Sozialismus / Arbeiterbewegung - Rotes Antiquariat
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Seite 82 I <strong>Sozialismus</strong>, Geschichte, APO<br />
Mitglied Vollrath Klepzig. Einunddreißigster Jahrgang 1933. Erster Band.Verlagsgesellschaft<br />
deutscher Konsumvereine, Hamburg. 1933. 480, 15 S. 8°, OKLdr. (Bestell-<br />
Nr. BER50488) Dieser Band erschien noch im März 1933. Der für September angekündigte<br />
zweite Band ist nie erschienen. Bereits im Mai 1933 erfolgte die Gleichschaltung<br />
der Genossenschaften und deren Zusammenschluss im August 1933 im Reichsbund<br />
der deutschen Verbrauchergenossenschaften. Schaubilder im Anhang auf Tafeln.<br />
Einband mit Goldprägung. 30,00 €<br />
289. Korsch, Karl: Marxismus und Philosophie. C.L. Hirschfeld Verlag, Leipzig. 1930.<br />
160 S. 8°, OPbd. (Bestell-Nr. BER 50717) Zweite, durch eine Darstellung der gegenwärtigen<br />
Problemlage und mehrere Anhänge erweiterte Auflage. Korsch (1886 - 1961) war<br />
für die KPD während der Phase der Arbeiterregierungen in Thüringen und Sachsen im<br />
Herbst 1923 Thüringer Justizminister. 1926 gruppierte er einen linksoppositionellen<br />
Kreis, die sog. Entschiedene Linke, um sich. Karl Korschs „Marxismus und Philosophie“<br />
zählt neben Georg Lukacs „Geschichte und Klassenbewußtsein“ zu den bekanntesten<br />
Werken des sog. Kritischen Marxismus. Korschs Schrift erschien 1923 in der Erstauflage.<br />
Im Text-Anhang der zweiten Auflage nimmt Korsch als Replik auf die Kritik, die sein<br />
Werk erfahren hat, eine zunehmend ablehnende Haltung gegenüber dem „Leninismus“<br />
der Komintern nach Lenins Tod ein. Später distanziert er sich auch explizit von<br />
Lenin. In seinem Text „Zur Geschichte der marxistischen Ideologie in Rußland“ (1932)<br />
schreibt er: „Es war der orthodoxe Marxist Lenin, der um die Jahreswende 1920/21 vollkommen<br />
bewußt entgegen all seinen früheren Erklärungen den neuen marxistischen<br />
Mythos von dem an sich sozialistischen Charakter des Sowjetstaates und der dadurch<br />
grundsätzlich garantierten Möglichkeit der Verwirklichung der sozialistischen<br />
Gesellschaft in Sowjetrußland aufgestellt hat. Mit dieser Entartung der ursprünglich<br />
revolutionären Theorie von Marx und Engels zu einer förmlichen Staatsreligion, zu der<br />
ideologischen Rechtfertigung eines in seiner tatsächlichen Entwicklungstendenz kapitalistischen<br />
und die revolutionäre Bewegung des Proletariats unterdrückenden<br />
Staates, hat die Geschichte der marxistischen Ideologie in Rußland ihren vorläufigen<br />
Abschluß erreicht.“ Umschlag mit Wachsflecken. Exemplar durchgängig mit Anstr. und<br />
z.T. Anm. mit Blei. 60,00 €<br />
290. KPD (Kommunistische Partei Deutschlands) (Spartakusbund) (Hg.): Das<br />
Zuchthausurteil gegen Karl Liebknecht. Wörtliche Wiedergabe der Prozeßakten,<br />
Urteile und Eingaben Liebknechts. o.V., Berlin. 1919 168 S. 8°, OBrosch. (Bestell-Nr.<br />
BER 49990) Dt. EA. Mit Totenbettfoto Liebknechts. Zum Hintergrund der Broschüre: Am<br />
1. Mai 1916 trat Liebknecht als Redner auf einer Antikriegsdemonstration auf dem<br />
Potsdamer Platz in Berlin auf. Er wurde verhaftet und wegen Hochverrats angeklagt.<br />
Hugo Haase, bis März 1916 SPD-Vorsitzender, setzte sich vergeblich für seine<br />
Freilassung ein. Am 23. August 1916 wurde Liebknecht zu vier Jahren und einem Monat<br />
Zuchthaus verurteilt. Der erste Prozesstag, eigentlich gedacht als Exempel gegen die<br />
antimilitaristische Linke, geriet zum Fiasko für die kaiserliche Justiz: Organisiert von<br />
den Revolutionären Obleuten fand in Berlin ein spontaner Solidaritätsstreik mit über<br />
50.000 Beteiligten statt. Zu Liebknechts Verhalten vor Gericht heißt es anerkennend:<br />
„Karl Liebknecht hat sich in diesem Verfahren nicht einen Augenblick in die Stellung<br />
des Angeklagten, in die Rolle der Verteidigung drängen lassen (...) Er verschmähte es,<br />
seine Eigenschaft als Abgeordneter, der sich zur Ausübung seiner politischen Pflicht in<br />
Berlin befand, auszuspielen und trat seinen Richtern schlechtweg als revolutionärer<br />
Soldat gegenüber. Er verschmähte auch planmäßig alle juristischen Erörterungen, um<br />
den rein politischen Sinn und Inhalt des grobmaschigen Tendenzprozesses nicht zu<br />
verschleiern. Er verwandelte die Akten des gegen ihn gerichteten Verfahrens in ein<br />
Pamphlet gegen seine Ankläger.“ Umschlag etwas stockfleckig, sonst guter Zustand.<br />
25,00 €