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Ich sollte Attentäter werden - ignaz

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<strong>Ich</strong> <strong>sollte</strong> <strong>Attentäter</strong> <strong>werden</strong> http://www.terrorfehlschlag.de/terrorfehlschlagbuch.htm<br />

und das vermeintliche Killerkommando am Bahnhof nicht vergessen.<br />

Einige Tage später ging ich gerade mit den Kindern spazieren. <strong>Ich</strong> ging gerade aus meiner Straße heraus,<br />

da sah ich zwei Ausländer. Sie gingen in der Luisenstraße von Haus zu Haus und notierten sich offenbar<br />

die Adressen. Dann bogen sie in meine Straße ein. <strong>Ich</strong> stand auf der gegenüberliegenden Ecke der Straße.<br />

Es waren Verbrechertypen. <strong>Ich</strong> habe Dank meiner Sturm- und Drangzeit einen Blick dafür. Da hatte ich<br />

keinen Zweifel. Sie waren nicht besonders gut angezogen, aber für Ausländer recht groß. Einer von ihnen<br />

sah zu mir rüber. <strong>Ich</strong> fühlte, dass er mich kannte. <strong>Ich</strong> war das Wild, hinter dem sie her waren, das wusste<br />

ich in der Sekunde. <strong>Ich</strong> hatte keine Zweifel. Der Blick hatte mir alles gesagt. Alles in mir verkrampfte sich<br />

vor Angst, doch ich ließ mir nichts anmerken. <strong>Ich</strong> tat ganz normal. Dann bogen meine Kinderchen um die<br />

Ecke und ich musste weiter. Obwohl es mich interessiert hätte, ob sie auch an meinem Haus die Adressen<br />

aufschrieben, verzichtete ich darauf. Sie wären sonst misstrauisch geworden. <strong>Ich</strong> glaubte damals zu<br />

wissen:<br />

„<strong>Ich</strong> bin tot!“<br />

So gut wie jedenfalls. <strong>Ich</strong> dachte an meine Sünde mit dem Computerspiel und die Warnung von Polarstar<br />

ein halbes Jahr vorher: „DIE können alles mit dir machen ...“ Wie <strong>sollte</strong> ich da wieder rauskommen?<br />

<strong>Ich</strong> hatte noch weitere Begegnungen. Einmal war ich gerade mit meinen Kinderchen in der Luisenstraße.<br />

Da kam uns ein ausländischer Mann entgegen. Er schlenderte betont langsam an mir vorbei, und schien<br />

kein Ziel zu haben. <strong>Ich</strong> spürte, dass sein ganzes Denken im Moment darauf gerichtet war, möglichst<br />

unauffällig an mir vorbeizugehen. Vielleicht denkt jetzt der eine oder andere, dass ich spinne, aber ich<br />

habe eine ziemlich gute Menschenkenntnis. <strong>Ich</strong> fühle so was halt, ohne es erklären zu können. <strong>Ich</strong> bin in<br />

der Zeit mit Sicherheit an Hunderten Menschen vorbeigegangen. Bei denen habe ich nichts bemerkt. Die<br />

hatten ein Ziel. Sie wollten in die Stadt oder zum Edeka oder wollten einfach nur mal um den Block<br />

spazieren gehen. Bei all diesen Menschen sprang mein Frühwarnsystem nicht an. Aber bei diesem Mann.<br />

Der wollte nur unauffällig an mir vorbei.<br />

Ein anderes Mal fast an der selben Stelle: <strong>Ich</strong> war wieder mal mit den Kinderchen unterwegs. Da kam aus<br />

den Mietshäusern in der Luisenstraße ein anderer Ausländer. Er erblickte mich und stolperte unmerklich<br />

ein bisschen. Er sah dem Typen ähnlich, der mich beim Einsteigen in den Zug so auffällig fixiert hatte. <strong>Ich</strong><br />

weiß aber nicht genau, ob er es wirklich war.<br />

An einem anderen Tag: <strong>Ich</strong> war wie immer mit den Kindern unterwegs. Da standen an der Ecke<br />

Luisenstraße – Rolandstraße zwei junge Frauen. Sie waren fast schon extravagant gekleidet. Solche<br />

Klamotten hatte ich im Viertel vorher noch nie gesehen. Sie sahen vom Rassetypus her wie Araberinnen<br />

aus. Oder waren es Israelinnen? An der Stelle, wo sie standen, wohnten ausnahmslos Deutsche. Was<br />

machten sie hier? Mein Inneres sträubte sich gegen ihre Anwesenheit. Solche Leute gab es in meiner<br />

Gegend normalerweise nicht! Beobachteten sie etwa mein Haus?<br />

Die beste Begegnung hatte ich jedoch am Üttelsheimer See. Dort gibt es einen Spielplatz und meine<br />

Kinderchen badeten auch gerne mal spontan im See. <strong>Ich</strong> war gerade unten am Wasser, da näherte sich ein<br />

Liebespärchen. Sie schienen Araber oder aber zumindest Semiten zu sein. Sie hatten eine dunkle<br />

Hautfarbe. <strong>Ich</strong> hatte noch nie in meinem Leben vorher ein arabisches Liebespärchen gesehen. Das war neu<br />

für mich. Es kam zwar vor, dass Araber deutsche Frauen vorzeigten, aber ein rein arabisches Liebespaar?<br />

Sie hatte nagelneue Boutiqueklamotten an und legten sich damit etwa 15 Meter von mir entfernt ins<br />

feuchte, dreckige Gras. Einen Steinwurf weiter wären auch Bänke gewesen. <strong>Ich</strong> beobachtete sie<br />

unauffällig, in dem ich ab und an mal mit möglichst desinteressiertem Blick zu ihnen hin sah. Das war<br />

kein Liebespaar. Nie und nimmer. Beide waren todernst. Die Frau sah ihren Partner nie verliebt an, wie<br />

das bei Liebespärchen sonst so üblich ist. Sie lächelten sich nicht an. Nichts an ihnen war verliebt. Ein<br />

arabisches Liebespärchen! Ideen hat der Mossad. Die müssen verrückt sein, dachte ich damals. <strong>Ich</strong> habe<br />

mir übrigens bei allen Begegnungen nichts anmerken lassen. <strong>Ich</strong> habe immer versucht einen völlig<br />

desinteressierten Eindruck zu machen. Dass ich es bei diesen Ausländern mit dem üblen israelischen<br />

Geheimdienst Mossad zu tun haben musste, vermutete ich damals schon wegen des rassischen<br />

Erscheinungsbildes der Leute, mit denen ich es hier zu tun hatte. Außerdem dürfte der Mossad der einzige<br />

0 von 149 16.07.2007 11:38

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