. Ohne das Pferd<br />
wäre <strong>der</strong> Mensch nicht da, wo er heute <strong>ist</strong>”,<br />
zeigt sich Gunter Schöniger überzeugt.<br />
Gemeinsam mit seinem Bru<strong>der</strong> Philipp<br />
züchtet und kümmert er sich in Ellefeld<br />
im Vogtland um die edlen Tiere. „In <strong>der</strong><br />
Zucht haben wir Sächsisch-Thüringische<br />
Warmblüter. Die Rasse war vom Aussterben<br />
bedroht“, sagt Philipp Schöniger. Seit<br />
1860 <strong>ist</strong> die Familie in <strong>der</strong> Pferdezucht aktiv.<br />
Vor zehn Jahren übernahmen Gunter<br />
und Philipp den Hof von ihrem Vater. Neben<br />
<strong>der</strong> Zucht bilden sie Pferde aus, bieten<br />
Reitunterricht sowie Kutschfahrten und<br />
nehmen Pensionspferde auf. Mit ihren<br />
Familien wohnen sie dort, wo sie arbeiten.<br />
Für Haus und Hof müssen sie 24 Stunden<br />
an sieben Tagen da sein. „Die Arbeit kann<br />
sich nicht aufschieben lassen und dominiert<br />
schon sehr. Doch in unseren Familien<br />
lieben wir Tiere. <strong>Das</strong> Verständnis bei<br />
den Frauen und Kin<strong>der</strong>n <strong>ist</strong> da“, sind die<br />
beiden Brü<strong>der</strong> dankbar. Auch, dass die<br />
KITA und Schule im Dorf sind, finden die<br />
beiden gut. „Die <strong>Weg</strong>e sind so kürzer“, sagt<br />
Philipp Schöniger. Sein Bru<strong>der</strong> Gunter ergänzt:<br />
„Die Kommune arbeitet daran, dass<br />
das so bleibt“.<br />
Früher wurden Pferde für die Feldarbeit o<strong>der</strong> Kutschen genutzt. Heute sind sie für viele Menschen<br />
ein Luxusgut. Aus Erfahrung von Generationen wissen Gunter und Philipp Schöniger, worauf sie<br />
bei den Tieren achten müssen<br />
Die beiden Vogtlän<strong>der</strong> lieben das Leben<br />
auf dem Land. Sie wollen, dass ihre Kin<strong>der</strong><br />
hier aufwachsen und ein gutes Leben<br />
haben. Dafür wünschen sie sich Weitsicht<br />
und Planungssicherheit – auch für den<br />
eigenen Betrieb. „Der Bäcker, Müller, Elektriker<br />
und Hufschmied im Dorf sind alle<br />
über 50 und haben keinen Nachfolger“,<br />
erklärt Philipp Schöniger. Bru<strong>der</strong> Gunter<br />
ergänzt: „Es geht nicht nur um das,<br />
was wir in unserem Betreib machen. Wir<br />
brauchen auch die Zuarbeiten und wissen<br />
nicht, wer das in Zukunft machen soll.“<br />
Pferde sind für die Brü<strong>der</strong> Schöniger ein<br />
Standbein. Eigentlich <strong>ist</strong> Philipp Landwirtschaftsme<strong>ist</strong>er<br />
und Gunter Diplomagraringenieur.<br />
Die beiden haben auch Fel<strong>der</strong>,<br />
die bewirtschaftet werden müssen. „Wir<br />
Neben den Pferden kümmern sich Gunter und Philipp Schöniger um die Landwirtschaft. Sie wünschen<br />
sich ein langfr<strong>ist</strong>iges Denken – wenigstens fünf bis sieben Jahren voraus. <strong>Das</strong> würde auch<br />
die Investitionen in neue Maschinen o<strong>der</strong> Ställe erleichtern<br />
27
Glückliches Leben auf dem<br />
Land: Familie Werthmann auf<br />
dem Spielplatz in Seifersdorf<br />
sind kein Großbetrieb. Wir versuchen<br />
die klassische bäuerliche Landwirtschaft<br />
aufrechtzuerhalten“, sagt Philipp. Und<br />
Gunter weiß: „Als Familienbetrieb wollen<br />
wir die Natur erhalten. Der Nachhaltigkeitsgedanke<br />
<strong>ist</strong> bei uns im Vor<strong>der</strong>grund.“<br />
Für sie <strong>ist</strong> klar: „Deutschland <strong>ist</strong> ein guter<br />
Standort für Landwirtschaft. Wir haben<br />
natürliche Böden, auf denen gute Produkte<br />
wachsen.“ Sören Voigt <strong>ist</strong> <strong>CDU</strong>-Abgeordneter<br />
und setzt sich für das Landleben<br />
ein. „Der ländliche Raum <strong>ist</strong> lebenswert<br />
und bietet den Menschen viele Chancen“,<br />
sagt er. Den Hof von Gunter und Philipp<br />
Schöniger kennt <strong>der</strong> <strong>CDU</strong>-Politiker bereits<br />
seit mehreren Jahren. „Der Hof befindet<br />
sich in fünfter Familiengeneration. Ich<br />
finde es toll, dass hier über Jahrzehnte<br />
Wissen weitergegeben und Bewährtes erhalten<br />
wird. In diesem Umfeld <strong>ist</strong> immer<br />
Platz für neue Ideen“, sagt Sören Voigt.<br />
Neue Ideen entwickeln und Impulse liefern<br />
will auch Lars Werthmann. Mit<br />
Frau Antonia und den Töchtern<br />
Kaisa und Sunniva lebt er im Dippoldiswal<strong>der</strong><br />
Ortsteil Seifersdorf. Vor zehn<br />
Jahren sind sie hier hingezogen. „Aus <strong>der</strong><br />
Enge <strong>der</strong> Stadt wollten wir wie<strong>der</strong> auf<br />
die Weite des Landes“, erinnert sich Lars<br />
Werthmann. Er und Frau Antonia schätzen,<br />
was das Dorf für ihre Kin<strong>der</strong> bietet.<br />
„Die KITA und Schule sind direkt im Dorf<br />
und damit fußläufig zu erreichen. Zur<br />
weiterführenden Schule nach Dippoldiswalde<br />
o<strong>der</strong> Rabenau wird es auch nicht so<br />
weit sein“, sagen sie. Auch in <strong>der</strong> Freizeit<br />
bietet Seifersdorf <strong>der</strong> Familie viel. „Die<br />
Talsperre Malter <strong>ist</strong> mit dem Fahrrad drei<br />
Minuten entfernt und das nächste Skigebiete<br />
30 Minuten mit dem Auto. Jedes<br />
Jahr gibt es viele große Feste. Zum Weihnachtsbaumverbrennen<br />
waren zuletzt<br />
500 Menschen da und auch zum Dorffest<br />
o<strong>der</strong> zum Motorradfest kommen<br />
immer viele Besucher. Unsere Töchter<br />
lieben außerdem den Reitplatz. <strong>Das</strong> Reitturnier<br />
im Dorf <strong>ist</strong> deutschlandweit bekannt“,<br />
sagt Lars Werthmann. Nach<br />
einem stressigen und lauten Tag<br />
als Geschäftsführer <strong>der</strong> DRK-Log<strong>ist</strong>ik in<br />
Dresden kommt er gerne in die friedliche<br />
Umgebung von Seifersdorf. „Ich liebe es<br />
auf <strong>der</strong> Terrasse zu sitzen und die Grillen<br />
zirpen zu hören“, sagt Lars Werthmann.<br />
Damit Seifersdorf lebenswert bleibt, hat<br />
er einige Ideen. „Die Dorfgemeinschaft<br />
<strong>ist</strong> das Wichtigste. Wir müssen sie stärken“,<br />
positioniert sich Lars Werthmann.<br />
Ein Beispiel: die Freiwillige Feuerwehr.<br />
„Wir haben hier viele engagierte Einsatzkräfte.<br />
<strong>Das</strong> Miteinan<strong>der</strong> <strong>ist</strong> sehr gut. <strong>Das</strong><br />
möchte ich erhalten“, sagt <strong>der</strong> ehrenamtlich<br />
Engagierte. Auch im Sport <strong>ist</strong> er aktiv.<br />
„Wir haben den größten Sportverein im<br />
Landkreis. <strong>Das</strong> <strong>ist</strong> schon etwas Beson<strong>der</strong>es“,<br />
freut sich Lars Werthmann.<br />
Wie Lars Werthmann liebt auch Elaine<br />
Jentsch die Ruhe auf dem Land. Mit Hund<br />
Klaus wohnt sie im Kamenzer Ortsteil<br />
Wiesa. „<strong>Das</strong> Leben auf dem Land bietet<br />
die Möglichkeit, die Ruhe und Schönheit<br />
<strong>der</strong> Natur in vollen Zügen zu genießen. Ob<br />
ausgedehnte Wäl<strong>der</strong>, grüne Wiesen o<strong>der</strong><br />
28<br />
Sebastian Fischer<br />
<strong>CDU</strong>-Abgeordneter
malerische Landschaften, <strong>der</strong> ländliche<br />
Raum <strong>ist</strong> ein tolles Freizeit- und Naherhol-<br />
ungsgebiet“, sagt Elaine Jentsch. Seit 2021<br />
<strong>ist</strong> die junge Frau Landesgeschäftsführerin<br />
<strong>der</strong> Mittelstands- und Wirtschaftsunion<br />
Sachsen. Vorher hat sie an <strong>der</strong> Technischen<br />
Universität Dresden Politik und<br />
Verfassung studiert und für den <strong>CDU</strong>-Abgeordneten<br />
Aloysius Mikwauschk gearbeitet.<br />
In <strong>der</strong> Freizeit, die ihr bleibt, <strong>ist</strong> Elaine<br />
Jentsch die Vereinsarbeit wichtig. Ganz<br />
getreu ihrem Lebensmotto: „Die Wahrheit<br />
erkennt man nicht an schönen Worten,<br />
son<strong>der</strong>n an leisen Taten.” Lange hat sie<br />
beim HSV <strong>19</strong>23 Pulsnitz Handball gespielt.<br />
Gerade <strong>ist</strong> sie bei <strong>der</strong> SG Wiesa im Tischtennis<br />
und beim Sportverein Viktoria-Räckelwitz<br />
<strong>19</strong>92 für das Volleyball-Team<br />
aktiv. Zusätzlich engagiert sich Elaine<br />
Jentsch im Heimatverein Wiesa und im<br />
Freundeskreis St. Marienstern. „Prägend<br />
für das Leben auf dem Land sind ein starkes<br />
Gemeinschaftsgefühl und ein aktives<br />
Vereinsleben. Ehrenamt und bürgerliches<br />
Engagement sind hier Ehrensache und<br />
Mit Hund Klaus geht Elaine<br />
Jentsch gerne spazieren.<br />
Beide genießen die Weite<br />
des Landes<br />
verbinden die Menschen über Generationen”,<br />
sagt die aktive Ehrenamtliche. Für<br />
sie <strong>ist</strong> das Landleben etwas ganz Beson<strong>der</strong>es.<br />
„Für mich <strong>ist</strong> es ein Privileg, da zu<br />
leben, wo an<strong>der</strong>e gern Urlaub machen",<br />
fasst Elaine Jentsch zusammen.<br />
Die Gemeinden im ländlichen Raum sind<br />
Wohn- und Arbeitsort sowie Heimat für<br />
viele Menschen. Mehr als die Hälfte aller<br />
Sachsen lebt auf dem Land. <strong>Das</strong> zeigt:<br />
Sachsens ländlicher Raum <strong>ist</strong> lebenswert<br />
und soll es auch bleiben. „Die <strong>CDU</strong>-Fraktion<br />
steht für eine aktive ländliche Entwicklung<br />
mit möglichst vielen Freiräumen<br />
vor Ort“, sagt <strong>der</strong> <strong>CDU</strong>-Abgeordnete<br />
Sebastian Fischer. Dazu gehört auch die<br />
För<strong>der</strong>ung von Projekten auf dem Land.<br />
In den Programmen „Regionalbudgets<br />
im ländlichen Raum“ und „Vitale Dorfkerne<br />
und Ortszentren im ländlichen<br />
Raum“ stehen 2024 knapp 92 Millionen<br />
Euro zur Verfügung. „Attraktive Ortszentren<br />
schaffen Identität, Selbstbewusstsein<br />
und bedeuten Lebensqualität für die<br />
Einwohner", sagt <strong>der</strong> <strong>CDU</strong>-Abgeordnete<br />
Sebastian Fischer.<br />
WAS TUT<br />
SACHSEN<br />
FÜR DAS<br />
LANDLEBEN?<br />
Gerade erst hat <strong>der</strong> <strong>CDU</strong>-Abgeordnete<br />
und Sachsens Regionalmin<strong>ist</strong>er Thomas<br />
Schmidt die Fortsetzung von erfolgreichen<br />
För<strong>der</strong>programmen für die<br />
ländliche Entwicklung verkündet. Entgegen<br />
an<strong>der</strong>slauten<strong>der</strong> Versprechungen<br />
hatte die Ampel in ihrem Haushalt<br />
für das Jahr 2024 die Mittel nicht<br />
angehoben, son<strong>der</strong>n gekürzt. Sachsen<br />
stehen nun knapp 92 Millionen Euro<br />
zur Verfügung, die in die Programme<br />
„Regionalbudgets im ländlichen<br />
Raum“ und „Vitale Dorfkerne und Ortszentren<br />
im ländlichen Raum“ fließen.<br />
Thomas Schmidt sagt: „Wir in Sachsen<br />
legen größten Wert darauf, dass<br />
im ländlichen Raum auch weiterhin<br />
viele Projekte in den kleinen Gemeinden<br />
finanziert und umgesetzt werden<br />
können – dafür stellen wir seit vielen<br />
Jahren erhebliche finanzielle Mittel im<br />
Rahmen des För<strong>der</strong>programms 'Vitale<br />
Dorfkerne' zur Verfügung. Diese Kürzungen<br />
<strong>der</strong> Ampel sind nur peinlich!“<br />
29
WIR NEHMEN<br />
FAMILIEN<br />
ERNST<br />
In Sachsen gibt es mit dem Landesbeirat<br />
Familien eine eigene Vertretung für<br />
Eltern mit Kin<strong>der</strong>n<br />
Familien le<strong>ist</strong>en einen sehr wichtigen Beitrag<br />
zu unserer Gesellschaft. Deswegen<br />
<strong>ist</strong> es wichtig, dass sie Unterstützung vom<br />
Staat bekommen. So einfach lässt sich das<br />
Motto des Landesbeirat Familien erklären.<br />
Seit 2018 gibt es den Landesbeirat, <strong>der</strong> sich<br />
aus Vertretern von Kommunen, Landkreisen,<br />
Familienverbänden und Wohlfahrtsorganisationen,<br />
<strong>der</strong> Jugendhilfe sowie aus<br />
Kirche und Wirtschaft an. Seine Aufgabe:<br />
Die sächsische Staatsregierung in allen<br />
Beiratsvorsitzende Eileen Salzmann (links) neben<br />
Annett Hofmann, Referatsleiterin im Sozialmin<strong>ist</strong>erium<br />
für den Bereich Familie<br />
30<br />
grundlegenden Fragen, die die Belange<br />
von Familien berühren, zu beraten und zu<br />
unterstützen. Dabei geht es vor allem darum,<br />
wirtschaftliche Stabilität und soziale<br />
Teilhabe von Familien zu sichern, konkret<br />
etwa um die Vereinbarkeit von Familie,<br />
Pflege und Berufstätigkeit, das Wohlergehen<br />
und die För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> und<br />
überhaupt den Wunsch nach Kin<strong>der</strong>n<br />
zu ermöglichen. „Familien brauchen für<br />
ihren Beitrag an die Gesellschaft im Gegenzug<br />
Unterstützung – insbeson<strong>der</strong>e<br />
Mehrkindfamilien, Alleinerziehende<br />
und Kin<strong>der</strong> mit<br />
beson<strong>der</strong>en<br />
För<strong>der</strong>bedarfen“,<br />
sagt die Beiratsvorsitzende Eileen<br />
Salzmann. „Familien und<br />
Kin<strong>der</strong> sind die Grundlage und<br />
das Abbild unseres gesellschaftlichen<br />
Miteinan<strong>der</strong>s. Wichtig<br />
<strong>ist</strong> eine gute Balance zwischen<br />
zugestandener<br />
Eigenverantwortung<br />
und nötiger Unterstützung.<br />
Familienpolitik <strong>ist</strong> dabei<br />
Querschnittspolitik,<br />
Familien sind immer<br />
Tom Unger<br />
<strong>CDU</strong>-Sozialpolitiker<br />
mehrfach von politischen Entscheidungen<br />
betroffen. Ich möchte die Bündelungsfunktion<br />
des Familienbeirates stärken<br />
und ihn zu einer wahrnehmbaren<br />
Stimme machen, <strong>der</strong> bei familienpolitischen<br />
Fragen im Fre<strong>ist</strong>aat Sachsen Gehör<br />
findet“, beschreibt sie ihre Aufgabe.<br />
Der <strong>CDU</strong>-Abgeordnete Tom Unger sagt:<br />
„Wir als <strong>CDU</strong>-Fraktion stehen klar zur<br />
Familie als kleinste soziale Einheit in unserem<br />
Gemeinwesen. Familien geben<br />
Halt, Vertrauen und Verlässlichkeit. Eltern<br />
sind weit mehr als Versorger und Betreuer.<br />
Sie geben Liebe, investieren Zeit und<br />
Zuwendung und wecken Phantasie und<br />
Kreativität in ihren Kin<strong>der</strong>n. Sie ziehen<br />
Menschen mit Talenten, Fähigkeiten und<br />
Eigenschaften auf, ohne die es in unserer<br />
Gesellschaft keinen Zusammenhalt<br />
geben kann. Eltern sollten für ihre Erziehungsle<strong>ist</strong>ungen<br />
mehr Wertschätzung<br />
<strong>der</strong> Gesellschaft erfahren. Wer Kin<strong>der</strong> zu<br />
verantwortlichen Bürgern erzieht, darf<br />
darauf stolz sein und entsprechend auch<br />
Gegenle<strong>ist</strong>ungen und Unterstützung<br />
<strong>der</strong> Gesellschaft erwarten.“
BEI BILDUNG<br />
NEUE WEGE GEHEN<br />
Sachsen <strong>ist</strong> Bildungsspitzenreiter. <strong>Das</strong> <strong>ist</strong> nur durch gute Betreuung und<br />
fortschrittliches Lernen möglich. Auch kombinierte KITA-Schul-Konzepte helfen<br />
31
Holger Gasse<br />
<strong>CDU</strong>-Bildungspolitiker<br />
„In den vergangenen Jahren haben wir viel mo<strong>der</strong>nisiert”,<br />
sagt Angela Müller. Gemeinsam mit Kr<strong>ist</strong>in<br />
Forner leitet sie die kombinierte Kin<strong>der</strong>tageseinrichtung<br />
und Grundschule in Hartmannsdorf bei Kirchberg im Landkreis<br />
Zwickau – Angela Müller als Schulleitung und Kr<strong>ist</strong>in Forner als<br />
Leiterin <strong>der</strong> KITA. „Wir haben digitale Technik beschafft, sodass<br />
die Schüler bei uns mit Tablets lernen können. In jedem Klassenzimmer<br />
gibt es eine digitale Tafel“, erklärt die Schulleiterin. Damit<br />
wird in Hartmannsdorf bereits gemacht, worüber an an<strong>der</strong>en<br />
Orten noch gesprochen wird. „Wir sind hier ein echter Vorreiter“,<br />
sagt Kerstin Nicolaus, <strong>CDU</strong>-Abgeordnete und ehemalige Bürgerme<strong>ist</strong>erin<br />
<strong>der</strong> Gemeinde. <strong>Das</strong> Amt in <strong>der</strong> Kommune hat sie mittlerweile<br />
an ihren ehemaligen Vize Chr<strong>ist</strong>fried Nicolaus übergeben.<br />
„Wir sind stolz auf unsere Bildungseinrichtung. Grundschule<br />
und KITA sind das Herz unserer Gemeinde, denn wir leben von<br />
<strong>der</strong> nächsten Generation und die <strong>ist</strong> bei uns gut behütet. Meine<br />
Amtsvorgängerin Kerstin Nicolaus und auch ich haben Jahre dafür<br />
gekämpft, dass die Einrichtung erhalten bleibt“, sagt er.<br />
Angela Müller und Kr<strong>ist</strong>in Forner freuen sich, dass sie in <strong>der</strong> kombinierten<br />
Einrichtung arbeiten können „<strong>Das</strong> Schöne sind die kurzen<br />
<strong>Weg</strong>e zum Kin<strong>der</strong>garten o<strong>der</strong> zum Hort“, gibt Angela Müller<br />
einen <strong>Einblick</strong>. Sie schätzt es, dass die Kin<strong>der</strong>krippe, <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>garten,<br />
<strong>der</strong> Schulhort und die Grundschule unter einem Dach<br />
sind. Auch KITA-Leitung Kr<strong>ist</strong>in Forner bestätigt das. „Vom ersten<br />
Tag an lernen unsere Kin<strong>der</strong> ihre späteren Lehrer kennen. Wenn<br />
sie dann in die Schule kommen, müssen sie sich gar nicht groß<br />
umgewöhnen, da <strong>der</strong> Hort weiterhin hier <strong>ist</strong>. <strong>Das</strong> tut den Kin<strong>der</strong>n<br />
gut. Aber auch die Lehrer lernen die Kin<strong>der</strong> durch die<br />
Vorschulgruppen an<strong>der</strong>s kennen“, weiß die Betreuerin.<br />
An <strong>der</strong> Grundschule in Hartmannsdorf sind <strong>der</strong>zeit fünf<br />
Lehrer, zwei Lehrer in Ausbildung, 18 Erzieher und ein Bundesfreiwilligendienstler<br />
tätig. Da sich die Gemeinde für die Einrichtung<br />
eingesetzt hat, konnte diese in den vergangenen Jahren wachsen.<br />
Auch neue Räume wurden nötig. „Seit einiger Zeit haben wir einen<br />
Anbau mit Multifunktionszimmer, <strong>der</strong> vor allem für Werken<br />
und Kunst gedacht <strong>ist</strong> – sich aber auch für Kleingruppenunterricht<br />
eignet“, erklärt Angela Müller. Vom Anbau profitiert auch<br />
die KITA. „Die Kin<strong>der</strong> hatten keinen Platz mehr zum Spielen”, erinnert<br />
sich Kr<strong>ist</strong>in Forner.<br />
Auch in den Außenbereich wurde investiert. Dort, wo ehemals ein<br />
Sportplatz war, <strong>ist</strong> jetzt eine große Grünfläche mit Spielgeräten.<br />
„Wir nutzen die Außenfläche auch für Unterreicht im Grünen“,<br />
sagt Angela Müller. Ihr <strong>ist</strong> es wichtig, dass sich die Kin<strong>der</strong> in <strong>der</strong><br />
KITA und <strong>der</strong> Grundschule bewegen. Daher macht sie sich für ein<br />
breites Ganztagsangebot und Projekte stark. „Wir sind eine Einrichtung<br />
mit viel Bewegung. Wir machen Wan<strong>der</strong>tage, sind viel<br />
in <strong>der</strong> Natur und nutzen sportliche Aktivitäten, um dem Bewegungsdrang<br />
<strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> entgegenzukommen“, sagt die Schulleiterin.<br />
<strong>Das</strong>s Angela Müller und Kr<strong>ist</strong>in Forner einmal gemeinsam<br />
eine solche Einrichtung leiten würden, hätten sie früher auch<br />
nicht gedacht. „Ich wollte nie Schulleitung werden, als Lehrerin<br />
war ich sehr zufrieden. Dann wurde mir diese Stelle angeboten<br />
und jetzt bin ich im achten Jahr hier“, verrät Angela Müller. Kr<strong>ist</strong>in<br />
Forner arbeitet schon etwas länger in Hartmannsdorf. Seit<br />
In <strong>der</strong> Schule in Hartmannssdorf geht digital<br />
Hand in Hand mit analog. So profitieren die Kin<strong>der</strong><br />
im Unterricht und beim Lernen von beiden Welten<br />
32
2005 <strong>ist</strong> sie in <strong>der</strong> Einrichtung. „Die Leitung habe ich dann 2013<br />
übernommen“, sagt sie. In einer ruhigen Minute stehen Kr<strong>ist</strong>in<br />
Forner, Kerstin Nicolaus und Chr<strong>ist</strong>fried Nicolaus auf dem Gang<br />
im Obergeschoss des Schulhauses und schwelgen in Erinnerungen.<br />
Ihr <strong>Thema</strong>: Wann wurde ich eingeschult? Je<strong>der</strong> von ihnen <strong>ist</strong><br />
nämlich selbst in Hartmannsdorf zur Schule gegangen. „<strong>Das</strong>s die<br />
Kin<strong>der</strong> hier zur Schule gehen, bindet sie an den Ort. <strong>Das</strong> möchten<br />
wir natürlich. <strong>Das</strong> Miteinan<strong>der</strong> <strong>ist</strong> das Wichtige hier in Hartmannsdorf.<br />
Die KITA und Schule wirkt auch nach außen“, weiß<br />
Bürgerme<strong>ist</strong>er Chr<strong>ist</strong>fried Nicolaus. Er meint damit die vielzähligen<br />
Veranstaltungen, bei denen die Kin<strong>der</strong> mitwirken. Bei <strong>der</strong><br />
Kirmes, beim Badfest o<strong>der</strong> beim Pyramidenanschieben gestalten<br />
die Kin<strong>der</strong> immer einen Programmpunkt. Der Schulför<strong>der</strong>verein<br />
organsiert außerdem ein KITA- und Schulfest. „<strong>Das</strong> Miteinan<strong>der</strong><br />
<strong>ist</strong> wirklich gut“, <strong>ist</strong> Schulleiterin Angela Müller froh.<br />
Großzügiger Außenbereich: KITA-Kin<strong>der</strong> und Grundschüler können hier in<br />
den Pausen spielen und sich bewegen – aber auch immer etwas lernen<br />
Gute Schulen und KITAs, wie die in Hartmannssdorf, geben den<br />
Ausschlag, dass Sachsens Bildungslandschaft im Vergleich zu<br />
den an<strong>der</strong>en Bundeslän<strong>der</strong>n an <strong>der</strong> Spitze <strong>ist</strong>. Die <strong>CDU</strong>-Fraktion<br />
hat sich in den vergangenen Jahren sehr dafür eingesetzt. Mit 10<br />
Milliarden Euro fließt fast je<strong>der</strong> fünfte Euro des aktuellen Doppelhaushaltes<br />
2023/2024 in die Bildung. „Bildung <strong>ist</strong> <strong>der</strong> Grundstein<br />
des Erfolgs unseres Fre<strong>ist</strong>aates. Nirgendwo kann man so gut und<br />
so viel lernen wie in Sachsen. Wir als <strong>CDU</strong>-Fraktion wollen, dass<br />
das so bleibt”, sagt <strong>der</strong> <strong>CDU</strong>-Abgeordnete Holger Gasse. „Wir wissen<br />
aber auch, dass es Probleme bei <strong>der</strong> Besetzung von Lehrerstellen<br />
gibt. Deshalb haben wir die Verbeamtung eingeführt und<br />
wollen auch an ihr festhalten. Gegen Wi<strong>der</strong>stand haben wir uns<br />
mit einer Verlängerung <strong>der</strong> Verbeamtung bis 2030 durchgesetzt”,<br />
weiß <strong>der</strong> <strong>CDU</strong>-Bildungspolitiker. Auch für die Schulass<strong>ist</strong>enz und<br />
Kin<strong>der</strong>tagesstätten macht sich die <strong>CDU</strong>-Fraktion stark.<br />
Schulass<strong>ist</strong>enten unterstützen Lehrkräfte und entlasten sie von<br />
außerunterrichtlichen Tätigkeiten. So tragen sie dazu bei, dass<br />
besser auf die Bedürfnisse einzelner Schüler eingegangen und<br />
<strong>der</strong> Lernerfolg gesteigert werden kann. Die <strong>CDU</strong>-Fraktion hat sich<br />
dafür eingesetzt, dass bis zu 472 Lehrerstellen, die 2023 und 2024<br />
nicht besetzt werden können, für die unbefr<strong>ist</strong>ete Einstellung von<br />
Schulass<strong>ist</strong>enten zur Verfügung stehen. Mit dieser Maßnahme<br />
werden nicht besetzbare Lehrerstellen von Schulass<strong>ist</strong>enten zum<br />
Wohle <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> genutzt. Die Begleitung wird aber nicht nur in<br />
Schulen benötigt, gerade die ersten Lebensjahre sind entscheidend<br />
für einen guten Start ins Leben. Daher brauchen Kin<strong>der</strong> im<br />
KITA-Alter bestmögliche Bedingungen für ihre Entwicklung. Für<br />
die Verbesserung des Personalschlüssels stehen hier allein 2023<br />
und 2024 knapp 83 Mio. Euro zur Verfügung. Für alle KITA-För<strong>der</strong>programme<br />
wurden in den beiden Jahren 1,8 Milliarden Euro zur<br />
Verfügung gestellt.<br />
„Was helfen würde, wären weitere Unterstützungskräfte wie Schulsozialarbeit“,<br />
sagt Schulleiterin Angela Müller. Die könnten im Unterricht unterstützen<br />
Mit den Tablets lernen die Kin<strong>der</strong> bereits in <strong>der</strong> Grundschule digitale Kompetenzen.<br />
Werden sie im Unterricht nicht gebraucht, kommen sie in die K<strong>ist</strong>e<br />
33
UNSERE SCHULE<br />
HAT EINE<br />
BILDUNGSLAND 2030<br />
AUF DEM<br />
WEG IN DIE<br />
ZUKUNFT<br />
Wie lernen die Kin<strong>der</strong> im Jahr 2030? Brauchen<br />
wir dann noch Noten und welche Geräte<br />
kommen im Unterricht zum Einsatz? Solchen<br />
Fragen geht das Projekt „Bildungsland<br />
Sachsen 2030“ des sächsischen Kultusmin<strong>ist</strong>eriums<br />
nach. In einem mehrstufigen Verfahren<br />
entwickelten zunächst Bildungsexperten<br />
Empfehlungen, worauf das Min<strong>ist</strong>erium bei<br />
<strong>der</strong> Gestaltung des zukünftigen Schulalltags,<br />
aber auch <strong>der</strong> Lehrerausbildung o<strong>der</strong> dem<br />
Einsatz digitaler Technologie achten sollte.<br />
In fünf regionalen Bildungsforen in Bautzen,<br />
Chemnitz, Dresden, Leipzig und Zwickau im<br />
Herbst 2023 unterzogen anschließend Lehrer,<br />
Schüler, Schulleiter, Vertreter von Schulträgern<br />
und interessierte Bürger die insgesamt<br />
218 Handlungsempfehlungen dem Praxischeck.<br />
Ihre Anmerkungen und Empfehlungen<br />
übergaben sie schließlich an den sächsischen<br />
Kultusmin<strong>ist</strong>er, <strong>der</strong> das Projekt iniitiert<br />
hatte. Aktuell arbeitet nun die Projektgruppe<br />
im Kultusmin<strong>ist</strong>erium an einem finalen Strategiepapier.<br />
Mit <strong>der</strong> Umsetzung <strong>der</strong> ersten<br />
Maßnahmen <strong>ist</strong> noch im<br />
Jahr 2024 zu rechnen.<br />
Mehr Infos: bildungsland2030.sachsen.de<br />
WERKBANK<br />
Handwerk hat goldenen Boden. In einer Oberschule in<br />
Chemnitz werden die Grundlagen gelegt<br />
„Gestalte deine Zukunft mit Herz, Hand und Verstand und finde den Beruf,<br />
<strong>der</strong> zu dir passt“, heißt es im Konzept <strong>der</strong> Friedrich August III. Oberschule in<br />
Chemnitz. Im Schulalltag <strong>ist</strong> das nicht nur ein Motto, son<strong>der</strong>n täglich Programm.<br />
Denn hier werden die Schüler auf einen Beruf im Handwerk vorbereitet.<br />
Neben klassischen Schulfächern wie Mathe o<strong>der</strong> Englisch lernen<br />
die Kin<strong>der</strong> und Jugendlichen viel über Handwerksgeschichte o<strong>der</strong> machen<br />
einige Praktika in Betrieben. Außerdem kooperiert die Oberschule in freier<br />
Trägerschaft mit dem Verein zur Beruflichen För<strong>der</strong>ung und Ausbildung<br />
(VBFA). Dieser hat seine Gebäude direkt auf dem Gelände nebenan. „Die Zusammenarbeit<br />
<strong>ist</strong> perfekt, da wir die Räume und Werkstätten hier mitnutzen<br />
können. Außerdem haben wir so Kontakt zu Handwerksme<strong>ist</strong>ern“, freut sich<br />
Ulrich Hertel, einer <strong>der</strong> beiden Schulgrün<strong>der</strong>. Der Namensgeber <strong>der</strong> Schule,<br />
Die Friedrich August III. Oberschule<br />
nutzt auch das neue Chemielabor in<br />
den Räumen des VBFA<br />
34
Die Grün<strong>der</strong><br />
Für die eigene Schule kündigten sie ihre Arbeitsverträge:<br />
Dirk Hauschild (links) und Ulrich Hertel (rechts)<br />
sind Grün<strong>der</strong> <strong>der</strong> Friedrich August III. Oberschule in<br />
Chemnitz. Dirk Hauschild unterrichtet heute Mathe<br />
und Physik, Ulrich Hertel Geschichte und Englisch.<br />
„Häufig <strong>ist</strong> es so, dass unsere Schüler ein Bild von<br />
einem Handwerksberuf im Kopf haben und nach ein<br />
paar Wochen im Betrieb mit ganz neuen Eindrücken<br />
wie<strong>der</strong>kommen“, berichtet Dirk Hauschild.<br />
Dirk Hauschild (rechts) und Ulrich Hertel<br />
(links): Beide sind vor 10 Jahren als<br />
Seiteneinsteiger zum Lehrerberuf gekommen.<br />
Heute sind sie Schulgrün<strong>der</strong><br />
35
2022 zählte die Friedrich<br />
August III. Oberschule zu den<br />
Pre<strong>ist</strong>rägern des SCHULEWIRT-<br />
SCHAFT-Preises<br />
TOLLE IDEE<br />
„Ich habe die Gründung <strong>der</strong> Friedrich<br />
August III. Oberschule von Anfang unterstützt.<br />
Ich finde die Verbindung von<br />
Schule und Handwerk eine echte Bereichung<br />
für unser Bildungssystem und<br />
glaube an die Idee.“<br />
Ines Saborowski<br />
<strong>CDU</strong>-Abgeordnete<br />
Friedrich August <strong>der</strong> III., war bis zu seiner Abdankung <strong>19</strong>18 <strong>der</strong> letzte König<br />
von Sachsen. Von ihm wird gesagt, dass er sich gern unters Volk mischte,<br />
um von den Anliegen seiner Bürger, beson<strong>der</strong>s <strong>der</strong> Handwerker, zu erfahren.<br />
Auch Ulrich Hertel und Mitgrün<strong>der</strong> Dirk Hauschild <strong>ist</strong> die Idee zur eigenen<br />
Schule durch Gespräche mit Handwerkern und Betrieben gekommen. „Vor<br />
<strong>der</strong> Gründung waren wir beide an einer an<strong>der</strong>en Oberschule angestellt. Ich<br />
hatte viel Kontakt zu Betrieben, die beklagten, dass sie keine Azubis mehr<br />
finden“, erinnert sich Ulrich Hertel. Auf dem Flur fragte er schließlich seinen<br />
Kollegen Dirk Hauschild, ob er bei einer Schulgründung mitmachen würde.<br />
<strong>Das</strong> war 2018. „Ich habe sofort ja gesagt und dann ging es los“, erinnert sich<br />
Dirk Hauschild. Die beiden Grün<strong>der</strong> mussten sich durch viele Formulare und<br />
Vorgaben arbeiten. Um ein Schulgebäude zu finden, suchten sie Kontakt<br />
zur Politik. Die <strong>CDU</strong>-Landtagsabgeordnete aus Chemnitz, Ines Saborowski,<br />
half ihnen von Anfang an bei <strong>der</strong> Umsetzung ihrer Idee. „Ich finde die Idee<br />
und die Gründungsinitiative großartig. Die Verbindung von Handwerk und<br />
Schule <strong>ist</strong> eine echte Bereicherung für unser Bildungssystem“, sagt sie. Heute<br />
lernen 222 Kin<strong>der</strong> an <strong>der</strong> Chemnitzer Oberschule. Auch wenn <strong>der</strong> erste<br />
Jahrgang dieses Jahr seinen Abschluss macht – <strong>der</strong> Platz im Schulgebäude<br />
reicht nicht mehr aus. Daher wurde gerade erst <strong>der</strong> ehemalige Kin<strong>der</strong>garten<br />
nebenan umgebaut. Dort sind jetzt Klassenräume.<br />
36
HIER BUDDELN<br />
SCHÜLER EIN<br />
SCHLOSS AUS<br />
Freigelegte Fundamente<br />
aus Sandstein, Berge roter<br />
Backsteinziegel und im Wind<br />
flatterndes Absperrband an<br />
<strong>der</strong> Gamigstraße in Dresden<br />
Prohlis künden von einem<br />
ganz beson<strong>der</strong>en Projekt<br />
Aus einer Idee von Peter Neukirch, Museumsleiter<br />
im Georg-Palitzsch-Museum,<br />
ob unter <strong>der</strong> Rasendecke noch<br />
etwas von dem ehemaligen Neo-Renaissancebau<br />
zu finden sei, wurde nach erfolgreichen<br />
Probegrabungen durch das<br />
Landesamt für Archäologie eine viele<br />
bege<strong>ist</strong>ernde Sache. „Kin<strong>der</strong>, Jugendliche<br />
und Erwachsene wollten und wollen<br />
wir einbinden“, erzählt er. Partner wurden<br />
ins Boot geholt. <strong>Das</strong> Stadtbezirksamt<br />
unterstützte mit Geld, Hornbach<br />
mit Werkzeugen, die Firma Nestler mit<br />
einem Container. So hat sich ein Kreis<br />
Peter Neukirch mit<br />
einem Modell des<br />
ehemaligen Prohliser<br />
Schlosses<br />
Schulkin<strong>der</strong> können wie richtige<br />
Archäologen nach Überresten<br />
des Prohliser Schlosses graben<br />
37
von Unterstützern gebildet. Der Heimatverein<br />
Prohlis und die JugendKunstschule<br />
waren bege<strong>ist</strong>ert. Auch die adligen<br />
Erben <strong>der</strong>er von Crailsheim standen<br />
<strong>der</strong> Spurensuche auf ihrem Grund und<br />
Boden aufgeschlossen gegenüber. Denn<br />
einst stand an dieser Adresse das 1888<br />
eingeweihte Schloss Prohlis. Ein imposantes<br />
Bauwerk im Barockstil, umgeben<br />
von einem weitläufigen Park. Er war<br />
mit prächtigen Gärten und Wasseranlagen<br />
versehen und das Refugium einer<br />
adligen Familie. Mit seiner symmetrischen<br />
Fassade, den eleganten Säulen,<br />
großen Fenstern und dem imposanten<br />
Eingangsportal war es ein architektonisches<br />
Juwel. Nur acht Kilometer von <strong>der</strong><br />
Dresdner Altstadt entfernt. Mehrfach<br />
wechselten die Besitzer, die das Schloss<br />
umbauten und erweiterten. Prächtige<br />
Feste und rauschende Bälle machten es<br />
zu einem Anziehungspunkt nicht nur<br />
für die feine Gesellschaft <strong>der</strong> Elbmetropole.<br />
Damit war nach <strong>der</strong> Bombardierung<br />
Dresdens im Zweiten Weltkrieg<br />
Schluss: Zwar wurden Teile des Schlosses<br />
nach dem Krieg wie<strong>der</strong>hergestellt,<br />
aber im Laufe <strong>der</strong> Jahrzehnte verfiel<br />
es zusehends. Ein Brand im Jahr <strong>19</strong>80<br />
verwüstete das ehemals so herrliche<br />
Ensemble. Fünf Jahre später folgte <strong>der</strong><br />
Abriss. Bald wuchs Gras darüber und<br />
es war vollkommen von <strong>der</strong> Oberfläche<br />
verschwunden. Seit über zweieinhalb<br />
Jahren aber tut sich auf dem Grundstück<br />
wie<strong>der</strong> Bemerkenswertes.<br />
für Fundstück frei. Stolz rücken Mädchen<br />
und Jungen unter Begleitung ihrer<br />
Pädagogen mit Schaufeln, Spateln und<br />
Pinseln an und gehen auf Spurensuche.<br />
Die Bege<strong>ist</strong>erung seit dem offiziellen<br />
Start <strong>ist</strong> ungebrochen. Gefunden wurden<br />
bisher neben intakten Grundmauern<br />
u.a. Reste einer Tür, Schil<strong>der</strong>, Glasund<br />
Keramikbruch, Eisenabdeckungen,<br />
eine Tresortür und Stuckelemente. Alles<br />
wird gut gesichert. Kleinere, nicht so bedeutende<br />
Funde dürfen nach Sichtung<br />
auch mal mit nach Hause genommen<br />
werden. <strong>Das</strong> macht u.a. den Reiz für die<br />
Kin<strong>der</strong> aus. Im ganzen Jahr kommen<br />
zehn Schulklassen aus ganz Dresden,<br />
die Prohliser Schüler lei<strong>der</strong> nur vereinzelt.<br />
„Es <strong>ist</strong> ein Projekt, über dem offensichtlich<br />
ein guter Ge<strong>ist</strong> schwebt. Bei<br />
dem wie in Zeitlupe kleine Schätze gesucht<br />
und gehoben werden können“, so<br />
Peter Neukirch. Der <strong>CDU</strong>-Abgeordnete<br />
und Sachsens Kultusmin<strong>ist</strong>er Chr<strong>ist</strong>ian<br />
Piwarz sagt: „Es freut mich sehr, dass ich<br />
dazu beitragen konnte, diesem Projekt<br />
die Nutzung eines Büro- und Lagercontainers<br />
zu vermitteln. Insbeson<strong>der</strong>e jungen<br />
Menschen bietet sich hier die tolle<br />
Gelegenheit, Geschichte im wahrsten<br />
Sinne des Wortes zu begreifen. Über<br />
die praktische Tätigkeit werden Ortsgeschichte<br />
und Grundzüge wissenschaftlichen<br />
Arbeitens anschaulich vermittelt.<br />
<strong>Das</strong> <strong>ist</strong> gelungene Museumspädagogik,<br />
von <strong>der</strong> <strong>der</strong> ganze Stadtteil profitiert.“<br />
Alle Beteiligten sind sich einig: Spuren<br />
<strong>der</strong> Vergangenheit sichtbar zu machen<br />
<strong>ist</strong> einfach etwas Schönes.<br />
Je<strong>der</strong>, <strong>der</strong> will, kann hier mitmachen,<br />
aber vor allem Schulklassen werden<br />
hier zu Hobby-Archäologen. In <strong>der</strong> Erde<br />
grabend legen sie von Frühjahr bis<br />
Herbst Stadtteilgeschichte Fundstück<br />
Der <strong>CDU</strong>-Abgeordnete und Sachsens<br />
Kultusmin<strong>ist</strong>er Chr<strong>ist</strong>ian<br />
Piwarz (links) unterstützt die Freilegung<br />
des Prohliser Schlosses<br />
38
IN CHEMNITZ LERNT JETZT<br />
DIE GANZE WELT<br />
Chemnitz hat jetzt auch eine internationale Schule.<br />
Namensgeber <strong>ist</strong> <strong>der</strong> berühmte Dichter Stefan Heym<br />
<strong>Das</strong> Stefan-Heym-Gymnasium <strong>ist</strong> die erste internationale Schule in Chemnitz.<br />
Sie gehört zum privaten Bildungsdienstle<strong>ist</strong>er F+U Sachsen, <strong>der</strong> auch<br />
an<strong>der</strong>e Einrichtungen in <strong>der</strong> Stadt betreibt. Namensgeber Stefan Heym<br />
war ein weltweit bekannter Schriftsteller. Er zählt zu den erfolgreichsten<br />
Autoren <strong>der</strong> deutschen Gegenwartsliteratur. „Unser Bildungsverständnis<br />
folgt dem engagierten Wirken Stefan Heyms, <strong>der</strong> sich kritisch mit dem aktuellen<br />
Zeitgeschehen auseinan<strong>der</strong>setzte und für die Rechte des Einzelnen<br />
eintrat“, heißt es im Leitbild des Gymnasiums. Die Schule eröffnete Ende<br />
August 2022 und befindet sich gerade im zweiten Schuljahr. Weltoffenheit<br />
und Diversität sind ein wichtiger Teil des Schulalltags. Beson<strong>der</strong>s <strong>ist</strong> daher<br />
auch das zweisprachige Konzept, das bisher einzigartig in Chemnitz <strong>ist</strong>. „Die<br />
Schüler werden auf Deutsch unterrichtet, aber unterhalten sich im Schulalltag<br />
auf Englisch“, erklärt Kathleen Meinhold, die Geschäftsführerin des<br />
Schulträgers F+U Sachsen. Neben dem klassischen Abitur können die Schüler<br />
auch das International Baccalaureate (IB) ablegen, ein international anerkannter<br />
Schulabschluss. Als sogenannte bewegte Schule achten die Lehrer<br />
im Stefan-Heym-Gymnasium außerdem auf einen körperlichen Ausgleich.<br />
Im Unterricht wird die Konzentration zum Beispiel durch kurze Bewegungspausen<br />
geför<strong>der</strong>t. Im Ganztagsangebot <strong>der</strong> Schule gibt es mittlerweile Yoga-Stunden<br />
in Englisch. Den Plan, eine internationale Schule in Chemnitz zu<br />
eröffnen, gab es bereits 2014 und 2015. Damals scheiterte er allerdings an <strong>der</strong><br />
Finanzierung. Im Stefan-Heym-Gymnasium lernen nun neben fünften und<br />
sechsten Klassen auch ukrainische Abiturienten.<br />
<strong>Das</strong> Stefan-Heym-Gymnasium <strong>ist</strong> im Gebäude <strong>der</strong><br />
ehemaligen Papier- und Kartonagenfabrik „Robert<br />
Winckler“. Der Umbau begann 2021<br />
Alexan<strong>der</strong> Dierks<br />
<strong>CDU</strong>-Abgeordneter<br />
STANDORTVORTEIL<br />
„<strong>Das</strong> Stefan-Heym-Gymnasium zeigt:<br />
Chemnitz kann international! Die Schule<br />
<strong>ist</strong> ein echter Standortvorteil für Chemnitz,<br />
denn ihr zweisprachiges Konzept <strong>ist</strong><br />
bislang einzigartig in <strong>der</strong> Stadt und erweitert<br />
das bestehende Schulangebot.“<br />
39
HIER SPIELT<br />
DIE MUSIK<br />
Mathias Ulbricht, Benjamin<br />
Flor und Volker Flath lieben die<br />
Blasmusik. Durch die För<strong>der</strong>ung<br />
können sie nun auf ihren Trauminstrumenten<br />
spielen<br />
40
Sachsen investiert viel in Kultur. Dazu gehört, dass für<br />
Laienmusiker neue Musikinstrumente bezahlt werden<br />
„Musik verbindet Menschen. <strong>Das</strong> hat mich schon immer fasziniert“, sagt Volker<br />
Flath. Im Posaunenchor <strong>der</strong> Kirchgemeinde Seiffen spielt er Kaiserbariton<br />
–in beson<strong>der</strong>es und vor allem teures Instrument. Der Hobbymusiker freut<br />
sich daher, dass seine Anschaffung durch den Sächsischen Musikrat geför<strong>der</strong>t<br />
wurde. Auch für die Piccolotrompete von Benjamin Flor und die Torn<strong>ist</strong>ertuba<br />
von Mathias Ulbricht stellte <strong>der</strong> Musikrat Mittel bereit. Im Schnitt erhielt je<strong>der</strong><br />
5.000 Euro. „<strong>Das</strong> <strong>ist</strong> nicht nur eine wun<strong>der</strong>bare För<strong>der</strong>ung von Musikern,<br />
son<strong>der</strong>n auch vom sächsischen Handwerk. Mein Instrument <strong>ist</strong> zum Beispiel<br />
aus Markneukirchen”, erklärt Volker Flath. Seit 2017 erweiterte <strong>der</strong> Sächsische<br />
Musikrat seinen Instrumentenfonds zur Unterstützung von Laienmusikern in<br />
Sachsen wesentlich.<br />
Möglich wurde das durch einen Beschluss des Sächsischen Landtages. Dieser<br />
brachte ein Projekt zur Unterstützung von Laienorchestern, Musikvereinen<br />
und Musikschulen bei <strong>der</strong> Anschaffung von Musikinstrumenten auf den <strong>Weg</strong>.<br />
Iris Firmenich <strong>ist</strong> <strong>CDU</strong>-Abgeordnete und Mitglied des Präsidiums des Sächsischen<br />
Musikrates. Sie macht sich seit Jahren für die För<strong>der</strong>ung stark. „Dadurch<br />
profitieren Vereine, Verbände, Musikschulen und die Kirchenmusik insbeson<strong>der</strong>e<br />
im ländlichen Raum. Außerdem <strong>ist</strong> <strong>der</strong> Fonds ein Wirtschaftsfaktor”,<br />
weiß Iris Firmenich. Die Zahlen bestätigen das. Zwischen 2017 und 2024 wurden<br />
bisher 257 Ensembles, Kirchgemeinden, Vereine und Musikschulen vom<br />
Sächsischen Musikrat unterstützt. Die 989 beschafften Instrumente haben<br />
einen Wert von 3,5 Millionen Euro. 65 Prozent <strong>der</strong> geför<strong>der</strong>ten Ensembles spielen<br />
außerhalb von Chemnitz, Dresden o<strong>der</strong> Leipzig. Rund 95 Prozent <strong>der</strong> durch<br />
den Sächischen Musikrat geför<strong>der</strong>ten Instrumente wurden – unter Beachtung<br />
von Ausschreibungsbedingungen – bei sächsischen Instrumentenbauern und<br />
Händlern gekauft. Anträge können instrumentale Laienensembles, Musikvereine<br />
und Musikschulen aus Sachsen beim Sächsischen Musikrat stellen. „<strong>Das</strong><br />
war sehr unkompliziert“, sagt Benjamin Flor vom Posaunenchor <strong>der</strong> Kirchgemeinde<br />
Seiffen. Mit einem bewilligten Antrag wird das Instrument zu 100<br />
Prozent geför<strong>der</strong>t.<br />
Iris Firmenich<br />
<strong>CDU</strong>-Abgeordnete<br />
ERFOLGSGESCHICHTE<br />
„Die För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Musikinstrumente<br />
durch den Fre<strong>ist</strong>aat <strong>ist</strong> eine echte Erfolgsgeschichte.<br />
Damit pflegen wir die<br />
Tradition und unsere Kultur.“<br />
GLÜCK AUF,<br />
DER STEIGER<br />
KOMMT VIRAL<br />
2014 hat die <strong>CDU</strong>-Fraktion die Standortkampagne<br />
„So geht sächsisch.“ aus <strong>der</strong><br />
Taufe gehoben. Heute schafft das Projekt<br />
regelmäßig Millionen-Reichweiten über<br />
alle Medien hinweg, um Werbung für<br />
den Fre<strong>ist</strong>aat zu machen. Ein voller Erfolg<br />
sind die rund 30 Neuinterpretationen<br />
des Steigerlieds. Die traditionelle Bergmannshymne<br />
gehört zum immateriellen<br />
Kulturerbe <strong>der</strong> UNESCO. Die Standortkampagne<br />
des Fre<strong>ist</strong>aats hatte Musiker<br />
aufgerufen, das Lied neu zu interpretieren<br />
– und war auf große Resonanz, sogar<br />
aus dem Ausland, gestoßen. Über 8,4 Millionen<br />
Menschen klickten allein auf die<br />
Homepage <strong>der</strong> Staatskanzlei, wo die Videos<br />
zu finden sind. <strong>Das</strong> vom Fre<strong>ist</strong>aat initiierte<br />
Projekt zeigt, wie lebendig dieses<br />
Erbe in Sachsen auch heute noch <strong>ist</strong> und<br />
wie unterschiedlich und zuweilen auch<br />
innovativ <strong>der</strong> ehrwürdige Bergmannsmarsch<br />
klingen kann.<br />
Mehr Infos: www.sogeht-saechsisch.de/<br />
steigerlied<br />
41
EIN TURM<br />
FÜR MUSIK<br />
UND KUNST<br />
Der Wasserturm von Wurzen wird saniert und<br />
Teil <strong>der</strong> Musik und Kunschule<br />
Die Außenstelle <strong>der</strong> Musik- und Kunstschule<br />
des Landkreises Leipzig in Wurzen<br />
erhält neue Räume. Die Villa „Herberge<br />
zur Heimat“ und <strong>der</strong> Wasserturm am<br />
Clara-Zetkin-Platz werden zum Zentrum<br />
für Musik und Kultur. Die Villa<br />
<strong>ist</strong> bereits saniert und bezugsfertig.<br />
„Die Räume sind schallgedämmt,<br />
sodass sich die unterschiedlichen Instrumente<br />
während des Unterrichts<br />
nicht stören. <strong>Das</strong> sollte in Musikschulen<br />
so sein, <strong>ist</strong> aber längst nicht immer <strong>der</strong><br />
Fall“, freut sich Annette Rössel, Regionalleiterin<br />
<strong>der</strong> Musik- und Kunstschule<br />
in Wurzen. Mehr als 170 Schüler profitieren<br />
von <strong>der</strong> neuen Einrichtung.<br />
Mit „Jedes Kind ein Instrument“<br />
wird zudem die musikalische Früherziehung<br />
geför<strong>der</strong>t. Bis 2026 soll<br />
auch <strong>der</strong> Wasserturm fertiggestellt<br />
sein. Hier wird es dann neben weiteren<br />
Übungsräumen auch einen<br />
Tanzsaal sowie einen Konzertsaal<br />
mit Bühne geben. Kay Ritter <strong>ist</strong><br />
<strong>CDU</strong>-Abgeordneter und Mitglied<br />
im Stadtrat von Wurzen.<br />
Ihm war das Projekt eine<br />
Herzensangelegenheit. „Die<br />
Freigabe <strong>der</strong> För<strong>der</strong>mittel<br />
hat Zeit gebraucht. Doch ich<br />
habe immer an das Projekt<br />
geglaubt und mich dafür<br />
starkgemacht. Umso<br />
mehr freut es mich, dass<br />
unsere<br />
Musikschüler<br />
nun in die neuen Räume<br />
einziehen können“,<br />
sagt Kay Ritter.<br />
KEINE ANGST<br />
VOR DEM<br />
ÄLTERWERDEN<br />
Auch im Alter in den eigenen vier Wänden<br />
wohnen: Im Erzgebirge <strong>ist</strong> das möglich<br />
Stützengrün <strong>ist</strong> eine Gemeinde im Erzgebirge. In drei Ortsteilen<br />
wohnen etwa 3.000 Menschen. Mitten in <strong>der</strong> Natur<br />
gelegenen, wirkt die Ortschaft eher beschaulich. Doch hier<br />
werden neue Antworten zu drängenden Fragen gefunden.<br />
Denn auch Stützengrün muss sich dem demografischen<br />
Wandel stellen. <strong>Das</strong> heißt: Attraktivität für den Zuzug junger<br />
Menschen schaffen und lebenswert für eine älter werdende<br />
Bürgerschaft sein. Mit den Lösungen, die hierfür gefunden<br />
wurden, <strong>ist</strong> Stützengrün zur Kommune des Jahres<br />
2023 gewählt worden. Den Preis vergibt <strong>der</strong> Ostdeutsche<br />
Sparkassenverband. In <strong>der</strong> Begründung hieß es: „Angebote<br />
für Alt und Jung, Mitsprache und ein aktives Dorfleben<br />
binden die Menschen an die Gemeinde“. Mit <strong>der</strong> Beteiligung<br />
<strong>der</strong> Bürger stellte die Kommune einen Gemeindeentwicklungsplan<br />
auf. „Wenn man etwas verän<strong>der</strong>n möchte,<br />
dann braucht man eine klare Strategie – und die haben wir<br />
gemeinsam geschaffen“, erklärt Bürgerme<strong>ist</strong>er Volkmar<br />
Eric Dietrich<br />
<strong>CDU</strong>-Abgeordneter<br />
ANLAUFSTELLE VOR ORT<br />
„Ich freue mich, dass wir mit dem Quartiersprojekt<br />
eine Anlaufstelle vor Ort haben.<br />
<strong>Das</strong> Projekt trägt deutlich zur Steigerung<br />
<strong>der</strong> Lebensqualität bei.“<br />
42
<strong>Das</strong> Quartiersprojekt in Stützengrün för<strong>der</strong>t<br />
das Zusammenkommen von Generationen.<br />
Eric Dietrich unterstützt seine Gemeinde dabei<br />
Viehweg. Eines <strong>der</strong> Projekte, die das Zusammenwachsen<br />
von Generationen för<strong>der</strong>t, <strong>ist</strong> das AWO-Quartiersprojekt<br />
im Stützengrüner Ortsteil Hundshübel. Die Initiative dafür<br />
ging 2017 von <strong>der</strong> Gemeinde Stützengrün und <strong>der</strong> AWO Erzgebirge<br />
aus. Ziel war es, Angebote zu schaffen, damit ältere<br />
Mitbürger so lange wie möglich in den eigenen vier Wänden<br />
wohnen können. Unter dem Motto „Unner Haamit, unner<br />
Ort, unner drhamm“ werden dafür im Quartiersprojekt<br />
Ideen und Lösungen entwickelt. Dazu gehören Hausbesuche<br />
und Kulturangebote für die Senioren sowie die Unterstützung<br />
von Angehörigen. <strong>Das</strong> Quartiersprojekt bietet<br />
dafür unter an<strong>der</strong>em einen Männerstammtisch, ein Trauer-Café,<br />
Pflegeseminare o<strong>der</strong> eine Nordic-Walking-Runde<br />
für pflegende Angehörige. <strong>Das</strong> Konzept geht auf und bege<strong>ist</strong>ert:<br />
<strong>Das</strong> Quartiersprojekt gewann 2022 den Deutschen<br />
Pflegeinnovationspreis und mit seinem Projekt „Pflegepause“<br />
den Deutschen Nachbarschaftspreis. Die Pflegepause<br />
<strong>ist</strong> ein offenes Frühstück im Begegnungstreff des Quartiersprojekts,<br />
bei dem pflegende Angehörige sich eine kurze<br />
Auszeit nehmen und Erfahrungen austauschen können.<br />
Eric Dietrich <strong>ist</strong> <strong>CDU</strong>-Abgeordneter und im Gemein<strong>der</strong>at<br />
von Stützengrün. Er sagt: „Ich freue mich, dass wir mit dem<br />
Quartiersprojekt eine Anlaufstelle vor Ort haben, die eine<br />
Vielzahl an Angeboten, vor allem für ältere Menschen, bietet.<br />
Ich kenne selbst viele Nutzer des Angebotes, die sich auf<br />
die regelmäßigen Treffen freuen und für die <strong>der</strong> Austausch<br />
mit Gleichaltrigen wichtig geworden <strong>ist</strong>. <strong>Das</strong> Projekt trägt<br />
so deutlich zur Steigerung <strong>der</strong> Lebensqualität bei.“<br />
WIR KÜMMERN UNS<br />
UM SENIOREN<br />
Kennen Sie schon unsere <strong>Ausgabe</strong> zum <strong>Thema</strong> „Älterwerden<br />
in Sachsen“? Die EINBLICK Nr. 14 widmet sich<br />
komplett den Senioren im Fre<strong>ist</strong>aat. Denn die sind viel<br />
aktiver, als mancher denken mag. Erfahren Sie mehr<br />
über Senioren, die sich auch im Alter ehrenamtlich engagieren,<br />
und lesen Sie ein Generationengespräch darüber,<br />
was Jung und Alt voneinan<strong>der</strong> lernen können. O<strong>der</strong><br />
lernen Sie Falk Löffler kennen, <strong>der</strong> mit seinen 72 Jahren<br />
noch als Feuerwehrmann aktiv <strong>ist</strong>. <strong>Das</strong><br />
<strong>Magazin</strong> können Sie auf den Seiten <strong>der</strong><br />
<strong>CDU</strong>-Fraktion bestellen, folgen Sie dafür<br />
einfach dem QR-Code.<br />
www.cdu-fraktion-sachsen.de<br />
43
GROSSES KINO<br />
FÜR KLEINE LEUTE<br />
Seit <strong>19</strong>96 lockt das Filmfestival SCHLiNGEL jährlich Tausende<br />
kleine und große Cineasten in Chemnitz ins Kino. <strong>Das</strong> wäre<br />
ohne die sächsische Kulturraumför<strong>der</strong>ung kaum möglich<br />
Peter Wilhelm Patt<br />
<strong>CDU</strong>-Abgeordneter<br />
KULTURHOHEIT<br />
„Sachsen hat mit dem Kulturraumgesetz<br />
als einziges Bundesland ein transparentes<br />
und demokratisches Instrument zur<br />
solidarischen Finanzierung von Kultureinrichtungen<br />
mit regionaler Bedeutung<br />
geschaffen. <strong>Das</strong> hat sich in den gut 20<br />
Jahren seines Bestehens bewährt.“<br />
Jedes Jahr kommen mehr als 20.000 große und kleine Filmfans,<br />
Fachbesucher, internationale Gäste, Schauspieler, Filmemacher<br />
und Produzenten zum Filmfestival SCHLiNGEL. Dort gibt es rund<br />
200 Filme zu sehen, von denen viele ihre internationale o<strong>der</strong><br />
deutsche Premiere feiern. Im Rahmen des Festivals bekommen<br />
die Gäste einen Überblick über die neuesten internationalen<br />
Produktionen im Kin<strong>der</strong>- und Jugendfilmbereich. Und im Rahmenprogramm<br />
gibt es Workshops für Kin<strong>der</strong> und Jugendliche<br />
und die Gelegenheit, Filmteams und Schauspieler zu treffen.<br />
„<strong>Das</strong> Festival vertritt den deutschen Kin<strong>der</strong>- und Jugendfilm in<br />
<strong>der</strong> ganzen Welt und bringt wie<strong>der</strong>um Vertreter von Filmfesten<br />
aus aller Welt nach Chemnitz. Es <strong>ist</strong> zu einem wichtigen Austauschort<br />
für das Fachpublikum geworden und hat sich zu einem<br />
<strong>der</strong> drei bedeutendsten und umfangreichsten Filmfestivals für<br />
junge Zuschauer in Europa entwickelt. <strong>Das</strong> unermüdliche Wirken<br />
des SCHLiNGEL-Teams macht es auch Kin<strong>der</strong>n ohne umfangreiche<br />
Fremdsprachenkenntnisse möglich, in die Filmwelten<br />
rund um den Globus einzutauchen“, lobte die <strong>CDU</strong>-Abgeordnete<br />
und Sachsens Kulturmin<strong>ist</strong>erin Barbara Klepsch zur Eröffnung<br />
des Festivals 2023. Im Laufe <strong>der</strong> Jahre hat sich das Festival stetig<br />
weiterentwickelt: <strong>19</strong>96 als erste Kin<strong>der</strong>filmschau gestartet, kam<br />
2001 die erste Wettbewerbskategorie dazu, <strong>der</strong> Internationale<br />
Kin<strong>der</strong>filmwettbewerb. Ein Jahr später folgte <strong>der</strong> Internationale<br />
Jugendfilmwettbewerb für Jugendliche ab 14 Jahren. 2003 wur-<br />
44
2<br />
Im Jahr 2023 fand das Festival bereits<br />
zum 28. Mal statt. 171 Filme<br />
aus 54 Län<strong>der</strong>n wurden gezeigt,<br />
darunter acht Weltpremieren<br />
3<br />
de erstmals die Europäische Kin<strong>der</strong>jury berufen, in <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong><br />
aus verschiedenen Staaten den Europäischen Kin<strong>der</strong>filmpreis<br />
vergeben. Gestiftet wird <strong>der</strong> Preis vom Sächsischen Staatsmin<strong>ist</strong>erium<br />
für Wissenschaft und Kunst und <strong>ist</strong> seit 2015 mit 12.500<br />
Euro dotiert. Veranstaltungen wie das SCHLiNGEL wären ohne<br />
die sächsische Kulturraumför<strong>der</strong>ung kaum möglich. „Unsere acht<br />
sächsischen Kulturräume le<strong>ist</strong>en einen wichtigen Beitrag zur<br />
landesweiten Entwicklung <strong>der</strong> Kunst und Kultur. Sie organisieren<br />
mit großem Engagement viele Veranstaltungen und för<strong>der</strong>n<br />
Künstler, Orchester und Kulturschaffende aller Couleur", sagt <strong>der</strong><br />
<strong>CDU</strong>-Abgeordnete Peter Wilhelm Patt, <strong>der</strong> auch Mitglied im Sächsischen<br />
Kultursenat <strong>ist</strong>. „Sachsen hat eine einzigartige und vielfältige<br />
Kulturlandschaft. Deren Erhalt <strong>ist</strong> uns als <strong>CDU</strong> Verpflichtung<br />
und Ansporn zugleich.“ Die <strong>CDU</strong>-Fraktion hat 143 Mio. Euro<br />
für die Kulturräume im Haushalt bereitgestellt, 12 Mio. Euro mehr<br />
als ursprünglich geplant. Etwa die Hälfte davon fließt in den ländlichen<br />
Raum – ein starkes Signal für Sachsens Kulturlandschaft. Beson<strong>der</strong>s<br />
wichtig <strong>ist</strong> <strong>der</strong> <strong>CDU</strong>-Fraktion, die Kultureinrichtungen zu<br />
mo<strong>der</strong>nisieren, damit sie zukunftsfit werden. Dafür wurden extra<br />
6,4 Mio. Euro für Investitionen bereitgestellt.<br />
4<br />
5<br />
1 Filmhelden ganz nah 2 Film-Workshop für Grundschüler 3 <strong>Das</strong> Film-Fest<br />
lockt jedes Jahr tausende Besucher 4 Rede von Staatsmin<strong>ist</strong>erin Barbara<br />
Klepsch zur Festivaleröffnung 2023 5 Staatsmin<strong>ist</strong>er Oliver Schenk<br />
übergibt den Preis <strong>der</strong> Europäischen Kin<strong>der</strong>jury an den Film „Totem“<br />
45
Beim Steinzeitprojekt des<br />
Park Canitz gehen Kin<strong>der</strong> und<br />
Jugendliche auf Spurensuche<br />
in die Vergangenheit<br />
EINE REISE IN<br />
SACHSENS STEINZEIT<br />
Getragen durch Ehrenamtliche wird im Leipziger Land Geschichte und Natur erlebbar<br />
Mit den eigenen Händen etwas schaffen:<br />
Bevor gebacken werden kann, muss<br />
das Korn gemahlen werden<br />
Torsten Fleischer und Grit Schnitzer<br />
sind verantwortlich im Park Canitz.<br />
Ihnen <strong>ist</strong> die Natur sehr wichtig<br />
46
Der Park Canitz im Leipziger Land <strong>ist</strong> beson<strong>der</strong>s<br />
für seine Kin<strong>der</strong>- und Jugendprojekte<br />
bekannt. In den Natur- und Landschaftsgärten<br />
wird altes Kulturerbe zu<br />
neuem Leben erweckt. „Zu uns kommen<br />
viele Schulklassen und Kin<strong>der</strong>gärten aus<br />
Leipzig, dem Leipziger Umland, Nordsachsen,<br />
aber auch aus Chemnitz“, sagt Torsten<br />
Fleischer. Er <strong>ist</strong> <strong>der</strong> Geschäftsführer<br />
des Natur- und Geschichtsparks. Auf<br />
etwa 4 Hektar wurde ein ehemaliger<br />
Drei-Seiten-Hof mit anliegen<strong>der</strong> Landwirtschaft<br />
denkmalgerecht zu einem<br />
Lern- und Entdeckungsort für große<br />
und kleine Forscher umgebaut. Dabei<br />
entstanden Nachbildungen von Unterkünften<br />
<strong>der</strong> Slawen und Germanen, ein<br />
Langhaus aus <strong>der</strong> Jungsteinzeit sowie die<br />
dazugehörigen Feldwirtschaften, Themengärten,<br />
Naturgärten und ein Garten<br />
<strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>. Auf den Mauern des ehemaligen<br />
Gutshauses steht mittlerweile ein<br />
grünes Klassenzimmer. „Der Park eignet<br />
sich hervorragend für Bildungsangebote<br />
und für die außerschulische Betreuung“,<br />
sagt Torsten Fleischer. Beispielhaft <strong>ist</strong> das<br />
Steinzeitprojekt. Dabei gehen die Kin<strong>der</strong><br />
und Jugendlichen auf eine Erlebnisreise<br />
durch die Geschichte ihrer Heimat. Sie<br />
lernen das Jagen mit Pfeil und Bogen,<br />
mahlen Korn, weben Freundschaftsarmbän<strong>der</strong><br />
und backen Fladen im Steinofen.<br />
Der Park Canitz arbeitet in Kooperation<br />
mit den Leipziger Wasserwerken. Viel<br />
wird hier in Engagementsarbeit geschafft.<br />
Alles getragen vom „Verein zur<br />
För<strong>der</strong>ung des Wassereinzugsgebietes<br />
Canitz mit dem Wassergut Canitz als<br />
ein Pilot- und Ausbildungsvorhaben für<br />
naturnahes Wirtschaften im mittleren<br />
Muldegebiet“ – kurz För<strong>der</strong>verein mittleres<br />
Muldegebiet e. V. Neben dem Park<br />
Canitz kümmert sich <strong>der</strong> Verein auch um<br />
die Umgestaltung und Pflege des ehemaligen<br />
Truppenübungsplatzes Wurzen-Lüptitz<br />
– dem heutigen Stadtwald<br />
Wurzen – sowie die Pflege <strong>der</strong> Schlossparks<br />
Nischwitz und Thallwitz. Die Vorsitzende<br />
<strong>ist</strong> Grit Schnitzer, im Hauptberuf<br />
Fachbereichsleiterin Wasserwerke<br />
bei den kommunalen Wasserwerken<br />
Leipzig. „Der Verein hat einen Dienstle<strong>ist</strong>ungsvertrag<br />
mit den Wasserwerken. Er<br />
kümmert sich um den Erhalt <strong>der</strong> Landschaft“,<br />
erzählt sie. <strong>Das</strong> Motto: „Die Natur<br />
soll für künftige Generationen erhalten<br />
bleiben und für Menschen <strong>der</strong> Region<br />
erlebbar sein“. Dafür <strong>ist</strong> <strong>der</strong> Verein auf<br />
das Ehrenamt angewiesen. „Bei uns sind<br />
viele ältere Menschen engagiert, die ihr<br />
Wissen und ihre Bege<strong>ist</strong>erung an die Jugend<br />
weitergeben“, sagt Geschäftsführer<br />
Torsten Fleischer. Als hauptamtlicher<br />
Mitarbeiter im Park kümmert er sich<br />
auch um die Finanzierung <strong>der</strong> Projekte.<br />
Eines <strong>der</strong> För<strong>der</strong>programme, von denen<br />
<strong>der</strong> Park profitiert, <strong>ist</strong> „Wir für Sachsen“.<br />
Der Fre<strong>ist</strong>aat Sachsen unterstützt dadurch<br />
ehrenamtlich engagierte Bürger<br />
mit einer pauschalen Aufwandsentschädigung.<br />
„Für zehn Monate bekommen<br />
wir so sieben Personen finanziert“,<br />
verrät Torsten Fleischer und ergänzt:<br />
„<strong>Das</strong> <strong>ist</strong> eine wichtige Wertschätzung<br />
des Engagements <strong>der</strong> Menschen“. Kay<br />
Ritter <strong>ist</strong> <strong>CDU</strong>-Abgeordneter und im<br />
Beirat von „Wir für Sachsen“. Der Beirat<br />
zur För<strong>der</strong>ung des bürgerlichen Engagements<br />
berät die Bürgerstiftung Dresden<br />
und das Sächsische Sozialmin<strong>ist</strong>erium<br />
bei <strong>der</strong> Auswahl von Projekten, die durch<br />
die För<strong>der</strong>richtlinie „Wir für Sachsen“<br />
unterstützt werden. Kay Ritter sagt: „<strong>Das</strong><br />
Ehrenamt <strong>ist</strong> für den Zusammenhalt in<br />
unserer Gesellschaft unverzichtbar und<br />
von beson<strong>der</strong>er Bedeutung. <strong>Das</strong> <strong>ist</strong> uns<br />
als <strong>CDU</strong>-Fraktion bewusst, unser Herz<br />
schlägt für das Ehrenamt! Ich freue mich,<br />
dass wir eine Ehrenamtsför<strong>der</strong>ung auf<br />
so hohem Niveau haben. Mein Dank gilt<br />
all denen, die dabei Großartiges le<strong>ist</strong>en.<br />
Der Dienst an <strong>der</strong> Gesellschaft trägt entscheidend<br />
dazu bei, unser Land zusammenzuhalten“,<br />
so Ritter.<br />
ZUSAMMENHALT<br />
„Viele Menschen engagieren sich ehrenamtlich<br />
und tragen so entscheidend dazu<br />
bei, dass unsere Gesellschaft zusammenhält.<br />
<strong>Das</strong>s <strong>der</strong> Fre<strong>ist</strong>aat mit <strong>der</strong> Ehrenamtspauschale<br />
die Vereine und die Engagierten<br />
unterstützt, <strong>ist</strong> genau richtig.“<br />
Der Fre<strong>ist</strong>aat Sachsen unterstützt Ehrenamtliche<br />
und Vereine mit einer<br />
pauschalen Aufwandsentschädigung.<br />
Dazu zählen Verbände <strong>der</strong> Freien<br />
Wohlfahrtspflege,<br />
Kirchgemeinden,<br />
Stiftungen, Vereine, Gemeinden und<br />
gemeinnützige<br />
Gemeindeverbände.<br />
Für jeden ehrenamtlich Tätigen können<br />
35 Euro bis zu 45 Euro monatlich<br />
beantragt werden. Die För<strong>der</strong>mittel<br />
werden von <strong>der</strong> Sächsischen Aufbaubank<br />
über die Bürgerstiftung Dresden<br />
ausgezahlt.<br />
Infos: www.wfs-foer<strong>der</strong>portal.de<br />
WIR FÜR<br />
SACHSEN<br />
Kay Ritter<br />
<strong>CDU</strong>-Abgeordneter<br />
47
2022 ging <strong>der</strong> Nobelpreis nach Leipzig. Der große Erfolg hat viel mit den hervorragenden<br />
Standort-Bedingungen zu tun, die Wissenschaft im Fre<strong>ist</strong>aat vorfindet<br />
Nobelpreismedaillen bestehen aus 18 Karat Grüngold<br />
und werden mit einer 24-er-Karat Goldschicht<br />
überzogen. Sie zeigen den schwedischen Erfin<strong>der</strong><br />
und Industriellen Alfred Nobel (1833–1896), <strong>der</strong><br />
den Preis gestiftet hat<br />
Die Arbeit von Svante Pääbo, Direktor am Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie<br />
in Leipzig, hat das Verständnis <strong>der</strong> Evolutionsgeschichte <strong>der</strong> mo<strong>der</strong>nen Menschen<br />
revolutioniert. 2022 bekam er für seine Pionierle<strong>ist</strong>ungen auf dem Gebiet <strong>der</strong><br />
Paläogenetik den Nobelpreis für Physiologie o<strong>der</strong> Medizin. Zu seinen bedeutendsten<br />
wissenschaftlichen Erfolgen zählt die Entschlüsselung des Nean<strong>der</strong>taler-Genoms.<br />
Pääbo hat nachgewiesen, dass Nean<strong>der</strong>taler und an<strong>der</strong>e ausgestorbene Hominiden<br />
einen wesentlichen Beitrag zur Abstammung <strong>der</strong> heutigen Menschen gele<strong>ist</strong>et<br />
haben. Seit <strong>19</strong>97 arbeitet Pääbo als einer von fünf Direktoren an dem neu<br />
gegründete Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig, wo er<br />
bis heute tätig <strong>ist</strong>. Gemeinsam mit seinem Team entwickelte er eine völlig neue<br />
Methode, das komplette Genom <strong>der</strong> Nean<strong>der</strong>taler zu sequenzieren, das im Zellkern<br />
vorhanden <strong>ist</strong>. <strong>Das</strong> Problem bei dieser Aufgabe: Die Knochen von Nean<strong>der</strong>talern sind<br />
nach Jahrtausenden im Boden stark von Bakterien und Pilzen besiedelt, sodass bis zu<br />
99,9 Prozent <strong>der</strong> darin gefundenen DNA von Mikroben stammt. Viele Wissenschaftler<br />
glaubten, diese Aufgabe sei unlösbar.<br />
<strong>Das</strong>s <strong>der</strong> Nobelpreis nach Sachsen geholt werden konnte, hat viel mit den hervorragenden<br />
Bedingungen zu tun, unter denen Wissenschaftler in Sachsen arbeiten können.<br />
Der Fre<strong>ist</strong>aat kann im bundesweiten Vergleich mit die größte Vielfalt und Dichte an<br />
Forschungseinrichtungen im hochschulischen sowie im außeruniversitären Bereich<br />
vorweisen. Für die <strong>CDU</strong>-Fraktion <strong>ist</strong> die Stabilisierung, Weiterentwicklung und Neuansiedlung<br />
von Forschungseinrichtungen ein wichtiger Beitrag zum Strukturwandel und<br />
zur Zukunftssicherung. „Sachsen hat sich zu einem herausragenden nationalen und internationalen<br />
Wissenschaftsstandort entwickelt. Exzellente wissenschaftliche Erkenntnisse<br />
in Forschungsfel<strong>der</strong>n wie <strong>der</strong> Krebsforschung, <strong>der</strong> Materialforschung, <strong>der</strong> Biotechnologie<br />
o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Mikroelektronik haben ihren Ursprung in sächsischen Einrichtungen.<br />
Hochschulen und Forschungsinstitute sind eng vernetzt und mit ihrer hervorragenden<br />
personellen und technischen Ausstattung attraktiv für Spitzenforscherinnen und Spitzenforscher<br />
aus aller Welt“, sagt <strong>der</strong> <strong>CDU</strong>-Abgeordnete Jörg Markert. Mit <strong>der</strong> Landesforschungsför<strong>der</strong>ung<br />
unterstützt <strong>der</strong> Fre<strong>ist</strong>aat weiterhin gezielt den Wissenstransfer<br />
in den unterschiedlichsten Forschungs- und Wirtschaftsbereichen. Dabei geht es auch<br />
darum, in Zukunftsfel<strong>der</strong>n wie beispielsweise Wasserstofftechnologie, Leichtbau o<strong>der</strong><br />
auch Kreislaufwirtschaft neue Erfolgsgeschichten ‚Made in Saxony‘ zu schreiben.<br />
Der <strong>CDU</strong>-Abgeordnete und Wissenschaftsmin<strong>ist</strong>er<br />
Sebastian Gemkow gibt 2023 den Startschuss<br />
für die Kampagne „SPIN2030. Wissenschaftsland<br />
Sachsen“, mit <strong>der</strong> u.a. kluge Köpfe in den Fre<strong>ist</strong>aat<br />
gelockt werden sollen<br />
Dafür sind die Mittel im Doppelhaushalt um rund 12,4 Mio. Euro auf insgesamt rund 62<br />
Mio. Euro erhöht worden. Außerdem hat das Wissenschaftsmin<strong>ist</strong>erium die Kampagne<br />
SPIN2030 gestartet, um das Wissenschaftsland Sachsen noch sicht- und erlebbarer zu<br />
machen. Mit einer Veranstaltungsreihe tourt SPIN2030 durch Sachsen und präsentiert<br />
unterschiedliche Themen und Wissenschaftseinrichtungen – unterhaltsam, kurzweilig,<br />
spektakulär und auch mal kontrovers. „Für viele <strong>ist</strong> Spitzenforschung etwas, das weit<br />
weg <strong>ist</strong>. Tatsächlich passiert viel Spannendes und Spektakuläres an den Wissenschaftseinrichtungen<br />
direkt vor unserer Haustür. Dafür wollen wir die Bürger bege<strong>ist</strong>ern“, sagt<br />
<strong>der</strong> <strong>CDU</strong>-Abgeordnete und Sachsens Wissenschaftsmin<strong>ist</strong>er Sebastian Gemkow.<br />
48
WAS SACHSEN<br />
SCHLAUEN KÖPFEN<br />
ZU BIETEN HAT<br />
Zur Person<br />
Svante Pääbo <strong>ist</strong> Direktor am Max-Planck-Institut<br />
für evolutionäre Anthropologie in Leipzig. Er gilt<br />
als Begrün<strong>der</strong> <strong>der</strong> Paläogenetik und wurde für<br />
seine Pionierle<strong>ist</strong>ungen mehrfach ausgezeichnet.<br />
Geboren <strong>19</strong>55 in Stockholm (Schweden), promovierte<br />
er zunächst in Uppsala, Schweden. <strong>19</strong>90<br />
wurde er Professor an <strong>der</strong> Universität München,<br />
später Direktor und Wissenschaftliches Mitglied<br />
am Max-Planck-Institut in Leipzig. Seit <strong>19</strong>99 <strong>ist</strong><br />
er außerdem Honorarprofessor für Genetik und<br />
Evolutionsbiologie an <strong>der</strong> Universität Leipzig. Er<br />
erhielt u.a. den Nobel-Preis in Medizin 2022, den<br />
Japan-Preis 2020, den Körber-Preis für die Europäische<br />
Wissenschaft 2018, den Breakthrough Prize<br />
2016 in Life Science und den Gruber Genetics Prize<br />
2013 sowie den Leibniz-Preis <strong>19</strong>92.<br />
49
Einzigartiger Standort<br />
„Sachsen bietet eine einzigartige Kombination aus h<strong>ist</strong>orisch gewachsener Expertise,<br />
hochqualifizierten Fachkräften und einem Netzwerk spezialisierter Partner.<br />
In diesem beson<strong>der</strong>en Umfeld betreiben wir in Chemnitz weltweit anerkannte<br />
Forschung auf Spitzenniveau, die von unschätzbarem Wert für die Zukunft <strong>der</strong><br />
Mikro- und Nanotechnologie <strong>ist</strong>. Unsere Arbeit stärkt die Wettbewerbsfähigkeit<br />
<strong>der</strong> sächsischen Industrie und positioniert die Region als führenden Akteur auf<br />
dem globalen Technologiemarkt. Wir treiben Innovationen voran und gestalten<br />
Zukunft, indem wir technologischen Fortschritt und die tolle Mentalität <strong>der</strong> hier<br />
lebenden Menschen in die Welt hinaustragen.“<br />
Prof. Dr. Harald Kuhn, Fraunhofer-Institut für Elektronische Nanosysteme ENAS<br />
Magnet für die besten Köpfe<br />
„Für das Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR) erwe<strong>ist</strong> sich Sachsen<br />
jeden Tag auf Neue als hervorragen<strong>der</strong> Standort. Aufgrund <strong>der</strong> klugen Politik<br />
<strong>der</strong> Landesregierung konnte sich <strong>der</strong> Fre<strong>ist</strong>aat gerade in den vergangenen Jahren<br />
zu einem international sichtbaren Wissenschaftsstandort entwickeln, <strong>der</strong><br />
als Magnet für die besten Köpfe weltweit gilt. Die enge Vernetzung mit den<br />
zahlreichen exzellenten universitären und außeruniversitären Partnern sowie<br />
mit <strong>der</strong> Wirtschaft ermöglicht es uns, Synergien in unseren Forschungsbereichen<br />
Energie, Gesundheit und Materie zu schaffen und letztlich anwendungsnahe<br />
Grundlagenforschung zu betreiben.“<br />
Prof. Dr. Sebastian M. Schmidt, Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf<br />
Hochtechnologie mit Tradition<br />
„Sachsen, ein Hochtechnologieland mit Tradition, bietet ideale Bedingungen<br />
für das Deutsche Zentrum für Astrophysik (DZA): zentrale Lage in Europa, naturwissenschaftliche<br />
Schwerpunkte an Universitäten, grenzüberschreitende<br />
wissenschaftliche Vernetzung und starke Partner in <strong>der</strong> Technologieentwicklung.<br />
Beson<strong>der</strong>s wertvoll sind die seismografischen Bedingungen im Lausitzer<br />
Granitgestein, die für unsere Forschung genutzt werden. Die lokale Bevölkerung<br />
verbindet regionale Verbundenheit mit Offenheit und Neugier. Sachsen <strong>ist</strong><br />
daher ein optimaler Standort für das DZA.“<br />
Prof. Dr. Günther Hasinger, Deutsches Zentrum für Astrophysik<br />
50
SAG JA ZUM STUDIUM<br />
MIT GEHALT<br />
Die Berufsakademie Sachsen wird zur Dualen Hochschule<br />
Sachsen weiterentwickelt. Dann steht sie gleichberechtigt<br />
neben Universitäten und Fachhochschulen<br />
In Sachsen steigt seit Jahren die Zahl <strong>der</strong> Auszubildenden, die sich für eine praxisnahe<br />
Ausbildung gleich vor <strong>der</strong> Haustür entscheiden. Aktuell sind es über 4.200 Auszubildende,<br />
die an den sieben Standorten in Bautzen, Breitenbrunn, Dresden, Glauchau, Leipzig,<br />
Riesa und Plauen in den Bereichen Technik, Wirtschaft und Sozial- und Gesundheitswesen<br />
eingeschrieben sind. Ab kommenden Jahr dürfen sie sich dann auch offiziell Studen-<br />
Praxisnah studieren: <strong>Das</strong> geht an <strong>der</strong> Berufsakademie<br />
Plauen schon lange. Ab 2025<br />
wird die BA zur Dualen Hochschule und verbessert<br />
damit noch einmal die Berufseinstiegschancen<br />
für die Studenten<br />
51
Oliver Fritzsche<br />
<strong>CDU</strong>-Wissenschaftspolitiker<br />
GROSSE ZUKUNFT<br />
„Die <strong>CDU</strong>-Fraktion hat frühzeitig erkannt,<br />
dass das duale Studium eine große<br />
Zukunft hat. Schon jetzt sind Praxispartner<br />
in ganz Sachsen mit dabei, wenn<br />
das Studium direkt vor <strong>der</strong> Haustür stattfindet.<br />
Ein großer Gewinn beson<strong>der</strong>s für<br />
den ländlichen Raum – denn fünf <strong>der</strong><br />
sieben Standorte sind hier angesiedelt.“<br />
UNSERE<br />
KAMPAGNE<br />
ten nennen. Dann wird ihre erworbene Qualifikation noch eindeutiger an<strong>der</strong>en akademischen<br />
Graden gleichgestellt. Denn bisher wurden die Abschlüsse <strong>der</strong> Berufsakademie<br />
noch nicht überall im In- und Ausland als gleichwertig anerkannt. Für die Än<strong>der</strong>ung hat<br />
die <strong>CDU</strong>-Faktion seit 20<strong>19</strong> gekämpft, im Januar 2024 hat <strong>der</strong> Sächsische Landtag endlich<br />
das Gesetz verabschiedet. Der <strong>CDU</strong>-Wissenschaftspolitiker Oliver Fritzsche sagt: „Die<br />
<strong>CDU</strong>-Fraktion hat frühzeitig erkannt, dass das duale Studium eine große Zukunft hat.<br />
Schon jetzt sind Praxispartner in ganz Sachsen mit dabei, wenn das Studium direkt vor<br />
<strong>der</strong> Haustür stattfindet. Ein großer Gewinn beson<strong>der</strong>s für den ländlichen Raum – denn<br />
fünf <strong>der</strong> sieben Standorte sind hier angesiedelt.“ Und noch ein Vorteil für die Studierenden:<br />
Es wird keine Studiengebühren geben, im Gegenteil. Die Praxispartner zahlen ein<br />
Gehalt.<br />
Einer <strong>der</strong> sieben Standorte <strong>ist</strong> in Plauen. Die Berufsakademie und künftige Hochschule <strong>ist</strong><br />
die einzige eigenständige Hochschuleinrichtung im Vogtlandkreis. In den Bachelor-Studiengängen<br />
in den Bereichen Sozial- und Gesundheitswesen, Technik und Wirtschaft<br />
sind aktuell rund 350 Studierende eingeschrieben. Die Hochschule bietet ausschließlich<br />
duale Studiengänge an, die sich seit 25 Jahren als äußerst erfolgreich erweisen. In nur<br />
drei Jahren absolvieren die Studenten ein Bachelor-Studium, das in jedem Semester theoretische<br />
und praktische Phasen beinhaltet. <strong>Das</strong> ermöglicht, das erlangte Wissen unmittelbar<br />
anzuwenden, wertvolle praktische Erfahrungen für die zukünftige berufliche<br />
Laufbahn zu sammeln und sich schon im Studium auf die künftigen Aufgaben im Unternehmen<br />
vorzubereiten. Die Unternehmen profitieren ebenfalls von dem dualen Studienmodell:<br />
Frühzeitig können sie künftige Mitarbeiter an sich binden. Zudem sind die<br />
Absolventen durch ihre Praxiserfahrung bereits bestens in das Unternehmen integriert<br />
und können nach ihrem Studium sofort verantwortungsvolle Aufgaben übernehmen.<br />
Seit 20<strong>19</strong> hat die <strong>CDU</strong>-Fraktion für die<br />
Weiterentwicklung <strong>der</strong> Berufsakademien<br />
zur Dualen Hochschule gekämpft.<br />
Im Januar 2024 <strong>ist</strong> endlich das Gesetz<br />
dazu verabschiedet worden. Eine Übersicht<br />
über die Standorte und die Auswahl<br />
<strong>der</strong> Fächer wie auch die vielen<br />
Vorteile <strong>der</strong> Weiterentwicklung sind<br />
auf <strong>der</strong> Kampagnen-Seite zu finden.<br />
Dort <strong>ist</strong> auch eine Folge des <strong>CDU</strong>-Podcast<br />
Tacheles zum <strong>Thema</strong> Duale Hochschule<br />
zu finden.<br />
Alle Infos hier: jazum-studium-mitgehalt.de<br />
Die Staatliche Studienakademie Plauen bietet mit ihrem Schwerpunkt in den Bereichen<br />
Gesundheit und Ernährung technische, wirtschaftliche und nichtärztliche medizinische<br />
Studiengänge an. Ergänzt wird das Profil durch Handel und Internationales<br />
Management sowie Industrial Engineering. Die jungen Menschen haben so interessante<br />
Studienangebote mit besten Studienbedingungen und Karriereaussichten zur<br />
Auswahl. Unabhängige Bewertungsportale wie www. studycheck.de bestätigen das:<br />
Hier liegt Plauen in <strong>der</strong> Kategorie Akademien auf dem 3. Platz. An den künftigen Hochschulen<br />
wird aber auch geforscht: <strong>Das</strong> Forschungsprojekt IMPULS 3.0 etwa treibt die<br />
Entwicklung einer Trainings-App für Patienten mit Sprachstörungen voran. Auch<br />
werden schon jetzt KI-basierte Anwendungsszenarien für Industrieunternehmen und<br />
öffentliche Verwaltungen entwickelt. „Mit <strong>der</strong> nun durch den Landtag beschlossenen<br />
Weiterentwicklung <strong>der</strong> Berufsakademie Sachsen zur Dualen Hochschule Sachsen<br />
(DHSN) können wir diesen erfolgreichen <strong>Weg</strong>, hochschulische Bildung und kooperative<br />
Forschung gerade auch außerhalb von Ballungszentren anzubieten, ab 2025 unter<br />
noch einmal deutlich verbesserten Rahmenbedingungen fortsetzen. Wir hoffen, mit<br />
dem Hochschulstatus noch mehr <strong>der</strong> so dringend benötigten Fachkräfte bei uns qualifizieren<br />
zu können und so die lei<strong>der</strong> viel zu große Lücke zwischen Nachfrage nach Studierenden<br />
bei unseren Partnern und Studieninteressenten wie<strong>der</strong> etwas schließen zu<br />
können“, sagt Direktor Prof. Dr. Lutz Neumann. Mit dem Gesetz ergeben sich aber auch<br />
noch neue Möglichkeiten zum Wissenstransfer in die Unternehmen: etwa durch die<br />
Einführung dualer Master-Studiengänge und den Ausbau bereits bestehen<strong>der</strong> Fortund<br />
Weiterbildungsangebote.<br />
52
Der Fre<strong>ist</strong>aat hat drei neue Hubschrauber<br />
vom Typ H145 bestellt.<br />
Die erste Maschine soll noch 2024<br />
einsatzbereit sein<br />
FLIEGT UNSERE<br />
FEUERWEHR BALD<br />
ZU WALDBRÄNDEN?<br />
53
Nach den verheerenden Waldbränden 2022 hat <strong>der</strong> Fre<strong>ist</strong>aat reagiert und die Strukturen<br />
angepasst. Für den Brand- und Katastrophenschutz gibt das Land zusätzliche 30 Mio. Euro aus<br />
Allein im Brandfall „Gohrischheide“ verbrannten über 950 ha<br />
Waldfläche. Dies entspricht einer Fläche von 1.330 Fußballfel<strong>der</strong>n<br />
und stellt den größten Waldbrand im Fre<strong>ist</strong>aat Sachsen seit<br />
30 Jahren dar. Der Brandfall „Nationalpark Sächsische Schweiz“<br />
war eine Katastrophenlage, in <strong>der</strong> <strong>der</strong> Landkreis Sächsische<br />
Schweiz-Osterzgebirge Hilfsangebote über Einsatzpersonal und<br />
Einsatzmittel aus <strong>der</strong> gesamten Bundesrepublik Deutschland annehmen<br />
musste, um die Flammen zu besiegen. In <strong>der</strong> Folge <strong>der</strong><br />
Waldbrände von 2022 bildete <strong>der</strong> Fre<strong>ist</strong>aat eine Expertenkommission,<br />
die ein strategisches Waldbrandschutzkonzept erstellt<br />
hat. <strong>Das</strong> sieht Investitionen von über 30 Mio. Euro für den Waldbrandschutz<br />
vor.<br />
<strong>Das</strong> Konzept geht das <strong>Thema</strong> ganzheitlich an: etwa durch Vernetzung<br />
vorbeugen<strong>der</strong> und abwehren<strong>der</strong> Maßnahmen, die Fachausbildung<br />
von Einsatzkräften <strong>der</strong> Feuerwehr, die Stationierung<br />
von Einsatzmitteln in Gefahrenbereichen sowie die Vernetzung<br />
<strong>der</strong> Feuerwehr mit Forst, Polizei, Katastrophenschutz und THW.<br />
Künftig wird zum Beispiel eine Son<strong>der</strong>einheit für den Lufteinsatz<br />
gebildet, bei <strong>der</strong> auch Polizeihubschrauber die Feuerwehrkräfte<br />
unterstützen können. Schon erprobt <strong>ist</strong> außerdem Cell Broadcast,<br />
eine neue Technik zur Warnung <strong>der</strong> Bürger. Die Kommission<br />
empfahl noch mehr Neuerungen, die <strong>der</strong> Fre<strong>ist</strong>aat auch umsetzt:<br />
So sollen die Einsatzmittel <strong>der</strong> Feuerwehren technisch und fachlich<br />
ergänzt werden. Die Einsatzkräfte werden für Boden- und<br />
Lufteinsatz geschult. Ferner steht die Entwicklung einer Alarmordnung<br />
und eines Kostenmodells für Waldbrände auf dem Plan.<br />
Die betroffenen Feuerwehren bekommen Führungsunterstützung<br />
durch feuerwehrtechnische Beamte des Fre<strong>ist</strong>aates, sofern<br />
die Gemeinde- und Kreisverwaltungen diese anfor<strong>der</strong>n. Und die<br />
Polizeihubschrauber sollen mit spezieller Technik zur Menschenrettung<br />
und Brandbekämpfung ausgestattet werden. Neu <strong>ist</strong><br />
auch die Einführung von sechs Alarmstufen.<br />
Um die finanzielle Überfor<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Gemeinden zu vermeiden,<br />
hat <strong>der</strong> Fre<strong>ist</strong>aat eigens das Gesetz geän<strong>der</strong>t. „Wir als <strong>CDU</strong><br />
helfen den Helfern! Wir sind dankbar für den täglichen Einsatz<br />
<strong>der</strong> Retter und halten ihnen den Rücken frei. Deswegen haben<br />
wir das Gesetz über den Brandschutz, Rettungsdienst und Katastrophenschutz<br />
um die Erkenntnisse aus den Waldbränden des<br />
Jahres 2022 erweitert. Dabei <strong>ist</strong> auch die Bedeutung des Schutzes<br />
kritischer Infrastruktur durch dessen ausdrückliche Aufnahme<br />
in das Gesetz gestärkt worden“, sagt <strong>der</strong> <strong>CDU</strong>-Innenpolitiker<br />
Ronny Wähner. „Außerdem werden die Engagierten <strong>der</strong> Bergund<br />
Wasserrettung durch das Gesetz mit ihren Kollegen des<br />
Brand- und Katastrophenschutzes gleichgestellt. Mit einer gesetzlichen<br />
Regelung zur ‚Organisierten Ersten Hilfe‘ wird eine<br />
rechtliche Grundlage geschaffen, eine qualifizierte Erstversorgung<br />
vor dem Eintreffen des Rettungsdienstes in einem Landkreis<br />
zu organisieren.“<br />
Ronny Wähner<br />
<strong>CDU</strong>-Innenpolitiker<br />
BESSERE AUSSTATTUNG<br />
„Die <strong>CDU</strong> hat sich unter an<strong>der</strong>em für die<br />
Neuanschaffung von drei le<strong>ist</strong>ungsstarken<br />
Polizei-Hubschraubern stark-gemacht. Sie<br />
werden ein breites Einsatzspektrum von<br />
<strong>der</strong> Verbrechensbekämpfung bis hin zur<br />
Unterstützung <strong>der</strong> Feuerwehr bei Waldbränden<br />
abdecken.“<br />
Waldbrände gehören zu den gefährlichsten<br />
Schadensfeuern. Sie können<br />
sich schnell ausbreiten und zerstören<br />
den Lebensraum von Mensch und Tier<br />
54
Die Feuerwehr <strong>ist</strong> sein zweites Leben:<br />
Eigentlich <strong>ist</strong> René Rittrich Polier.<br />
Bei <strong>der</strong> Feuerwehr <strong>ist</strong> er seit <strong>19</strong>95<br />
VOLL EINSATZBEREIT<br />
DANK EHRENAMT<br />
Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr, heißt es bei <strong>der</strong> Feuerwehr. Für die Engagierten bei den<br />
Freiwilligen Feuerwehren <strong>ist</strong> das Motto wie ein zweites Leben<br />
Feuerwehr <strong>ist</strong> im Blut von René Rittrich. Der Ehrenamtliche <strong>ist</strong><br />
Wehrleiter <strong>der</strong> Freiwilligen Feuerwehr Ebersbrunn, einem Ortsteil<br />
von Lichtentanne im Landkreis Zwickau. Mit neun Jahren <strong>ist</strong><br />
er zur Jugendfeuerwehr gekommen. „<strong>Das</strong> war keine Frage. Auch<br />
mein Vater und Bru<strong>der</strong> sind in <strong>der</strong> Feuerwehr“, sagt René Rittrich.<br />
Sein Cousin <strong>ist</strong> in Hirschfeld, <strong>der</strong> Nachbargemeinde von Lichtentanne,<br />
bei <strong>der</strong> Feuerwehr. Für René Rittrich <strong>ist</strong> das Engagement<br />
sozusagen Familiensache. Mit 16 begann er seine Grundausbildung.<br />
Zwei Jahre später war er bereits Jugendfeuerwart. Mit seinem<br />
Engagement überzeugte er die Kameraden und wurde mit<br />
22 stellvertreten<strong>der</strong> Wehrleiter. Seit drei Jahren <strong>ist</strong> er nun Wehrleiter.<br />
„In das Engagement geht schon sehr viel Zeit. Es <strong>ist</strong> wie ein<br />
zweites Leben. Meine Frau hält mir den Rücken frei. Dafür bin<br />
ich sehr dankbar“, sagt René Rittrich. Auch wenn <strong>der</strong> junge Vater<br />
von zwei Kin<strong>der</strong>n sein Engagement liebt, kommt mit <strong>der</strong> Aufgabe<br />
häufig ein „Dienst nach dem Dienst“, wie er es nennt. Damit<br />
meint er die Verwaltung und die Wartungsarbeit, für die er verantwortlich<br />
<strong>ist</strong>. „Ich würde mir schon wünschen, dass die Bürokratie<br />
vereinfacht wird. Gerade bei Einsatzberichten o<strong>der</strong> Kleininvestitionen<br />
wäre aus meiner Sicht Spielraum“, sagt René Rittrich.<br />
Auch die Unterstützung <strong>der</strong> Kommune durch den Staat könnte<br />
seiner Meinung nach weiter gestärkt werden. Ein Beispiel: die<br />
55
Kerstin Nicolaus <strong>ist</strong> selbst in <strong>der</strong> Freiwilligen Feuerwehr. Über die Arbeit <strong>der</strong><br />
Engagierten informiert sie sich regelmäßig<br />
Ein Großteil <strong>der</strong> Einsätze <strong>der</strong> Ortsfeuerwehren von Lichtentanne <strong>ist</strong> nach<br />
Unfällen auf <strong>der</strong> Autobahn<br />
Einer <strong>der</strong> Brandeinsätze <strong>der</strong> Freiwilligen Ortsfeuerwehr Ebersbrunn ging zu<br />
einem Vierseitenhof<br />
angrenzende Autobahn und Schnellstraßen. Lichtentanne liegt<br />
in <strong>der</strong> Nähe <strong>der</strong> A72. Zwei Drittel <strong>der</strong> 36 Einsätze im vergangenen<br />
Jahr waren technische Hilfele<strong>ist</strong>ungen nach Unfällen. „Mal<br />
gerät ein LKW in Brand, mal treten Gefahrstoffe aus o<strong>der</strong> wir beseitigen<br />
eine Ölspur“, erzählt René Rittrich. Die Finanzierung <strong>der</strong><br />
Feuerwehr liegt bei <strong>der</strong> Kommune, die Einsätze sind allerdings<br />
häufig auf einer Straße, für die <strong>der</strong> Bund verantwortlich <strong>ist</strong>. „Es<br />
gibt För<strong>der</strong>mittel, aber die reichen häufig nicht aus. Die Feuerwehr<br />
darf bei <strong>der</strong> Investition nicht stehen bleiben“, weiß René<br />
Rittrich. Seitdem er bei <strong>der</strong> Feuerwehr <strong>ist</strong>, musste die sich stetig<br />
mo<strong>der</strong>nisieren. „Wir brauchten zum Beispiel ein neues Spreizgerät,<br />
weil unseres nicht mehr für die verstärkten Karosserien<br />
gereicht hat“, verrät René Rittrich. Und ergänzt: „Außerdem haben<br />
wir fast den gesamten Fuhrpark erneuert, neue Helme und<br />
Funktechnik besorgt und auch in die Ausbildung investiert.“ In<br />
Zukunft werden weitere Investitionen in Richtung Elektroautos<br />
relevant. „Für die Rettung bei Unfällen mit E-Autos werden wir<br />
neue Technik brauchen. Zum Beispiel eine Wärmebildkamera,<br />
mit <strong>der</strong> wir den Unfallwagen überwachen können“, weiß René<br />
Rittrich. Um immer optimal einsatzbereit zu sein, arbeitet die<br />
Freiwillige Feuerwehr Ebersbrunn mit an<strong>der</strong>en Feuerwehren in<br />
<strong>der</strong> Umgebung zusammen. Die Dorffeuerwehren von Lichtentanne<br />
haben sich jeweils spezialisiert. „Die einen haben beson<strong>der</strong>e<br />
Technik für Beleuchtung und die an<strong>der</strong>en das Schlauchmaterial.<br />
So muss nicht je<strong>der</strong> alles vor- und instand halten“, erklärt<br />
René Rittrich. Außerdem kooperiert seine Feuerwehr mit <strong>der</strong><br />
Berufsfeuerwehr von Zwickau. „Mir gefällt diese Zusammenarbeit<br />
und <strong>der</strong> gemeinsame Grundgedanke: Helfen, wenn Hilfe<br />
notwendig <strong>ist</strong>“, erklärt <strong>der</strong> Wehrleiter. Auf seine Kameraden und<br />
Kameradinnen kann er immer zählen. „Es <strong>ist</strong> ein tolles Miteinan<strong>der</strong><br />
über Generationen hinweg“, sagt René Rittrich dankbar.<br />
Bei <strong>der</strong> Feuerwehr Ebersbrunn sind 36 Aktive bei Einsätzen, 17<br />
Senioren sind in <strong>der</strong> Altersabteilung. „Wir versuchen es auch<br />
an die Jugend weiterzugeben“, sagt René Rittrich. <strong>Das</strong> funktioniert<br />
in seiner Feuerwehr sehr gut. Derzeit sind 13 Kin<strong>der</strong> und<br />
Jugendliche in <strong>der</strong> Jugendfeuerwehr. „Wir überlegen, ob wir eine<br />
Kin<strong>der</strong>feuerwehr gründen. Aber dazu bräuchte es zusätzliche<br />
Ressourcen“, verrät <strong>der</strong> Wehrleiter. Kerstin Nicolaus <strong>ist</strong> <strong>CDU</strong>-Abgeordnete<br />
und setzt sich für die Feuerwehren im Fre<strong>ist</strong>aat ein.<br />
Sie sagt: „Die Feuerwehren in Sachsen sind an 365 Tagen im Jahr<br />
rund um die Uhr für ihre Mitbürger da. Sie helfen in Notfällen<br />
schnell und kompetent, retten Leben und schützen Hab und Gut.<br />
Die Mehrzahl unserer Feuerwehrleute le<strong>ist</strong>et diesen wichtigen<br />
Dienst im Ehrenamt! Die Feuerwehr blickt auf eine 135-jährige<br />
Tradition zurück und <strong>ist</strong> dabei gleichzeitig hochinnovativ und<br />
einsatzstark. Uns als <strong>CDU</strong>-Fraktion <strong>ist</strong> es wichtig, die Investitionen<br />
in den kommunalen Brandschutz weiterhin auf so hohem<br />
Niveau wie in den Vorjahren weiterzuführen.“<br />
56
SACHSEN SOLL<br />
SICHERSTES<br />
LAND WERDEN<br />
1.000 neue Poliz<strong>ist</strong>en für mehr Sicherheit im Fre<strong>ist</strong>aat hatte die <strong>CDU</strong> als Wahlversprechen<br />
20<strong>19</strong> ausgegeben. Und sie hat Wort gehalten<br />
Die <strong>CDU</strong>-Fraktion hat erfolgreich für eine<br />
Aufstockung des Polizei-Personals gesorgt.<br />
1.000 neue Poliz<strong>ist</strong>en verprach die Union<br />
im Wahlkampf – am Ende wurden es sogar<br />
mehr. Allein in den Jahren 2021 und 2022<br />
wurden 700 bzw. 600 neue Polizeianwärter<br />
eingestellt. 30 Monate lang dauert die<br />
Ausbildung, die an den drei Polizeifachschulen<br />
in Schneeberg, Chemnitz und<br />
Leipzig durchgeführt wird. Alle Auszubildenden<br />
<strong>der</strong> Polizei Sachsen haben vom<br />
ersten Tag an den Status eines Beamten<br />
auf Wi<strong>der</strong>ruf inne und erhalten eine monatliche<br />
Ausbildungsvergütung in Höhe<br />
von rund 1.300 Euro. Nach bestandener<br />
Laufbahnprüfung werden die Anwärter<br />
zum Polizeime<strong>ist</strong>er ernannt und in das Beamtenverhältnis<br />
auf Probe übernommen.<br />
Sie kommen anschließend beispielsweise<br />
in den Einsatzeinheiten <strong>der</strong> Bereitschaftspolizei<br />
o<strong>der</strong> im Streifendienst sowie den<br />
Einsatzzügen <strong>der</strong> Polizeidirektionen im<br />
Fre<strong>ist</strong>aat Sachsen zum Einsatz. Und sie haben<br />
einiges zu tun: Denn auch wenn in <strong>der</strong><br />
Polizeilichen Kriminalitätsstat<strong>ist</strong>ik (PKS)<br />
die Allgemeinkriminalität zurückgegangen<br />
<strong>ist</strong> und die Gesamtaufklärungsquote<br />
bei 60,9 Prozent liegt, gibt es immer noch<br />
Bereiche, in denen Handlungsbedarf besteht.<br />
So stieg 2023 die Gesamtkriminalität<br />
im Vergleich zum Vorjahr leicht an. „Breite<br />
Aufmerksamkeit verlangt <strong>der</strong> Anstieg <strong>der</strong><br />
Kriminalität bei Jugendlichen und lei<strong>der</strong><br />
auch Kin<strong>der</strong>n, die noch gar nicht strafmündig<br />
sind. Für die sächsische Polizei liegt hier<br />
ein sensibles Aufgabenfeld. Ich bin für jede<br />
Initiative dankbar, die <strong>der</strong> Straffälligkeit<br />
von Kin<strong>der</strong>n vorbeugen will“, sagt Sachsens<br />
Innenmin<strong>ist</strong>er Armin Schuster.<br />
„Sachsen <strong>ist</strong> ein sicheres Bundesland,<br />
denn die Allgemeinkriminalität<br />
bleibt im mehrjährigen<br />
Vergleich weiterhin niedrig. Die<br />
sächsische Polizei hat mit ihrer Arbeit<br />
die Aufklärungsquote auf den<br />
höchsten Stand <strong>der</strong> letzten zehn<br />
Jahre gebracht“, sagt Innenmin<strong>ist</strong>er<br />
Armin Schuster<br />
57
POLITIK MIT<br />
STALLGERUCH<br />
Die sächsischen Bauern sorgen für gute regionale Produkte.<br />
Unnötige Auflagen machen die Arbeit aber unwirtschaftlich.<br />
Mit Erfahrung und Weitsicht kann sich das än<strong>der</strong>n<br />
Die Agrarbranche <strong>ist</strong> eine <strong>der</strong> innovativsten<br />
Bereiche überhaupt. Aktuellen<br />
Schätzungen nach kann heute durch<br />
mo<strong>der</strong>ne Technik und höhere Produktivität<br />
ein Landwirt 139 Menschen ernähren.<br />
Mit <strong>der</strong> Innovation geht auch<br />
ein stetiger Wandel einher. <strong>Das</strong> weiß<br />
Georg-Ludwig von Breitenbuch aus<br />
eigener Erfahrung. Der <strong>CDU</strong>-Abgeordnete<br />
betreibt einen land- und forstwirtschaftlichen<br />
Betrieb im Landkreis<br />
Leipzig. Außerdem <strong>ist</strong> er Vorstand<br />
<strong>der</strong> Agrargenossenschaft e.G. Kohrener<br />
Land. „Durch die Überalterung <strong>der</strong><br />
Betriebsleitungen, die Regulierungsmaßnahmen<br />
im Bereich Umwelt- und<br />
Tierschutz sowie einen intensiven Preiswettbewerb<br />
geht die Zahl <strong>der</strong> landwirtschaftlichen<br />
Betriebe immer weiter zurück“,<br />
bedauert er. Seiner Meinung nach<br />
machen unreal<strong>ist</strong>ische Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
die Freude am Beruf und die Betriebe<br />
kaputt. „In den vergangenen vier Jahren<br />
haben wir dies als Landwirte in Sachsen<br />
zunehmend erfahren. Ich habe mich<br />
gemeinsam mit meinen Kollegen stets<br />
für eine, da notwendige, praxisnahe<br />
und realisierbare Agrar- und För<strong>der</strong>politik<br />
eingesetzt. Lei<strong>der</strong> wurden die Bretter,<br />
die wir bohren, immer dicker“, sagt<br />
Georg-Ludwig von Breitenbuch.<br />
Für ihn <strong>ist</strong> es daher umso wichtiger,<br />
weiter für die Interessen <strong>der</strong> Agrar- und<br />
Landwirtschaft eintreten zu können. „In<br />
meiner Arbeit als Abgeordneter arbeite<br />
ich immer eng mit dem Berufsstand<br />
zusammen. Politik kann für mich nur<br />
funktionieren, wenn wir Bedenken hören<br />
und reagieren. Um Politik an die<br />
Menschen heranzubringen, braucht es<br />
eben diesen Austausch, eine wirkliche<br />
Zusammenarbeit“, sagt <strong>der</strong> <strong>CDU</strong>-Abgeordnete.<br />
Zunehmende Bürokratie<br />
und unzählige Kontrollen kosten Kraft<br />
und Geld. Die Haltung von Milchvieh,<br />
Schweinen und beson<strong>der</strong>s Schafen wird<br />
dadurch unwirtschaftlich. Doch gibt<br />
es weniger Vieh, produzieren die Bauern<br />
auch keinen wirtschaftseigenen<br />
Dünger wie Gülle und M<strong>ist</strong>. Ein jahrtausendealter<br />
Rhythmus kommt aus<br />
dem Gleichgewicht. „Daher bedarf es<br />
dringend einer Überarbeitung von Verordnungen,<br />
die den Betrieben nur wirtschaftliche<br />
Schwierigkeiten ohne einen<br />
großen Mehrwert für Umwelt und Betrieb<br />
bringen“, for<strong>der</strong>t Georg-Ludwig<br />
von Breitenbuch. Für ihn <strong>ist</strong> klar: „Wir<br />
als sächsische <strong>CDU</strong> setzen uns für eine<br />
Vereinfachung <strong>der</strong> För<strong>der</strong>struktur mit<br />
machbaren und wirkungsvollen Umweltmaßnahmen<br />
ein.“<br />
58
Georg-Ludwig von Breitenbuch<br />
<strong>ist</strong> selbst Landwirt. Aus Erfahrung<br />
weiß er, was den Betrieben hilft<br />
und bei den Bauern ankommt<br />
59
WANDERN, WO DER<br />
WEIN WÄCHST<br />
Die <strong>CDU</strong>-Abgeordnete Daniela Kuge<br />
mit Sachsens Min<strong>ist</strong>erpräsidenten<br />
Michael Kretschmer im Weinberg des<br />
Meißner Winzers Ricco Hänsch (re.)<br />
60
Im Elbtal zwischen Dresden und Meißen liegt<br />
Deutschlands kleinstes Weinbaugebiet. Es <strong>ist</strong><br />
Kulturgut und Wirtschaftsfaktor zugleich<br />
Sachsens Weinbau hat eine über 800-jährige Tradition: Erstmals<br />
im Jahr 1161 wurde <strong>der</strong> sächsische Weinbau urkundlich erwähnt.<br />
<strong>Das</strong>s hier, trotz <strong>der</strong> Lage im Nordosten des Landes, insbeson<strong>der</strong>e<br />
bei den Weißweinen Spitzenqualität gekeltert werden kann, <strong>ist</strong><br />
Ausdruck des beson<strong>der</strong>en Klimas. Der Wechsel von Tageswärme<br />
und Kühle <strong>der</strong> Nacht sorgt für reiche Aroma- und Bukettstoffe in<br />
den Weinen. <strong>Das</strong> Weinbaugebiet Sachsen <strong>ist</strong> mit seinen rund 450<br />
Hektar Rebfläche eine <strong>der</strong> kleinsten und das östlichste Deutschlands.<br />
Es erstreckt sich rund um Dresden über 45 Kilometer Länge<br />
von Pillnitz über Radebeul und Meißen bis Diesbar-Seußlitz. Als<br />
Wiege des sächsischen Weinbaus gilt die Porzellanstadt Meißen,<br />
hier findet jährlich auch das größte Weinfest des Landes statt.<br />
Der sächsische Wein <strong>ist</strong> ein wichtiges traditionelles Kulturgut,<br />
inzwischen aber auch wie<strong>der</strong> relevanter Wirtschaftsfaktor. Damit<br />
auch das wirtschaftliche Klima stimmt, kümmert sich die<br />
<strong>CDU</strong>-Fraktion regelmäßig um die Belange <strong>der</strong> Winzer mit ihren<br />
Weingütern. Bei einer Weinbergwan<strong>der</strong>ung an einem sonnigen<br />
Sonntag konnte <strong>der</strong> <strong>CDU</strong>-Abgeordnete und sächsische Min<strong>ist</strong>erpräsident<br />
Michael Kretschmer die landschaftliche Schönheit des<br />
Elbtals in Verbindung mit <strong>der</strong> Qualität <strong>der</strong> sächsischen Weine<br />
erleben. Eingeladen zu <strong>der</strong> Wandung am Meißener Kapitelberg<br />
hatte die Meißner <strong>CDU</strong>-Abgeordnete Daniela Kuge. „Es <strong>ist</strong> mir<br />
einfach ein Herzensanliegen, dass die Winzer wissen, dass wir<br />
an ihrer Seite stehen und um die Herausfor<strong>der</strong>ungen wissen,<br />
hier Spitzenqualität herzustellen“, sagt sie. Aus dem gleichen<br />
Grund engagiert sie sich auch regelmäßig ehrenamtlich als Helferin<br />
bei <strong>der</strong> Traubenlese.<br />
Der Wein aus Sachsen gilt als Rarität. Zahlreiche Auszeichnungen<br />
sächsischer Weine in den letzten Jahren sprechen für sich.<br />
Die Lage im Elbtal stellt aber auch eine beson<strong>der</strong>e Herausfor<strong>der</strong>ung<br />
dar: Denn die Bewirtschaftung an den Steilhängen <strong>ist</strong> mit<br />
viel Aufwand verbunden. Rund 40 Personen machten sich gemeinsam<br />
mit Daniela Kuge und dem sächsischen Min<strong>ist</strong>erpräsdienten<br />
auf den <strong>Weg</strong>, die sächsische Weinwirtschaft genauer<br />
zu erkunden. Unter den Gästen waren auch Unternehmer aus<br />
dem Landkreis, viele einfache Freunde des sächsischen Weines<br />
und eine ehemalige Weinkönigin. Beim Weingut Vincenz Richter<br />
ging es am späten Vormittag los. Nach einer halbstündigen<br />
Wan<strong>der</strong>ung traf die Gruppe am Weinberghäuschen Schwalbennest<br />
<strong>der</strong> Winzergenossenschaft ein. <strong>Das</strong> Weinberghaus <strong>ist</strong><br />
61
Zur Qualitätskontrolle gehört<br />
auch immer eine Kostprobe. Bei<br />
schönem Wetter und mit bestem<br />
Ausblick <strong>ist</strong> die beson<strong>der</strong>s gut<br />
zu einem Wahrzeichen des Weinbaus im Meißner Land zum<br />
beliebten Ziel für Wan<strong>der</strong>ungen geworden. Wie schon am Startpunkt<br />
sorgten die Winzer für echte Genussmomente. Bei einem<br />
kühlen Glas Souvignier Gris wurde zum Beispiel die Qualität <strong>der</strong><br />
Traube diskutiert. Die gesellige Runde („in vino veritas!“) sprach<br />
aber auch über die Situation <strong>der</strong> sächsischen Winzer, etwa die<br />
Schwierigkeiten beim Weinanbau durch die Steillagen und die<br />
Herausfor<strong>der</strong>ungen bei <strong>der</strong> Pflege <strong>der</strong> Trockenmauern.<br />
Bei einem Rundgang durch die Weinberge bleibt auch Zeit für ein persönliches<br />
Gespräch und Erfahrungsaustausch<br />
Zur Unterstützung <strong>der</strong> Winzer hatte die <strong>CDU</strong>-Fraktion erst im<br />
Januar des Vorjahres erreicht, dass sich das sächsische Landwirtschaftsmin<strong>ist</strong>erium<br />
näher mit <strong>der</strong> Situation des Weinbaus<br />
im Fre<strong>ist</strong>aat befasst. „Sachsens Winzer brauchen Unterstützung.<br />
Die Terrassensanierung ihrer typischen Steillagen bleibt eine<br />
große Aufgabe. Dafür werden dringend finanzielle Mittel benötigt.<br />
Hier <strong>ist</strong> das Landwirtschaftsmin<strong>ist</strong>erium in <strong>der</strong> Pflicht, aktiv<br />
zu helfen“, sagt Kuge. Der Antrag, den die <strong>CDU</strong>-Fraktion in den<br />
Landtag eingebracht hat, sieht aber noch mehr vor: „Unser Ziel<br />
<strong>ist</strong> es, eine Verbesserung <strong>der</strong> Dachmarke, des Marketings und<br />
des Qualitätsstandards zu erreichen. Der Grundsatz ‚Eine Rarität<br />
62
EDLE TROPFEN<br />
AUS SACHSEN<br />
„Eine Rarität – Weine aus Sachsen“:<br />
Zwischen Pirna und Diesbar-Seußlitz<br />
im Landkreis Meißen liegt das<br />
kleinste Weinanbaugebiet Deutschlands,<br />
das stetig wächst. Hier steht<br />
die Qualität des Weines im Vor<strong>der</strong>grund.<br />
Zahlreiche Auszeichnungen<br />
sächsischer Weine in den letzten<br />
Jahren sprechen für sich. Typisch für<br />
den Weinanbau im Fre<strong>ist</strong>aat sind<br />
die Steillagen und Terrassen entlang<br />
<strong>der</strong> Elbe. Beson<strong>der</strong>s weiße Rebsorten<br />
werden hier angebaut. In den vergangenen<br />
Jahren sind allerdings auch<br />
Rotweine dazugekommen.<br />
– Weine aus Sachsen‘ sollte dabei konsequent verfolgt werden.<br />
Zusätzlich soll dafür gesorgt werden, dass Partner für eine auf<br />
Sachsen ausgerichtete Weinbauforschung aufgebaut und unterstützt<br />
werden. Nur so <strong>ist</strong> es uns möglich, eine anwendungsorientierte<br />
Entwicklung des Weinbaus im Fre<strong>ist</strong>aat zu garantieren“,<br />
sagt Daniela Kuge.<br />
Nach einer kleinen Stärkung zog die Wan<strong>der</strong>gruppe schließlich<br />
weiter. Am Mittag traf man schließlich am Weingut Ricco<br />
Hänsch ein. Dort wurde erneut sächsischer Wein, dieses Mal<br />
Riesling, verköstigt. Zwischenzeitlich bekam Min<strong>ist</strong>erpräsident<br />
Kretschmer auch noch eine kurze Einweisung, wie die Rebschere<br />
richtig anzusetzen <strong>ist</strong>. „Ein bisschen <strong>ist</strong> so ein Termin wie eine<br />
Bürgersprechstunde im Freien“, schwärmt Daniela Kuge. „Hier<br />
kann man Themen ansprechen, die am besten vor Ort erklärt<br />
werden. Gleichzeitig sorgen das schöne Wetter, die wun<strong>der</strong>bare<br />
Natur und die herzlichen Menschen für eine einmalige Stimmung“,<br />
beschreibt sie den Tag. Und fügt an: „Unser Wein verbindet<br />
die Menschen hier in <strong>der</strong> Region und in Sachsen. Er <strong>ist</strong> <strong>der</strong><br />
leckerste Botschafter des Fre<strong>ist</strong>aats.“<br />
Hier fühlt man die Qualität des Weines bereits in <strong>der</strong> Traube. Min<strong>ist</strong>erpräsident<br />
und <strong>CDU</strong>-Abgeordneter Michael Kretschmer <strong>ist</strong> davon überzeugt<br />
63
Dem Handwerk eine Stimme geben:<br />
Roland Ermer setzt sich für<br />
ein breites Interesse an seinem<br />
Berufsstand ein<br />
UNSER<br />
HANDWERK<br />
HAT<br />
GOLDENEN<br />
BEDEUTUNG DES<br />
HANDWERKS<br />
Roland Ermer <strong>ist</strong> Bäcker mit Leib und Seele. Mit Frau und Tochter<br />
führt er einen traditionellen Betrieb in Bernsdorf im Landkreis<br />
Bautzen. Gegründet wurde die Bäckerei Ermer ursprünglich<br />
von Rudolf Ermer in Lubin/Schlesien. Nach <strong>der</strong> Vertreibung<br />
machten sich dessen Sohn Joachim mit seiner Frau Ingrid <strong>19</strong>60<br />
zunächst in Wittichenau bei Bautzen selbstständig. Die Bäckerei<br />
in Bernsdorf eröffneten sie schließlich <strong>19</strong>61. <strong>Das</strong> Geschäft<br />
übernahm Roland Ermer <strong>19</strong>88 von seinen Eltern. Handwerker<br />
zu sein bedeutet für den Bäcker mehr, als in <strong>der</strong> Backstube zu<br />
stehen. Er will seiner Berufsgruppe eine Stimme geben. Daher<br />
engagiert sich Roland Ermer seit Jahren in Verbänden. Bereits<br />
seit <strong>19</strong>89 <strong>ist</strong> er ehrenamtlich für das Bäckerhandwerk tätig.<br />
Seit 2012 <strong>ist</strong> er Aufsichtsratsvorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong> BÄKO Ost, von<br />
2011 bis 2021 war er Präsident des sächsischen Handwerkstages<br />
und <strong>ist</strong> seit Oktober 2023 Vizepräsident des internationalen<br />
Bäckerverbandes UIBC. Zuletzt war Roland Ermer außerdem<br />
Landesoberme<strong>ist</strong>er des Landesinnungsverbandes Saxonia. Im<br />
November 2023 wurde er schließlich zum Präsidenten des Zentralverbandes<br />
des Deutschen Bäckerhandwerks gewählt. „Unsere<br />
Branche steht vor großen Herausfor<strong>der</strong>ungen. Ich möchte<br />
dazu beitragen, dass die Interessenvertretung weiter gestärkt<br />
wird und das Bäckerhandwerk als hörbare Stimme wahrgenommen<br />
wird. Ich bin davon überzeugt: Gemeinsam können<br />
wir viel bewegen“, sagte Roland Ermer bei seiner Ernennung.<br />
Als Schwerpunkte seiner Arbeit sieht er den Bürokratieabbau,<br />
die Energiepreise und den Fachkräftemangel.<br />
BODEN<br />
Im sächsischen Handwerk trifft Erfahrung<br />
auf junge Talente<br />
<strong>Das</strong> Handwerk <strong>ist</strong> für Sachsen so prägend wie für kein an<strong>der</strong>es<br />
Bundesland. Jedes vierte Unternehmen, je<strong>der</strong> siebte<br />
Beschäftigte und je<strong>der</strong> vierte Auszubildende im Fre<strong>ist</strong>aat<br />
gehört dem Handwerk an. Damit <strong>ist</strong> die Branche von<br />
grundlegen<strong>der</strong> wirtschaftlicher Bedeutung für Sachsen.<br />
Hier wird Tradition mit Innovation verbunden: vom Musikinstrumentenbau<br />
bis zum Gesundheitshandwerk. Laut<br />
Sächsischem Handwerkstag, <strong>der</strong> Spitzenorganisation des<br />
Handwerks im Fre<strong>ist</strong>aat, wurden vergangenes Jahr 5.558<br />
Neu-Lehrverträge geschlossen. Damit blieb die Ausbildung<br />
in Sachsens Handwerk auf hohem Niveau stabil. Für 2024<br />
erwartet <strong>der</strong> Handwerkstag 700 Me<strong>ist</strong>er-Neuabschlüsse.<br />
„<strong>Das</strong> Handwerk braucht dringend Nachwuchs! Wir müssen<br />
frühzeitig Bege<strong>ist</strong>erung wecken und schon in Kita und<br />
Schule die Praxisnähe des Unterrichts in Kooperation mit<br />
Handwerksbetrieben gestalten. Es braucht ausreichende<br />
finanzielle Mittel für die berufliche Bildung. Insbeson<strong>der</strong>e<br />
müssen wir die überbetriebliche Lehrunterweisung weiterführen.<br />
Wir als <strong>CDU</strong> machen uns dafür stark“, sagt <strong>CDU</strong>-Abgeordneter<br />
und Handwerkspolitiker Kay Ritter. Er weiß:<br />
„Unser Land befinden sich mitten in einer Transformation.<br />
Um diesen Kraftakt bewältigen zu können, benötigen wir<br />
gut ausgebildete Fachkräfte! <strong>Das</strong> Handwerk muss deshalb<br />
wie<strong>der</strong> stärker ins gesellschaftliche Bewusstsein gerückt<br />
werden. Eine Ausbildung im Handwerk sichert jungen<br />
Menschen eine erfolgreiche Zukunft.“<br />
64
„Schmuck <strong>ist</strong> für mich ein wichtiges<br />
Accessoire <strong>der</strong> Persönlichkeit”, sagt<br />
Barbara Oehlke. Sie stellt Neuanfertigungen<br />
her und bietet Umarbeitungen<br />
sowie Reparaturen<br />
Barbara Oehlke <strong>ist</strong> Goldschmiedin aus Dresden. Seit 2000<br />
hat sie ihre eigene Werkstatt in <strong>der</strong> Neustadt. Bei ihr finden<br />
Handwerk und Kreativität zusammen. „Schmuckstücke<br />
sind für mich kleine Skulpturen, die sich an den Körper<br />
anschmiegen. Durch Form, mit Struktur sowie Farbe und<br />
Glanz berühren sie die Sinne des Menschen“, sagt sie. Silber-<br />
und Goldschmuck machen <strong>der</strong> Handwerkerin Lust auf<br />
Entdeckungen. „Ich bin immer auf <strong>der</strong> Suche nach individuellem<br />
Schmuck für selbstbewusste Menschen.“<br />
Die Kundschaft steht für das Eis und die Backwaren von<br />
Annett Oefler Schlange. Im Frühjahr 2023 hat die junge<br />
Konditorme<strong>ist</strong>erin im Dresdner Stadtbezirk Pieschen Oleilu,<br />
ihre Manufaktur für Eis und feines Gebäck, eröffnet. Im<br />
Sommer bietet sie 14 verschiedene Eissorten an. „Diese<br />
wechseln und überraschen immer wie<strong>der</strong>. Außerdem sind<br />
vegane Kreationen dabei“, verrät die Konditorin. Alle Produkte,<br />
die sie im Laden anbietet, stellt sie selbst vor Ort<br />
aus natürlichen Zutaten her. Darunter auch Fruchtragout,<br />
Cookies und Butterkaramell. In den kalten Monaten sind<br />
die Zimtschnecken von Annett Oefler beliebt.<br />
65
Martin Tömel leitet Gustavs Autohof in Wittgensdorf, einem<br />
Orteil von Kreischa im Landkreis Sächsische Schweiz-<br />
Osterzgebirge. Den Betrieb übernahm <strong>der</strong> Kraftfahrzeugtechnikerme<strong>ist</strong>er<br />
im Januar 2021 von seinem Vater. In<br />
zweiter Generation <strong>ist</strong> er nun Chef eines Familienunternehmens.<br />
„Mein Vater hat in den 90er-Jahren mit einem<br />
Mann angefangen. Bei <strong>der</strong> Übernahme hatten wir schon<br />
16 Mitarbeitende. Heute sind es 20“, verrät Martin Tömel.<br />
<strong>Das</strong> Geschäft läuft gut: „<strong>Das</strong> Auto brauchen die Menschen<br />
auf dem Land immer“, lächelt <strong>der</strong> KfZ-Me<strong>ist</strong>er. Er investiert<br />
in die Zukunft. Neben einer klassischen Werkstatt, einer<br />
Karosserieabteilung und einer Lackiererei gibt es nun<br />
auch eine Sattelei. „Hier beziehen wir Fahrzeugsitze“, sagt<br />
Martin Tömel. Für weitere Investitionen wünscht sich <strong>der</strong><br />
Firmenchef Planungssicherheit. „Bei E-Mobilität wissen wir<br />
nicht, welche Anschaffungen sich lohnen.“<br />
Kay Ritter<br />
<strong>CDU</strong>-Handwerkspolitiker<br />
SICHERE ZUKUNFT<br />
„<strong>Das</strong> Handwerk muss wie<strong>der</strong> stärker ins<br />
gesellschaftliche Bewusstsein gerückt<br />
werden. Eine Ausbildung im Handwerk<br />
sichert jungen Menschen eine erfolgreiche<br />
Zukunft.“<br />
Nora Seitz <strong>ist</strong> Fleischerme<strong>ist</strong>erin aus Chemnitz. Ihr Betriebwurde<br />
<strong>19</strong>32 von ihrem Urgroßvater gegründet. „<strong>Das</strong> Fleischerhandwerk<br />
<strong>ist</strong> meine Berufung. Wir haben unzählige<br />
interessante Teilbereiche in unserem Arbeitsalltag. Beson<strong>der</strong>s<br />
viel Freude bereitet mir die Ausbildung von jungen<br />
Menschen: Wissen weitergeben und von den nachfolgenden<br />
Generationen etwas mitbekommen”, sagt sie. Vor Ort<br />
und im Fernsehen tritt sie daher als Botschafterin für das<br />
Handwerk auf. „Außerdem durfte ich mit <strong>der</strong> Verantwortlichen<br />
beim Deutschen Fleischerverband, Alicia Utrillas, die<br />
Nationalmannschaft des Fleischerhandwerks gründen.”<br />
66
EIN ARBEITSPLATZ<br />
ÜBER DEN DÄCHERN<br />
VON CHEMNITZ<br />
mit Basketballplatz<br />
Vom Profisport zum Grün<strong>der</strong>tum: Mit Weitsicht macht sich<br />
ein Basketballer für Kreativität in Sachsen stark<br />
Malte Ziegenhagen, ehemaliger Kapitän<br />
des Chemnitzer Basketballbundeslig<strong>ist</strong>en<br />
Niners, kommt ursprünglich aus Berlin.<br />
Heute <strong>ist</strong> er in Chemnitz zu Hause<br />
67
Hier <strong>ist</strong> Platz für Kreativität<br />
und Vernetzen: Die Idee von<br />
„die fabrik“ Chemnitz <strong>ist</strong> in<br />
Sachsen bisher einzigartig<br />
So soll es an <strong>der</strong> Zwickauer Straße in Chemnitz bald aussehen. Noch wird gebaut<br />
– im Sommer soll aber alles fertig sein<br />
„Als ich von <strong>der</strong> Idee gehört habe, war ich sofort angezündet“,<br />
sagt Malte Ziegenhagen. Von 2016 bis 2022<br />
spielte er bei den Chemnitzer Niners, zuletzt als Manschaftskapitän.<br />
Heute <strong>ist</strong> <strong>der</strong> ehemalige Basketballprofi<br />
für den Bereich Netzwerk und Partner bei „die fabrik“ in<br />
Chemnitz verantwortlich. In <strong>der</strong> früheren Tüllfabrik auf<br />
<strong>der</strong> Zwickauer Straße entsteht auf fast 10.000 Quadratmetern<br />
gerade ein Kreativzentrum und Co-Working-Space<br />
mit allerlei Extras. Neben Büros und Arbeitsbereichen<br />
soll „die fabrik“ in Zukunft eine Bäckerei mit Café, Fitnessräume<br />
und Apartments bieten. Und auch für das Dach<br />
gibt es ein spezielles Konzept. „Unsere Rooftop-Bar <strong>ist</strong> an<br />
die Monkey Bar in Berlin angelehnt“, sagt Malte Ziegenhagen<br />
und zeigt auf eine Glaskonstruktion mit fantastischem<br />
Blick über Chemnitz. Außerdem gibt es in „die<br />
fabrik“ über den Dächern <strong>der</strong> Stadt bald einen Basketballplatz.<br />
Diesen will Malte Ziegenhagen auch für sein<br />
Kin<strong>der</strong>- und Jugendprojekt „Raise Up Academy“ nutzen.<br />
Wer arbeitet, <strong>der</strong> soll auch seine Freizeit genießen. „die fabrik“ Chemnitz wird dafür<br />
eine Bäckerei mit Café haben<br />
Der Einzug <strong>ist</strong> für Sommer 2024 geplant. Für Juni werden<br />
die ersten Events organsiert. Auch die Möbel sind<br />
bereits im Erzgebirge bestellt. „Der milde Winter hat für<br />
den Bau geholfen. Alles <strong>ist</strong> in Timeline“, freut sich Malte<br />
Ziegenhagen. Er weiß: „So ein Ort <strong>ist</strong> für Chemnitz außergewöhnlich“.<br />
Wer hier gerne arbeiten und Zeit verbringen<br />
möchte, <strong>der</strong> kann eine Mitgliedschaft beantragen<br />
und sogenannter Member bei „die fabrik“ werden. Als<br />
solcher kann man an den Event-, Sport- und Freizeitan-<br />
68
geboten teilnehmen und hat direkten Zugang zur Community.<br />
Am Wochenende sollen Mitglie<strong>der</strong> außerdem<br />
drei Gäste mitbringen können. Auch das flexible Einmieten<br />
o<strong>der</strong> eine eigene Geschäftsadresse sollen in Zukunft<br />
möglich sein. „Ich finde es wichtig, dass sich Unternehmen<br />
vernetzen. Deshalb glaube ich an die Vision, die wir<br />
hier haben“, sagt Ziegenhagen. „Wir“, das sind neben<br />
dem ehemaligen Sportler seine Teammitglie<strong>der</strong> Markus<br />
Driescher und Alicia Marcion sowie die Investoren Frank<br />
Theeg, Frank Steinert und Gerd Göbelbecker. „Frank<br />
Theeg <strong>ist</strong> auf mich zugekommen und hat mich für das<br />
Projekt bege<strong>ist</strong>ert“, erinnert sich Malte Ziegenhagen. <strong>Das</strong><br />
Durchhaltevermögen, das <strong>der</strong> Basketballer im Profisport<br />
brauchte, bringt er heute in „die fabrik“ ein. „Mittlerweile<br />
<strong>ist</strong> zu sehen, was wir hier vorhaben. Dennoch braucht es<br />
jeden Tag Ehrgeiz, um an<strong>der</strong>e Menschen von <strong>der</strong> Idee und<br />
für eine Membership zu bege<strong>ist</strong>ern“, weiß <strong>der</strong> Ex-Profi.<br />
Und es läuft: Insgesamt soll „die fabrik“ Platz für 1.000<br />
Members bieten. Von den 250 flexibel und fest buchbaren<br />
Arbeitsplätzen <strong>ist</strong> bereits ein Großteil vergeben. <strong>Das</strong><br />
Interesse am Projekt <strong>ist</strong> groß.<br />
Auch die Politik kommt gern vorbei. Zu Besuch waren<br />
unter an<strong>der</strong>em schon <strong>der</strong> <strong>CDU</strong>-Abgeordnete und Sachsens<br />
Min<strong>ist</strong>erpräsident Michael Kretschmer. Auch <strong>der</strong><br />
<strong>CDU</strong>-Abgeordnete und Sachsens Regionalmin<strong>ist</strong>er Thomas<br />
Schmidt zählte schon zu den Gästen. Er sagt: „Chemnitz<br />
<strong>ist</strong> eine sehr mo<strong>der</strong>ne Stadt, die auf hervorragende<br />
Weise mit ihrer reichhaltigen Industriekultur umgeht.<br />
<strong>Das</strong> hat auch dieser Besuch erneut deutlich gemacht.“<br />
Einer <strong>der</strong> Unterstützer des Projektes <strong>ist</strong> <strong>der</strong> Chemnitzer<br />
<strong>CDU</strong>-Abgeordnete Alexan<strong>der</strong> Dierks. Er sagt: „<strong>Das</strong> Projekt<br />
zeigt, dass Chemnitz Innovation kann, auch für junge,<br />
engagierte Leute attraktiv <strong>ist</strong> und es macht Lust auf die<br />
Zukunft <strong>der</strong> Stadt."<br />
MITTEN IM<br />
STRUKTURWANDEL<br />
Marko Schiemann<br />
<strong>CDU</strong>-Abgeordneter<br />
Der Strukturwandel in den sächsischen Braunkohlerevieren<br />
<strong>ist</strong> eine beson<strong>der</strong>e Herausfor<strong>der</strong>ung,<br />
die den betroffenen sächsischen Regionen große<br />
Chancen bietet. Zur Bewältigung dieser Herausfor<strong>der</strong>ung<br />
werden bis zum Jahr 2038 insgesamt 10 Milliarden Euro<br />
zur Verfügung gestellt. Diese Finanzhilfen sollen insbeson<strong>der</strong>e<br />
<strong>der</strong> Sicherung <strong>der</strong> Arbeitsplätze nach dem Ausstiegs aus <strong>der</strong><br />
Verstromung von Braunkohle dienen. Die Akteure in den beiden<br />
Revieren selbst haben dabei verschiedene Möglichkeiten,<br />
den Strukturwandel inhaltlich (mit-)zugestalten, einerseits<br />
auf Bürgerdialogen, an<strong>der</strong>erseits konkret vor Ort bei <strong>der</strong> Umsetzung<br />
<strong>der</strong> Projekte. Die <strong>CDU</strong>-Fraktion setzt dabei unter an<strong>der</strong>em<br />
auf breit angelegte Beteiligungsprozesse, eine hohe<br />
Umsetzungsgeschwindigkeit und die Absicherung des Fachkräftebedarfs.<br />
„Am Ende sollen im Jahr 2038 in den ehemaligen<br />
sächsischen Braukohlerevieren die Grundlagen für eine<br />
wirtschaftlich innovationsstarke und lebenswerte Heimat geschaffen<br />
sein, in <strong>der</strong> sich die Fachkräfte mit ihren Familien zu<br />
Hause fühlen können. Wertschöpfung und Beschäftigung, die<br />
im Zuge des Ausstiegs aus <strong>der</strong> Braunkohleverstromung wegfallen,<br />
müssen dann durch attraktive Arbeitsplätze ersetzt worden<br />
sein. Eine le<strong>ist</strong>ungsfähige Wirtschaft sowie Wissenschaft<br />
und Forschung stehen für eine hohe, solide und nachhaltige<br />
Wertschöpfung, für Innovationskraft und Beschäftigung“, sagt<br />
<strong>der</strong> <strong>CDU</strong>-Abgeordnete Marko Schiemann.<br />
Alexan<strong>der</strong> Dierks<br />
<strong>CDU</strong>-Abgeordneter<br />
LUST AUF ZUKUNFT<br />
„die fabrik <strong>ist</strong> ein Ort, an dem neue<br />
Ideen entstehen und echte Zukunftsperspektiven<br />
in und für Chemnitz geschaffen<br />
werden können. “<br />
Der Tagebau Nochten, südwestlich von<br />
Weißwasser, liefert seit <strong>19</strong>73 Braunkohle.<br />
Für die Rekultivierung wurden bereits<br />
mehr als 13 Millionen Bäume gepflanzt<br />
69
WACHSTUM<br />
DANK <strong>CDU</strong><br />
Die heimische Wirtschaft <strong>ist</strong> die Grundlage des Wohlstandes<br />
im Fre<strong>ist</strong>aat Sachsen. Außerdem sorgt sie für einen Großteil<br />
<strong>der</strong> Steuereinnahmen und damit für einen stabilen Haushalt.<br />
Im Doppelhaushalt 2023/2024 wurden daher 870 Mio. Euro für<br />
die Wirtschaftsför<strong>der</strong>ung zur Verfügung gestellt. Und das hat<br />
sich ausgezahlt. Die Wirtschaft in Sachsen <strong>ist</strong> – trotz <strong>der</strong> globalen<br />
Herausfor<strong>der</strong>ungen – stabil. <strong>Das</strong> bestätigt auch Prof. Dr.<br />
Joachim Ragnitz, stellvertreten<strong>der</strong> Leiter <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>lassung des<br />
ifo-Instituts in Dresden. „Sachsen we<strong>ist</strong> große Potenziale mit<br />
Blick auf die anstehenden Transformationsaufgaben auf: Eine<br />
vielseitige Forschungslandschaft, spezialisierte Unternehmen,<br />
gerade auch in den Bereichen mit günstigen Zukunftsperspektiven<br />
(wie Halbleiterindustrie o<strong>der</strong> Maschinenbau), und<br />
schließlich, nicht zu vergessen, ein hervorragendes Bildungssystem”,<br />
sagt <strong>der</strong> Wirtschaftsexperte. „Nicht alle Unternehmen<br />
werden die Anpassung an eine digitalisierte und dekarbonisiserte<br />
Welt schaffen. Aber angesichts des zunehmenden<br />
Mangels an Arbeitskräften <strong>ist</strong> das auch nicht weiter schlimm,<br />
denn eine Rückkehr zur Massenarbeitslosigkeit wird es trotzdem<br />
nicht geben.“ Um den Herausfor<strong>der</strong>ungen zu begegnen,<br />
braucht es Mut. „Wichtig <strong>ist</strong> jetzt nur, dass Politik und Bevölkerung<br />
bereit sind, den Wandel voranzutreiben und nicht aus<br />
Sorge um Verän<strong>der</strong>ung den Status quo zu bewahren versuchen”,<br />
sagt Joachim Ragnitz.<br />
Neben <strong>der</strong> Verantwortung fürs<br />
Unternehmen <strong>ist</strong> Corinne Ziege im<br />
Präsidium <strong>der</strong> IHK zu Leipzig<br />
Prof. Dr. Joachim Ragnitz forscht<br />
zu regionalen Entwicklungen in<br />
Ostdeutschland. Er <strong>ist</strong> Experte für<br />
Wirtschafts- und Finanzpolitik<br />
Sachsens Unternehmer<br />
stehen vor vielfältigen<br />
Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />
Sachsens Wirtschaft <strong>ist</strong> international<br />
vernetzt. <strong>Das</strong> zeigt die Cryotec Anlagenbau<br />
GmbH aus Wurzen im Leipziger<br />
Land. <strong>Das</strong> Unternehmen wurde <strong>19</strong>95<br />
gegründet. Seit dem Frühjahr 2023 gehört<br />
es zur Nikkiso Group aus Japan.<br />
Mitten in Sachsen werden hier für den<br />
Weltmarkt maßgeschnei<strong>der</strong>te Luftzerlegungs-<br />
und Verflüssigungsanlagen<br />
70
STARKE<br />
WIRTSCHAFT<br />
BRAUCHT DAS LAND<br />
gebaut. Außerdem arbeitet das Unternehmen<br />
an weiteren neuen CO2-Technologien.<br />
Managing Director, ähnlich<br />
einer Geschäftsführung, <strong>ist</strong> Corinne<br />
Ziege. „Wir tragen das Gütesiegel ‚Made<br />
in Wurzen‘ in die Welt“, sagt sie. Nachhaltig<br />
und ressourcenschonend zu wirtschaften<br />
bestimmt schon seit jeher die<br />
Betriebskultur <strong>der</strong> Cryotec Anlagenbau,<br />
die heute unter dem Namen Nikkiso<br />
Cryotec firmiert. Bereits 2021 hat sich<br />
das Unternehmen zum Ziel gesetzt, klimaneutral<br />
zu werden. Dafür wurden<br />
mehr als 2.200 Solarmodule auf dem<br />
Firmengelände installiert. Außerdem<br />
schaffte <strong>der</strong> Betrieb E-Autos und Ladestationen<br />
für die Mitarbeitenden an.<br />
„Der Klimaschutz sollte eines <strong>der</strong> obersten<br />
Gebote jedes Wirtschaftsunternehmens<br />
sein,“ sagt Corinne Ziege.<br />
Selbst etwas gestalten und aktiv werden<br />
– das reizt auch Volker Klostermann<br />
am Unternehmertum. „Als Unternehmer<br />
kann man Visionen verwirklichen<br />
und Innovationen vorantreiben. Man<br />
hat die Möglichkeit, kreative Ideen in<br />
die Realität umzusetzen und damit positiven<br />
Einfluss auf die Gesellschaft zu<br />
nehmen“, sagt er. Seit 20<strong>19</strong> <strong>ist</strong> Volker<br />
Klostermann Geschäftsführer <strong>der</strong> Stargazer<br />
GmbH. <strong>Das</strong> Unternehmen aus<br />
Leipzig macht Technologieberatung,<br />
bietet Managementle<strong>ist</strong>ungen und die<br />
Vermittlung von Investoren sowie Unternehmensbeteiligungen<br />
an. „Schon<br />
nach meiner technischen und kaufmännischen<br />
Berufsausbildung habe ich<br />
mich direkt mit meinem Lieblingsthema<br />
selbstständig gemacht: Computer!<br />
Ein Anstellungsverhältnis kam für mich<br />
nicht in Frage“, erinnert sich <strong>der</strong> Unter-<br />
71
Volker Klostermann wirkt gerne<br />
gestaltend. In seiner Heimatgemeinde<br />
Parthenstein bei<br />
Leipzig war er von 2014 bis 20<strong>19</strong><br />
im Gemein<strong>der</strong>at<br />
Ob Produktentwicklung<br />
o<strong>der</strong> Teambuilding: Mandy<br />
Schipke sucht immer<br />
nach neuen Lösungen<br />
nehmer. Aus langjähriger Berufserfahrung<br />
kennt er die Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />
im Markt. „Als Unternehmer gibt es<br />
eine Vielzahl von Herausfor<strong>der</strong>ungen,<br />
mit denen man konfrontiert <strong>ist</strong>. Ein<br />
Hauptthema für mich sind <strong>der</strong> Fachkräftemangel<br />
und die regulatorischen<br />
Anfor<strong>der</strong>ungen“, sagt Klostermann.<br />
Im Wettbewerb um die besten und kreativsten<br />
Köpfe steht auch Mandy Schipke.<br />
Sie <strong>ist</strong> Geschäftsführerin <strong>der</strong> NOVUM<br />
engineering GmbH, eines Dresdner Unternehmens,<br />
das auf die Prüfung von<br />
Batterien und Energiespeicher spezialisiert<br />
<strong>ist</strong>. Dafür setzt das Unternehmen<br />
auf künstliche Intelligenz. Um Fachkräfte<br />
zu gewinnen, schaut die junge Unternehmerin<br />
auch auf sich selbst: Für sie<br />
muss das Miteinan<strong>der</strong> stimmen. „Gute<br />
Führung <strong>ist</strong> fair. Es gibt oft noch diese<br />
altmodische Vorstellung von Führung:<br />
Einer hat eine Idee und alle an<strong>der</strong>en<br />
laufen hinterher. Davon halte ich nichts.<br />
Mir geht es darum, Probleme zu klären,<br />
nichts zu beschönigen und gemeinsam<br />
eine Lösung zu finden. Wichtig <strong>ist</strong>, Fehler<br />
als Teil von Weiterentwicklung zu<br />
akzeptieren. Und eigene Fehler einzugestehen<br />
– auch als Führungskraft”, sagt<br />
Schipke. <strong>Das</strong>s sie einmal einem Technologiebetrieb<br />
leiten würde, hätte sie vor<br />
ein paar Jahren nicht gedacht. Eigentlich<br />
hat sie an <strong>der</strong> TU Dresden Soziologie<br />
studiert. Doch gerade das macht sie in<br />
ihrem jetzigen Arbeitsfeld erfolgreich.<br />
Denn die junge Unternehmerin weiß:<br />
„Es hat alles mit Kommunikation zu<br />
tun.“ So vereint sie verschiedene Menschen<br />
zu einem Team.<br />
Und das kann eine Herausfor<strong>der</strong>ung<br />
sein, weiß Thomas Krusekopf. Der Unternehmer<br />
leitet die Hals-ueber-Krusekopf<br />
GmbH. Zum Unternehmen gehört ein<br />
Online-Shop für Geschenke- und Lifestyleartikel<br />
sowie mehrere Geschäfte,<br />
wie das „La Fleur“ auf <strong>der</strong> Frauenstraße<br />
in Zittau. „Je<strong>der</strong> Mensch bringt individuelle<br />
Eigenschaften, Wünsche, Familientraditionen,<br />
Motivationen – auch an<strong>der</strong>es<br />
Risikoverhalten mit”, weiß Thomas<br />
Krusekopf. Und gerade das <strong>ist</strong> für ihn<br />
das Schöne am Unternehmertum. „Für<br />
Ortstermin: Im Gespräch<br />
mit Tino Seidel erfährt Sören<br />
Voigt (r.) mehr über aktuelle<br />
Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />
für den Unternehmer<br />
IMMER IM<br />
GESPRÄCH<br />
So wie <strong>der</strong> <strong>CDU</strong>-Abgeordnete und Parlamentarische<br />
Geschäftsführer Sören<br />
Voigt sind alle Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> <strong>CDU</strong>-Landtagsfraktion<br />
ständig im Fre<strong>ist</strong>aat unterwegs<br />
und sprechen mit den Menschen<br />
vor Ort. Dort hören sie sich die Sorgen<br />
und Nöte an und versuchen zu helfen,<br />
etwa wenn es um Kontakte zu Behörden<br />
o<strong>der</strong> Hinweise zu För<strong>der</strong>mitteln geht.<br />
72
Trotz erfolgreichem Online-Shop<br />
setzt Thomas<br />
Krusekopf weiterhin auf<br />
den stationären Handel<br />
vor Ort<br />
Jan Hippold<br />
<strong>CDU</strong>-Wirtschaftspolitiker<br />
mich sind <strong>der</strong> Teamge<strong>ist</strong> und die Verantwortung<br />
für die Mitarbeiter ganz wichtig”,<br />
sagt <strong>der</strong> Unternehmer. Seine Aufgabe<br />
nimmt er pflichtbewusst wahr. „Ich<br />
bin mit tiefster Überzeugung und Stolz<br />
Unternehmer, weil ich schon immer<br />
eine unbändige Lust am Gestalten, an<br />
Unabhängigkeit, an selbstbestimmtem<br />
Tun habe”, sagt er. Dazu gehört auch, die<br />
eigene Umwelt mitzugestalten. „In <strong>der</strong><br />
Heimat Spuren zu hinterlassen, Zeichen<br />
zu setzen als Ausdruck meiner Generation<br />
– dies treibt mich ebenso an wie<br />
wirtschaftlicher Erfolg und Teilhabe an<br />
gesellschaftlichen Prozessen.”<br />
Sachsen hat viele engagierte und innovative<br />
Unternehmer, sagt Jan Hippold.<br />
Als <strong>CDU</strong>-Abgeordneter und Wirtschaftspolitiker<br />
setzt er sich für optimale Bedingungen<br />
für Unternehmen ein. „Um<br />
die Zukunft effektiv zu gestalten, müssen<br />
wir das <strong>Thema</strong> Bürokratieabbau<br />
ernsthaft angehen“, sagt er. Auch die<br />
finanzielle För<strong>der</strong>ung <strong>ist</strong> ein <strong>Thema</strong>. Im<br />
För<strong>der</strong>programm „Verbesserung <strong>der</strong> regionalen<br />
Wirtschaftsstruktur“ stehen<br />
im aktuellen Haushalt 240 Mio. Euro<br />
zur Verfügung. Außerdem hat sich die<br />
<strong>CDU</strong>-Fraktion für das Programm ‚Regionales<br />
Wachstum‘ starkgemacht und es<br />
auf insgesamt 47 Mio. Euro verdoppelt.<br />
„Es <strong>ist</strong> wichtig, das Geld nicht mit <strong>der</strong><br />
Gießkanne auszuschütten, son<strong>der</strong>n insbeson<strong>der</strong>e<br />
in die sächsischen Unternehmen<br />
zu investieren“, sagt Jan Hippold.<br />
WENIGER BÜROKRATIE<br />
„Die sächsische Wirtschaft <strong>ist</strong> das Rückgrat<br />
unserer Gesellschaft. Darum <strong>ist</strong> es<br />
wichtig, dass wir sie unterstützen. Ein<br />
wichtiger Punkt <strong>ist</strong> dabei, Genehmigungsverfahren<br />
zu vereinfachen und die<br />
Bürokratie zurückzufahren. Davon profitieren<br />
wir alle. “<br />
Beim Termin in Seidel Wohnwelt in<br />
Auerbach Anfang März sprach Voigt u.<br />
a. mit Geschäftsführer Tino Seidel. Sein<br />
Haus gehört zu den ältesten inhabergeführten<br />
Möbelhäusern in Sachsen und<br />
hat Standorte in Auerbach, Lößnitz und<br />
Chemnitz. Die Firma bekommt die aktuelle<br />
Situation hautnah zu spüren: etwa<br />
die Auswirkungen einer geschrumpften<br />
Bauwirtschaft, zurückhaltendes Kaufverhalten<br />
aufgrund von ständig neuen<br />
politischen Bedingungen auf Bundesebene<br />
o<strong>der</strong> die bürokratischen Belastungen,<br />
mit denen die Firma zu kämpfen<br />
hat. Ein beson<strong>der</strong>es <strong>Thema</strong> <strong>ist</strong> auch<br />
die geplante LKW-Maut für Fahrzeuge<br />
bis 3,5 Tonnen. „Ein großer Gesprächspunkt<br />
<strong>ist</strong> auch die zurückgehende Einwohnerzahl<br />
und die fehlenden Arbeitskräfte<br />
in <strong>der</strong> Region. Beides wirkt sich<br />
negativ auf die Umsatzentwicklung aus,<br />
weil es einfach weniger Nachfrage gibt.<br />
Deshalb <strong>ist</strong> ein geordneter Zuzug in den<br />
Arbeitsmarkt und die Aufnahme von<br />
sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungen<br />
wichtig für die Region“, sagt<br />
Sören Voigt.<br />
73
ALTE STRASSEN<br />
CLEVER AUFGEFRISCHT<br />
Elke Schmie<strong>der</strong> schaut sich mit<br />
Bauamtsleiter Frank Lämmel und<br />
Jörg Markert den neuen Streckenverlauf<br />
an. Die Kommune freut<br />
sich, dass das Land hier investiert<br />
74
Sachsen unterstützt über ein zusätzliches För<strong>der</strong>programm<br />
die Sanierung von Staatsstraßen. Mit dem Geld wird in die<br />
Regionen und die Wirtschaft im Fre<strong>ist</strong>aat investiert<br />
Über die Flöhabrücke an <strong>der</strong> Papierfabrik<br />
Wernsdorf im Erzgebirge führt die S223.<br />
Die Staatsstraße verbindet Pockau-Lengefeld<br />
mit Olbernhau. Für Bürger und<br />
Unternehmen <strong>ist</strong> die Verkehrsanbindung<br />
wichtig. In <strong>der</strong> Region sind viele<br />
Betriebe aus <strong>der</strong> Metallindustrie angesiedelt.<br />
Täglich rollen hier LKWs mit Material<br />
und Rohstoffen für die Unternehmen<br />
o<strong>der</strong> fertigen Produkten entlang.<br />
Doch die Brücke von <strong>19</strong>26 <strong>ist</strong> baufällig:<br />
An den Brückenbogen sind die Flicken<br />
deutlich zu sehen. Über eine Ampelregelung<br />
wird schon seit Jahren die zweispurige<br />
Fahrbahn auf eine Spur verengt.<br />
„Die Gefahr <strong>ist</strong>, dass sich Unternehmen<br />
verlagern, weil die Brücke nicht mehr<br />
tragbar für den LKW-Verkehr <strong>ist</strong>“, sagt<br />
Elke Schmie<strong>der</strong>, Bürgerme<strong>ist</strong>erin von<br />
Pockau-Lengefeld. Zu dem Problem gibt<br />
es allerdings bereits eine Lösung. Im Auftrag<br />
des Landesamtes für Straßenbau<br />
und Verkehr entsteht neben <strong>der</strong> alten<br />
Flöhabrücke <strong>der</strong>zeit ein Ersatzneubau.<br />
Kostenpunkt: rund 5,8 Millionen Euro.<br />
Geför<strong>der</strong>t werden diese aus dem Son<strong>der</strong>programm<br />
Erhaltung Staatsstraßen.<br />
In dem Programm stellt <strong>der</strong> Fre<strong>ist</strong>aat<br />
insgesamt 60 Millionen Euro zusätzlich<br />
für den Erhalt <strong>der</strong> Staatsstraßen zur Verfügung.<br />
Mit dem Geld sollen etwa 50<br />
Erhaltungsmaßnahmen im Staatsstraßenbau<br />
realisiert werden. „Für unsere<br />
Kommunen <strong>ist</strong> das wichtig. Es wertet<br />
eine wichtige Lebensa<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Gegend<br />
auf“, freut sich Elke Schmie<strong>der</strong>. Für den<br />
Brückenneubau wird die Strecke <strong>der</strong> S223<br />
im Bereich <strong>der</strong> Papierfabrik angepasst.<br />
Die geplante Brücke besteht aus drei Brückenfel<strong>der</strong>n<br />
und <strong>ist</strong> 92 Meter lang. Steht<br />
<strong>der</strong> Neubau, so wird die alte Brücke abgerissen.<br />
Bis Mitte 2026 soll alles fertig sein.<br />
Der <strong>CDU</strong>-Abgeordnete Jörg Markert sagt:<br />
„Die Erneuerung dieser Brücke an <strong>der</strong><br />
Staatsstraße 223 war dringend erfor<strong>der</strong>lich.<br />
Wir von <strong>der</strong> <strong>CDU</strong>-Fraktion haben<br />
lange dafür gekämpft, dass die Sanierung<br />
beginnt. Mein Dank gilt meinen<br />
Abgeordneten-Kollegen, die sich auf ihrer<br />
Facharbeitsebene für Lösungen und<br />
Finanzierungen eingesetzt haben.“<br />
Jörg Markert<br />
<strong>CDU</strong>-Abgeordneter<br />
ENDLICH EINE LÖSUNG<br />
„Die S223 zwischen Olbernhau und<br />
Pockau und insbeson<strong>der</strong>e an <strong>der</strong> Papierfabrik<br />
Wernsdorf war und <strong>ist</strong> eines<br />
<strong>der</strong> dringlichsten Beispiele für den Zustand<br />
<strong>der</strong> Staatsstraßen in <strong>der</strong> Region.<br />
Ich freue mich, dass nun endlich mit <strong>der</strong><br />
Sanierung <strong>der</strong> Brücke begonnen wurde.“<br />
Der Neubau entsteht nördlich <strong>der</strong><br />
alten Flöhabrücke. Geplant <strong>ist</strong>,<br />
in den Flussverlauf so wenig wie<br />
möglich einzugreifen<br />
75
Susan Leithoff <strong>ist</strong> von E-Fuels überzeugt.<br />
„Synthetische Kraftstoffe<br />
können helfen, den Übergang zu<br />
einer nachhaltigeren Energieversorgung<br />
zu erleichtern”, sagt sie<br />
UNSER<br />
PODCAST<br />
RETTET DIE<br />
TU FREIBERG DEN<br />
VERBRENNER?<br />
E-Fuels könnten den CO2-Ausstoß deutlich<br />
Im Podcast „Tacheles! Politik im Klartext“<br />
<strong>der</strong> <strong>CDU</strong>-Fraktion gibt es regelmäßig<br />
Analysen und Hintergründe zu<br />
Politikthemen. Wir bringen <strong>CDU</strong>-Abgeordnete<br />
und Experten zusammen,<br />
diskutieren über Zukunftsthemen<br />
und Trends, hinterfragen Politik und<br />
ordnen Entscheidungen ein. In Folge<br />
64 sprechen Martin<br />
Gräbner und Vize-Fraktionschefin<br />
Susan Leithoff über<br />
E-Fuels.<br />
reduzieren. Erforscht werden sie in Sachsen<br />
Der Kraftstoff <strong>der</strong> Zukunft wird in Sachsen erforscht. Einer <strong>der</strong> Vorreiter:<br />
Prof. Martin Gräbner vom Institut für Energieverfahrenstechnik<br />
und Chemieingenieurwesen an <strong>der</strong> TU Freiberg. Er kennt sich<br />
mit <strong>der</strong> Erzeugung synthetischer Kraftstoffe, sogenannter E-Fuels,<br />
aus. Bis 2026 sollen in einem aktuellen Projekt an <strong>der</strong> Bergakademie<br />
380.000 Liter von diesem grünen Benzin hergestellt werden.<br />
Diese stehen dann <strong>der</strong> Forschung und Industrie für Kraftstoffuntersuchungen<br />
sowie umfangreiche Kfz-Tests zur Verfügung. <strong>Das</strong><br />
Institut für Energieverfahrenstechnik und Chemieingenieurwesen<br />
<strong>der</strong> TU Bergakademie Freiberg arbeitet dafür mit <strong>der</strong> Chemieanlagenbau<br />
Chemnitz GmbH, <strong>der</strong> FEV Europe GmbH, dem Forschungszentrum<br />
Jülich, <strong>der</strong> Herrmann Lother & Co. Mineralölgesellschaft<br />
76
und Coryton Advanced Fuels Deutschland GmbH zusammen. Die<br />
Forscher und Industriepartner wollen mit dem Projekt zeigen,<br />
dass mit E-Fuels über eine Kohlenstoffkreislaufführung eine bis zu<br />
90-prozentige CO2-Einsparung möglich <strong>ist</strong>. Die ersten 15.000 Liter<br />
des synthetischen Benzins wurden im Mai 2023 an <strong>der</strong> Demonstrations-<br />
und Versuchsanlage in Freiberg abgeholt. „Im Projekt soll<br />
die kontinuierliche Herstellung synthetischen Benzins in einer<br />
Großversuchsanlage an <strong>der</strong> TU Bergakademie Freiberg im halbindustriellen<br />
Maßstab untersucht werden. Die wesentlichen Ziele<br />
sind die Verbesserung des Prozessführung und eine Erhöhung<br />
<strong>der</strong> Produktqualität, um die Emission von Schadstoffen während<br />
<strong>der</strong> Verbrennung zu minimieren”, erklärt Experte Martin Gräbner.<br />
Auch wie die E-Fuels an die Kunden und in die Autos kommt, soll<br />
untersucht werden. „Darüber hinaus bewertet das Konsortium<br />
mögliche Vertriebs- und Markteinführungsszenarien sowie die zugehörigen<br />
gesetzlichen Rahmenbedingungen“, erklärt Verfahrenstechnik-Professor.<br />
Die <strong>CDU</strong>-Fraktion unterstützt die Forschung zu<br />
E-Fuels. Bereits Anfang 2023 hat sich die Fraktion in einem Positionspapier<br />
einstimmig dafür ausgesprochen. „Die Antworten auf<br />
die Energiekrise und den Klimawandel können nur Technologie,<br />
Forschung und Wissenschaft sein”, sagt Susan Leithoff, die stellvertretende<br />
Vorsitzende <strong>der</strong> <strong>CDU</strong>-Fraktion. „Die <strong>CDU</strong>-Fraktion steht<br />
für einen marktwirtschaftlichen und technologieoffenen Kurs in<br />
<strong>der</strong> Energiepolitik. Wir wollen in Sachsen hierzu eine Kultur des<br />
Ermöglichens för<strong>der</strong>n, die ideologiefrei nach den besten Lösungen<br />
sucht. Die TU Bergakademie <strong>ist</strong> bei <strong>der</strong> Erforschung synthetischer<br />
Kraftstoffe führend. Mit E-Fuels könnten Verbrennungsmotoren<br />
auch in den kommenden Jahrzehnten weiter genutzt werden. <strong>Das</strong><br />
<strong>ist</strong> nicht nur ökologisch sinnvoll, son<strong>der</strong>n auch ökonomisch und<br />
ressourcenschonend“, erklärt die <strong>CDU</strong>-Abgeordnete.<br />
WIR HABEN<br />
1000 METER<br />
GESCHAFFT!<br />
Zahlreiche Bürgerinitiativen hatten ihn gefor<strong>der</strong>t: den<br />
Mindestabstand von neuen Windenergieanlagen zur<br />
Wohnbebauung auf 1.000 Meter festzulegen. <strong>Das</strong> war<br />
eine wesentliche For<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> <strong>CDU</strong>-Fraktion im Koalitionsvertrag,<br />
<strong>der</strong> erfolgreich umgesetzt wurde. „Damit gehen<br />
wir auf die Belange <strong>der</strong> zahlreichen Bürgerinitiativen<br />
gegen Windkraftanlagen ein. Jetzt steht es verbindlich in<br />
<strong>der</strong> neuen Bauordnung drin. <strong>Das</strong> sorgt für Gerechtigkeit<br />
und Klarheit in Sachsen. Denn <strong>der</strong> Ausbau erneuerbarer<br />
Energien braucht die Akzeptanz vor Ort, in den Regionen.<br />
Erst recht in Zeiten, da Deutschland versuchen muss, unabhängiger<br />
von russischen Rohstoffen zu werden! Eine<br />
Energiewende geht nicht mit <strong>der</strong> Brechstange“, sagt <strong>der</strong><br />
<strong>CDU</strong>-Abgeordnete Andreas Heinz.<br />
Andreas Heinz<br />
<strong>CDU</strong>-Abgeordneter<br />
Prof. Martin Gräbner zeigt eine<br />
Probe aus <strong>der</strong> Versuchs- und Demonstrationsanlage<br />
in Freiberg<br />
Seit 2022 gilt die 1.000-Meter-Regel<br />
für Windrä<strong>der</strong>. So<br />
groß muss <strong>der</strong> Abstand<br />
neuer Windrä<strong>der</strong> zu Wohnhäusern<br />
sein<br />
77
HIER DREHT SICH<br />
ALLES UM HOLZ<br />
78
<strong>Das</strong> Bauen mit Holz hat in Sachsen lange<br />
Tradition. <strong>Das</strong> Holzbaukompetenzzentrum<br />
hat den Auftrag, den Baustoff wie<strong>der</strong><br />
bekannter zu machen. Denn er <strong>ist</strong> eine echte<br />
Alternative zu Stein und Beton<br />
„Bei uns dreht sich alles bei uns um den Rohstoff Holz“, sagt<br />
Geschäftsführer Sören Glöckner. <strong>Das</strong> Holzkompetenzzentrum<br />
<strong>ist</strong> im Rahmen <strong>der</strong> Holzbauinitiative <strong>der</strong> Sächsischen Staatsregierung<br />
und auf Initiative <strong>der</strong> <strong>CDU</strong>-Fraktion 2021 gegründet<br />
worden. Ziel <strong>der</strong> Einrichtung: den Einsatz von Holz im Bauwesen<br />
voranzubringen und Akteure im Bauwesen durch Qualifizierung<br />
und Fortbildung weiterzubringen. So knüpft die Arbeit<br />
des HKS an die Traditionen des mo<strong>der</strong>nen Holzbaus aus Sachsen<br />
an. Denn vor rund 100 Jahren spielte <strong>der</strong> im europäischen Markt<br />
eine zentrale Rolle, etwa beim Bau von Fachwerk- und Umgebindehäusern.<br />
„Der Holzbau nimmt in <strong>der</strong> Baubranche eine<br />
Schlüsselstellung ein“, so Bauingenieur Glöckner.<br />
HKS-Geschäftsführer Sören Glöckner vor <strong>der</strong> 21. Oberschule in Dresden<br />
zeigt stolz die Innenansicht eines Wohn- und Geschäftshauses in Leipzig<br />
Die Akteure des Holzbaus im Fre<strong>ist</strong>aat Sachsen sind unter dem<br />
Dach <strong>der</strong> Zukunftsinitiative simul+ des Sächsischen Staatsmin<strong>ist</strong>eriums<br />
für Regionalentwicklung miteinan<strong>der</strong> vernetzt.<br />
Sechs Handlungsfel<strong>der</strong> hat man identifiziert: Aus- und Fortbildung,<br />
Bereitstellen von Informationen zum Bauen mit Holz,<br />
Unterstützung von Holz-Bauprojekten <strong>der</strong> öffentlichen Hand,<br />
Ausbau <strong>der</strong> Wertschöpfung in Sachsen, Netzwerkarbeit und die<br />
Umsetzung beispielgeben<strong>der</strong> Pilotprojekte. Erste Projekte können<br />
sich schon sehen lassen: etwa die umgebaute 21. Oberschule<br />
auf dem Schilfweg in Dresden, entstanden in kürzester Zeit in<br />
Holzmodul-Bauweise. O<strong>der</strong> das geplante Punktholzhochhaus<br />
PHH 16 in Leipzig-Paunsdorf, das 57 Meter hoch werden und mit<br />
so viel Holzbau wie möglich umgesetzt werden soll. Bisher gibt<br />
es in Deutschland kein vergleichbares Gebäude. Und auch die<br />
Mitmachausstellung „Alles Holz“ in <strong>der</strong> Alten Hauptpost auf <strong>der</strong><br />
Königsbrücker Straße in Dresden sucht ihresgleichen.<br />
Mehr als 500 Schulklassen nutzten schon die Mitmachstationen von „Alles<br />
Holz“, hier <strong>der</strong> Minidachstuhlbau<br />
Der <strong>CDU</strong>-Abgeordnete Ingo Flemming sagt: „Holz <strong>ist</strong> ein wertvoller,<br />
ökologischer und regional verfügbarer Baustoff. Er speichert<br />
Kohlendioxid über lange Zeit in Bauwerken. Hinsichtlich<br />
des Energieeinsatzes bei Herstellung und Verarbeitung weisen<br />
Holzbauteile eine günstige Bilanz auf. Zugleich <strong>ist</strong> Holz ein vielseitiger<br />
Baustoff, mit dem sich unterschiedlichste Bauaufgaben<br />
umsetzen lassen. Durch einen hohen Vorfertigungsgrad und<br />
mo<strong>der</strong>ne Fertigungstechniken sind mit Holzbau kurze Bauzeiten<br />
bei Neubau und Sanierung möglich.“<br />
Ingo Flemming<br />
<strong>CDU</strong>-Abgeordneter<br />
EIN ECHTES VORBILD<br />
„Sachsen kann ein Vorbild beim Baustoff<br />
Holz werden. Holz <strong>ist</strong> eine echte<br />
Alternative zu Stein und Beton.“<br />
79
ICH WEISS,<br />
WAS DU<br />
Lucas hat den Sachsensommer beim<br />
Handballverein SV Medizin Bad Gottleuba<br />
absolviert. <strong>Das</strong> <strong>ist</strong> für ihn auch<br />
Vorbereitung auf sein Sportmanagement-Studum<br />
LETZTEN<br />
SOMMER<br />
GETAN<br />
HAST<br />
Martin Modschiedler<br />
<strong>CDU</strong>-Abgeordneter<br />
MEHR HEIMATGEFÜHL<br />
„Mit dem Sachsensommer geben wir<br />
den Jugendlichen ein Gefühl für ihre Heimat<br />
und wir stärken nachhaltig das Ehrenamt<br />
in den Kommunen. Deshalb stellen<br />
wir extra 700.000 Euro im Haushalt<br />
dafür zur Verfügung.“<br />
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Jugendliche, die sich engagieren wollen, können jetzt den Sachsensommer absolvieren. So<br />
wie Lucas und Arthur, die ihren Handballverein beim Sommercamp unterstützt haben<br />
Kurz vor 7 Uhr morgens in <strong>der</strong> idyllisch gelegenen Jugendherberge<br />
mitten in Altenberg. Der Wecker klingelt, Frühsport steht<br />
auf dem Programm. Fast 70 Kin<strong>der</strong> und Jugendliche des Handballklubs<br />
SV Medizin Bad Gottleuba starten den Tag im Trainingscamp<br />
gemeinsam mit einer Jogging-Runde. Ganz vorn<br />
mit dabei: Lucas und Arthur. Beide haben im vergangenen Sommer<br />
hier ihren Sachsensommer verbracht. <strong>Das</strong> Programm gibt<br />
es seit 2023. Junge Menschen zwischen 16 und 21 Jahren haben<br />
so die Möglichkeit, sich beruflich zu orientieren und Dinge auszuprobieren.<br />
Dafür erhalten sie eine Aufwandsentschädigung<br />
von bis zu 250 Euro pro Monat. „Wir sind eine große Familie, das<br />
harmoniert richtig gut“, erzählt Lucas. „Bei uns <strong>ist</strong> je<strong>der</strong> willkommen.“<br />
Seit inzwischen mehr als zehn Jahren spielen die beiden<br />
Jungs Handball in Bad Gottleuba. Lucas als Rechtsaußen, Arthur<br />
im Tor. Trainer Rene Klinger hatte ihnen das Angebot gemacht,<br />
sich im August im Rahmen des Sachsensommers für den Verein<br />
zu engagieren und das Trainingscamp zu begleiten. Lange überlegen<br />
mussten sie nicht. „Soziales Engagement wird immer gebraucht,<br />
vor allem im Sport. <strong>Das</strong> macht sich ja nicht von selbst,<br />
das <strong>ist</strong> immer viel Arbeit“, sagt Arthur. Was am me<strong>ist</strong>en Spaß<br />
macht? „<strong>Das</strong> Trainingslager“, antworten beide einstimmig. Die<br />
Arbeit mit Kin<strong>der</strong>n und Jugendlichen sei for<strong>der</strong>nd, aber auch<br />
abwechslungsreich. „Kin<strong>der</strong> sind unberechenbar und lassen<br />
sich immer ganz neue und wilde Dinge einfallen. Da gibt es immer<br />
was zu lachen“, meint Arthur. Offenheit <strong>ist</strong> in ihren Augen<br />
Grundvoraussetzung für die ehrenamtliche Arbeit im Verein. Es<br />
braucht „eine Respektsperson, mit <strong>der</strong> man trotzdem Spaß haben<br />
kann“, fasst Lucas zusammen. Und Handball bedeute vor<br />
allem eines: Teamarbeit. Ob gemeinsam auf dem Spielfeld o<strong>der</strong><br />
hinter den Kulissen. Lucas kommt das Engagement beson<strong>der</strong>s<br />
entgegen: Sein Ziel <strong>ist</strong> ein Sportmanagement-Studium. Während<br />
des Sachsensommers hat er <strong>Einblick</strong>e in den Aufbau und<br />
die Organisation eines Sportvereins bekommen. „Was da alles<br />
an Arbeit dahintersteckt, bekommt man als Spieler oft gar nicht<br />
mit“, staunt er. Ein bisschen traurig, dass das Camp bald wie<strong>der</strong><br />
vorbei <strong>ist</strong>, sind Arthur und Lucas schon. „Es schweißt eine Mannschaft<br />
zusammen, wenn man den ganzen Tag gemeinsam verbringt.“<br />
Der <strong>CDU</strong>-Abgeordnete Martin Modschiedler sagt: „Mit<br />
dem Sachsensommer stärken wir das gesellschaftliche Engagement<br />
junger Menschen und das Wir-Gefühl in unserer Heimat.<br />
Der Sachsensommer war eines <strong>der</strong> Wahlversprechen, das die<br />
<strong>CDU</strong>-Fraktion erfolgreich umgesetzt hat."<br />
SO KANNST DU<br />
MITMACHEN<br />
Der Sachsensommer richtet sich an Jugendliche<br />
zwischen 16 und 21 Jahren. Sie<br />
können sich von Juni bis September für<br />
drei Wochen bis maximal drei Monate<br />
an einer Einsatzstelle ihrer Wahl engagieren.<br />
Interessierte können sich bei <strong>der</strong><br />
Engagementstiftung Sachsen melden.<br />
Dort gibt es eine L<strong>ist</strong>e von Einsatzstellen<br />
und Auskunft zum genauen Verfahren.<br />
Willkommen sind auch Vereine und Institutionen,<br />
die sich als Einsatzstelle anbieten<br />
wollen.<br />
Mehr Infos unter:<br />
www.sachsensommer.de<br />
Die Sachsensommer-Jugendlichen<br />
unterstützten den Trainer und<br />
konnten dabei lernen, wie die Arbeit<br />
mit Kin<strong>der</strong>n im Verein <strong>ist</strong><br />
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Bei <strong>der</strong> Le<strong>ist</strong>ungsdiagnostik wird unter<br />
an<strong>der</strong>em die Atmung und <strong>der</strong><br />
Herz-Kreislauf-Rhythmus getestet. Mit<br />
den Ergebnnissen kann dann das Training<br />
<strong>der</strong> Athleten angepasst werden<br />
TEMPO BEIM SPITZENSPORT<br />
Wolf-Dietrich Rost <strong>ist</strong> sportpolitischer<br />
Sprecher <strong>der</strong> <strong>CDU</strong>-Fraktion und setzt<br />
sich für die Zusammenarbeit mit den<br />
Sportverbänden ein<br />
Regelmäßig <strong>ist</strong> die <strong>CDU</strong>-Fraktion unterwegs, um sich zu aktuellen<br />
Themen zu informieren. Beim sportpolitischen Gespräch kam die<br />
Fraktion im Olympiastützpunkt Sachsen in Chemnitz mit dem<br />
Sächsischen Sportmin<strong>ist</strong>er zusammen. Gemeinsam mit weiteren<br />
Entscheidungsträgern des sächsischen Spitzensports wurde erörtert,<br />
wie <strong>der</strong> Fre<strong>ist</strong>aat aufgestellt <strong>ist</strong> und was bei <strong>der</strong> Nachwuchsgewinnung,<br />
auch im Breitensport, verbessert werden kann. Auch<br />
die engere Zusammenarbeit mit den Sportverbänden stand auf<br />
<strong>der</strong> Tagesordnung. „Mit stabil über 670.000 Mitglie<strong>der</strong>n in knapp<br />
4.400 Vereinen trotzt <strong>der</strong> Sport allen Rückgängen in den Bevölkerungszahlen.<br />
<strong>Das</strong> <strong>ist</strong> das sichtbare Zeichen von 30 Jahre guter<br />
<strong>CDU</strong>-Sportpolitik. Mit dem För<strong>der</strong>programm ‚Ehrenamt stärken<br />
im Sport‘ sorgen wir für eine wichtige finanzielle Unterstützung.<br />
Schließlich le<strong>ist</strong>en unsere Sportvereine mit ihren Ehrenamtlichen<br />
wertvolle Arbeit für unsere Gesellschaft, dafür danken wir ihnen<br />
sehr. Deshalb werden wir den Breitensport auch in den kommenden<br />
Jahren auf hohem Niveau Schritt für Schritt weiter voranbringen“,<br />
sagt <strong>der</strong> <strong>CDU</strong>-Abgeordnete Wolf-Dietrich Rost.<br />
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EINBLICK <strong>ist</strong> das politische <strong>Magazin</strong> <strong>der</strong> <strong>CDU</strong>-Fraktion mit<br />
Reportagen und Interviews zu Land, Leuten und Politik in<br />
Sachsen. Es erscheint in gedruckter Form zwei- bis dreimal<br />
Mal im Jahr. In je<strong>der</strong> <strong>Ausgabe</strong> beschäftigt sich EIN-<br />
BLICK mit einem an<strong>der</strong>en <strong>Thema</strong>. In <strong>der</strong> aktuellen <strong>Ausgabe</strong>,<br />
die Ihnen vorliegt, zieht die <strong>CDU</strong>-Fraktion Bilanz.<br />
Themen <strong>der</strong> vorangegangenen <strong>Ausgabe</strong>n waren zum Beispiel<br />
„Kommunen“, „Werte“, „Handwerk“ und „Ehrenamt“.<br />
EINBLICK sticht dabei durch seine beson<strong>der</strong>e Art <strong>der</strong> Berichterstattung<br />
hervor: Wir treffen die Menschen vor Ort und lassen<br />
sie zu Wort kommen. Über unsere Reportagen, Berichte<br />
und Interviews wird so deutlich, wie die Arbeit <strong>der</strong> <strong>CDU</strong>-Fraktion<br />
des Sächsischen Landtages im Fre<strong>ist</strong>aat wirkt. Natürlich<br />
kommen dabei auch unsere Abgeordneten zu Wort. Aber:<br />
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83<br />
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„Es kommt nicht darauf an, die Zukunft vorauszusagen,<br />
son<strong>der</strong>n darauf, auf die Zukunft<br />
vorbereitet zu sein.“<br />
Perikles<br />
„Mehr als die Vergangenheit interessiert<br />
mich die Zukunft, denn in ihr gedenke ich<br />
zu leben.“<br />
Albert Einstein<br />
„Die Zukunft soll man nicht voraussehen<br />
wollen, son<strong>der</strong>n möglich machen.“<br />
Antoine de Saint-Exupéry<br />
„Die beste Art, die Zukunft vorherzusagen,<br />
<strong>ist</strong>, sie selbst zu kreieren.“<br />
Abraham Lincoln<br />
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