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Die Entwicklung des Frauenruderns in Deutschland - Deutsche ...

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Ungleiche Schwestern – Frauen <strong>in</strong> West- und Ostdeutschland 24<br />

milie und Beruf zu vere<strong>in</strong>baren. In unserer heutigen leistungsorientierten Ge-<br />

sellschaft hat die Frau allerd<strong>in</strong>gs zum<strong>in</strong><strong>des</strong>t die gesetzliche und theoretische<br />

Möglichkeit, ihre eigene Karriere trotz familiärer Verpflichtungen voranzutrei-<br />

ben. Häufig gehen Frauen hierbei Kompromisse e<strong>in</strong>, <strong>in</strong>dem sie die Arbeits-<br />

zeit beschränken oder sich Tätigkeiten suchen, die unter ihrem<br />

Ausbildungsniveau liegen. 62 Obwohl die Politik zur Gleichberechtigung <strong>in</strong> der<br />

Gesellschaft beitragen will, s<strong>in</strong>d Frauen <strong>in</strong> Politik und Wirtschaft unterreprä-<br />

sentiert. Allerd<strong>in</strong>gs schafft die Politik Bed<strong>in</strong>gungen, <strong>in</strong> der der E<strong>in</strong>zelne se<strong>in</strong><br />

Leben im Rahmen der Geme<strong>in</strong>schaft weitestgehend nach se<strong>in</strong>en Vorstellun-<br />

gen gestalten kann.<br />

Immerh<strong>in</strong> ist seit 1990 e<strong>in</strong> deutlicher Aufwärtstrend <strong>in</strong> der Besetzung von po-<br />

litischen Ämtern mit Frauen zu verzeichnen. <strong>Die</strong> Zahl der weiblichen Frakti-<br />

onsmitglieder <strong>in</strong> Bun<strong>des</strong>tagsfraktionen hat <strong>in</strong> allen Parteien zugenommen,<br />

die Steigerungsraten s<strong>in</strong>d jedoch sehr unterschiedlich. <strong>Die</strong>se <strong>Entwicklung</strong>en<br />

h<strong>in</strong>gen und hängen auch heute noch davon ab, ob Frauen überhaupt und<br />

wenn ja, wie verb<strong>in</strong>dlich bei der Vergabe von öffentlichen Ämtern unterstützt<br />

werden.<br />

Seit September 2005 ist Angela Merkel (CDU) Bun<strong>des</strong>kanzler<strong>in</strong> der Bun<strong>des</strong>-<br />

republik <strong>Deutschland</strong>. Aus fem<strong>in</strong>istischer Sicht ist dies sicherlich der vorläufi-<br />

ge Höhepunkt e<strong>in</strong>es langen Weges, der 1961 mit der Vereidigung von<br />

Elisabeth Schwarzhaupt (CDU) als Bun<strong>des</strong>m<strong>in</strong>ister<strong>in</strong> für Gesundheitswesen<br />

begann. <strong>Die</strong> Mitwirkung von Frauen hat sich heute nicht nur quantitativ, son-<br />

dern auch qualitativ ausgewirkt. Allerd<strong>in</strong>gs dom<strong>in</strong>ieren immer noch Männer<br />

politische Bereiche wie Wirtschaft und Militär. Vor allem <strong>in</strong> Führungspositio-<br />

nen ist der Anteil weiblicher Mitglieder immer noch ger<strong>in</strong>g. <strong>Die</strong> Gründe dafür<br />

s<strong>in</strong>d vielschichtig. So antwortete Ursula Engelen-Kefer auf die Frage, warum<br />

sie nie als Chef<strong>in</strong> <strong>des</strong> <strong>Deutsche</strong>n Gewerkschaftsbun<strong>des</strong> (DGB) angetreten<br />

sei:<br />

„Bei ver.di wäre e<strong>in</strong>e Vorsitzende vielleicht denkbar, [...] aber der<br />

DGB wird immer noch dom<strong>in</strong>iert von den großen Industriegewerkschaften.<br />

<strong>Die</strong> IG Metall hat nicht e<strong>in</strong>mal 30% weibliche<br />

Mitglieder. E<strong>in</strong>e Frau, noch dazu Akademiker<strong>in</strong>, an der Spitze<br />

62 Vgl. HELWIG/NICKEL, Frauen <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> 1945-1992, S. 9.

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