Gründungs-Guide für Schülerfirmen - Stiftung Partner für Schule NRW
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Gut geplant ist halb gewonnen – der Businessplan<br />
■ Die drei wichtigsten/üblichsten<br />
Rechtsformen stellen wir dir hier kurz<br />
vor:<br />
Viele, die sich selbstständig machen, werden zunächst<br />
ganz einfach Einzelunternehmer/-innen.<br />
Das hat mehrere Vorteile:<br />
■ Du brauchst zunächst mal kein Geld, das heißt,<br />
kein Grundkapital (vom Gesetz her! Natürlich<br />
geht’s nicht ohne Geld, wenn du dich selbstständig<br />
machst, aber dazu mehr im nächsten<br />
Kapitel!).<br />
■ Du brauchst dein Unternehmen nicht offiziell<br />
und mit vielen Formalitäten zu gründen, sondern<br />
kannst einfach „loslegen“, sobald du dich<br />
beim Gewerbeamt als selbstständig gemeldet<br />
hast.<br />
■ Du hast als Einzelunternehmer/-in nur niedrige<br />
<strong>Gründungs</strong>kosten von ca. 25-400 Euro (Gebühren<br />
<strong>für</strong> die Anmeldung, ggf. Gerichts- und<br />
Notarkosten).<br />
■ Du kannst alles allein entscheiden (nennt man<br />
auch „breiten Entscheidungsspielraum“).<br />
Wenn du dich gemeinsam mit einer <strong>Partner</strong>in/<br />
einem <strong>Partner</strong> selbstständig machen willst,<br />
kannst du auch eine Gesellschaft des bürgerlichen<br />
Rechts (GbR) gründen.<br />
Bei dieser Rechtsform hast du alle oben genannten<br />
Vorteile, die du auch als Einzelunternehmer/-in<br />
hast. Die <strong>Gründungs</strong>kosten sind ebenfalls sehr<br />
niedrig.<br />
Nachteil bei den beiden Rechtsformen Einzelunternehmen<br />
und GbR: Du (oder bei der GbR<br />
auch dein/-e <strong>Partner</strong>/-in) haftest voll mit deinem<br />
Privatvermögen, wenn etwas „in die Hose geht“.<br />
20<br />
Für die Gesellschaft mit beschränkter Haftung<br />
(GmbH) dagegen gelten ganz andere (Spiel-)<br />
Regeln:<br />
■ Du brauchst schon gleich am Anfang ziemlich<br />
viel Geld – bei der GmbH ist nämlich ein<br />
Grundkapital von 25.000 Euro vorgeschrieben<br />
(wenn du das bar zahlst, brauchst du allerdings<br />
am Anfang erstmal nur die Hälfte einzahlen).<br />
■ Auch die <strong>Gründungs</strong>kosten sind höher und liegen<br />
bei ca. 1000 bis 1500 Euro (hängt von der<br />
Größe deiner Bar-Einlage ab). Der Grund: Du<br />
kannst eine GmbH nur mit einem Notar gründen<br />
und das kostet …<br />
■ Du kannst weniger allein entscheiden, weil du<br />
dich mit deiner <strong>Partner</strong>in/deinem <strong>Partner</strong> (die<br />
heißen auch „Gesellschafter“) absprechen<br />
musst. Das bedeutet: dein Entscheidungsspielraum<br />
ist kleiner. Es gibt aber auch „Ein-Mann-<br />
GmbH’s“, dann kannst du machen, was du<br />
willst und musst nur die Gesetze einer GmbH<br />
beachten.<br />
■ Du musst relativ viele Formalitäten erledigen.<br />
■ Du musst regelmäßig eine so genannte „Bilanz“<br />
vorweisen – da du dies wahrscheinlich<br />
einen Steuerberater machen lässt, wird’s teuer.<br />
■ Großer Vorteil ist die so genannte Haftungseinschränkung.<br />
Das heißt im Klartext: Wenn du<br />
in eine finanzielle Krise gerätst oder sogar<br />
Pleite gehst, musst du nicht persönlich, das<br />
heißt mit deinem privaten Geld da<strong>für</strong> gerade<br />
stehen, sondern haftest nur mit dem von dir<br />
eingezahlten Geld (Grundkapital). Vorsicht: Oft<br />
erhältst du aber von Banken nur Geld, wenn du<br />
zusätzliche Sicherheiten bereitstellst (z.B. Haus,<br />
Wertpapiere oder Autos).<br />
Für <strong>Schülerfirmen</strong> gelten, wie im 1. Kapitel<br />
erläutert, besondere Möglichkeiten der<br />
Rechtsform.