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Die Entwicklung des Frauenruderns in Deutschland - Deutsche ...

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Ungleiche Schwestern – Frauen <strong>in</strong> West- und Ostdeutschland 14<br />

2 Ungleiche Schwestern – Frauen <strong>in</strong> West- und Ostdeutschland<br />

In den Lebensverhältnissen von Frauen <strong>in</strong> West- und Ostdeutschland zeigen<br />

sich Unterschiede und Geme<strong>in</strong>samkeiten. Es werden politische und wirt-<br />

schaftliche <strong>Entwicklung</strong>en sowie gesellschaftliche und kulturelle Wandlungs-<br />

prozesse angesprochen, die das Leben der Frauen <strong>in</strong> beiden deutschen<br />

Staaten nach 1945 geprägt haben. Dabei s<strong>in</strong>d die diametralen Rahmenbe-<br />

d<strong>in</strong>gungen für Frauen der Ausgangspunkt der Betrachtung. In der <strong>Deutsche</strong>n<br />

Demokratischen Republik erfasste und durchdrang die Politik der Sozialisti-<br />

schen E<strong>in</strong>heitspartei <strong>Deutschland</strong>s (SED) alle Lebensbereiche und ließ we-<br />

nig Raum für <strong>in</strong>dividuelle Lebensgestaltung, woh<strong>in</strong>gegen die freiheitlich-<br />

demokratische Grundordnung der Bun<strong>des</strong>republik <strong>Deutschland</strong> die Plurali-<br />

sierung von Lebensformen ermöglichte. In der BRD machte der Männer-<br />

mangel nach Ende <strong>des</strong> Zweiten Weltkrieges die Mitarbeit der Frauen <strong>in</strong> allen<br />

gesellschaftlichen Bereichen erforderlich. <strong>Die</strong> Beschäftigung der Frau <strong>in</strong> der<br />

DDR basierte auf dem gängigen Frauenbild im Sozialismus sowie auf der<br />

Ineffizienz <strong>des</strong> Wirtschaftssystems und dem wachsenden technologischen<br />

Rückstand.<br />

Unumstritten ist, dass Frauen <strong>in</strong> West- und Ostdeutschland unterschiedliche<br />

Erwartungen h<strong>in</strong>sichtlich ihrer Lebensplanung und Lebensgestaltung hatten.<br />

Der hohen Erwerbsorientierung der Frauen <strong>in</strong> der DDR und ihrer nahezu<br />

vollständigen Integration <strong>in</strong> der Planwirtschaft stand der zunehmende Rück-<br />

zug der Frauen aus dem Erwerbsprozess <strong>in</strong> Westdeutschland gegenüber.<br />

Mit dem Beg<strong>in</strong>n der Herrschaft der Nationalsozialisten am 30. Januar 1933<br />

waren viele Errungenschaften der Frauenbewegungen 24 seit der zweiten<br />

Hälfte <strong>des</strong> 19. Jahrhunderts zunichte gemacht worden. So erhielten sie zwar<br />

24 Frauenbewegungen haben zur <strong>Entwicklung</strong> und Demokratisierung <strong>in</strong> der Moderne wesentlich<br />

beigetragen. Sie bilden sich <strong>in</strong> verschiedenen Klassen-, ethnischen und kulturellen<br />

Milieus heraus, wie die bürgerlichen und die proletarischen Frauenbewegungen, aber<br />

auch die antikolonialen <strong>in</strong> Afrika, Asien und Late<strong>in</strong>amerika. Frauenbewegungen haben<br />

sich von Anfang an <strong>in</strong>ternational ausgetauscht und vernetzt, aber bis zum späten 20.<br />

Jahrhundert vor allem auf nationaler und lokaler Ebene orientiert. <strong>Die</strong> ersten Wellen betrafen<br />

den Nationalstaat und die Durchsetzung von Gleichheit und Bürgerrechten <strong>in</strong> der<br />

modernen Nation. Seit den 70er Jahren haben sich globale Frauenöffentlichkeiten und<br />

Netzwerke herausgebildet, die sich auf die Globalisierung <strong>in</strong> Kultur und Kommunikation<br />

sowie auf die UN-Dekaden der Frau und <strong>in</strong> Europa auf die EU-Genderpolitik stützen. Vgl.<br />

I. LENZ, „Frauenbewegungen: Zu den Anliegen und Verlaufsformen von Frauenbewegungen<br />

als sozialen Bewegungen“, <strong>in</strong>: R. BECKER/B. KORTENDIEK (Hrsg.), Handbuch Frauen-<br />

und Geschlechterforschung. Theorie, Methoden, Empirie, Wiesbaden 2004, S. 665.

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