Sozialismus / Arbeiterbewegung - Rotes Antiquariat
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Seite 142 I <strong>Sozialismus</strong>, Geschichte, APO<br />
der Oktoberrevolution brach infolge einer Invasion der Roten Armee im Frühjahr 1921<br />
die Schordania-Regierung in sich zusammen.Trotzki bezieht sich in dieser Broschüre u.<br />
a. auf eine Veröffentlichung Karl Kautskys, die 1921 unter dem Titel „Georgien. Eine<br />
sozialdemokratische Bauernrepublik“ erschien. Trotzki interpretiert die Position der<br />
(georgischen) Menschewiki wie folgt: „(...) die Revolution soll ihren bourgeoisen Charakter<br />
beibehalten; an ihrer Spitze muß darum die Bourgeoisie bleiben; die Koalition<br />
der Sozialisten mit der Bourgeoisie muß es sich zur Aufgabe machen, die Volksmassen<br />
an die Herrschaft der Bourgeoisie zu gewöhnen; das Streben nach Eroberung der<br />
Macht durch das Proletariat ist für die Revolution verderbenbringend; den Bolschewiki<br />
muß erbarmungsloser Krieg erklärt werden (...).“ Umschlag mit leichteren Randläsuren<br />
und etwas stockfleckig. 40,00 €<br />
524. – Wohin treibt England? Deutsche Verlagsgesellschaft für Politik und<br />
Geschichte, Berlin. 1925. 143 S. Gr. 8°, OPbd. (Bestell-Nr. BER50437) Deutsche Erstausgabe.<br />
Rücken gebräunt, etwas bestoßen, ansonsten sehr ordentlich. 15,00 €<br />
525. Tschulok, Dr. S.: Entwicklungstheorie. (Darwins Lehre). Gemeinverständlich<br />
dargestellt von Dr. G. Tschulok. Privatdozent für Allgemeine Biologie an der<br />
Universität Zürich. Mit 49 Abbildungen im Text. Dietz Nachf., Stuttgart. 1912. 312 S.<br />
8°, OLn. (Bestell-Nr. BER 50125) (= Internationale Bibliothek Band 1). Sehr guter<br />
Zustand. 15,00 €<br />
526. Unabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschlands (USPD) – Die<br />
Freiheit. Berliner Organ der Unabhängigen Sozialdemokratischen Partei<br />
Deutschlands. Jahrgang 1, Nr. 1, 15. November 1918. o.V., Berlin-Wilmersdorf. 1918 4<br />
S. Folio. (Bestell-Nr. BER 50663) (Seywald 313) USPD-Organ, das vom 15.11.1918 bis<br />
30.9.1922 erschienen ist. „Die Freiheit“ erschien zweimal täglich, außer sonntags. Die<br />
USPD ging als dissidenter Flügel aus Protest gegen die Burgfriedenspolitik und den<br />
Sozialchauvinismus der SPD-Mehrheit während des I. Weltkriegs hervor. Die<br />
Kriegsgegner in der SPD-Reichstagsfraktion, die sich der Zustimmung gegen die<br />
Kriegskredite verweigerten schlossen sich zur „Fraktion der Sozialdemokratischen<br />
Arbeitsgemeinschaft“ im Reichstag zusammen und organisierten für den 6. bis 8. April<br />
1917 in Gotha, der Stadt des historischen Vereinigungskongresses von 1875, eine<br />
Reichskonferenz der sozialdemokratischen Opposition. Dort wurde die Gründung der<br />
USPD als eigene Partei neben der SPD beschlossen. Die Gruppe Internationale bzw. die<br />
Gruppe Spartakus integrierten sich als eigenständige Gruppierung in die USPD. Den<br />
Vorsitz hatten zunächst Wilhelm Dittmann und Hugo Haase inne. Im Oktober 1920<br />
spaltete sich der linke Partei-Flügel ab und verschmolz mit der KPD zur VKPD. Die Rest-<br />
USPD schloss sich zwei Jahre später im Oktober 1922 der SPD an, die sich für eine kurze<br />
Phase VSPD nannte. Nur ein kleiner Rest der USPD um die beiden Reichstagsabgeordneten<br />
Georg Ledebour und Paul Wegmann und den preußischen Landtagsabgeordneten<br />
Theodor Liebknecht blieb unter Führung erst von Georg Ledebour (der 1924 aus der<br />
Partei ausschied und mit dem Sozialistischen Bund (SB) eine eigene Splittergruppe<br />
gründete), dann ab 1924 von Theodor Liebknecht und Elsa Wiegmann bestehen. Die<br />
USPD existierte bis 1931 als eigene Kleinstpartei weiter und schloss sich (wie auch der<br />
SB) dann der linkssozialistischen SAP, an. Die Erstnummer, wenige Tage nach der<br />
Revolution am 9. November und dem Sturz der Monarchie, enthält u. a. den Aufruf „An<br />
die Partei!“, in dem es heißt: „Das revolutionäre Volk hat kurzen Prozeß gemacht mit<br />
den Trägern der alten Regierungsgewalt, den Generalen und Bureaukraten. Es hat die<br />
Macht der Offiziere in der Armee, die Herrschaft der Junkerkaste in der Verwaltung, die<br />
Herrschaft des kapitalistischen Klüngels im öffentlichen Leben gebrochen und die<br />
Regierungsgewalt an sich gerissen. Die Träger dieser Gewalt sind heute die Arbeiterund<br />
Soldatenräte (...) (wir) verlangten, das neue politische Kabinett müsse ein rein