August 2020
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Pforzheims architektonisches Juwel
Das Schmuckmuseum im Reuchlinhaus
Im Zuge der Corona-Lockerungen hat das Schmuckmuseum seine Pforten für Besucher wieder geöffnet.
Aufgrund der gegenwärtig schlicht zu komplizierten Transportwege von und nach Asien musste die
geplante Sonderausstellung „Exotic Formosa – zeitgenössischer Schmuck aus Taiwan von Ruan Weng
Mong“ zwar in den Herbst 2021 verlegt werden, stattfinden wird jedoch die Eröffnung der Max Ernst-Ausstellung
am 18. Juli 2020. Mit den üblichen Abstands- und Hygienevorkehrungen, mit begrenzter Teilnehmerzahl
bei Führungen und ohne die in pandemiefreien Zeiten übliche große Vernissage, jedoch mit
exzellenten Leihgaben der Sammlung Würth, die mit sehenswerten eigenen Exponaten korrespondieren.
Pforzheims erster Museumsneubau
Immer wieder sehenswert – mit der bewirtschafteten
Café-Terrasse gerade während des Sommers
– ist auch das ans üppige Grün des Stadtgartens
grenzende Gebäudeensemble des Pforzheimer
Schmuckmuseums: Der kubische Pavillon-Komplex
aus Aluminium und Sandstein, aus Glas und Stahl
entstand zwischen 1957 und 1961 als Kulturzentrum
im Internationalen Stil – mitten im seinerzeit noch
deutlich vom Krieg gezeichneten Zentrum Pforzheims.
Das seit 1994 denkmalgeschützte Bauwerk
erhielt den Namen des bedeutendsten Sohnes der
Stadt, des humanistischen Gelehrten, Schriftstellers
und Juristen Johannes Reuchlin (1455-1522).
Mit dem „Reuchlinhaus“ gelang dem auf Museen
spezialisierten Architekten Manfred Lehmbruck
(1913-1992) der überregional beachtete Durchbruch
– schon beim ersten Projekt, bei dem er seine vielfältigen
wissenschaftlichen Erkenntnisse zu Museumsbauten
in die Praxis umsetzen konnte.
„Malerei, Plastik, Kunstgewerbe,
das geschriebene und gesprochene Wort
sowie Kammermusik sollen hier
ihre Heimstatt finden.“
– Manfred Lehmbruck über das Reuchlinhaus
Neben der Architektur des Museums – einer Hommage
an Ludwig Mies van der Rohe – entwarf
Manfred Lehmbruck auch die Inneneinrichtung des
Reuchlinhauses. Genau hier begann seine Hinwendung
zu Typen-Bauprogrammen und modularen
Systemmöbeln. Außerdem gilt das Reuchlinhaus
als Ausgangspunkt für die späteren Entwürfe Lehmbrucks
(weiterer Museen in Duisburg und am Federsee,
Bad Buchau). Als zentrales Herzstück des
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