CDU-Magazin Einblick (Ausgabe 19) - Thema: Das ist der Weg

von Unterstützern gebildet. Der Heimatverein
Prohlis und die JugendKunstschule
waren begeistert. Auch die adligen
Erben derer von Crailsheim standen
der Spurensuche auf ihrem Grund und
Boden aufgeschlossen gegenüber. Denn
einst stand an dieser Adresse das 1888
eingeweihte Schloss Prohlis. Ein imposantes
Bauwerk im Barockstil, umgeben
von einem weitläufigen Park. Er war
mit prächtigen Gärten und Wasseranlagen
versehen und das Refugium einer
adligen Familie. Mit seiner symmetrischen
Fassade, den eleganten Säulen,
großen Fenstern und dem imposanten
Eingangsportal war es ein architektonisches
Juwel. Nur acht Kilometer von der
Dresdner Altstadt entfernt. Mehrfach
wechselten die Besitzer, die das Schloss
umbauten und erweiterten. Prächtige
Feste und rauschende Bälle machten es
zu einem Anziehungspunkt nicht nur
für die feine Gesellschaft der Elbmetropole.
Damit war nach der Bombardierung
Dresdens im Zweiten Weltkrieg
Schluss: Zwar wurden Teile des Schlosses
nach dem Krieg wiederhergestellt,
aber im Laufe der Jahrzehnte verfiel
es zusehends. Ein Brand im Jahr 1980
verwüstete das ehemals so herrliche
Ensemble. Fünf Jahre später folgte der
Abriss. Bald wuchs Gras darüber und
es war vollkommen von der Oberfläche
verschwunden. Seit über zweieinhalb
Jahren aber tut sich auf dem Grundstück
wieder Bemerkenswertes.
für Fundstück frei. Stolz rücken Mädchen
und Jungen unter Begleitung ihrer
Pädagogen mit Schaufeln, Spateln und
Pinseln an und gehen auf Spurensuche.
Die Begeisterung seit dem offiziellen
Start ist ungebrochen. Gefunden wurden
bisher neben intakten Grundmauern
u.a. Reste einer Tür, Schilder, Glasund
Keramikbruch, Eisenabdeckungen,
eine Tresortür und Stuckelemente. Alles
wird gut gesichert. Kleinere, nicht so bedeutende
Funde dürfen nach Sichtung
auch mal mit nach Hause genommen
werden. Das macht u.a. den Reiz für die
Kinder aus. Im ganzen Jahr kommen
zehn Schulklassen aus ganz Dresden,
die Prohliser Schüler leider nur vereinzelt.
„Es ist ein Projekt, über dem offensichtlich
ein guter Geist schwebt. Bei
dem wie in Zeitlupe kleine Schätze gesucht
und gehoben werden können“, so
Peter Neukirch. Der CDU-Abgeordnete
und Sachsens Kultusminister Christian
Piwarz sagt: „Es freut mich sehr, dass ich
dazu beitragen konnte, diesem Projekt
die Nutzung eines Büro- und Lagercontainers
zu vermitteln. Insbesondere jungen
Menschen bietet sich hier die tolle
Gelegenheit, Geschichte im wahrsten
Sinne des Wortes zu begreifen. Über
die praktische Tätigkeit werden Ortsgeschichte
und Grundzüge wissenschaftlichen
Arbeitens anschaulich vermittelt.
Das ist gelungene Museumspädagogik,
von der der ganze Stadtteil profitiert.“
Alle Beteiligten sind sich einig: Spuren
der Vergangenheit sichtbar zu machen
ist einfach etwas Schönes.
Jeder, der will, kann hier mitmachen,
aber vor allem Schulklassen werden
hier zu Hobby-Archäologen. In der Erde
grabend legen sie von Frühjahr bis
Herbst Stadtteilgeschichte Fundstück
Der CDU-Abgeordnete und Sachsens
Kultusminister Christian
Piwarz (links) unterstützt die Freilegung
des Prohliser Schlosses
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