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CDU-Magazin Einblick (Ausgabe 19) - Thema: Das ist der Weg

Das politische Magazin der CDU-Fraktion des Sächsischen Landtages

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„Politik beginnt mit<br />

<strong>der</strong> Anerkennung <strong>der</strong><br />

Wirklichkeit.“<br />

Chr<strong>ist</strong>ian Hartmann, Fraktionsvorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong> <strong>CDU</strong>-Fraktion im Sächsischen Landtag<br />

bände. Und unser deutliches NEIN zur Cannabisfreigabe stieß<br />

bei den Koalitionspartnern auch auf Unverständnis.“<br />

Warum hat sich Ihre Fraktion so deutlich gegen die Legalisierung<br />

von Cannabis gestellt?<br />

„Wir waren extra im vergangenen Jahr zur Klausurtagung in den<br />

Nie<strong>der</strong>landen. Dort haben wir mit den Verantwortlichen bei Polizei<br />

und Justiz gesprochen. In den Nie<strong>der</strong>landen sagten uns alle Behörden<br />

und auch die Politik: Macht nicht den gleichen Fehler wie wir!<br />

Mit <strong>der</strong> Freigabe wurde eine Büchse <strong>der</strong> Pandora geöffnet.“<br />

Jetzt <strong>ist</strong> sie dank <strong>der</strong> Ampel auf …<br />

„… und das trotz vieler fachlicher Bedenken unterschiedlicher<br />

Min<strong>ist</strong>er – roter wie grüner – aus unterschiedlichen Bundeslän<strong>der</strong>n.<br />

Alle Innenmin<strong>ist</strong>er haben die Bundesregierung gewarnt,<br />

die Justizmin<strong>ist</strong>er, die Verkehrsmin<strong>ist</strong>er und allen voran<br />

die Gesundheitsmin<strong>ist</strong>er. Es <strong>ist</strong> ein fachlich nicht zu Ende<br />

gedachtes Gesetz.“<br />

Und wieso sind die Koalitionspartner beim Vergabegesetz<br />

verärgert?<br />

„Bauindustrie, Kammern und die Vereinigung <strong>der</strong> Sächsischen<br />

Wirtschaft haben große Bedenken zum Entwurf des Vergabegesetzes.<br />

Es geht uns darum, die wirtschaftliche Handlungsfähigkeit<br />

in unserem Land zu wahren. Wir sind nicht gegen ein Vergabegesetz<br />

als solches. Es <strong>ist</strong> <strong>der</strong> vorliegende Entwurf, <strong>der</strong> sowohl<br />

von uns als auch von den Kammern nicht akzeptiert wird und<br />

nachgebessert werden muss.“<br />

Hatten Sie nicht 20<strong>19</strong> im Koalitionsvertrag zugesagt, dass dieses<br />

Gesetz kommt?<br />

„Ja, das stimmt. Aber zuerst kam im Frühjahr 2020 Corona. Die<br />

Pandemie hat dieses Land fast zwei Jahre lahmgelegt und auch<br />

in <strong>der</strong> Wirtschaft zu erheblichen Verwerfungen geführt. Danach<br />

kam es zum Ukrainekrieg mit erheblichen Folgen für die Energieversorgung<br />

in Deutschland. Lieferengpässe und massive Kostensteigerungen<br />

haben Bürgern und Unternehmen zugesetzt.<br />

Auswirkungen, die wir heute noch spüren. Deutschland wird als<br />

einziges europäisches Land in diesem Jahr voraussichtlich ein<br />

Nullwachstum haben. Vor diesem Hintergrund können wir uns<br />

doch nicht auf einer politischen Vereinbarung von 20<strong>19</strong> ausruhen<br />

und ignorieren, was seitdem in diesem Land passiert <strong>ist</strong>.“<br />

Trifft das auch auf das Agrarstrukturgesetz zu?<br />

„Auch hier heißt es, die Lebenswirklichkeit zur Kenntnis zu<br />

nehmen. Der Sächsische Bauernverband, Land schafft Verbindung,<br />

Familienbetriebe und Genossenschaften – all die großen<br />

Verbände wollen das Gesetz in dieser Form nicht. Sie haben auf<br />

zahlreiche inhaltliche Probleme des Entwurfs hingewiesen. Für<br />

uns steht fest: Wir werden kein Gesetz gegen die Mehrheit <strong>der</strong><br />

Bauernverbände machen.“<br />

Werden Sie und die Grünen noch Freunde?<br />

„Die grüne Justizmin<strong>ist</strong>erin hat es in einem Interview klar gesagt:<br />

‚Diese Koalition <strong>ist</strong> kein Spaziergang und wir sind auch<br />

keine Freunde.‘ Dem möchte ich nicht wi<strong>der</strong>sprechen. Es gibt<br />

eine Arbeitsebene und es geht uns darum, Sachsen so gut wie<br />

möglich durch das aktuell schwierige Umfeld zu manövrieren.<br />

Die Ampel-Koalition in Berlin macht uns die Arbeit dabei<br />

aber nicht leichter.“<br />

Wird es so weiterlaufen beim nächsten Doppelhaushalt?<br />

„Unser Anspruch <strong>ist</strong> es, eine langfr<strong>ist</strong>ig orientierte und verlässliche<br />

Finanzpolitik für Sachsen zu machen. Daher denken wir<br />

schon heute über die Landtagswahl im September hinaus. Die<br />

<strong>CDU</strong> will auch zukünftig Sachsen gestalten! Unser konservativer<br />

Umgang mit Geld hat Sachsen in den zurückliegenden Jahrzehnten<br />

immer sicher auch durch die größten Krisen gebracht.<br />

Deshalb werden wir diesen <strong>Weg</strong> konsequent weitergehen, denn<br />

so erhalten wir auch langfr<strong>ist</strong>ig die Gestaltungsspielräume für<br />

alle Sachsen.“<br />

Aber es gibt mehr Wünsche als Geld. Wie gehen Sie damit um?<br />

„Nur mit <strong>Ausgabe</strong>ndisziplin! Die Verfassung gibt vor, dass wir<br />

nur so viel ausgegeben können, wie in die Kassen des Fre<strong>ist</strong>aates<br />

fließt. Deshalb <strong>ist</strong> uns als Fraktion klar, dass wir Prioritäten<br />

setzen müssen. Ganz oben stehen eine funktionierende staatliche<br />

Infrastruktur, gute Bildung, medizinische Versorgung und<br />

le<strong>ist</strong>ungsstarke Kommunen.“<br />

Was <strong>ist</strong> ein beson<strong>der</strong>er Erfolg <strong>der</strong> <strong>CDU</strong>-Fraktion?<br />

„Es gibt nicht den einzelnen Erfolg. Wir tragen die Verantwortung<br />

für das gesamte Land, was sich auch in unserer politischen<br />

Programmatik wi<strong>der</strong>spiegelt. Wir haben uns um den Brandund<br />

Katastrophenschutz gekümmert, den Schulhausbau <strong>der</strong><br />

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