22.06.2020 Aufrufe

Gipfelblicke Lamer Winkel Sommer 2020

Wir laden Sie ein den Lamer Winkel und die Menschen hier im Magazin Gipfelblicke auf den nächsten Seiten kennen zu lernen. Wir setzen in dieser Ausgabe unsere kleine Serie der Berg-Porträts fort und schenken dieses Mal dem Kaitersberg-Höhenzug, der den Lamer Winkel und das Zellertal voneinander trennt, besondere Aufmerksamkeit.

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Das Gesetz schützt die Natur<br />

Unabhängig davon, dass es sich um ein FFH-Gebiet handelt,<br />

greife auch das Bundesnaturschutzgesetz: Für geschützte Arten,<br />

wie den Luchs, gelten – im Rahmen der Zugriffsverbote –<br />

auch Störungsverbote. Erhebliche Störungen sind während der<br />

Fortpflanzung und Aufzucht zu unterlassen. Solche liegen vor,<br />

wenn sich dadurch der Erhaltungszustand der lokalen Population<br />

verschlechtert. „Das steht klipp und klar im Gesetz“, betont<br />

der Naturfreund und trotz des anfänglichen Widerstandes werde<br />

das Betretungsverbot im Großen und Ganzen gut angenommen.<br />

Dasselbe gilt beim Schutz des Wanderfalken. Nistet ein solcher<br />

in einem der Felsen - in der Regel am Hohen Stein oder auf einem<br />

Felsen nahe der Kötztinger Hütte – greift ein zeitlich beschränktes<br />

Kletterverbot, bis die Jungen des Falken flügge sind.<br />

„Im Juli, August, September, Oktober können sich die Kletterer<br />

auch auf diese Felsen wieder ausdehnen“, so Markus Schmidberger.<br />

Es liege kein Kletterkonzept vor. Die Insider können nach<br />

Liebe, Lust und Laune die Wände besteigen. Das Landratsamt<br />

verfügte nur die besagte Luchs-Schutzzone im sogenannten<br />

Glasscherbenviertel und die zeitliche Verordnung zum Schutz<br />

des Wanderfalken. „Dieser Greifvogel sucht sich schon im März<br />

einen Felsen aus, für den ab diesem Zeitpunkt ein Kletterverbot<br />

herrscht, bis der Nachwuchs das Nest verlässt. 99 Prozent der<br />

Kletterer stehen dahinter. Das Problem ist, dass aufgrund der<br />

wenigen Zuwiderhandlungen letztendlich die Gefahr besteht,<br />

dass das Brutgeschäft in die Hose geht“, erläutert er und hofft,<br />

dass die „Ranger“ mit ihrer Beratung und Überzeugungsarbeit<br />

Erfolg haben. Die Feriengäste und Wanderer halten sich nach<br />

Der Verbleib auf den Wanderwegen ist unerlässlich. Das Auerwild<br />

hält sich oft nahe am Wegenetz auf.<br />

seiner Erfahrung im allgemeinen an die Vorgaben. Im Frühling<br />

und <strong>Sommer</strong> sollten die Wanderwege keinesfalls verlassen werden.<br />

Das Netz bildet das Rückgrat für die Besucherlenkung und<br />

führt den Wanderer zu den schönsten Ecken im <strong>Lamer</strong> <strong>Winkel</strong>.<br />

Für Hunde besteht Anleinpflicht im Auerhahnschutzgebiet. „Das<br />

ist elementar wichtig, weil sich das Auerwild oft nahe am Wegenetz<br />

aufhält“, erklärt der LBV-Geschäftsstellenleiter. Wenn eine<br />

Auerhenne mit Jungen von einem Hund aufgeschreckt wird,<br />

wird dies für ihren Nachwuchs lebensbedrohlich. „Der Wald ist<br />

für alle da – keine Frage. Aber man soll auch auf die Tiere Rücksicht<br />

nehmen, die dort ihr Zuhause haben.“<br />

Die Räuber Heigl Höhle<br />

Wie der Michael Heigl zum gesuchten Räuber wurde<br />

Die Sagengestalt des Kaitersbergers ist<br />

der Räuber Heigl. Im <strong>Lamer</strong> <strong>Winkel</strong> kursieren<br />

so manche Geschichten über den<br />

Rebellen. Diese wurden freilich immer<br />

wieder ausgeschmückt, so dass sie mit<br />

der einstigen Wirklichkeit wahrscheinlich<br />

nur mehr wenig zu tun haben. Nichts<br />

desto trotz ist jedoch eines gewiss und<br />

zwar die Existenz des Volkshelden, der<br />

sich auf dem Kaitersberg versteckt hielt.<br />

Der Räuber Heigl wurde im August 1816<br />

in Beckendorf, heute ein Ortsteil von Bad<br />

Kötzting, als Michael Heigl geboren. Als<br />

Bub arbeitete Michael als Hütejunge.<br />

Später begann er in Furth im Wald eine<br />

Lehre zum Schlosser. Angeblich hat er<br />

als 25-jähriger Münzen aus einem Opferstock<br />

gestohlen und stand von da<br />

an unter Polizeiaufsicht. Nachdem er<br />

in Kötzting als fahrender Händler unterwegs,<br />

ohne Gewerbeschein aufgegriffen<br />

wurde, floh er 1843 aus einem<br />

Straubinger Gerichtssaal. Diese Flucht<br />

in den Bayerischen Wald markierte seinen<br />

Wandel zum Räuber Heigl und war<br />

der Grundstein für seine Berühmtheit<br />

bis heute. Dass in den Überlieferungen<br />

mehr als nur ein Fünkchen Wahrheit<br />

steckt, beweisen nicht nur Gerichtsunterlagen.<br />

So soll er bei seinen Raubzügen<br />

sogar bis nach Landshut gekommen<br />

sein. Mit jedem Überfall wurde er<br />

bekannter, und mit seinem Bekanntheitsgrad<br />

stieg unweigerlich auch die<br />

Energie, die in die Suche nach ihm gesteckt<br />

wurde. Mit der „roudn Res“, so<br />

genannt wegen ihrer roten Haare, fand<br />

der Michael Heigl irgendwann eine Partnerin,<br />

die zu ihm hielt. Trotzdem musste<br />

er sich stets versteckt halten, um nicht<br />

hinter Gittern zu landen. Eine natürliche<br />

Höhle auf dem Kaitersberg bot sich, so<br />

heißt es zumindest in vielen Überlieferungen,<br />

als perfektes Versteck an. Der<br />

Eingang zur Höhle, die sich unterhalb<br />

des Kreuzfelsens befindet, war und ist<br />

Im Inneren bietet sie viel Platz und war so ein perfektes Versteck für den Volkshelden.<br />

Der Eingang zur Räuber Heigl Höhle auf dem Kaitersberg, unterhalb des Kreuzfelsen ist kaum<br />

zu erkennen …<br />

Der Weg zum Räuber Heigl<br />

Die Räuber Heigl Höhle, sein angebliches<br />

Versteck, befindet sich auf der<br />

Strecke zwischen Reitenstein und<br />

Kreuzfelsen. Unterwegs auf dem Wanderweg<br />

weißt eine Infotafel auf ihre<br />

Existenz hin. Zu erreichen ist sie beispielsweise<br />

bei einer schönen Wanderung<br />

mit Ausgangspunkt Schönbuchen<br />

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(Anfahrt mit dem Wanderbus möglich).<br />

Relativ gemütlich führt der Weg bis Reitenstein.<br />

Von dort gelangt man durch<br />

interessantes Gelände zum Versteck<br />

des Sozialrebellen und Volkshelden.<br />

Folgt man dem Weg weiter hinauf bis<br />

zum Kreuzfelsen (999m), über die<br />

Kötztinger Hütte zu den Rauchröhren<br />

„Das Bier vom Fuße des Ossers“<br />

berg SAGEN aktivWINTER<br />

bis heute recht unscheinbar und kaum<br />

zu erkennen. Der ideale Aufenthaltsort<br />

für einen Gesuchten. Unterstützung bekam<br />

der sogenannte „Höhlenmensch<br />

vom Kaitersberg“ nicht nur von seiner<br />

Res, sondern auch von Seiten der ärmeren<br />

Bevölkerung. Wenn sich der<br />

Räuber nämlich auf Beutezug begab, so<br />

suchte er sich vor allem reiche Bauern<br />

und Geistliche als Ziel aus. Einen Teil<br />

des Volkes auf seiner Seite hätte er so<br />

wahrscheinlich ein langes Leben führen<br />

können, wäre da nicht ein Verräter gewesen.<br />

Sein Höhlenversteck wurde entdeckt<br />

und am 18. Juni 1853 wurde der<br />

Räuber Heigl dort gefasst. In Straubing<br />

verurteilte ihn ein Gericht 1854 zum Tod<br />

durch Enthauptung. König Max II. hatte<br />

jedoch Erbarmen und wandelte die Todesstrafe<br />

in eine lebenslange Kettenstrafe<br />

um. Schriftlich belegt ist, dass Heigl<br />

wegen guter Führung am 22. September<br />

1854 von Straubing nach München<br />

ins Gefängnis in der Au verlegt wurde.<br />

Auch dort verhielt er sich vorbildlich und<br />

bekam deswegen 1856 eine Aufpasser-Stelle<br />

übertragen. Aufgrund seiner<br />

Zusammenarbeit mit dem Gefängnispersonal<br />

war er jedoch bei mehreren<br />

seiner Mitgefangenen unbeliebt. Im Alter<br />

von 41 Jahren, also 1857, ermordete<br />

einer von ihnen Michael Heigl.<br />

sowie dem Riedlstein (1134m) gelangt<br />

man schließlich über das Gut Eschlsaign<br />

wieder hinunter bis nach Arrach.<br />

Die gesamte Wegstrecke beträgt etwa<br />

14 Kilometer, wobei an die 650 Höhenmeter<br />

zu überwinden sind und eine<br />

Gehzeit von gut sechs Stunden ein geplant<br />

werden sollte.<br />

OSSER:<br />

Die Waidler Bier-Kultur<br />

18 gipfelBLICKE<br />

gipfelBLICKE<br />

19<br />

www.osser-bier.de

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