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Die Entwicklung des Frauenruderns in Deutschland - Deutsche ...

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Historische Formen <strong>des</strong> Frauensports 36<br />

Zu dieser Zeit gewann der Internationale Frauensportverband 118 , der 1921<br />

aus e<strong>in</strong>er französischen Frauensportorganisation hervorgegangen war, an<br />

E<strong>in</strong>fluss. <strong>Die</strong>ser Verband trug so genannte „Frauenweltspiele“ aus, die eige-<br />

nen Regeln und Gesetzmäßigkeiten unterlagen. Sie fanden 1922 <strong>in</strong> Monte<br />

Carlo, 1926 <strong>in</strong> Göteborg, 1930 <strong>in</strong> Prag und 1934 <strong>in</strong> London statt. 119 Neben<br />

der Ausrichtung von Wettkämpfen waren die Anerkennung und Dokumenta-<br />

tion der von Frauen aufgestellten Rekorde, die Zulassungen bestimmter Dis-<br />

zipl<strong>in</strong>en, die Normierung von Sportgeräten und die Festlegung von Strecken<br />

weitere Arbeitsschwerpunkte <strong>des</strong> Verban<strong>des</strong>.<br />

„Als sich die Frauenleichtathletik im Laufe der dreißiger Jahre<br />

etabliert zu haben schien, hielt der [Internationale Frauensportverband]<br />

se<strong>in</strong>e Arbeit für beendet und löste sich 1938 auf.“ 120<br />

Nach dem Ersten Weltkrieg begannen Frauen <strong>in</strong> größerem Umfang als zuvor<br />

Sport zu treiben und sich körperlich zu betätigen. Ihnen standen mehr ge-<br />

sellschaftliche Bereiche offen. „Der Sport spiegelte die Stellung der Frau <strong>in</strong><br />

der Gesellschaft wider, die <strong>Entwicklung</strong> <strong>des</strong> Frauensports stand charakteris-<br />

tisch für die sich wandelnde Rolle der Frau.“ 121 Offensichtlich wurden die<br />

Sportler<strong>in</strong>nen anerkannt, allerd<strong>in</strong>gs sahen sie sich massiven Vorwürfen und<br />

Vorurteilen ausgesetzt. So war die Me<strong>in</strong>ung verbreitet, dass der Wettkampf-<br />

sport die Frauen unweiblich und unattraktiv mache und demnach die Ge-<br />

sundheit <strong>des</strong> Nachwuchses gefährde. S<strong>in</strong>n und Zweck <strong>des</strong> Frauensports<br />

sollte aber genau das Gegenteil se<strong>in</strong>, da nur gesunde Mütter gesunde K<strong>in</strong>der<br />

zur Welt br<strong>in</strong>gen könnten. 122 Es überrascht <strong>des</strong>halb nicht, dass die Bedeu-<br />

tung der Frau <strong>in</strong> e<strong>in</strong>zelnen Sportarten wieder abnahm. Gründe dafür könnten<br />

die Reglementierung, Normierung und zunehmende Leistungsorientierung<br />

sowie die Institutionalisierung <strong>des</strong> Sports se<strong>in</strong>. „Was den Weiblichkeitsvor-<br />

stellungen der Zeit am wenigstens entsprach, geriet auf diese Weise allmäh-<br />

lich aus der Übung.“ 123<br />

118<br />

Der Verband fungierte unter dem Titel Féderation Sportive Fém<strong>in</strong><strong>in</strong>e Internationale. Wesp<br />

spricht von e<strong>in</strong>em Frauensportverband, während Pfister/Langenfeld die Bezeichnung<br />

Damensportverband verwenden.<br />

119<br />

Vgl. WESP, Frisch, Fromm, Fröhlich, Frau, S. 157. Ferner vgl. PFISTER/LANGENFELD, „Vom<br />

Frauenturnen zum modernen Sport“, S. 981.<br />

120<br />

WESP, Frisch, Fromm, Fröhlich, Frau, S. 158.<br />

121<br />

Ebenda, S. 13.<br />

122<br />

Vgl. ebenda, S. 158. Ferner vgl. PFISTER/LANGENFELD, „Vom Frauenturnen zum modernen<br />

Sport“, S. 982.<br />

123<br />

PFISTER/LANGENFELD, „Vom Frauenturnen zum modernen Sport“, S. 983.

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