Heckerkurier 20 12.pub - Friedrich-Hecker-Gymnasium
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noch vor Kurzem als unmöglich betrachtet.<br />
Davor Harrisbourg, Tschernobyl und die radioaktive<br />
Verseuchung der Irischen See durch<br />
die Atomanlage von Sellafield.<br />
Vierzig Jahre ideologischer Bürgerkrieg um die<br />
friedliche Nutzung der Kernenergie haben<br />
ungeheure Mengen an politischer Energie gefressen.<br />
sie haben Hass, Resignation und Sektierertum<br />
erzeugt, sie haben Lobbyisten gemästet<br />
und Subventionen verbrannt. Der<br />
Zwischenzeitliche Kompromiss in Deutschland,<br />
für den Klimaschutz das Land zu renovieren<br />
und zugleich an der Atomenergie festzuhalten,<br />
hat die Erneuerung gehemmt und alle<br />
unzufrieden gemacht. Die Atomenergie war<br />
keine Brücke, sie war ein Umweg.<br />
In diese Welt wollt ihr Eure Kinder schicken?<br />
Ja, Sie sollen und müssen sich einmischen, wir<br />
brauchen einen neuen Aufbruch!<br />
Die Demokratien brauchen Bürger, die handeln<br />
wollen! Und dabei wird es auch in Zukunft<br />
im Kern um die immer gleichen Werte<br />
gehen: Sicherheit, Freiheit, Gerechtigkeit, Anerkennung,<br />
Sinn!<br />
Wir brauchen junge Menschen, die Verantwortung<br />
übernehmen können.<br />
Stéphane Hessel, 1917 in Berlin geboren, 1941<br />
der französischen Résistance angeschlossen,<br />
im KZ Buchenwald inhaftiert, nach dem Krieg<br />
Sekretär der UN-Menschenrechte, sagt in seinem<br />
Buch „Empört Euch!“, das <strong>20</strong>10 zum<br />
Bestseller wurde: „Wir müssen versuchen,<br />
Gedanken nicht nur in Institutionen, sondern<br />
auch in die Köpfe der jungen Leute zu bringen.<br />
Um ihre Haltung ändern zu können, brauchen<br />
sie Gedanken der Gelassenheit, der Nicht-<br />
Gewalt, des Zusammenlebens von Kulturen,<br />
von Zivilisation. Wir brauchen asketische Menschen.<br />
Wir brauchen Menschen, die genügend<br />
Vertrauen in sich selbst haben und dabei wissen,<br />
dass die Institutionen nur das sind, was sie<br />
gewollt haben.<br />
Wir brauchen nicht nur Spezialisten, wir brauchen<br />
auch Generalisten, Scouts für Sinndefizit<br />
und neue Ideengeber.<br />
Die Menschen dürfen keine Instrumente für<br />
Zwecke sein.“<br />
Ich denke, genau dies war der Sinn und Zweck<br />
unserer Ausbildung am FHG: Die jungen Menschen<br />
grundlegend auszustatten mit Fachwissen<br />
und Kompetenzen. Sie haben gelernt, Situationen<br />
zu analysieren, zu hinterfragen und<br />
Lösungswege zu suchen.<br />
Und trotzdem stellt sich die Frage: Wie sollen<br />
unsere jungen Leute die großen gesellschaftlichen<br />
Aufgaben lösen?<br />
Zuerst einmal sind Sie ja nicht alleine. Da sind<br />
die vielen Philosophen, Umweltverbände, die<br />
Weltorganisationen der United Nations, die<br />
vielen klugen Köpfe in Politik und Wirtschaft<br />
als Warner und Mahner, die es zu unterstützen<br />
gilt und die die Basis für neues Gedankengut<br />
und Engagement schaffen. Nehmen Sie nur das<br />
neuste verblüffende Beispiel:<br />
Da gibt es plötzlich in Deutschland einen<br />
breiten Konsens in der Gesellschaft zum Ausstieg<br />
aus der Atomenergie. Wobei das Beste<br />
an diesem Ausstieg jedoch nicht ist, dass er<br />
politischen Frieden bringt, das Beste ist noch<br />
nicht einmal, dass diese gefährliche Technologie<br />
binnen zehn Jahren abgestellt wird. Das<br />
Beste ist, dass sich dieses Land und beinahe<br />
die ganze politische Klasse in ein riesiges<br />
Abenteuer namens Energiewende stürzen. Die<br />
Deutschen müssen verrückt sein vor Zuversicht<br />
und Zukunftsglaube und sie haben bereits<br />
die Schweizer angesteckt.<br />
Zweitens, unsere Abiturienten bringen durchaus<br />
die richtigen Kompetenzen mit.<br />
Lassen Sie mich dazu den Psychologen und<br />
Intelligenzforscher Howard Gardener zitieren!<br />
Gardener ist überzeugt, dass Bildung die entscheidende<br />
Ressource bleibt für die persönliche<br />
wie für die gesellschaftliche Zukunft. Er<br />
zeigt auf, was wir, was Sie, liebe Abiturienten<br />
mitbringen müssen, um in den nächsten Jahren<br />
und Jahrzehnten zu prosperieren.<br />
Er nennt seine Ideen<br />
Fragear, was wir darunter ng die entscheidende<br />
Ressource bleibt für die persönliche wie<br />
für die gesellschaftliche Zu„Das Wissensquintett<br />
– Fünf Intelligenzen für das<br />
21.Jahrhundert !“<br />
(Fortsetzung auf Seite 27)