22.12.2012 Aufrufe

Heckerkurier 20 12.pub - Friedrich-Hecker-Gymnasium

Heckerkurier 20 12.pub - Friedrich-Hecker-Gymnasium

Heckerkurier 20 12.pub - Friedrich-Hecker-Gymnasium

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

26<br />

noch vor Kurzem als unmöglich betrachtet.<br />

Davor Harrisbourg, Tschernobyl und die radioaktive<br />

Verseuchung der Irischen See durch<br />

die Atomanlage von Sellafield.<br />

Vierzig Jahre ideologischer Bürgerkrieg um die<br />

friedliche Nutzung der Kernenergie haben<br />

ungeheure Mengen an politischer Energie gefressen.<br />

sie haben Hass, Resignation und Sektierertum<br />

erzeugt, sie haben Lobbyisten gemästet<br />

und Subventionen verbrannt. Der<br />

Zwischenzeitliche Kompromiss in Deutschland,<br />

für den Klimaschutz das Land zu renovieren<br />

und zugleich an der Atomenergie festzuhalten,<br />

hat die Erneuerung gehemmt und alle<br />

unzufrieden gemacht. Die Atomenergie war<br />

keine Brücke, sie war ein Umweg.<br />

In diese Welt wollt ihr Eure Kinder schicken?<br />

Ja, Sie sollen und müssen sich einmischen, wir<br />

brauchen einen neuen Aufbruch!<br />

Die Demokratien brauchen Bürger, die handeln<br />

wollen! Und dabei wird es auch in Zukunft<br />

im Kern um die immer gleichen Werte<br />

gehen: Sicherheit, Freiheit, Gerechtigkeit, Anerkennung,<br />

Sinn!<br />

Wir brauchen junge Menschen, die Verantwortung<br />

übernehmen können.<br />

Stéphane Hessel, 1917 in Berlin geboren, 1941<br />

der französischen Résistance angeschlossen,<br />

im KZ Buchenwald inhaftiert, nach dem Krieg<br />

Sekretär der UN-Menschenrechte, sagt in seinem<br />

Buch „Empört Euch!“, das <strong>20</strong>10 zum<br />

Bestseller wurde: „Wir müssen versuchen,<br />

Gedanken nicht nur in Institutionen, sondern<br />

auch in die Köpfe der jungen Leute zu bringen.<br />

Um ihre Haltung ändern zu können, brauchen<br />

sie Gedanken der Gelassenheit, der Nicht-<br />

Gewalt, des Zusammenlebens von Kulturen,<br />

von Zivilisation. Wir brauchen asketische Menschen.<br />

Wir brauchen Menschen, die genügend<br />

Vertrauen in sich selbst haben und dabei wissen,<br />

dass die Institutionen nur das sind, was sie<br />

gewollt haben.<br />

Wir brauchen nicht nur Spezialisten, wir brauchen<br />

auch Generalisten, Scouts für Sinndefizit<br />

und neue Ideengeber.<br />

Die Menschen dürfen keine Instrumente für<br />

Zwecke sein.“<br />

Ich denke, genau dies war der Sinn und Zweck<br />

unserer Ausbildung am FHG: Die jungen Menschen<br />

grundlegend auszustatten mit Fachwissen<br />

und Kompetenzen. Sie haben gelernt, Situationen<br />

zu analysieren, zu hinterfragen und<br />

Lösungswege zu suchen.<br />

Und trotzdem stellt sich die Frage: Wie sollen<br />

unsere jungen Leute die großen gesellschaftlichen<br />

Aufgaben lösen?<br />

Zuerst einmal sind Sie ja nicht alleine. Da sind<br />

die vielen Philosophen, Umweltverbände, die<br />

Weltorganisationen der United Nations, die<br />

vielen klugen Köpfe in Politik und Wirtschaft<br />

als Warner und Mahner, die es zu unterstützen<br />

gilt und die die Basis für neues Gedankengut<br />

und Engagement schaffen. Nehmen Sie nur das<br />

neuste verblüffende Beispiel:<br />

Da gibt es plötzlich in Deutschland einen<br />

breiten Konsens in der Gesellschaft zum Ausstieg<br />

aus der Atomenergie. Wobei das Beste<br />

an diesem Ausstieg jedoch nicht ist, dass er<br />

politischen Frieden bringt, das Beste ist noch<br />

nicht einmal, dass diese gefährliche Technologie<br />

binnen zehn Jahren abgestellt wird. Das<br />

Beste ist, dass sich dieses Land und beinahe<br />

die ganze politische Klasse in ein riesiges<br />

Abenteuer namens Energiewende stürzen. Die<br />

Deutschen müssen verrückt sein vor Zuversicht<br />

und Zukunftsglaube und sie haben bereits<br />

die Schweizer angesteckt.<br />

Zweitens, unsere Abiturienten bringen durchaus<br />

die richtigen Kompetenzen mit.<br />

Lassen Sie mich dazu den Psychologen und<br />

Intelligenzforscher Howard Gardener zitieren!<br />

Gardener ist überzeugt, dass Bildung die entscheidende<br />

Ressource bleibt für die persönliche<br />

wie für die gesellschaftliche Zukunft. Er<br />

zeigt auf, was wir, was Sie, liebe Abiturienten<br />

mitbringen müssen, um in den nächsten Jahren<br />

und Jahrzehnten zu prosperieren.<br />

Er nennt seine Ideen<br />

Fragear, was wir darunter ng die entscheidende<br />

Ressource bleibt für die persönliche wie<br />

für die gesellschaftliche Zu„Das Wissensquintett<br />

– Fünf Intelligenzen für das<br />

21.Jahrhundert !“<br />

(Fortsetzung auf Seite 27)

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!