Behandlung von an den Parteivorstand überwiesenen ... - Die Linke
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Antrag: D.02.<br />
Antragsteller/innen: Rim Farha (Delegierte); Ellen Brombacher (Delegierte); Uwe-Jens Heuer;<br />
Uwe Hiksch; Klaus Höpcke; Friedrich Rabe (Teilnehmer mit beratender Stimme); Kurt<br />
Paetzold; Martina Tie<strong>den</strong>s (Teilnehmerin mit beratender Stimme); Wulf Kleus (Delegierter);<br />
Bärbel Schindler-Saefkow<br />
Dringlichkeits<strong>an</strong>trag <strong>an</strong> die 1. Tagung des 2. Parteitages der Partei DIE LINKE<br />
am 15. und 16. Mai 2010 in Rostock<br />
Der Antragskommission liegen die notwendigen UnterstützerInnenunterschriften vor.<br />
Der Parteitag möge beschließen:<br />
<strong>Die</strong> Delegierten des 2. Bundesparteitages der Partei DIE LINKE unterstützen das Positionspapier der Bundestagsfraktion DIE<br />
LINKE zum Nahost-Konflikt vom 20. April 2010.<br />
Begründung: Häufig wer<strong>den</strong> Genossinnen und Genossen der LINKEN zur Stellung der Partei zum Nahost-Konflikt gefragt.<br />
Eine Positionierung des Parteitages zum beiliegen<strong>den</strong> Beschluss der Fraktion würde die Mehrheitsposition in der <strong>Linke</strong>n zu<br />
dieser Frage klarstellen.<br />
Anlage<br />
Position der Fraktion DIE LINKE zum Nahost-Konflikt<br />
Beschluss der Fraktion DIE LINKE. im Bundestag vom 20. April 2010<br />
Für DIE LINKE gilt, dass Deutschl<strong>an</strong>d wegen der furchtbaren Verbrechen der Deutschen <strong>an</strong> <strong>den</strong> Jüdinnen und Ju<strong>den</strong> während<br />
des Nationalsozialismus eine besondere Ver<strong>an</strong>twortung gegenüber Israel und gegen jede Art <strong>von</strong> Antisemitismus, Rassismus,<br />
Unterdrückung und Krieg hat. <strong>Die</strong>se Ver<strong>an</strong>twortung ist nicht relativierbar; sie schließt das Bemühen um einen<br />
palästinensischen Staat und die Gar<strong>an</strong>tie des Existenzrechts Israels ein.<br />
Wir sehen uns in einer Doppelver<strong>an</strong>twortung und sind mit <strong>den</strong> Menschen in Israel und Palästina solidarisch. Eine einseitige<br />
Parteinahme in diesem Konflikt wird nicht zu seiner Lösung beitragen.<br />
Für uns ist der Maßstab das internationale Völker- und Menschenrecht, das für alle Staaten und Konfliktparteien zu gelten<br />
hat. Jegliche Gewalt<strong>an</strong>wendung der beteiligten Parteien wird <strong>von</strong> uns verurteilt.<br />
<strong>Die</strong> umf<strong>an</strong>greichen fin<strong>an</strong>ziellen Unterstützungen der Bundesregierung und der Europäischen Union für die Palästinenser<br />
können dazu beitragen, die hum<strong>an</strong>itäre Katastrophe im Gazastreifen und im Westjord<strong>an</strong>l<strong>an</strong>d abzufedern. Dennoch stellt die<br />
israelische Besatzung, die noch immer bestehende Abriegelung des Gazastreifens, die zu einem systematischen M<strong>an</strong>gel <strong>an</strong><br />
Nahrungsmitteln, Brennstoffen und <strong>an</strong> elementaren technischen Mitteln führt, eine Kollektivstrafe für die 1,5 Millionen<br />
Menschen in Gaza dar, die das Völkerrecht ausdrücklich verbietet. <strong>Die</strong> Besatzung wird zwar mit diesem Geld erträglicher<br />
gemacht. Darin liegt jedoch ein grundsätzliches Dilemma: Hum<strong>an</strong>itäre Hilfe ist notwendig, <strong>an</strong>dererseits wird die Besatzung<br />
damit indirekt unterstützt. Es hat sich gezeigt, dass diese Geldzuwendungen einen politischen Prozess nicht ersetzen<br />
können. Es ist zu beklagen, dass die Bundesrepublik ebenso wie die <strong>an</strong>deren europäischen Staaten, die USA und die UNO<br />
Israel bei seinen fortgesetzten und <strong>an</strong>halten<strong>den</strong> Verstößen gegen das Völkerrecht und gegen das hum<strong>an</strong>itäre Völkerrecht<br />
jahrzehntel<strong>an</strong>g gewähren ließen. Aus dem jüngsten Krieg im Gazastreifen sind jetzt endlich die richtigen Schlüsse zu ziehen:<br />
Eine politische Wende ist erforderlich, um zu Frie<strong>den</strong> und Sicherheit zu gel<strong>an</strong>gen.<br />
Eine Lösung im israelisch-palästinensischen Konflikt ist nicht auf militärischem Wege zu erzielen, sondern nur durch<br />
ernsthafte und aufrichtige Verh<strong>an</strong>dlungen zwischen allen Beteiligten, wie sie bisher trotz aller Konferenzaktivitäten nicht<br />
stattgefun<strong>den</strong> haben. Eine endgültige, gerechte und dauerhafte Lösung des israelisch-palästinensischen Konflikts wird nur<br />
erzielt wer<strong>den</strong>, wenn die Zwei-Staaten-Lösung umgesetzt wird.<br />
D.h.<br />
• die Schaffung eines souveränen palästinensischen Staates mit völkerrechtlich verbindlichen, <strong>von</strong> allen Beteiligten<br />
<strong>an</strong>erk<strong>an</strong>nten, sicheren Grenzen, mit einem zusammenhängen<strong>den</strong> Territorium im Westjord<strong>an</strong>l<strong>an</strong>d auf der Grundlage der<br />
Grenzen <strong>von</strong> 1967, dem Gaza-Streifen und Ostjerusalem als Hauptstadt, einschließlich der Möglichkeit eines<br />
einvernehmlichen Gebietsaustausches mit Israel. Ferner muss der palästinensische Staat über wirtschaftliche und<br />
soziale Lebensfähigkeit und über die Kontrolle der eigenen Ressourcen, wie L<strong>an</strong>d und Wasser sowie frei zugängliche und<br />
sichere Verkehrswege zwischen dem Westjord<strong>an</strong>l<strong>an</strong>d und dem Gazastreifen verfügen und