FOCUSMONEY_32:2020_Vorschau
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MONEYINSIDE<br />
Frank Pöpsel,<br />
Chefredakteur<br />
Foto: D. Gust/FOCUS-MONEY<br />
Warum das Corona-Hilfspaket<br />
gar kein Corona-Hilfspaket ist<br />
Es klingt erst einmal richtig gut: Gemeinsam will die EU die<br />
von der Corona besonders stark betroffenen Länder unterstützen,<br />
um die Krise zu meistern. „Recovery Fund“ nannten es Angela<br />
Merkel und Emmanuel Macron in ihrer Ursprungsfassung,<br />
„Next Generation EU“ heißt es in der von der Kommission vorgelegten<br />
Version. Eine großartige Vision – allerdings mit zwei<br />
großen Haken!<br />
Haken Nummer 1: Dass für den Corona-Hilfsfonds die Verträge<br />
von Maastricht gebrochen werden müssen, die eine gemeinschaftliche<br />
Haftung für Schulden verbieten, scheint keinen zu interessieren.<br />
Haken Nummer 2: Dass der Corona-Hilfsfonds aber überhaupt<br />
kein Corona-Hilfsfonds ist, schlägt dem Fass den Boden aus.<br />
Friedrich Heinemann, Leiter des Forschungsbereichs „Unternehmensbesteuerung<br />
und Öffentliche Finanzwirtschaft“ am Leibniz-Zentrum<br />
für Europäische Wirtschaftsforschung und Professor<br />
für Volkswirtschaftslehre an der Universität Heidelberg, hat das<br />
Hilfspaket analysiert: Etwa ¾drei Viertel der Gelder fließen in den<br />
sogenannten RRF-Topf (Recovery and Resilience Facility) und werden<br />
laut EU-Kommission nach folgendem Schlüssel verteilt:<br />
„Inverse des Pro-Kopf-Einkommens eines Landes im Jahr 2019<br />
relativ zum EU-Durchschnitt multipliziert mit dem Verhältnis der<br />
Arbeitslosenzahl des Landes in den Jahren 2015 bis 2019 relativ<br />
zur Gesamtzahl der EU-Arbeitslosen in diesem Zeitraum (gewichtet<br />
mit der Bevölkerungsgröße).“<br />
Das verstehen Sie nicht? Ich auch nicht! Doch der Professor hat<br />
es für uns interpretiert: „Für die RRF, die das mit Abstand größte<br />
Budget absorbiert, spielt die tatsächliche Schwere der Corona-Rezession<br />
keinerlei Rolle. Weder der krisenbedingte Wachstumsrückgang<br />
seit 2019 noch der Anstieg der Arbeitslosigkeit in der Krise<br />
wird berücksichtigt. Stattdessen sind einzig Indikatoren aus der<br />
Zeit vor der Krise von Bedeutung. Stark begünstigt werden Mitgliedstaaten,<br />
die vor der Krise relativ arm waren (geringes Verhältnis<br />
Pro-Kopf-Einkommen zum EU-Durchschnitt) und eine im<br />
Vergleich zum EU-Durchschnitt hohe strukturelle Arbeitslosigkeit<br />
aufgewiesen haben“ – also Umverteilungspaket statt Corona-Hilfspaket.<br />
Bleibt noch der zweite, kleinere Topf, genannt REACT-EU. Hier<br />
wird das Geld wie folgt verteilt:<br />
„Nach dem gewichteten Durchschnitt von BIP (Gewicht 2/3):<br />
Anteil eines Landes am BIP-Rückgang zwischen dem ersten Halbjahr<br />
2019 bis zur Referenzperiode, dividiert durch das Pro-Kopf-Einkommen<br />
des Mitgliedstaats relativ zum EU-Durchschnitt.<br />
Nach der Arbeitslosigkeit (Gewicht 1/9): Anteil eines Landes an<br />
der EU-Gesamtzahl der Arbeitslosen im Januar <strong>2020</strong> mit Gewicht<br />
3/4; Anteil eines Landes an der Zunahme der Arbeitslosen zwischen<br />
Januar <strong>2020</strong> bis zur Referenzperiode mit Gewicht 1/4.<br />
Und nach der Jugendarbeitslosigkeit (Gewicht 2/9): Anteil eines<br />
Landes an der EU-Gesamtzahl der Jugendarbeitslosen im Januar<br />
<strong>2020</strong> mit Gewicht 3/4; Anteil an der Zunahme der Anzahl<br />
der Jugendarbeitslosigkeit zwischen Januar <strong>2020</strong> und der Referenzperiode.“<br />
FOCUS-MONEY <strong>32</strong>/<strong>2020</strong><br />
Der Professor interpretiert es wieder für uns. „Der Rückgang des<br />
BIP in der Krise spielt hier immerhin eine partielle Rolle für die Bestimmung<br />
von zwei Dritteln des Begünstigungsfaktors. Dabei wird<br />
dieser Rückgang allerdings durch die Division durch das<br />
Pro-Kopf-Einkommen (relativ zum EU-Durchschnitt) für reichere<br />
Staaten unter- und für ärmere Staaten hochgewichtet, sodass auch<br />
hier die Ausrichtung auf den Corona-Schock abgeschwächt wird.<br />
Ein Drittel des Begünstigungsfaktors bezieht sich auf Arbeitslosigkeit<br />
und Jugendarbeitslosigkeit, dabei stehen aber die Arbeitslosenzahlen<br />
vor der Krise mit einem Gewicht von drei Vierteln im Mittelpunkt.“<br />
Also wieder nichts mit einem lupenreinen Corona-Paket!<br />
Was diese Verteilungsformeln für das angebliche Corona-Paket<br />
in Euro und Cent bedeuten, haben die Ökonomen vom Institut<br />
der deutschen Wirtschaft (IW) berechnet. Wendet man den voraussichtlichen<br />
Verteilungsschlüssel an, erhalten einige Staaten –<br />
gemessen am jeweiligen BIP-Rückgang – überproportionale Hilfen,<br />
andere unterproportionale.<br />
Bulgarien wäre demnach größter Profiteur des angeblichen Corona-Hilfspakets:<br />
Während die Wirtschaft des Landes in diesem<br />
Jahr voraussichtlich um rund sieben Prozent einbricht, erhält das<br />
Land aus dem Corona-Topf Transfers in Höhe von 15 Prozent des<br />
BIP. Unterm Strich erhält Bulgarien also mehr, als ihm verloren<br />
geht – umgerechnet rund 4,8 Milliarden Euro.<br />
Neben Bulgarien zählen auch Kroatien, Polen, Rumänien und<br />
Lettland zu den fünf größten Profiteuren des Corona-Hilfspakets.<br />
Irland, Frankreich, Belgien, die Niederlande und Deutschland liegen<br />
dagegen auf den letzten Plätzen. Deutschland erhält knapp<br />
29 Milliarden Euro aus dem Topf, hat aber bei einem prognostizierten<br />
BIP-Rückgang von 6,5 Prozent wirtschaftliche Verluste von<br />
223 Milliarden Euro zu verkraften.<br />
Das Fazit der IW-Forscher: „Der EU-Krisenfonds ist ein Etikettenschwindel.“<br />
Transfers aus dem EU-Rettungspaket<br />
in Prozent des BIP, minus des prognostizierten BIP-Rückgangs <strong>2020</strong><br />
7,99<br />
4,55<br />
2,85<br />
Polen<br />
2,83<br />
Bulgarien<br />
Kroatien<br />
Rumänien<br />
Quelle: Institut der deutschen Wirtschaft<br />
–5,66<br />
–5,96<br />
Belgien<br />
–6,04<br />
2,49 Deutschlanlande<br />
Nieder-<br />
Lettland<br />
Frankreich<br />
–6,59<br />
Irland<br />
–7,34<br />
3
MONEYINHALT<br />
Nr. <strong>32</strong> / 29. Juli <strong>2020</strong> www.money.de<br />
Kapital in Euro<br />
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<strong>32</strong><br />
MONEYTITELTHEMA<br />
<strong>32</strong> Immer-Gewinner-Depot: Fünf Ultra-Stabilitätsaktien.<br />
Ein Depot. Nur Gewinne – und das seit<br />
1996. Wie Sie mit dem Immer-Gewinner-Depot<br />
stets im Plus liegen<br />
40 ETF-Strategie: Wie Anleger mit einem innovativen<br />
Multi-Asset-Timing-Modell in jeder Marktlage<br />
abkassieren. 100 Prozent wissenschaftlich fundiert<br />
44 Dividenden: Auf diese Werte können Sie sich<br />
verlassen! Die besten und sichersten Dividendenzahler<br />
der Welt für mehr Rendite und ruhige<br />
Nächte<br />
MONEYMAKER<br />
6 Der bessere Dax: Der deutsche Leitindex braucht<br />
eine Generalüberholung. FOCUS-MONEY räumt<br />
auf und präsentiert Ihnen den „Max Germany“<br />
14 Kosmetik: Wer schön sein will, muss leiden.<br />
Nur nicht an der Börse! Wie Anleger mit Kosmetikaktien<br />
abkassieren<br />
18 Camping: Outdoor-Urlaub boomt. Und das nicht erst<br />
seit Corona. Die Profiteure an der Börse<br />
20 Infrastruktur: Fast 65 Billionen Euro sind nötig, um<br />
die weltweite Infrastruktur fit für die Zukunft zu<br />
machen. Eine Megachance für Anleger, die jetzt<br />
mit den richtigen Fonds auf den Megatrend setzen<br />
23 Patrizia: Der Immobilienmarkt bietet dank Staatshilfen<br />
große Chancen. Diese Aktie steht deshalb<br />
vor einem Gewinnsprung<br />
24 Swedish Match: Ein schwedisches Unternehmen<br />
revolutioniert den Tabakmarkt. Die Hintergründe<br />
und die Chancen für Investoren<br />
26 Fagron: Der Arzneimittelhersteller gilt als Corona-<br />
Profiteur. Doch auch langfristig ist das Potenzial<br />
immens<br />
28 Biocartis: Der Medizintechnik-Konzern ist ein<br />
Spezialist für die individuelle Krebstherapie. Die<br />
Details. Die Chancen<br />
30 PSI: Smart Grid – nie gehört? FOCUS-MONEY erklärt<br />
Ihnen die Zukunft der Energie und kennt den<br />
großen Gewinner<br />
MONEYMARKETS<br />
48 Öl: 100 Dollar? Möglich wär’s – warum der Ölpreis<br />
nach oben schießen könnte, wenn die Corona-Pandemie<br />
vorbei ist<br />
51 Musterdepots: Optimismus für Secunet, Gold- und<br />
Silberaktien legen weiter zu<br />
52 Offene Immobilienfonds: Sicherheitsbewusste<br />
Langfrist-Anleger setzen weiter auf Betongold –<br />
und kassieren einen Steuerbonus<br />
55 Kolumne: Tilmann Galler von J.P. Morgan Asset<br />
Management über die expansive Geldpolitik der<br />
Zentralbanken und das Inflationsrisiko<br />
56 Zertifikate-Serie: Mit Kapitalschutzzertifikaten<br />
und der richtigen Strategie eins zu eins von<br />
Kurs steigerungen profitieren – aber höchstens<br />
zehn bis 15 Prozent Verlust riskieren<br />
4 Titel: Foto: Westend61/Uwe Umstätter Inhalt: Fotos: 123RF, Equinor, iStock Illustration: VectorStock Composing: FOCUS-MONEY FOCUS-MONEY <strong>32</strong>/<strong>2020</strong>
6<br />
400 % besser als das Original<br />
FOCUS-MONEY pimpt den Dax. Lesen Sie,<br />
welche 15 Werte fliegen und welche<br />
15 Qualitätswerte aufsteigen. Der „Max<br />
Germany“ birgt jede Menge Potenzial<br />
48<br />
Wieder auf 100 Dollar?<br />
Der Ölpreis ist während der Corona-Krise abgestürzt,<br />
die Nachfrage eingebrochen. Die Produzenten<br />
haben die Förderung extrem gedrosselt –<br />
eine Riesenchance, wenn die Pandemie vorbei ist<br />
61 Ken Fisher: Daten, die jeder hat, bieten keinen<br />
Mehrwert – Anleger müssen die Wahrheit hinter<br />
den Zahlen suchen<br />
62 Chartanalyse: Dem Euro-Stoxx-50-Index ist der<br />
Ausbruch nach oben geglückt; für den Goldpreis<br />
sind neue Höchststände in Sicht<br />
DSW ANLEGERSCHUTZ<br />
63 Hauptversammlungen: Die Aktionärsversammlungen<br />
im Internet bringen keinen Boom bei den<br />
Präsenzen – im Gegenteil<br />
63 Standpunkt: DSW-Hauptgeschäftsführer Marc<br />
Tüngler kommentiert die politischen Folgen des<br />
Wirecard-Desasters<br />
MONEYSTEUERN&RECHT<br />
64 Steuererklärung 2019: Immer mehr Ruheständler<br />
rutschen in die Steuerpflicht. Wie Rentner die<br />
Steuerlast drücken – die besten Last-Minute-Tipps<br />
MONEYSERVICE<br />
70 Pflege-Kombi-Tarife: Der Mix aus „Förder-Pflege“<br />
und herkömmlichem Pflegetagegeld schließt die<br />
Versorgungslücke. Welche Tarife top sind<br />
76 Betriebliche Altersvorsorge: Sie ist ein wichtiger<br />
Baustein zur Rente. Die „fairsten“ Anbieter am<br />
Markt präsentiert die FOCUS-MONEY-Studie<br />
MONEYRUBRIKEN<br />
3 MONEYInside<br />
80 Leserbriefe • Impressum<br />
98 Terminkalender: Zahlen von VW, Hugo Boss und<br />
Siemens Healthineers<br />
MONEYKURSTEIL<br />
81 Zinsen • 83 Fonds • 86 Aktien Deutschland<br />
92 Aktien international • 96 Zertifikate<br />
97 Neuemissionen<br />
Titelthemen sind mit roten<br />
Seitenzahlen gekennzeichnet<br />
56<br />
Bewährtes Sicherheitskonzept<br />
Mit Kapitalschutzzertifikaten sind Anleger<br />
voll dabei, wenn die Kurse an der<br />
Börse steigen – und das bei einem maximalen<br />
Verlustrisiko von zehn bis 15 Prozent.<br />
Wie das geht, worauf Anleger<br />
achten müssen und welche Papiere sich<br />
jetzt eignen<br />
5
M NEYMARKETS<br />
Anlage ohne Risiko<br />
NIE WIEDER<br />
Urlaubsmodus: wie<br />
sich Anleger mit Anti-<br />
Risiko-Systemen auch<br />
in Krisen gelassen zurücklehnen<br />
können<br />
<strong>32</strong> Foto: iStock<br />
FOCUS-MONEY <strong>32</strong>/<strong>2020</strong>
Seite<br />
INHALT<br />
34 Immer-Gewinner-Aktien<br />
Fünf Aktien. Ein Depot. Chronische<br />
Renditen seit 24 Jahren – ohne Ausnahme<br />
40 ETF-Strategie<br />
Wie Anleger mit nur fünf ETFs und einer<br />
simplen Methodik immer richtig<br />
liegen<br />
44 Dividendenwerte<br />
Welche Dividendenbringer seit Jahrzehnten<br />
abliefern und auch in<br />
Zukunft nicht enttäuschen werden<br />
STRESS ...<br />
. . . und dafür dauerhafte Gewinne. FOCUS-MONEY zeigt Ihnen drei Wege, wie Sie<br />
sich entspannt ein Vermögen aufbauen und jede Krise mit Leichtigkeit überstehen<br />
Zur Jahrtausendwende war es die Dotcom-Blase. 2008<br />
war es die Finanzkrise. Und heute – zwölf Jahre später<br />
– ist es Corona. Dramatische Einschläge an den globalen<br />
Märkten gehören einfach dazu. Auch wenn das für<br />
die meisten Anleger sehr schmerzhaft ist. Denn wann diese<br />
Einschläge wirklich eintreffen, ist kaum zu bestimmen.<br />
Angst und Stress werden so zu ständigen Begleitern an<br />
der Börse. Kann ich jetzt noch kaufen? Wann kracht es<br />
wieder? Bin ich vielleicht bereits zu spät dran? Soll ich<br />
vorsichtshalber gleich verkaufen? Sie kennen diese Fragen.<br />
Das Problem: Eine passende Antwort gibt es meistens<br />
erst, wenn es schon zu spät ist. Nachher ist man bekanntlich<br />
immer schlauer. Doch muss das wirklich alles<br />
sein? Sind der Stress und das Risiko am Ende wirklich der<br />
Preis, den Sie für potenzielle Renditen an der Börse zahlen<br />
müssen? Gibt es nicht einen viel einfacheren Weg<br />
ohne Angst und ohne Stress, dafür mit ruhigen Nächten<br />
und ohne Kopfschmerzen? Möglichkeiten, wie Sie sich<br />
entspannt zurücklehnen können und gleichzeitig ein immer<br />
größeres Vermögen aufbauen? Strategien, mit denen<br />
Sie über jede Krise lachen können, weil Sie dennoch gewinnen?<br />
Die verblüffende Antwort: Ja, diese Wege gibt<br />
es wirklich. FOCUS-MONEY beweist, dass stressfreier Vermögensaufbau<br />
an der Börse kein Traum bleiben muss,<br />
und zeigt Ihnen gleich drei völlig unterschiedliche Wege,<br />
wie Sie ganz tiefenentspannt Ihr Kapital vermehren können<br />
– egal, was die Märkte gerade machen. Lesen Sie,<br />
wie Sie mit nur fünf Ultra-Stabilitätswerten ein Immer-Gewinner-Depot<br />
bauen, welches seit 1996 jedes Jahr im Plus<br />
liegt. Erfahren Sie mehr über eine innovative ETF-Strategie,<br />
die wissenschaftliche Methoden nutzt, um die richtigen<br />
Ein- und Ausstiegszeitpunkte zu finden. Plus: die sichersten<br />
Dividendenwerte der Welt. Lesen. Anlegen.<br />
Zurücklehnen. Und entspannt abkassieren.<br />
M. BÄCHLE/A. KÖRNER/S. KRIEGER/D. REICHMANN<br />
FOCUS-MONEY <strong>32</strong>/<strong>2020</strong><br />
33
MONEYSTEUERN&RECHT<br />
M NEYSTEUERN&RECHT<br />
Steuererklärung 2019<br />
Die besten Steuertipps für<br />
RENTNER<br />
Viele Rentner sind verunsichert. Wer<br />
muss die Formulare für die Steuererklärung<br />
2019 ausfüllen? Wie lässt<br />
sich die Steuerlast senken?<br />
FOCUS-MONEY gibt einen Überblick<br />
über alle relevanten Abzugsposten<br />
Muss ich eine Steuererklärung abgeben? Diese Frage<br />
stellen sich viele Ruheständler. Die meisten<br />
Rentner gehen aber davon aus, im Ruhestand keine Steuern<br />
mehr zahlen zu müssen. Dies ist allerdings oft ein<br />
Trugschluss. Denn: Seit Einführung des Alterseinkünftegesetzes<br />
gelten neue Besteuerungsregeln. Danach werden<br />
Renten aus der gesetzlichen Rentenversicherung sowie<br />
Renten aus berufsständischen Versorgungswerken<br />
schrittweise in eine nachgelagerte Besteuerung überführt<br />
– und das seit dem Veranlagungszeitraum 2005.<br />
Damit rutschen immer mehr Rentner – innerhalb eines<br />
35 Jahre lang dauernden Übergangszeitraums – in die<br />
Steuerpflicht. Wer im Jahr 2040 in den Ruhestand tritt, muss<br />
100 Prozent der Renten versteuern. Die Steuerlast steigt bis<br />
dahin schrittweise an (s. Tabelle S. 66). Neurentner, die<br />
2019 in den Ruhestand getreten sind, zahlen bereits das<br />
Dreifache an Einkommensteuern gegenüber denen, die<br />
2005 in Rente gegangen sind (s. Rechnung S. 65). Der<br />
Grund: Damals lag der steuerpflichtige Rentenanteil nur<br />
bei 50 Prozent – 2019 waren es bereits 78 Prozent. Der jeweils<br />
bei Renteneintritt individuell festgesetzte Rentenfreibetrag<br />
(2005: 50 Prozent; 2019: 22 Prozent) gilt zeitlebens.<br />
Wichtig: Rentenerhöhungen fallen nicht unter den Rentenfreibetrag.<br />
Damit können steigende Renten eine Steuer-<br />
Die Zeit läuft:<br />
Wer zum Endspurt ansetzt, kann<br />
zahlreiche lukrative Steuervorteile<br />
beim Fiskus einstreichen.<br />
Die Abgabefrist der Erklärung für<br />
2019 ist Ende Juli <strong>2020</strong><br />
64 Foto: Depositphotos<br />
FOCUS-MONEY <strong>32</strong>/<strong>2020</strong>