SPORTaktiv August 2020
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AUG/SEP <strong>2020</strong><br />
20 JAHRE ÖSTERREICHS GRÖSSTES AKTIVSPORT-MAGAZIN<br />
ALLES<br />
WIRD MUTWAS<br />
FELIX GOTTWALD<br />
BEWEGT DIE WELT MEISTERN<br />
SPORTLICHER HERBST<br />
HEUER NOCH GEHT<br />
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Passen wir aufeinander auf: Bitte Abstand halten,<br />
Hände waschen und wenn erforderlich Maske tragen.<br />
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EDITORIAL I<br />
KLAUS MOLIDOR<br />
<strong>SPORTaktiv</strong>-Chefredakteur<br />
klaus.molidor@styria.com<br />
GEGEN DEN<br />
STILLSTAND<br />
Julian Hauer<br />
Foto: Thomas Polzer<br />
Das Schöne an schwierigen Zeiten ist: Man denkt viel nach. Über Sinn<br />
und Unsinn, über Werte und was wirklich wichtig ist. Der Kompass<br />
kalibriert sich quasi neu. In dieser Phase habe ich auch wieder oft an die<br />
Worte eines Priesters gedacht, der mir – in einem völlig anderen Kontext<br />
zwar – einst zugerufen hat: „Hab Mut!“ Wie wohltuend ist dieser Aufruf<br />
doch, wie viel Zuversicht spricht aus dieser Aufforderung, wenn schon<br />
vielleicht nicht alles, so doch vieles schaffen zu können, wenn man nur<br />
diesen Worten folgt. Mut hatte vor 20 Jahren auch unser Magazingründer<br />
Gerhard Polzer, der just an der Zeitenwende zum Digitalen gemeinsam<br />
mit Verkaufs-Urgestein Bertram Taferner ein Printmagazin für Aktivsportler<br />
aus der Taufe gehoben hat. Viele Leserinnen und Leser, Expertinnen<br />
und Experten sowie auch Anzeigenkunden haben diesen Mut belohnt mit<br />
ihrer Treue zu unserem Produkt. Einige kommen in dieser Ausgabe daher<br />
über das ganze Magazin verteilt zu Wort.<br />
Wir wollen aber auch etwas zurückgeben und heute Mut machen mit<br />
unseren Geschichten. Mut zur Eigenverantwortung, Mut etwas zu versuchen,<br />
egal, wie unmöglich es auch scheinen mag. Eine Plank-Weltrekordlerin<br />
legt davon Zeugnis ab und ein Mann, der Schrauben in seinem Kopf<br />
hatte und danach wieder zum Ironman wurde. Mutig waren wir selbst<br />
beim Klettern, beim Laufen, Mut macht uns auch Felix Gottwald. Wir<br />
werden diese Tugend brauchen, um die immer noch schwierigen Zeiten<br />
zu meistern. Habt Mut, würde uns auch mein Priester zurufen. Dazu<br />
nicht immer mehr vom Gleichen zu machen, sondern gegen den Strom zu<br />
schwimmen. Hubert von Goisern hat jüngst im Interview mit der deutschen<br />
Wochenzeitung „Die Zeit“ einen wunderbaren Satz gesagt. „Wenn<br />
man gegen den Strom schwimmt, sieht es vom Ufer zwar wie Stillstand<br />
aus, aber in Wahrheit trainiert es die Muskeln.“ Das können wir doch gerade<br />
besonders brauchen, wie ich meine. In diesem Sinne:<br />
Alles wird gut,<br />
Euer Klaus<br />
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EDITORIAL II<br />
ALFRED BRUNNER<br />
<strong>SPORTaktiv</strong>-Geschäftsführer<br />
alfred.brunner@styria.com<br />
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Das WIFI Süd macht fit für sportliche<br />
Jobs. Hier eine Auswahl der Angebote:<br />
Foto: Thomas Polzer<br />
ZEIT, DANKE<br />
ZU SAGEN!<br />
20 Jahre <strong>SPORTaktiv</strong>. Eine beeindruckende Story, bei der ich oft gefragt werde,<br />
warum gerade <strong>SPORTaktiv</strong> sich so erfolgreich entwickelt hat – in einem<br />
an sich ja sehr schwierigen Printmagazinmarkt in Österreich. Hier meine<br />
wichtigsten Antworten:<br />
• Der beeindruckende Teamspirit meiner Mitarbeiter bei <strong>SPORTaktiv</strong>; wir<br />
alle leben das Thema auch selbst. Danke Arni, Bertl, Christof, 2x Christoph,<br />
Claudia, Kevin, Klaus, Lili, Petra, Sarah, 2x Thomas und Vroni.<br />
• Zukunftsforscher Tristan Horx sieht Sport als einen der großen Megatrends<br />
und bringt unterschiedliche Facetten ins Spiel: Fitness wird zum Statussymbol.<br />
Sport als Antwort auf unsere Zivilisationskrankheiten. Sport ist<br />
„achtsames“ Leben neben der oft vereinsamenden Digitalisierung.<br />
• Unsere über 500 Werbepartner im Tourismus und in der Sportindustrie<br />
spüren diesen Megatrend natürlich auch und aktivieren ihre relevanten<br />
Werbeangebote im <strong>SPORTaktiv</strong>-Magazin sowie auf unseren digitalen<br />
Plattformen. Danke an euch liebe Werbepartner, von Abus bis Zanier; vom<br />
Arlberg bis zur Zugspitz-Arena. Aktiv sein in Österreich macht unfassbar<br />
viel Spaß; mit innovativen Produkten der Sportindustrie umso mehr.<br />
• Unsere hohe Auflage mit 60.000 Stück und unser Zielgruppenvertrieb über<br />
den Sporthandel, Sportevents, Sporthotels und Abos. Danke an alle unsere<br />
Abonnenten sowie an Intersport, Gigasport, XXL Sports und über 100<br />
Bikeshops. Unsere aktuelle Rekordreichweite mit 153.000 Lesern laut Mediaanalyse<br />
2019 freut uns sehr.<br />
• Die immer noch junge Marke „<strong>SPORTaktiv</strong>“ (statt „TOPTIMES“) wurde<br />
erst 2012 eingeführt und öffnet uns täglich neue Türen.<br />
• Das Jahr <strong>2020</strong> zeigt eindrucksvoll, was im Leben wirklich zählt. Sport ist<br />
für viele ein immer wichtiger werdender Anker.<br />
Nach mittlerweile 15 Jahren als <strong>SPORTaktiv</strong>-Geschäftsführer erfüllt mich<br />
diese Entwicklung mit Stolz. Mein Team und ich werden uns bemühen,<br />
unsere Rolle als inspirierender medialer Begleiter weiter auszubauen. Meine<br />
Bitte: Bleibt uns treu! Auf eine gemeinsame erfolgreiche Zukunft,<br />
Euer Alfred<br />
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KOSTENLOSE INFORMATIONSABENDE<br />
FÜR DIE LEHRGÄNGE:<br />
Diplomlehrgang Functional<br />
Fitnesstrainer<br />
16. 9. <strong>2020</strong>, Mi., 18–20 Uhr, WIFI Süd<br />
Diplomlehrgang Yogatrainer<br />
16. 9. <strong>2020</strong>, Mi., 18–19.30 Uhr, WIFI Süd<br />
Diplomausbildungen<br />
Gesundheit und Sport<br />
3. 9. <strong>2020</strong>, Do., 18–20 Uhr, WIFI Süd<br />
LEHRGÄNGE:<br />
Grundlehrgang Gesundheit und Sport<br />
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Diplomlehrgang<br />
Kindergesundheitstrainer<br />
15. 11. <strong>2020</strong>–21. 3. 2021, Fr. 17–21 Uhr,<br />
Sa., So. 9–17 Uhr; 136 Std., € 2000,–; WIFI Süd<br />
Diplomlehrgang Schwimmtrainer<br />
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INHALT<br />
TOP-STORY<br />
20 BEWEGT DIE WELT MEISTERN<br />
Felix Gottwald darüber, was der Sport alles leisten könnte<br />
FIT<br />
26 SPORTLICH LAAAAANGER HERBST<br />
Tourismus, Sportler, Industrie setzen auf einen starken Herbst<br />
32 HARD CORE<br />
Ein Gespräch übers Durchhalten mit der Plank-Weltrekordlerin<br />
38 AUSPROBIERT<br />
Eine Allroundjacke, eine Tachobrille und ein Nierentascherl<br />
RUN<br />
42 QUER DURCH<br />
Live dabei: 730 Kilometer laufen durch ganz Österreich<br />
46 ZEITEN JAGEN IN CORONA-ZEITEN<br />
Trailrunner messen sich virtuell in der Fastest-Know-Time-Serie<br />
52 TRAIL-TRÄUME<br />
Unsere Experten präsentieren ihre Lieblingslaufstrecken<br />
58 AUSPROBIERT<br />
Brachialer Laufschuh, ein Trailstock, luftiges Strick-Outfit<br />
20<br />
BIKE<br />
62 3 BUCHSTABEN, 2 FRAUEN, 1 MISSION<br />
Frauen am Steuer: die KTM-Chefinnen im Interview<br />
78 JUNIOR-TÜTE<br />
Kinder-E-Bikes kommen in Mode – auch in Verleih und Urlaub<br />
88 TIM DON ÜBER . . . OBSESSION<br />
Der Brite zeigt, was möglich ist, wenn man nie aufgibt<br />
92 AUSPROBIERT<br />
Clevere Biketasche, große Brille, Abstandswarner<br />
OUTDOOR<br />
96 KLETTERMAX IN AUSBILDUNG<br />
Flauer Magen im vierten Grad. <strong>SPORTaktiv</strong> lernt klettern<br />
96<br />
102 KLEIN, VERSTECKT, ABER OHO<br />
Kaum ein Gletscher liegt niedriger als der Eiskar-Gletscher<br />
108 MUT TUT GUT<br />
Vaude-Chefin Antje von Dewitz über Haltung als Erfolgsfaktor<br />
116 DAS WANDERN IST DES WEBERS LUST<br />
Martin Webers Weg von den ÖBB zum Wandercoach<br />
136 AUSPROBIERT<br />
Mobiler Espresso, intelligentes Fernglas, kuscheliges Holz<br />
PRO<br />
142 WIR GEGEN DIE STARS<br />
Diesmal: Bahnradfahren mit Andreas Graf<br />
146 HIER SCHREIBEN DIE ATHLETEN<br />
Tennis-Aufsteiger Dennis Novak über die Magie der Top 100<br />
158 „DA KRITISIERE ICH DIE SPIELER“<br />
Damir Canadi über Vertrauen, Schubladen und den Trainerjob<br />
Fotos: Thomas Polzer, Anja Woertge<br />
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est. 2000<br />
I N<br />
A K T<br />
I V S P O R T - M A G A Z<br />
mahnungen der Krankenschwestern,<br />
endlich den Laptop wegzuräumen, war<br />
das Konzept fertig, schon ein paar Tage<br />
später wurde es im Blitztempo vom Vorstand<br />
der Styria abgesegnet: Das bundesweit<br />
erste Sportmagazin, das sich ausschließlich<br />
um den Hobby-Ausdauersport<br />
drehte, war (damals noch unter<br />
dem Titel „toptimes“) auf Schiene – und<br />
nur zwei Monate später, im Juni 2000,<br />
erstmals auch am Markt.<br />
So „aufgelegt“ die inhaltliche Ausrichtung<br />
des neuen Sport- und „Bewegungs“-Magazins<br />
auch war und so sehr<br />
die Zielgruppe der reinen Freizeitathleten<br />
vor allem den Sporthändler Gigasport<br />
als ersten Vertriebspartner überzeugte<br />
– selbst der damalige Gigasport-Geschäftsführer<br />
Helmut Möstl<br />
meldete anfangs seine Bedenken an:<br />
„Wenn ihr nur über Laufen, Radfahren,<br />
Wandern und Fitsport schreiben wollt,<br />
da könnt ihr doch niemals alle zwei Monate<br />
ein Magazin damit füllen. Ich glaube,<br />
vier Ausgaben pro Jahr sind da mehr<br />
als genug.“ Der Mann irrte, wie sich in<br />
den Jahren danach herausstellte: Mit<br />
Specials wie Bikeguide, Outdoorguide,<br />
Skitourenguide, Winterguide oder Freerideguide<br />
sollte das <strong>SPORTaktiv</strong>-Team<br />
bald bis zu zehn Ausgaben pro Jahr produzieren!<br />
Dass er statt eines Golfmagazins das<br />
„1. steirische Magazin für den Hobbysport“<br />
bekam (in dem anfangs ebenso<br />
der Golfsport eingebettet war), gefiel<br />
auch Sportlandesrat Gerhard Hirschmann,<br />
der wohlüberlegt mit Fördergeldern<br />
Starthilfe betrieb. Das wiederum<br />
rief aber die Konkurrenz auf den Plan:<br />
Mit dem Magazin „Steirersport“ versuchte<br />
ein kleiner, aber gut vernetzter<br />
Printverlag auf den Zug aufzuspringen<br />
und forderte ebenfalls Landesunterstüt-<br />
Magazingründer<br />
Gerhard<br />
Polzer<br />
20 JAHRE SPORTAKTIV.<br />
WAS WIE SO VIELES MIT EI-<br />
NER KLEINEN IDEE BEGANN,<br />
WURDE ZUR ERFOLGSSTORY.<br />
Eigentlich begann es mit einem<br />
Blick aus dem Spitalsfenster“, erinnert<br />
sich Sportaktiv-Gründer und<br />
langjähriger Chefredakteur Gerhard Polzer<br />
an die Geburtsstunde des nunmehr<br />
20 Jahre alten Erfolgsmagazins. „Ich hatte<br />
im Jahr 2000 vom damaligen steirischen<br />
Sportlandesrat Gerhard Hirschmann<br />
den Auftrag, zum Jahr des<br />
Golfsports in der Steiermark ein passendes<br />
Golfmagazin zu gestalten, wusste<br />
aber, dass so was bei einer Zielgruppe<br />
von knapp 9000 steirischen Golfsportlern<br />
sicher nicht nachhaltig realisierbar<br />
war.“<br />
Die zündende Idee kam ihm während<br />
eines Aufenthalts im LKH Salzburg, gerade<br />
frisch an der Schulter operiert: „Da<br />
lief auf der Straße unter meinem Spitalsfenster<br />
ein Pärchen vorbei. Sie mit hochrotem<br />
Kopf, er schnaufend mit relativ<br />
starkem Übergewicht, aber beide offensichtlich<br />
mitgeschwemmt von der Joggingwelle,<br />
die gerade unser Land erfasst<br />
hatte. Da war mir schlagartig klar: Das<br />
ist es, was die (kleine steirische) Welt<br />
braucht: Kein Golfmagazin, sondern einen<br />
Ratgeber für die immer größer werdende<br />
Community der Menschen, die<br />
zwar den Ausdauersport für sich und<br />
ihre Gesundheit entdecken, aber die<br />
praktisch nichts darüber wissen, wie sie<br />
ihre große Motivation fürs Laufen, fürs<br />
Radfahren, für ihre Fitness möglichst<br />
sinnvoll in größtmöglichen gesundheitlichen<br />
Nutzen umwandeln können.“<br />
Bald darauf und nach zahlreichen Er-<br />
Fotos: <strong>SPORTaktiv</strong><br />
8<br />
<strong>SPORTaktiv</strong>
zung ein. Der Inhalt? In einem Heft<br />
sollte regelmäßig über alle steirischen<br />
Vereinssportarten berichtet werden -<br />
vom Aerosport bis zum Tischtennis,<br />
vom Kampfsport bis zum Naturbahnrodeln.<br />
Die pompöse Präsentation der<br />
Erstausgabe, die im wahrsten Sinn des<br />
Wortes per Fallschirm vom Himmel fiel,<br />
beeindruckte nicht nur den Landesrat –<br />
bei den Lesern dagegen fiel der „Steirersport“<br />
nicht vom Himmel, sondern<br />
sang- und klanglos durch: Weil die Eisschützen<br />
mit Storys übers Bogenschießen<br />
nichts anzufangen wussten oder die<br />
Leichtathleten nicht wirklich Bock auf<br />
Berichte aus der Volleyball-Liga hatten,<br />
war der Himmelsstürmer „Steirersport“<br />
nach ein paar Ausgaben schon wieder<br />
Makulatur …<br />
Bei <strong>SPORTaktiv</strong> vulgo toptimes setzte<br />
sich der Höhenflug dagegen ungebremst<br />
fort. Nicht zuletzt durch die breite Palette<br />
an Sportartikelherstellern, die das<br />
neue Hobbysportmagazin als zugkräftige<br />
Werbelokomotive entdeckten – wenn<br />
auch anfangs, aufgrund des regionalen<br />
Einzugsgebiets, mit Verzögerung. Nur<br />
ein Beispiel: „Danke, kein Interesse, wir<br />
sind ohnehin in allen großen internationalen<br />
Sportmagazinen vertreten“, hatte<br />
ein weltweiter Pulsuhr-Produzent auf<br />
Anfrage bei der ersten Ausgabe wissen<br />
lassen – um sich nach Ausgabe 2 dann<br />
selbst zu melden: „Sorry, wir hatten da<br />
einen kleinen Denkfehler – ihr schreibt<br />
ja genau für die Leser, die noch gar keine<br />
Fitness- und Pulsuhr haben, also unsere<br />
beste Zielgruppe sind.“<br />
Es waren aber gerade diese weltweiten<br />
Player am Sportartikelmarkt, die uns<br />
schon nach ein paar Ausgaben zum<br />
nächsten Schritt veranlassten: Frei nach<br />
einem Ex-Minister – „styria is a too<br />
small country for us“ – folgten wir der<br />
immer lauter werdenden Aufforderung<br />
unserer Partner und aus der Leserschaft,<br />
auch den Hobbyläufern, -bikern und<br />
bergsportlern in den anderen Bundesländern<br />
helfend zur Seite zu stehen: Erst<br />
kamen über Gigasport Wien, Niederösterreich<br />
und Kärnten als Vertriebsländer<br />
MEILENSTEINE<br />
2000 erstes TOPTIMES-<br />
Magazin, Vertrieb<br />
Steiermark/Kärnten<br />
2005 Magazin der Sportunion<br />
Österreich und Vertrieb in<br />
den Uni-Mensen (bis 2007)<br />
2006 fixe Themen-Rubriken<br />
Fit, Run, Bike, Outdoor<br />
2007 österreichweiter Vertrieb<br />
über Eybl und Intersport<br />
2010 erster Winterguide<br />
2012 „toptimes“ wird zu<br />
„<strong>SPORTaktiv</strong>“<br />
2012 erster Outdoorguide<br />
2014 neue Homepage<br />
www.sportaktiv.com<br />
2015 erster Bikeguide<br />
2015 erster Skitourenguide<br />
2017 aktueller Magazin-Relaunch<br />
2017 Vertrieb neu mit<br />
Intersport, Gigasport,<br />
XXL, Top100 Bikeshops,<br />
Abo, Trafik, Sportevents,<br />
Sporthotels<br />
2018 Relaunch Homepage<br />
dazu, durch weitere Kooperationen mit<br />
Eybl und Intersport war <strong>SPORTaktiv</strong><br />
schließlich schon nach einigen Jahren<br />
österreichweit für Hunderttausende Hobbysportler/-innen<br />
zur regelmäßigen<br />
Pflichtlektüre geworden.<br />
„Ein Qualitätsmerkmal von <strong>SPORTaktiv</strong>“,<br />
sagt Gerhard Polzer, „war von<br />
Beginn an die Anerkennung und Akzeptanz,<br />
die das Magazin auch im Kreis<br />
des Spitzensports genoss.“ Nach dem<br />
Leitmotiv ,Wir sind nicht die Besserwisser,<br />
sondern wir vermitteln die besten<br />
Trainer und Ratgeber zu den Hobbysportlern‘<br />
holte sich <strong>SPORTaktiv</strong><br />
vom ersten Tag an bei allen Fachthemen<br />
rund ums Laufen, Biken, Wandern,<br />
ebenso für Fitness, Gesundheit und Ernährung<br />
stets anerkannte Experten,<br />
Trainer und Wissenschafter ins redaktionelle<br />
Boot. Zudem agierten praktisch<br />
in jeder Ausgabe Weltklasseathleten aus<br />
dem In- und Ausland als professionelle<br />
Tippgeber und auch Motivatoren. „In<br />
den zwanzig Jahren hat uns kein einziger<br />
Toptrainer und kein einziger Spitzensportler,<br />
ob national oder international,<br />
den wir für unsere Leser um Rat gefragt<br />
haben, abblitzen lassen“, erinnert<br />
sich Gerhard Polzer. Dessen persönliches<br />
Highlight sicher das Treffen mit<br />
Wunderläufer Haile Gebrselassie war:<br />
„<strong>SPORTaktiv</strong> war als einziges deutschsprachiges<br />
Magazin zum Halbmarathon-Weltrekordversuch<br />
des Äthiopiers<br />
nach Lissabon eingeladen worden. Als<br />
ich Haile bei einem Glas Rotwein<br />
<strong>SPORTaktiv</strong> vorlegte, hat er gelacht:<br />
,Bei uns in Äthiopien muss man niemandem<br />
das richtige Laufen beibringen.<br />
Aber bei euch in Österreich macht<br />
ihr damit sicher einen tollen Job‘.<br />
Der Ausnahmeläufer Haile Gebrselassie<br />
hat seine einzigartige Karriere längst<br />
beendet. <strong>SPORTaktiv</strong> aber, das erste und<br />
auch nach 20 Jahren immer noch einzige<br />
österreichische Magazin für bewegungswillige<br />
und fitnessbewusste Ausdauersportler/-innen,<br />
startet nun mit<br />
vollem Elan in die dritte Dekade seiner<br />
Erfolgsgeschichte.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
9
I N<br />
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ie schnell die Zeit verrinnt. 20 Jahre auf<br />
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mit Herzblut jede Geschichte schreibt und jeden<br />
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<strong>SPORTaktiv</strong>. Doch ein Magazin ist nur so gut wie<br />
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www.simplon.com<br />
Das SMARTX TM<br />
von ABUS ist ein<br />
Bügelschloss<br />
mit smartem<br />
Schließsystem<br />
mit Bluetooth-<br />
Funktion.<br />
Endlich schlüssellos.<br />
www.abus.com<br />
1x MTB-Wochenende<br />
für 2 im Wienerwald<br />
(2 ÜN im „At the<br />
Park“ Hotel, DZ, inkl.<br />
Frühstück etc.). www.<br />
wienerwald.info<br />
Ob Bikepark<br />
oder<br />
Hometrail:<br />
Die MT5 schafft alles.<br />
Gewinne 1x MT5<br />
mit preisgekröntem<br />
4-Kolben-Bremssattel<br />
von Magura im Wert<br />
von € 280,00.<br />
www.magura.com<br />
Natur pur<br />
am Annaberg.<br />
1x<br />
Zipline-Flug<br />
+ Bergfahrt<br />
für 2 Personen<br />
zu<br />
gewinnen.<br />
www.annaberg.info<br />
Fotos: beigestellt<br />
1x Aktivurlaub im<br />
4* Hotel in Paznaun.<br />
(2 ÜN, DZ, inkl. HP)<br />
inkl. Silvretta Card.<br />
www.paznaunischgl.com<br />
1x WORN<br />
TO BE<br />
WILD<br />
T-Shirt<br />
von Woom.<br />
Perfekt<br />
geeignet<br />
für alle, die<br />
einfach frei<br />
drauflosradeln wollen.<br />
www.woombikes.com<br />
Exklusiver Preis vom<br />
SalzburgerLand: Wir<br />
verlosen 1x1 Tourenbuch<br />
„Ciclovia Alpe<br />
Adria Radweg. In einer<br />
Woche von Salzburg<br />
nach Grado.“<br />
und 1x1 Radrucksack.<br />
www.salzburgerland.com<br />
1x nook von evil eye.<br />
Vielseitig und für jeden<br />
Sport geeignet. Auch<br />
mit optischer Verglasung<br />
möglich.<br />
www.evileye.com<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
11
Als Österreichs größtes Aktiv sport-<br />
Magazin ist <strong>SPORTaktiv</strong> ein wichtiger<br />
Medienpartner und passt sehr<br />
gut zum SalzburgerLand-Gast.<br />
Denn Wandern, Schwimmen,<br />
Radfahren und Mountainbiken<br />
sind bei uns die Top-Aktivitäten!<br />
<strong>SPORTaktiv</strong> bietet einen tollen<br />
Mehrwert für unsere Kunden.<br />
Voll mit Tipps zu unseren Hauptthemen<br />
Laufen, Biken, Wandern,<br />
Klettern, Fitness und Ski.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong> ist ein Partner,<br />
der den Sport genau so lebt<br />
und liebt, wie wir es tun.<br />
Lasst uns auch zukünftig<br />
gemeinsam alle Österreicher<br />
unterstützen, Sport in ihr<br />
Leben zu integrieren!<br />
Wir selbst lesen das <strong>SPORTaktiv</strong>-<br />
Magazin. Da uns die Qualität und<br />
der Inhalt begeistert, ist es für uns<br />
logisch, dort auch selbst mit Red Bull<br />
SPECT Eyewear vertreten zu sein.<br />
GEORG<br />
SCHROFNER<br />
SalzburgerLand<br />
Tourismus, Projektmanagement<br />
Rad & Bike<br />
MAGNUS<br />
KREUGER<br />
Geschäftsführer<br />
XXL Sports & Outdoor<br />
JOHANNES<br />
KASTENHUBER<br />
Marketingleiter<br />
Intersport Austria<br />
CHRISTIAN<br />
SCHIESTER<br />
Extremsportler &<br />
Abenteurer – SPECT-<br />
Eyewear-Athlet<br />
<strong>SPORTaktiv</strong> ist mein medialer Begleiter in<br />
allen Bereichen meiner Sportmarketing-<br />
Agentur und der mediale Verstärker zu<br />
allen Projekten – egal, ob Kärnten Läuft<br />
Graz Marathon oder FUGA 300. Die<br />
perfekte Symbiose, auf die ich auch in<br />
den nächsten 20 Jahren<br />
nicht verzichten möchte!<br />
Happy Birthday!<br />
MICHAEL<br />
KUMMERER<br />
MJK<br />
Wir schätzen es sehr, dass<br />
<strong>SPORTaktiv</strong> die Begeisterung<br />
für ein bewegtes Leben<br />
fördert und wir mit diesem<br />
Magazin genau unsere Zielgruppen<br />
treffen.<br />
ISABELLA<br />
DSCHULNIGG-<br />
GEISSLER<br />
Geschäftsführerin<br />
Saalbacher<br />
Bergbahnen GmbH<br />
Ob am Glockner, in den Dolomiten oder<br />
bayerischen Voralpen, Bergsteigen und<br />
Trailrunning mit euch hat uns großen<br />
Spaß gemacht! Schön, dass wir euch<br />
ausrüsten durften mit dem Equipment<br />
unserer Marken Devold, Dynafit, Salewa<br />
und Bergzeit. Wir gratulieren dem<br />
Magazin zum Jubiläum und wünschen<br />
weiterhin alles<br />
Gute!<br />
GESCHWISTER<br />
ZACK PR<br />
Wir gratulieren <strong>SPORTaktiv</strong> zum<br />
Jubiläum und freuen uns mit dem<br />
Team auf weitere sportliche Jahre<br />
guter Zusammenarbeit. Das Magazin<br />
liefert einzigartige Beiträge<br />
rund um unsere Lieblingsdiziplinen<br />
am Berg.<br />
CHRISTIAN<br />
LUTZ<br />
SALEWA Marketing<br />
Manager Central<br />
Europe<br />
<strong>SPORTaktiv</strong> ist das einzige<br />
Magazin in Österreich, das<br />
flächendeckend beim Sportfachhandel<br />
aufliegt und ein<br />
verlässlicher und wichtiger<br />
Werbepartner für uns ist.<br />
Wir schätzen <strong>SPORTaktiv</strong> als verlässlichen<br />
Partner mit journalistisch gut<br />
recherchierten Stories – stets informativ!<br />
Eine super Bereicherung der<br />
österreichischen Medienlandschaft,<br />
wir gratulieren zum Jubiläum!<br />
Wir schätzen <strong>SPORTaktiv</strong><br />
als innovativen Partner, der<br />
sehr gut auf unsere Wünsche<br />
eingeht und tolle &<br />
moderne Lösungen bietet.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong> ist für mich das qualitativ<br />
hochwertigste Sportmagazin mit einem<br />
Mix aus inhaltlicher Kompetenz, Emotion<br />
und visueller Umsetzung. In Zeiten der<br />
Digitalisierung macht es Spaß sich<br />
zurückzulehnen und das Heft offline auf<br />
einem Liegestuhl zu<br />
genießen. Weiter so!<br />
NORBERT<br />
KATSCH<br />
Geschäftsführer<br />
Funbike GmbH<br />
MARCUS IHLENFELD<br />
CHRISTIAN BEZDEKA<br />
CEOs und Founders von woom<br />
MICHAEL<br />
SINNHUBER<br />
Mittersill Plus GmbH,<br />
Geschäftsführer<br />
REINHARD<br />
MÖSENEDER<br />
Geschäftsführender<br />
Gesellschafter<br />
PEEROTON<br />
Seit vielen Jahren arbeiten wir – als<br />
österreichische Fahrradmarke – sehr<br />
erfolgreich mit dem <strong>SPORTaktiv</strong>-Team<br />
zusammen. Wir schätzen die sehr<br />
partnerschaftliche und vertrauensvolle<br />
Arbeitsweise und wünschen Euch viel<br />
Erfolg und eine weiterhin<br />
glückliche Hand für<br />
die nächsten 20 Jahre.<br />
STEFAN<br />
VOLLBACH<br />
CEO SIMPLON<br />
Wir schätzen schon seit<br />
Jahren die unkomplizierte<br />
Zusammenarbeit mit<br />
SPORT aktiv und sind sehr<br />
begeistert von dem hochwertigen<br />
Auftritt, egal, ob<br />
Print oder digital.<br />
STEFANIE<br />
MAYR<br />
Geschäftsführerin<br />
TVB St. Johann<br />
in Salzburg<br />
<strong>SPORTaktiv</strong> ist ein cooles Magazin mit<br />
viel Gespür für neue Themen aus der<br />
Welt des Ausdauersports. Dahinter steht<br />
ein authentisches Team, das, permanent<br />
auf der Suche nach Trends, die Stories<br />
auch entsprechend glaubwürdig rüberbringt.<br />
HEINZ<br />
VOGEL<br />
Leitung Bildungsmanagement<br />
WIFI Süd, Graz<br />
Als tief in der österreichischen<br />
Sportbranche verwurzeltes<br />
Tiroler Unternehmen<br />
war es für uns ein logischer<br />
Schritt mit einem Magazin<br />
zusammenzuarbeiten, welches<br />
genau unsere<br />
Szene unterstützt.<br />
KLAUS<br />
BRANDSTÄTTER<br />
CEO DEELUXE Sportartikel<br />
Handels GmbH<br />
Mit <strong>SPORTaktiv</strong> verbindet uns<br />
eine langjährige Partnerschaft,<br />
die wir aufgrund der qualitativ<br />
hochwertigen Inhalte sehr schätzen.<br />
Zusammen können wir das<br />
Erlebnis „draußen“ durch unsere<br />
Trail-Running-Camps<br />
ermöglichen.<br />
Als größtes Aktivsportmagazin Österreichs<br />
ist <strong>SPORTaktiv</strong> für uns nicht nur ein<br />
langjähriger, sondern vor allem ein sehr<br />
verlässlicher und kompetenter Partner.<br />
Niemand sonst trifft in den Bereichen<br />
Wandern und Radfahren die aktive Zielgruppe<br />
so punktgenau!<br />
Wir schätzen die jahrelange<br />
Kooperation zwischen ABUS und<br />
<strong>SPORTaktiv</strong> sehr. SPORT aktiv ist<br />
für uns die ideale Plattform um<br />
radbegeisterte Menschen zu erreichen<br />
und an unserer Produktwelt<br />
teilhaben zu lassen.<br />
Egal, ob Alpe-Adria-Trail, Nockberge-Trail<br />
oder Draupaddelweg:<br />
<strong>SPORTaktiv</strong> deckt perfekt unsere<br />
Zielgruppe des genussorientierten<br />
Outdoor-Urlaubers ab.<br />
PHILIPP<br />
NENNING<br />
Marketing Manager<br />
Salomon bei<br />
Amer Sports<br />
STEFAN<br />
BAUER<br />
Prokurist der<br />
Niederösterreich<br />
Werbung<br />
ROLAND<br />
HUBER<br />
Geschäftsführer<br />
ABUS Austria<br />
ROLAND<br />
OBERDORFER<br />
Kärnten Werbung<br />
Fotos: beigestellt<br />
12 <strong>SPORTaktiv</strong>
I N<br />
<strong>SPORTaktiv</strong> ist eine<br />
wichtige Magazingröße<br />
im heimischen Sport –<br />
ein echter Lesegenuss!<br />
Passend zu unserem Motto LiveMore-<br />
Now liefert ihr seit 20 Jahren Tipps dafür<br />
und Berichte von solchen Momenten.<br />
Wir gratulieren euch zur eurer Erfolgsgeschichte<br />
und freuen uns viele weitere<br />
interessante <strong>SPORTaktiv</strong>-Ausgaben!<br />
<strong>SPORTaktiv</strong> ist ein qualitativ<br />
hochwertiges Sport- und Outdoormagazin<br />
und für uns ein<br />
wichtiger und langjähriger Partner.<br />
Besonders schätzen wir die<br />
Flexibilität bei der Umsetzung<br />
unserer Wünsche<br />
und Ideen.<br />
Die Kitzbüheler Alpen – Ferienregion<br />
Hohe Salve kooperiert seit vielen Jahren<br />
mit <strong>SPORTaktiv</strong>. Das Magazin bietet<br />
unserer Region eine tolle Möglichkeit<br />
sich spezifisch zu positionieren. Man sagt<br />
es viel zu selten, DANKE für die gute<br />
Zusammenarbeit.<br />
FLORIAN<br />
OBERGRUBER<br />
Marketingleiter<br />
GIGASPORT<br />
SEBASTIAN,<br />
ERNST UND<br />
MARIA PINTAR<br />
von EPM Sports<br />
Murau<br />
GÜNTER UHL<br />
GF Uhl Günter<br />
exclusiv sportartikelvertrieb<br />
GmbH<br />
STEFAN<br />
ASTNER<br />
Geschäftsführer Kitzbüheler<br />
Alpen – Ferienregion<br />
Hohe Salve<br />
Wir arbeiten seit vielen Jahren gut<br />
und gerne mit <strong>SPORTaktiv</strong> zusammen,<br />
da das Magazin die perfekte<br />
Plattform bietet, um unser sportlich<br />
aktives Zielpublikum über die Neuigkeiten<br />
aus unserer Region<br />
zu informieren.<br />
WILMA HIMMEL-<br />
FREUNDPOINTNER<br />
Stv. Direktorin und<br />
Marketingleitung TVB<br />
St. Anton am Arlberg<br />
Die Zusammenarbeit mit <strong>SPORTaktiv</strong><br />
empfinde ich als sehr<br />
angenehm. Sehr persönlich und<br />
zugleich sehr professionell. Mir<br />
gefällt, dass meine Ansprechpartner<br />
auch mit eigenen Anregungen<br />
und Ideen Unterstützung<br />
bieten.<br />
RAINER<br />
BOMMAS<br />
PR-Berater und ehemaliger<br />
Journalist<br />
DANKE!<br />
SPORTAKTIV BEDANKT SICH<br />
BEI ÜBER 500 PARTNERN<br />
FÜR DIE TREUE ZUSAMMEN-<br />
ARBEIT ÜBER 20 JAHRE.<br />
I C H S<br />
G R Ö S S T E S<br />
Ö S T E R R E<br />
est. 2000<br />
A K T<br />
I V S P O R T - M A G A Z<br />
Da wir mit SCOTT SPORTS Produkte in<br />
den Bereichen Bike, Winter, Running und<br />
Outdoor anbieten und sich <strong>SPORTaktiv</strong><br />
ebenfalls diese Themen auf die Fahnen<br />
geschrieben hat, verbinden uns viele<br />
Leidenschaften. Dies spiegelt die lange<br />
und freundschaftliche<br />
Zusammenarbeit wider.<br />
MORITZ<br />
NENNEMANN<br />
Project Manager<br />
Marketing Scott<br />
<strong>SPORTaktiv</strong> bietet stets einen<br />
bunten Themen-Mix für aktive<br />
Sportlerinnen und Sportler in<br />
Österreich. Wir schätzen die partnerschaftliche<br />
Zusammenarbeit<br />
und wünschen alles Gute für die<br />
nächsten 50 Jahre!<br />
STEFAN<br />
BIERINGER<br />
Marker Dalbello Völkl<br />
Marketing & Sales<br />
Seit Beginn unserer Onlineversicherungen<br />
war <strong>SPORTaktiv</strong> für uns als<br />
unabhängiges Sportmagazin erste Wahl<br />
zu werben. Wir können somit mit der<br />
3-Tages-Versicherung die vielfältigen<br />
<strong>SPORTaktiv</strong>-Camps und die Teilnehmer<br />
unterstützen.<br />
CHRISTIAN<br />
WINKLER<br />
NÜRNBERGER<br />
Versicherung AG<br />
Österreich, PM<br />
Die Zusammenarbeit mit<br />
<strong>SPORTaktiv</strong> besteht bereits<br />
seit mehreren Jahren, macht<br />
Spaß und ist unkompliziert.<br />
Das Magazin ist hochwertig<br />
und anspruchsvoll, deshalb<br />
passen unsere<br />
Zielgruppen perfekt<br />
zusammen.<br />
GRITTA KÖNECKE<br />
Marketing,<br />
Robinson Club GmbH<br />
<strong>SPORTaktiv</strong> ist ein hochqualitatives<br />
Magazin, das das Thema<br />
„Sport“ attraktiv und umfassend<br />
präsentiert und auch<br />
unser Reisemotiv „Aktiv“ in<br />
all seinen Facetten ideal<br />
repräsentiert.<br />
Wir schätzen die hohe Qualität<br />
der Reportagen, den Mix an Outdoor-Sportarten<br />
und das ansprechende<br />
Layout. SPORT aktiv hat sich über<br />
die Jahre zum besten Ratgeber im<br />
Hobbysport entwickelt.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong> ist ein exzellentes<br />
Medium um Aktivurlauber<br />
über unsere Produkte zu<br />
informieren. Wir schätzen die<br />
unkomplizierte und zuverlässige<br />
Zusammenarbeit.<br />
Immer kreativ. Unkompliziert. Den<br />
Finger exakt am Plus der Zeit. Und<br />
deshalb für uns einer der wichtigsten<br />
Partner rund um die Themen<br />
Biken, Skifahren und Wandern.<br />
Wir freuen uns auf die nächsten<br />
20 Jahre mit euch!<br />
OTMAR<br />
MICHAELER<br />
CEO der Falkensteiner<br />
Michaeler<br />
Tourism Group.<br />
CHRISTOPHER<br />
ENZI<br />
Marketing, Tourismus<br />
Region Klagenfurt<br />
am Wörthersee<br />
GEORG OVERS<br />
Geschäftsführer der<br />
Tourismus Region<br />
Villach – Faaker See<br />
– Ossiacher See<br />
CHRISTOPHER<br />
GRUBER<br />
Geschäftsführer<br />
NLW Tourismus<br />
Marketing GmbH<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
13
8 <strong>SPORTaktiv</strong>
SONNIGE<br />
AUSSICHTEN<br />
FÜR SPORTLER<br />
Klagenfurt liegt am<br />
Wörthersee, das Panorama<br />
bilden die schroffen<br />
Karawanken. Für Rennradfahrer<br />
und Triathleten<br />
ergeben sich rund um<br />
Kärntens Landeshauptstadt<br />
ideale Bedingungen<br />
für jeden Anspruch. Es<br />
gibt sanft kupiertes Gelände<br />
genauso wie knackige<br />
Anstiege. Man rollt durch<br />
die Natur und genießt<br />
vielerorts herrliche Ausblicke<br />
– wie im Bild von der<br />
Wörthersee-Ostbucht aus.<br />
Die mediterrane Innenstadt<br />
steht außerdem im<br />
Kontrast zur südalpinen<br />
Landschaft. Genau solche<br />
reizvollen Gegensätze<br />
zeichnen Klagenfurt am<br />
Wörthersee für genussvolle<br />
Radtage aus. Mehr Urlaubstipps<br />
zu Klagenfurt:<br />
www.visitklagenfurt.at<br />
Foto: Franz Gerdl<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
9
TOP<br />
EVENTS<br />
21.–23. AUGUST<br />
KÄRNTEN LÄUFT<br />
Lauflust mit Urlaubsfeeling kombinieren<br />
– das geht auch heuer. Trotz<br />
Corona-Maßnahmen kommen alle<br />
Teilnehmer bei Kärnten Läuft voll<br />
auf ihre Kosten. Es gilt das Motto:<br />
„Pack die Laufschuhe und die<br />
Badehose ein.“<br />
www.kaerntenlaeuft.at<br />
AUGUST | SEPTEMBER | OKTOBER<br />
31. AUG.–6. SEPT.<br />
HOHE-TAUERN-WANDERWOCHE<br />
Naturkundliche Führungen,<br />
anspruchsvolle Gipfeltouren<br />
oder Sonnenaufgangswanderungen.<br />
In der Nationalpark-Region<br />
Mittersill-Hollersbach-Stuhlfelden<br />
(S) dreht<br />
sich alles ums Wandern.<br />
www.mittersill.info<br />
Fotos: Veranstalter, ultraks.com/Sportograf<br />
ENTDECKE<br />
DIE TRAILS<br />
Mit ihren Top-Lagen in den Alpen<br />
haben die mittlerweile neun<br />
Explorer Hotels für Sportler so<br />
einiges zu bieten. Wer nicht allein<br />
die Trails entdecken will, ist bei<br />
den Bike- und Trailrunningcamps<br />
bestens aufgehoben.<br />
Sowohl bei den Explorer-Bike- als auch<br />
bei den -Trailrunningcamps zeigen die<br />
erfahrenen Guides den Teilnehmern<br />
nicht nur die schönsten Trails, sondern<br />
vermitteln auch jede Menge wertvolle<br />
Tipps zu Technik und Ausrüstung.<br />
Übernachtet wird jeweils im trendigen<br />
Design-Zimmer mit viel Stauraum und<br />
gemütlicher Sitznische mit Bergblick.<br />
Wer mag, brutzelt sich beim Frühstück<br />
sein Ei selbst und startet anschließend<br />
mit den Profis der Explorer Hotels auf<br />
die Trails. Alle Camps starten jeweils<br />
Freitagnachmittag und enden am<br />
Sonntagmittag, sodass neben Workshops<br />
auch noch ausreichend Zeit für Entspannung<br />
im Sport-Spa bleibt.<br />
Zwei Übernachtungen inkl. Frühstück,<br />
Lunchpaket und 2,5 Tage<br />
Guiding: ab € 309,– pro Person.<br />
INFOS UND BUCHUNG<br />
Explorer Hotels<br />
T. +43 55 58/20 333 445<br />
www.explorer-hotels.com/camps<br />
Fotos: Explorer Hotels<br />
16 <strong>SPORTaktiv</strong>
12. SEPTEMBER|<br />
MAYRHOFEN ULTRAKS|<br />
Auf vier Trail-Strecken wird im<br />
Zillertal gelaufen. Für Einsteiger<br />
geht es über 7 Kilometer,<br />
dazu warten 15 und 30 Kilometer<br />
bis hin zur „Königsklasse“,<br />
dem 50 km Bewerb mit 3600<br />
Höhenmetern.<br />
mayrhofen.ultraks.com<br />
22. AUGUST<br />
SILVRETTA-FERWALL-MARSCH<br />
Einer der anspruchsvollsten,<br />
aber auch schönsten Bergmärsche<br />
Europas findet wie gplant<br />
statt. Vier Distanzen stehen<br />
in und über Galtür zur Wahl,<br />
Highlight ist der „Marathon“<br />
über 42,195 Kilometer und<br />
1955 Höhenmeter.<br />
www.galtuer.com<br />
17.–20. SEPTEMBER|<br />
TOUR DE KÄRNTEN MTB|<br />
Vier Tage, vier Etappen,<br />
150 Kilometer und rund 5000<br />
Höhenmeter sind die Eckdaten<br />
bei der MTB-Tour de Kärnten.<br />
Auch E-Biker sind bei dem Event<br />
in der wunderschönen Region<br />
rund um den Ossiacher See zum<br />
Mitfahren eingeladen.<br />
mtb.tourdekaernten.de<br />
bmkoes.gv.at<br />
GEMEINSAM FIT UND AKTIV BLEIBEN!<br />
<strong>SPORTaktiv</strong> feiert sein 20-Jahr-Jubiläum, das Sportministerium bedankt sich aus diesem besonderen Anlass für<br />
die langjährige gute Zusammenarbeit. Im Laufe dieser Kooperation konnten gemeinsam viele Facetten der österreichischen<br />
Sportlandschaft beleuchtet und den Leserinnen und Lesern eine Fülle an verschiedensten Freizeitsportarten<br />
nähergebracht werden.<br />
Die COVID-19-Pandemie stellt uns alle vor nie gekannte Herausforderungen. Das Sportministerium bemüht sich daher,<br />
in enger Kooperation mit allen Verbänden und Vereinen Österreichs, um die Schaffung jener Rahmenbedingungen,<br />
die allen sportlich Aktiven im Land größtmöglichen Freiraum bieten, ohne dass die speziellen Sicherheitserfordernisse<br />
beeinträchtigt werden. Auch Fachmedien wie <strong>SPORTaktiv</strong> fällt hier eine besondere Aufgabe zu.<br />
Gerade im Sport ist Eigenverantwortung von enormer Bedeutung. Der Spagat zwischen einem geregelten Sportbetrieb<br />
und der gebotenen Vorsicht aller Beteiligten ist Tag für Tag eine große Aufgabe.<br />
Nehmen wir die COVID-19-Krise sportlich! Bleiben wir gemeinsam aktiv und fit!<br />
ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG DES BMKÖS
AKTIVURLAUB IN<br />
STRESSIGEN ZEITEN<br />
UMAG UND POREC SIND<br />
DESTINATIONEN FÜR DEN PER-<br />
FEKTEN AKTIV URLAUB IN ISTRIEN.<br />
PLAVA LAGUNA HAT DIE BESTEN<br />
UNTERKÜNFTE FÜR DICH.<br />
INFOS &<br />
BUCHUNGEN<br />
PLAVA LAGUNA<br />
Resorts, Hotels und<br />
Apartments in Umag<br />
und Porec (Kroatien)<br />
www.plavalaguna.com<br />
Bezaubernde Natur, das Meer und<br />
ein ideales Outdoorgelände für<br />
alle, die ihren Urlaub am liebsten<br />
aktiv verbringen: All das hat Istrien in<br />
Kroatien zu bieten. Poreč und Umag<br />
sind zwei attraktive Touristenstädte mit<br />
gepflegten Stränden – und den ausgezeichneten<br />
Resorts, Hotels und Apartments<br />
der Plava Laguna, die du auf<br />
plavalaguna.com findest und dort gleich<br />
für deinen perfekten Outdoor-Urlaub<br />
buchen kannst.<br />
Gerade jetzt, in diesen außergewöhnlichen<br />
und stressigen Zeiten, heißt es,<br />
sich so oft wie möglich eine Auszeit in<br />
der Natur, bei gesunden Aktivitäten zu<br />
gönnen – und zugleich Zeit mit seinen<br />
Liebsten zu verbringen. Beim Radfahren<br />
oder Schwimmen, am Strand und im<br />
Meer, beim Laufen oder Wandern: Poreč<br />
und Umag sind für all das ideal. Freizeitsportler<br />
können im Urlaub einfach<br />
fit bleiben, während Profisportler perfekte<br />
Trainingsbedingungen vorfinden.<br />
Das ganze Jahr über herrscht ein angenehmes<br />
Klima, es stehen zahlreiche<br />
Rad- und Wanderwege, Sportplätze<br />
und -zentren zur Verfügung.<br />
Während deines Aufenthalts in den<br />
wunderschönen Resorts und Hotels<br />
der Plava Laguna kannst du außerdem<br />
bei Aqua-Aerobic, Pilates und anderen<br />
angeleiteten Sportprogrammen fit bleiben.<br />
Aufgrund der Herausforderungen<br />
der Saison <strong>2020</strong>, die durch die Covid-19-Pandemie<br />
verursacht wurden,<br />
wird in allen Einrichtungen der Plava<br />
Laguna noch mehr auf Gesundheit,<br />
Sauberkeit und persönlichen Raum<br />
geachtet. Alle Outdooraktivitäten<br />
sind selbstverständlich möglich, unter<br />
Einhaltung der Abstandsregeln können<br />
alle Strände und anderen öffentlichen<br />
Bereiche voll genutzt werden.<br />
Foto: Blindtext<br />
18 <strong>SPORTaktiv</strong>
Dein bestes E-Bike Abenteuer<br />
des Sommers wartet auf dich…<br />
Mit der neuen E-Bike Planung von komoot bist du in nur wenigen Klicks auf den besten<br />
Trails und Touren unterwegs. Inklusive genauer, E-Bike spezifischer Zeitschätzungen<br />
und den besten Insider Tipps aus der Community.<br />
Dein E-Bike bietet dir endlose Möglichkeiten –<br />
mit komoot entdeckst du sie.<br />
Hol dir ein kostenloses Regionen-Paket deiner Wahl im Wert von 8,99 € unter<br />
komoot.de/g. Melde dich einfach bei komoot an und gib diesen Code ein:<br />
www.komoot.de<br />
SPORTAKTIV20<br />
Nur für neue Nutzer.<br />
Gültig bis 31.12.<strong>2020</strong>.
Ende Juni<br />
in der<br />
Ramsau:<br />
Passend<br />
zum Thema<br />
haben<br />
wir das<br />
Interview<br />
mit Felix<br />
Gottwald<br />
nicht nur<br />
im Sitzen<br />
geführt.<br />
u Beginn des Lockdowns waren<br />
die Wälder voll mit Menschen.<br />
Fahrradhändler werden<br />
zur Zeit „gestürmt“. Wurde in dieser<br />
Ausnahmesituation vielen der Wert von<br />
Bewegung erst bewusst?<br />
Es sind zwar mehrere Faktoren zu berücksichtigen.<br />
Aber ich glaube schon,<br />
dass auch ein Bewusstsein entstanden ist<br />
bei vielen Menschen: Ich muss und<br />
möchte jetzt etwas für meine Gesundheit<br />
tun. Was ja grundschlau ist, weil jeder,<br />
der rausgegangen ist an die frische Luft<br />
und sich bewegt hat, auch das Gesundheitssystem<br />
entlastet hat.<br />
Als unser Sportminister gesagt hat: Mit<br />
dem Hund kann man schon spazieren gehen,<br />
war mein Erstreflex: Jetzt brauche<br />
ich einen Hund. Wie selbiger mir dann<br />
erklären wollte, welche Intensität und<br />
welchen Umfang an Bewegung und Sport<br />
mein Immunsystem braucht und wo es<br />
zu viel wird, da habe ich gewusst: Fein,<br />
ich kümmere mich weiter eigenverantwortlich<br />
um meine Gesundheit.<br />
Aber: Ja, es ist in dieser Phase, wo es so<br />
kulminiert ist, Bewusstsein entstanden<br />
für Bewegung, für Ernährung, auch für<br />
das Miteinander und Füreinander. Wir<br />
haben wieder Zeit gehabt für Dinge, für<br />
20 <strong>SPORTaktiv</strong>
„WANN, WENN NICHT JETZT“ WÄRE<br />
ES AN DER ZEIT, DIE ROLLE DES<br />
SPORTS IN DER GESELLSCHAFT NEU<br />
ZU DENKEN – MEINT ÖSTERREICHS<br />
ERFOLGREICHSTER OLYMPIASPORTLER<br />
FELIX GOTTWALD. WAS ES ÜBER DIE<br />
BEWERTUNG VON SPORT UND BEWE<br />
GUNG AUSSAGT, WIE IN DER CORONA<br />
KRISE DAMIT UMGEGANGEN WURDE.<br />
UND WAS SPORT ALLES LEISTEN<br />
KÖNNTE, WENN MAN WOLLTE.<br />
INTERVIEW: CHRISTOF DOMENIG<br />
FOTOS: THOMAS POLZER<br />
BEWEGT<br />
DIE WELT<br />
MEISTERN<br />
die wir uns tendenziell zu wenig Zeit<br />
nehmen. Es ist ja leider nicht so, dass es<br />
normal ist, uns täglich für eine Stunde<br />
Bewegung die Zeit zu nehmen – das wäre<br />
ja, was ich unter einer echten Bewegungskultur<br />
verstehen würde: Dass wie das Essen,<br />
Trinken und Zähneputzen auch Bewegung<br />
zum Leben dazugehört. Ich hoffe<br />
auch, dass das Bewusstsein, dass Bewegung<br />
etwas mit einem tut – mit der inneren<br />
Ruhe, dem Vertrauen, der Kreativität,<br />
dem Abschalten und Kopfdurchlüften–,<br />
dass das angekommen ist und dass viele<br />
jetzt sagen: Da mache ich einfach weiter.<br />
In der Stadt haben manche zu Beginn<br />
des Lockdowns die Straßenseite gewechselt,<br />
wenn man ihnen als schwitzender<br />
Jogger entgegenkam. Haben<br />
Sie am Land Ähnliches erlebt?<br />
Es hat ein paar Reflexe gegeben, die für<br />
mich unverständlich sind: dass man in einer<br />
Langlaufregion wie der Ramsau die<br />
Loipen so schnell wie möglich zerstört<br />
hat. In Norwegen haben sie im Gegensatz<br />
dazu so lange wie möglich präpariert.<br />
Oder auch, dass ernsthaft überlegt wurde,<br />
die Großglocknerstraße dieses Jahr gar<br />
nicht zu öffnen, weil es sich nur für die<br />
Einheimischen nicht auszahlt. Diese Hal-<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
21
Bewegungskultur<br />
statt<br />
Weltmeistergedanke:<br />
Norwegen<br />
ist für<br />
Gottwald<br />
ein<br />
Vorbild,<br />
was den<br />
Umgang<br />
mit Sport<br />
angeht.<br />
tung auch gegenüber den Radfahrern ist<br />
leider erbärmlich.<br />
Es wäre jetzt die Chance gewesen und<br />
wäre nach wie vor die Chance, zu erkennen,<br />
dass Sport und Bewegung einen Beitrag<br />
leisten, um die Welt, in der wir leben,<br />
zu meistern. Und da ist nirgends die<br />
Rede von Weltmeistern. Wissend, dass<br />
ohnehin nur 0,2 Prozent der Kinder, die<br />
den Weg zum Sport einschlagen, irgendwann<br />
die Chance haben, ihre Existenz<br />
damit zu sichern. Heißt im Umkehrschluss:<br />
Wenn es uns so wichtig ist, dass<br />
wir Weltmeister produzieren wollen,<br />
braucht es erst einmal 1000 Kinder, die<br />
Sport betreiben, damit du die zwei hast,<br />
die zumindest eine theoretische Chance<br />
haben, irgendwann ein Marcel Hirscher<br />
oder Dominic Thiem zu werden.<br />
Da sehen wir schon wieder unseren aktuellen<br />
Stand des Irrtums, was die Sportund<br />
Bewegungskultur betrifft: Wenn es<br />
der erste Reflex ist, Turnstunden ersatzlos<br />
zu streichen, und nicht: Wie können wir<br />
eine Lösung finden, dass die Kinder ausreichend<br />
Bewegung an der frischen Luft<br />
kriegen, um die Welt zu meistern.<br />
Wenn Sie der Regierung ein Zeugnis für<br />
den Umgang mit Bewegung und Sport in<br />
der Corona-Zeit ausstellen müssten ...?<br />
Ein Zeugnis auszustellen für ein Fach, das<br />
nicht existiert, ist schwer. Aber meine<br />
Hoffnung lebt weiter. Meine These ist: Es<br />
gibt Bewegung, es gibt Ernährung, es gibt<br />
Regeneration, unser Mindset und den<br />
Schlaf als Basis. Wenn wir mit etwas beginnen,<br />
beispielsweise uns zu bewegen:<br />
Dann hat das natürlich auf alle erwähnten<br />
Bereiche Auswirkungen!<br />
Ich hoffe, dass vielen bewusst geworden<br />
ist, dass wir mit den Maßnahmen der Regierung<br />
nicht fitter und gesünder werden.<br />
Um unsere Gesundheit kümmert sich<br />
niemand, deshalb dürfen wir uns selbst<br />
darum kümmern. Die Herausforderung<br />
ist: Wir sehen die Auswirkungen nicht<br />
unmittelbar und können gleichzeitig immer<br />
nur heute einen Beitrag leisten. Es<br />
braucht dafür auf sehr einladende Weise<br />
UM DEINE<br />
GESUNDHEIT<br />
KÜMMERT SICH<br />
NIEMAND, WENN<br />
DU ES NICHT<br />
SELBST TUST.<br />
einen Bewusstseinsschaffungsprozess.<br />
Nur durch Händewaschen und Abstandhalten<br />
werden wir keine vitalere, fittere<br />
Gesellschaft werden.<br />
Wer sich regelmäßig bewegt, weiß,<br />
wie gut ihm das tut. Dann gibt es wahrscheinlich<br />
50 Prozent der Bevölkerung,<br />
die diese Erfahrung nie gemacht haben.<br />
Ich möchte nicht sagen: noch nie gemacht.<br />
Kinder, und ich habe selber zwei<br />
kleine Mädels daheim, können gar nirgends<br />
hingehen, sie laufen. Aber natürlich<br />
ist jeder von uns die ganze Zeit Vorbild<br />
durch Vorleben. Wenn keiner raus-<br />
22 <strong>SPORTaktiv</strong>
geht, sich nicht bewegt, denken Kinder,<br />
das ist normal.<br />
Kinder haben drei Gründe, warum sie<br />
mit Sport anfangen: Der erste ist, sie wollen<br />
den Eltern eine Freude machen. Der<br />
zweite: Sie wollen zu einer Gruppe gehören.<br />
Der dritte: Sie wollen spielen. Und<br />
wir, und da sind wir wirklich gut in Österreich,<br />
gehen her und sagen zu achtjährigen<br />
Kindern: Du darfst nicht mehr<br />
rausgehen spielen, geh trainieren. Und<br />
mit neun müssen sich Kinder für eine<br />
Sportart entscheiden: Fußball oder Skifahren.<br />
Allen Ernstes.<br />
Wieder das Beispiel Norwegen: Dort<br />
traut sich kein Trainer ein Kind vor dem<br />
18. Lebensjahr zu bewerten: Du bist gut,<br />
du bist schlecht, du kannst was, du<br />
kannst nix. Sie nehmen alle mit. Athleten,<br />
Trainer, Funktionäre, Visionäre. Jeder<br />
soll dem Sport erhalten bleiben –<br />
egal, in welcher Funktion.<br />
Dass sich Kinder so früh für eine Sportart<br />
entscheiden sollen: Hat das mit dem<br />
Gedanken zu tun: „wenn man sich früh<br />
spezialisiert, wird man später besser?“<br />
Es steckt der Weltmeistergedanke dahinter.<br />
Jeder Verband will Weltmeister produzieren<br />
um aus den Fördertöpfen entsprechend<br />
zu profitieren. Aber das ist eine<br />
Themenverfehlung. Ich rede da leicht als<br />
Olympiasieger, aber: Ich bin nicht der Inbegriff<br />
des Systems. Wenn es nach dem<br />
gegangen wäre, hätte ich mit 13 aufhören<br />
sollen, weil ich zu schlecht war. Auch<br />
Hermann Maier ist ein Gegenbeispiel.<br />
Es war fast unser Glück, dass wir zu<br />
früh abgeschrieben worden sind – und es<br />
dann auch unbedingt wollten. Die, die<br />
unbedingt wollen, kannst du sowieso mit<br />
keinem System verhindern. Aber generell<br />
unsere Sportstruktur auszurichten auf die<br />
Weltmeister, die Thiems und Hirschers,<br />
unser Sportsystem zuzuspitzen auf die<br />
olympischen Kernsportarten, Goldmedaillen<br />
und Siege: Das macht leider keinen<br />
Sinn.<br />
Stattdessen sollten sich möglichst<br />
viele Menschen einfach regelmäßig<br />
bewegen ...<br />
Es gibt einen schönen Text vom Unternehmensberater<br />
Simon Sinek: Wir stehen<br />
an einer Weggabelung und haben die<br />
Entscheidung über Sieg oder Erfüllung.<br />
Der Sieg steht für das Endliche und die<br />
Erfüllung für das Unendliche. Entscheidest<br />
du dich fürs Siegen, ist alles auf die<br />
FELIX GOTTWALD<br />
ist 44 und als ehemaliger<br />
nordischer Kombinierer der<br />
erfolgreichste österreichische<br />
Sportler der Olympiageschichte<br />
(3 x Gold, 1 x Silber, 3 x Bronze).<br />
Insgesamt 18 Medaillen bei<br />
Großereignissen.<br />
Der gebürtige Salzburger lebt<br />
mit Partnerin und zwei Töchtern<br />
(6 und 5) in Ramsau am<br />
Dachstein/St, bietet Workshops,<br />
Trainings und Management-<br />
Programme für Unternehmen<br />
und Organisationen an.<br />
Gottwald ist auch Ehrenbotschafter<br />
des „Jane Goodall<br />
Instituts Austria“.<br />
www.felixgottwald.at<br />
Ziellinie ausgerichtet, die Leute streben<br />
dorthin. Du gewinnst, alle jubeln dir zu.<br />
Dann gehen sie heim, du stehst alleine da<br />
und kannst nur hoffen, dass dir das<br />
irgendwann wieder gelingt. Bei der Erfüllung<br />
gehst du deinen Weg, die Leute<br />
schließen sich dir an und gehen mit dir.<br />
Wenn es dich einmal nicht mehr gibt,<br />
wird dein Weg von den anderen fortgesetzt.<br />
Meine Idee wäre, dass wir von der<br />
Sportkultur her einen solchen Weg einschlagen,<br />
der unendlich weitergeht. Wo<br />
wir als Nation eine Lebendigkeit entwickeln,<br />
Bewusstsein entwickeln für unsere<br />
Grundbedürfnisse, zu denen Bewegung<br />
dazugehört. Wenn wir eine Situation erreicht<br />
haben: Du gehst während der Arbeit<br />
in der Mittagszeit eine Stunde laufen,<br />
und erntest keine komischen Blicke und<br />
es sagt keiner: „Hast du nichts zum Hackeln?“;<br />
sondern: Weil meine Arbeit so<br />
wichtig ist, deshalb geh ich die Stunde<br />
laufen. Wenn es normal wird, dass wir<br />
uns einmal am Tag bewegen, dann haben<br />
wir es geschafft.<br />
Die Frage ist, wie kommen wir dahin?<br />
Kultur wird millimeterweise aufgebaut<br />
und meterweise abgerissen. Wir sind<br />
schlecht im Aufbauen und gut im Abreißen<br />
– wenn du etwa reflexartig gleich<br />
einmal die Turnstunden streichst in so einer<br />
prekären Phase, wie wir sie jetzt gehabt<br />
haben.<br />
Haben Sie eine Idee, wie eine Einladung<br />
an jeden Richtung Bewegungskultur<br />
konkret ausschauen könnte?<br />
Ich habe mir schon überlegt, wenn wir<br />
ein Beitragssystem entwickeln würden:<br />
Wenn jeder Kilometer, den wir uns sportlich<br />
bewegen, in einem Topf landet und<br />
dieser wird dann vom Staat umgemünzt<br />
in eine Bewegungs- und Vitalitätsinitiative.<br />
Das stelle ich mir schon lässig vor:<br />
Die zwei Kilometer, die ich mehr mit<br />
dem Rad fahre, werden vom Staat Österreich<br />
umgemünzt und wieder in Bewegung,<br />
in Sport investiert. Ich könnte mir<br />
vorstellen, dass da eine Superdynamik<br />
entstehen könnte, dass Win-win-win-Situationen<br />
entstehen. Der Einzelne, der<br />
durch seine Bewegung beiträgt, wird fitter;<br />
es werden Projekte realisiert. Und<br />
dem Staat spart es einen Haufen Geld.<br />
Und wir sind zudem gerüstet für etwaige<br />
Krankheitswellen.<br />
Aber um noch einmal auf die 50 Prozent<br />
zurückzukommen, die mit Sport<br />
nichts am Hut haben: Ich kriege das ja in<br />
Unternehmen mit, dass jede Initiative für<br />
Bewegung wieder die anspricht, die<br />
schon einen Ironman machen. Aber wie<br />
erreichst du die anderen? Auf einladende<br />
Weise. Mit Ermutigen und Bestärken.<br />
Es wäre eine Chance gewesen, das Vertrauen<br />
zu stärken. Zu sagen: „Die Situati-<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
23
WAS UNS BEGEIS-<br />
TERT AM SPORT,<br />
IST SCHON DIESE<br />
UNMITTELBARE<br />
EMOTION, DAS IST<br />
ES, WO MIR DAS<br />
HERZ AUFGEHT.<br />
on ist so und so, aber was können wir<br />
deshalb tun und was ist umso wichtiger:<br />
Vernünftige Ernährung, Bewegung, jetzt<br />
habt ihr Zeit dafür.“ Und nicht: „Ihr<br />
könnt’s eine Stunde rausgehen – aber ja<br />
nicht zu schnell, weil ja das Immunsystem<br />
zusammenbrechen könnte.“<br />
„Gesundheit“ hat seit März alles überschattet.<br />
Aber könnte der Sport in der<br />
Gesellschaft nicht noch viel mehr leisten<br />
– etwa auch bei den entscheidenden<br />
Themen der letzten Wahlen: Integration<br />
und Klimaschutz?<br />
Es gibt selten eine Rubrik wie den Sport,<br />
die in alle Bereiche einzahlt. Siehe Projekte<br />
wie Laureus: Ein Fußballprojekt mit<br />
Kindern aus sozial schwierigen Verhältnissen,<br />
wo das Miteinander zu Beginn<br />
überhaupt nicht funktioniert hat, und<br />
nach einigen Monaten haben sie sich fast<br />
entschuldigt, wenn sie ein Tor geschossen<br />
haben. Da siehst du, was der Sport an gelebten<br />
Werten in die Welt bringt.<br />
Es zeigt sich auch im Spitzensport. Der<br />
ist ein Fraktal der Gesellschaft, sprich: Alles,<br />
was du in der Welt siehst, siehst du im<br />
Spitzensport auch. Von „das Herz am<br />
richtigen Fleck“ bis hin zu Betrug und<br />
Beschiss. Umso wichtiger ist, dass Spitzensport<br />
sich ernst nimmt – „ernst“ im Sinne<br />
von „echt“. Nicht bei jedem Trend und jedem<br />
Quadratzentimeter Bandenwerbung<br />
mittun. Wenn 22 Fußballer nur für sich<br />
spielen, ist das schon skurril. So ganz<br />
menschenleer, nur für den Fernseher?<br />
Sport ist doch pure Emotion. Wenn<br />
die nicht mehr gelebt wird, sondern stattdessen<br />
nur immer mehr desselben, es nur<br />
darum geht, Sponsoren ins Bild zu bringen:<br />
Da macht sich der Sport unglaubwürdig.<br />
Was uns begeistert am Sport, ist<br />
schon diese unmittelbare Emotion, das ist<br />
es, wo mir das Herz aufgeht. Da sind<br />
Geisterrennen schon komisch, egal, in<br />
welcher Sportart.<br />
Das war jetzt eine Übergangsphase ...<br />
Ja, und ich stelle mir die Frage: Übergang<br />
wohin? Endliche Gewinnmaximierung ist<br />
im Spitzensport leider nicht mehr nur die<br />
Ausnahme. Andere Unternehmen und<br />
Sportler nützen ihre Unternehmung, um<br />
sich der gemeinsamen menschlichen Entwicklung<br />
zu widmen. Für diese Unternehmen<br />
gibt es keine Ziellinie. Solche<br />
Athletinnen und Athleten ziehen mich in<br />
ihren Bann. Wo der Sport nicht einfach<br />
aufhört, wenn die Ziellinie passiert ist,<br />
sondern etwas weitergeht. Dieser unendliche<br />
Zugang. Wenn ein Aksel Lund<br />
Svindal aufhört mit dem Skifahren, geht<br />
etwas weiter. Es ist eine Kultur in der<br />
Mannschaft etabliert worden, die nie aufhört.<br />
Das ist meines Erachtens, was beispielsweise<br />
einen Svindal unterschieden<br />
hat, nicht nur seine Erfolge.<br />
Das Thema Klimawandel ist jetzt wieder<br />
ein wenig in den Hintergrund getreten.<br />
Dennoch: Jeder ist gefordert, hier<br />
einen Beitrag zu leisten. Wie könnte<br />
ein Beitrag der Sportwelt ausschauen?<br />
Punkt eins: Das geht sich nicht aus, dass<br />
das in den Hintergrund tritt. Aber schon<br />
wieder: Es ist halt nicht so unmittelbar.<br />
Heute geht es sich noch irgendwie aus.<br />
Auf 1200 m Seehöhe spürst du es halt<br />
nicht wahnsinnig, wenn der Meeresspiegel<br />
ein paar Meter ansteigt, aber: Wir sitzen<br />
alle im gleichen Boot.<br />
Man muss sich im Sport etwa schon<br />
überlegen, ob es sinnvoll ist, quer über<br />
den Globus dasselbe auszutragen. Früher<br />
oder später wird es so etwas wie ein<br />
CO 2 -Konto für jeden von uns geben<br />
müssen. Und wenn du im Juli merkst,<br />
meines ist zu Ende, dann ist es einfach zu<br />
Ende. Dann wäre es ehrlich, wenn du<br />
auch nichts mehr zukaufen kannst.<br />
Aber wenn wir jetzt so etwas wie ein<br />
CO 2 -Konto hätten, kannst du dir überlegen,<br />
fahre ich mit dem Rad oder dem<br />
Auto in die Arbeit. Plötzlich hast du<br />
mehr Radkilometer am Tacho, zahlst wieder<br />
in den Topf ein, wo wir Bewegungskonzepte<br />
etablieren, und da kann dann<br />
ein Rad ins andere greifen und etwas<br />
Großes entstehen. Ich würde mir wünschen,<br />
dass wir in Österreich da gemeinsam<br />
vorausgehen und auf spielerische<br />
Weise einen Unterschied machen.<br />
Jeder Einzelne kann jeden Tag einen<br />
Unterschied machen. Die Hoffnung, dass<br />
die Politik für uns etwas ändert, die ist<br />
überschaubar. Es geht ja doch um die<br />
nächsten Wahlen und gerade mit der<br />
Krankheit lässt sich auch viel Geld verdienen,<br />
abgesehen davon, dass endliches<br />
Denken noch regiert. Wenn wir selber<br />
aber diese Unendlichkeit verinnerlicht<br />
haben, wenn wir denken: Wenn es mich<br />
einmal nicht mehr gibt, möchte ich auch,<br />
dass es gut weitergeht, dann glaube ich,<br />
dass wir viele Entscheidungen anders treffen.<br />
In allen Bereichen. Im Sport, in der<br />
täglichen Bewegung, in der Ernährung,<br />
alles. Das ist schon ein schönes Projekt,<br />
das wir da jeden Tag machen können.<br />
DIE HOFFNUNG,<br />
DASS DIE POLITIK<br />
FÜR UNS ETWAS<br />
ÄNDERT, DIE IST<br />
ÜBERSCHAUBAR.<br />
24 <strong>SPORTaktiv</strong>
FIT<br />
Training – Gesundheit – Ernährung<br />
Fotos: FH Joanneum/Miriam Weiß, Ocean Film Tour, Sportunion kovacs<br />
SPORT FÜR ALLE<br />
Im Rahmen der österreichweiten<br />
kostenlosen Sommersportinitiative<br />
„Bewegt im Park“ gibt es nun auch<br />
inklusive Angebote. Das Pilotprojekt<br />
wurde in Wien u. a. von Sportminister<br />
Werner Kogler vorgestellt. Angebote<br />
bis Ende September finden:<br />
www.bewegt-im-park.at<br />
STREAMEN UND STAUNEN<br />
Die beliebten Sport- und Abenteuerfilm-Touren<br />
wurden heuer durch<br />
Covid-19 gestoppt. Als Ersatz gibt es<br />
die Programme der Int. Ocean Film<br />
Tour (Bild), der Banff Mountain Film<br />
Tour sowie der Green Screen Tour<br />
als Streaming-Angebot unter:<br />
www.outdoor-cinema.net<br />
VIELES NEU BEI DER „ÖGSE“<br />
Die Österreichische Gesellschaft für<br />
Sporternährung (ÖGSE) hat sich neu<br />
aufgestellt. Dr. Manuela Konrad, unter<br />
anderem Lehrende an der FH Joanneum<br />
in Graz, ist jetzt die Präsidentin. Für<br />
26. Februar 2021 ist in Graz ein großes<br />
„Forum Sporternährung“ geplant.<br />
www.oegse.at
SPORTLICH<br />
LAAAANGER<br />
HERBST<br />
DIE HOFFNUNG LEBT. TOURISMUS, SPORTLER,<br />
URLAUBER, INDUSTRIE UND EVENTVERANSTALTER<br />
SETZEN HEUER AUF EINEN STARKEN UND LANGEN<br />
HERBST, UM NEWS UND ANGEBOTE NOCH AUF<br />
DEN MARKT ZU BRINGEN. SPEZIELL DIE THEMEN<br />
OUTDOOR UND DIE RADBRANCHE VERSPÜREN<br />
MUT MACHENDE SIGNALE.<br />
VON CHRISTOPH HEIGL UND CHRISTOF DOMENIG<br />
Zuerst ein Blick zu unseren<br />
Schweizer Freunden. Die Studie<br />
„Sport Schweiz <strong>2020</strong>“ befragt<br />
alle paar Jahre mehr als<br />
12.000 Eidgenossen (über 15 Jahre) über<br />
die aktuellen Sporttrends. Die neuen<br />
Zahlen von heuer sind wegen der Corona-Einschränkungen<br />
besonders interessant:<br />
Egal, ob Wandern, Radfahren, Joggen<br />
oder Mountainbiken, die Schweizer<br />
sind immer öfters in der Natur. „Die<br />
Schweiz kann auch stellvertretend für einen<br />
allgemeinen Trend unserer Gesellschaft<br />
angesehen werden“, schlussfolgert<br />
daraus die Bike-Trail-Agentur Allegra.<br />
Knapp 57 Prozent der Schweizer wandern<br />
regelmäßig, womit Wandern die beliebteste<br />
Outdoor-Aktivität bleibt. „Einen<br />
Aufstieg verschafft sich auch das<br />
Mountainbiken, indem es König Fußball<br />
an Beliebtheit überholt“, freut sich das<br />
Team von Allegra.<br />
Davon sind wir in Österreich noch ein<br />
Stück entfernt. Doch auch hierzulande<br />
verzeichnet die Radbranche mitunter die<br />
positivsten Signale, dass der Knick in den<br />
wirtschaftlich relevanten Kennzahlen reparabel<br />
und aufholbar ist. 60.000 neue<br />
E-Biker, vorwiegend Neu- und Wiedereinsteiger,<br />
kommen laut Statistik wieder<br />
hinzu. „Mountainbiken ist wie ein Ventil,<br />
das im Naturraum gesucht und gefunden<br />
wird“, analysiert der Salzburger Bike- und<br />
Tourismusexperte Hari Maier. „Lokale<br />
Konflikte werden dadurch aber verschärft.“<br />
Stichwort Forststraßen und<br />
Trailsperren. Bei einem von Maier in<br />
Fuschl veranstalteten Branchentreff mit<br />
Bosch und KTM vernahm auch Bike-Pionier<br />
Uli Stanciu neue Lehren durch Corona:<br />
„Wir haben doch die neue Ruhe<br />
und Sauberkeit geliebt. Was können wir<br />
davon hinüberretten in die Zeit danach?“<br />
Die Gefahr eines „Sport-Overtourism“<br />
sieht er zwar nicht („Das ist doch ein Problem<br />
von Städten wie Venedig oder Dubrovnik.<br />
Mit zu vielen Autos können Biker<br />
aber natürlich auch den nördlichen<br />
Gardasee kaputt machen“), aber neue<br />
Lösungsansätze sieht er in der E-Mobili-<br />
Fotos: iStock, Moritz Ablinger, Bosch<br />
26 <strong>SPORTaktiv</strong>
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
27
Die große Mountainbike-WM in Saalfelden-<br />
Leogang startet am 7. Oktober. Die Frage:<br />
Mit Fans oder ohne? „Wir arbeiten an vier<br />
verschiedenen ,coronatauglichen‘ Konzepten“,<br />
sagt Veranstalter Kornel Grundner.<br />
tät, wettergeschützten Radwegen mit Solarpanelen<br />
und Hotelrabatten für Gäste,<br />
die ohne Auto anreisen. Der Radtrend<br />
freut auch die heimische Industrie. „Vor<br />
allem das E-Bike kann etwas zur Lösung<br />
der Verkehrsfrage beitragen“, ist<br />
KTM-Geschäftsführerin Johanna Urkauf<br />
überzeugt.<br />
1. DER TOURISMUS<br />
Der Tourismus, im Speziellen der Sporttourismus,<br />
erhofft sich vom Herbst noch<br />
gute Umsätze. „Wir haben die glückliche<br />
Lage und die Herausforderung, als<br />
Naherholungsgebiet gesucht und gefunden<br />
zu werden“, formuliert es Hildegund<br />
Schirlbauer, Geschäftsführerin des<br />
Tourismus Fuschlseeregion in Salzburg.<br />
Lenkungsmaßnahmen und spezielle Angebote<br />
brauche es jetzt mehr denn je.<br />
Von gerade gefragten Destinationen wie<br />
dem niederösterreichischen Waldviertel<br />
hört man von einem Run auf Radangebote,<br />
wie Tourismus-Geschäftsführer<br />
Andreas Schwarzinger vom „Granittrail“<br />
berichtet, rund um Bad Waltersdorf in<br />
der Steiermark wird gerade das Rennrad-Thema<br />
ausgebaut und selbst winterlich<br />
gestimmte Regionen wie die Dolomiten<br />
in Italien laden noch im September<br />
zu Rennrad-Pressereisen, um noch<br />
wertvolles Marketing unter Dach und<br />
Fach zu bringen.<br />
Ein neues Radangebot gibt es im Dreiländereck<br />
Salzburg, Oberösterreich, Steiermark<br />
im Salzkammergut: den „eTrail“<br />
im bekannten BergeSeen-Konzept. 634<br />
Kilometer und 14.500 Höhenmeter, aufgeteilt<br />
in zehn Tagesetappen rund ums<br />
Salzkammergut zwischen Fuschl, Gosau,<br />
Gmunden und Bad Aussee. Die vorwiegend<br />
auf Forststraßen bzw. Asphalt gelegenen<br />
Strecken sind mit ihren Tageslängen<br />
speziell für E-Biker abgestimmt und<br />
mit Ladestationen versehen, ganz sportliche<br />
Radler schaffen es auch auf herkömmlichen<br />
Mountainbikes. „Die offizielle<br />
Startphase im Sommer hat uns Corona<br />
etwas vermasselt“, erzählt Projektleiter<br />
Siegfried Zink, aber alle Angebote stehen.<br />
Der Herbst kann kommen.<br />
2. DIE VERANSTALTER<br />
Sehr viele Bewerbe wurden heuer schon<br />
abgesagt. Sehr viele finden aber unter<br />
ganz anderen Vorzeichen und mit innovativem<br />
Modus statt. Besonders kreativ<br />
ist die Laufszene in der Planung vor den<br />
PCs und Apps gesessen: Dem Trend virtueller<br />
Laufevents als Ersatz für die coronabedingt<br />
ausgefallenen klassischen<br />
Wettkämpfe haben wir im Run-Teil dieser<br />
Ausgabe eine eigene Story gewidmet<br />
(ab Seite 52).<br />
Bei den Radfahrern hat heuer ein<br />
Highlight nicht oder stark abgeändert<br />
stattgefunden. Die Salzkammergut-Trophy<br />
als größtes MTB-Rennen Österreichs<br />
ging zwar am 18. Juli über die<br />
Bühne, Lukas Kaufmann siegte auf der<br />
verkürzten A-Distanz über „nur“ 176<br />
km und 5900 hm. Die Strecke bleibt<br />
aber mit Zeitnehmung (!) bis Ende Oktober<br />
offen. Alle Teilnehmer der „Trophy<br />
individuell“ können an einem beliebigen<br />
und selbst gewählten Tag fahren<br />
und sich online in einer Rangliste vergleichen.<br />
Die Zeitmessung wird aber aus<br />
Risikogründen auf die Anstiege bzw.<br />
Flachpassagen außerhalb der Siedlungsgebiete<br />
beschränkt. Auf den Zwischenpassagen<br />
kann man es also gemütlich<br />
angehen, die Landschaft genießen und<br />
in die Hütten einkehren – das hat es bei<br />
der Trophy noch nie gegeben.<br />
Auch die Veranstalter vom „Ötztaler“<br />
sind kreativ: Der Klassiker ist zwar auf<br />
2021 verschoben, am ursprünglichen<br />
Renntermin (28. bis 30. <strong>August</strong>) kann<br />
man aber den „Ötztaler SocialRadmarathon“<br />
fahren, an beliebigen Orten die<br />
238 km radeln und auf der Website eintragen<br />
lassen. Klassifizierung gibt es keine,<br />
dafür werden mit Spendengeldern<br />
Hilfsaktionen von „Netzwerk Tirol hilft“<br />
unterstützt.<br />
Rennradfreunde freuen sich im<br />
Herbst noch auf die Premiere des „Istria300“<br />
am 10. Oktober, eine Rennradfahrt<br />
(offiziell kein Rennen) über 300,<br />
235 oder 155 km quer durch Istrien.<br />
Die Tour de Kärnten lockt die Mountainbiker<br />
vom 17. bis 20. September an<br />
den Ossiacher See, wo vier Etappen am<br />
Programm stehen. Sportliches Highlight<br />
des Radsportjahres wird die Vierfach-WM<br />
der Mountainbiker in Saalfelden-Leogang<br />
vom 7. bis 11. Oktober.<br />
Trotz der Unsicherheit wegen der Corona-Pandemie<br />
und der daraus resultierenden<br />
schwierigen Planbarkeit versuchen<br />
die Veranstalter die Titelkämpfe auch für<br />
Zuschauer zugänglich zu machen.<br />
28 <strong>SPORTaktiv</strong>
Vitamine<br />
3. DIE INDUSTRIE<br />
Ohne herkömmliche Fachmessen nutzte die Sportartikelindustrie<br />
schon die letzten Wochen, um News<br />
hinauszuposaunen. Zum Teil nur online via Newsletter<br />
und Website, teilweise via Videopräsentationen<br />
wie bei BMCs neuer Bikeplattform Two-Stroke oder<br />
bei kurzfristig anberaumten Medienterminen. Am<br />
Fuschlsee etwa ergab sich die erste Möglichkeit, mit<br />
KTM die neueste Generation der Bosch-Antriebssysteme<br />
für E-Bikes zu testen. Die News? Der<br />
MTB-Primus Performance CX hat jetzt noch mehr<br />
Drehmoment (85 Nm) in einem größeren Trittfrequenzbereich<br />
und neu den sogenannten „Extended<br />
Boost“. Neu für 2021 ist bei Bosch auch eine<br />
Help-Funktion der Cobi-Bike-App, die Stürze automatisch<br />
erkennt und einen Notruf absetzt. Ob Corona-Auswirkung<br />
oder nicht: Hersteller wie Cannondale,<br />
GT oder Thok wollen dem Neuheitenwahn<br />
entgegenwirken und haben angekündigt, neue Modelle<br />
nur noch zum Jahreswechsel zu präsentieren.<br />
Europas größte Outdoormesse, die „Outdoor by<br />
ISPO“, fiel naturgemäß auch der Pandemie zum Opfer.<br />
Die Branche war deshalb nicht untätig – und fast<br />
jede Meldung oder vorgestellte Produktneuheit der<br />
letzten Wochen hatte wieder einen grünen oder<br />
nachhaltigen Touch. Nur drei von etlichen Beispielen:<br />
The North Face launchte eine Kollektion aus in<br />
den Alpen gesammelten Plastikflaschen, Odlo will<br />
bis 2030 zu 100 Prozent auf recycelte oder umweltschonende<br />
Materialien setzen, Gore-Tex hat sich mit<br />
Juni <strong>2020</strong> zur CO 2 -Reduktion selbst verpflichtet und<br />
unterstützt die Klimaschutzorganisation „Protect<br />
Our Winters“.<br />
4. DIE FREIZEITSPORTLER<br />
Urlaubszeit ist gleich Sommerferienzeit? Das gilt<br />
schon lang nicht mehr. Und noch weniger in diesem<br />
Jahr der Unplanbarkeit. Der „goldene Herbst“ bietet<br />
sich aus mehreren Gründen für einen aktiven Kurzoder<br />
auch noch längeren Urlaub an. Erstens ist die<br />
nur im Tal graue Zeit – mit den Blicken auf ein endloses<br />
Nebelmeer von oben und milden Temperaturen<br />
in der Höhe – die schönste Zeit für Bergsportler jeder<br />
Art. Zweitens fällt das Abstandhalten auch in<br />
Hotels und Pensionen außerhalb der Kernferienzeiten<br />
viel leichter. Wer keine schulpflichtigen Kinder<br />
hat, der tat schon bisher gut daran, seinen Urlaub in<br />
den Frühling oder Herbst zu legen. Drittens gibt es<br />
heuer erstmals österreichweit einheitliche Herbstferien<br />
zwischen 24. Oktober und 1. November. Also:<br />
nichts wie raus in den sportlichen Herbst!<br />
Bleib‘<br />
gesund!<br />
40 Lutschtabletten<br />
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Perfekter Allrounder zur<br />
Energieverbesserung.<br />
Q10 ist eine körpereigene Substanz – bei<br />
Burgerstein als schmackhafte Lutschtablette mit<br />
Orangenaroma<br />
Wie unterstützt Q10:<br />
• Verbessert die Energieproduktion der<br />
Mitochondrien<br />
• Die Zellgesundheit steigt durch die Reduktion<br />
von oxidativem Stress<br />
• Schützt die Leistungsfähigkeit durch ein<br />
optimiertes Immunsystem<br />
• Zusätzlicher Bedarf, wenn man viel Sport<br />
betreibt oder unter Stress steht<br />
Der Fitmacher für<br />
Konzentration & Gedächtnis.<br />
• Spielt eine wichtige Rolle bei der<br />
Reizübertragung zwischen den Nervenzellen<br />
• Enthält Pantothensäure sowie natürliches<br />
Phosphatidylserin aus Sojalecithin, welches in<br />
hoher Konzentration in den Hirnzellen vorkommt<br />
• Trägt zu einer normalen geistigen Leistung<br />
und einem normalen, gut funktionierenden<br />
Energiestoffwechsel bei<br />
• Sportliche Höchstleistungen verlangen stetige<br />
Aufmerksamkeit und einen wachen Geist<br />
(z.B. bei intensiven Training oder<br />
Wettkämpfen) – gezielte Einnahme wirkt<br />
einem Mangel entgegen und unterstützt die<br />
Konzentrationsfähigkeit und das Gedächtnis<br />
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<strong>SPORTaktiv</strong><br />
29
PACKAGE-TIPP<br />
„GENUSS URLAUBEN“<br />
So schmeckt Lebensfreude:<br />
Vier Tage „Genuss urlauben“<br />
ab € 129,– sind bis<br />
31. Oktober buchbar.<br />
Alle Infos zur Region,<br />
sowie Buchungen auf:<br />
www.badradkersburg.at<br />
GENUSSHERBST IN<br />
BAD RADKERSBURG<br />
Durch das mediterrane Klima<br />
verwöhnt die Region Bad Radkersburg<br />
ihre Gäste mit reichlich Sonnenschein<br />
und südlichem Feeling.<br />
Warum in die Ferne, wenn man hier<br />
Dolce Vita auf Steirisch erleben<br />
kann? Und dazu die schier endlose<br />
Weite der sanften Hügellandschaft genießt? Die<br />
Mur-Auenlandschaft des UNESCO Biosphärenparks<br />
hüllt sich in ein prächtig buntes Kleid<br />
und die Weinberge erstrahlen im warmen Licht<br />
der herbstlichen Sonnenstrahlen. Bis weit in<br />
den Herbst hinein machen milde Temperaturen<br />
Lust aufs Radeln, Wandern oder Golfen. Auch<br />
dank großem Radwegenetz und Routen für<br />
jede Kondition, den aussichtsreichen<br />
Wein-Wanderwegen in Klöch und Tieschen<br />
oder dem 27-Loch-Traminer Golfplatz.<br />
Die Region mit dem Rad zu erobern, ist<br />
überhaupt eine feine Sache: Man rollt übers<br />
sanfte Hügelland, vorbei an Kürbisfeldern und<br />
Weingärten oder durch die Naturlandschaft der<br />
Murauen. Unterwegs warten überall herrliche<br />
Ausblicke und gemütliche Einkehrstopps. Hier<br />
werden nicht Kilometer gezählt, sondern<br />
Eindrücke. In den Buschenschänken inmitten<br />
der Weinberge schmeckt die Brettljause mit<br />
einem Glas Gewürztraminer besonders gut.<br />
Zur Zeit der Weinlese und Ernte stehen die<br />
kulinarischen Genussbotschafter der Region im<br />
Mittelpunkt: Aus Kürbis, Käferbohne und<br />
Kren, Kastanien oder auch dem fast vergessenen<br />
Buchweizen zaubern die kreativen Köche<br />
regionale Schmankerl. Tipp: Erlebbar ist der<br />
Genussherbst in der Region Bad Radkersburg<br />
bis Ende Oktober bei den mund.art-Wirten.<br />
Fotos: TV Region Bad Radkersburg/pixelmaker.at<br />
30 <strong>SPORTaktiv</strong>
BEWEGEN UND ENTSPANNEN<br />
Die Parktherme Bad Radkersburg bietet<br />
jetzt den idealen Ausgleich zum Alltag.<br />
Fotos: Parktherme Bad Radkersburg<br />
Schwimmer ziehen im 50-Meter-Outdoor-Sportbecken<br />
bei garantierten 25°C<br />
Wassertemperatur eifrig ihre Bahnen.<br />
Bewegt geht es für Gäste der Parktherme Bad<br />
Radkersburg aber auch bei kostenlosen<br />
Aktiv- und Vitalprogrammen oder bei den<br />
beliebten Outdoorfitness-Angeboten zu. Dabei<br />
werden stets unterschiedliche Schwerpunkte<br />
gesetzt, etwa professionell begleitete Schwimmtrainings,<br />
Faszien-Fitness oder Feldenkrais® im<br />
Thermalwasser angeboten.<br />
Die beanspruchten Muskeln regeneriert man<br />
genussvoll wiederum im Thermalwasser oder<br />
auch im weitläufigen Saunadorf. Neben 2700<br />
m² Wasserlandschaft lädt auch die 50.000 m²<br />
große naturnahe Parkfläche zum sommerlichen<br />
Verweilen und Entspannen ein.<br />
Aktivität und Erholung stehen auch im<br />
angeschlossenen Vita med Gesundheitszentrum<br />
im Mittelpunkt. Regeneration trifft hier auf<br />
Genuss und therapeutische Kompetenz. Das<br />
Herzstück ist das medizinische Trainingszentrum,<br />
in dem Gäste ein betreutes Krafttraining<br />
an modernsten Geräten absolvieren können.<br />
PARKTHERME<br />
BAD RADKERSBURG<br />
www.parktherme.at<br />
Heilmassagen, Moorpackungen und Co.<br />
gehören zu den beliebten Klassikern im Vita<br />
med. Wer Körper und Geist „Streicheleinheiten“<br />
zukommen lassen möchte, kommt auch<br />
im Vitalstudio der Parktherme bei hochwertigen<br />
Spa-Anwendungen auf seine Kosten. Tipp:<br />
Bis 30. September kann man beim „Aktiv Tag“<br />
der Parktherme Energie tanken – Thermeneintritt,<br />
Mittagsmenü und Vitalgetränk inklusive.<br />
Alle Infos dazu auf: www.parktherme.at<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
31
HARD<br />
ACHTUNG, HOCHSPAN-<br />
NUNG: DIE KANADIERIN<br />
DANA GLOWACKA HÄLT<br />
IHREN KÖRPER MEHR ALS<br />
VIER STUNDEN LANG IN<br />
DER PLANK-POSITION.<br />
DAS IST WELTREKORD.<br />
UND EIN GUTER GRUND,<br />
SICH ÜBER DIE MAGIE<br />
DER INNEREN STÄRKE ZU<br />
UNTERHALTEN.<br />
VON AXEL RABENSTEIN<br />
Dana, du hältst den Weltrekord im Planking.<br />
Wie hast du dich diesen 4:20 Stunden<br />
angenähert?<br />
Vor vier Jahren habe ich mit vier Minuten begonnen.<br />
Natürlich kommst du durch Training,<br />
durch die bloße Wiederholung immer<br />
weiter. Mit deiner eigenen Entwicklung ent-<br />
sich aber auch die Art des Trainings wickelt<br />
weiter.<br />
Was für eine Entwicklung ist das?<br />
Es geht darum, Körper und Geist darauf zu<br />
programmieren, Schritt für Schritt länger Commitment. Warum mache ich das? Für<br />
durchzuhalten. Der Schlüssel hierfür liegt erst meinen Sohn.<br />
einmal darin, das eigene Ziel zu formulieren<br />
und sich dabei drei Fragen zu stellen: was, wie<br />
und warum?<br />
Wie lauten die Antworten?<br />
Was habe ich vor? So lange wie möglich zu<br />
planken. Wie schaffe ich das? Durch volles<br />
Für deinen Sohn?<br />
Ja, es war seine Idee. Er las vom bestehenden<br />
Weltrekord und fragte mich, ob ich nicht versuchen<br />
wolle, diesen zu brechen. Ich war einverstanden.<br />
Nun wollte ich ihm zeigen, dass<br />
man alles schaffen kann, wenn man es wirk-<br />
Fotos: Dana Glowacka<br />
32 <strong>SPORTaktiv</strong>
<strong>SPORTaktiv</strong> liefert seit Anbeginn<br />
seriöse Hintergrundinformation für<br />
Freizeitsportler. In den Artikeln werden<br />
Studienergebnisse, Fachexpertisen und<br />
wissenschaftliches Basiswissen leicht<br />
lesbar und verständlich aufbereitet,<br />
ohne die Kerninhalte zu verwässern.<br />
Ich bin in diesem Kreise gerne Experte<br />
und lese immer interessiert<br />
die anderen Beiträge<br />
in den Ausgaben.<br />
MAG. KURT<br />
STEINBAUER<br />
Sportwissenschafter<br />
und Lauftrainer<br />
CORE<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
33
ICH ÜBERZEUGE GANZ<br />
BEWUSST MEINEN<br />
GEIST, DASS ICH ES<br />
SCHAFFEN KANN.<br />
WIDERSPRICHT MEIN<br />
GEIST, HÖRE ICH IHM<br />
GAR NICHT ZU.<br />
lich will. Dass Mama etwas sein kann,<br />
was niemand für möglich gehalten<br />
hätte, nämlich eine Weltrekordhalterin.<br />
Das ‚Warum‘ ist der entscheidende<br />
Faktor. Ist es groß genug, dann<br />
kann dich nichts mehr stoppen.<br />
Wenn wir diese 4:20 Stunden als<br />
eine Reise betrachten. Wie verlief<br />
diese Reise?<br />
Der Tag des Weltrekordversuches war<br />
magisch. Ich war bereit. Und alles um<br />
mich herum war ebenso bereit. Bevor<br />
ich die Bühne betrat, habe ich mich in<br />
mein Hotelzimmer zurückgezogen,<br />
um dort zu stretchen, zu meditieren<br />
und mich aufzuladen. Von hier aus<br />
habe ich dann einen Raum betreten,<br />
den niemand außer mir sehen oder<br />
spüren kann.<br />
Ein geheimer Raum?<br />
Ja, ein Ort – ein Zustand. Man könnte<br />
sagen, dass ich meinem Geist die Augen<br />
geöffnet habe. Wenn du dich von<br />
der Oberfläche löst und aus der Tiefe<br />
deiner selbst auf ein Ziel fokussierst,<br />
dann werden dein Körper und dein<br />
Geist kooperieren, um dich dorthin zu<br />
bringen. Alles, was du tun musst, ist,<br />
dich darauf zu programmieren, das zu<br />
werden, was du sein möchtest. Die<br />
Verbindung zwischen deinem Gehirn<br />
und deinem Nervensystem ist mächtig.<br />
Wenn du diese Kraft erst einmal<br />
entdeckt hast, dann ist plötzlich alles<br />
möglich.<br />
Du sagtest, während einer langen<br />
Plank-Session sind mehrere Wände<br />
zu durchbrechen. Was für Wände<br />
sind das?<br />
Es kommen immer wieder sehr unangenehme<br />
Minuten, in denen der Körper<br />
pausieren möchte. Also versuchst<br />
du, deinen Geist davon zu überzeugen,<br />
dass es noch ein wenig länger gehen<br />
wird. Diese Nachricht im Gehirn einzuspeisen,<br />
kann ein paar Minuten<br />
dauern. Aber schlussendlich wird das<br />
Gehirn die Botschaft an den Körper<br />
weiterleiten.<br />
Klingt, als wärt ihr zu dritt: dein Körper,<br />
dein Gehirn – und du?<br />
So in etwa kann man sich das vorstellen.<br />
Unser Gehirn ist die Schaltzentrale<br />
unseres Nervensystems, es steht in<br />
Verbindung mit dem ganzen Körper,<br />
damit es uns durch unangenehme Situationen<br />
manövrieren kann. Diese<br />
Schaltzentrale kann man individuell<br />
konfigurieren. Auf diese Weise kannst<br />
du völlig neues Potenzial erschließen.<br />
Wie genau funktioniert das?<br />
Ich überzeuge ganz bewusst meinen<br />
Geist, dass ich es schaffen kann. Widerspricht<br />
mein Geist, höre ich ihm<br />
gar nicht zu. Ich höre einzig und alleine<br />
auf meine innere Stimme und benutze<br />
meinen Körper wie eine Maschine,<br />
die zu tun hat, was ich ihr sage. Ich<br />
weiß, das hört sich alles ein wenig verrückt<br />
an. Ich bin tief in mir, in einer<br />
anderen Welt, in der es keinen Zweifel<br />
daran gibt, dass meine innere Stärke<br />
die meines Körpers übertrifft.<br />
34 <strong>SPORTaktiv</strong>
Und diese andere Welt ist der mystische Raum,<br />
den niemand außer dir sehen kann?<br />
Ja, um so lange in einer Plank-Position zu verweilen,<br />
brauche ich diesen Raum. Ich lasse ihn alleine<br />
aus meinem Inneren heraus entstehen. Du kannst<br />
mich zum Planken auch in ein dunkles Zimmer<br />
stecken. Ich werde mich in meinen Raum begeben<br />
und er wird hell erleuchtet sein. Dort bin ich stark,<br />
dort kann ich meine verborgenen Energiereserven<br />
anzapfen.<br />
Als du nach 4:19:55 Stunden abgesetzt hast: War<br />
das dein mentales oder dein physisches Limit?<br />
Meine Familie wurde auf die Bühne geholt, um<br />
mich zu unterstützen. Das war lieb gemeint, aber<br />
die Nähe zu Menschen zieht mir Energie, als ob<br />
sich mein Akku entlädt. Ich hatte vorab darum gebeten,<br />
niemand zu nahe an mich heranzulassen.<br />
Aber dann wurde ich sogar berührt, und das ist, als<br />
würde mein unsichtbarer Schutzschild deaktiviert.<br />
Es war also rein mental.<br />
DO WHAT YOU LOVE.<br />
LONGER.<br />
SOLAR SMARTWATCHES<br />
Wäre es sonst noch weitergegangen?<br />
Ja, das wäre es. Aber das ist nicht wichtig. Ich bin<br />
sehr glücklich darüber, dass es mir gelungen ist,<br />
diesen Weltrekord aufzustellen.<br />
DANA<br />
GLOWACKA<br />
aus Montreal (Kanada)<br />
ist Personal<br />
Trainer und Yogalehrerin.<br />
Am 18. Mai<br />
2019 stellte sie in<br />
Naperville, Illinois<br />
(USA) mit 4 Stunden,<br />
19 Minuten und 55<br />
Sekunden einen<br />
neuen Weltrekord in<br />
der Kategorie „Longest<br />
Female Abdominal<br />
Plank“ auf.<br />
instagram: dbg_<br />
plankdoyoga<br />
EXTRA POWER FÜR DICH<br />
UND DEINE SMARTWATCH.<br />
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CHARISMA<br />
PETER<br />
GURMANN<br />
Sport- und Gesundheitspsychologe<br />
sowie<br />
Beratungs lehrer in<br />
Klagenfurt. Kontakt:<br />
peter.gurmann@aon.at<br />
Jeder erhellt den Raum. Einige, wenn<br />
sie kommen, andere, wenn sie gehen!“,<br />
lautet eine Redewendung.<br />
Charismatische Menschen besitzen eine<br />
positive Ausstrahlungskraft verbunden mit<br />
Energie und Sicherheit, die ansteckend ist.<br />
Sie zeigen sich an ihren Mitmenschen<br />
wirklich interessiert. Sie sind nicht zu<br />
übersehen, wirken dennoch nicht gekünstelt<br />
oder übertrieben aufgeregt. Sie leben,<br />
was sie sagen, und ziehen ihre Gegenüber<br />
magnetisch an. Sie sind authentisch,<br />
nicht aufgesetzt. Lässt sich echtes Charisma<br />
lernen, also quasi künstlich erzeugen?<br />
Oder ist es ein Geschenk der Götter?<br />
Wahrscheinlich liegt die Antwort irgendwo<br />
dazwischen.<br />
Eine kleine Geschichte: Er führte heuer<br />
den FC Liverpool zum ersten Meistertitel<br />
in der Premier League nach 30 Jahren. Er<br />
ist das Gesicht des Vereins: Jürgen Klopp.<br />
Dieser Mann hat als Trainer Kultstatus erreicht.<br />
Im Spitzensport zählt am Ende des<br />
Tages nur die Leistung. Und diese lieferten<br />
er und seine Liverpool-Spieler in dieser<br />
Saison Woche für Woche ab.<br />
Einige Interviews von Klopp sind legendär.<br />
Nachdem er in seiner sportlichen Vergangenheit<br />
sein sechstes Finalspiel verloren<br />
hatte, sagte er Folgendes: „Wenn der liebe<br />
Gott mich dafür braucht, um zu zeigen,<br />
dass jemand sechs Endspiele in Folge verliert<br />
und er es auch noch ein siebentes Mal<br />
versucht, dann bin ich die perfekte Person<br />
dafür. Keine Ahnung, wer das entschieden<br />
hat, aber offensichtlich ist das ein lustiger<br />
Kerl.“ Das darauffolgende Endspiel gewann<br />
er.<br />
Für jeden<br />
die passende<br />
Versicherung!<br />
Mit dem Mountainbike-Bergschutz<br />
sind Sie im Falle eines Unfalls bestens<br />
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GRÜNER LAMBORGHINI<br />
„Lambo Green“ nennt Dynafit die Farbe seiner Bergsportjacke<br />
ELEVATION GTX SHAKEDRY und lässt damit erahnen, dass<br />
man unter dem Verwendungszweck „Athletic Mountaineering“<br />
nicht nur eine gewisse sportliche Grundgeschwindigkeit versteht,<br />
sondern auch exklusives Design und mit dem UVP von<br />
€ 350,– (aktuell online stark reduziert zu haben) auch einen<br />
recht hohen Preis. Der giftgrüne Lamborghini hat viel zu bieten<br />
und scheint für sämtliche Bergsportarten wie Berglauf, Bergsteigen,<br />
Biken und Skitouren ideal.<br />
Die Jacke ist mit nur 238 Gramm superleicht, leicht verstaubar<br />
und absolut wind- und wasserdicht. Der Schnitt ist 1 a, die Ärmel<br />
sind lang, verrutschen nicht, Kragen und Kapuze sind perfekt.<br />
Die Jacke sollte viel aushalten, denn sie setzt auf abriebfeste<br />
Shakedry-Hiking-Shell-Technologie.<br />
Der absolute Clou der 2-in-1-Regenjacke ist, dass man die Ärmel<br />
samt Kapuze mit Reißverschlüssen im Schulterbereich abzippen<br />
kann und damit für wärmere und trockenere Verhältnisse<br />
im Handumdrehen eine atmungsaktive Weste mit<br />
Mesh-Einsatz am Rücken in der Hand hat. Der Ärmelteil kommt<br />
hinten in die Rückentasche. Fazit: perfekt für wechselnde Bedingungen<br />
am Berg.<br />
EINE LEICHTE<br />
ALLZWECKJACKE FÜR ALLE<br />
FÄLLE, EINE SCHWIMMBRILLE<br />
MIT DISPLAY UND ZWEI<br />
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RICHTIGEN HÜFTKNICK.<br />
VON CHRISTOPH HEIGL UND BERTRAM TAFERNER<br />
Fotos: Christoph Heigl, Arnold Pauly, Stephan Lutz, Anja Woertge<br />
38 <strong>SPORTaktiv</strong>
SAGEN SIE NIEMALS<br />
„NIERENTASCHL“ ZU IHM<br />
Wer im Hochsommer beim Sport nicht noch mehr schwitzen<br />
will als unbedingt nötig, muss schauen, dass er den<br />
Schweißverursacher Rucksack vom Rücken wegbekommt.<br />
Tja, Windjacke, Geldtascherl, Wasser und Handy willst du<br />
trotzdem mitnehmen? Dann freunde dich mit der einstigen<br />
Mode-Todsünde „Nierentascherl“ an, denn die feiert als<br />
„Hip Bag“ wieder ein Comeback. Für Wanderer, Biker, Trailrunner<br />
etc. hat Spezialist CamelBak gleich zwei solcher Lösungen<br />
für die Hüfte im Angebot: den klassischen PODIUM<br />
FLOW BELT samt Trinkflasche (UVP € 49,–) und den größeren<br />
REPACK LR4 mit integrierter 1,5-Liter-Trinkblase (UVP € 78,–).<br />
TRAINING MIT TACHOBRILLE<br />
Läufer und Biker sind es längst gewohnt, dass sie ihre Daten<br />
während des Trainings komfortabel direkt von Smartwatch<br />
oder Smartphone ablesen. Bei Schwimmern war das bis dato<br />
immer mit einer kurzen Verschnaufpause am Beckenrand verbunden.<br />
Das kanadische Start-up FORMS hat hier Abhilfe geschaffen<br />
und nach vier Jahren Entwicklung die FORMS SWIM<br />
GOGGLE auf den Markt gebracht, eine hochwertige<br />
akkubetriebene Schwimmbrille aus Silikon, die per Bluetooth<br />
mit Handy oder Smartwatch verbunden werden kann.<br />
Schwimmer haben also endlich die Realität direkt vor Augen:<br />
Parameter wie Zeit, Geschwindigkeit, zurückgelegte Distanz<br />
und verbrannte Kalorien lassen sich individuell einstellen<br />
und wahlweise im rechten oder linken Brillenglas live einblenden.<br />
Ausgewertet werden die Daten dann am Handy.<br />
Laut Hersteller sind Forms bis zehn Meter wasserdicht und<br />
ein Antibeschlag verhindert das lästige Anlaufen der Brillengläser.<br />
Dank der sieben mitgelieferten Nasenbrückengrößen lässt<br />
sie sich perfekt anpassen. Die 16 Stunden Akkulaufzeit reichen<br />
doch für einige Längen. Mit 178 Euro hat die neue Technologie<br />
einen stattlichen Preis, der dank hochwertiger Verarbeitung<br />
letztlich gerecht erscheint. Gewöhnungsbedürftig ist<br />
am Anfang die etwas einseitige Optik im Wasser sowie die<br />
Tatsache, dass man das Teil wie einen Computer am Ende<br />
des Trainings runterfahren muss. Augmented reality eben.<br />
Der kleinere Podium Flow sitzt superleicht auf der Hüfte, die<br />
620-ml-Trinkflasche hält bombenfest. An der gewagten Camouflage-Optik<br />
unseres Testmodell scheiden sich zwar die<br />
Geister, aber die inneren Werte mit zwei Litern Packvolumen<br />
überzeugen: Eine Innentasche mit Netzfächern und ein Handyfach<br />
außen nehmen das Wichtigste auf, sogar eine kleine<br />
Radpumpe hat gerade noch Platz. Etwas mehr „Hüftgold“<br />
hat das Modell Repack LR4. 2,5 Liter Packvolumen plus 1,5-<br />
Liter-Trinkblase machen kleine Rucksäcke vergessen. So<br />
lässt sich alles sicher und gut organisiert verstauen. Den<br />
magnetischen Clip, der den Trinkschlauch fixiert, haben wir<br />
zwar leider im „Gefecht“ gleich verloren, man kann das<br />
Trinksystem dennoch noch gut fixieren. Fazit: Nierentaschl<br />
war gestern, lang leben die Hip Bags!<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
39
FRISCH UND LIMITIERT<br />
Die zuckerfreien MVD-„Mineral Vitamin Drinks“<br />
Maracuja-Guave und der „Sport Eistee“ aus der<br />
Limited Summer Edition von PEEROTON sind<br />
die idealen Sport-Drinks bei Aktivitäten bis 60<br />
Minuten. Sie füllen die Elektrolytspeicher rasch<br />
mit den 5 wesentlichen Elektrolyten plus Zink und<br />
Magnesium.<br />
www.peeroton.com<br />
LIFESTYLE TRIFFT<br />
PERFORMANCE<br />
Das funktionelle BUFF ® Pack Baseball<br />
Cap vereint Lifestyle und Performance.<br />
Es lässt sich handlich falten und<br />
passt in jede Tasche, beim<br />
Auspacken springt es in<br />
seine ursprüngliche Form<br />
zurück. Ideal als Sonnenschutz<br />
bei der Gipfelpause – oder Modestatement<br />
bei der After-Race-Party.<br />
www.buff.com<br />
KRAFTQUELLE FÜR<br />
DEN KÖRPER<br />
CREMIGE<br />
BEGLEITER<br />
Fettarm, ohne Zuckerzusatz<br />
und cremig-fein sind die fünf<br />
neuen Fruchtjoghurt-Sorten<br />
von nöm PRO. Der perfekte<br />
Begleiter für alle, die nicht<br />
nur Vorsätze, sondern Ziele<br />
haben.<br />
www.noem.at<br />
FIT<br />
KNIE-PROBLEME?<br />
NEWS<br />
Knieproblemen beugt man am besten mit<br />
Aufwärm- und Dehnungsübungen vor.<br />
Zusätzlich wichtig: die Gelenke gezielt mit den<br />
richtigen Mikronährstoffen versorgen. Zu finden<br />
in den Gelenks-complex-Tabletten von<br />
Dr. Böhm ® aus der Apotheke. Am besten 2 bis<br />
3 Monate lang einnehmen.<br />
www.dr-boehm.at<br />
Mit seinem einzigartigen<br />
Magnesium- und Calciumgehalt<br />
ist LONG LIFE eine wahre<br />
Kraftquelle, denn in diesem<br />
Mineralwasser sind natürliches<br />
Magnesium (201 mg/l) und<br />
Calcium (270 mg/l) in hoher<br />
Konzentration und idealem<br />
Verhältnis enthalten.<br />
www.longlife.at<br />
Fotos: Hersteller<br />
40 <strong>SPORTaktiv</strong>
RUN<br />
Training – Menschen – Material<br />
Fotos: Getty Images, On-Running, Berlinmarathon/Sportograf, Rainer Predl<br />
ZWEI REKORDE IN BLUMAU<br />
Österreichische Rekorde haben<br />
Karin <strong>August</strong>in und Rainer Predl in<br />
Bad Blumau aufgestellt. <strong>August</strong>in<br />
lief in 24 Stunden 218,81 km, Predl<br />
in 12 Stunden 151,23 km.<br />
www.rainerpredl.com<br />
ABSAGEN, ABSAGEN, ABSAGEN<br />
Schwere Zeiten für große Marathons.<br />
Wegen der Corona-Pandemie<br />
sind viele Herbst-Klassiker abgesagt:<br />
Wachau-Marathon in Österreich, international<br />
Berlin und New York.<br />
www.wachaumarathon.com<br />
SPEED UND SOUND<br />
Der Schweizer Hersteller On hat<br />
mit dem Cloudboom seinen ersten<br />
Schuh mit Carbonfasern präsentiert,<br />
der in einem „Performance Kit“<br />
mit B&O-Earphones erhältlich ist.<br />
www.on-running.com<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
41
Unmöglich. Sich in normaler Lautstärke zu<br />
unterhalten ist unmöglich, so heftig schüttet<br />
es in der Pizzeria mitten in Bregenz.<br />
Hinter uns: eine Mikrowellen-Margherita<br />
als letztes Abendmahl vor dem Abenteuer,<br />
vor uns 730 Kilometer bis Mörbisch. Die Pandemie<br />
hat fünf Männer kreativ gemacht. Innerhalb der Grenzen<br />
(jener des Heimatlandes) wollen wir Grenzen<br />
überschreiten – unsere eigenen nämlich. Wenn Urlaub<br />
in Österreich das Gebot der Stunde ist, dann nehmen<br />
wir es wörtlich und laufen einmal komplett von West<br />
nach Ost. Mastermind des Wahnsinns ist wie so oft<br />
Klaus Höfler, der die Idee in die Runde wirft, der vier<br />
Lauf-Enthusiasten sofort anheimfallen: Joachim Hirtenfellner,<br />
Thomas Sommeregger, Clemens Ticar und<br />
der Schreiber dieser Zeilen. Dazu drei Gastläufer, die<br />
sich bereit erklärt haben uns ein Stück zu begleiten.<br />
Einen Tag vor dem Start geht mir das Projekt noch<br />
FÜNF MÄNNER, FÜNF TAGE, SECHS BUNDES<br />
LÄNDER UND 730 KILOMETER VOM WEST<br />
ZIPFEL AN DEN OSTZIPFEL DES LANDES.<br />
DAS LAUFPROJEKT „LAKE 2 LAKE“ BEWEIST:<br />
UNVERGESSLICHE ABENTEUER SIND<br />
AUCH VOR DER HAUSTÜR MÖGLICH.<br />
SPORTAKTIV WAR LIVE DABEI.<br />
VON KLAUS MOLIDOR<br />
QUER<br />
Fotos: Klaus Höfler<br />
Oben: Clemens<br />
Ticar übergibt<br />
in Kematen an<br />
SPORT aktiv-<br />
Chefredakteur<br />
Klaus Molidor.<br />
Rechts: Captain<br />
Klaus Höfler bei<br />
der „Einreise“<br />
in die Steiermark.<br />
42 <strong>SPORTaktiv</strong>
einmal sprichwörtlich durch den Kopf. „Entspannen Sie<br />
sich“, sagt der Herr im weißen Kittel. Faceshield und<br />
FFP-Maske dämpfen seine Stimme, während sich das<br />
Staberl mit dem Wattekopf weiter in die Nase schiebt<br />
und am Rachen zu kitzeln beginnt. Vor das Abenteuer<br />
hat die aktuelle Lage den Corona-Test gestellt. Denn zu<br />
fünft im Wohnmobil durch Österreich – das wird<br />
schwer mit Mindestabstand. Also stellte uns das Hygienicum<br />
in Graz die Abstriche zur Verfügung, damit wir<br />
DURCH<br />
für die Zeit, in der wir unter uns sind, safe sind.<br />
„Was machen wir eigentlich, wenn es morgen auch so<br />
schüttet?“, fragt Clemens jetzt in der Pizzeria. Die Antwort<br />
kann er sofort aus den Gesichtern ablesen und bekommt<br />
sie zur Sicherheit blitzschnell und unisono auch<br />
akustisch geliefert: Laufen. Deswegen sind wir hier. Von<br />
der Seebühne in Bregenz bis zur Seebühne nach Mörbisch<br />
im Laufschritt und in fünf Tagen. 14 Stunden planen<br />
wir täglich für die rund 140 Kilometer langen Etappen<br />
des „Lake2Lake“-Projekts. Weil Österreich<br />
aber – Achtung Binsenweisheit – kein flaches<br />
Land ist, warten auch knapp 8000 Höhenmeter<br />
auf uns. Oder ungefähr einmal von Bregenz auf<br />
den Mount Everest.<br />
Zuerst aber werfen wir im Regen noch einen<br />
letzten Blick auf das imposante Rigoletto-Bühnenbild<br />
in Bregenz und einen sorgenvollen<br />
Blick auf das Wetterradar. Immerhin ist der<br />
Starkregen beim Start ausgeblieben, als Joe die<br />
erste Etappe von Bregenz nach Dornbirn Richtung<br />
Hohenems in Angriff nimmt. Das Ländle<br />
hat an sich viele schöne Stellen, durch das<br />
Rheintal ostwärts dominieren aber Industriegebäude<br />
an Ortseinfahrten<br />
und Supermarktklötze auf der<br />
grünen Wiese. Denn natürlich<br />
haben wir die kürzeste<br />
Route gewählt und nicht die<br />
mit den landschaftlichen<br />
Höhepunkten. Darum: viel<br />
Bundesstraße, auf der am<br />
Samstag zum Glück wenig<br />
Verkehr ist. Klaus, Schlins,<br />
Nüziders, Bludenz. Irgendwie<br />
hat man das Gefühl,<br />
das Bundesland an den<br />
Ortsnamen zu erkennen.<br />
Jetzt Klösterle und rauf auf<br />
den Arlberg. Der Regen ist<br />
abgeklungen, es geht besser<br />
voran als geplant. War auch<br />
notwendig, denn ein für uns<br />
unvorhergesehenes Bergrennen<br />
auf den Arlberg hätte<br />
unsere Planung beinahe<br />
gekillt. 10 Minuten später<br />
und die Straße wäre den ganzen<br />
Nachmittag gesperrt gewesen.<br />
In Flirsch, wo man den drei<br />
skifahrenden Matt-Brüdern<br />
mit einer großen Tafel am Ortseingang<br />
huldigt, stärken wir<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
43
ES IST LETZTLICH AUCH DIE REDUKTION<br />
AUF DAS WESENTLICHSTE, DIE DEN<br />
REIZ AUSMACHT.<br />
uns erstmals mit dem, was unser<br />
täglicher kulinarischer Fixstern<br />
werden sollte: Fritattensuppe.<br />
Schon vor dem ersten Etappenziel<br />
in Imst stellt sich auf den Laufeinsätzen<br />
ein wunderbares Gefühl ein.<br />
Eines von Luxus, sich aufs Laufen konzentrieren<br />
zu können. Allein mit sich zu sein,<br />
in einer doch meistens schönen Landschaft.<br />
Einsamkeit verbunden mit den Sicherheit<br />
gebenden Segnungen der Zivilisation.<br />
„Warum macht ihr das?“, haben wir<br />
alle unzählige Male aus dem Umfeld gehört.<br />
Darum. Einen Schritt vor den anderen.<br />
Freiheit, Bewegung, aber auch Freundschaft,<br />
Zusammenhalt, einer für alle, alle<br />
für einen. Gemeinsam schaffen wir das.<br />
Noch so ein Satz aus der Pandemie-Normalität.<br />
Wir erfüllen ihn zum Leben. Laufen,<br />
navigieren, essen, Wohnmobil fahren. Es ist<br />
letztlich auch die Reduktion auf das Wesentlichste,<br />
die den Reiz ausmacht.<br />
Tag 2 bringt mir eine traumhafte Etappe<br />
von Kematen bis unters Goldene Dachl<br />
nach Innsbruck und wieder einmal die<br />
Gewissheit, wie nahe die Dinge beieinanderliegen.<br />
Links vom bewaldeten Radweg<br />
fließt der milchig graue Inn, dahinter ragen<br />
schon die Berge der Nordkette auf.<br />
Rechts von mir donnert die Blechlawine auf der Inntalautobahn<br />
dahin. Später im Zillertal zeigt sich auch,<br />
dass man oft nur ein wenig von den Trampelpfaden<br />
weg muss, um Idylle zu erleben. Wenige Meter neben<br />
der aus Verkehrsfunk jedermann bekannten Zillertalbundesstraße<br />
schlängelt sich ein Weg durch Wiesen<br />
und am Ziller entlang nach Uderns und Zell am Ziller.<br />
Wenn beim gleichmäßigen Dahinlaufen die Gedanken<br />
frei werden, spürt man wieder – auch das eine Parabel<br />
zu unserem Alltag.<br />
Kurz vor dem Anstieg zum Gerlospass empfängt uns<br />
mit breitem Grinsen Berglauf-Ikone Markus Kröll, unser<br />
erster Gastläufer. Obwohl erst selbst eine Woche<br />
vom Berliner Höhenweg retour, tänzelt er für uns den<br />
Pass nach oben und erzählt beim Abendessen von seinen<br />
China-Reisen als Restaurator und gibt wertvolle<br />
Tipps zur Regeneration.<br />
Links oben: Unser<br />
rollendes Basislager.<br />
Links unten:<br />
Übergabe am<br />
Goldenen Dachl in<br />
Innsbruck. Großes<br />
Bild: Geschafft<br />
und glücklich auf<br />
der Seebühne in<br />
Mörbisch<br />
Der dritte Tag ist dann der körperlich härteste. Alles<br />
zwickt bereits. Oberschenkel, Waden, Hüfte. Zwischen<br />
40 und 75 Kilometer hat da jeder von uns schon in<br />
den Beinen. Mental wächst die Euphorie über die zurückgelegte<br />
Strecke und steigt zusätzlich, wenn unser<br />
Projekt Kinnladen zum Hängen bringt. „Ah, geht’s in<br />
den Urlaub“, sagt die Dame an der Tankstellenkassa irgendwo<br />
in Österreich. „Nein, wir laufen vom Bodensee<br />
zum Neusiedler See.“ Stille, ungläubige Blicke,<br />
dann sieht sie den Rest der Bande im Sportgewand an<br />
der Zapfsäule. „Bist du deppert“, entfährt es ihr, da<br />
sind wir schon wieder dahin.<br />
Ohne Stopp geht es durch Salzburg. Mittersill,<br />
Kaprun, Schwarzach, Wagrain. Oft ganz allein in der<br />
Natur, bis auf einen halsbrecherischen Kilometer an<br />
der B311 entlang. Den Herren im grauen SUV mit<br />
Mödlinger Kennzeichen werde ich noch lange verflu-<br />
Fotos: Klaus Höfler, Joachim Hirtenfellner<br />
44 <strong>SPORTaktiv</strong>
UNSERE PARTNER:<br />
Gelaufen sind wir mit einer Weltpremiere: On hat uns den<br />
neuen vollgedämpften Schuh „Cloudflyer“ exklusiv zum<br />
Vorabtest zur Verfügung gestellt. Der Schuh wird ab 20.<br />
<strong>August</strong> erhältlich sein.<br />
Dynafit hat uns mit ultraleichten Laufshirts unterstützt, die<br />
Firma Gebetsroither mit einem Wohnmobil, unserem rollenden<br />
Basislager.<br />
Das Testlaboratorium Hygienicum in Graz hat uns kostenlos<br />
die Corona-Tests ermöglicht.<br />
UNSERE GASTLÄUFER:<br />
Markus Kröll: Berglauflegende aus Mayrhofen im Zillertal.<br />
Hat uns von Zell am Ziller auf den Gerlospass 20 Kilometer<br />
abgenommen.<br />
Matthias Stieg: Der Hobbyläufer aus Haus im Ennstal ist<br />
kurzfristig für Ultraläufer Klaus Gösweiner eingesprungen,<br />
der eine Verletzung ausheilt. „Hias“ ist 27 Kilometer von<br />
Mandling bis Pruggern gelaufen.<br />
Christian Dornhofer: Mitglied des „Team Austria“ vom<br />
Speed Project 2018. Hat uns an den letzten beiden Tagen<br />
mit 20 Kilometern geholfen.<br />
Erich Artner: Unterschenkelamputierter Triathlet und<br />
Keynote-Speaker. Hat uns 10 Kilometer im Raum Wiener<br />
Neustadt begleitet.<br />
chen. Ein Sprung ins Gelände war notwendig um der<br />
„Jetzt komm ich“-Mentalität dieses Herrn lebend zu entfliehen.<br />
Alles vergessen, als es die Enns entlang von Altenmarkt<br />
via Radstadt Richtung Steiermark geht. Am<br />
Anfang meiner Etappe ist die Enns ein Bacherl, am Ende<br />
ein Fluss. Manche Dinge erlebt man wirklich nur, wenn<br />
man zu Fuß unterwegs ist. So vergehen die Lauftage wie<br />
im Flug. Mandling, Lassing, Semmering, Gloggnitz. Das<br />
Ende ist nahe. Noch einmal bekommen wir Inspiration.<br />
Von Erich Artner, der als 15-Jähriger mit einer seltenen<br />
Krankheit dem Tod von der Schaufel gesprungen ist, dabei<br />
aber beide Unterschenkel verloren hat. Heute absolviert<br />
er Ironman-Bewerbe mit seinen Prothesen.<br />
Es geht die ungarische Grenze entlang, vorbei an der<br />
Stelle, wo einst das Paneuropäische Picknick stattgefunden<br />
hat und der Eisernen Vorhang erstmals für DDR-Bürger<br />
aufgegangen ist, ein Hügel durch den Wald und dann liegt<br />
er vor uns, der See. Mit Österreich-Fahne laufen wir mitten<br />
auf der Straße nicht nur der Seebühne entgegen, sondern<br />
auch der Gewissheit, dass man immer mehr schaffen<br />
kann, als man auf den ersten Blick glaubt. 730 Kilometer<br />
zu Fuß durch Österreich – mit einem Schnitt von 5 Minuten<br />
pro Kilometer. Es stellt sich das Gefühl ein, ganz<br />
Österreich nicht nur gesehen zu haben, sondern es erspürt<br />
zu haben. Entspannung der in der Strapaz, fünf Tage<br />
lang unvergessliche Erlebnisse. Quer durch.<br />
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ZEITEN JAGEN<br />
IN CORONA-<br />
VIRTUELLE WETTKAMPFSERIEN MACHEN SPASS<br />
UND BRINGEN ZUMINDEST EINEN TEIL DES VER-<br />
MISSTEN WETTKAMPF-FEELINGS. DIE „FASTEST<br />
KNOWN TIME AUSTRIA“-SERIE FÜR TRAILRUN-<br />
NER LÄUFT BIS 26. OKTOBER, DER SUMMER CUP<br />
DES ÖSTERREICHISCHEN LEICHTATHLETIKVER-<br />
BANDS NOCH BIS SCHULBEGINN.<br />
VON CHRISTOF DOMENIG<br />
ZEITEN<br />
Buzz Burrell und Peter Bakwin<br />
gelten als Urheber des Phänomens<br />
„Fastest Known Time“ –<br />
oder kurz „FKT“. Im Jahr 2000<br />
bewältigten die Amerikaner den John Muir<br />
Trail, einen 340 Kilometer langen Fernwanderweg<br />
in Kalifornien, in 4 Tagen und 14<br />
Stunden. Rund um diesen Rekordlauf definierten<br />
Burrell und Mitstreiter auch die heute<br />
noch gültigen Regeln der FKT-Bewegung.<br />
Grob geht es darum, vorab definierte Strecken<br />
nachweislich, aber zu einem beliebigen<br />
Zeitpunkt zurückzulegen. Weltklasse-Trailrunner<br />
wie zum Beispiel Kilian Jornet oder<br />
Emelie Forsberg stehen als Bestzeithalter in<br />
etlichen FKT-Listen – nachzuprüfen auf der<br />
Webseite der weltweiten und vor allem in<br />
Nordamerika äußerst populären FKT-Bewegung<br />
www. fastestknowntime.com.<br />
FKT gibt es also schon länger als GPS (zumindest<br />
als Anwendung für den Endverbraucher),<br />
deutlich länger als Strava und natürlich<br />
auch als Corona. Doch gerade durch<br />
die aktuellen Entwicklungen passt das Konzept<br />
perfekt in die Zeit. Die Tiroler Trailrunner<br />
Michael Geisler und Adrian Niski haben<br />
jetzt im Coronajahr die „Fastest Known<br />
Time Austria“-Serie ins Leben gerufen. „Als<br />
im Frühling ein Event nach dem anderen<br />
gecancelt wurde, dachten wir uns, wir müssen<br />
etwas tun. Ich verfolge Fastest Known<br />
Time außerdem schon lange mit Interesse<br />
und wollte selber schon solche Projekte laufen,<br />
hatte aber bisher nicht die Zeitressourcen<br />
dazu“, erklärt Dynafit-Athlet Geisler die<br />
Grundgedanken.<br />
„Hey, coole Idee“, fanden auch andere<br />
führende Köpfe der österreichischen Ultratrailszene<br />
und erweiterten FKT Austria auf<br />
ihre Heimatbundesländer: Florian Grasel<br />
mit Gerhard Schiemer und Egon Theiner in<br />
Niederösterreich, Lukas Gärtner in der Steiermark,<br />
Alexander Payer in Kärnten. In eben<br />
diesen vier Bundesländern – also: Tirol, Niederösterreich,<br />
der Steiermark und Kärnten,<br />
kann man nun seit bereits mehreren Wochen<br />
und noch bis 26. Oktober auf feinen<br />
Trailrunningstrecken um Bestzeiten rittern.<br />
Das funktioniert zu jeder beliebigen Zeit,<br />
als Nachweis gilt der mit Strava oder einer<br />
gängigen GPS-Uhr (Garmin, Suunto, Polar)<br />
aufgezeichnete, online auffindbare und auf<br />
Fotos: xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx<br />
46 <strong>SPORTaktiv</strong>
Fastest Known Time ist kein neues Phänomen, aber wie gemacht für eine Laufchallenge<br />
in Coronazeiten. Es gilt, eine vorgegebene Strecke zu beliebiger Zeit möglichst schnell<br />
zurückzulegen. Sozusagen ein Wettkampf gegen virtuelle Gegner.<br />
Seit einigen Jahren darf ich als Experte<br />
in eurem großartigen Magazin zu den<br />
Themen Sport- und Ernährungsmedizin<br />
immer wieder Beiträge liefern. Ihr<br />
präsentiert stets hochaktuelle und interessante<br />
Themen, bringt motivierende<br />
Storys und zeigt lässige Fotos, die mich<br />
und andere Sportler/-innen motivieren,<br />
sich neue Ziele zu setzen.<br />
Ihr vermittelt den Spaß,<br />
den regelmäßiges<br />
Training bringen kann.<br />
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Sport- und Ernährungsmediziner<br />
und Ausdauerathlet<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
47
www.fastestknowntimeaustria.com eingereichte<br />
GPS-Track. Mitmachen kann<br />
jeder und kostenlos.<br />
Abstandhalten ist bei dem virtuellen<br />
Event also kein Problem – und immerhin<br />
ein wenig Wettkampffeeling kommt<br />
für die Trailrunningszene im Ausnahmejahr<br />
<strong>2020</strong> damit rüber. Weil mit Dynafit<br />
und Suunto zwei bekannte Firmen als<br />
Sponsoren gewonnen werden konnten,<br />
gibt es auch die Chance, feine Sachpreise<br />
zu gewinnen. Die Jahresschnellsten<br />
werden am Ende mit Dynafit-Gutscheinen<br />
von 1000 Euro belohnt, zugleich<br />
hat jeder Teilnehmer an der FKT Austria<br />
bei der Abschlusstombola eine Gewinnchance.<br />
Sprint, Marathon und Ultra<br />
Je eine Sprint-, Marathon- und Ultrastrecke<br />
gibt es pro Bundesland. Aber<br />
aufpassen: Die „Sprint strecken“ sind<br />
schon gut 20 Kilometer lang und weisen<br />
etliche Höhenmeter auf – Trailneulinge<br />
könnte die Bezeichnung irritieren. Die<br />
Marathondistanzen sind zwischen 40<br />
und 50 Kilometer lang, die Ultras noch<br />
deutlich darüber und mit mehreren Tausend<br />
Höhenmetern nur etwas für Spezialisten.<br />
Auf den Sprintsrecken war in<br />
den ersten Wochen auch mit Abstand<br />
am meisten „Verkehr“.<br />
Die Strecken wurden von den Initiatoren<br />
mit Bedacht ausgewählt: „Landschaftlich<br />
schön und schön zu laufen<br />
sollten sie sein, zugleich aber auch fordernd.<br />
Sie sollten auch mit öffentlichen<br />
Verkehrsmitteln gut zu erreichen sein<br />
und vor allem auf den langen Distanzen<br />
auch die nötige Infrastruktur aufweisen:<br />
Etwa genügend Hütten am Weg haben,<br />
um sich verpflegen zu können“, umreißt<br />
Michael Geisler die Kriterien der Streckensuche.<br />
In Tirol gibt es zusätzlich zu<br />
den drei permanenten Strecken noch<br />
eine jeweils wechselnde Monatsstrecke,<br />
auf der ebenfalls am Ende des Monats<br />
Sachpreise vergeben werden.<br />
Wie bei Trailrunning-Events üblich,<br />
geht es aber eben um mehr als nur um<br />
Zeiten und Platzierungen. Gerhard<br />
Schiemer, mit Florian Grasel der<br />
FKT-Verantwortliche für Niederösterreich,<br />
verweist auf das Naturerlebnis:<br />
„Die Strecken sind wirklich lässig und<br />
die Möglichkeit, seine Zeit mit der von<br />
Eliteläufern zu vergleichen, ist sicher ein<br />
Reiz – sollte aber nicht im Vordergrund<br />
stehen. Auch als gut trainierter Genussläufer<br />
wird man vor allem auf den kürzeren<br />
Strecken viel Freude haben.“<br />
Der Hinweis, dass jeder Teilnehmer<br />
selbst für seine Sicherheit verantwortlich<br />
ist, darf nicht fehlen. Die Strecken führen<br />
durchs alpine Gelände, sind auf der<br />
Webseite von FKT Austria exakt inklusive<br />
Gefahrenstellen beschrieben. Genaue<br />
Tourenplanung, akribische Vorbereitung<br />
und das Mitführen einer Notfallausrüstung<br />
sind unbedingt vonnöten. Michael<br />
Geisler mahnt auch zur Zurückhaltung:<br />
„Nicht am letzten Zacken laufen und<br />
ausreichend Pausen einplanen“. Um die<br />
Verpflegung unterwegs muss sich jeder<br />
selber kümmern, wobei es für die Wer-<br />
Fotos: Dynafit Running, ÖLV<br />
360°-TRAIL:<br />
DEIN TRAIL-<br />
RUNNING-CAMP!<br />
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kannst du in Garmisch-<br />
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Welt des Trailrunnings<br />
eintauchen.<br />
Einsame Trails, blaue Seen, der Geruch von<br />
frischem Gras und Wald und das Gefühl, ein<br />
Ziel aus eigener Kraft erreicht zu haben: Das<br />
alles ist Trailrunning.<br />
Egal, ob Einsteiger oder ambitionierter<br />
Läufer, beim 360°-TRAIL kannst du alles<br />
rund um das Thema Trailrunning herausfinden<br />
oder dein Wissen erweitern. Eine Expo<br />
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Fotos: Zugspitz Arena Bayern-Tirol/Anne Kaiser Photography<br />
48 <strong>SPORTaktiv</strong>
tung keinen Unterschied macht, ob man<br />
sich supporten lässt oder die Strecke im<br />
Alleingang bewältigt. Zum Mitmachen<br />
findet man alles auf: www.fastestknowntimeaustria.com<br />
Der Summer Cup des ÖLV<br />
Eine ähnliche Idee hatten die Verantwortlichen<br />
vom Österreichischen<br />
Leichtathletikverband, dabei jedoch vornehmlich<br />
die Straßen-Hobbyläufer im<br />
Visier. Mit dem „Summer Cup“ läuft<br />
noch bis in den September hinein eine<br />
virtuelle Laufserie, bei der sich Hobbyläuferinnen<br />
mit der heimischen Elite<br />
vergleichen und sich mit ihren Zeiten in<br />
Bestenlisten verewigen können. Gelaufen<br />
wird auf Strecken zwischen einer<br />
Meile und dem Halbmarathon, die<br />
nicht fix vorgegeben, sondern selbst gewählt<br />
werden können. Lediglich die Distanz<br />
muss am Ende nachweislich stimmen.<br />
Hier erfolgt die Aufzeichnung mit<br />
einer Uhr oder Tracking-App, die eine<br />
GPX-Datei exportieren kann.<br />
Julia Mayer<br />
(l.) stellt im<br />
ÖLV-Sommercup<br />
Richtzeiten auf,<br />
Hobbyläufer können<br />
sich daran<br />
messen.<br />
Dabei haben sich die Verantwortlichen<br />
auch ungewöhnliche Formate einfallen<br />
lassen: Bei der „Uphill Challenge“<br />
(läuft von 14. bis 24. <strong>August</strong>) sind innerhalb<br />
von 30 bzw. 45 Minuten möglichst<br />
viele Bergauf-Höhenmeter zurückzulegen.<br />
Und bei „Beat Julia“ (22. <strong>August</strong><br />
bis 1. September) gibt Österreichs<br />
schnellste Mittelstreckenläuferin Julia<br />
Mayer auf 5 Kilometern die Zeit vor.<br />
Auch bei der virtuellen Laufchallenge<br />
des ÖLV ist die Teilnahme kostenlos<br />
und es werden am Ende Preise unter<br />
allen Teilnehmern verlost. Alles dazu<br />
auf: www.oelvrunning.at<br />
<strong>2020</strong><br />
Samstag, 05.09.<strong>2020</strong><br />
Lutzmannsburg<br />
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GALLISCHE DÖRFER<br />
WIR BEFINDEN UNS IM JAHR <strong>2020</strong> N. CHR. DIE GANZE LAUFEVENT<br />
SZENE IST VON COVID-19 BESETZT. DIE GANZE? NEIN, EIN PAAR<br />
UNVERDROSSENE HÖREN NICHT AUF, WIDERSTAND ZU LEISTEN.<br />
Knapp vor Redaktionsschluss<br />
Ende Juli haben wir uns noch<br />
einmal umgehört, was heuer<br />
in Österreich noch laufen<br />
sollte. Und zwar ...<br />
DIE „ECHTEN“<br />
... von 7. bis 9. <strong>August</strong> der Salomon Pitz<br />
Alpine Glacier Trail – der Trailrun mit<br />
Distanzen zwischen 15 und 105 km. Zu<br />
den Covid-19-Maßnahmen gehört z. B.<br />
das Starten mit Mund-Nasen-Schutz.<br />
Kurzentschlossene können leider nicht<br />
mehr teilnehmen: ausgebucht.<br />
www.pitz-alpine.at<br />
Am 21./22. <strong>August</strong> wird Kärnten Läuft<br />
„anders“ stattfinden, aber doch: mit<br />
neuem Start-Ziel-Bereich im Stadion, einem<br />
neuen Rundkurs und Einzelstarts.<br />
www.kaerntenlaeuft.at<br />
Am 29./30. <strong>August</strong> geplant: Das Race<br />
Across Burgenland. Während der Radmarathon<br />
abgesagt wurde, blieben der<br />
218-km-Ultra und der Burgenland<br />
Nightrun 100 im Programm.<br />
www.race-across-burgenland.at<br />
Ebenfalls zu Redaktionsschluss bestätigt:<br />
Der „Ultraks“-Trail-Event am 12. September<br />
mit Distanzen von 7 bis 50 Kilometer<br />
in Mayrhofen im Zillertal.<br />
mayrhofen.ultraks.com<br />
Am 13. September sollte der „Sorger<br />
Halbmarathon“ in Graz über die Bühne<br />
gehen. Letztinformation: „Mit neuem<br />
Format“, so Veranstalter Achim Wippel,<br />
der auch die virtuellen Ladies Runs in<br />
Wien und Graz – siehe unten – veranstaltet.<br />
Wie, steht ab Mitte <strong>August</strong> auf:<br />
www.graz-halbmarathon.at<br />
Vom Frühling auf den 20. September<br />
war schon der Schafberglauf – mit Start<br />
in St. Wolfgang – verschoben worden.<br />
Organisator Werner Haas: „Die Leute<br />
wollen den Lauf.“ Entscheidung um den<br />
20. <strong>August</strong>. www.lg-st-wolfgang.at/<br />
schafberglauf.html<br />
Am 22. September läuft der Vienna<br />
Night Run. Zwischen 20 und 22 Uhr<br />
kann man bei dem Charitylauf an einem<br />
beliebigen Punkt auf dem Kurs starten<br />
und die 5-Kilometer-Runde laufen.<br />
Oder man wählt den Virtual Run und<br />
läuft zwischen 22. und 30. September<br />
an beliebiger Stelle die 5 km.<br />
www.viennanightrun.at<br />
Ebenfalls noch im Rennen: Der 3-Länder-Marathon<br />
am Bodensee am 4. Oktober<br />
und der Kärnten Marathon<br />
Carinthia/Koroska am selben Tag.<br />
www.sparkasse-3-laender-marathon.<br />
at, www.internationaler-kaernten-marathon.at<br />
Beim „Kleine Zeitung Graz Marathon“<br />
von 9.–11. Oktober wurde die Anmeldung<br />
im Juli ausgesetzt, die Hoffnung<br />
lebte bei Redaktionsschluss aber noch.<br />
grazmarathon.kleinezeitung.at<br />
Eigentlich hätte der Lindkogeltrail in<br />
Bad Vöslau die Trailsaison eröffnen sollen.<br />
Jetzt beschließt er sie am 18. Oktober.<br />
Angemeldete, die zu dem Termin<br />
nicht können, mögen ihren Startplatz<br />
weitergeben, bittet Veranstalter Jürgen<br />
Smrz. Dafür gibt es eine Startplatzbörse.<br />
www.lindkogeltrail.at<br />
DIE „VIRTUELLEN“<br />
Per App kann man den für 15. <strong>August</strong><br />
geplanten Großglockner-Berglauf bewältigen<br />
– auf der Originalstrecke bis 30.<br />
September. Und es gibt „Happenings“<br />
fürs Covid-19-adäquates Gruppenerlebnis.<br />
www.grossglocknerberglauf.at<br />
Ebenfalls als App-Run werden der<br />
„Montafon Arlberg Marathon“ auf der<br />
T33-Strecke (bis 15. September) sowie<br />
der Karwendelmarsch durchgeführt (bis<br />
Ende Oktober). www.montafon.at/<br />
montafon-arlberg-marathon,<br />
www.karwendelmarsch.info<br />
Als Ersatz für den Silvrettarun 3000 stehen<br />
bei der Paznaun Challenge mehrere<br />
Strecken bereit, um sie zu laufen und<br />
per App zu tracken – bis 30. September.<br />
www.ischgl.com<br />
An fixen Terminen und mit Startnummern,<br />
aber virtuell laufen der Ladies<br />
Run in Wien (5. September) und Graz<br />
(27. September). Egal, an welchem Ort<br />
–fünf Kilometer müssen es sein und der<br />
GPS-Track muss von den angemeldeten<br />
Teilehmerinnen hochgeladen werden.<br />
www.ladiesrun.at<br />
Vom gleichen österreichischen Veranstalter<br />
„Hikimus“ und nach dem gleichen<br />
Prinzip läuft der Marathon Germany:<br />
anmelden und am 30. <strong>August</strong> weltweit<br />
laufen, wo man will. Das gewohnte<br />
Teilnehmerpackage inklusive Startnummer,<br />
Laufshirt und Medaille kommt per<br />
Post, die Urkunde steht unmittelbar<br />
nach dem Lauf zum Download bereit.<br />
marathon-germany.de<br />
50 <strong>SPORTaktiv</strong>
VIELES LÄUFT ANDERS, WENN<br />
AM 21. AUGUST DER START-<br />
SCHUSS FÜR „KÄRNTEN<br />
LÄUFT“ FÄLLT. DOCH EINES<br />
BLEIBT GLEICH: DAS MOTTO<br />
„PACK DIE LAUFSCHUHE UND<br />
DIE BADEHOSE EIN“.<br />
KÄRNTEN LÄUFT <strong>2020</strong><br />
EINMAL ANDERS<br />
Foto: Kärnten Läuft<br />
INFOS & BUCHUNGEN<br />
KÄRNTEN LÄUFT <strong>2020</strong><br />
21.–23. <strong>August</strong><br />
Alle Infos zum Programm und zu<br />
Laufurlaubspackages auf:<br />
www.kaerntenlaeuft.at<br />
www.visitklagenfurt.at/de/<br />
Das ist auch sicher: Trotz der<br />
Coronamaßnahmen kommen<br />
die Teilnehmer an der 19.<br />
Auflage von „Kärnten Läuft“ voll auf<br />
ihre Kosten. Die Startnummernaussendung<br />
an alle vorangemeldeten Teilnehmer<br />
sowie das Schleusensystem in der<br />
neuen Running City im Wörthersee<br />
Stadion stellen einen minimalen<br />
Kontakt unter den Läufern sicher.<br />
Einzelstarts und Startintervalle<br />
garantieren den Mindestabstand. Auf<br />
die Siegerehrung vor Ort wird heuer<br />
verzichtet und Preise werden erstmalig<br />
per Post an die Siegerinnen und Sieger<br />
nach Hause gesendet.<br />
Das Urlaubsfeeling, das den Lauf<br />
auszeichnet, bleibt bei alledem<br />
garantiert. Der türkisblaue Wörthersee<br />
bildet die perfekte Umgebung, um<br />
Lauflust mit Urlaubsgefühl zu kombinieren.<br />
Zuerst das Laufen auf den<br />
malerischen Strecken vorbei an der<br />
Sattnitz, der Lend und dem Wörthersee,<br />
anschließend der Sprung ins kühle<br />
Nass. Das ist das typische „Kärnten<br />
Läuft Feeling“. Ob Familienurlaub<br />
kombiniert mit dem Familienlauf,<br />
einem Start beim Kleine Zeitung<br />
Halbmarathon oder einem der<br />
weiteren Laufangebote von Kärnten<br />
Läuft: Ein entspannender Urlaub an<br />
der sonnigen Südseite der Alpen ist in<br />
jedem Fall garantiert. Die Veranstalter<br />
freuen sich auf euch: vom 21. bis 23.<br />
<strong>August</strong> am Wörthersee in Kärnten!<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
51
SABINE KOZAK<br />
Als Trainerin bei unseren Trailrunning-Tagen hat Sabine als Lieblingsrunde<br />
eine Strecke, die für Einsteiger optimal ist, den<br />
Wörthersee-Süd-Trail (13,5 km/400 hm). „Los geht es südlich<br />
vom Strandbad Maiernigg über eine Forststraße zu einem schönen<br />
Ausblick auf die Wörthersee-Ostbucht. Weiter geht es über<br />
Wanderwege und Singletrails auf den Schrottkogel (795 m) und<br />
von dort weiter parallel zum Südufer zum Spintikteich (Bild), von<br />
dort entlang des Keutschacher Seentals bis zur Ortschaft Migoriach<br />
und über die Maiernigg-Alpe zurück zum Ausgangspunkt.“<br />
TRAIL<br />
TRÄUME<br />
EINMAL DIE AUSGETRE-<br />
TENEN WEGE VERLAS-<br />
SEN UND WAS NEUES<br />
FINDEN. VIELLEICHT<br />
SCHON IM URLAUB?<br />
ABER WO LÄSST ES<br />
SICH HERRLICH IM Zurück zur Natur. Gerade in diesem Sommer des Neo-Biedermeiers,<br />
GELÄNDE LAUFEN?<br />
des Sommers der Rückbesinnung auf die Schönheit, die vor der<br />
UNSERE EXPERTEN<br />
Haustüre liegt, ist Trailrunning das Mittel der Wahl für Erholung<br />
und Erlebnisse suchende Läufer. Wir haben Athleten und Experten<br />
VERRATEN ES.<br />
gebeten, uns ihre Lieblingstrails zu verraten. Und natürlich auch solche,<br />
VON KLAUS MOLIDOR die für Einsteiger mit Spaß und Freude zu bewältigen sind. Herausgekommen<br />
ist ein über Österreich verstreuter bunter Mix von namhaften Läuferinnen<br />
und Läufern wie Sabine Kozak, Markus Kröll, Florian Grasel, Gerhard<br />
Schiemer und Norbert Wastian.<br />
Fotos: Philipp Reiter, Foto Scherer, Norbert Wastian, Georg Krewenka, sabine Kozak<br />
52 <strong>SPORTaktiv</strong>
MARKUS<br />
KRÖLL<br />
GERHARD<br />
SCHIEMER<br />
„Mein absoluter Lieblings- und Hausberg<br />
ist der Hohe Lindkogel im Wienerwald.<br />
Hier kann man im Flachland immerhin<br />
600 Höhenmeter am Stück machen<br />
und findet sowohl lockeren Waldboden<br />
als auch leicht alpines Gelände<br />
vor. Die perfekte Spielwiese um sich für<br />
die ‚richtigen‘ Berge vorzubereiten.<br />
Fortgeschrittenen empfehle ich den<br />
Schneeberg und da die Rennstrecke<br />
vom Schneebergtrail. Von Puchberg<br />
geht es lieblich durch Wälder und über<br />
Almen bis ins technische und alpine Gelände.<br />
Auf 41 Kilometern sind 2400 Höhenmeter<br />
zu bewältigen.“<br />
Berglauf-Ikone Markus Kröll, der<br />
jährlich auch als Trainer bei unseren<br />
Trailrunning-Tagen im Krallerhof<br />
in Leogang fungiert, muss<br />
nicht lange überlegen. „Mein absoluter<br />
Lieblingstrail ist der Berliner<br />
Höhenweg bei mir daheim<br />
im Zillertal. Du bist immer auf<br />
über 2000 Metern am Alpenhauptkamm<br />
unterwegs, schaust<br />
ringsum auf 3000er, hast die<br />
Gletscher in Griffweite. Landschaftlich<br />
ein absoluter Traum, der<br />
noch dazu auch viele technische<br />
Trails bietet. Ich höre oft von internationalen<br />
Athleten, dass es so<br />
etwas nirgends auf der Welt gibt.“<br />
Sein Tipp für Einsteiger ist der<br />
„Short Trail“ im Rahmen des „Ultraks“,<br />
Ende September in Mayrhofen<br />
im Zillertal. „Du siehst auch<br />
auf ein herrliches Bergpanorama,<br />
läufst aber im welligen Gelände in<br />
der Talsohle und machst auf 15<br />
Kilometern 900 Höhenmeter.“<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
53
NORBERT WASTIAN<br />
„Mein Lieblingstrail führt auf den Zirbitzkogel (St). An den Ausblicken<br />
auf zwei Seen kann ich mich auch nach 1000 Begehungen<br />
nicht sattsehen. Bergab warten herrliche Downhills über<br />
Wanderwege und kleine Felsstufen. Für Einsteiger bietet sich<br />
meine ‚Hintere Schönbergrunde‘ an. Vom Schönberghof beim<br />
Red-Bull-Ring geht es auf Forstwegen ca. 6 km bergauf. Belohnung:<br />
der Ausblick auf die Seckauer Alpen. Retour geht’s<br />
über den Wanderweg 988 mit Blick auf Zirbitzkogel, Größing<br />
und Gleinalm, ehe es dich oberhalb des Red-Bull-Rings beim<br />
Schönberghof wieder ausspuckt.“<br />
FLORIAN GRASEL<br />
Der Ultraläufer aus Niederösterreich empfiehlt Anfängern<br />
den Naturpark Seebenstein mit der traumhaft schönen Kulisse<br />
der Ruinen am Türkensturz. „Vom Parkplatz im Parkbad<br />
in Seebenstein geht es absolut anfängertauglich bergauf<br />
über die Große Reit geradewegs zum Türkensturz, in<br />
Summe nicht mehr als 350 hm. Die Bergruine ist ein absolutes<br />
Highlight! Ein heißer Tipp für Naturliebhaber: einmal<br />
dort den Sonnenuntergang zu erleben. Weiter geht’s<br />
gemütlich und leicht bergab nach Sollgraben mit einigen<br />
Bauernhöfen. Der in Summe nur 7 km lange Trail führt<br />
weiter über die Sollgraben-Alm durch den Wald und über<br />
Forstwege zum Bergschloss. Am Ende wartet ein kurzer<br />
knackiger Downhill nach Seebenstein retour.“<br />
54 <strong>SPORTaktiv</strong>
DYNAFIT FELINE SL<br />
• Update des Trailschuh-Klassikers Feline SL<br />
• perfekt für mittellange Distanzen im Gelände<br />
• Pomoca-Sohle mit bestem Grip<br />
• komfortables Ortholite-Fußbett<br />
• Damen- oder Herrenmodell in vielen Farben<br />
• Leichtgewicht mit nur 290 Gramm<br />
PREIS (UVP): € 140,–<br />
www.dynafit.com<br />
BROOKS CATAMOUNT<br />
• die leichte und reaktive Dämpfung<br />
passt sich dem Laufstil an und hilft<br />
dabei, jedes Gelände zu meistern<br />
• die TrailTack-Gummi-Laufsohle<br />
sorgt für besten Grip auf jedem<br />
Untergrund<br />
• DNA-FLASH-Mittelsohlenmischung<br />
für optimale Kombination aus<br />
Energierückführung und<br />
geringem Gewicht<br />
PREIS (UVP): € 160,–<br />
www.brooksrunning.com/de_de<br />
AB INS<br />
GELÄNDE<br />
SECHS VORSCHLÄGE FÜR ALLE, DIE EINEN<br />
NEUEN TRAILRUNNINGSCHUH SUCHEN.<br />
ON CLOUDVENTURE PEAK<br />
• leichter Wettkampf-Trailrunningschuh<br />
• Missiongrip-Außensohle und Stollen am<br />
Vorderfuß für einen sicheren Halt<br />
• Zero-Gravity-Elemente und CloudTec<br />
vermindern den Aufprall beim<br />
Bergablaufen<br />
• die gespaltene Vorderfußpartie<br />
unterstützt zusätzlich<br />
bei technisch anspruchsvollen<br />
Trails<br />
• 260 Gramm (US 8,5)<br />
PREIS (UVP): € 159,95<br />
www.on-running.com<br />
ARC‘TERYX NORVAN LD 2<br />
• langlebiger und trotzdem leichter als sein Vorgänger –<br />
ohne Einbußen bei der Performance<br />
• Vibram®-Litebase heißt die neue signifikant leichtere Trail<br />
Runningsohle mit Megagrip-Gummi<br />
• das neue, noch robustere Schaft-Material ist besonders<br />
dampfdurchlässig und abriebfest<br />
• extrem leicht: 260 g (Männer) bzw. 220 g (Damen)<br />
PREIS (UVP): € 160,– (€ 195,– in der GORE-TEX-Ausstattung)<br />
www.arcteryx.com<br />
SCOTT KINABALU ULTRA RC<br />
Fotos: Hersteller<br />
• Laufsohle ist optimiert für schnelle Läufe auf<br />
angelegten und natürlichen Trails<br />
• der neue Kinetic Foam ist 14 % reaktiver als<br />
herkömmliches Zwischensohlenmaterial<br />
• speziell entwickeltes Mesh-Material/Thermoplastisches<br />
Polyurethan – für leichten Support,<br />
Flexibilität und Atmungsaktivität<br />
• 270 Gramm<br />
PREIS (UVP): € 159,95<br />
www.scott-sports.com<br />
SALOMON SENSE RIDE 3<br />
• Allround Trailrunningschuh<br />
• asphaltlaufinspirierte Zwischensohle mit<br />
vibrationsreduzierender Dämpfung<br />
• aktiver Komfort dank weichem Schaft<br />
• robustes Obermaterial für ausreichenden<br />
Geröllschutz<br />
• grifffige Außensohle für optimalen Halt<br />
PREIS (UVP): € 130,–<br />
www.salomon.com/de-at<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
55
STILE ITALIANO FÜR<br />
TRAILS UND BERGE<br />
STARKES STÜCK NATUR<br />
Die technische Lavaredo-Short der<br />
italienischen Bergsportmarke Karpos<br />
verfügt in Kombination mit der<br />
Lavaredo-Boxer über mehrere Taschen<br />
für Gels, Handschuhe oder eine leichte<br />
Windjacke. Trailrunner können die<br />
Short je nach Wetter und Intensität mit<br />
drei unterschiedlichen Unterziehhosen<br />
kombinieren.<br />
www.karpos-outdoor.com<br />
Die österreichische Qualitätsmarke COWONDER setzt<br />
in der naturbelassenen Rezeptur auf nährstoffreiches<br />
bovines Colostrum sowie die Powerfrucht Acerola.<br />
Diese starke Kombination unterstützt den Körper<br />
während langer Ausdauer- und Belastungsphasen und<br />
natürlich auch bei der anschließenden Regeneration.<br />
www.cowonder.rocks<br />
RUN<br />
NEWS<br />
WENIGER GEWICHT,<br />
VOLLE ENERGIE<br />
SCHNELLE ENERGIE<br />
Dank der optimalen Kombination<br />
aus Aminosäuren (BCAA),<br />
Magnesium, Kalium und<br />
Spurenelementen unterstützt<br />
Dr. Böhm® Magnesium Sport®<br />
plus Aminosäuren Muskelkraft<br />
und Ausdauer beim Sport sowie<br />
schnelle Regeneration danach.<br />
www.magnesium-sport.at<br />
Die vierte Auflage des Levitate von BROOKS<br />
kommt mit neu überarbeiteter DNA-AMP-<br />
Dämpfung, die um 20 Prozent leichter ist. Trotzdem<br />
bietet der Schuh beste Energierückführung für<br />
einen superfedernden Lauf.<br />
www.brooksrunning.com<br />
Fotos: Hersteller<br />
56 <strong>SPORTaktiv</strong>
FIT MIT SUMI<br />
LAUFEN MIT<br />
BABYELEFANT<br />
Foto: Thomas Polzer<br />
CHRISTOPH<br />
SUMANN<br />
war als Biathlet<br />
viele Jahre<br />
Weltklasse<br />
und ist jetzt<br />
leidenschaftlicher<br />
Freizeitsportler.<br />
Meinen ersten App-Run habe<br />
ich heuer gleich im ersten<br />
Lockdown gemacht. Ganz<br />
alleine habe ich da bei „Wings for Life“<br />
meine Runden gedreht. Begleitet nur<br />
von meinem Babyelefanten. War eh<br />
ganz cool, aber ganz ehrlich, ich bin da<br />
zwiegespalten, einen echten Wettkampf<br />
ersetzt mir das nicht. Dieses Feeling hat<br />
mir gefehlt.<br />
Wettkampf bedeutet für mich Stimmung,<br />
Emotion, Teil eines großen<br />
Ganzen zu sein. Mich in einem Feld<br />
aus Mitstreitern oder Konkurrenten zu<br />
bewegen, einen direkten Kontakt zu<br />
haben, auf Gegner aufzuholen oder sie<br />
ziehen lassen zu müssen. Das ist auch<br />
meine Trainingsmotivation, der Wettkampf<br />
definiert mein Ziel. Habe ich genug<br />
trainiert? Starte ich mit schlechtem<br />
Gewissen? Die virtuelle Konkurrenz bei<br />
einem App-Run ersetzt mir das nicht.<br />
Keine App kann mir ein schlechtes Gewissen<br />
machen.<br />
Und jetzt kommt das große Aber.<br />
ABER heuer ist wegen Corona alles<br />
anders und es gibt nur ganz wenige<br />
Alternativen zu Apps und Online-Vergleichen.<br />
Außerdem gibt es ja genug<br />
Freizeitsportler, die diesen Wettstreit<br />
mit anderen nicht brauchen und nicht<br />
suchen. Die einfach für sich als Challenge<br />
einen Lauf machen und das als<br />
Genuss betrachten. Und man darf auch<br />
die Veranstalter nicht vergessen, die eine<br />
Möglichkeit bieten wollen, damit ihr<br />
Event nicht ganz ausfällt und sie ihre<br />
Sponsoren und Startgelder nicht verlie-<br />
ren. Also sind virtuelle Wettkämpfe natürlich<br />
eine gute Sache, denn bei vielen<br />
geht es um die Existenz.<br />
Aber ich hoffe, dass das Jahr <strong>2020</strong><br />
als das große Ausnahmejahr in die Geschichte<br />
eingeht und App-Runs für uns<br />
nicht zur Gewohnheit werden. Denn<br />
sonst vergessen wir glatt noch unser<br />
Wettkampf-Gen, ich und mein Babyelefant.<br />
URLAUB, ABER SICHER!<br />
Ein Urlaub voller Erlebnisse und ohne Einschränkungen:<br />
Die Hohe Salve Durchführungsgarantie macht es möglich.<br />
TIROL. In der Ferienregion Hohe Salve gibt es zum ersten<br />
Mal die Möglichkeit des „private Guidings“: Die Programmpunkte<br />
aus dem Sommer-Aktiv-Programm werden<br />
bereits ab einem Teilnehmer durchgeführt. Topausgebildete<br />
Guides begleiten Urlauber in Kleinstgruppen (maximal<br />
neun Personen) zu den schönsten Plätzen der Kitzbüheler<br />
Alpen. Zusätzlich machen die flexiblen Stornoregeln der<br />
Region Vorfreude auf den Urlaub: Bis eine Woche vor<br />
Reiseantritt kann man auch ohne Angabe von Gründen<br />
stornieren.<br />
www.hohe-salve.com<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
57
AUS<br />
PRO<br />
BIERT<br />
RUN<br />
AUS DEM FELS GEHAUEN<br />
Der Laufschuhmarkt ist hart umkämpft, da kann sich auch<br />
der Marktführer nicht zurücklehnen. Aufgefallen ist Asics<br />
schon jüngst mit den Modellen der Ride-Serie mit ihrer teils<br />
sehr stark aufgebogenen Außensohle. Mit dem NOVABLAST<br />
(€ 140,– UVP) setzt sich das fort. Nicht nur bei den Farben<br />
unserer Testversion, auch der hintere Teil der Außensohle<br />
wirkt wie grob aus dem Fels gehauen. Ganz wichtig ist immer<br />
auch das Gefühl beim ersten Reinschlüpfen – und das<br />
fühlt sich sehr gut an. Genauso wie die ersten Schritte. Die<br />
Dämpfung ist da, ohne im Vordergrund zu stehen, der Abdruck<br />
ist trotz überdurchschnittlich dicker Sohle angenehm<br />
direkt, wie bei der Ride-Serie sorgt auch beim Novablast die<br />
Sohlenform für ein interessantes Abrollgefühl, das dich vorwärts<br />
treibt. Auf der Straße macht der Novablast richtig<br />
Spaß, animiert zum schnelleren Tempo, das man dank Flytefoam-Zwischensohlenschaum<br />
auch über längere Distanzen<br />
gut meistert. Unebenes Gelände oder allzu schnelle oder<br />
enge Richtungswechsel sind dagegen nicht sein Ding. Da<br />
wirkt der Novablast im Fersenbereich ein wenig zu instabil.<br />
Aber für solche Fälle hat man ja eh einen Trailschuh ...<br />
DIESMAL UNTER UNSERER<br />
TEST-LUPE: EIN BRACHIALER<br />
SCHUH, EIN STOCK FÜR DIE<br />
TRAILS UND GEWAND FÜR<br />
HEISSE TAGE.<br />
VON OLIVER PICHLER UND KLAUS MOLIDOR<br />
Fotos: Oliver Pichler, Thomas Polzer<br />
58 <strong>SPORTaktiv</strong>
ROGER, STRICK UND MARATHON<br />
FEST IM GRIFF<br />
Für die Schnellen im Gelände – ob Trailrunning oder<br />
Speedhiking – hat Leki spezielle Stöcke entwickelt.<br />
„Cross Trail“ steht für ein neues Stockkonzept. Selbstverständlich<br />
sind Leichtigkeit (Carbon – etwa 200<br />
Gramm je Stock) und Flexibilität (Faltstock – etwa 40 cm<br />
Packmaß). Gänzlich neu ist der Griff. Er ist eine überaus<br />
gelungene Hybrid-Lösung aus klassischen Trailrunning-/Langlaufstöcken<br />
und typischen Berg-/Trekkingstöcken.<br />
Der Griff ist mit dem sehr bewährten Leki-Trigger-Schlaufensystem<br />
ausgestattet. Er hat etwas mehr<br />
Körper als ein Trail-Griff, ist aber doch schlanker als ein<br />
Trekking-Griff. Das vermittelt in flachen Passagen das<br />
Gefühl dünner Leichtigkeit. Steil bergauf kann man dank<br />
mehr Greiffläche seine Armkraft für maximalen Schub<br />
perfekt ausspielen. Und abwärts ist Aufstützen am<br />
Knauf – wie man es von Bergstöcken gewohnt ist – gut<br />
möglich. Die Kork-Ausführung des Griffs, der nach unten<br />
hin verlängert ist, lässt ihn sehr angenehm in der<br />
Hand liegen. Auch abseits des Griffs ist der LEKI Cross<br />
Trail Stock MCT 12 VARIO CARBON (€ 189,95 UVP),<br />
rundum gelungen. Er ist längenverstellbar (einfach<br />
handhabbarer Schnellverschluss: 100 bis 120 cm oder<br />
110 bis 130 cm). Und er bietet, trotz Faltmechanismus,<br />
hervorragende Stabilität.<br />
Roger Federer, gestricktes Laufgewand aus Italien und ich.<br />
Mitte Juni hat uns der Kosmos auf mysteriöse wie wunderbare<br />
Weise zusammengebracht. Der italienische Strick-Sportkleidungshersteller<br />
UYN hat eine neue Laufkollektion auf den<br />
Markt gebracht. „Marathon“ nennt die sich passender- und<br />
unmissverständlicherweise (Hose und Shirt um je € 59,–) .<br />
Ohne scheuernde Naht verspricht sie angenehmes Tragegefühl<br />
auch auf langen Läufen. Die Shirts sind zudem zwar körpernah<br />
geschnitten aber ein bisschen schwimmreifenverzeihender<br />
als die Kompressionsteile. Fühlt sich angenehm an,<br />
schaut gut aus. Vor allem die Short ist superluftig, was an heißen<br />
Tagen cool ist. Einziger Nachteil: sie hat keinen Einsatz<br />
und leider auch nicht einmal ein winziges Tascherl für einen<br />
Schlüssel oder 5-Euro-Schein. Was die Unterhosenträgerfraktion<br />
nicht stören wird, für „Puristen“ aber ein kleiner Schönheitsfehler<br />
ist. Das Shirt fühlt sich auf den ersten Metern warm<br />
an – ob das bei 20 Grad und mehr nicht zu viel des Guten ist?<br />
Der Effekt steigert sich dann aber trotz höheren Tempos nicht,<br />
das Hautgefühl bleibt trocken, reiben tut auch beim ersten Einsatz<br />
genau nix.<br />
Und was hat jetzt „King Roger“ damit zu tun. Nun, die Schweizer<br />
Tennis-Ikone wollte bei seinem fünften Triumph in Wimbleon<br />
bei der Siegerehrung besonders gute Figur machen und<br />
trug eine lange Trainingshose und eine gehrockartige Jacke.<br />
Als ihm der Duke of Kent die berühmte Schale in die Hand<br />
drückte, fiel Federer auf, dass er sich vor Aufregung die Hose<br />
verkehrt herum angezogen<br />
hatte, weil die<br />
Gesäßtaschen vorne<br />
waren. Und mir, hüstel,<br />
ist das passiert, weil<br />
ich mit der luftigen<br />
Hose sofort loslaufen<br />
wollte und erst nach<br />
sechs Kilometern gemerkt<br />
hab, dass vorne<br />
eigentlich hinten ist.<br />
Aber so hab ich mit<br />
King Roger wenigstens<br />
etwas gemeinsam ...<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
59
DAS NEUE TARMAC SL7<br />
EIN RAD, SIE ALLE<br />
ZU BEZWINGEN<br />
Kompromisse adé – der Rennradsport wird nicht mehr derselbe sein, denn das<br />
neue Tarmac SL7 stellt die Weichen neu. Bezwinge den nächsten Anstieg mit dem<br />
leichtesten Bike, dass das UCI-Regelwerk erlaubt, um dann mit dem Schnellsten<br />
in den Zielsprint zu gehen. Und das alles mit dem legendären Tarmac-Handling.<br />
Es ist, als hätten wir die Angriffs- und Kletterskills von Julian Alaphilippe und die<br />
aggressive Kraft von Peter Sagan ohne Schwächen vereint.<br />
Die einzige Entscheidung, die bleibt: der perfekte Zeitpunkt für deine Attacke.
BIKE<br />
Technik – Menschen – Material<br />
Fotos: Facebook/Giant, Facebook/Uli Stanciu, iStock<br />
GIANT-WERK IN UNGARN<br />
Giant aus Taiwan ist einer der größten<br />
Radhersteller der Welt. Jetzt hat<br />
man ein Werk in Gyöngyös (HUN)<br />
eröffnet, produziert dort erstmals<br />
Räder und (Alu-)Rahmen außerhalb<br />
von Asien und kann schneller nach<br />
Österreich und Deutschland liefern.<br />
www.giant-bicycles.com<br />
DIE NEUE LAGO-BIBEL<br />
Bike-Pionier Uli Stanciu (Mitte) präsentiert<br />
nach jahrelanger Recherche<br />
sein neues Gardaseebuch: 164<br />
teils neue Biketouren mit 68 Varianten.<br />
Das 2,4 kg (!) schwere Buch<br />
mit 400 Seiten und vielen Extras<br />
gibt es um € 59,90 und nur online.<br />
www.bike-gps.com<br />
NEUE „E“-REKORDWERTE<br />
18 Mal so viele E-Bikes wie E-Autos<br />
wurden 2019 gekauft, in Summe<br />
171.000 Räder um 480 Mio. Euro.<br />
Damit sind schon 750.000 E-Räder in<br />
Österreich unterwegs. Corona und<br />
ein verändertes Mobilitätsverhalten<br />
befeuern diesen Trend weiter.<br />
www.vcoe.at
3 21<br />
BUCHSTABEN<br />
FRAUEN<br />
MISSION<br />
FRAUEN AM STEUER. JOHANNA URKAUF<br />
UND IHRE MUTTER CAROL URKAUF-CHEN<br />
LEITEN ÖSTERREICHS GRÖSSTEN FAHRRAD-<br />
HERSTELLER KTM. IM INTERVIEW SPRECHEN<br />
DIE BEIDEN ÜBER E-BIKE, TOUR DE FRANCE<br />
UND DAS FAHRRAD ALS MOBILITÄTS-<br />
UND GESUNDHEITSMITTEL.<br />
INTERVIEW: KLAUS MOLIDOR FOTOS: THOMAS POLZER<br />
Neue Normalität. Großer<br />
Besprechungsraum, großer<br />
Abstand. Johanna<br />
Urkauf, Chefin des Fahrrad-Komplettanbieters<br />
KTM und<br />
ihre Mutter, Carol Urkauf-Chen,<br />
empfangen zum Interview im Firmensitz<br />
in Mattighofen. „Sie sind die<br />
ersten Gäste seit Langem“, sagt Seniorchefin<br />
Carol Urkauf-Chen. Die<br />
Krise beschäftigt die beiden Damen<br />
genauso wie das Unternehmen.<br />
Hatten sie während des Lockdowns<br />
Sorge um das Unternehmen, dass<br />
es in Turbulenzen kommt oder sogar<br />
zusperren muss?<br />
Johanna Urkauf (JU): Eine gewisse<br />
Unsicherheit war vorhanden. Wir<br />
sind aber sehr bodenständig und versuchen<br />
vernünftig zu planen. Und<br />
wir haben jeden Tag geschaut in welche<br />
Richtung entwickelt es sich.<br />
Carol Urkauf-Chen (CUC): Wenn ein<br />
zweiter solcher Shutdown wie im<br />
März kommen würde, dann wäre es<br />
wirklich sehr schwierig. Nicht nur für<br />
uns. Das kann sich weltweit niemand<br />
leisten. Wir hoffen, wir zittern jeden<br />
Tag. Die Urlaubszeit bereitet uns große<br />
Sorgen. Viele unserer Mitarbeiter<br />
kommen aus dem Ausland, die fahren<br />
dann während der Betriebsferien in<br />
die Heimat. Und wenn die dann zurückkommen.<br />
Uuuh.<br />
DAS SCHÖNE AM PRO-<br />
DUKT FAHRRAD IST,<br />
DASS ES SO VIELSEITIG<br />
IST UND MAN DAMIT SO<br />
VIELEN LEUTEN FREUDE<br />
BEREITEN KANN.<br />
JU: Vielleicht beginnen danach auch<br />
nicht alle gleichzeitig, dass nicht alle<br />
beisammen sind, dann schauen wir,<br />
wie es weitergeht. Wir überlegen<br />
auch, dass sich die Mitarbeiter testen<br />
lassen und wir die Kosten übernehmen.<br />
Wäre die Krise nicht eine Chance<br />
für die ganze Branche zu sagen: Wir<br />
brauchen nicht jedes Jahr eine<br />
ganz neue Palette?<br />
CUC: Eigentlich war das ja schon geplant.<br />
Viele Händler haben gesagt:<br />
Bitte, bitte, lassen wir die Modelle im<br />
nächsten Jahr gleich. Weil sie vom<br />
Beginn der Coronazeit die Lager voll<br />
hatten. Das Problem ist: Die neuen<br />
Räder sind schon am Weg hierher.<br />
Von der Bestellung der Rohmaterialien<br />
und der Rahmen vergeht ja fast<br />
ein Jahr bis zum fertigen Produkt.<br />
Das lässt sich also nicht mehr so einfach<br />
stoppen. Zum Glück war die<br />
62 <strong>SPORTaktiv</strong>
Die Frauen hinter den drei Buchstaben KTM: Eigentümerin<br />
Carol Urkauf-Chen und ihre Tochter Johanna Urkauf.<br />
Im internationalen Kontext ist Österreich<br />
eine Stadt. Nun hat diese Stadt<br />
Österreich mit <strong>SPORTaktiv</strong> ein Medium,<br />
das jene Themen abholt, die trendig<br />
sind bzw. am Weg dorthin. Ähnlich<br />
wie beim Hybridgast, dessen Interesse<br />
nicht nur an einem Thema haftet, sehe<br />
ich <strong>SPORTaktiv</strong> mit seinen Lesern. Hier<br />
treffe ich ohne Streuverluste<br />
die Zielgruppe des<br />
Hybridsportlers.<br />
HARI MAIER<br />
AMBI, Austrian<br />
Mountainbike Institute<br />
Nachfrage nach den ersten Lockerungen<br />
aber so groß, dass die Händler die neuen<br />
Produkte brauchen.<br />
JU: Außerdem braucht es doch eine gewisse<br />
Weiterentwicklung. Wir wollen<br />
dem Endkunden auch immer wieder etwas<br />
Besseres und Neues bieten.<br />
Wird angesichts des anhaltenden<br />
E-Bike-Booms das normale Fahrrad<br />
zum Nischenprodukt?<br />
CUC: Vor fünf Jahren war der Anteil bei<br />
10 Prozent, heute sind wir bei ca 50<br />
Prozent und das wird noch weitergehen.<br />
JU: Aussterben wird das „normale“ Rad<br />
nicht. Es wird immer Leute geben, die<br />
ein nicht motorisiertes Fahrrad fahren<br />
wollen. Das Schöne am Produkt Fahrrad<br />
ist, dass es so vielseitig ist und man damit<br />
so vielen Leuten Freude bereiten kann.<br />
Geschäftsführer Stefan Limbrunner betritt<br />
den Raum. Carol Urkauf-Chen hat ihn<br />
dazugebeten, um uns die aktuellen<br />
E-Bike-Zahlen zu präsentieren.<br />
Stefan Limbrunner (SL): Es geht in Österreich<br />
immer mehr in die Richtung E-<br />
Bike. Von den 400.000 pro Jahr verkauften<br />
Rädern sind gut 150.000 schon<br />
E-Bikes. Das Gute für uns daran ist,<br />
dass E-Bikes öfters erneuert werden. Bei<br />
einem Mountainbike um 1000 Euro<br />
können sie nicht sofort sagen, ob das ein<br />
Rad von 2010 oder <strong>2020</strong> ist. An der<br />
Radgröße vielleicht. Aber wenn sie ein<br />
E-Bike von 2010 mit einem von <strong>2020</strong><br />
vergleichen, dann haben sie einen technischen<br />
Fortschritt. Und solange sie ei-<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
63
WIR SPRECHEN EINE<br />
GEMEINSAME FAHR-<br />
RAD-SPRACHE MIT<br />
ZEIGEN UND DEUTEN<br />
UND SPRECHEN.<br />
AirSteel | BFP-27<br />
Die neue Airsteel-Standpumpe<br />
maximiert den Komfort und<br />
minimiert den Kraftaufwand beim<br />
Pumpen Ihrer Reifen. Diese Pumpe<br />
ist mit 67 cm länger als eine normale<br />
Standpumpe und hat einen Schlauch<br />
mit einer Länge von 90 cm. Sie müssen<br />
sich somit nicht so weit bücken und<br />
können Ihre Kraft besser übertragen.<br />
Der Stahlfuß sorgt nicht nur für mehr<br />
Stabilität sondern sieht auch gut<br />
aus. Und wussten Sie, dass Sie den<br />
Pumpenkopf mit nur einer Hand<br />
bedienen können? Noch nie war eine<br />
Standpumpe so einfach zu bedienen!<br />
-<br />
BBBCYCLING.COM/BFP-27-AIRSTEEL<br />
nen technischen Fortschritt optisch rüberbringen,<br />
tauschen die Leute ein.<br />
Früher hat man nach ungefähr 10 Jahren<br />
ein neues Rad gekauft, mit dem<br />
E-Bike sind es drei bis fünf Jahre.<br />
Es gibt Gerüchte, dass KTM auch ein<br />
Tour-de-France-Team ausrüsten will.<br />
CUC: Ja, für heuer haben wir das geschafft.<br />
Ein Team beim Giro d’Italia,<br />
ein Team bei der Tour de France. Dort<br />
fährt mit Sebastian Schönberger sogar<br />
ein Österreicher aus unserer Gegend.<br />
SL: Letztes Jahr beim Start der Tour in<br />
Brüssel sind wir von Teambus zu Teambus<br />
gegangen und haben gefragt.<br />
Was kostet so ein Engagement?<br />
CUC: Millionen. Millionen. Aber wir<br />
müssen das machen.<br />
SL: Das zahlt ja auch sehr viel in die<br />
Marke KTM ein. Das sind vier Wochen<br />
Dauerwerbung. Letztlich ist das auch<br />
gut für Österreich als Fahrradstandort.<br />
Sie haben alle Abteilungen durchlaufen,<br />
wie sehr hat sie das vorbereitet<br />
auf den jetzigen Job?<br />
JU: Es war auf jeden Fall eine Grundlage,<br />
weil so hab ich unsere Leute besser<br />
kennenlernen dürfen, was wichtig ist<br />
für eine gute Zusammenarbeit. Es ist<br />
eine sehr wichtige Grundlage, dass man<br />
Arbeitsinhalte und Prozesse der einzelnen<br />
Abteilugen kennt, um sie koordinieren<br />
und organisieren zu können.<br />
Und: Ich hab die Leute kennengelernt<br />
und die Leute mich.<br />
Wie schwer war es für sie als Frau,<br />
so ein Unternehmen zu leiten?<br />
CUC: Schwer. Ich hab mich so gewundert,<br />
dass meine Tochter diese Aufgabe<br />
übernehmen will. Aber wenn sie Interesse<br />
hat. Das ist das Wichtigste. Ich bin<br />
das ganze Leben in der Fahrradbranche<br />
und natürlich ist das nicht einfach für<br />
eine Frau. Aber ich habe es geschafft.<br />
Ist es für die Tochter jetzt leichter?<br />
CUC: Es ist genauso schwer.<br />
Hat sich da wirklich nichts verändert?<br />
JU: Es wird jetzt bei uns nicht groß<br />
thematisiert, es ist eine sehr natürliche<br />
Zusammenarbeit. Ich kann mich erinnern,<br />
dass es schwierig war, als ich noch<br />
klein war. Die wirtschaftliche Situation<br />
hat da noch ganz anders ausgeschaut, es<br />
war alles andere als ein Zuckerschlecken.<br />
(Zur Mutter:) Du warst neu in<br />
der Firma, neu in der Gegend. Wir<br />
kennen uns jetzt alle gegenseitig. Das<br />
hilft sicher und macht es für mich sicherlich<br />
einfacher.
Es war sicher auch in der ganzen Branche schwerer.<br />
CUC: Es war nicht einfach. Ich bin hergekommen, ich<br />
konnte damals kein Wort Deutsch. Ich konnte ein bisschen<br />
Englisch, aber das konnte hier vor 30 Jahren kaum<br />
jemand. Wir sprechen eine gemeinsame Fahrrad-Sprache,<br />
mit Zeigen und Deuten und Sprechen. Dann hab ich in<br />
der Nacht, als die Kinder geschlafen haben, selbst das<br />
mindeste an Vokabular gelernt. Ich war bis vor 5 Jahren,<br />
also über 25 Jahre allein in der Firma.<br />
Vor rund zwei Jahren haben Sie sich in den Aufsichtsrat<br />
zurückgezogen. Wie schwer war es denn auch<br />
Verantwortung abzugeben?<br />
CUC: Das ging von einem Tag auf den anderen. Ich habe<br />
mein Büro ausgeräumt, fertig. Ich habe kein Büro mehr<br />
hier. Für mich war es einfach. Aber ich bleibe ja als Beraterin<br />
erhalten.<br />
JU: Mir ist vorgekommen, dass es nicht schwer war für<br />
dich die Verantwortung abzugeben, aber wir sind alle<br />
sehr glücklich und dankbar, dass meine Mutter noch so<br />
eine große Beratungsfunktion übernimmt und wir arbeiten<br />
auch täglich zusammen.<br />
Was macht das mit dem Verhältnis Mutter-Tochter,<br />
wenn man beruflich so eng zusammenarbeitet?<br />
JU: Für mich ist das Verhältnis sehr natürlich.<br />
Fotos: Heiko Mandl<br />
KTM<br />
Das Unternehmen wurde 1951 durch Ernst Kronreif und<br />
Hans Trunkenpolz in Mattighofen gegründet und stellte<br />
Motorfahrzeuge und Fahrräder her. 1991 musste die KTM<br />
Fahrrad GmbH Konkurs anmelden. Im Dezember 1991<br />
kaufte Radgroßhändler Hermann Urkauf aus Salzburg die<br />
Fahrradsparte. Die Motorradsparte wurde 1992 neu gegründet.<br />
Beide Untnernehmen haben weiter ihren Sitz in<br />
Mattighofen. Am 7. Jänner 1996 übernahm Carol Urkauf-Chen<br />
die Geschäftsführung und konnte das Fahrradunternehmen<br />
vor der Insolvenz retten, seit 1997 ist sie alleinige<br />
Inhaberin der KTM Fahrrad GmbH, 2018 wechselte<br />
sie in den Aufsichtsrat und ihre Tochter Johanna Urkauf<br />
in die Geschäftsführung.<br />
SpassRadsport<br />
AmbitionGenuss<br />
ErholungTraining<br />
Trainierst Du auf ein sportliches Ziel<br />
oder erkundest Kulturen und Länder gerne<br />
per Rennrad?<br />
Mit uns kannst Du beides. Unsere Radsportstationen auf Mallorca,<br />
Lanzarote, in Andalusien und Griechenland bieten Dir beste<br />
Infrastruktur und Trainingsbedingungen. Mit weltweit geführten<br />
Rennradtouren kombinieren wir sportlichen Genuss mit der<br />
Vielfalt fremder Länder.<br />
Wir inspirieren Dich gerne, wenn es um Dein persönliches<br />
Radsporterlebnis geht: huerzeler.com
CUC: Natürlich kann man einen kleinen<br />
Krach nicht vermeiden, aber ich habe<br />
ihr immer gesagt: „Wir haben genug<br />
Probleme in der Firma. Privat zu streiten<br />
hat da überhaupt keinen Sinn.“ Und sie<br />
ist Gott sei Dank sehr klug. Ich verhalte<br />
mich auch nicht immer ganz richtig. Ich<br />
bin ein Mensch, ich spreche sofort und<br />
so schnell und direkt. Ja oder nein, da<br />
bin ich sehr deutlich. Zu Mitarbeitern<br />
und Familie. Manchmal können das die<br />
Leute nicht akzeptieren. Wenn ich mir<br />
nicht sicher bin, ob meine Entscheidung<br />
richtig ist, lade ich Leute ein, die mich<br />
in dem Bereich gut beraten können, und<br />
höre zu, höre mir die Meinungen der<br />
Mitarbeiter an und dann entscheide ich.<br />
Ich gebe den Mitarbeitern auch immer<br />
einen Grund, warum ich glaube, dass<br />
meine Entscheidung die richtige ist. Ich<br />
habe nie gesagt: Du machst das so und<br />
so und aus, sondern meine Entscheidung<br />
immer erklärt.<br />
Wie sind Sie eigentlich mit dem Thema<br />
Fahrrad in Berührung gekommen?<br />
CUC: Nach dem Studium habe ich eine<br />
Arbeit gesucht und die war in der Fahrradbranche.<br />
Und seitdem bin ich dabei.<br />
Zufall. Nur Zufall. Damals als ich begonnen<br />
habe, waren Fahrräder ein Sonnenuntergangsgeschäft.<br />
Meine Tante hat<br />
mich sogar gefragt: Hast du genug zu essen?<br />
Verdienst du genug? Es war nicht<br />
immer einfach. Aber ich habe ein Leben<br />
lang gewartet und gearbeitet. Wer hätte<br />
vor 40 Jahren geahnt, dass es einmal so<br />
einen E-Bike-Boom geben wird.<br />
Wie sehr muss man sich bei Tretlagern,<br />
Getriebe und Co. auskennen, um so ein<br />
Unternehmen führen zu können?<br />
JU: Man muss sich schon auskennen.<br />
CUC: Das ist für mich absolut notwendig.<br />
Ich will persönlich ja auch nicht mit<br />
Kunden sprechen und keine Ahnung<br />
von Fahrrädern haben. Wenn ich ein<br />
Produkt sehe, denke ich, wo kann ich es<br />
noch verbessern. Dazu muss man die<br />
Technik verstehen, sonst geht das nicht.<br />
In der Vergangenheit hab ich Zigtausende<br />
Fahrräder gesehen und weiß, was<br />
leicht zu verkaufen ist und was nicht.<br />
DAS RAD IST EIN EX-<br />
TREM EMOTIONALES<br />
PRODUKT. DA STECKEN<br />
VIELE KINDHEITS-ER-<br />
INNERUNGEN DRINNEN.<br />
DIE HAT FAST JEDER.<br />
Designer sind oft Künstler und denken<br />
nicht wirtschaftlich. Dann muss man sie<br />
überzeugen. Manchmal lasse ich sie ihre<br />
Wünsche auch umsetzen, bis sie sehen –<br />
oh, das verkauft sich nicht. Bei 500 Mitarbeitern<br />
brauchen wir aber Umsatz.<br />
Designer zu überzeugen ist schwer. Aber<br />
so ist das Leben.<br />
Diese Aufgabe kann ja jetzt ihre Tochter<br />
übernehmen.<br />
CUC: Aber zuerst muss sie sich mit der<br />
Technik auskennen und beschäftigen.<br />
Ein Leben lang.<br />
Motorrad-KTM-Chef Pierer hat gesagt,<br />
irgendwann müsse die „Marke heimkommen“,<br />
weil man sich gemeinsam<br />
gegen die großen Player auch am<br />
E-Bike-Markt besser wappnen könne.<br />
CUC: Dazu gibt es eine endgültige Entscheidung<br />
vom Obersten Gerichtshof.<br />
Die Fahrradbranche bleibt exklusiv bei<br />
uns. Mein Ex-Mann hat das Geschäft<br />
damals gekauft und die Sparte gehört<br />
auf ewig uns.<br />
Was bedeutet das Fahrrad für sie?<br />
JU: Ich sag gern: Wir verkaufen Freude<br />
an Bewegung. Es ist etwas Schönes, dass<br />
man an etwas arbeiten kann, das den<br />
Menschen Freude und Gesundheit<br />
bringt. Das Rad ist einfach ein extrem<br />
emotionales Produkt. Da stecken viele<br />
Kindheitserinnerungen drinnen. Man ist<br />
viel mobiler. Schon im Volksschulalter,<br />
die ganzen Abenteuer. Das hat fast jeder.<br />
CUC: Ein Kunde hat geschrieben, dass er<br />
nach einer Lungenkrankheit nur 30 Prozent<br />
Lungenfunktion hatte und durch<br />
unser Rad konnte er trainieren und hat<br />
10 Prozent zugelegt. Jedes Jahr hat er geschrieben,<br />
bis er auf 60 Prozent war. Das<br />
ist sensationell.<br />
Abschließend und weil es heuer das<br />
beherrschende Thema ist: Was haben<br />
sie aus der Krise gelernt?<br />
JU: Sie ist ja noch nicht vorbei.<br />
CUC: Gott sei Dank haben wir vorigen<br />
September die Produktionshalle komplett<br />
neu gebaut. Ein Jahr hatten wir dahinter<br />
ein Provisorium. Dort war es sehr<br />
eng, bis die neue Halle fertig wurde. Jetzt<br />
haben die Leute genug Platz um Abstand<br />
zu halten. Eigentlich wollte ich erst das<br />
Lager und dann die Produktion neu bauen.<br />
Dann ist der Arbeitsinspektor gekommen<br />
und hat gesagt: Wo Menschen<br />
drinnen sind, ist wohl wichtiger, als wo<br />
die Ware drinnen ist. Ich hab gesagt:<br />
Danke für den Hinweis und hab zuerst<br />
die Produktionshalle gebaut.<br />
66 <strong>SPORTaktiv</strong>
Das Herbst-Highlight für JederMann/Frau<br />
VOM SEE IN DIE BERGE<br />
17. bis 20. September <strong>2020</strong><br />
MTB & E-BIKE<br />
Anmeldung<br />
www.tourdekaernten.at<br />
4 Etappen<br />
150 Kilometer • 5.000 Höhenmeter<br />
Prolog Love & Hate • Marathon Buggl in Bach<br />
Sprint Tauern-Sprint •<br />
Bergankunft The Peak<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
67
VOLL GRANIT<br />
DIESER TRAIL ROCKT<br />
Und die Reise beginnt mit<br />
Sehnsucht. Die Anreise per<br />
Bahn erfolgt bequem über<br />
Wien, doch die Vormittagshektik<br />
der Hauptstadt flutet<br />
dort gerade die Radwege. Dutzende<br />
Radfahrer kämpfen bei den Ampeln wie<br />
Hamilton gegen Verstappen um die<br />
Pole position. Natur, Ruhe und Biken<br />
ohne Hektik? Dieses Versprechen sollte<br />
das Waldviertel im nördlichsten Niederösterreich<br />
einlösen. Aber bitte pronto.<br />
In der Tat. Beim Start des Granittrails<br />
in Gmünd und den ersten Metern Einrollen<br />
am Mountainbike über asphaltierte<br />
Nebenstraßen ist die tschechische<br />
Grenze nur einen Steinwurf entfernt<br />
und die Hektik Schnee von gestern. Das<br />
Waldviertel stellt sich in aller Ruhe mit<br />
dem ersten Highlight vor: Weitra mit<br />
dem von Weitem sichtbaren Schloss. In<br />
der Kuenringer-Stadt treffen sich Historie<br />
und Biertradition seit 1321 mit einem<br />
topmodernen Golfplatz außerhalb<br />
der Stadt. Merkenswert, weil hier in der<br />
Steigung erstmals die leichteren Gänge<br />
am Rad gebraucht werden und der Granittrail<br />
vollends in die Natur abbiegt.<br />
Die Strecke ist übrigens ausgezeichnet<br />
beschildert, es gibt genug Kartenmaterial,<br />
zusätzlich habe ich den GPS-Track<br />
von der Waldviertel-Website auf die Uhr<br />
geladen – Navigation? Check!<br />
Seit wann fotografierst du bitte Blumen?<br />
Das schreiben die Freunde, nach-<br />
WER HÄTTE DAS GEDACHT?<br />
DAS WALDVIERTEL HAT BIKERN<br />
VIEL ZU BIETEN UND MIT DEM<br />
GRANITTRAIL EIN ECHTES<br />
ASS IM ÄRMEL. VON DER<br />
TSCHECHISCHEN GRENZE IM<br />
NORDEN BIS ZUR BLAUEN<br />
GRENZE IM SÜDEN, DER DONAU.<br />
AUF EINLADUNG VON<br />
WALDVIERTEL TOURISMUS<br />
HAT SICH SPORTAKTIV<br />
AUF DIE REISE GEMACHT.<br />
VON CHRISTOPH HEIGL<br />
dem ich erste Bilder der blühenden<br />
Mohnfelder und der blauen Kornblumen<br />
versende. Sorry, aber das ist echt<br />
wunderschön. Es geht sanft und leicht<br />
hügelig vorbei an Wiesen und Wäldern,<br />
entlang von Dutzenden Kreuzen und<br />
Marterln und immer wieder stehen diese<br />
sagenhaften Granit-Nockerln herum.<br />
Teils auf Feldern und früher von Ochsen<br />
weg- und an den Rand geschafft, die<br />
größeren bleiben als Monumente auf<br />
Lichtungen und Kuppen und trotzig-elegant<br />
mitten in der Landschaft verpflanzt.<br />
„Ich schau zwar aus, als hätte<br />
ich die letzte Eiszeit live miterlebt“, witzelt<br />
später am Tag eine rüstige Bäuerin,<br />
„aber sie sagen, da war früher ein Granitgebirge<br />
und nach Millionen von Jahren<br />
sind das die letzten Überbleibsel.“<br />
Manche Granitsteine sind zu zehn Meter<br />
hohen Türmen aufgestapelt, als hätte<br />
ein Riese (oder ein überdimensionaler<br />
Baukran) herumgespielt. Alles Natur –<br />
und atemberaubend.<br />
ANZEIGE / Fotos: Christoph Heigl, Arnold Pauly, Waldviertel Tourismus/Erwin Haiden<br />
68 <strong>SPORTaktiv</strong>
DER GRANITTRAIL<br />
Der Königsweg der Waldviertler Mountainbikestrecken ist<br />
der Granittrail, der von Gmünd im Norden bis ans Donauufer<br />
bei Ybbs/Persenbeug führt. Die Strecke ist für Sportler anspruchsvoll<br />
genug, aber auch für durchschnittlich trainierte<br />
Personen bezwingbar, für E-Bikes eine Leichtigkeit. Den<br />
Granittrail kann man alternativ auch von Süd nach Nord fahren,<br />
die Beschilderung ist für beide Varianten angebracht.<br />
Daten: 153 Gesamtkilometer, 3020 Höhenmeter, idealerweise<br />
auf drei Tagesetappen verteilt:<br />
1. Tag: Gmünd bis Groß Gerungs, 58,6 km, 920 hm, Fahrtzeit<br />
ca. 5:30 Stunden, Strecke über Gmünd – Wielands –<br />
Weitra – Spital – Oberwindhag – St. Martin – Kleiner Semmering<br />
– Bruderndorf – Langschlag – Thail – Groß Gerungs.<br />
2. Tag: Groß Gerungs bis Bärnkopf, 46 km, 1262 hm, Fahrtzeit<br />
ca. 4:30 Stunden, Strecke über Groß Gerungs – Arbesbach<br />
– Altmelon – Schönbach – Bärnkopf.<br />
3. Tag: Bärnkopf bis Persenbeug, 46,9 km, 638 hm, Fahrtzeit<br />
ca. 4:30 Stunden, Strecke über Bärnkopf – Gutenbrunn<br />
– Yspertal – Altenmarkt – Persenbeug.<br />
Hinweis: Entspannt kann man den Granittrail auch in vier<br />
oder fünf Tagen fahren. Waldviertel Tourismus bietet dazu<br />
ein Package mit vier Nächtigungen, Gepäcktransport, Übernachtung<br />
in 3-Sterne-Unterkünften und MTB-Karte ab 343<br />
Euro (pro Person, Doppelzimmer).<br />
Fahrtechnik: Der Mix aus Wald- und Feldwegen, Wiesen,<br />
Schotter und Asphaltpassagen überfordert niemanden.<br />
Schwierige Singletrails sind nicht dabei.<br />
Anreise: öffentlich mit der Bahn über Wien/Franz- Josefs-<br />
Bahnhof bis Gmünd. Abreise ab Ybbs a.d. Donau.<br />
www.waldviertel.at/mountainbiken<br />
Mystisch geht es weiter. Einsame<br />
Wege, über Stunden kaum Kontakte,<br />
selbst die Ortschaften halten sich vornehm<br />
zurück. Das merke ich am Wasser-<br />
und Riegelvorrat, der langsam zur<br />
Neige geht. Unverhofft ist Rettung in<br />
Sicht: Bei einem Bio-Bauernhof in Bruderndorf<br />
bei Langschlag haben nette<br />
Menschen (www.laemmerhof-groiss.at)<br />
für Wanderer und Radler eine „Selbstbedienungsstation“<br />
eingerichtet. Dort finden<br />
sich nicht nur erfrischende Getränke<br />
im Kühlschrank, sondern auch eine<br />
kleine Notwerkstatt mit Pumpe und<br />
dem nötigsten Werkzeug für Pannen.<br />
„Das ist unsere Oase“, lacht Klaus Tannhäuser,<br />
„die hat schon viele Radfahrer<br />
gerettet.“ Tannhäuser ist der Obmann<br />
der Arge Mountainbike Waldviertel und<br />
für einen Großteil des Streckennetzes<br />
verantwortlich. 2500 Kilometer Strecken<br />
machen das Waldviertel zu einem<br />
echten Bike-Dorado.<br />
Der Riese, der alle Granitblöcke aufgestapelt<br />
hat, hatte offenbar auch ein<br />
Faible für Modelleisenbahnen. Diesen<br />
Eindruck erweckt die Waldviertler<br />
Schmalspurbahn, deren Trasse mehrfach<br />
gekreuzt wird – keine Sorge, die kleine<br />
Lok hupt ganz aufgeregt, wenn sie sich<br />
nähert – denn die schmalen Gleise wirken<br />
putzig und im Bereich Klein-Sem-<br />
mering und am idyllischen<br />
Waldbahnhof<br />
nahe dem Tunnel<br />
wirklich wie eine<br />
Modellbahn. Teile<br />
der Radstrecke kann<br />
man auch mit der<br />
Bahn bewältigen.<br />
Vorbei am Frauenwieserteich und einer<br />
Bisonranch erreiche ich Groß Gerungs<br />
und den Gasthof Einfalt, Tag 1 ist in<br />
den Büchern. Durch die Anreise war er<br />
lange, aber ich bin geflasht.<br />
Tag 2 ist von den Höhenmetern etwas<br />
knackiger (1200 hm), das manifestiert<br />
sich in Form der Ruine Arbesbach, die<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
69
BIKEN IM<br />
WALDVIERTEL<br />
Das Waldviertel liegt im nördlichen Niederösterreich<br />
zwischen Tschechien und<br />
der Donau und ist wie geschaffen für den Gesundheits- und<br />
Ausdauersport. Das Mittelgebirge zwischen Böhmerwald und<br />
Manhartsberg, zwischen Nebelstein und Jauerling bietet Mountainbiketouren<br />
aller Schwierigkeitsgrade.<br />
2500 km in 80 beschilderten Mountainbiketouren locken ins ursprüngliche<br />
Waldviertel mit seinen Hochplateaus und prägenden<br />
Granitsteinen. Tiefe, dunkle Wälder und Wackelsteine, Moore<br />
und Teiche, Wiesen und Felder, Granittürme und einsame Flussläufe:<br />
Die Landschaft spielt hier alle Stückerl – ein natürliches<br />
Refugium für alle Erholungssuchenden.<br />
Unterkünfte: 40 radfreundliche Unterkünfte und mehr als 20<br />
„bett & bike“-Betriebe stehen bereit, in vielen Orten und Hotels<br />
werden Räder und Bikes verliehen. Adressen von geeigneten<br />
Unterkünften, Fahrradwerkstätten oder E-Bike-Ladestationen<br />
unter www.waldviertel.at/radfahren<br />
Empfohlenes Rad: Mountainbike oder E-Mountainbike, gut rollende<br />
Reifen. Viel Federweg bzw. Fullys sind grundsätzlich nicht<br />
nötig, erhöhen aber den Komfort.<br />
Tipp: Immer genügend Wasser und Jause/Riegel mitführen,<br />
viele Streckenabschnitte verlaufen in der Natur fernab der Supermarkt-Infrastruktur.<br />
Karten- und Infomaterial: Waldviertel-Tourismus,<br />
T. +43 28 22/541 09, E-Mail: info@waldviertel.at<br />
Unter www.waldviertel.at/mountainbiken finden sich interaktive<br />
Karten, Höhenprofile sowie GPS-Tracks und buchbare<br />
MTB-Angebote mit Gepäckstransport.<br />
Buchung: Waldviertel Incoming, T. +43 28 22/541 09-90,<br />
E-Mail: info@waldviertel.incoming.at<br />
Das ganze Angebot des Mountainbikelandes<br />
Niederösterreich:<br />
www.niederoesterreich.at/mountainbike<br />
auf einem 18 Meter hohen Granitblock<br />
thront und von deren Plattform man<br />
nicht nur das ganze Waldviertel, sondern<br />
bis zum Dachstein sieht. An guten Tagen.<br />
Heute ist ein mittelguter Tag und ich<br />
sehe vom „Stockzahn des Waldviertels“,<br />
wie die Ruine auch genannt wird, zumindest<br />
bis zur Mittagspause, die bei einem<br />
traditionellen Kirchenwirt verbracht<br />
wird. So stärke ich mich für das nächste<br />
Highlight, die „Luagalucka“ bei Altmelon.<br />
Dort liegen die Millionen Jahre alten<br />
Granitblöcke so kunstvoll verblockt, als<br />
wären sie wie ein Jenga-Turm zusammengefallen.<br />
Über Holzleitern kann man hineinklettern.<br />
„Kuchl“ steht über einem<br />
Hohlraum, wieder Hunger!<br />
Die Höhenmeter des Tages sind für<br />
sich betrachtet nicht schlimm, aber das<br />
ständige Auf und Ab von 30, 50 oder 70<br />
Höhenmetern sollte man als Summenspiel<br />
nicht unterschätzen. Auch nicht<br />
die Anfahrt ins Etappenziel in Bärnkopf,<br />
wo früher der berüchtigte Granitbeißer-Marathon<br />
daheim war. Auf dem<br />
Hochplateau – ich bin ständig zwischen<br />
800 und 1000 Metern Seehöhe unterwegs<br />
– sieht man Wald, wohin das Auge<br />
blickt. Waldviertler Waldness meets kanadische<br />
Weite. Kein Wunder, dass hier<br />
im Winter ein Langlaufparadies ist.<br />
„Momentan spüren wir einen echten<br />
Radboom“, erzählt Tourismus-Chef<br />
Andreas Schwarzinger beim Frühstücken<br />
am nächsten Morgen. „Wir punkten<br />
voll mit der Landschaft, der programmierten<br />
Entspannung und dem<br />
Trend zum Individualurlaub.“ Auch als<br />
Wohnsitz sei die Gegend hoch im Kurs.<br />
Dennoch gebe es noch genug zu tun:<br />
Infrastruktur, Digitalisierung und die<br />
Jugend in der Region zu halten, das sind<br />
die Themen fernab der großen Städte.<br />
Denen nähere ich mich am Tag 3.<br />
Nach dem Weinsberger Wald ändert<br />
sich ab Gutenbrunn die Landschaft<br />
schlagartig. Das Waldige und Hügelige<br />
macht der neuen Weite der Täler Platz,<br />
am Horizont vermutet man die Donau.<br />
Jetzt geht es nur noch bergab und erstmals<br />
haben auch die Scheibenbremsen<br />
Arbeit, 500 Höhenmeter geht es nach<br />
unten, am Puschacher Teich müssen wir<br />
uns abkühlen. Ok, in Altenmarkt dann<br />
noch einmal, mit einem dunklen Gebräu<br />
aus Zwettl ...<br />
Das Ziel ist nahe, aber<br />
zurücklehnen ist nicht.<br />
Der Ostronger Wald verlangt<br />
meine letzten Reserven.<br />
Die Streckenzeichner<br />
haben eines der<br />
steilsten Stücke für diesen<br />
Abschnitt reserviert. Und<br />
auch wenn diese Passage<br />
viele Biker „spritzen“, ich<br />
fahre. Also fast. Erstmals<br />
muss ich nämlich bergauf<br />
schieben. Dann fällt es aber wieder angenehm<br />
ins Donautal hinunter, es wirkt<br />
deutlich wärmer und staubiger, auch der<br />
Ötscher rückt ins Panoramabild. Ziel<br />
des Trails ist in Persenbeug, direkt an<br />
der Donau. Danke, Waldviertel! Der<br />
Granittrail hat mich gerockt.<br />
70 <strong>SPORTaktiv</strong>
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2.899,95 EURO<br />
X Y R O N S 327<br />
BOSCH PERF:CX<br />
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140/140 MM<br />
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Die „AtomX Carbon“-Serie des spanischen<br />
Premiumherstellers BH BIKES kommt für 2021 mit<br />
einigen Upgrades. Neben einem erhöhten Anteil von<br />
Race-Face-Anbauteilen gibt es nun auch mehrere<br />
Farboptionen pro Modell. Ausgestattet sind die Bikes<br />
mit Brose-Drive-S-Mag-Antrieb und 720-Wh-Akku.<br />
www.bhbikes.com<br />
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Power und Hitzebeständigkeit, der<br />
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Auf einem Gipfel stehen<br />
und wissen, dass eine<br />
grandiose Abfahrt wartet – ein<br />
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RAIL bietet dir genau dieses<br />
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Geometrie, satter Federweg<br />
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72 <strong>SPORTaktiv</strong><br />
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Federweg und 625-<br />
Wh-Akku auch im<br />
gröbsten Gelände<br />
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www.flyer-bikes.com<br />
Vor zehn Jahren hat BMC mit der<br />
TEAMMACHINE SLR eine Revolution<br />
in Sachen Technik und Design<br />
ausgelöst und viele Titel und Preise<br />
eingeheimst. Mit den neuen Modellen<br />
der Teammachine-Kultserie will BMC<br />
auch die nächsten zehn Jahre das Feld<br />
anführen. www.bmc-switzerland.com<br />
Fotos: Hersteller
NEU AM MARKT<br />
Das Welser Unternehmen<br />
ESKA hat seit 2017 seine<br />
erste Radhandschuh-<br />
Kollektion entwickelt und<br />
ausführlich gestetet. Vier<br />
Sommer-Radhandschuhe mit<br />
Halbfingern und fünf Modelle<br />
mit langen Fingern sind nun<br />
ab Sommer 2021 erhältlich.<br />
www.eskagloves.com<br />
WIND ZWISCHEN<br />
DEINEN ZEHEN<br />
Der S-Works Vent wurde von<br />
SPECIALIZED für die heißesten<br />
Tage und eine noch heißere<br />
Gangart im Sattel entwickelt. Er verfügt über<br />
ein Obermaterial aus technischem Mesh,<br />
zwei großzügige Belüftungsportale an den<br />
Zehen und eine belüftete Außensohle.<br />
www.specialized.com<br />
CANCELLARA-STYLE<br />
GORE Wear und Radlegende<br />
Fabian Cancellara machen<br />
gemeinsame Sache. Neben<br />
der rennorientierten „C7“-<br />
Kollektion gibt es die C5-Linie,<br />
zu der das abgebildete Jersey<br />
gehört. Cancellara war in die<br />
Entwicklung und ins Design<br />
stark eingebunden.<br />
www.gorewear.com<br />
WELCOME TO<br />
THE SUSPENSION<br />
DIMENSION<br />
ALLE INFOS<br />
www.woombikes.com/off<br />
ANZEIGE/Fotos: woom Bikes<br />
Das neue woom OFF<br />
AIR mit Federgabel –<br />
für Kinder und<br />
Jugendliche, die<br />
Herausforderungen<br />
auf dem Trail, im<br />
Bikepark oder im<br />
urbanen Terrain<br />
suchen.<br />
Das woom OFF AIR ist in schlicht elegantem<br />
Schwarz und Silber gehalten und mit<br />
seinen 9,0 bis 11,0 kg ein echtes Leichtgewicht.<br />
Die Carbongabel garantiert Bodenhaftung<br />
sogar im ruppigsten Gelände und<br />
dämpft auch verwegenste Manöver – für<br />
volle Kontrolle und maximalen Fahrspaß.<br />
Sie spricht auch bei geringer Belastung gut<br />
an und die Federwege sind auf die Kids der<br />
jeweiligen Altersgruppe abgestimmt.<br />
Hydraulische Scheibenbremsen ermöglichen<br />
wohldosiertes Bremsen, die Hebel sind für<br />
Kinderhände mit entsprechend weniger<br />
Kraft perfekt zu bedienen. Das SRAM<br />
X5-Schaltwerk sorgt für präzises Schalten in<br />
jedem Terrain. Die Schwalbe-Reifen bieten<br />
geringen Rollwiderstand bei maximalem<br />
Grip auch in Kurven. Das woom Off Air<br />
gibt es in drei Größen ab € 899,– im<br />
Online-Shop und bei den woom-Partnern.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
73
CORE = GRAVEL<br />
OHNE GRENZEN<br />
E-BIKE UND GRAVEL WERDEN PERFEKT<br />
VEREINT. NATÜRLICHES FAHRGEFÜHL<br />
DANK EIGENEM BH-ANTRIEB.<br />
BH BIKES<br />
Radsport ohne Grenzen mit den<br />
Modellen des baskischen<br />
Herstellers mit mehr als<br />
100 Jahren Tradition.<br />
www.bhbikes.com<br />
Die perfekte Zusammenfassung<br />
dessen, was die Räder der Core-<br />
Familie ausmacht: ein System, das<br />
einer neuen Generation von E-Bikes für<br />
Schotter und Straße Leben einhaucht. Mit<br />
einer großen Reichweite bis 165 km und<br />
dem Fahrgefühl wie bei traditionellen<br />
Gravel- und Straßenrennrädern. Dazu<br />
kommt das für die Zielgruppe wichtige<br />
ästhetische Design, so nah wie nur<br />
möglich am klassischen Vorbild.<br />
540 Wh stark ist der Akku im Unterrohr,<br />
in nur 90 Minuten ist er wieder auf<br />
80 Prozent geladen. Der eigene BH-2E-<br />
Antrieb passt perfekt zum Einsatzzweck<br />
und unterstützt das ausbalancierte und<br />
stabile Fahrverhalten, das dem eines traditionellen<br />
BH-Rennrades ohne Motor<br />
gleicht. So ermöglicht der kompakte<br />
Antrieb einen Q-Faktor von nur 163<br />
Millimeter. Auch wie bei den baskischen<br />
Premium-Rennrädern sind die vollkommen<br />
integrierten Brems- und Schaltzüge<br />
plus die gesamte elektronische Verkabelung<br />
elegant im Rahmen verlegt. Der<br />
geräusch arme Antrieb lässt sich mit ein<br />
oder zwei Kettenblättern fahren und bietet<br />
bis zu 60 Nm Drehmoment bei vier<br />
möglichen Unterstützungsstufen.<br />
Das Display des Core-Heart-Systems<br />
besticht durch sein minimalistisches<br />
Design. In die Abdeckkappe des Vorbaus<br />
wurden farbige LEDs integriert, die<br />
optisch den Unterstützungsmodus anzeigen.<br />
Für einen Wechsel des Fahrmodus<br />
genügt das kurze Drücken des Displays.<br />
Ergänzt wird das Heart-System durch<br />
die Core-App für iOS und Android,<br />
über die die Farben der LED-Anzeige<br />
sowie die Stärke der einzelnen Unterstützungsmodi<br />
individualisiert werden<br />
können.<br />
ANZEIGE / Fotos: Michael Faiß, BH Bikes<br />
74 <strong>SPORTaktiv</strong>
6 Bergbahnen,<br />
eine Bikecard<br />
Wir kümmern uns<br />
um deinen Bike urlaub<br />
südlich der Alpen!<br />
• 6 Bergbahnen<br />
• 1 Bikecard<br />
• Unterkünfte<br />
• Shuttleservice<br />
• Gepäcktransport<br />
FLOW<br />
TRAIL-<br />
PACKAGE<br />
AB € 217,-<br />
3 Tage/2 Nächte/<br />
2 Bikeareas<br />
www.flowtrails-kaernten.at<br />
www.bikecard-kaernten.at
76 <strong>SPORTaktiv</strong>
BIKEN,<br />
GOLFEN,<br />
WOHLFÜHLEN-<br />
IN BAYERN<br />
Zwischen Donau, Inn und Rott<br />
eingebettet liegt das schöne<br />
Passauer Land. Sport- und Entspannungsangebote<br />
verschmelzen<br />
dort zur Einheit: Auf einer<br />
Mountainbike-Runde auf einer<br />
von 30 WildBike-Touren (Gesamtlänge<br />
1200 km) lässt sich<br />
an vielen Orten die malerische<br />
Hügellandschaft überblicken.<br />
Entlang der eingangs erwähnten<br />
Flüsse lassen sich herrliche Genussradtouren<br />
unternehmen.<br />
Relaxen kann man in Europas<br />
größtem „Quellness Golfresort“<br />
mit Wellness und Therme in Bad<br />
Griesbach. First-Class-Thermengenuss<br />
und das Angebot von 10<br />
(!) Golfplätzen in der malerischen<br />
Natur sind einzigartig.<br />
Freunden des Thermalwassers<br />
stehen auch die heilenden Quellen<br />
in Bad Füssing zur Verfügung.<br />
Dort locken die größte<br />
Thermenlandschaft Europas<br />
und modernste Gesundheitsangebote.<br />
www.passauer-land.de<br />
Foto: Tourismus Passauer Land_Geisler;<br />
Kur- & GästeService Bad Füssing_Stefan Hanke;<br />
Gäste- & Kur-Service Bad Griesbach;<br />
Tourismus Passauer Land_Gerleigner<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
77
JUNIOR<br />
TÜTE<br />
Kinder-E-Mountainbikes sind<br />
ein nicht mehr ganz neues<br />
Phänomen, das den rasanten,<br />
fast unbegrenzten Verkauf<br />
von E-Bikes begleitet, aber<br />
auch polarisiert. Für die einen ist es undenkbar,<br />
Kinder auf E-MTBs zu setzen,<br />
die anderen sehen viele Vorteile und<br />
probieren es einfach. Fahren Mama und<br />
Papa E-MTB, hat der Junior oft keine<br />
Lust, daneben herzustrampeln, bzw. sind<br />
die Kinder schon im Bereich der<br />
Laufradgrössen 20“/24“/26“, wird laut<br />
Fachhandel beim E-MTB-Kauf der Familie<br />
immer öfter auch ein Kinder-E-<br />
MTB dazugekauft. Auch Hoteliers, die<br />
neben Erwachsenen- auch Kinder-E-<br />
MTBs für die Zeit des Urlaubs im Verleih<br />
haben, berichten über eine gestiegene<br />
Nachfrage (siehe Interview Kurt<br />
Resch).<br />
Mechanische Nachziehlösungen wie<br />
„Follow Me“, wo das Kinder-Bike eingehängt<br />
und nachgezogen wird, sind zwar<br />
auch beliebt, aber machen das Bike von<br />
Mama und Papa für den Geländeeinsatz<br />
untauglich und sind nur für Forstwege<br />
geeignet. Also wird dann doch gleich ein<br />
Kinder-E-MTB angeschafft. Doch ist<br />
das wie ein Bike für Große ausgestattet?<br />
„Nein, auf keinen Fall, alle Bauteile und<br />
auch der Rahmen und das Gesamtgewicht<br />
sollten an das Kind angepasst sein.<br />
E-BIKES FÜR KIDS …<br />
KLINGT VERLOCKEND,<br />
MACHT SPASS UND<br />
ERMÖGLICHT EINE<br />
NEUE QUALITÄT DER<br />
FAMILIENERLEBNISSE.<br />
WORAUF GILT ES<br />
DABEI ZU ACHTEN?<br />
EIN PRAXISBERICHT.<br />
VON CHRISTOPH MALIN<br />
Ein Kinder-E-MTB sollte nicht 20 oder<br />
25 kg oder mehr wiegen, sondern die<br />
Hälfte. Dann hat das Kind das Bike gut<br />
im Griff“, sagt Robin Krichel. Er muss<br />
es wissen, denn er ist der Gründer der<br />
Firma Ben-E-Bikes, die einen beispiellosen<br />
Raketenstart hingelegt hat. Zuerst<br />
baute der Dipl.-Elektro-Ingenieur vor<br />
ein paar Jahren für seinen Sohn Ben aus<br />
zugekauften Teilen mit einem 250-Watt-<br />
Heckmotor ein kleines, leichtes 20-Zoll-<br />
Kinder-E-MTB-Hardtail mit 10 kg,<br />
dann, beim 24-Zoll-Bike angekommen,<br />
verfeinerte er dies mit einem von ihm<br />
speziell programmierten 250-Watt-<br />
Hecknabenmotor, leichter und vor allem<br />
Fotos: xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx<br />
78 <strong>SPORTaktiv</strong>
DIE BIKES MACHEN<br />
EINFACH SO VIEL<br />
SPASS, DIE KINDER<br />
WOLLEN GAR NICHT<br />
MEHR VOM BIKE<br />
HERUNTER.<br />
sensibel ansprechender Federgabel und<br />
leichten Anbauteilen – immer noch unter<br />
12 kg Gesamtgewicht.<br />
Fertig war das Ur-„Ben-E-Bike“, auch<br />
genannt „Benni-Bike“, und im Bekanntenkreis<br />
machte das Leicht-Konzept<br />
schnell die Runde. Für den Freundeskreis<br />
baute Robin ein paar weitere<br />
Custom-Benni-Bikes, bis aufgrund des<br />
Erfolgs bei den Kids und den Eltern die<br />
Nachfrage schlagartig so groß wurde,<br />
dass der Ingenieur neben der eigenen<br />
Elektronik-Firma eine eigene Firma für<br />
Ben-E-Bikes gründen musste.<br />
Heute, fünf Jahre nach dem Start des<br />
Projekts, ist Ben-E-Bike fast permanent<br />
ausverkauft, und kommt mit dem Liefern<br />
kaum hinterher. „Die Bikes machen<br />
einfach so viel Spaß, die Kinder wollen<br />
gar nicht mehr vom Bike herunter. Ein<br />
super Familienerlebnis auf Tour ist garantiert,<br />
aber auch das Auto stehen zu<br />
lassen und von Zu Hause auf Tour zu<br />
gehen, hat einen großen Wert“, erklärt<br />
Krichel. Die absolut irren Boomjahre<br />
der Firma haben ihre Spuren hinterlassen,<br />
es wurde zu viel. Heute hat Krichel<br />
die Firma verkauft, ist aber als Berater<br />
nach wie vor dabei.<br />
Einer, der in den Bergen lebt und das<br />
Thema Kinder-E-MTB aus eigener Erfahrung<br />
als Familienvater kennt, ist<br />
Patrick Ribis. Der Bergführer und<br />
Simplon- E-MTB-Factory-Teamfahrer ist<br />
E-Enduro-Biker aus Passion. Er hat beruflich<br />
auch viel mit Kindern zu tun. Für<br />
die Gratis-Bike-Camps „Bike How“ der<br />
Tiroler Landesregierung hält er Bike-Fahrtechnikkurse<br />
für Schulklassen. In<br />
der Freizeit ist für Patrick Quality Time<br />
am Bike angesagt, viele Singletrail-Touren<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
79
KINDER E-MTBS<br />
WAS IST ZU BEACHTEN:<br />
Motor-Sensibilität: Der Motor sollte<br />
sensibel genug sein, die Pedalkraft<br />
eines Kindes zu erkennen. Gesetzlich<br />
werden Kinder-E-Bikes bei 20 km/h<br />
abgeriegelt.<br />
Gewicht: Kräftige Kinder können<br />
auch schwerere Kinder-E-MTBs fahren,<br />
diese liegen auch bergab „satter“<br />
auf der Forststraße. Dennoch<br />
machen leichtere Bikes den Kindern<br />
mehr Spaß, da sie klassischen MTBs<br />
im Fahrgefühl viel stärker ähneln.<br />
Reichweite/Höhe: Trotz des geringeren<br />
Gewichts eines Kindes muss<br />
das nicht mehr Reichweite/Höhe bedeuten,<br />
wenn das Kinder-E-MTB<br />
auch einen kleineren Akku hat. Im<br />
Zweifelsfall: zweiter Akku.<br />
24/26“ und 26/27,5“: Ein Vorteil der<br />
Ben-E-Bikes ist, dass man die<br />
Laufradgrößen mixen kann. Ins 20“-<br />
Modell passt vorne ein 24“-Laufrad,<br />
ins 24“-Modell vorne ein 26“-Laufrad<br />
usw. So kann das Bike noch eine<br />
Weile länger verwendet werden, bis<br />
es dann zu klein ist.<br />
Auf Tour: Man kann mit Kindern 400<br />
bis 800 hm auf eine Hütte fahren,<br />
hier sind aber immer Pausen wichtig.<br />
Auch ein Kinder E-MTB tritt sich wie<br />
ein Erwachsenen-Bike nicht von alleine<br />
und ist durchaus anstrengend.<br />
Deshalb: Pausen machen, Landschaft<br />
genießen, eine Jause zelebrieren,<br />
und Spaß an der Sache haben.<br />
Weitere Infos:<br />
https://www.ben-e-bike.net<br />
https://woombikes.com<br />
Weitere Infos:<br />
www.steineggerhof.com<br />
mit Freunden aber auch der Familie<br />
stehen am Programm. Da war das<br />
E-MTB für Kinder eine logische Ergänzung.<br />
Denn Patricks Bub Jakob ist<br />
sieben Jahre alt und ein Energiebündel.<br />
„Ein guter Freund von mir hat in<br />
seinem Bike-Hotel in Mutters (Anm.:<br />
Bike Hotel Seppl, Mutters bei Innsbruck)<br />
seit zwei Jahren Ben-E-Bikes im<br />
Verleih und ich habe mir immer mal<br />
wieder eins für den Buben ausgeliehen.<br />
Denn Jakob fährt beides gerne: im<br />
Bikepark ein klassisches Hardtail und<br />
auf Tour mit uns das Benni-Bike. So<br />
habe ich dieses Jahr zugeschlagen und<br />
ein Benni-Bike gekauft. „Es hat sich<br />
bewährt und die Qualität der Familienausflüge<br />
einfach massiv gesteigert.<br />
Darüber hinaus gewinnt Jakob einen<br />
neuen Zugang zur Mobilität. Egal, ob<br />
wir gemeinsam eine Tour machen oder<br />
ob wir in der Stadt etwas zu erledigen<br />
haben, das E-Bike ist immer dabei und<br />
reduziert die Anstrengungen wie z.B.<br />
Hitze auf dem Rückweg vom Kinder-<br />
INFOS UND BUCHUNG<br />
Wienerwald Tourismus<br />
www.wienerwald.info/<br />
mountainbiken<br />
MOUNTAINBIKEN<br />
IM WIENERWALD<br />
Im UNESCO-Biosphärenparkgebiet<br />
Wienerwald<br />
finden Mountainbiker eine<br />
Vielzahl an legalen Strecken<br />
und Trails durch die<br />
unverwechselbare Natur.<br />
Alles vor den Toren der<br />
Bundeshauptstadt Wien.<br />
Noch mehr Singletrails und Verbindungswege,<br />
eine komplett neue Streckenbeschilderung<br />
und unzählige genussvolle Einkehrmöglichkeiten:<br />
Das alles erwartet Biker im Wienerwald.<br />
Von den 1250 km Strecken für alle<br />
Könnerstufen sind 80 Kilometer Singletrails.<br />
Und es gibt zwei neue Mountainbike-Areas<br />
mit erhöhtem Trail-Aufkommen: Die<br />
MTB-Area Anninger und die MTB-Area<br />
Wienerwald Nord. Alles in allem ein zukunftsweisendes<br />
Streckennetz, das den<br />
Naturraum bestmöglich zu entlasten versucht.<br />
Neu ist auch das Angebot, mit zertifziertem<br />
MTB-Guide den Biosphärenpark und<br />
seine Natur zu erkunden. Auf den geführten<br />
Touren kann man noch bis Oktober an<br />
jedem Samstag die schönsten Strecken<br />
entdecken und auch die Kulinarik kommt<br />
dabei nicht zu kurz.. Der Tipp zum Übernachten<br />
sind die zertifizierten „bett+bike“-Betriebe:<br />
Sie sorgen mit tollen Angeboten<br />
für perfekte Bike-Wochenenden.<br />
Fotos: (c) Niederösterreich Werbung/ Markus Frühmann<br />
80 <strong>SPORTaktiv</strong>
Fotos: Woom, Christoph Malin<br />
geburtstag oder den Gegenwind bei der<br />
Familientour. Es bleibt somit mehr Energie<br />
und Aufmerksamkeit für den Straßenverkehr<br />
oder aufkommende Schwierigkeiten<br />
bei der Abfahrt.“<br />
Auch der Autor dieser Zeilen hat mit<br />
seiner Tochter Elena, zehn Jahre, ähnliche<br />
Erfahrungen gemacht. Tirol ist einfach<br />
gebirgig und selbst kleinere Touren<br />
waren für Elena meist recht bald eine<br />
„Tortur“. Sofort geht es vom Mittelgebirge<br />
oder vom Inntal mehrere Hundert<br />
Höhenmeter ins Karwendel oder die<br />
Tuxer Voralpen, gemeinsame Touren<br />
auf Almen waren nicht ohne Weiteres<br />
möglich. Ein Zugseil war auf Dauer<br />
keine Lösung, das Benni-Bike jedoch<br />
schon. Zuerst mit 20“, dann mit 24“<br />
sind so gemeinsame Bike-Touren mit<br />
der Familie machbar geworden. Erstaunlich<br />
ist auch der Werterhalt der<br />
Benni-Bikes, im Bekanntenkreis war<br />
das 20“ Benni sofort mit wenig Abschlag<br />
weiterverkauft. Natürlich ist ein<br />
Kinder-E-MTB auch eine geografische<br />
Sache: In der norddeutschen Tiefebene<br />
wird ein Kinder-E-MTB im Familienrat<br />
schwerer zu argumentieren sein als in<br />
Mittelgebirgs- oder generell gebirgigen<br />
Regionen.<br />
Natürlich wird das Thema auch weiterhin<br />
polarisieren und man darf sich<br />
sogar die eine oder andere Nettigkeit<br />
Das Thema<br />
polarisiert,<br />
aber mit<br />
Kinder-E-Mountainbikes<br />
sind<br />
entspannte<br />
Touren im<br />
Familienverbund<br />
möglich.<br />
anhören. Uns ist diese Diskussion aber<br />
mittlerweile ziemlich egal. Was gibt es<br />
Schöneres als mit den Kids gemeinsam<br />
auf eine Alm oder Hütte zu fahren und<br />
die Natur zu genießen, vielleicht auch<br />
einen leichten Trail mitzunehmen? Etwas,<br />
was mit klassischen Kinder-MTBs<br />
so nicht möglich wäre.<br />
PERFORMANCE COMPONENTS<br />
MAGURA.COM<br />
JETZT KAUFEN!<br />
MT5 FABIO WIBMER<br />
BRAKE LIKE<br />
A PRO<br />
„Für<br />
massive Lines braucht man massive<br />
Power! Mit meiner Fabio Wibmer Signature<br />
Bremse kann euch bei euren Tricks und<br />
Touren nichts aufhalten.“ Fabio Wibmer
„SCHNELLER ALS<br />
MAMA UND PAPA“<br />
KURT<br />
RESCH<br />
Bio- und-Bike Hotel Steineggerhof<br />
www.steineggerhof.com<br />
Kurt, wie haben Kinder-E-Bikes deine<br />
Verleihsituation verändert?<br />
Seit wir Ben-E-Bikes bei uns im Verleih<br />
haben, kommen öfter Familien zum Biken<br />
zu uns. Aber auch die Einheimischen<br />
leihen die Kinder-E-Bikes gerne<br />
aus, weil Familientouren mit normalen<br />
Mountainbikes schwer möglich sind.<br />
Dazu ist es bei uns in Steinegg viel zu<br />
steil und man müsste mit dem Auto erst<br />
einmal 400 hm hinauffahren. So geht<br />
die Tour gleich vom Hotel los.<br />
Du hast mehrere Guides angestellt<br />
und bist auch selber gerne mit deinen<br />
Gästen auf Tour unterwegs. Wie haben<br />
Benni-Bikes die Touren verändert?<br />
Es kommt selten vor, dass Kinder bei<br />
den geführten Touren mitfahren. Wenn,<br />
dann sind es Familien, die einen Guide<br />
buchen, meist in Kombination mit<br />
Fahrtechnik-Einheiten. Aber wir sehen<br />
schon, dass Biker-Stammgäste jetzt vermehrt<br />
mit der Familie kommen, weil sie<br />
wissen, dass die Kinder auch mal eine<br />
Tour mit den Eltern mitfahren können.<br />
Hast du jetzt mehr Familien-Guidings<br />
oder fahren Gäste einfach mal so 500<br />
hm wohin?<br />
Familien-Guidings haben wir sehr selten,<br />
auch weil unsere Guides meist gut<br />
ausgelastet sind. Mit Familien muss man<br />
eigene Touren fahren, denn hier zählt<br />
vor allem, dass sich die Kids wohlfühlen<br />
und Spaß haben. Auf keinen Fall darf<br />
man die Kinder überfordern, Pausen<br />
und eine tolle Einkehr sind wichtig.<br />
Wo siehst du die Vorteile? Und gibt es<br />
Nachteile?<br />
Der Vorteil vom Ben-E-Bike ist, dass die<br />
Kinder ohne Kondition ein schönes Erfolgserlebnis<br />
haben. Besonders hier in<br />
den Bergen sind Touren ohne<br />
Motor fast nicht möglich, da<br />
kippt die gute Laune schnell<br />
und die Kinder sind dann<br />
frustriert, was sich dann auch<br />
WOOM UP<br />
5 UND 6<br />
Neu vom österreichischen<br />
Kinderbike-Spezialisten<br />
Woom ist das Woom UP 5<br />
(24“) und UP 6. Es basiert<br />
auf dem sehr moderat zu<br />
fahrenden Fazua-Motor aus<br />
Bayern, der sehr einfach<br />
komplett entfernt werden<br />
kann, sodass das UP 5 und<br />
6 einem klassischen<br />
MTB entspricht.<br />
auf die Eltern auswirkt. Ein Nachteil ist,<br />
dass es bei uns recht steil ist und somit<br />
die Reichweite leidet. Kinder wollen<br />
schneller sein als Mama und Papa, daher<br />
fahren sie hier meist in der höchsten<br />
Stufe. Aber wenn man das Ladegerät<br />
mitnimmt, dann kann man auf der<br />
Hütte laden und kommt so gut nach<br />
Hause. Aber Achtung: Die Kinder sind<br />
sehr schnell angefixt von den Ben-E-<br />
Bikes und sie wollen dann auch zu Hause<br />
eines haben. Der Urlaub könnte also<br />
teure Nachwirkungen haben.<br />
Was taugt den Kids so?<br />
Schon nach wenigen Metern leuchten die<br />
Kinderaugen und sie wollen dann oft jeden<br />
Tag fahren. Das freut die Eltern,<br />
denn normalerweise sind sie es nicht gewohnt,<br />
dass Kinder ohne zu jammern<br />
mit ihnen Rad fahren. Kinder wollen<br />
schneller sein als Mama und Papa, das<br />
höre ich oft. Aber auch sonst machen die<br />
E-Bike-Touren den Kids so viel Spaß,<br />
dass man sie fast nicht mehr vom<br />
Ben-E-Bike runterkriegt. Die<br />
Kinder fahren oft noch vor dem<br />
Haus einige Runden, bis die<br />
Akkus leer sind.<br />
82 <strong>SPORTaktiv</strong>
K I A R O P M A X<br />
JENSEITS DER GRENZE MIT 250 WATT<br />
S T E A M E R C O M P A C T<br />
E - M T B<br />
ERLEBE DEN FLOW
BAD WALTERSDORF<br />
SATTELT UM<br />
IN DER 2-THERMENREGION SETZT MAN NICHT NUR AUF DIE HEILKRAFT DES THERMAL-<br />
WASSERS, SONDERN JETZT VERSTÄRKT AUCH AUF DAS THEMA RENNRAD UND<br />
TRAININGSLAGER. SPORTAKTIV HAT DAS NEUE ANGEBOT UNTER DIE LUPE GENOMMEN.<br />
VON CHRISTOPH HEIGL<br />
Die neuesten sichtbaren<br />
Zeichen der Radinitiative<br />
sind die kleinen Servicestationen,<br />
die man als<br />
Leader-Projekt an zehn Stellen entlang<br />
des Wegenetzes aufgebaut hat.<br />
Sie können Radfahrern den Tag retten.<br />
Pumpe, Schlauch und das nötigste<br />
Werkzeug helfen, kleine Pannen<br />
zu beheben. Die neuen E-Bike-<br />
Ladestationen beleben alle gängigen<br />
Akkus – ganz ohne eigenes Ladekabel<br />
und Adapter. Die anderen Zeichen<br />
sind eigentlich längst bekannt. Man<br />
muss nur mit offenen Augen durch<br />
die Gegend rund um Bad Waltersdorf<br />
fahren: bestes Klima für Radfahrer,<br />
ein engmaschiges Netz an verkehrsarmen<br />
Nebenstraßen, guter Asphalt,<br />
Top-Infrastruktur dank einer<br />
blühenden Tourismus- und Urlaubskultur,<br />
Unterkünfte von Radpensionen<br />
und Campingplatz bis zu Hotels<br />
von Weltruf und – nicht zuletzt – der<br />
Exklusivbonus von Wellness und aktiver<br />
Entspannung in den beiden<br />
Thermen, der Heiltherme und der<br />
H 2 0-Therme.<br />
„Das muss uns erst einmal wer<br />
nachmachen“, lacht Anja Gleichweit<br />
und tritt in die Pedale ihres Rennrades.<br />
Wir sind von der Heiltherme<br />
2-THERMEN-<br />
REGION<br />
BAD WALT-<br />
ERSDORF<br />
Radhighlights: engmaschiges<br />
Netz an attraktiven Radwegen<br />
und verkehrsarmen Straßen,<br />
Servicestationen, eigene Radkarten,<br />
Radgeschäfte und viele<br />
neue „Bett & Bike“-zertifizierte<br />
Betriebe<br />
Tourentipps für Rennradfahrer<br />
(mit GPS-Download): quer<br />
durch die Oststeiermark (121<br />
km), Stubenberger Hügelrunde<br />
(96 km), auf den Masenberg<br />
(110 km), Riegersburg-Runde<br />
(81 km)<br />
Weitere Ausflugsziele in der<br />
Region: Riegersburg, Schokomanufaktur<br />
Zotter, Stubenbergsee,<br />
Waldseilgarten, Ballonfahren,<br />
Sommerodelbahn, Tierwelt<br />
Herberstein, Naturpark<br />
Pöllauer Tal, die Schlösser<br />
Burgau, Hartberg und Obermayerhofen,<br />
viele Heurigen und<br />
Buschenschänken<br />
www.badwaltersdorf.com<br />
weggeradelt und zügig werden die<br />
Umrisse der sagenhaften Riegersburg<br />
im Süden deutlicher und größer. Wir<br />
kurbeln leicht bergauf und leicht bergab,<br />
durch ruhige Waldpassagen,<br />
kaum Autos, die Landschaft wirkt<br />
wie aus dem Bilderbuch. Sonnenblumen,<br />
Äpfel, Wein. Erst knapp vor der<br />
Riegersburg wird es hügeliger und ab<br />
und zu steiler. Auf einem der steilen<br />
Hügel vis-à-vis der Burg befindet sich<br />
übrigens auch die genauso sagenhaft<br />
gute Schokomanufaktur Zotter …<br />
„Was wir hier in der Region haben,<br />
ist der Traum aller Rennradfahrer“,<br />
sagt Gleichweit. „Du kannst, wenn du<br />
willst, im Flachen entlang der Flüsse<br />
ordentlich Kilometer machen und an<br />
deinen Grundlagen arbeiten oder du<br />
kannst es dir in den Hügeln links und<br />
rechts voll geben und viele Höhenmeter<br />
fahren. Beides ist möglich.“ Radfahrerische<br />
Vielfalt und Variantenreichtum<br />
sind der Bonus der ganzen<br />
Thermenregion, die sich in dieser<br />
Ecke der Oststeiermark anbietet, vom<br />
Wechselgebiet zu Niederösterreich bis<br />
hinunter nach Bad Radkersburg und<br />
zu den slowenischen Nachbarn. Eingerahmt<br />
von der burgenländischen<br />
Grenze im Osten und den Höhen des<br />
Almenlandes im Westen.<br />
Fotos: Christoph Heigl, Anja Gleichweit<br />
84 <strong>SPORTaktiv</strong>
Alles im Bild:<br />
Rad-Expertin<br />
Anja Gleichweit,<br />
der <strong>SPORTaktiv</strong>-<br />
Redakteur und die<br />
Riegersburg.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
85
Gleichweit ist nicht nur leidenschaftliche<br />
Radsportlerin mit reichlich MTBund<br />
Rennerfahrung, sie hat als Marketingmitarbeiterin<br />
der Heiltherme selbst<br />
an der Zusammenstellung der Rennradrouten<br />
mitgewirkt (siehe Infokasten).<br />
Riegersburg und Stubenbergsee sind<br />
zwei der Highlights, der Masenberg<br />
(1261 m) ist das beliebte Ziel der Bergradler.<br />
Auch die internationale Jugendradtour<br />
ist gern gesehener Gast in der<br />
Oststeiermark. Bei der „Weltradsportwoche“<br />
geben sich die Rennradsportler<br />
ebenfalls jedes Jahr ein Stelldichein in<br />
der 2-Thermenregion. Für ganz Starke:<br />
Die Ultra Rad Challenge lockt am 7.<br />
und 8. <strong>August</strong> nach Kaindorf, wo 24<br />
Stunden nonstop geradelt wird.<br />
So lange sind wir nicht unterwegs.<br />
Wir kurven bis zur Riegersburg und biegen<br />
im Ort darunter wieder gen Norden,<br />
wo wir auf dem Weg retour in<br />
Richtung der neuen steirischen Fußball-Hauptstadt<br />
Hartberg und der Thermen-Hauptstadt<br />
Bad Waltersdorf auch<br />
durch Fürstenfeld kommen. Musikalische<br />
Randnotiz: Auch das berühmte<br />
„Stinatz“ aus dem STS-Klassiker „Fürstenfeld“<br />
taucht auf den Hinweisschildern<br />
auf. Zurück in der Heiltherme<br />
geht’s raus aus dem Radtrikot und rein<br />
ins Thermalwasser, diesmal ins etwas<br />
kühlere des Sportbeckens, es ist doch<br />
hochsommerlich warm. Im Anschluss<br />
sorgt eine kühlende Beinbehandlung in<br />
der hauseigenen Gesundheitsoase für<br />
Wohlbefinden<br />
und Entschlackung.<br />
„Der Rennradsektor<br />
ist für uns<br />
ein ganz interessanter<br />
neuer Kundenkreis“,<br />
sagt<br />
Heidi Schlögl<br />
vom Tourismusverband.<br />
„Da<br />
können wir alle<br />
Benefits ausspielen,<br />
vom angenehmen<br />
Wetter<br />
bis zur Infrastruktur<br />
und den<br />
Thermen.“ Wie<br />
auch Radexpertin<br />
Gleichweit bestätigt,<br />
könne man<br />
nicht nur lange in<br />
den Herbst hinein<br />
sporteln, sondern<br />
wegen der<br />
milden Winter<br />
fast den ganzen<br />
Winter hindurch<br />
IN DER REGION HABEN ALLE<br />
DIE MUNDWINKEL OBEN.<br />
NUR DER GELBE SMILEY DER<br />
AUTOMATISCHEN RADAR-<br />
ANLAGE HATTE NICHT SO<br />
EINE FREUDE MIT UNS.<br />
Rad fahren und bereits ab Februar mit<br />
dem Rennrad ausgedehnte Trainingsrunden<br />
drehen. Also zu einem Zeitpunkt,<br />
an dem ein Großteil Österreichs<br />
noch unter einer dicken Schneedecke<br />
steckt oder bei zweistelligen Minusgraden<br />
bibbert. Was in der Corona-Zeit<br />
hinzukommt: Die bei Rennradfahrern<br />
und Radsportlern beliebten Winter-Trainingslager<br />
auf Mallorca und Co.<br />
sind derzeit wegen der Flug- und Reisebeschränkungen<br />
nur eingeschränkt bzw.<br />
gar nicht möglich. Schlögl: „Warum in<br />
die Ferne schweifen? Herzlich willkommen<br />
in der Region Bad Waltersdorf.“<br />
Radklubs, Vereine und Einzelsportler<br />
finden auch hier alles, was das Radsportlerherz<br />
begehrt. Und Heilwasser<br />
statt Ballermann sollte der Form im<br />
Frühjahr auch dienlicher sein.<br />
In der Region haben alle die Mundwinkel<br />
oben. Nur der gelbe Smiley der<br />
automatischen Radaranlage bei der<br />
Orts einfahrt in Burgau hatte nicht so<br />
eine Freude mit uns. Wenn man aus<br />
dem Norden vom Wald heranschießt, ist<br />
es auch tatsächlich schwer, die 30 km/h,<br />
die er gerne für ein (grünes) Lächeln<br />
hätte, einzuhalten. Sorry.<br />
Hinter dem Radprojekt stehen auch<br />
der sportbegeisterte Heiltherme-Geschäftsführer<br />
Gernot Deutsch und Jörg<br />
Pfeifer, der Chef des Tourismusverbandes.<br />
Letzterer begleitet uns auch auf einer<br />
Segway-Tour durch den Ort und<br />
zeigt uns ein paar der noch weniger bekannten<br />
Plätzchen. Nur, dass es hier das<br />
beste Eis der Welt gibt, hat sich schon<br />
herumgesprochen.<br />
86 <strong>SPORTaktiv</strong>
2-THERMEN REGION BAD WALTERSDORF<br />
Bad Waltersdorf ist keine dieser Destinationen, die man einmal im Leben gesehen haben muss. Es ist ein Ort zum Immerwiederkommen.<br />
Weil Gäste hier echten Urlaub machen können. Zum Erholen, Genießen und um sich zu bewegen. Wer hier Urlaub macht,<br />
kommt mit einem besseren Lebensgefühl nach Hause. Und ein gutes Lebensgefühl hat immer Saison. Sommer. Winter. Immer.<br />
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das milde Klima, verkehrsarme<br />
Straßen und das vielseitige Angebot<br />
bieten die besten Voraussetzungen<br />
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die Oststeiermark, das<br />
Thermen- und Vulkanland bei abwechslungsreichen<br />
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Bad Waltersdorf verschenkt<br />
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<strong>SPORTaktiv</strong><br />
87
TIM DON<br />
ÜBER<br />
OBSESSION<br />
im, wie hast du in Zeiten von Corona<br />
dein Training organisiert?<br />
Ich bin auf der Rolle gefahren, war zum<br />
Laufen auf dem Band. Schwimmen konnte<br />
ich vorübergehend nicht. Trainieren war<br />
schon einfacher, aber derzeit gibt es kaum<br />
noch Einschränkungen. Und ich denke,<br />
wir nehmen viel aus dieser Krise mit.<br />
Nämlich?<br />
Wir sind so eng mit der modernen Welt<br />
verbunden, es geht immer nur um den Job,<br />
ums Geld. Jetzt können wir mal einen<br />
Schritt zurücktreten. Viele Menschen kultivieren<br />
ihre sozialen Kontakte, kümmern sich um ihre<br />
Familie, sprechen per Skype oder Whatsapp mit<br />
alten Freunden. Außerdem wird sich wohl das<br />
Home-Office etablieren. Und das ist eine gute<br />
Nachricht für unsere Umwelt, oder nicht? Ich<br />
sehe diese Krise als großartige Gelegenheit, unser<br />
Zusammenleben in Balance zu bringen.<br />
Dein Leben besteht seit 1997 aus Ausdauersport:<br />
Macht das immer noch Spaß?<br />
Na klar, ich muss nämlich nicht zur Arbeit!<br />
Aber mal im Ernst: Ich liebe meinen Job. Ich<br />
88 <strong>SPORTaktiv</strong>
2017 BRACH ER DEN IRONMAN-WELTREKORD. DANN<br />
BRACH ER SICH DAS GENICK. ENDE DER DURCHSAGE? NO<br />
WAY! DER BRITE TIM DON HAT GEZEIGT, WAS WIR ERREI-<br />
CHEN KÖNNEN – WENN AUFGEBEN KEINE OPTION IST.<br />
VON AXEL RABENSTEIN<br />
trage einfach das Verlangen in mir, mich<br />
immer wieder zu pushen.<br />
Was ist so schön daran?<br />
Es gibt Menschen, die zweifeln. Ihnen<br />
will ich zeigen, was möglich ist. Das hat<br />
nichts mit Feindseligkeit zu tun. Es geht<br />
um den inneren Antrieb, etwas schaffen<br />
zu wollen. Und es dann auch zu schaffen.<br />
Woher kommt dieser Antrieb?<br />
Ich denke, diese Besessenheit liegt in<br />
meiner Natur. Ich bin schon im Alter<br />
Fotos: Red Bull Content Pool /Andrew Hinton, Specialized / Michal Cerveny, ON Running / www.ingokutsche.de<br />
von acht Jahren Wettkämpfe geschwommen.<br />
Ich will mein Bestes geben und<br />
meine Stärke spüren.<br />
Muss man das in sich haben? Oder<br />
kann sich das entwickeln?<br />
Ich glaube nicht, dass man damit geboren<br />
wird oder nicht. Wir tragen das in<br />
uns. Dann geht es allerdings darum, mit<br />
welchen Menschen du dich umgibst.<br />
Welche Träume du hast. Und ob du bereit<br />
bist, hart für die Erfüllung deiner<br />
Träume zu arbeiten.<br />
2017 hast du in Brasilien den bis heute<br />
gültigen Weltrekord für ein IRON-<br />
MAN-Rennen aufgestellt. War das ein<br />
Traum von dir?<br />
In erster Linie wollte ich dieses Rennen<br />
gewinnen und ich lag komfortabel in<br />
Führung. Zehn Kilometer vor dem Ziel<br />
rief mir mein Coach zu, dass ich den<br />
Weltrekord brechen werde, wenn ich so<br />
weiterlaufe. Plötzlich war ich schwer unter<br />
Druck. Ich wollte es nicht vermasseln.<br />
Und dann? Vollgas?<br />
Im Gegenteil. Erst einmal habe ich Tempo<br />
rausgenommen, damit ich nicht einbreche.<br />
Ich war ja schon sieben Stunden<br />
am Limit unterwegs. Den Rest des Rennens<br />
war ich extrem fokussiert. Bis zur<br />
nächsten Ecke laufen, das nächste Gel<br />
nehmen. Ans Ziel konnte ich gar nicht<br />
denken, bis ich dann wirklich in Weltrekordzeit<br />
ankam.<br />
Was treibt einen ans Limit? Der Hunger<br />
nach Ruhm?<br />
Als junger Athlet ging es mir definitiv<br />
um den Ruhm. Ich wollte auf dem Podium<br />
stehen und mich feiern lassen. Heute<br />
setze ich das in einen größeren Zusammenhang.<br />
Du gewinnst niemals alleine.<br />
Mein Coach, mein Physio, meine Familie<br />
– sie alle sind Teil meines Erfolgs. Es<br />
geht um viel mehr, als nur darum, ein<br />
Rennen zu gewinnen. Es geht darum,<br />
aus dem, was dir zur Verfügung steht,<br />
das Beste herauszuholen. Das macht einen<br />
zufriedenen Menschen aus dir.<br />
2017 warst du einer der Favoriten auf<br />
den WM-Titel. Zwei Tage vor dem<br />
IRONMAN Hawaii dann dieser Radunfall.<br />
Wie erinnerst du dich daran?<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
89
Ich kam zwei Wochen vor WM-Start<br />
nach Kona. Ich war topfit, ruhte in mir<br />
und freute mich sehr auf den Wettkampf.<br />
Wir waren auf einer Trainingsfahrt.<br />
Da kam dieser Pick-up-Truck. Ich<br />
sehe mich bremsen, über den Asphalt<br />
schlittern. Dann wurde ich bewusstlos.<br />
Als ich aufwachte, tastete ich mein<br />
Schlüsselbein ab, stellte zufrieden fest,<br />
dass es nicht gebrochen war. Ich dachte<br />
immer noch, ich könnte starten. Die<br />
Leute um mich rum riefen aber, ich solle<br />
mich nicht bewegen. Dann wurde ich<br />
wieder bewusstlos.<br />
Wann wurde dir klar, dass du schwer<br />
verletzt bist?<br />
Die Ärzte wollten mir Morphium geben.<br />
Ich lehnte ab, um meinen Start nicht zu<br />
gefährden. Ich trug schon eine Halskrause<br />
und drei Krankenschwestern halfen<br />
mir behutsam in die Röhre. Nach<br />
dem Röntgen waren es plötzlich acht<br />
Krankenschwestern. Jede von ihnen hielt<br />
einen anderen Teil meines Körpers. Da<br />
schwante mir, dass es übel aussah.<br />
Wie hast du reagiert?<br />
Ich habe bitterlich geweint, am ganzen<br />
Körper gezittert. Mein Manager Franko<br />
und die Schwestern hielten mich fest.<br />
Sie hatten Angst, ich würde noch mehr<br />
kaputtmachen. Dann sagte ich: Okay –<br />
ihr könnt mir jetzt das Morphium geben.<br />
Obwohl ich hinter Alistair Brownlee, Lionel<br />
Sanders und Sebastian Kienle nur<br />
Vierter wurde.<br />
Das sind aber auch ein paar harte<br />
Jungs ...<br />
Eben. Es war ein gnadenloser Kampf.<br />
Am Tag nach dem Rennen spürte ich<br />
genau, wie hoch meine Leistung einzuschätzen<br />
war. Ergebnis und Leistung<br />
sind zwei grundverschiedene Dinge.<br />
Würde Patrick Lange dieses Jahr in Kona<br />
gewinnen, würde ihm das vielleicht<br />
mehr bedeuten als seine beiden Siege zuvor.<br />
Weil er 2019 ausgeschieden ist. Weil<br />
er seine Dämonen besiegt und sich zurückgekämpft<br />
hat.<br />
Woher hast du die Energie für dein<br />
Comeback genommen?<br />
Als das Stahlgestell runterkam, hatte ich<br />
monatelang meinen Oberkörper nicht<br />
bewegt. Wir mussten jeden einzelnen<br />
Halsmuskel behutsam aufbauen. Das<br />
war hart. Aber wir machten Fortschritte.<br />
Und am Ende geht es im Ausdauersport<br />
doch immer um das Gleiche. Du musst<br />
die Balance zwischen Besessenheit und<br />
Geduld finden, dich kontinuierlich pushen<br />
– aber auch erholen.<br />
Sechs Monate und fünf Tage nach deiner<br />
Verletzung hast du beim Boston-<br />
Marathon mit 2:49:42 h ein bestauntes<br />
Comeback gefeiert. Dein größter Sieg?<br />
Die Diagnose war niederschmetternd:<br />
Bruch des Halswirbels. Man hat dir<br />
vier Löcher in den Kopf gebohrt und<br />
dich in einem Stahlgestell fixiert.<br />
Wann kam die Idee für ein Comeback?<br />
Fünf Wochen später. Ich setzte mich<br />
eher zum Spaß auf ein Ergometer, bekam<br />
gerade mal 118 Watt getreten. Aber<br />
auf einmal sagte ich mir: Ich werde es allen<br />
zeigen. Ich komme zurück! Endlich<br />
war ich wieder ich selbst, denn ich hatte<br />
eine Herausforderung.<br />
Ist es das, worum es im Leben geht?<br />
Für mich definitiv. Es geht darum, was<br />
du für dich schaffst. Ein Beispiel: Der<br />
IRONMAN 70.3 St. George im Jahr<br />
2017 war eines meiner größten Rennen.<br />
TIMOTHY PHILIP „TIM“ DON<br />
wurde am 14.1.1978 in London geboren. Er nahm als Triathlet an<br />
drei Olympischen Spielen teil, wurde Weltmeister im ITU Duathlon<br />
(2002), ITU-Aquathlon (2005) und ITU-Triathlon (2006). Beim<br />
IRONMAN Brasilien 2017 stellte er mit 7:40:23 einen Weltrekord<br />
auf. Zwei Tage vor dem IRONMAN Hawaii 2017 brach er sich bei<br />
einem Autounfall einen Halswirbel (C2). Drei Monate musste er<br />
ein „Halo“-Stahlgestell tragen. Ein Jahr nach seinem Unfall war<br />
er wieder zurück und finishte als 36. bei der WM in Kona/Hawaii.<br />
www.timdon.com<br />
90 <strong>SPORTaktiv</strong>
Definitiv. Wochenlang war das Einzige,<br />
was ich tun konnte, daran zu glauben<br />
zurückzukehren. Das Ziel war so weit<br />
entfernt. Es dann erreicht zu haben, war<br />
ein besonderer Moment.<br />
Setzt du seit deinem Unfall andere<br />
Schwerpunkte? Zuletzt hast du an<br />
Wettkämpfen wie dem SOS Curaçao<br />
oder dem Patagonman in Chile teilgenommen.<br />
Der Patagonman ist spektakulär, du<br />
schwimmst im Dunkeln durch eiskaltes,<br />
spiegelglattes Wasser. Dann geht die<br />
Sonne über den Bergen auf, das ist unvergesslich.<br />
Curaçao ist das komplette<br />
Gegenteil, da siehst du die Fische und<br />
sogar ein Schiffswrack unter dir. In meiner<br />
ITU-Karriere ging es jahrelang nur<br />
um Höchstleistung. Nun habe ich Freude<br />
daran, meine großen Ziele mit besonderen<br />
Wettkämpfen zu mischen.<br />
Und jetzt? Wie bereitest du dich auf eine<br />
Saison vor, die es noch gar nicht gibt?<br />
Diese Bilder<br />
gingen um die<br />
Welt: Tim Don<br />
mit dem „Halo“,<br />
dem stählernen<br />
Heiligenschein.<br />
Im März hatte ich einen harten Trainingsblock.<br />
Dann kamen einige entspannte<br />
Einheiten und nun haben wir<br />
die Intensität wieder erhöht.<br />
Bleibt Kona – trotz Corona – das große<br />
Ziel?<br />
Die WM wurde in den Februar 2021<br />
verschoben. Noch weiß niemand genau,<br />
wie die Qualifikation laufen soll. Natürlich<br />
möchte ich dabei sein, denn ich mache<br />
mir keine Illusionen: Ich werde im<br />
Jänner 43. Es ist wohl meine letzte<br />
Chance als Profi in Kona anzutreten.<br />
Fehlt dann was im Leben des Tim Don?<br />
Es ist wichtig, sich immer wieder neue<br />
Herausforderungen zu suchen. Und davon<br />
gibt es genug! In Nepal findet im<br />
November ein Triathlon in großer Höhe<br />
statt. Das reizt mich. Und könnte für<br />
dieses spezielle Jahr <strong>2020</strong> ein außergewöhnliches<br />
Highlight werden.<br />
VELOCITY<br />
CHOOSE<br />
YOUR<br />
VELOCITY.<br />
VELOCITY: Wasserdichter Rucksack für den täglichen Einsatz<br />
in der Schule, Studium, Sport und Freizeit – und für den Weg<br />
zur Arbeit. Mit gepolstertem Laptop-Fach und in zwei Größen<br />
(17 & 23 Litern) erhältlich. MADE IN GERMANY.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
91
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BIERT<br />
BIKE<br />
ORDNUNG IM CHAOS,<br />
ALLES IM PANORAMA UND<br />
HIGHTECH UNTERM HINTERN.<br />
DIESE PRODUKTE HABEN WIR<br />
UNS GENAU ANGESCHAUT.<br />
VON KLAUS MOLIDOR UND CHRISTOPH HEIGL<br />
UNPACKBAR GUT<br />
ZU PACKEN<br />
Wieder was vergessen für den Biketrip? Aber was? Wer in<br />
solchen Situationen leicht den Überblick verliert, kann sich<br />
mit einer Check- und Packliste behelfen – oder mit der neuen<br />
ROUNDTRIP BIKE DUFFEL von THULE (UVP € 119,95).<br />
55 Liter Gesamtvolumen hat die große Sporttasche, die innen<br />
ein für Radfahrer geniales Organisationssystem parat hält. Laut<br />
Thule soll die Tasche Radausrüstung für drei bis fünftägige<br />
Trips schaffen.<br />
Im Hauptfach hat der Radhelm links seinen (gekennzeichneten)<br />
Stammplatz, die Radschuhe sind in der rechten Außentasche<br />
schmutz- und geruchstechnisch gut untergebracht. Der<br />
Rest (Trikots, Socken, Jacke, Brille, Hosen et cetera) verschwindet<br />
in der wabenartig angelegten Innenstruktur. Übersichtlich,<br />
mehr oder weniger ordentlich und leicht herauszunehmen<br />
– echt spitze. Die Schmutzwäsche kommt in eine<br />
weitere Innentasche, das entsprechende Symbol mit „duftenden“<br />
Socken ist mehr als vielsagend. Das Innendesign lässt<br />
sich nicht herausnehmen, aber mit ein paar Clicks für einen<br />
großen Innenraum zusammenfalten. In der Außentasche auf<br />
der Längsseite ist Platz für Werkzeug, Multitool, Pumpe,<br />
Schlauch und viele andere Bike-Utensilien. Die sehr robust<br />
wirkende Duffle Bag ist mit mehreren Haltegriffen ausgesprochen<br />
gut zu greifen, der Schultergurt lässt sich auch so anbringen,<br />
dass man die Tasche (etwa für den Transport per Rad) bequem<br />
wie eine Hängetasche am Rücken transportieren kann.<br />
Fazit: unpackbar praktisch, Thule!<br />
Fotos: Christoph Heigl, Thomas Polzer, Garmin Deutschland<br />
92<br />
<strong>SPORTaktiv</strong>
BITTE MIT ABSTAND!<br />
Garmin hat mit dem VARIA RTL516 und dem VARIA RVR315<br />
zwei neue Radarsysteme auf dem Markt. Sie warnen aber<br />
nicht schnelle Rennradler vor Radarkästen, wie mein stets zügig<br />
kurbelnder Redaktionskollege C.D. vermutete, sondern signalisieren,<br />
wenn sich von hinten schnellere Fahrzeuge nähern.<br />
Um UVP € 149,99 bzw. € 199,99 (516er-Version mit rotem Rücklicht)<br />
gibt es diese sicherheitsstiftende Technik. Damit wird<br />
man auf der Straße oder am Radweg nicht mehr so leicht<br />
überrascht, wenn von hinten wer heranzischt. In der Praxis<br />
braucht man dazu neben der Radareinheit (z.B. an der Sattelstütze)<br />
entweder das Handy mit der Varia-App am Lenker bzw.<br />
ein GPS-Gerät von Garmin oder anderen kompatiblen Drittanbietern,<br />
die dieses Service in den Display integrieren.<br />
FREIE SICHT, VORURTEILSFREI<br />
Vorurteile zu haben ist ja keine besonders gute Eigenschaft.<br />
Braucht meist sehr viel Überzeungungsarbeit von außen, um<br />
sich ihrer zu entledigen. In meinem Fall hat das der Job erledigt.<br />
Denn ich gestehe: Sonnenbrillen mit riesiger Scheibe,<br />
vielleicht noch bunt oder verspiegelt oder sogar beides, hab<br />
ich immer für eine enorme Protzerei gehalten. Mein Haus, mein<br />
Auto, meine Sonnenbrille – so in der Richtung. Sinn dahinter?<br />
Für mich nicht erkennbar. Bis ich dann die Fahrradbrille<br />
namens FALCON von NAKED OPTICS getestet habe.<br />
Die rote, polarisierte Scheibe ist riiiiiiiiiesig. Aber dann! Freie<br />
Sicht rundum. Bisher konnte ich mit dem Preisen des großen,<br />
rahmenlosen Sichtfelds nichts anfangen. Wieder was gelernt,<br />
Herr Molidor. Auch beim 10. Einsatz bin ich noch begeistert,<br />
dass nichts die Sicht auch nur im Entferntesten einschränkt.<br />
Wird das Tempo einmal schneller (bergab am Rennrad z.B.),<br />
stört auch keine Zugluft. Der Schaumstoffeinsatz am oberen<br />
Rand ist bei wenig Schweiß angenehm. Bei längeren Bike-<br />
Klettereien und sommerlichen Temperaturen kann er hinderlich<br />
werden. Dafür lässt sich das Ding mit einem Handgriff entfernen<br />
und wie alle Einzelteile der Brille auch nachbestellen.<br />
Die Haptik ist beim Auspacken ein wenig filigran, sobald das<br />
Teil auf der Nase sitzt, merkt man davon aber nichts mehr. Dafür<br />
ist der Preis (UVP € 74,99) stark und die Brille ist ein heimisches<br />
Produkt. Und sie hat meine Vorurteile weggewischt.<br />
Was will man mehr? Ah ja: Für den Winter lässt sie sich gegen<br />
10 Euro Aufpreis zur Skibrille upgraden ...<br />
Test: Funktioniert! Noch bevor man ein Auto wahrnimmt, sieht<br />
man am Handy das Autosymbol, das sich nähert. Bis 140 Meter<br />
soll das funktionieren, was wir Auge mal Pi bestätigen können.<br />
Ein Farbcode verdeutlicht die Entfernung, zudem gibt es ein<br />
akustisches Signal. Erstaunlich, sogar zwei oder drei Autos erkennt<br />
das System (siehe Bild). Zudem können auch mehrere<br />
Garmin-Nutzer bzw. Apps gleichzeitig auf das eine Radarsignal<br />
zugreifen (also z.B. bei Gruppenfahrten). Nicht alles ist perfekt:<br />
Von hinten näher kommende Radfahrer werden ebenfalls als<br />
„Autos“ im Display gemeldet.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
93
770A SMARTX <br />
SMART IS<br />
THE KEY<br />
Komfortabel wie noch nie durch die neueste<br />
Handsfree Technologie – bei gewohnt höchster Sicherheit.<br />
Mit dem 770A SmartX Fahrradschloss wird das Smartphone<br />
zum Schlüssel. Öffnen und schließen via Bluetooth.<br />
abus.com
OUT<br />
DOOR<br />
Touren – Menschen – Sicherheit<br />
Fotos: Innsbruck/Christian Vorhofer, Snowspace, Schöffel<br />
KEIN STREICHELZOO<br />
Die Snow-Space-Salzburg-Bergbahnen<br />
wollen mit einem Familienlehrpfad<br />
zeigen, wie sich Tourismus<br />
und Almwirtschaft nachhaltig verbinden<br />
lassen. Zu finden auf dem<br />
Grafenberg in Wagrain.<br />
www.snow-space.com<br />
KLETTERSTEIG-WORKSHOPS<br />
Das „Klettersteigtestival light“<br />
Innsbruck-Nordkette bietet am 5.<br />
September <strong>2020</strong> ab 9 Uhr Workshops<br />
zum Thema Klettersteig an.<br />
Die Teilnahme ist kostenfrei, eine<br />
Anmeldung ist erforderlich.<br />
www.climbhow.info/<br />
klettersteigtestival<br />
FAIRNESS ZÄHLT<br />
Schöffel ist von der „Fair Wear<br />
Foundation“ wieder mit dem „Leader-Status“<br />
als sozial verantwortliches<br />
Unternehmen ausgezeichnet<br />
worden. Mit dem besten Score<br />
unter den Outdoor-Marken.<br />
www.schoeffel.com<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
107
Bergführer Helmut „Heli“ Mühlmann<br />
(hinten) zeigt mir die wichtigsten<br />
Techniken. Ich staune und lerne.<br />
Früher hätt’s des nit geben“, sagt<br />
Heli und zieht an der kleinen,<br />
gewuzelten Zigarette, „dass man<br />
sich einen Bergführer nimmt<br />
und losklettert.“ Damit will uns<br />
der Osttiroler Bergführer mit dem für<br />
hier typischen Charme wohl nur sagen:<br />
Bischt a Kletterer oder bischt koana.<br />
Doch die Zeiten haben sich geändert<br />
und Helmut Mühlmann, wie der<br />
58-Jährige mit vollem Namen heißt, hat<br />
so einen Nicht-Kletterer an der Leine<br />
und darf ihn auf den Berg bugsieren.<br />
Der Berg ist der Rote Turm, ein Klassiker<br />
in den Lienzer Dolomiten, und der<br />
Nicht-Kletterer ist der <strong>SPORTaktiv</strong>-Redakteur<br />
mit null Kraxelerfahrung.<br />
Das Naturbedürfnis, unsere Sehnsucht<br />
nach Bergen, der Outdoorboom in der<br />
Ausprägung Klettern und der Trend,<br />
sich einen Experten als Coach und Anführer<br />
zu schnappen, hat auch für diese<br />
Branche den Vorteil, dass Bergführer<br />
mittlerweile ein echtes Berufsbild geworden<br />
ist. Mit gar nicht so schlechter Buchungslage.<br />
Also sieht Heli das ganz entspannt,<br />
dass er einen echten Anfänger an<br />
der Angel hat und ihn gerade Richtung<br />
Roter Turm anleint.<br />
Davor macht uns noch die „Hausherrin“<br />
fit für den Berg. Lokalmatadorin<br />
Lisi Steurer ist eine der besten Kletterinnen<br />
Österreichs, selbst seit 2003 Bergführerin<br />
(Alpinschule Bergstatt Lienz)<br />
und Ausbildnerin. Sie macht mit uns<br />
Trittschulung und lässt uns auf 2200<br />
Metern Seehöhe um die Karlsbader<br />
Hütte marschieren. „Damit starte ich<br />
immer bei Kletterkursen, denn viele der<br />
neuen Kletterer-Generation kommen<br />
aus der Halle und sind am Fels ausgezeichnet<br />
unterwegs – aber beim Zustieg<br />
und Abstieg im alpinen Gelände tun sie<br />
sich schwer.“ Ihre Tipps sind schnell<br />
umgesetzt: lose Stellen mit Schotter,<br />
Steinen, Geröll meiden und am festen<br />
Fels auftreten. Locker über Sprunggelenk,<br />
Kniegelenk, Hüftgelenk bewegen.<br />
Das schafft unsere kleine Journalistengruppe<br />
problemlos.<br />
Damit Lisi die kleine Heidi betreuen<br />
kann (siehe Interview hinten), übernehmen<br />
drei Bergführer das Kommando.<br />
Eingangs erwähnter Helmut „Heli“<br />
Mühlmann, Matthias Wurzer und der<br />
Südtiroler Felix Tschurtschenthaler, alle<br />
im Status zwischen Local Heroes und<br />
Legenden. Das schafft Vertrauen und die<br />
Schulung für Standbau, Seil- und Klettergurt-Management<br />
am Übungsfelsen<br />
hinter der Hütte mit den Burschen hat<br />
echt Unterhaltungswert. Obwohl ich als<br />
Laie mit Vokabeln wie Expressschlinge<br />
und Twist-Lock-Karabiner und mit<br />
Knoten wie Mastwurf, Sackstich und<br />
Prusik heillos überfordert bin.<br />
Dann geht’s endlich in den richtigen<br />
Fels. Dort, wo unser <strong>SPORTaktiv</strong>-Kolumnist<br />
Herbert Ranggetiner – auch so<br />
eine Legende – am Roten Turm die<br />
schwierigsten Routen bis in den 9. Grad<br />
erstbegangen hat, nehmen wir uns die<br />
beliebte Anfängerroute „Bügeleisen“ vor.<br />
„Ein 2er bis 3er“, sagen die Bergführer.<br />
Dass sie sich für so was (Schwierigkeitsgrade<br />
siehe Infobox) im Normalfall gar<br />
nicht anseilen, verschweigen sie galant.<br />
„Solche Routen gehen Osttiroler zum<br />
Supermarkt“, scherzt mein bayrischer<br />
Kollege.<br />
Aus dem Tourenbuch wissen wir, der<br />
Einstieg ist ein „Vierer“, also etwas knifflig.<br />
Für Laien hat Reinhold Messner die<br />
Grade so beschrieben: „Eins ist das Begehen<br />
einer steilen Treppe, ein Zehner das<br />
Klettern an einer Raufasertapete.“ Heli<br />
MEINE<br />
ANFÄNGER<br />
FEHLER<br />
Zu große Schritte und Bewegungen.<br />
Besser: kleine Schritte<br />
1.<br />
machen, im Fluss der Bewegungen<br />
und im Rhythmus bleiben. „Tänzeln.“<br />
Zu viel mit den Armen ziehen.<br />
2. Besser: Aus den Beinen heraus<br />
nach oben arbeiten bzw. beim<br />
Abstieg nach unten („Kniebeuge“).<br />
Den Schuh falsch aufsetzen.<br />
3. Besser: „Spitz steigen“, d. h.<br />
den Schuh nur mit den Fußspitzen<br />
aufsetzen, Ferse nach unten drücken.<br />
Zu viel und zu weit in Ritzen<br />
4. steigen, das blockiert und<br />
schränkt die Bewegung ein. Besser:<br />
„außen“ am Fels steigen, die<br />
Beine in Engstellen „ausspreizen“.<br />
Zu weit nach oben schauen.<br />
5. Besser: in kurzen Abschnitten<br />
denken, z. b. die nächsten 30 Zentimeter,<br />
bis zum nächsten Griff.<br />
Mit dem Oberkörper zu nah<br />
6. am Felsen. Besser: ab und zu<br />
wegdrücken und aufrichten.<br />
Zu wenig Vertrauen in Griffe,<br />
7. Sohle, Seile, Knoten und Karabiner.<br />
Besser: Üben, üben, üben.<br />
Kurse, Kurse, Kurse.<br />
96 <strong>SPORTaktiv</strong>
KLETTERMAX<br />
IN AUSBILDUNG<br />
WAS MUT MIT EINEM BÜGELEISEN ZU TUN HAT UND WIE MAN SICH IM JOB ABSEILEN<br />
KANN. DAS FAND DER SPORTAKTIV-KLETTERNOVIZE BEIM ALPINKLETTERN AM ROTEN<br />
TURM IN DEN LIENZER DOLOMITEN HERAUS. ACHTUNG, SPOILER: DREI BERGFÜHRER<br />
BRAUCHT ES GEGEN EINEN FLAUEN MAGEN IM VIERTEN GRAD.<br />
VON CHRISTOPH HEIGL<br />
97
seilt mich und meine Seilschaft Anja<br />
an und gibt Kommandos. „Schön ruhig<br />
und gleichmäßig steigen.“ Die<br />
ersten Griffe gelingen, dann bin ich<br />
wohl beim Vierer, denn weder Hand<br />
noch Schuhe finden auf die Schnelle<br />
einen Halt. Na bravo, der Anfänger<br />
strauchelt auf den ersten Metern.<br />
Schweiß rinnt aus dem Helm Richtung<br />
Nase, die wohl etwas bleich<br />
wird. Ein Ruck von oben am Seil, ich<br />
riskiere am glatten Fels und irgendwie<br />
klappt es, uff.<br />
Beim Blick nach oben erkenne ich<br />
keine Route, niemals schaffe ich es da<br />
rauf, denke ich. „Nur bis zum nächsten<br />
Griff schauen“, mahnt Heli von<br />
oben. „Spitz steigen“, ist einer der<br />
Tipps. „Auf Reibung gehen“ heißt,<br />
der Sohle vertrauen und „keine langen<br />
Schritte“ sollen Kraft sparen.<br />
„Tänzeln“, sagt Heli. Wenn er klettert,<br />
schaut es leicht aus.<br />
„Die ersten Schritte vom Bergsteigen<br />
zum Felsklettern“ stand auf der<br />
Presseeinladung und meine Journalistenkollegen<br />
haben diese ersten<br />
Schritte schon ein paar Mal absolviert.<br />
Sie haben ihren Spaß mit dem<br />
<strong>SPORTaktiv</strong>-Rookie in ihrer Mitte.<br />
Ich übe mich in Galgenhumor, mache<br />
aus der Drei-Punkt-Kletterei die<br />
„Sieben-Punkt-Technik“ mit 2 x<br />
Hand, 2 x Fuß, 2 x Kniescheibe und<br />
1 x Hintern. Elegant wie ein Seelöwe<br />
hänge ich am Felsen, aber an den<br />
einfacheren Passagen fasse ich Vertrauen<br />
in meine Bergschuhe (erstaunlich,<br />
welchen Grip die Sohle<br />
der Schuhspitze hat) und meine<br />
Arme. Dass ich zwei Tage später den<br />
Muskelkater meines Lebens haben<br />
Fürs Klettern braucht man viel Ausrüstung,<br />
bei Kursen gibt es aber Leihmaterial.<br />
SCHWIERIGKEITS<br />
GRADE,<br />
ALPINKLETTERN:<br />
I: Einfachste Form der Felskletterei,<br />
kein leichtes Gehgelände mehr. Anfänger<br />
müssen am Seil gesichert werden,<br />
Schwindelfreiheit erforderlich.<br />
II: Mäßige Schwierigkeiten. Hier<br />
beginnt die Kletterei mit Drei-<br />
Punkt-Haltung.<br />
III: Mittlere Schwierigkeiten. Zwischensicherungen<br />
an exponierten Stellen<br />
empfehlenswert. Senkrechte Stellen<br />
verlangen bereits Kraftaufwand. Geübte<br />
und erfahrene Kletterer können Passagen<br />
dieser Schwierigkeit noch ohne<br />
Seilsicherung erklettern.<br />
IV: Große Schwierigkeiten. Hier<br />
beginnt die Kletterei schärferer<br />
Richtung. Erhebliche Klettererfahrung<br />
notwendig. Längere Kletterstellen<br />
bedürfen meist mehrerer Zwischensicherungen.<br />
Nicht mehr ohne Seilsicherung.<br />
V: Sehr große Schwierigkeiten. Erhöhte<br />
Anforderungen an körperliche<br />
Voraussetzungen, Klettertechnik und<br />
Erfahrung.<br />
VI: Überaus große Schwierigkeiten.<br />
Die Kletterei erfordert weit überdurchschnittliches<br />
Können und hervorragenden<br />
Trainingszustand. Große Ausgesetztheit,<br />
oft verbunden mit kleinen<br />
Standplätzen.<br />
VII: Außergewöhnlich große Schwierigkeiten.<br />
Akrobatisches Klettervermögen,<br />
ausgefeilte Sicherungstechniken.<br />
VIII: Hohe Schwierigkeiten. Ein<br />
Schwierigkeitsgrad, der nur von wenigen<br />
Kletterern erreicht wird.<br />
IX. Sehr hoher Schwierigkeitsgrad,<br />
der nur von sehr wenigen Kletterern<br />
beherrscht wird.<br />
X: Sehr, sehr hoher Schwierigkeitsgrad,<br />
den nur noch professionelle<br />
Kletterer beherrschen.<br />
XI bzw. XII: Hier liegt der Weltrekord<br />
bzw. das bislang Mögliche, weltweit<br />
nur von einer Handvoll absoluter Ausnahmetalente<br />
gemeistert.<br />
werde, ahne ich da noch nicht. Dass<br />
hier Zehnjährige mühelos raufkommen,<br />
erfahre ich auch später. Die<br />
Bügeleisenkante wird nach oben hin<br />
aber leichter, auch wenn es seitlich<br />
und hinter uns mittlerweile seeeehr<br />
weit hinuntergeht. Das leicht mulmige<br />
Gefühl im Magen bleibt.<br />
Dann geht es weiter auf den Roten<br />
Turm, der den spektakulären Felsenkessel<br />
um die Karlsbader Hütte dominiert.<br />
Aufstieg wieder als 2er und<br />
3er, vorbei am Holzschild „Nur für<br />
Geübte“ und über den Schneiderkamin<br />
rauf auf den 2702 Meter hohen<br />
Gipfel. Der Fels ist extrem griffig, die<br />
Aussicht atemberaubend. Auch der<br />
Abstieg über den Schmittkamin<br />
raubt mir ein paar Mal den Atem.<br />
Beim Klettern nach unten sieht man<br />
nämlich seine Füße nicht immer.<br />
Eine Passage werden wir abgeseilt,<br />
auch ein Erlebnis auf 2600 Metern<br />
Höhe im blanken Fels. Sobald Heli<br />
bei mir Verunsicherung merkt, kommen<br />
aufmunternde Worte. Ich werde<br />
gelobt wie ein Kindergartenkind am<br />
ersten Tag. Das taugt mir.<br />
Als ich wieder festen Boden unter<br />
den Füßen habe, sinkt der Adrenalinlevel<br />
schlagartig und die positiven<br />
Emotionen sacken. So fühlt sich also<br />
Alpinklettern im Anfängerniveau an.<br />
Respekt vor allen, die mehr draufhaben.<br />
Was unsere Bergführer sonst<br />
meistern, wenn sie kein Kindergartenkind<br />
an der Leine haben, kann<br />
ich mir nur ausmalen.<br />
Fotos: Anja Woertge, Christoph Heigl, Bene Höflinger, Ramona Waldner<br />
Quelle UIAA-Skala bzw. Alpenskala<br />
98 <strong>SPORTaktiv</strong>
„AM BERG BIN<br />
ICH SICHERER<br />
ALS IM TAL“<br />
Lisi Steurer aus Lienz ist Bergsteigerin, Alpinistin, Bergführerin,<br />
Ausbildnerin und Vortragende in Sachen Natur, Alpen und Bergsport.<br />
Infos: www.lisisteurer.at<br />
Was bedeuten dir die Berge?<br />
Diese Berge, die Lienzer Dolomiten, sind meine Heimat. Ich war mit 5<br />
das erste Mal am Roten Turm und kann mich noch genau erinnern, wie<br />
besonders das war und dass wir um 4 Uhr aufgestanden sind – ein superspannender<br />
Tag.<br />
Du warst jetzt auch während der Schwangerschaft aktiv?<br />
Ich habe erst mit sieben Monaten den Babybauch bekommen, bin noch<br />
bis in den 9. Grad geklettert. Skitouren habe ich bis Anfang des neunten<br />
Monats gemacht. Für mich ist das ganz normal und sicherer, als im Tal<br />
unten auf vereisten Gehsteigen spazieren zu gehen.<br />
Eure Tochter Heidi ist jetzt vier Monate. Wie hat sie euch verändert?<br />
Ich muss jetzt viel effizienter sein und besser planen. Aber sie ist ein sehr<br />
entspanntes Kind und wir haben sie fast immer in den Bergen mit. Wird<br />
interessant, wenn sie dann zu krabbeln beginnt …<br />
Was muss ein Kletteranfänger mitbringen?<br />
Trittsicherheit im alpinen, brüchigen Gelände und auf Schotter und eine<br />
gewisse Affinität zu Wander- und Klettersteigen. Fitness? Wer sich Klettern<br />
zutraut, ist meistens nicht unfit.<br />
Ab welchem Alter können Kinder anfangen?<br />
Mit 5 kann man in den Klettergarten, in die Halle und ein bisschen<br />
bouldern. Alpinklettern in den Bergen funktioniert ab 10 Jahren ganz<br />
gut, so was wie die „Bügeleisenkante“ ist dann möglich. Wichtig ist das<br />
Zeitmanagement beim Zu- und Abstieg und dass man mit Themen wie<br />
Höhe, Gefahr und Vertrauen mit viel Ruhe und Fingerspitzengefühl und<br />
eher spielerisch umgeht. Sonst gibt’s schnell ein Drama.<br />
Wie siehst du den Kletterboom generell?<br />
Erstens gibt es den Hallenboom, der ein neues, hohes technisches Kletterniveau<br />
mit sich bringt und dem Alpinklettern guttut. Und zweitens<br />
gibt es den Massenandrang zu den Klettersteigen. In Summe ist die<br />
Nachfrage nach Kursangeboten<br />
in den letzten fünf, sechs<br />
Jahren viel größer geworden.<br />
Es gibt jetzt auch viele junge<br />
Menschen mit dem klaren Berufsziel<br />
„Bergführer“ und da<br />
kann man – auch im Hinblick<br />
auf Skitourenangebote – ganz<br />
klar sagen: Das ist ein Beruf<br />
mit Zukunft.<br />
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Kleine Unfälle und Verletzungen sind<br />
schnell passiert, vor allem auch beim<br />
Sport. In den meisten Fällen handelt es<br />
sich um oberflächliche Wunden wie<br />
Schürf-, Riss-, Kratz- oder Schnittwunden,<br />
bei denen die oberen Hautschichten<br />
lokal geschädigt sind. In der Regel<br />
kommt es dabei nur zu einer leichten<br />
Blutung mit geringfügigen Schmerzen.<br />
Bei offenen Wunden besteht jedoch die<br />
Gefahr einer Wundinfektion. Aus diesem<br />
Grund ist es wichtig, die Wunde<br />
zu desinfizieren, um Infektionen vorzubeugen.<br />
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Wunden aller Art, bei denen das<br />
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Freitag: Anreise, Ausgabe von Goodies und<br />
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am Hochkar ist optimal dafür geeignet, den richtigen<br />
und sicheren Umgang mit Klettersteiggurt und -set<br />
zu erlernen und sich am Stahlseil das allererste Mal zu<br />
versuchen. Der „Bergmandl“ -Klettersteig ist perfekt<br />
für die Premiere, wer es danach noch ein wenig herausfordernder<br />
mag, der kann sich zusätzlich am „Heli-Kraft“-Klettersteig<br />
versuchen. Und weil man stets<br />
von den Besten lernen sollte, übernimmt der erfahrene<br />
Bergsteiger und Kletterer Heli Putz von Outdoor<br />
Leadership mit seinem Team die Einschulung und<br />
Betreuung der Teilnehmer.<br />
Stützpunkt dieses <strong>SPORTaktiv</strong>- Lesercamps, das<br />
heuer zum zweiten Mal stattfindet, ist das JUFA-Hotel<br />
Hochkar- Sport-Resort*** in Göstling an der Ybbs, wo<br />
ihr nach der Tour im Wellnessbereich relaxen könnt.<br />
Wer ganz in der Nähe wohnt, ist natürlich auch herzlich<br />
willkommen und kann das Camp auch ohne<br />
Übernachtung buchen. Wer noch nicht genug hat, was<br />
das Programm am Samstag betrifft, der kann schon<br />
ganz früh aufstehen und beim Sonnenaufgangsyoga<br />
„Namasté am Berg“ mitmachen oder aber einfach<br />
nur mit der Hochkarbahn zum Frühstück aufs JoSchi<br />
Berghaus auf 1770 m Seehöhe fahren und den wundervollen<br />
Sonnenaufgang in den Bergen genießen – oder<br />
beides (nicht im Package inbegriffen, vor Ort kurzfristig<br />
buchbar). Interesse? Alle Infos zum Camp und zu<br />
den Übernachtungs angeboten in der Region gibt’s bei<br />
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max. 25 Personen<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
101
ergangenen November ist enorm viel<br />
Schnee gefallen, oben in den Karnischen<br />
Alpen. Der Schnee war nass und schwer.<br />
Ideal für den nordseitigen Eiskar-Gletscher.<br />
Der Schnee blieb liegen und ist am Eis angefroren“,<br />
freut sich Gerhard Hohenwarter. Seit<br />
1981 zieht es den pensionierten Villacher Gymnasialprofessor<br />
(Geografie & Geschichte) mehrmals pro<br />
Jahr ins Eiskar. Um zu sehen, wie es dem Gletscher<br />
geht und um ihn im Auftrag des Österreichischen<br />
Alpenvereins zu vermessen. Zusätzlich zum auf den<br />
Gletscher gefallenen Schnee sorgen Lawinen, die<br />
von den gestuften, ihn umrahmenden Felswänden<br />
abgehen, für weiteren Schneenachschub. „Anfang<br />
Juli <strong>2020</strong> haben wir noch zwölf und mehr Meter<br />
Schnee gemessen, die am Gletschereis liegen. Bis<br />
jetzt verläuft das heurige Jahr günstig für das Eiskar,<br />
auch weil es kaum heiße Schönwetterphasen, aber<br />
viele kalte Nächte gab“, weiß Hohenwarter. Er<br />
rechnet damit, dass ein Teil des Schnees den Sommer<br />
überdauert. „Heuer dürfte es nur geringe Verluste<br />
an Eismasse und kaum Längenverluste geben“,<br />
hofft er.<br />
Wegloses Gelände<br />
Das Eiskar liegt versteckt und kaum einsehbar unterhalb<br />
der mächtig aufragenden Felswände der<br />
Kellerwand im Gebiet der höchsten Gipfel der Karnischen<br />
Alpen. Der Marsch dorthin ist weit,<br />
schwierig und weglos. Vom Plöckenpass im Osten<br />
finden nur Ortskundige hin. „Beim ersten Besuch<br />
im Jahr, Anfang Juni, sind wir auf die Hilfe von<br />
Bergführern angewiesen. Alleine wäre es zu schwierig<br />
und zu gefährlich“, verlangt die Tour Gerhard<br />
Hohenwarter selbst nach über 100 Vermessungen<br />
viel Respekt ab. Die beste Möglichkeit einen Blick<br />
von oben auf das Eiskar zu werfen, bietet der<br />
Kollinkofel (2691 m). Mit Ausgangspunkt Plöckenpass<br />
(1357 m) sind für die Alpintour (Steige,<br />
teils ausgesetzt, teils leichte Kletterei, 1400 hm) via<br />
Grüne Schneid insgesamt 6 bis 8 Stunden einzuplanen.<br />
Alternativ bzw. als Rückweg können die Steige<br />
Nr. 146 vorbei an La Scaletta und Nr. 171 genützt<br />
werden.<br />
Gletscher als Leidenschaft<br />
Gerhard Hohenwarter lebt seine Begeisterung für<br />
Gletscher nicht nur in den Karnischen Alpen aus.<br />
Er beobachtet und vermisst das Lassacher Kees in<br />
der Ankogelgruppe. Und er kümmert sich im Rahmen<br />
offizieller Gletschermessungen um das abgelegene<br />
Freiwandkees in der Glocknergruppe. Seine<br />
KLEIN,<br />
ER IST ÖSTERREICHS SÜDLICHSTER GLETSCHER. UND ER<br />
LIEGT SO NIEDRIG WIE KAUM EIN ANDERER IM ALPEN-<br />
RAUM. DER EISKAR-GLETSCHER IN DEN KARNISCHEN<br />
ALPEN. VERMESSEN UND BEOBACHTET WIRD ER SEIT<br />
JAHRZEHNTEN VON EINER GLETSCHERBEGEISTERTEN<br />
VILLACHER GEOGRAFEN- & METEOROLOGEN-FAMILIE.<br />
VON OLIVER PICHLER<br />
102 <strong>SPORTaktiv</strong>
VERSTECKT,<br />
ABER OHO<br />
Fotos: Bernd Ritschl/www.lightwalk.de, Gerhard Hohenwarter<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
103
Leidenschaft für das Naturphänomen<br />
Gletscher hat auf seinen Sohn, den<br />
ZAMG-Meteorologen Gerhard Hohenwarter<br />
jun., abgefärbt. Der Junior<br />
ist mittlerweile offiziell für die Messungen<br />
im Eiskar zuständig. Ähnlich<br />
wie die Villacher Familie ziehen die<br />
gewaltigen alpinen Eismassen auch<br />
die Gletscherforscherin Andrea Fischer<br />
und den Alpin-Fotografen<br />
Bernd Ritschel seit Jahrzehnten in ihren<br />
Bann. Sosehr, dass die beiden<br />
nach über drei Jahren Vorbereitung<br />
kürzlich ihr Buch „Alpengletscher -<br />
Eine Hommage“ fertiggestellt haben.<br />
„Bernd Ritschel als Fotograf und ich<br />
als Wissenschafterin sind unabhängig<br />
voneinander seit Jahrzehnten im<br />
Hochgebirge unterwegs. Am Beginn<br />
des Buchprojekts stand der uns verbindende<br />
Gedanke, dass es zum Phänomen<br />
Gletscher noch viel zu vermitteln<br />
gibt“, erzählt Andrea Fischer.<br />
„Die Gletscher anders zu betrachten,<br />
ihr Wesen darzustellen, Umbrüche<br />
und Veränderlichkeit zu zeigen, aber<br />
auch die Schönheit und Stille emotional<br />
zu vermitteln, all das wollen wir<br />
mit dem Buch“, betont die Gletscherforscherin.<br />
Auf den ersten Blick ist<br />
das Buch ein prächtiger Bildband.<br />
Wer zu lesen beginnt, findet Hintergrundinformationen<br />
zum Klima, zur<br />
Gletscherforschung u.v.m., die griffig<br />
und verständlich aufbereitet sind.<br />
„Insgesamt wollen wir mit dem Buch<br />
erreichen, dass im Kopf des Lesers<br />
eine eigene, persönliche Gletscher-Geschichte<br />
entsteht. Die ersten<br />
Rückmeldungen bestätigen, dass uns<br />
das gelungen ist“, freut sich Fischer.<br />
„Es war für mich in jungen Jahren<br />
das Faszinierendste und Intensivste<br />
am Bergsteigen, mit Steigeisen ausgerüstet<br />
einen Gletscher zu betreten.<br />
Das war der Beginn einer bis heute<br />
andauernden Leidenschaft“, berichtet<br />
Fotograf Bernd Ritschel. Aus fotografischer<br />
Sicht seien die Gletscher für<br />
ihn besonders spannend, gerade wegen<br />
ihrer beständigen Veränderung.<br />
„Sie zeigen uns in wahrnehmbarer<br />
Geschwindigkeit, auf einer Scala von<br />
Jahren und Jahrzehnten, dass sich die<br />
DAS EISKAR<br />
• Das Eiskar ist Österreichs<br />
südlichster Gletscher und der<br />
einzige in den südlichen Kalkalpen<br />
in Österreich<br />
• Lage: Karnische Alpen, westlich<br />
des Plöckenpasses, unterhalb<br />
der Kellerwand<br />
(Kollinkofel, 2691 m & Kellerspitzen,<br />
2774 m)<br />
• Einer der am niedrigsten liegenden<br />
Gletscher der Alpen<br />
(2120 m bis 2370 m)<br />
• Fläche: etwa 15 Hektar<br />
• Erreichbarkeit: weit, sehr<br />
schwierig, keine markierten<br />
Wege<br />
• Tourentipp: Das Eiskar „von<br />
oben“, vom Kollinkofel (2691<br />
m). Prächtige, fordernde Alpintour<br />
inklusive leichter Kletterpassagen<br />
vom Plöckenpass<br />
auf markierten Steigen<br />
DIE HOHEN-<br />
WARTERS<br />
• Gerhard Hohenwarter sen. ist<br />
pensionierter Professor für<br />
Geografie und Geschichte am<br />
Gymnasium Villach-Perau<br />
• Gerhard Hohenwarter jun. ist<br />
Meteorologe und Mitarbeiter<br />
der ZAMG Kärnten<br />
• Infos: Berg-Blog von Gerhard<br />
Hohenwarter jun.<br />
www.feiersinger.jimdo.com<br />
Welt ändert“, fasst Forscherin Fischer<br />
zusammen. „In den letzten Jahren bin<br />
ich, ausgelöst durch das starke<br />
Schrumpfen, bezogen auf Gletscher,<br />
immer trauriger geworden. Durch die<br />
Arbeit am Buch hat sich meine Sichtweise<br />
gewandelt. Dort wo noch vor<br />
wenigen Jahren Eis war, wird es grün<br />
und es wachsen wunderschöne Blumen.<br />
Das Gletscher-Vorfeld hat seine<br />
eigene Faszination“, ist der Fotokünstler<br />
von der Anpassungsfähigkeit<br />
der Natur begeistert.<br />
Rückzug seit 1850<br />
„Seit dem Höhepunkt der letzten<br />
kleinen Eiszeit um 1850 gehen Gletscher<br />
mit zweimaliger Ausnahme –<br />
um 1920 und 1965 bis 1980 – tendenziell<br />
zurück. Kleine Gletscher wie<br />
das Eiskar sind während der Erholungsphasen<br />
sogar ein wenig gewachsen“,<br />
weiß Gerhard Hohenwarter.<br />
„Der Unterschied zu früher ist, dass<br />
sich die Erwärmung durch Zutun des<br />
Menschen extrem beschleunigt“, ana-<br />
104 <strong>SPORTaktiv</strong>
Beeindruckendes,<br />
ewiges Eis am<br />
Gepatschferner,<br />
festgehalten<br />
von<br />
Fotokünstler<br />
Bernd<br />
Ritschel.<br />
ALPENGLETSCHER<br />
Zwei leidenschaftliche Gletscherliebhaber – Wissenschafterin<br />
Andrea Fischer und Alpinfotograf Bernd Ritschel<br />
– haben Verlagsprofis (Tyrolia) und Druck-Künstler<br />
(Printer Trento) mit ihrer Begeisterung angesteckt.<br />
Nur so lässt sich das Entstehen dieses prächtigen,<br />
informativen Buchs erklären. „Alpengletscher – Eine<br />
Hommage“ setzt einem Phänomen, das es schon in wenigen Jahrzehnten<br />
so nicht mehr geben wird, ein informativ-emotionales Denkmal.<br />
Das Buch: Alpengletscher – Eine Hommage, von Andrea Fischer und<br />
Bernd Ritschel. 256 Seiten, Tyrolia-Verlag, <strong>2020</strong>, € 39,–<br />
Infos: www.tyroliaverlag.at<br />
A. Fischer www.oeaw.ac.at | B. Ritschel www.lightwalk.de<br />
lysiert Fotokünstler Ritschel. „Den statischen<br />
Gletscher gibt es nicht. Sie waren<br />
und sind immer in Bewegung.<br />
Auch, dass sie seit 1850 zurückgehen,<br />
ist Faktum. Neu sind die besonders starken,<br />
sichtbaren Rückgänge. Die Gletscher<br />
zeigen uns beispielhaft vorweggenommen,<br />
zu welchen Auswirkungen die<br />
Erwärmung in der zweiten Hälfte des<br />
Jahrhunderts führen dürfte“, erläutert<br />
Wissenschafterin Fischer. „Aus heutiger<br />
Sicht bleibt uns die gletscherungünstige<br />
Klimaentwicklung erhalten. Das führt<br />
dazu, dass in 30 bis 40 Jahren das Eiskar<br />
abgeschmolzen und nur noch am<br />
Wandfuß ein kleiner Eissaum erhalten<br />
sein dürfte“, erwartet der Villacher<br />
Professor.<br />
MEINE NR. 1 BEI<br />
OUTDOORHOSEN<br />
Neu: Norit 2.0 mit PFC-freier Ausrüstung<br />
und innovativem, elastischem Hosenbund.<br />
Auch als Herren-Modell erhältlich.<br />
UVP ab 119,95 €<br />
www.maier-sports.com/wanderhosen
Der Nationalpark Hohe Tauern Osttirol und <strong>SPORTaktiv</strong> laden ein ins:<br />
AM ISELTRAIL: WEITWANDERN<br />
BIS ZUM GLETSCHERTOR<br />
17.–20. September <strong>2020</strong> (Do.–So.)<br />
24.–27. September <strong>2020</strong> (Do.–So.)<br />
• 1 x Nächtigung inkl. HP in der Nationalparkgemeinde<br />
Matrei, 1x Nächtigung inkl. HP in der Nationalparkgemeinde<br />
Prägraten am Großvenediger, 1x Übernachtung<br />
inkl. HP auf der Clarahütte (Mehrbettzimmer)<br />
• 3 geführte Touren inkl. Test-Ferngläsern von<br />
Swarovski Optik<br />
• Lunchpakete für die Touren am Freitag & Samstag<br />
• Gratis-Bergschutz der Nürnberger Versicherung<br />
für die Dauer des Camps (optional)<br />
• Rücktransfer von Prägraten am Großvenediger nach<br />
Matrei in Osttirol<br />
• Preis: € 380,– im DZ; € 399,– im EZ, exklusive Kurtaxe<br />
(Hüttenübernachtung immer im Mehrbettzimmer)<br />
PROGRAMM<br />
Do.: Anreise, gemeinsames Abendessen und<br />
Kennenlernen<br />
Fr.: Tour durch das idyllische Virgental mit einem<br />
Nationalpark-Ranger nach Prägraten am Großvenediger<br />
(ca. 15,5 km/500 hm bergauf, 5–6 h Gehzeit);<br />
Abendessen und Übernachtung in Prägraten<br />
am Großvenediger<br />
Sa. (Variante 1): anspruchsvolle Tour mit Nationalpark-Ranger<br />
Richtung Gletschertor über die Clarahütte<br />
(ca. 23 km/1200 hm bergauf, 7–8 h Gehzeit);<br />
Sa. (Variante 2): mittelschwere Tour mit Nationalpark-Ranger<br />
über das Umbaltal bis zur Clarahütte<br />
(ca. 12,8 km/850 hm bergauf, 4,5 h Gehzeit);<br />
gemeinsamer Ausklang inkl. Abendessen und<br />
Übernachtung auf der Clarahütte (2038 m)<br />
So.: Frühstück und gemeinsamer Abstieg nach<br />
Prägraten (ca. 7 km/700 hm bergab, 2 h Gehzeit),<br />
Rücktransfer nach Matrei<br />
ANMELDUNG<br />
17.–20. September <strong>2020</strong>:<br />
Hotel Hinteregger Matrei<br />
+43 48 75/65 87<br />
info@hotelhinteregger.at<br />
24.–27. September <strong>2020</strong>:<br />
Alpenparks Montana-<br />
Matrei<br />
+43 48 75/510 20<br />
matrei@alpenparks.at<br />
Buchungskennwort:<br />
„<strong>SPORTaktiv</strong>-Nationalparkcamp <strong>2020</strong>“<br />
Infos zum Nationalpark Hohe Tauern unter<br />
nationalpark.osttirol.com<br />
DAS ANGEBOT:<br />
3 ÜBERNACHTUNGEN<br />
UND GEFÜHRTE<br />
TOUREN MIT EINEM<br />
NATIONALPARK-<br />
RANGER AB € 380,–<br />
DEINE GESCHENKE<br />
1x Thule-Stir-35L-Rucksack,<br />
1 Paar CEP-Merinosocken,<br />
1x Microfiber-Mütze von Buff,<br />
1x Peeroton-Paket,<br />
1x Ultrasun Sonnenschutz<br />
TEILNEHMER<br />
max. 20 Personen<br />
106 <strong>SPORTaktiv</strong>
NATIONALPARK HOHE TAUERN WANDERCAMP<br />
www.sportaktiv.com<br />
Fotos: Umbalfälle Nationalpark Hohe Tauern Martin Lugger<br />
AlpenParks Montana Matrei<br />
DIE UNTERKÜNFTE<br />
17.–20. September <strong>2020</strong>: Hotel Hinteregger, Gasthof Islitzer<br />
und Clarahütte<br />
24.–27. September <strong>2020</strong>: AlpenParks Montana Matrei,<br />
Hotel Heimat – das Natur-Resort und Clarahütte<br />
Ein Wochenende im Herzen des Nationalparks Hohe Tauern<br />
im idyllischen Virgental, eine geführte Tour zu den spektakulären<br />
Umbalfällen und einen Einblick in die unglaubliche<br />
Welt des ewigen Eises: Das alles können 20 unserer Leserinnen<br />
und Leser beim Nationalpark-Hohe-Tauern-Camp in Osttirol von<br />
17. bis 24. September und von 24. bis 27. September erleben.<br />
Das Camp verspricht für passionierte Wanderer und Naturbegeisterte<br />
ein Highlight zu werden: Wir erwandern drei von fünf<br />
Etappen des neuen Iseltrails, welcher von der Bezirkshauptstadt<br />
Lienz bis nach Prägraten führt. Während der gesamten Tour<br />
werden wir von einem Nationalpark-Ranger begleitet. Die Wanderung<br />
startet am Freitag mit der offiziellen dritten Etappe des<br />
Iseltrails, die von Matrei in Osttirol bis nach Prägraten am Großvenediger<br />
führt. Auf diesem Streckenabschnitt zeigt die Isel ihre<br />
ungestüme Seite: Wuchtige Katarakte und die markante Schluchtwildnis<br />
lassen jedes Abenteurerherz höherschlagen.<br />
Nach Übernachtung in der Nationalparkgemeinde Prägraten teilt<br />
sich die Gruppe am Samstagmorgen: Beide Gruppen wandern über<br />
das romantische Umbaltal zur 2038 m hoch gelegenen Clarahütte,<br />
wobei die erste Gruppe ein wenig früher startet, um noch weiter<br />
taleinwärts Richtung Gletschertor des beeindruckenden Umbalkees<br />
zu gehen. Diese Tour ist anspruchsvoll. Als Alternative endet die<br />
mittelschwere Wanderung der zweiten Gruppe bei der Clarahütte.<br />
Ausgerüstet mit Ferngläsern und Teleskopen von SWAROVSKI<br />
OPTIK ergibt sich auch so manche Wildtierbeobachtung im Nationalpark.<br />
Mit dem Blick durch die hochwertige Fernoptik sind<br />
wir ganz nah am Geschehen, ohne die Tiere in ihrem geschützten<br />
Lebensraum zu stören.<br />
Die Weitwanderer beider Gruppen erwartet ein Einblick in die<br />
atemberaubende Welt des letzten unverbauten Gletscherflusses<br />
Österreichs. Der Natur-Kraft-Weg „Umbalfälle“ mit mehreren<br />
Aussichtsplattformen lässt jeden die Kraft und Urgewalt des<br />
Wassers hautnah erleben. Während man die Natur in vollen Zügen<br />
genießt, erzählt der Nationalpark-Ranger Spannendes zum<br />
Element Wasser und zum Wasserreichtum der Hohen Tauern.<br />
Bei einem gemütlichen Abendessen auf der Clarahütte, mitten<br />
in der Kernzone des Nationalparks, lassen wir den erlebnisreichen<br />
Tag gemeinsam ausklingen. Nach der Nacht in den Bergen auf<br />
2038 m Seehöhe steht am Sonntag noch der gemeinsame Abstieg<br />
auf dem Programm.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
107
MUT<br />
TUT<br />
GUT<br />
... GERADE IN UNSICHEREN<br />
ZEITEN. ANTJE VON DEWITZ<br />
BESCHREITET MIT DEM OUTDOOR <br />
AUSSTATTER VAUDE EINEN<br />
MUTIGEN, WEIL RUNDUM NACH<br />
HALTIGEN WEG. WIE SICH EIN<br />
UNTERNEHMEN ÖKOLOGISCH,<br />
SOZIAL UND ERFOLGREICH<br />
FÜHREN LÄSST, BESCHREIBT<br />
SIE JETZT IN EINEM BUCH – MIT<br />
SPANNENDEN ERKENNTNISSEN.<br />
VON CHRISTOF DOMENIG<br />
Im Jänner <strong>2020</strong> war die Klimakrise<br />
das beherrschende Thema – was sich<br />
auch auf der ISPO, der weltgrößten<br />
Sportartikelmesse in München, zeigte.<br />
So „grün“ hat sich die Sport- und<br />
vor allem die Outdoorbranche nie zuvor<br />
präsentiert. Dann kam der März, Corona,<br />
der Lockdown und die wirtschaftlichen<br />
Turbulenzen. Erzwungene Total-<br />
entschleunigung für viele, sehr viel Ungewissheit<br />
allerorts – aber etwa auch die<br />
Tatsache, dass sich in Städten die Luftgüte<br />
schlagartig besserte ...<br />
Der perfekte Zeitpunkt für das Einleiten<br />
der „grünen Wende“, an der aufgrund<br />
der Klimakrise kein Weg vorbeiführt?<br />
Manche Trendforscher sahen jedenfalls<br />
schon den Übergang zu einer<br />
„Postwachstumsgesellschaft“ eingeläutet.<br />
Andere wiederum sahen gerade im Lockdown<br />
und den daraus folgenden und<br />
noch zu erwartenden wirtschaftlichen<br />
Entwicklungen den Beweis dafür, dass<br />
nur eine auf stetiges Wachstum ausgerichtete<br />
Wirtschaft in der Lage ist, aufgebauten<br />
Wohlstand zu erhalten und soziale<br />
Krisen zu verhindern.<br />
Fotos: Vaude<br />
108 <strong>SPORTaktiv</strong>
Antje von Dewitz, Geschäftsführerin<br />
des von ihrem Vater gegründeten Outdoorunternehmens<br />
Vaude, hat ihr Buch<br />
„Mut steht uns gut“ bereits vor der Coronakrise<br />
fertiggestellt. Sie beschreibt darin,<br />
wie sich Vaude seit ihrem Antritt der<br />
Geschäftsführung 2009 von einer Outdoormarke<br />
mit einzelnen Nachhaltigkeitsprojekten<br />
gewandelt hat – zu einem<br />
Unternehmen, das Nachhaltigkeit, Ökologie<br />
und einen fairen Umgang mit Menschen<br />
zur bestimmenden Unternehmens-DNA<br />
machte. Und das nicht nur<br />
in Deutschland, sondern etwa auch bei<br />
den asiatischen Textilherstellern, mit denen<br />
Vaude zusammenarbeitet.<br />
Der Weg funktioniert auch wirtschaftlich:<br />
Zwischen 2009 und 2019 haben<br />
sich Umsatz und Eigenkapital verdoppelt.<br />
Zugleich wurde der Outdoorausrüster<br />
mehrfach für sein ökologisches und soziales<br />
Engagement ausgezeichnet, unter anderem<br />
mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis.<br />
Vaude gilt als Nachhaltigkeitspionier.<br />
Unternehmen lassen sich erfolgreich<br />
führen, ohne dass es auf Kosten von<br />
Mensch und Natur geht, ist Antje von<br />
Dewitz überzeugt – auch Corona ändert<br />
nichts daran, wie die Unternehmerin und<br />
vierfache Mutter im Interview erklärt.<br />
Auf der heurigen ISPO präsentierte sich<br />
die Sport- und insbesondere die Outdoorbranche<br />
so „grün“ wie noch nie.<br />
Empfanden Sie das auch so?<br />
Definitiv. Wobei sich schon zuvor zeigte,<br />
dass Jahr für Jahr immer mehr Unternehmen<br />
in unserer Branche dem Thema<br />
mehr Raum gaben. Wir als nachhaltige<br />
Marke spüren das sehr deutlich, dass immer<br />
mehr Menschen ein stärkeres Bewusstsein<br />
für Fragen der Nachhaltigkeit,<br />
Ökologie, Fairness entwickeln. Aber es<br />
stimmt: <strong>2020</strong> war das sicher noch deutlicher<br />
als jemals zuvor merkbar.<br />
Sie setzten sich 2009 das Ziel, Vaude<br />
zum nachhaltigsten Unternehmen der<br />
Outdoorbranche in Europa zu machen.<br />
Ist die aktuelle Stimmung – Fridays for<br />
Future – für Sie eine Bestätigung, vielleicht<br />
auch eine Genugtuung?<br />
Als Teil der globalen Textilbranche war<br />
für uns immer klar, dass wir nicht ein Teil<br />
des Problems, sondern ein Teil der Lösung<br />
sein wollen. Global gesehen haben<br />
sich die Probleme in den letzten Jahren<br />
dennoch leider verschärft. Von einer Genugtuung<br />
oder eher Bestärkung kann<br />
man insofern sprechen, als sich unser<br />
Weg nach zehn Jahren auch wirtschaftlich<br />
als erfolgreich herausgestellt hat. Früher<br />
sind wir schon öfters belächelt worden.<br />
Aber klar: Als Mutter von vier Kindern<br />
würde ich mir wünschen, dass noch<br />
viel mehr Unternehmen ebenfalls Verantwortung<br />
wahrnehmen würden.<br />
Wie geht es Ihrem Unternehmen nach<br />
dem Lockdown ab März? Was bedeutet<br />
„Mut“ für Sie jetzt in der Krise?<br />
Für uns wie für die meisten Unternehmen<br />
sind einmal die Umsätze von einem<br />
Tag auf den anderen komplett weggebrochen.<br />
Wir haben rund zwei Monate gebraucht,<br />
um uns zu stabilisieren. Wir erinnerten<br />
uns aber auch an andere Krisen,<br />
etwa die Finanzkrise 2008. Damals hat<br />
die Outdoorbranche sogar Rückenwind<br />
bekommen. Die kleine Reise vor der<br />
Haustür, das Draußensein in der Natur<br />
haben an Wert gewonnen. Wir sind optimistisch<br />
geblieben und haben unsere Investitionen<br />
nicht gestoppt, im Vergleich<br />
zu manch anderen in der Textilbranche,<br />
die gleich ganze Kollektionen gecancelt<br />
haben. Wir haben auch nur einen kleinen<br />
Teil unserer Leute auf Kurzarbeit geschickt.<br />
Den Juni haben wir schon wieder<br />
mit einem Plus abgeschlossen. Mut in der<br />
Krise bedeutet für mich, trotz aller<br />
Schwierigkeiten seinen Werten treu zu<br />
bleiben, verantwortungsvoll und zuversichtlich<br />
zu agieren und für seine Haltung<br />
einzustehen.<br />
Sie schreiben, dass selbst Vaude-Kunden<br />
preissensibel sind: Ist ein Produkt<br />
zu teuer, wird es nicht gekauft. Sehen<br />
Sie dieses Problem jetzt noch verschärft,<br />
wo viele Menschen in Kurzarbeit<br />
sind – dass viele<br />
noch mehr auf<br />
den Preis achten?<br />
Lustkäufe bleiben<br />
jetzt eher aus. Corona<br />
hat vielen gezeigt,<br />
dass wir eigentlich<br />
nicht so viel brauchen.<br />
Aber das ist<br />
letztlich ein Gedanke,<br />
der uns entgegenkommt.<br />
Weil wir un-<br />
DIE KLEINE<br />
REISE VOR DER<br />
HAUSTÜR, DAS<br />
DRAUSSENSEIN<br />
IN DER NATUR<br />
HABEN AN WERT<br />
GEWONNEN.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
109
seren Kunden viel Mehrwert liefern, indem<br />
etwa die Produkte reparierbar und<br />
langlebig sind. Den Gedanken, dass unsere<br />
Kunden hochwertiger und deshalb weniger<br />
oft kaufen, verfolgen wir seit Jahren.<br />
Momentan ist es so, dass wir mit dieser<br />
Ausrichtung kontinuierlich neue Kunden<br />
dazugewinnen.<br />
Was man aber klar sagen kann, ist, dass<br />
die Bereitschaft, mehr für ein Produkt<br />
auszugeben, stark davon abhängt, wie gut<br />
man mit den Hintergründen vertraut ist.<br />
Man muss die ökologischen und sozialen<br />
Herausforderungen von textiler Produktion<br />
kennen, um den Mehrwert von nachhaltigen<br />
Produkten schätzen zu können.<br />
Wir schulen Händler und Verkäufer daher<br />
regelmäßig in unserem „Green Shape<br />
Campus“: Dadurch gewinnen sie die<br />
Kompetenz, nachhaltige Themen kompetent<br />
und überzeugend zu erklären. Wir<br />
haben die Erfahrung gemacht, dass die<br />
Bereitschaft bei Kunden dann höher ist,<br />
mehr auszugeben.<br />
Vielen fehlt wohl dennoch nach wie<br />
vor weniger der Wille als der Durchblick,<br />
um nachhaltig und fair zu konsumieren.<br />
In der Outdoorbranche gibt es<br />
viele Gütesiegel, manche sprechen<br />
vom Gütesiegeldschungel. Woran können<br />
sich Outdoorsportler orientieren?<br />
Einerseits ist es ein Dschungel, die Komplexität<br />
ist hoch – auf der anderen Seite<br />
sind es dann doch nicht so viele Gütesiegel,<br />
die auch wirklich gut sind. Mit<br />
„Green-Shape“ haben wir ein eigenes Gütesiegel<br />
geschaffen, basierend auf den<br />
strengsten anerkannten Textil- und Umweltstandards,<br />
um einerseits unseren<br />
Kunden Orientierung zu geben und um<br />
andererseits auch für unsere Produktentwicklung<br />
klare Richtlinien zur Verfügung<br />
zu stellen. Gütesiegel dienen auch einer<br />
Marke intern als wichtiger Wegweiser.<br />
Durch Corona erscheinen die Themen<br />
des Buchs noch aktueller: Viele sehen<br />
jetzt die Chance für einen Wandel Rich-<br />
Vaude-Gebäude mit Kletterwand,<br />
die Unternehmenskultur basiert auf Vertrauen.<br />
NACHHALTIGES WIRTSCHAFTEN<br />
WIRD IMMER MEHR ZU<br />
EINER KERNKOMPETENZ, UM<br />
ZUKUNFTS FÄHIG ZU BLEIBEN.<br />
tung Nachhaltigkeit, Klimarettung –<br />
andere können das Schlagwort „Chance<br />
in der Krise“ nicht mehr hören. Wie<br />
sehen Sie das?
Aus der Sicht von Kunden und Bürgern war und ist es<br />
tatsächlich eine Chance. Man hatte Zeit zu reflektieren,<br />
war auf sich selbst verwiesen, konnte nachdenken: „Was<br />
ist mir eigentlich wirklich wichtig?“. Was innerlich gärt,<br />
kommt an die Oberfläche, eine Krise wirkt hier wie ein<br />
Katalysator. Man kann sich auch überlegen: Wie trage<br />
ich selber dazu bei, Druck auf Marken in Richtung<br />
Nachhaltigkeit auszuüben. Ob die Politik die Chance<br />
ergreift, um Veränderungen voranzutreiben, ist eine andere<br />
Frage.<br />
CL COMPANION<br />
DIE FREIHEIT,<br />
MEHR ZU<br />
ERLEBEN<br />
Verstehen Sie, wenn Unternehmer sagen: „Nachhaltigkeit,<br />
Ökologie und Fairness sind schöne Werte,<br />
aber das kann ich mir in der derzeitigen Lage nicht<br />
leisten?“<br />
Ich verstehe das einerseits sehr gut, weil sich viele in einem<br />
richtigen Existenzkampf befinden. Gleichzeitig ist<br />
es jedoch so, dass nachhaltiges Wirtschaften immer<br />
mehr zu einer Kernkompetenz wird, um zukunftsfähig<br />
zu bleiben. Auch im Hinblick auf die Erwartungen der<br />
Konsumenten, die sich im Kaufverhalten abbilden, stellt<br />
sich heute weniger die Frage, ob sich ein Unternehmen<br />
Nachhaltigkeit leisten kann, sondern vielmehr: Kann<br />
man es sich noch leisten, nicht nachhaltig zu sein?<br />
Welche Form von Mut würden Sie sich von den Kunden,<br />
also den Outdoorsportlern wünschen?<br />
Ich würde mir zunächst einmal das Bewusstsein wünschen,<br />
dass Konsumenten heute auch Macht haben.<br />
Nicht nur durch ihre Kaufentscheidung, sondern auch<br />
durch die Möglichkeit, kritisch zu sein und Fragen zu<br />
stellen. Man kann im Geschäft freundlich, aber kritisch<br />
nachfragen, wie Produkte hergestellt werden oder wofür<br />
Label stehen. Viele finden eine gewisse Haltung eigentlich<br />
gut, trauen sich aber nicht das zu äußern. Hierfür würde<br />
ich mir von möglichst vielen den Mut wünschen ihrer<br />
Haltung eine Stimme zu geben.<br />
ANTJE VON DEWITZ<br />
Geb. 1972, ist seit 2009 Geschäftsführerin von VAUDE.<br />
Outdoortextilien, Schuhe, Ruck säcke, Taschen oder Zelte<br />
gehören zur Kollektion. Das in Tettnang/Obereisenbach (D)<br />
in der Nähe des Bodensees angesiedelte Familienunternehmen<br />
wurde 1974 von Antje von Dewitz’ Vater Albrecht<br />
gegründet, hat aktuell rund 500 Mitarbeiter/-innen und ist<br />
vielfach für soziales und ökologisches<br />
Engagement ausgezeichnet. 70 Prozent<br />
der Beschäftigten und 40 Prozent der<br />
Führungskräfte sind Frauen.<br />
Buch: „Mut steht uns gut! Nachhaltig,<br />
menschlich, fair – mit Haltung zum<br />
Erfolg“, Benevento <strong>2020</strong>, € 20,–<br />
www.vaude.com<br />
SEE THE UNSEEN
WANDERN WIRD<br />
ZUM HOCHGENUSS<br />
Was genau ist „HÜTTENKULT“? Schnell<br />
erklärt: Die Aktion macht Lust auf<br />
kulinarisches Wandern durch den<br />
grenzüberschreitenden Genussraum Villach, wobei<br />
jede der teilnehmenden zwölf Hütten eine andere<br />
kultige Spezialität auftischt. In einem Booklet sind<br />
alle teilnehmenden Wirtsleute mit ihren Hütten<br />
und Spezialitäten vermerkt, außerdem werden dort<br />
die Wanderrouten zu den Hütten genau beschrieben.<br />
Direkt auf den Hütten können sich wandernde<br />
Genussfreunde dann einen Stempelpass geben<br />
lassen und diesen auf jeder Einkehr abstempeln<br />
lassen. Wer bis 1. November mindestens vier<br />
Stempel gesammelt hat und den Pass einsendet,<br />
nimmt an einer Verlosung teil.<br />
Heuer kann man sich auf zwei neue teilnehmende<br />
Kulthütten freuen: Das Rifugio Pellarini beim<br />
Wischberg im Gemeindegebiet von Tarvis (I) mit<br />
Zehn Kärntner Hütten<br />
sowie je eine in Italien und<br />
Slowenien laden zum<br />
„HÜTTENKULT“ ein. Speck<br />
und Käse, Apfelstrudel oder<br />
Hirschragout schmecken<br />
schließlich nach einer<br />
ordentlichen Wanderung<br />
besonders gut.<br />
Wirt Giorgio sowie die legendäre Klagenfurter Hütte<br />
von Wirt Roland am Fuße des Kosiaks im Kärntner<br />
Bärental. Zehn der Hütten liegen in der Region Villach<br />
– Faaker See – Ossiacher See, eine in Italien und eine in<br />
Slowenien. Auf der „Koča v Krnici“ in Kranjska Gora<br />
(Slo) servieren Milena und Marko Pustotnik eine „Jota“,<br />
einen slowenischen Eintopf aus Kartoffeln, Bohnen,<br />
Fotos: Region Villach Tourismus/Michael Stabentheiner & Infrastil<br />
112 <strong>SPORTaktiv</strong>
MEHR INFOS<br />
Region Villach Tourismus GmbH.<br />
T. +43 42 42/42 0 00<br />
E-Mail: office@region-villach.at<br />
www.visitvillach.at<br />
www.huettenkult.at<br />
Rettich, Knoblauch, Graupen und – wer möchte<br />
– mit Speck.<br />
Alle teilnehmenden Hütten sind auf unterschiedlich<br />
schwierigen Wanderungen zu erreichen.<br />
Lediglich die Rosstratte-Hütte im Naturpark<br />
Dobratsch können Kulinarikfans auch mit dem<br />
Auto ansteuern. Hier serviert Johannes Staudacher<br />
die landestypischen Kärntner Nudeln. So gestärkt,<br />
schafft man dann den Anstieg zur nächsten<br />
HÜTTENKULT-Hütte, dem Dobratsch-Gipfelhaus,<br />
ganz locker – dort, auf 2166 Meter Seehöhe,<br />
gibt es unter anderem verschiedene kräftigende<br />
Suppen.<br />
Erst wandern, dann<br />
feine regionale<br />
Spezialitäten<br />
genießen – der<br />
HÜTTENKULT<br />
rund um Villach lädt<br />
zum Wandern und<br />
Einkehren ein.<br />
Im Wandergebiet der Gerlitzen Alpe steht auf<br />
der Pöllingerhütte mit dem Hirschragout ebenfalls<br />
Wild auf der Karte, selbst erlegt von Wirt und Jäger<br />
Karl Peternell. Johann Maiers Empfehlung auf<br />
der Neugarten-Almseehütte lautet: „Wasser, Brot<br />
und Speck“ – gemeint ist eine ordentliche Jause<br />
mit einem guten Schnapserl.<br />
Am Wöllaner Nock, auf der Geigerhütte<br />
(Familie Aichholzer), gibt’s Hirschnudeln – mit<br />
Hirschfleisch gefüllte Kärntner Nudeln. Wirtin<br />
Andrea Jessenitschnig serviert auf der ebenfalls am<br />
Wöllaner Nock gelegenen Walderhütte ihre selbst<br />
gemachte Haussulze. In der Schwarzseehütte der<br />
Familie Pirker am Verditz darf man sich auf eine<br />
zünftige Brettljause freuen.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
113
ZWISCHEN<br />
SEEBLICK UND GIPFELGLÜCK<br />
Vom Lesachtal über die Region Nassfeld-Pressegger<br />
See bis zum Weissensee erstreckt sich die Kärntner<br />
World of Mountains & Lakes. Hier erleben Bikeund<br />
Wanderfans grenzenlose Glücksmomente<br />
zwischen Berg und See.<br />
WEITERE<br />
INFOS:<br />
nassfeld.at<br />
weissensee.com<br />
lesachtal.com<br />
Wer sich frei zwischen Berg- und<br />
See-Erlebnissen bewegen will,<br />
wird die World of Mountains &<br />
Lakes lieben. Mal unberührt, mal voller<br />
Erlebnisangebote, erstreckt sie sich vom<br />
Lesachtal über die Region Nassfeld-Pressegger<br />
See bis zum Weissensee. Diese Weitläufigkeit<br />
schafft eine Spielwiese grenzenloser<br />
Möglichkeiten.<br />
Mit 950 Kilometern MTB- und Radrouten<br />
erwartet euch hier die größte Bikeregion auf<br />
der Sonnenseite der Alpen. Allein das Nassfeld<br />
bietet acht Natur-Singletrails, einen Flow Trail<br />
sowie den 11,7 km langen „Lift & Bike Giro“.<br />
Dank der drei Sommerbergbahnen könnt ihr<br />
so viele Downhill- und Flow-Trail-Erlebnisse<br />
in einen Tag packen wie nirgendwo sonst. Ergänzt<br />
wird der Spaß um drei weitere Single<br />
Trails – ebenfalls per Bergbahn erreichbar –<br />
sowie herrliche Seenbiken-Angebote am Weissensee.<br />
Genussradler und Familien finden eine<br />
Vielzahl an leichten Strecken, darunter den<br />
R3-Radweg entlang der Gail.<br />
Biken, aber auch Wandern in neuen Dimensionen<br />
verspricht die Karnische Milchstraße.<br />
Sie lädt dazu ein, die Historie, Natur<br />
und Kultur der erwanderten Landschaft näher<br />
kennenzulernen. Spannende Geschichten erzählen<br />
über die Entstehung der Landschaft<br />
und die Menschen, die sie seit Jahrhunderten<br />
prägen. Mit Geotrails, Weitwanderwegen wie<br />
dem Karnischen und Gailtaler Höhenweg,<br />
atemberaubenden Gipfelanstiegen und Kletterabenteuern<br />
findet man alles, was Outdoor-Fans<br />
brauchen.<br />
Knapp 1000 Kilometer umfasst das Wanderwegenetz<br />
und schafft damit Platz für grenzenlose<br />
Natur- und Genusserlebnisse. Darunter<br />
das größte Almengebiet Europas, das wahre kulinarische<br />
Schätze bereithält, Slow Trails entlang<br />
der Seen oder Klettersteige, die echte Höhepunkte<br />
eures Urlaubs markieren werden.<br />
Fotos: NLW Tourismus Marketing GmbH.<br />
114 <strong>SPORTaktiv</strong>
specteyewear.com<br />
FLOW ist eine Performance Brille mit<br />
patentierter freischwebender Linse.<br />
Dadurch wird ein optimaler Tragekomfort<br />
und Luftstrom gewährleistet. Diese<br />
Sonnenbrille kommt mit einer Klarsicht-<br />
Wechsellinse und einem Hardcase.<br />
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DAS WANDERN<br />
IST DES WEBERS<br />
LUST<br />
WAS MACHT EIGENTLICH EIN<br />
WANDERCOACH UND WIE<br />
KOMMT MAN AUF DIE IDEE SO<br />
ETWAS ZU MACHEN? EINE GE-<br />
SCHICHTE ÜBER BUNDESBAHN,<br />
BAIKALSEE UND MASSGE-<br />
SCHNEIDERTE ERLEBNIS-VER-<br />
MITTLUNG VON NAH BIS FERN.<br />
VON KLAUS MOLIDOR<br />
Das ist das Märchen von<br />
Martin Weber, der seinen<br />
Träumen gefolgt ist, der seine<br />
Unangepasstheit letztlich<br />
so weit getrieben hat, bis ihn<br />
„das System“ aussortiert hat aus seinem<br />
sicheren Plätzchen in einer Nische und<br />
ihn hinausgetrieben hat, dorthin, wo er<br />
immer schon hin wollte: ins Freie, in die<br />
Natur, in die Welt. Allein: Es ist kein<br />
Märchen, sondern die Wirklichkeit.<br />
Aufgewachsen in Maria Enzersdorf,<br />
dort, wo Windräder stehen statt Bergen,<br />
wo das Land schon flach wie ein<br />
Brett ist und man bereits das Gefühl<br />
hat, man könnte bis zum Plattensee sehen,<br />
vor den Toren der Metropole<br />
Wien, dort nimmt die Geschichte über<br />
den Wandercoach ihren Ausgang. „Wir<br />
sind schon immer viel in den Bergen<br />
gewesen, Salzburg, Tirol, Vorarlberg“,<br />
erinnert sich der heute 55-Jährige. „Das<br />
hat damals die Leidenschaft entfacht.<br />
Das Hochgebirge hab ich als faszinierende<br />
Landschaft erlebt“, sagt Weber.<br />
Diese Prägung hat ihn nie wieder losgelassen.<br />
Ein Geografiestudium war daher<br />
die geradezu logische Folge. „Macht<br />
man eine Umfrage unter Geo-Studenten,<br />
geben 90 Prozent als Motiv an,<br />
dass sie gerne reisen und in die Berge<br />
gehen“, sagt Weber und lacht. Genauso<br />
ist es auch bei ihm. Und er landet: bei<br />
den ÖBB. „In einem guten Job in der<br />
Verkehrsplanung, irgendwann auch als<br />
Abteilungsleiter.“ Solide Karriere, sicherer<br />
Arbeitsplatz, alles auf Schiene.<br />
Aber latent bleibt die Unzufriedenheit,<br />
dass es das eben nicht ist. „Irgendwann<br />
Fotos: Martin Weber<br />
116 <strong>SPORTaktiv</strong>
in ich so in Konflikt mit dem System<br />
gekommen, wollte Dinge nicht mehr<br />
mittragen, dass ich gekündigt wurde.“<br />
47 Jahre ist er da alt. Ein Schock. „Ein<br />
schwerer Schock, denn ich war in einer<br />
extremen Nische und hab mich gefragt,<br />
was ich jetzt machen soll.“<br />
Und in der Krise besinnt er sich seiner<br />
Träume, seiner Prägung, gesteht<br />
sich laut ein, was er immer machen<br />
wollte: rausgehen, reisen, die Welt sehen.<br />
Die ums Eck und die ganz weit<br />
weg. Er macht die Ausbildung zum<br />
Wanderführer, beginnt Reiseplanung<br />
anzubieten, kommt aber auch hier bald<br />
wieder in Konflikte mit der Wirtschaftskammer,<br />
denn diesen Bereich<br />
decken die Reisebüros ab. Also justiert<br />
er nach und macht jetzt „Ausflugsbegleitung“.<br />
Weber bietet aber kein Portfolio an<br />
Tagestouren, Weitwanderungen oder<br />
längeren Reisen an, sondern schneidert<br />
nach Maß. Den ersten Stresstest dafür<br />
bescherte ihm dereinst seine damals<br />
14-jährige Tochter. „Papa, hat sie gesagt,<br />
ich will mit dir einen Urlaub mit<br />
RAUSGEHEN,<br />
REISEN, DIE WELT<br />
SEHEN. DIE UMS<br />
ECK UND DIE GANZ<br />
WEIT WEG.<br />
Pferden machen. Aber nur mit dir und<br />
den Pferden allein, sonst niemand.“<br />
Das war eine echte Challenge, denn<br />
wer vermietet schon Pferde an Fremde.<br />
Viel Recherche war da notwendig, am<br />
Ende stand ein Urlaub in Irland, in einem<br />
Cottage mit Pferden. „Wir waren<br />
ganz alleine und sind geritten und hatten<br />
eine wunderbare Zeit“, erinnert<br />
sich Weber. Rosamund Pilcher in echt<br />
quasi.<br />
Heute klärt er in Vorgesprächen die<br />
Wünsche der Kunden genau ab, neben<br />
Ziel und Dauer geht es auch darum,<br />
wie herausfordernd es sein soll. Oft haben<br />
die Gäste schon sehr genaue Vorstellungen.<br />
Manchmal muss er aber<br />
ganz genau zuhören und tüfteln, um<br />
die Bedürfnisse zu erfahren und danach<br />
das Ziel auszuwählen. „Eine Biobäuerin<br />
aus dem Weinviertel wollte einmal einfach<br />
irgendwohin, wo es besonders ist.<br />
Sie vertraue mir da voll“, erinnert sich<br />
Weber. Viel mehr Eckpunkte waren in<br />
dem Vorgespräch nicht auszumachen.<br />
Außer, dass Wasser dabei sein soll. Weber<br />
sucht nach einem besonderen Platz<br />
und fährt mit der Frau in die Schladminger<br />
Tauern, zum Klafferkessel.<br />
„Mitte Juni ist das noch fast polar. Die<br />
Seen sind teilweise noch gefroren gewesen.<br />
Eine traumhafte Gegend.“ Und<br />
genau das Richtige. „Die Dame hat gesagt,<br />
es war genau das, was sie sich vorgestellt<br />
hat.“<br />
Wieder hat es sich Weber also in einer<br />
Nische eingerichtet. Aber in einer,<br />
die ihn jetzt erfüllt, die Leidenschaft<br />
und Lebensunterhalt zusammenführt.<br />
Der Bedarf an Erlebnissen in der Natur<br />
steigt nämlich. Stetig. „Noch vor drei,<br />
vier Jahren waren Schneeschuhwande-<br />
KONTAKT<br />
Interessierte erreichen<br />
Martin Weber unter 0664/<br />
884 225 09 und unter<br />
ausflugundreise.at<br />
Egal, ob Tageswanderung in den heimischen<br />
Bergen oder zehn Tage im bizarren Eis des<br />
Baikalsees: Wandercoach Martin Weber<br />
schneidert Angebote für Wanderfreunde<br />
nach Maß.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
117
ungen kaum Thema, jetzt boomt das<br />
geradezu“, erzählt er aus der Praxis. Reiseziel,<br />
Planung, Navigation, all das bietet<br />
Weber an. Vor allem aber erklärt er<br />
seinen Gästen die Kulturlandschaft, vermittelt<br />
Wissen über Felsformationen,<br />
Gesteinsarten, Botanik. Wer mit ihm<br />
wandert, nimmt immer auch etwas mit,<br />
das über das reine Wandererlebnis hinausgeht.<br />
Zum Beispiel dass der „atlantische<br />
Himmel“ nicht auf der Firmament<br />
über dem Ozean beschränkt ist. „So<br />
nenne ich den Himmel, wenn die Kontraste<br />
besonders scharf sind. Das ist meist<br />
nach einem Wettersturz mit Regen so,<br />
wenn alles ausgeputzt wird und die Farben<br />
besonders klar sind“, erklärt Weber.<br />
Wer ist jetzt aber die klassische Klientel,<br />
die sich eine Reise zusammenstellen<br />
lässt und mit dem 55-jährigen Niederösterreicher<br />
wandert, und wohin vor allem.<br />
„Zu 95 Prozent sind es Frauen, alleine<br />
oder mit Freundinnen, die eine<br />
Tour oder Reise buchen. Von Anfang 40<br />
bis weit in die 80 hinein“, sagt Weber.<br />
Auch Familien sind darunter. Männer<br />
alleine so gut wie nie. „Die wollen sich<br />
nicht von einem anderen Mann führen<br />
lassen.“<br />
Bei den Reisezielen lässt es sich schon<br />
nicht mehr so klar eingrenzen. Vom<br />
Waldviertel bis Kirgistan, von den Niederen<br />
Tauern bis zu den Kap Verden,<br />
von der Buckligen Welt bis zum Baikalsee<br />
reicht das Spektrum. Er bietet seine<br />
Reisen auch Sommer wie Winter an.<br />
Vieles hat der unangepasste Erlebnis-Maßschneider<br />
gesehen, eine Destination<br />
hat ihn aber besonders beeindruckt:<br />
der Baikalsee in Sibirien. „Die<br />
Eisformationen sind einzigartig. Der See<br />
ist ja 800 Kilometer lang und du hast<br />
Schattierungen von grün, schwarz, blau,<br />
dazu Eishöhlen an den Ufern. Die Eisdecke<br />
ist zweieinhalb Meter dick, darauf<br />
kannst du mit dem Auto fahren. Dann<br />
gibt es heiße Quellen wo du bei minus<br />
30 Grad Außentemperatur in 40 Grad<br />
heißes Wasser steigst und badest.“<br />
Das Nahe im Fremden und das Fremde<br />
im Nahen fasziniert ihn. Darum sind<br />
seine Lieblingsplätze auch Wildalpen in<br />
VOM WALDVIERTEL<br />
BIS KIRGISTAN,<br />
VON DEN NIE-<br />
DEREN TAUERN<br />
BIS ZU DEN KAP-<br />
VERDEN, VON DER<br />
BUCKLIGEN WELT<br />
BIS ZUM BAIKAL-<br />
SEE REICHT DAS<br />
SPEKTRUM.<br />
der Hochsteiermark und der Nordwald<br />
im nördlichen Waldviertel an der tschechischen<br />
Grenze. Klar sind auch diese<br />
Gegenden schon touristisch erschlossen,<br />
es gebe aber immer noch die ganz große<br />
Einsamkeit in der Natur. „Man muss<br />
nur die große Geografenfrage ‚wo?‘ und<br />
‚wann?‘ beantworten.<br />
Auch wenn das Geschäft gut geht –<br />
ausschließlich davon leben kann Weber<br />
nicht. Also hat er noch einen<br />
20-Stunden-die-Woche-Job, richtig,<br />
bei den ÖBB. „Heute schätze ich das<br />
Unternehmen, das mir so viel Freiheit<br />
bietet, dass ich meine Arbeit geblockt<br />
erledigen kann und auch unter der<br />
Woche freinehmen kann, um Wanderreisen<br />
zu machen.“<br />
Letztlich hat Weber also das umgesetzt,<br />
was er immer machen wollte –<br />
und schätzt, dass er seine Leidenschaft<br />
beruflich ausleben kann. Auch wenn<br />
„sich nicht mehr alles ausgehen wird,<br />
was ich einmal machen wollte.“ Der<br />
Druck, dort und da und hierhin zu<br />
reisen, ist kleiner geworden. „Nur<br />
nach Patagonien möchte ich unbedingt<br />
noch einmal.“ Mit der Rückkehr<br />
in die bizarren Eiswelten am Baikalsee<br />
dürfte es sehr schwierig werden.<br />
„Die Eisdecke ist längst nicht mehr so<br />
dick, wie sie einmal war, und die Russen<br />
erteilen gerade keine Genehmigung<br />
mehr für das Fahren auf dem<br />
Eis. So wird es schwierig.“ Klimawandel<br />
hautnah erlebt. Vielleicht sollten<br />
auch die politischen Entscheidungsträger<br />
einmal eine Wanderreise mit<br />
Martin Weber buchen.<br />
118 <strong>SPORTaktiv</strong>
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OUT<br />
DOOR<br />
NEWS<br />
Fotos: Hersteller<br />
VAUDE BLEIBT DAS<br />
GROSSE VORBILD<br />
Als Outdoor-Unternehmen<br />
sieht sich VAUDE in der<br />
moralischen Pflicht,<br />
dem Klimaschutz<br />
nachzukommen und<br />
engagiert sich seit Langem<br />
für die Umwelt.<br />
Weitere Maßnahmen<br />
und eine ausführliche<br />
Klimabilanz:<br />
https://nachhaltigkeitsbericht.<br />
vaude.com/<br />
Seit 2012 ist der Firmenstandort in Tettnang<br />
am Bodensee mit allen Produkten klimaneutral.<br />
Das bedeutet, dass nicht vermeidbare<br />
CO2-Emissionen vollständig kompensiert<br />
werden. Der Einsatz von Ökostrom durch<br />
Photovoltaik, die Umstellung auf LED-Beleuchtung<br />
und ein umfassendes Mobilitätskonzept<br />
sind Beispiele der erfolgreichen<br />
Maßnahmen. Damit künftig alle Produkte<br />
klimaneutral werden, setzt sich VAUDE<br />
ehrgeizige Klimaziele in Form von Science<br />
Based Targets. Diese sind an Erkenntnissen<br />
der Klimaforschung ausgerichtet und ein<br />
Beitrag zur Einhaltung des 1,5-Grad-Ziels<br />
aus dem Pariser Klimaschutzabkommen.<br />
Maximale Ressourcenschonung sowie hohe<br />
Material- und Energieeffizienz ist die Devise.<br />
Bis 2024 sollen 90 % aller VAUDE-Produkte<br />
einen biobasierten oder recycelten<br />
Materialanteil von mehr als 50 % haben.<br />
Für die Sommerkollektion 2021 hat<br />
VAUDE eine Trekking-Hose mit biobasiertem<br />
Polyamid aus Rizinusöl angekündigt.<br />
Ein guter Weg ins postfossile Zeitalter!<br />
Fotos: Alwin Buchmaier, Vaude<br />
120 <strong>SPORTaktiv</strong>
St. Anton Sommerkarte<br />
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Dein Erlebnissommer in St. Anton am Arlberg mit<br />
Bergbahnnutzung, Yoga, Wandern, Golfen, Schwimmen,<br />
E-Biken, Bogenschießen, Fackelwanderung, Kinderprogramm<br />
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URLAUB<br />
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BACK TO THE ROOTS! IMMER MEHR MENSCHEN NUTZEN DEN<br />
CAMPINGPLATZ FÜR EINEN IM WAHRSTEN SINN DES WORTES<br />
BODENSTÄNDIGEN URLAUB. UND ZWAR NICHT ALS GEMÜTLICHEN<br />
MOBILEN „SCHREBERGARTEN“, SONDERN ALS NATURNAHEN<br />
AUSGANGSPUNKT FÜR SPORTLICHE AKTIVITÄTEN. EIN TREND, AUF<br />
DEN NUN IMMER MEHR CAMPINGPLATZBETREIBER ALS ANBIETER<br />
VON VERSCHIEDENSTEN OUTDOOR-AKTIVITÄTEN AUFSPRINGEN.<br />
VON THOMAS POLZER<br />
Fotos: Camping Sölden/Daniel Zangerl, Camping Schluga Hermagor<br />
Morgens um 7.30 Uhr steht<br />
Norbert Schluga jun. schon<br />
in voller MTB-Montur vor<br />
der Campingplatz-Rezeption, begrüßt<br />
munter ein Dutzend Campinggäste, die<br />
sich für die MTB-Einsteiger-Tour angemeldet<br />
haben. Familien mit Kindern,<br />
aber auch Pärchen und Singles wollen mit<br />
dem ortskundigen Biker die umliegende<br />
Gegend entdecken, zugleich aber auch einiges<br />
über die richtige MTB-Technik von<br />
einem lernen, der den Sport liebt und beherrscht.<br />
Rund drei Stunden dauert die<br />
Familientour über 18 km und 400 Höhenmeter,<br />
„da läuft dann nicht nur ordentlich<br />
der Schmäh“, sagt Norbert<br />
Schluga, „es entsteht auch eine Nähe mit<br />
den Gästen, manchmal auch Freundschaften.<br />
Die Leute kommen zufrieden<br />
zum Campingplatz zurück, haben was<br />
gelernt fürs Mountainbiken und die Natur<br />
genossen“.<br />
Norbert Schluga jun. führt die beiden<br />
Kärntner Campingplätze „Schluga-<br />
Camping“ in Hermagor und am Pressegger<br />
See mit ca. 3500 Personen am<br />
Platz bereits in dritter Generation. Zwei<br />
Plätze, die immer schon für sportliche<br />
Camper ausgerichtet waren, bereits der<br />
Großvater hatte ab den Sechzigern mit<br />
122 <strong>SPORTaktiv</strong>
Gästen hochalpine Wandertouren gemacht<br />
und in den Achtzigern die ersten<br />
MTB-Touren angeboten. „Damit war er<br />
sicher ganz früh Vorreiter für einen<br />
Trend, der sich in den letzten Jahren extrem<br />
verstärkt hat: Immer mehr Camper<br />
wollen sportlich aktiv ihren Urlaub verbringen.<br />
Ein Großteil unserer Gäste ist<br />
unternehmungslustig, sucht die Bewegung<br />
und zugleich die Erholung in der<br />
Der Campingplatz als Ausgangspunkt für einen<br />
aktiven, sportlichen, achtsamen Urlaub in der Natur<br />
spielt für immer mehr Camper eine große Rolle.<br />
Natur“, sagt Norbert Schluga, der bei<br />
den angebotenen Aktivitäten wie Wandern,<br />
Bersteigen, Radfahren,<br />
E-Bike-Fahren, MTB-Touren in verschiedensten<br />
Leistungslevels immer<br />
mehr Teilnehmer zählt.<br />
Aber auch am Campingplatz selbst<br />
kann sich das wöchentliche Sportprogramm<br />
– mit Badminton-, Tischtennisund<br />
Fußballturnieren, Beachvolleyball,<br />
Bogenschießen, Aquafitness, SUP etc.<br />
mit jedem 4-Sterne-Sporthotel messen<br />
und über die Infrastruktur mit Hallenbad,<br />
Naturschwimmteich, vier Saunen,<br />
Massage, Dampfbad wird alles geboten<br />
was das sportliche Herz zur Regeneration<br />
und Erholung braucht. Samt Kinderbetreuung,<br />
damit die Eltern auch mal allein<br />
eine Bergtour genießen können.<br />
Neben solchen aktiv von den Betreibern<br />
„bespielten“ Campingplätzen dominiert<br />
eine zweite klare Philosophie die<br />
Branche, wie sie etwa „Camping Sölden“<br />
praktiziert: Den Sportplatz gestalten<br />
die Natur und die örtlichen Bergbahnen<br />
– der Campingplatz liefert dazu<br />
die perfekte Infrastruktur. „Wir sind ein<br />
kleiner Campingplatz“, sagt Geschäftsführer<br />
Lukas Kneisl, „wir wollen und<br />
können keine eigenen Guides anbieten.<br />
Aber wir sind seit über 30 Jahren für<br />
Aktivcamper ein ideales Basislager, mit<br />
einer 85 m² großen Indoor-Kletterwand,<br />
einem videoüberwachten Bikeraum<br />
samt Werkstatt, einer Trailmap<br />
mit allen Biketrails und Forstwegen. Sogar<br />
ein Tierpflegeraum mit Hundedusche<br />
und eine Bikewaschstation, die bei<br />
den Bikern großen Anklang findet, fehlen<br />
nicht im Angebot, ebenso wie Fitnessraum<br />
und Wellnessbereich.“<br />
Vor allem die Bike-Community<br />
schätzt dieses exklusive und dennoch naturbelassene<br />
Rundum-Paket am Campingplatz<br />
immer mehr, „die Mountainbiker<br />
bevölkern mittlerweile auch immer<br />
stärker die Vor- und Nachsaison“, sagt<br />
Lukas Kneisl, der natürlich wie viele<br />
Campingplatzbetreiber in Sachen Verleih<br />
mit dem Sporthandel vor Ort zusammenarbeitet.<br />
Camping Sölden oder Schluga Camping<br />
sind nur zwei bezeichnende Beispiele<br />
von vielen, wie sich die Campingplatzbetreiber<br />
in den letzten Jahren speziell<br />
auf die immer größer werdende Klientel<br />
der Aktivurlauber eingerichtet<br />
haben – und die Angebote auch immer<br />
stärker frequentiert werden. „Das Camping,<br />
einst als Arme-Leute-Urlaub angesehen,<br />
ist in den letzten Jahren salonfähig<br />
geworden und wird jetzt als echte<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
123
<strong>SPORTaktiv</strong> ist eine ideale Plattform,<br />
um immer wieder auf das so wichtige<br />
Basiswissen der Sicherheit in den Bergen<br />
hinzuweisen. Das geschieht stets seriös,<br />
aber mit Witz und ohne erhobenen Zeigefinger.<br />
Alle Naturfreunde-Expertinnen<br />
und -Experten stellen ihr Wissen unserem<br />
Kooperationspartner <strong>SPORTaktiv</strong><br />
und seinen Lesern immer<br />
gern zur Verfügung.<br />
MARTIN EDLINGER<br />
Leiter der Abteilung<br />
Bergsport der<br />
Naturfreunde Österreich<br />
Guided Tours,<br />
egal, ob<br />
Wanderungen,<br />
Bergtouren<br />
oder Biketouren<br />
werden von<br />
immer mehr<br />
Campingplätzen<br />
angeboten.<br />
INFOS<br />
Österreichischer Camping Club<br />
www.campingclub.at<br />
Campingführer Österreich<br />
www.campingfuehrer.at<br />
Campingführer Österreich<br />
www.camping.info<br />
ADAC-Stellplatztführer<br />
www.adac.de<br />
Camping am Bauernhof<br />
www.schauaufsland.at<br />
gruppen erreicht“, sagt Thomas Mehlmauer,<br />
Präsident des Camping Clubs<br />
Österreich, „aber eines gilt aus meiner<br />
Sicht für alle Camper: Sie sind freiheitsliebend,<br />
naturverbunden – und sie sind<br />
gesellige Menschen.“<br />
Claudia Riebler von der Österreich<br />
Werbung kann den Campingtrend auch<br />
Alternative zum üblichen Urlaub angesehen“,<br />
weiß man etwa bei Sport Camping<br />
Woferlgut in Zell am See. „Dementsprechend<br />
haben sich auch die Campingplätze<br />
weiterentwickelt, manche<br />
Betriebe stehen den 4- und 5-Sterne-<br />
Hotels in nichts mehr nach.“ Trotzdem<br />
weiß etwa Norbert Schluga, „dass Camping<br />
nach wie vor etwa in der Hotelbranche<br />
nicht ganz ernst genommen<br />
wird, und das, obwohl wir mit Abstand<br />
die meisten Übernachtungen in unserer<br />
Region haben!“<br />
Für den Tourismus jedenfalls ist der<br />
Campinggast längst ein wichtiger Faktor<br />
und zwar in all seinen Facetten: Vom eigenen<br />
Van über das gemietete Wohnmobil<br />
bis zum einfachen Zelt sucht sich der<br />
Campingurlauber je nach Budget und<br />
Vorliebe seine individuelle Unterkunft<br />
aus. „Damit werden verschiedenste Zielmit<br />
Zahlen belegen: „In diesem Jahr<br />
merken wir ja einen klaren Anstieg von<br />
Camping-Neueinsteigern. Aber schon in<br />
,normalen‘ Jahren nächtigen fünf Prozent<br />
unserer Gäste im Sommer am<br />
Campingplatz. Mit Tagesausgaben von<br />
117 Euro liegt der durchschnittliche<br />
Campinggast deutlich unter dem<br />
Durchschnitt aller Urlauber mit 163<br />
Euro. Das liegt primär an den geringeren<br />
Kosten für die Unterkunft.“ Zugleich<br />
zeigt eine Gästebefragung, dass<br />
Campingurlauber generell sportlich aktiver<br />
sind als die Durchschnittsurlauber.<br />
„Besonders deutlich wird das beim Thema<br />
Rad: 34 Prozent aller Campinggäste<br />
fahren im Urlaub Rad, 14 Prozent<br />
Mountainbike. Und auch bei anderen<br />
sportlichen Aktivitäten wie Wandern,<br />
Klettern, Wassersport etc. sind die Campingurlauber<br />
deutlich überrepräsentiert.“<br />
„Camping war noch nie so beliebt wie<br />
heute, es wird auch immer mehr als<br />
hochwertiger Urlaub angesehen. Zugleich<br />
sucht der Campinggast immer<br />
stärker die sportlichen Aktivitäten in der<br />
Natur!“ So kann man in aller Kürze unsere<br />
Umfrage unter allen Landestouristikern<br />
zusammenfassen. Was sicher auch<br />
der Coronakrise geschuldet ist: Camping<br />
ist eine autonome Urlaubsmöglichkeit<br />
mit genügend Abstand, „Social Distancing“<br />
ist bei Stellplätzen mit 100 m²<br />
und mehr kein Problem. Wahrnehmung<br />
der und Bewegung in der Natur wurden<br />
durch Covid-19 für viele Menschen<br />
plötzlich sehr wichtig und haben dem<br />
Trend zum Campingurlaub einen zusätzlichen<br />
Turbo verliehen.<br />
Nicht zuletzt aber deckt sich das<br />
Campieren mit dem neuen Lebensstil,<br />
der sich in diesen Zeiten bei immer<br />
mehr Menschen durchsetzt: Sie wollen<br />
bedachter und achtsamer umgehen mit<br />
der Natur ihrer Heimat und ausgerichtet<br />
sein auf Nachhaltigkeit und Gelassenheit.<br />
Der Aktiv-Campingurlaub ist eine<br />
perfekte Gelegenheit, um damit zu beginnen!<br />
Foto: Camping Schluga Hermagor<br />
124 <strong>SPORTaktiv</strong>
ANGEBOTS-TIPP<br />
3–7 Übernachtungen, Führung<br />
durch die Altstadt freitags und<br />
samstags; ab € 149,– p. P.<br />
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INFOS UND BUCHUNGEN<br />
www.visitklagenfurt.at<br />
Fotos: Franz Gerdl<br />
Klagenfurt ist die City<br />
für Genussradfahrer – ob<br />
gemütlich an den See oder<br />
mitten rein ins geschichtliche<br />
Herz von Kärnten.<br />
Österreichs südlichste Landeshauptstadt ist<br />
der ideale Startpunkt für Radfahrer: Vom<br />
Herzen der Innenstadt – dem Neuen Platz<br />
vorm Rathaus mit dem Lindwurm-Brunnen<br />
– führen überregionale Radwege in alle<br />
Richtungen. Der Wörthersee-Radweg startet<br />
hier und lädt zu einer Tour entlang des<br />
Nordufers bis Velden mit Zwischenstopps<br />
am See, wo man sich bei freiem Seezugang<br />
da und dort auch abkühlen kann.<br />
Geschichtlich Interessierte radeln entlang<br />
des Glanradweges nach Maria Saal und<br />
vorbei an der Herzogstadt St. Veit nach<br />
Friesach zur mittelalterlich erhaltenen<br />
Burgenstadt. Richtung Osten gelangt man<br />
via Grafenstein – eine kleine Gemeinde mit<br />
zwei Hauben-Restaurants – zum Drauradweg.<br />
Urlaubsgäste, die kein Rad dabeihaben,<br />
können E-Bikes an über 40 Stationen in<br />
ganz Kärnten ausleihen und retournieren.<br />
MIT DEM E-BIKE UM<br />
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im Restaurant oder auf der Terrasse<br />
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Bereich mit Indoorpool, Relaxing Zonen,<br />
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> Badetasche und Bademantel<br />
> Kostenfreies WLAN<br />
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Stadt Klagenfurt sind wir der ideale Ausgangspunkt für<br />
Erkundungstouren mit dem E-Bike.<br />
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www.dravabike.si<br />
www.facebook.com/<br />
dravabike<br />
In sechs Etappen lässt sich der Drauradweg<br />
in Slowenien und Kroatien gut<br />
einteilen. Die Gesamtlänge beträgt rund<br />
210 Kilometer – was zwischen 30 und 50<br />
Kilometer pro Tagesabschnitt ergibt.<br />
Genügend Zeit für Genussradfahrer, um<br />
unterwegs den Puls der Städte zu spüren,<br />
auch mal in versteckte Winkel zu blicken<br />
und ihre Gaumen mit den lokalen Köstlichkeiten<br />
verwöhnen zu lassen.<br />
Auffällig viele Burgen und ihre Geschichten<br />
begleiten die Radfahrer hier. Früher<br />
gehörte das Drautal den Flößern, auch<br />
heute kann man auf einem Floß ein Stück<br />
mitfahren. Die Drau eignet sich aber auch<br />
für Wassersportarten wie Rudern, Rafting<br />
oder Baden, die vor allem im Sommer für<br />
willkommene Abkühlung sorgen.<br />
Lovrenc na Pohorju ist der höchste Punkt<br />
des Weges – schön und mitten in den<br />
Wäldern des Pohorje-Gebirges. Über Jabolčna<br />
pot (den „Apfelweg“) erreicht man einen<br />
neuen Abschnitt in Ruše und kommt<br />
danach, vorbei am wunderschönen Landschaftspark<br />
Mariborsko jezero, nach<br />
Maribor. Die Stadt, in der nicht nur die<br />
älteste Weinrebe der Welt wächst, sondern<br />
die auch mit ihrer Altstadt begeistert.<br />
Nach Maribor kann man zwischen zwei<br />
Wegen wählen; wir empfehlen jenen am<br />
rechten Drauufer. Durch kleine Ortschaften<br />
hindurch geht es weiter in die älteste<br />
slowenische Stadt, Ptuj. Gleich südlich<br />
davon liegt Ptujsko jezero, der größte<br />
künstliche Stausee Sloweniens. In Ormož<br />
verzaubern die Lagunen und danach weiter<br />
auf dem Weg ins kroatische Varaždin die<br />
wunderschönen Sandbänke des Flusses.<br />
Nach Varaždin radelt man noch entlang der<br />
Seen Varaždinsko und Dubravsko jezero,<br />
ehe in Legrad, am Zusammenfluss der<br />
Flüsse Mur und Drau, die Tour endet.<br />
Foto: Drava Bike/Sam Strauss<br />
126 <strong>SPORTaktiv</strong>
Thule geht Outdoor<br />
Das Leben findet draußen statt.<br />
Die Mission des schwedischen Unternehmens ist, Outdoor-Enthusiasten zu<br />
ermöglichen, überall ihrer Passion nachgehen zu können. Die Skandinavier<br />
warten alljährlich mit Produkthighlights auf, die Aktivitäten aller Art im<br />
Freien ermöglichen.<br />
Thule Tepui Dachzelte<br />
Ob 4x4-Expeditionen zu entlegenen Spots oder<br />
Wochenendtrips mit der Familie: Dachzelte eröffnen<br />
neue Perspektiven und schaffen zudem mehr Platz<br />
im Van und der Cargo Box für Ausrüstung.<br />
Thule Fahrradträger<br />
Anhängekupplungs-Fahrradträger von Thule sind<br />
einfach zu montieren und können mithilfe von<br />
Adaptern bis zu vier Fahrräder transportieren.<br />
Thule Chasm<br />
Wetterfeste Reisetaschen in verschiedenen<br />
Größen, perfekt dafür geeignet, Gepäck sicher<br />
und trocken zu verstauen und an die Küsten<br />
dieser Welt zu bringen.<br />
Thule Rail<br />
Hip Packs und emtb Rucksack für echte Mountainbiker<br />
konzipiert. Sie bieten hohen Tragekomfort und<br />
immer genug zu trinken, während Sie alles Wichtige<br />
auf Ihre Tour mitnehmen können.
Fotos: Daniel Hinterramskogler, www.rohrauerhaus.at<br />
128 <strong>SPORTaktiv</strong><br />
VOLLAUF<br />
DER<br />
HÖHE
SELBSTVERWIRKLICHUNG IN DER KRISE – GEHT DAS?<br />
MARTIN HEIDLMAIR HAT ES GETAN UND NICHT BEREUT, WEIL ER<br />
KNALLHART RECHNET. DER HÜTTENWIRT WAR FRÜHER BANKER.<br />
VON CARMEN OSTER, KLEINE ZEITUNG<br />
Ein bisschen Installateur, ein<br />
klein wenig Techniker, dazu<br />
noch Koch, Wirt und beinhart<br />
im Rechnen oder ganz einfach:<br />
„Der Hüttenwirt ist kein Job<br />
für Träumer.“ Martin Heidlmair muss es<br />
wissen. Der 48-Jährige kündigte im Mai<br />
2019 seinen sicheren Job als Geschäftsleiter<br />
einer selbstständigen Bank in Hinterstoder,<br />
um sich zuerst einmal eine<br />
Auszeit zu gönnen. „Ich wollte das alles<br />
so nicht mehr. Zwei Drittel meiner Arbeit<br />
waren Administratives, es blieb fast<br />
keine Zeit mehr für Kundenkontakt“, so<br />
der Naturbegeisterte, der 26 Jahre lang<br />
im Bankwesen tätig war, 15 davon in<br />
der IT.<br />
Nach einer kurzen Auszeit stieß er auf<br />
ein Inserat der Naturfreunde Linz – man<br />
suchte einen Pächter für das Rohrauerhaus<br />
am Großen Pyhrgas. Und so wechselte<br />
er seinen Businessanzug gegen<br />
Bergstiefel und die Bank gegen die<br />
Schutzhütte auf 1308 Metern Seehöhe.<br />
95 PROZENT<br />
MEINER GÄSTE SIND<br />
ÖSTERREICHER,<br />
DIE IN NORMALEN<br />
JAHREN WEGFLIE-<br />
GEN, UM URLAUB<br />
ZU MACHEN.<br />
Aussteiger- und Umsteigerträume wie<br />
sie vor der Coronakrise oftmals zu lesen<br />
waren. Einfach aus der Tretmühle aussteigen,<br />
sich selbst verwirklichen und neu<br />
anfangen – den Reset-Knopf für das Ich<br />
und den Lebenslauf drücken. Ob Heidlmair<br />
bereut, kurz zuvor einen sicheren<br />
Job gegen die Selbstständigkeit getauscht<br />
zu haben? „Bereut habe ich es noch keinen<br />
Augenblick lang, aber vor allem<br />
auch, weil ich als Bankmensch alles genau<br />
durchgerechnet habe. Und zwar Winter<br />
ohne Schnee und Sommer mit Regen –<br />
und davon habe ich dann auch noch einmal<br />
25 Prozent abgezogen“, erklärt der<br />
Hüttenwirt, der auch als Naturparkranger<br />
im Naturpark Kalkalpen tätig ist. Die<br />
durch Corona bedingte Pause nutzte er,<br />
um die Kachelöfen herzurichten und die<br />
Dichtungen auszutauschen. Geschichten<br />
wie seine locken natürlich Interessierte<br />
an, die auch gerne ihren Jobtraum verwirklichen<br />
würden. „Ja, die Menschen<br />
haben eine enorm romantische Vorstellung<br />
vom Leben heroben. Aber die Wahrheit<br />
ist: Man ist zwar in der Natur, aber<br />
man hat keine Zeit dafür.“<br />
Seit Mitte Mai hat Heidlmair nun wieder<br />
geöffnet – „und dann hat es uns<br />
gleich einmal die Grenzen aufgezeigt“.<br />
Denn durch den Lockdown und die<br />
schwierigen Reisebedingungen ins Ausland<br />
suchen Österreicher zu Hause die<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
129
ROHRAUERHAUS<br />
Das Rohrauerhaus ist nach dem Mitbegründer des Touristenvereins<br />
Naturfreunde, Alois Rohrauer, benannt. Das Haus liegt im<br />
Gemeindegebiet von Spital am Pyhrn in Oberösterreich auf 1308<br />
Metern Seehöhe und ist eine Schutzhütte der Naturfreunde Österreich.<br />
Der Weg zur Hütte ist ein Teilstück des Europäischen<br />
Fernwanderwegs E4 und des Österreichischen Weitwanderwegs<br />
01 (Nordalpenweg). Begehbar von Spital oder von der steirischen<br />
Seite von Ardning und Admont. Vor allem die Besteigung des<br />
Großen Pyhrgas (2245 Meter) ist von hier aus beliebt.<br />
Die Hütte wurde 1925 eröffnet, brannte 1933 ab und konnte erst<br />
1957 wiedereröffnet werden.<br />
www.rohrauerhaus.at<br />
Erholung. „Das merkt man spätestens daran,<br />
wenn dir 150 Liter Suppe an einem Tag<br />
nicht ausreichen“, lacht der Wirt. Vor allem<br />
Radfahrer und Weitwanderer sind seine<br />
Gäste, liegt die Hütte doch auf der Via Alpina,<br />
einem Weitwanderweg, der von Wien<br />
nach Bregenz führt. „95 Prozent meiner<br />
Gäste sind Österreicher, die in normalen<br />
Jahren schon wegfliegen, um Urlaub zu machen,<br />
sich heuer aber nicht drübertrauen.“<br />
Rückblickend ist Heidlmair also froh,<br />
sich für diesen Weg entschieden zu haben.<br />
„Mein Rat ist, einfach machen, aber mit<br />
beinharter Rechnung und einem detaillierten<br />
Plan. Ob nun Corona oder nicht, ist<br />
aus meiner Sicht komplett egal.“ Einen<br />
kleinen Wermutstropfen gibt es aber leider<br />
auch hier: „Als ich in der Bank gearbeitet<br />
habe, war ich fast mehr in der Natur als<br />
jetzt. Heute stehe ich vor allem in der Küche,<br />
aber ich mache etwas, das ich gerne<br />
tue. Außerdem versuche ich, mir immer<br />
wieder einen Tag abzuzwacken, um auf<br />
den Berg oder wandern zu gehen.“
HOL DAS BESTE<br />
AUS DIR HERAUS!<br />
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bietet Work for it Fitness in<br />
Wien sowie online an. Professionelle<br />
Unterstützung spart Zeit und Irrwege<br />
im Training – und hilft dir beim<br />
Erreichen deiner Fitnessziele.<br />
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Sein Name ist Hassan Alageda. Vor zehn<br />
Jahren hat er die Liebe zum Krafttraining<br />
entdeckt – das ist mittlerweile zum<br />
fixen Bestandteil seines Lebens geworden.<br />
Mit dem Training kam naturgemäß<br />
das Interesse an Ernährung. Alageda hat<br />
etliche Wettkämpfe in den Bereichen<br />
Classic Physique und Bodybuilding Ü90<br />
kg erfolgreich bestritten. Nun hilft er<br />
mit Work for it Fitness anderen,<br />
ebenfalls ihre Fitnessziele zu erreichen.<br />
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dennoch professionelle Unterstützung<br />
wünscht, für den ist die Online-Trainings-<br />
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Die Veredelung eines Hanwag Klassikers. Ein Voll-<br />
Nubuklederschuh für Wanderungen vom Flachland bis zu<br />
leichten Hüttentouren. Der Banks ist Lauffreude und Laufruhe<br />
in einem. Mit Leder oder GORE-TEX Futter erhältlich.
KARST TRIFFT<br />
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Die italienische Region Friuli Venezia Giulia bietet einzigartige<br />
Erlebnisse für Familien und Kinder, für Wanderer<br />
und Wasserratten, für Natur- und Kulturliebhaber. Interessantes<br />
gibt es zu Land, zu Wasser und sogar unter<br />
der Wasseroberfläche.<br />
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Rund um die Stadt Triest, Symbol<br />
und kulturelles Erbe der italienischen<br />
Region Friuli Venezia Giulia,<br />
entwickelt sich ein einzigartiges Territorium,<br />
wo man auf nur wenigen Kilometern<br />
einzigartige Erfahrungen machen kann. Ein<br />
Gebiet, das wie geschaffen ist für Familien,<br />
Wanderer und auch jene, die einfach nach<br />
Adrenalin suchen: der Karst. Er ist eine<br />
Hochebene, die sich über den südlichen<br />
Teil der Region Friuli Venezia Giulia über<br />
dem Azzurblau der Adria bis zur slowenischen<br />
Grenze erstreckt.<br />
Ein Ambiente mit typischer mediterraner<br />
Vegetation und unwirtlichen Ursprungs,<br />
wegen der weißen und unregelmäßigen<br />
Felsen, die fast gänzlich in der Wasseroberfläche<br />
verschwinden, verstecken sich<br />
wunderschöne neue Erlebnisse und<br />
Entdeckungen, die reich an Emotionen<br />
sind. Sowohl „oben“, wo man lange und<br />
leichte Wanderwege und enge Gassen der<br />
kleinen Dörfer findet, als auch „unten“ auf<br />
dem Land, umgeben von Tausenden<br />
Grotten und Höhlen. Im Karst kann man<br />
auch Klettern mit Meerblick und atemberaubende<br />
Ausblicke genießen. Das Angebot<br />
ist sehr vielfältig und an alle Niveaus, vom<br />
Anfänger bis zum Experten, angepasst.<br />
Möchte man hingegen von den Wellen<br />
des Golfes von Triest profitieren, kommt<br />
man an einer Schnorcheltour hinter Schloss<br />
Miramare nicht vorbei. Hinter dem<br />
berühmten Schloss der Habsburger<br />
erstreckt sich ein geschütztes Naturreservat<br />
MAB (Man and the Biosphere Program).<br />
Hier wird man von den Guides der Area<br />
Marina Protetta begleitet, die einem das<br />
faszinierende Meeresleben unter der<br />
Wasserobeflächer zeigen.<br />
Fotos: Foto Archivio AMP Miramare<br />
132 <strong>SPORTaktiv</strong>
BUFF ® is a registered trademark property of Original Buff, S.A. (Spain)<br />
www.buff.com<br />
www.epmsports.at
DEN GOLDENEN<br />
HERBST<br />
ERWANDERN<br />
Himmlische Ruhe, grenzenlose<br />
Weitblicke in kristallklarer<br />
Bergluft, eine sich<br />
langsam in Gold verfärbende<br />
Landschaft, heitere Begegnungen<br />
in idyllischen Dörfern<br />
und herzhafte regionale<br />
kulinarische Genüsse: Das<br />
alles bietet der Kärntner<br />
Herbst am schönsten Weitwanderweg<br />
Österreichs, dem<br />
Alpe-Adria-Trail.<br />
Die Wanderprofis vom<br />
Alpe-Adria-Trail-Buchungscenter<br />
Kärnten haben feine<br />
Pakete geschnürt, mit denen<br />
man den goldenen Herbst in<br />
Kärnten besonders erlebnisreich<br />
erwandern kann.<br />
Vier Tage mit drei Übernachtungen,<br />
Gepäcktransfer<br />
und zwei Wanderetappen<br />
sind ab € 204,– buchbar, mit<br />
täglichem Start zwischen 11.<br />
September und 26. Oktober.<br />
www.alpe-adria-trail.com<br />
Foto: © Kärnten Werbung / Franz Gerdl<br />
134 <strong>SPORTaktiv</strong>
<strong>SPORTaktiv</strong> 135
AUS<br />
PRO<br />
BIERT<br />
OUTDOOR<br />
ESPRESSO-PUMPE FÜR UNTERWEGS<br />
Woher kommt die Energie, die diesen kleinen Kolben, der eine<br />
Espressomaschine sein will, antreibt? Akku oder Batterie gibt<br />
es nicht. Allein durch Pumpen soll guter Kaffee entstehen? Das<br />
stylishe Wunderteil namens NANOSPRESSO (€ 69,95 UVP)<br />
verspricht viel. Und hält alles. Kaffee – im Test parallel mit Nanospresso<br />
und einer bewährten Bialetti-Edelstahl-Espressomaschine<br />
(gleicher Kaffee, gleiches Wasser) zubereitet –<br />
schmeckt identisch. Und das geht so: Man beschafft sich<br />
kochendes Wasser, etwa mittels Gasbrenner. Zuerst pumpt<br />
man heißes Wasser – zum Aufwärmen – ohne Kaffee durch die<br />
Maschine. Nachdem man gemahlenen Kaffee in die Nanospresso<br />
gegeben hat, wiederholt man das Pumpen mit frischem<br />
Heißwasser. Nach einigen Pumpern tropft aus dem Kolben der<br />
erste Kaffee in die Tasse. Man pumpt so lange, bis kein Kaffee<br />
mehr „kommt“, also das Wasser „durch“ ist. Fertig. Wie durchdacht<br />
Nanospresso ist, zeigen die verfügbaren „Aufrüstangebote“:<br />
Das „Barista Kit“ (€ 32,95 UVP) ermöglicht doppelten Espresso<br />
und direkt hintereinander mehrere Portionen (2<br />
doppelte, 2 einfache Espressi) zuzubereiten. Die Mini-Thermosflasche<br />
„Nanovessel“ (€ 29,95 UVP) macht es möglich, heißes<br />
Wasser mitzunehmen. Und einen Adapter für Nespresso-Kapseln<br />
(€ 24,95 UVP) gibt es auch.<br />
ESPRESSO FÜR DEN BERG,<br />
EINE JACKE AUS HOLZ UND<br />
EIN FERNGLAS, DAS DIE<br />
TIERE ERKENNT: UNSERE<br />
DREI TEST-HIGHLIGHTS<br />
FÜR DEN SOMMER.<br />
VON OLIVER PICHLER UND CHRISTOPH HEIGL<br />
Fotos: Christoph Heigl, Oliver Pichler<br />
136<br />
<strong>SPORTaktiv</strong>
FLEECE AUS HOLZ<br />
HAST DU EINEN VOGEL?<br />
Ja, ich hab einen! Aber wie heißt er? Grübel, grübel und studier,<br />
keine Erkenntnis? Dann kommt das innovative Fernglas<br />
„dG“ von SWAROVSKI OPTIK ins Spiel. Der „dG“ (für digital<br />
Guide) kostet 1990 Euro, hat eine Achtfach-Vergrößerung, ist<br />
Fernglas und Fotoapparat zugleich und das erste fernoptische<br />
Gerät, mit dem man seine Beobachtungen via App exakt<br />
bestimmen und mit anderen Nutzern teilen kann. Dazu<br />
nimmt man zunächst das Handy und installiert drei Apps:<br />
„dG“ und „dG Mammals“ (für Säugetiere) von Swarovski sowie<br />
die bekannte Vogel-App „Merlin Bird ID“. Achtung: Wegen<br />
großer Datenbanken brauchen die Apps viel Speicher.<br />
Kuschelig. Und doch luftig. Der neue dünne, leichte und<br />
schnell trocknende Fleecestoff, der aus Holzfasern hergestellt<br />
wird, vereint alle Eigenschaften, die man sich von einem<br />
Midlayer wünscht. Nachhaltigkeits-Vorreiter VAUDE fertigt<br />
aus diesem sommergerechten „Holz-Fleece“ etwa das CROZ<br />
FLEECE JACKET II (€ 130,– UVP), ein universell einsetzbares<br />
Midlayer-Hoodie. Leicht, dünn und klein im Packmaß ist das<br />
Teil „Außenschicht“ an kühleren Tagen, windschützende<br />
(nicht völlig winddichte) Wärme-Reserve für unterwegs und<br />
angenehme Zwischenschicht, wenn Regen oder Kälte eine<br />
Hardshelljacken-Außenschicht erzwingen. Das neue Fleece-<br />
Material besteht zu 59 % aus Holzfasern (Lyocell/Tencel) sowie<br />
aus Elastan und Polyester. Es ist angenehm stretchig und<br />
wasserabweisend (nicht völlig wasserdicht). Die Schulterpassagen,<br />
der Kragen und die Kapuze sind in robust abriebfestem,<br />
weich elastischem Gewebe ausgeführt. Das Hoodie fühlt sich,<br />
etwa über ein Shirt getragen, sehr angenehm an. Es ist bei<br />
Bedarf wärmend, ohne dass man dabei überhitzt. Und es ist<br />
umweltfreudlich – des Ausgangsmaterials (Holz) wegen und<br />
weil die Mikropartikel, die sich beim Waschen ablösen, biologisch<br />
abbaubar sind.<br />
Erster Versuch: Auf der Gartenhütte des Nachbarn sitzt ein<br />
kleiner Vogel. Mit dem „dG“ ein Foto geschossen, mit den<br />
Apps gekoppelt und man wartet auf die Antwort. „Das Tier<br />
ist mit größter Wahrscheinlichkeit ein – Hauspferd“ (!!!) lautet<br />
die erste Antwort. Zweiter Versuch: zweiter Vogel auf anderer<br />
Gartenhütte. Zweite Antwort: „Hauskatze“ (!!!). Doch<br />
es ist kein Softwarefehler, sondern ein Bedienunungsfehler.<br />
Die Säugetier-App war korrekt gekoppelt, die Vogel-App<br />
nicht. Sorry. Das schallende Gelächter meiner Zuseher hat<br />
die Vögel übrigens vertrieben ...<br />
In der Folge und mit richtig gekoppelten Apps funktioniert<br />
das Fernrohr makellos. Beweis: Der Vogel, der über dem<br />
Haus in der Luft steht, ist ein Turmfalke. Die Bilder sind erstaunlich<br />
scharf, anhand der Umrisse erkennt die Software<br />
die Tiergattung. Genial: Das Live-Bild des Fernglases lässt<br />
sich im Umkreis einiger Meter an bis zu fünf Handys schicken.<br />
Einer schaut und definiert, fünf können mitschauen.<br />
„Birding“ als neues Hobby? Warum nicht? Man kann ja ruhig<br />
einen Vogel haben.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
137
Mit der Seilbahn ins Bike-Vergnügen<br />
Seilbahnen als ressourcenschonende, komfortable Zubringer erfüllen eine wichtige Funktion, um Berge und Regionen<br />
für alle ganzjährig erlebbar zu machen. Dafür bietet Doppelmayr/Garaventa maßgeschneiderte Lösungen – etwa für den<br />
komfortablen Biketransport.<br />
So kommen Mountainbiker im deutschen Ort Willingen voll auf ihre Kosten: Im Sommer verwandelt sich die 8er-Sesselbahn<br />
Köhlerhagen K1 der neuesten Seilbahngeneration D-Line in eine „Biker-Bahn“. Der Ettelsberg ist mit seiner Freeride- und<br />
Downhillstrecke ein Paradies für Mountainbiker, dank des Bike Clips ist die Mitnahme des Fahrrades auf den Berg<br />
besonders einfach.<br />
doppelmayr.com
Foto: Ranggetiner<br />
OUTSIDE<br />
LOGBUCH EINES<br />
KLETTERERS 3<br />
HERBERT<br />
RANGGETINER<br />
... ist Profikletterer<br />
und einer der<br />
besten Extremkletterer<br />
Europas –<br />
und ein „Querdenker“<br />
der Outdoorsportszene.<br />
In seiner<br />
„Outside“ Kolumne<br />
lässt er die <strong>SPORTaktiv</strong>-Leser<br />
an seinen<br />
Gedanken teilhaben.<br />
Die Bergwelt, unendliche Weiten, wir schreiben<br />
das Jahr 2001. Dies sind die Abenteuer des<br />
VW-Busses T2, der mit seiner 2 bis 7 Mann<br />
starken Besatzung mehrere Jahre unterwegs ist, um<br />
fremde Felsen zu erforschen.Viele Autostunden von der<br />
Heimat entfernt dringt der VW T2 in Felsgalaxien vor,<br />
die noch nie zuvor ein Mensch beklettert hat! Sternzeit<br />
1490, 6 Uhr morgens – Slowenien. Im Halbschlaf<br />
stolpere ich zum kleinen Morgengeschäft in eine Wiese<br />
und da meine katzenartigen Reflexe noch auf Standby<br />
sind, krach-bumm, ein Bauchfleck wie im Bilderbuch.<br />
Offenes Schienbein, ich bin wach! Da der Captain<br />
auch ein Miraculix der experimentellen Naturheilkunde<br />
ist, schnappt er zielsicher ein Wunderkraut, das ich<br />
mir dankbar auf die blutende Wunde binde.<br />
Drei Tage später: Krankenhaus, falsches Kraut,<br />
entzündeter Fuß (Konversation mit Miraculix – Null-<br />
Nada)! Wir und ein Geschwader Weltenbummler<br />
ankern seit fast 9 Monaten an diesen Koordinaten,<br />
felstechnisch ein Traum! Täglich pilgern alle im Wahn<br />
des Forscherdranges vorbei an der Hütte eines alten<br />
Mannes, der uns täglich zu sich raufwinkt (und dem<br />
wir täglich absagen) Richtung Kletterparadies. Doch<br />
nicht heute und nicht ich, die Fußgeschichte, Sturz,<br />
Kraut, fast Blutvergiftung, eh wissen! Da ist der grinsende<br />
alte Mann, der diese Zufriedenheit ausstrahlt<br />
und täglich vor dieser Minihütte sitzt (DPD liefert bei<br />
uns größere Pakete aus) und neben ihm kaut seine Ziege<br />
vor sich hin. Heute sitz ich zwischen den beiden und<br />
wir trinken einen selbst gebrannten Grappa (die Ziege<br />
nicht). Außer dobro jutro versteh ich nix, aber das genügt.<br />
Ich sitze volle drei Stunden zwischen Mann und<br />
Ziege in der Morgensonne und wir beobachteten die<br />
gestressten Zweibeiner, die Richtung Fels hecheln. Ich<br />
werde immer ruhiger und entspannter und irgendwann<br />
(so bilde ich mir ein) hab ich das breite Grinsen des<br />
Mannes und die Gelassenheit der Ziege. Oft ist es ein<br />
kleiner Fehltritt, der zum Wechsel der Perspektive und<br />
zum Punkt X führt. Kein haarsträubendes, todesmutiges<br />
Abenteuer, was bleibt ist nur Harmonie! Logbuch:<br />
Eintrag – Ende.<br />
ADVANCED SWISS SUNCARE<br />
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Dermatologischer Sonnenschutz<br />
für die Berge<br />
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Die Region Saalbach Hinterglemm Leogang Fieberbrunn<br />
ist auch im Sommer der Place to be lässig.<br />
Hier warten unzählige Möglichkeiten zum Einatmen<br />
und Auspowern, zum In-sich-Gehen, Lustwandern<br />
und Fein-Zusammensein.<br />
Weitere Infos unter:<br />
www.saalbach.com<br />
Im Variantenreich der Region Saalbach<br />
Hinterglemm Leogang Fieberbrunn<br />
warten im Sommer einige Highlights:<br />
beim Biken, beim Wandern und bei<br />
Erlebnissen für die ganze Familie.<br />
Österreichs größte Bikeregion wartet<br />
mit über 70 Kilometern Lines & Trails,<br />
9 Bergbahnen auf 7 Bergen und einem<br />
gemeinsamen Biketicket auf. Topgewartete<br />
Freeride-Strecken und<br />
Single-Trails sowie der WM-erprobte<br />
Bikepark Leogang warten auf Biker jeder<br />
Alters- und Könnensstufe. Wer gemütlich<br />
auf den Berg kommen will, kann<br />
sein Bike bei den 9 Bergbahnen<br />
mitnehmen.<br />
Wow-Erlebnisse für die Familie<br />
Der Berg und die Expedition Kodok,<br />
Montelino’s Erlebnisweg, der Alleskön<br />
nerberg mit Timoks Wilder Welt, der<br />
Berg der Sinne mit dem Sinne Park – sie<br />
alle berühren und verführen mit zahlreichen<br />
kleinen und großen Fantastereien<br />
wie z.B.: Gipfel- und Wasserspielplätzen,<br />
Heilkräuter- und Panoramawegen, Wildfütterungen<br />
uvm.<br />
Adrenalin, Freiheit & Genuss<br />
Die Devise „lässig statt stressig“ verwirklicht<br />
die Region mit 550 km Wanderwegen,<br />
herrlichen Panorama-Klettersteigen<br />
und schönen Herausforderungen für die<br />
Wadeln. Oder doch ein unvergessliches<br />
Flugerlebnis Marke „Flying Fox XXL“,<br />
eine der längsten & schnellsten Stahlseilrutschen<br />
der Welt! Und dann? Genießen<br />
– vielleicht auf einer der unzähligen gemütlichen<br />
Hütten oder am magischsten<br />
Bergsee der Alpen, dem Wildseelodersee...<br />
Fotos: saalbach.com Mirja Geh, Hansi Heckmair<br />
140 <strong>SPORTaktiv</strong>
PRO<br />
Fotos: Getty Images (4)<br />
RE-START DER NBA<br />
Seit Ende Juli setzt die amerikanische<br />
Basketball-Liga mit Jakob<br />
Pöltl ihre Liga fort, spätestens am<br />
13. Oktober soll der Meister fix sein.<br />
www.nba.com<br />
EUROPACUP-TURNIER<br />
Im <strong>August</strong> wird in Turnierform ermittelt,<br />
wer die Champions League<br />
(in Portugal) bzw. die Europa-League<br />
(in Deutschland) gewinnt.<br />
www.uefa.com<br />
US OPEN<br />
Das erste Grand-Slam-Turnier nach<br />
Corona sollen die US Open (ab 31.<br />
<strong>August</strong>) sein. Mit Titelverteidiger<br />
Rafael Nadal?<br />
www.usopen.org<br />
Am 29. <strong>August</strong> soll die 107. Auflage<br />
der Tour de France mit Titelverteidiger<br />
Egan Bernal (re.) in Nizza <strong>SPORTaktiv</strong> starten.<br />
141
eim Bahnradfahren<br />
spielen<br />
vor allem drei<br />
Komponenten eine Rolle: Du<br />
hast keine Bremse, keinen Leerlauf<br />
und wenn du nicht mit<br />
mindestens 30 km/h in die<br />
45-Grad-Steilkurve fährst,<br />
kannst du ein paar Tage lang<br />
Holzsplitter aus deinem Oberschenkel<br />
klauben.“ Es sind echte<br />
Mutmacher, mit denen mich<br />
Andreas Graf auf meine ersten<br />
Fahrversuche im altehrwürdigen<br />
Dusika-Stadion einstimmt.<br />
Und was hat das Ganze dann<br />
mit dem Fahrrad gemeinsam,<br />
mit dem ich gelegentlich durch<br />
die Stadt gurke? „Nichts.“ Immerhin,<br />
und das rechne ich ihm<br />
gleich mal hoch an, verzichtet<br />
er darauf, das ultraleichte Carbon-Rad<br />
(Mindestgewicht 6,8<br />
Kilo) mit Klickpedalen auszustatten,<br />
aus denen man als Anfänger<br />
meist erst hinauskommt,<br />
wenn es zu spät ist. „Wenn du<br />
noch nie auf einer Bahn gefahren<br />
bist, sollten wir das lieber<br />
lassen.“<br />
Immerhin kann ich mir sicher<br />
sein, dass der 34-Jährige<br />
genau weiß, wovon er spricht.<br />
Seit seiner Jugend fährt er nicht<br />
nur Rennen auf der Straße, sondern<br />
vor allem auf Parkett (im<br />
konkreten Fall sibirische Eiche)<br />
und hat es in den Velodroms<br />
dieser Welt zu EM-Titeln und<br />
Weltcup-Gesamtsiegen gebracht.<br />
Ein echter Auskenner,<br />
der sich mit seinem Partner<br />
Andreas Müller im Madison, einem<br />
Zweier-Mannschaftsfahren,<br />
für Olympia in Tokio qualifiziert<br />
hat. Als erste Österreicher<br />
seit 2004, also einer gefühlten<br />
Ewigkeit. „An einem<br />
BEIM BAHNRADFAHREN KOMMT ES VOR ALLEM AUF<br />
EINES AN: ÜBERWINDUNG. DOCH MIT OLYMPIA-STARTER<br />
ANDREAS GRAF ALS PACEMAKER GING AUCH DIE BISHER<br />
STEILSTE CHALLENGE IM FERRY-DUSIKA-STADION (FAST)<br />
OHNE ZWISCHENFALL ÜBER DIE BÜHNE.<br />
TEXT: MARKUS GEISLER FOTOS: THOMAS POLZER<br />
&<br />
KÜHLER KOPF<br />
HEISSE KURVEN<br />
142 <strong>SPORTaktiv</strong>
„Wenn ich<br />
nicht stürze,<br />
stürzt du<br />
auch nicht.“<br />
Hat funktioniert.<br />
guten Tag traue ich uns zu, in<br />
die Top 5 fünf zu fahren“, sagt<br />
er. „Aber jetzt schauen wir erst<br />
einmal, dass wir dich ein paar<br />
Mal durch das Oval schicken.“<br />
Moment, nicht so schnell.<br />
Wie soll ich losfahren, wenn ich<br />
nicht weiß, wie ich wieder<br />
bremsen kann? „Eine Frage des<br />
Gefühls“, sagt der Mann mit<br />
dem Spitznamen „Prinz“. „Wie<br />
bei einer Rücktrittbremse<br />
kannst du leicht gegen die<br />
Fahrt richtung treten, dann stellt<br />
sich eine Bremswirkung ein.<br />
Oder einfach langsamer treten.“<br />
Der größte Fehler ist aber ein<br />
anderer. Denn da es keinen<br />
Leerlauf gibt, dürfen die Beine<br />
nie abrupt aufhören zu arbeiten,<br />
sonst macht man einen Abflug<br />
über den Lenker. Bei den<br />
anvisierten Geschwindigkeiten<br />
eine verzichtbare Einlage.<br />
DAS IST<br />
BAHNRADFAHREN<br />
15 Disziplinen gibt es beim Bahnradsport, wobei<br />
man im Wesentlichen zwischen Sprint- und<br />
Ausdauerrennen sowie zwischen Einzel- und<br />
Mannschaftsbewerben unterscheiden kann.<br />
In Tokio 2021 sind Sprint, Teamsprint, Keirin<br />
(mit Schrittmacher), Omnium (Mehrkampf),<br />
Madison (Zweier-Teams) und Mannschaftsverfolgung<br />
olympisch. In der Regel ist eine Bahn<br />
entweder 250 oder 333 Meter lang, um in Tausenderschritten<br />
rechnen zu können. Wer die<br />
Sportart selbst einmal ausprobieren möchte,<br />
findet unter www.lrv-wien.at alle Infos.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
143
ANDREAS GRAF<br />
Der im <strong>August</strong> 1985 geborene<br />
Niederösterreicher begann im<br />
Alter von zehn Jahren mit dem<br />
Radsport und wurde bereits als<br />
Juniorenfahrer mit dem Bahnrad-Virus<br />
infiziert. Bis heute ist<br />
er auf beiden Belagen unterwegs,<br />
die größeren Erfolge feierte<br />
er aber in den Velodroms:<br />
Europameister 2014, Gesamtweltcup-Sieger<br />
2018 (jeweils<br />
im Madison mit Andreas Müller),<br />
Vizeweltmeister 2016 im<br />
Punktefahren. Dazu kommen<br />
14 Staatsmeistertitel. Bei der<br />
im Februar dieses Jahres in<br />
Berlin ausgetragenen Weltmeisterschaft<br />
qualifizierte sich<br />
das Duo Graf/Müller endgültig<br />
für die auf 2021 verschobenen<br />
Sommerspiele in Japan.<br />
www.prinz-graf.at<br />
Also legen wir los. Oder besser gesagt:<br />
Andreas hält mein Rad fest, lässt mich in<br />
die Pedale schlupfen und gibt mir einen<br />
Schubser, dank dem ich mich in Bewegung<br />
setze. Einmal in Schwung gekommen,<br />
fühlt es sich mit der starren Übersetzung<br />
an wie auf einem Citybike in<br />
hohem Gang. Die mit acht Bar aufgepumpten,<br />
28 Millimeter breiten Reifen<br />
gleiten gleichmäßig über das Holz, die<br />
ersten Verzögerungsversuche sind etwas<br />
ruckelig, werden aber von Mal zu Mal geschmeidiger.<br />
„Zu Beginn fahren wir nur<br />
im ebenen Sturzbereich, damit du ein<br />
Gefühl für das Rad bekommst“, erklärt<br />
Andreas. Beim Begriff „Sturzbereich“<br />
kommt mir erstmals die Frage in den<br />
Sinn, warum wir – außer einem Helm<br />
natürlich – eigentlich keine weiteren<br />
Polsterungen tragen. „Ist nicht üblich,<br />
wird schon nichts passieren“, wischt der<br />
Prinz meine Bedenken vom Tisch.<br />
Während wir also Runde um Runde<br />
drehen, geht mein Blick immer wieder<br />
nach rechts. Also dorthin, wo sich die<br />
Steilkurven wie eine Tsunamiwelle alle<br />
paar Sekunden vor uns auftürmen. Ein<br />
weiterer Beweis, wie wenig TV-Kameras<br />
in der Lage sind, die Realität einzufangen.<br />
45 Grad sind so steil, dass man ohne<br />
fremde Hilfe kaum in der Lage wäre, die<br />
... DANN KANNST<br />
DU EIN PAAR TAGE<br />
LANG HOLZSPLIT-<br />
TER AUS DEINEM<br />
OBERSCHENKEL<br />
KLAUBEN.<br />
Bahn zu Fuß zu erklimmen (was unser<br />
Fotograf übrigens bestätigen kann). Und<br />
da sollen wir auf zwei dünnen Reifen<br />
durchflitzen? Andreas geht es step by step<br />
an. „Zuerst fahren wir auf der Geraden in<br />
die Bahn und vor den Kurven wieder hinaus.<br />
Du musst nur aufpassen, da du<br />
beim Bergabfahren natürlich an Speed<br />
zulegst.“ Dann lautet die Regel: Nur keine<br />
hektischen Lenkbewegungen machen,<br />
einfach dem Verlauf der Bahn folgen.<br />
Und wohl auch ein bisschen auf den lieben<br />
Gott vertrauen.<br />
Spätestens hier fängt sie an, die Überwindung.<br />
Auf dem dunklen Holz der insgesamt<br />
250 Meter langen Runde sind<br />
drei Streifen angebracht, ganz unten ein<br />
schwarzer, etwas höher ein roter und in<br />
der Mitte ein blauer. „Unser Ziel ist es,<br />
ein paar Runden auf dem blauen Strich<br />
zu fahren.“ Eine zu diesem Zeitpunkt<br />
noch ziemlich unrealistische Vorstellung,<br />
aber der Prinz will sich auf keine Kurvendiskussion<br />
einlassen. Hat aber einen königlichen<br />
Tipp in petto. Er fährt in der<br />
nötigen Geschwindigkeit vor, ich soll<br />
mich an sein Hinterrad heften – schließ-<br />
144 <strong>SPORTaktiv</strong>
lich kann ich dann sicher sein: Wenn<br />
er nicht stürzt, stürze ich auch nicht.<br />
Klingt logisch, also bitte.<br />
Und dann geht er los, der Ritt ins<br />
Ungewisse, der sich schnell als berauschendes<br />
Erlebnis herausstellt. Andreas<br />
beschleunigt, ich hinterher, Meter für<br />
Meter erklimmen wir die Steilkurve.<br />
Und ich werde mit jeder erfolgreichen<br />
Durchfahrt sicherer, habe irgendwann<br />
das Gefühl, wie auf Schienen durch das<br />
Velodrom zu gleiten. Und auch den<br />
Eindruck, dass mir die Bahn entgegenkommt,<br />
aber das könnte daran liegen,<br />
dass ich ob meiner tränenden Augen<br />
tatsächlich eine Kontaktlinse verloren<br />
habe. So muss er sich anfühlen, der<br />
Rausch der Geschwindigkeit, wenn<br />
man mit 60, 70 km/h im Kreis fährt.<br />
„Sehr gut“, lobt mich Andreas, „kann<br />
sein, dass du fast 35 km/h drauf hast.“<br />
Alles eine Frage der persönlichen<br />
Wahrnehmung.<br />
Kleines Problem am Rande: Durch<br />
das ständige Gasgeben werden natürlich<br />
auch die Beine immer schwerer,<br />
was irgendwann zu dem Gefühl führt,<br />
nicht mehr die nötige Geschwindigkeit<br />
zusammenzubekommen. Und bevor es<br />
dann zur unsanften Begegnung mit<br />
dem Holz kommt, signalisiere ich sicherheitshalber,<br />
meinen rauschhaften<br />
Zustand wieder verlassen zu wollen.<br />
Tipp unter Anfängern: In diesem Moment<br />
darf man unter keinen Umständen<br />
der Versuchung nachgeben, den<br />
müden Beinen eine Verschnaufpause<br />
zu gönnen, Stichwort: Lenkerabgang.<br />
Gut, dass mich Andreas eindringlich<br />
davor gewarnt hat.<br />
Zum Runterkommen radeln wir<br />
noch ein paar Runden gemütlich im<br />
Sturzbereich, dabei versucht Andreas<br />
mir die verschiedenen Disziplinen des<br />
Bahnradfahrens näherzubringen. Nur<br />
so viel: Es ist kompliziert (s. Kasten).<br />
Vielleicht hab ich es aber auch nur deswegen<br />
nicht verstanden, weil mein<br />
Körper noch voll damit beschäftigt<br />
war, das aufgestaute Adrenalin zu verarbeiten.<br />
Andreas „Prinz“ Graf empfängt unseren Reporter Markus Geisler in der Radwerkstatt des<br />
Ferry-Dusika-Stadions, dem einzigen Velodrom Österreichs. Um die Steilkurven zu durchfahren,<br />
braucht es eine Mindestgeschwindigkeit von 30 km/h.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
145
ATHLETE’S CORNER<br />
HIER SCHREIBEN DIE ATHLETEN: TENNIS-AUFSTEIGER DENNIS<br />
NOVAK ÜBER DIE MAGIE DER TOP 100, FEHLER DER VERGAN-<br />
GENHEIT, DAS LEBEN IM SCHATTEN SEINES BESTEN FREUNDES<br />
DOMINIC THIEM. UND WIE IHN SNOWBOARD-QUEEN JULIA<br />
DUJMOVITS IN CORONA-ZEITEN FIT MACHTE.<br />
„ENDLICH<br />
ANGEKOMMEN!“<br />
Anfang <strong>2020</strong> ist mir etwas<br />
gelungen, auf das ich jahrelang<br />
hingearbeitet habe und<br />
wovon jeder träumt, der professionell<br />
Tennis spielt: Der Einzug in die Top<br />
100 der Weltrangliste! Ich war lange<br />
knapp dran, immer haben ein oder zwei<br />
Ergebnisse gefehlt. Dementsprechend<br />
groß war der Stein, der mir bei den<br />
Australian Open im Jänner vom Herzen<br />
fiel. Da geht es nicht nur darum,<br />
dass man als Top-100-Spieler bei den<br />
großen Turnieren dabei ist, bei jedem<br />
Grand Slam im Hauptbewerb steht. Es<br />
geht ums Prestige, ums Standing. Und<br />
darum, dass ich nicht mehr zu hören<br />
bekomme, dass ich vom Potenzial her<br />
ein Top-100-Spieler bin, der es aber aus<br />
welchen Gründen auch immer nicht<br />
schafft. Jetzt gilt: endlich angekommen!<br />
ZUR WAHRHEIT GEHÖRT<br />
ABER AUCH, DASS ICH<br />
IN MEINEN JUNGEN<br />
JAHREN BESTIMMT<br />
NICHT ALLES RICHTIG<br />
GEMACHT HABE.<br />
Dass es bei mir etwas länger gedauert<br />
hat, hat verschiedene Gründe. Oft<br />
habe ich den härteren Weg gewählt<br />
und lieber topbesetzte Turniere in Europa<br />
gespielt, als vermeintlich leichtere<br />
Punkte in Asien oder Südamerika zu<br />
sammeln. Heute profitiere ich von<br />
dieser Erfahrung, weil ich gelernt habe,<br />
mich in diesen Feldern zu behaupten.<br />
Zur Wahrheit gehört aber auch, dass<br />
ich in meinen jungen Jahren bestimmt<br />
nicht alles richtig gemacht habe. Das<br />
Aufwärmen spielte da schon mal nur<br />
die zweite Geige, die Regeneration<br />
habe ich auch nicht immer so ernst<br />
genommen, wie ich es hätte tun sollen.<br />
Kurzum: Es hat etwas gedauert, bis ich<br />
die professionelle Einstellung, alles,<br />
wirklich alles, dem Profisport unterzuordnen,<br />
verinnerlicht habe.<br />
Faktor Trainerteam<br />
Auf dem Weg dorthin hat mir ein<br />
Trainerteam geholfen, mit dem ich<br />
heute superhappy bin. Zu dem gehören<br />
Wolfgang Thiem, der Vater von<br />
Dominic, Gebhard Gritsch, der als<br />
Fitnesstrainer bis vor einem Jahr Novak<br />
Djokovic betreut hat, und seit vergangenem<br />
Sommer auch Julian Knowle.<br />
146 <strong>SPORTaktiv</strong>
Dennis Novak schaffte im Jänner<br />
den Sprung in die Top 100 der<br />
Tennisweltrangliste.<br />
Fotos: Getty Images<br />
DENNIS NOVAK<br />
Er schaut bei Turnieren drauf, dass<br />
ich vor und nach den Spielen nichts<br />
schleifen lasse, zum Physio gehe, meine<br />
Übungen mache. Es ist viel leichter,<br />
wenn man jemanden dabei hat,<br />
der so viel Erfahrung auf der Tour<br />
gesammelt hat wie Julian. Der weiß,<br />
wie man mit kleineren Verletzungen<br />
umgeht und größeren vorbeugen<br />
kann.<br />
Nun gab es wohl niemanden auf<br />
der Welt, dem der Corona-Lockdown<br />
gelegen kam, rein sportlich hat er<br />
mir natürlich mächtig in die Suppe<br />
gespuckt. Top 100, ich war gut drauf,<br />
hab auch beim Davis Cup geliefert.<br />
Da war es schon bitter, dass gerade<br />
in dieser Phase die Tenniswelt zum<br />
Stehen kam. Andererseits habe ich<br />
sofort versucht, das Positive daraus<br />
zu ziehen und an ein paar wichtigen<br />
Schrauben zu drehen. Am Platz hieß<br />
das: Ich habe viel an meiner Vorhand,<br />
meinem Aufschlag, meiner Beinarbeit<br />
gefeilt. Mit Gebhard Gritsch habe ich<br />
an meiner Fitness gearbeitet. Und:<br />
Ich habe Yoga für mich entdeckt, um<br />
meine Beweglichkeit zu verbessern<br />
und mehr körperliche Stabilität zu<br />
bekommen.<br />
Durch einen Zufall habe ich<br />
kürzlich auf Instagram Julia Dujmovits<br />
kennengelernt, die als Snowboard-Olympiasiegerin<br />
natürlich<br />
genau weiß, was der Körper eines<br />
Profisportlers braucht. Da sie jetzt<br />
als Yoga-Lehrerin arbeitet, haben wir<br />
gleich eine fruchtbare Zusammenarbeit<br />
begonnen. Zwei-, dreimal pro<br />
Woche trainieren wir gemeinsam,<br />
entweder ist sie in Wien oder wir machen<br />
es online. Ich hätte vorher nicht<br />
gedacht, dass ich davon so stark profitieren<br />
würde, aber es hilft mir ungemein.<br />
Das kann ich jedem Sportler<br />
nur empfehlen. Zumal ich merke,<br />
dass ich auch mental viel davon habe,<br />
dabei sehr gut entspannen kann.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
147
Mit Dominic Thiem (Mitte, hier am Bondi<br />
Beach in Australien) verbindet Novak<br />
(2.v.l.) eine langjährige Freundschaft.<br />
Ebenfalls dabei: Sebastian Ofner, Jürgen<br />
Melzer und Oliver Marach.<br />
Komplette Bodenhaftung<br />
Oft werde ich gefragt, wie es ist, als<br />
Nummer 2 in Österreich im Schatten<br />
eines Superstars wie Dominic Thiem<br />
zu leben. Ich kann versichern: Mir<br />
macht das überhaupt nichts aus, im<br />
Gegenteil, es ist mir sogar lieber. So<br />
kann ich oft in Ruhe<br />
meine Arbeit machen<br />
und mich nach vorne<br />
spielen, weil sich der<br />
Fokus der Öffentlichkeit<br />
meist auf ihn richtet. Er<br />
hat sich diese Aufmerksamkeit<br />
absolut verdient,<br />
durch ihn erfährt<br />
Tennis in Österreich<br />
einen Boom, von dem<br />
alle profitieren. Und der<br />
hoffentlich noch viele<br />
Jahre anhält.<br />
Ich kenne Dominic,<br />
seit wir beide zwölf<br />
Jahre alt waren, seitdem<br />
sind wir die besten<br />
Freunde. Daran hat sich<br />
auch nichts geändert,<br />
als er sportlich diesen<br />
rasanten Aufstieg hinlegte.<br />
Wir schreiben<br />
und telefonieren täglich, wenn wir uns<br />
sehen, ist es genauso wie vor zehn Jahren.<br />
Sind wir daheim, käme niemand<br />
auf die Idee, dass er die Nummer 3<br />
der Welt ist. Er ist komplett am Boden<br />
geblieben, genau der gleiche Mensch<br />
wie damals. Manchmal denke ich an<br />
die Zeit zurück, als er, Wolfgang und<br />
ich uns bei Turnieren ein Zimmer geteilt<br />
haben, weil wir uns kein zweites<br />
leisten konnten. Harte, aber auch sehr<br />
schöne Zeiten, die keiner von uns missen<br />
möchte.<br />
Nur beim Fußball sind wir uns<br />
nicht einig. Er ist Chelsea-Fan, mein<br />
Herz gehört, hinter meinem Lieblingsklub<br />
Rapid natürlich, dem FC<br />
Liverpool. In dieser Hinsicht hatte ich<br />
dieses Jahr eindeutig die Nase vorn.<br />
Seit Jahren liefern wir uns mit diesen<br />
Klubs auch auf der Play Station beinharte<br />
Duelle, auch wenn die Matches<br />
nicht immer seriös ablaufen ...<br />
ICH HÄTTE VORHER NICHT<br />
GEDACHT, DASS ICH DA-<br />
VON SO STARK PROFITIE-<br />
REN WÜRDE, ABER YOGA<br />
HILFT MIR UNGEMEIN.<br />
Ziel: Top 50<br />
Jetzt freue ich mich jedenfalls, dass<br />
Mitte <strong>August</strong> die Saison endlich weitergeht.<br />
Natürlich war es nett, dass wir<br />
in der Corona-Zeit ein paar Turniere<br />
wie die Austrian Pro Series spielen<br />
konnten, bei denen es um etwas Preisgeld<br />
und Prestige ging. Aber es ist für<br />
mich überhaupt kein Vergleich zu<br />
einem ATP-Turnier, bei dem es um<br />
wichtige Weltranglistenpunkte geht.<br />
Ein riesiger Unterschied. Wenn alles<br />
gutgeht ist der Plan, im <strong>August</strong> nach<br />
Amerika zu fliegen und dort Cincinnati<br />
und die US Open zu spielen.<br />
Dann kommen Kitzbühel, Madrid,<br />
Rom und Paris.<br />
Dabei ist mein Ziel, das Jahr, das so<br />
gut anfing, auch in den Top 100 zu<br />
beenden. Was nicht heißt, dass ich als<br />
aktuell 85. zufrieden bin, wenn ich im<br />
Dezember auf Position 99 stehe. Es<br />
soll schließlich immer nach oben gehen<br />
und die Top 50 wären ja ein schönes<br />
neues Ziel für die kommenden<br />
Monate. Aber niemand weiß, wie lange<br />
es dauert, bis man den Rhythmus<br />
wiederfindet und an die alte Form<br />
anschließt. Aber das geht<br />
ja jedem so. Ich fühle mich jedenfalls<br />
gut vorbereitet.<br />
148 <strong>SPORTaktiv</strong>
DER NEUE ÖFB CORNER!<br />
Jetzt<br />
am<br />
Foto: ©Jorge Antonio / iStockphoto<br />
Kiosk!<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
149
Michael Cepic<br />
Geschäftsführer NADA Austria<br />
1<br />
Du bist seit nunmehr acht<br />
Jahren Chef der NADA in<br />
Österreich, überraschen dich<br />
Doping-Vorfälle wie bei der „Operation<br />
Aderlass“ überhaupt noch?<br />
Ein ganz klares „Nein“! Der Sport hat<br />
sich zu einem enormen Wirtschaftszweig<br />
entwickelt, in dem es immer wieder<br />
zu Betrug gekommen ist, kommt und<br />
kommen wird. Was einen immer wieder<br />
aufs Neue überrascht, ist die Dreistigkeit<br />
und zum Teil die kriminelle Energie in<br />
diesem Zusammenhang.<br />
2Wir bitten um die wichtigsten<br />
Eckdaten zur NADA.<br />
Die NADA Austria wurde 2008<br />
gegründet und schützt die Rechte aller<br />
Sportlerinnen und Sportler auf sauberen<br />
Sport. Um dieses Ziel zu erreichen, führen<br />
wir jährlich ca. 3000 Dopingkontrollen<br />
durch und sind mit unserem Referententeam<br />
österreichweit mit ca. 350<br />
Vorträgen fast jeden Tag im Einsatz. In<br />
der Zentrale der NADA Austria arbeiten<br />
13 vollzeitbeschäftige Personen täglich<br />
für fairen Sport in Österreich und werden<br />
dabei von ca. 120 Mitarbeitern als<br />
fallweise beschäftigte Kontrolleure bzw.<br />
Referenten unterstützt.<br />
3<br />
Was sind aktuell deine drei<br />
wichtigsten Projekte?<br />
Das aktuell wichtigste Projekt<br />
ist der Neuerlass des Anti-Doping-Bundesgesetzes<br />
2021 in Verbindung mit<br />
Inkrafttreten des neuen WADA-Codes<br />
am 1. Jänner 2021.<br />
Zweitwichtigstes Projekt ist die Stärkung<br />
der Zusammenarbeit und die Stärkung<br />
des Auftritts der CEADO (Central<br />
European Anti-Doping Organisation),<br />
die im Mai 2019 in Budapest gegründet<br />
wurde. Ein Zusammenschluss von aktuell<br />
7 Anti-Doping-Organisationen aus<br />
Slowenien, Kroatien, Ungarn, Serbien,<br />
der Slowakei, Polen und Österreich.<br />
Den aktuellen Vorsitz bis 2023 führt<br />
Österreich. Ziel ist es, mit diesem Zusammenschluss<br />
die Stimme der einzelnen<br />
kleinen Länder auf internationaler<br />
15<br />
Ebene zu stärken und die Kooperationen<br />
in vielen Bereichen zu intensivieren.<br />
Projekt Nummer drei ist die Umstellung<br />
aller administrativen Vorgänge<br />
innerhalb der NADA Austria auf papierlos.<br />
Immerhin arbeiten für NADA<br />
Austria im Kontrollbereich und in der<br />
Prävention österreichweit ca. 120 fallweise<br />
Beschäftigte, ohne deren Einsatz<br />
und Engagement für einen sauberen<br />
Sport die Bewältigung der gesetzlichen<br />
Aufgaben unmöglich wäre. Hier gilt es<br />
zeitgemäße Strukturen aufzubauen.<br />
4<br />
Wo<br />
steht die NADA<br />
in 10 Jahren?<br />
Ich sehe die Entwicklung<br />
nicht gesondert für die NADA Austria,<br />
sondern im internationalen Zusammenhang.<br />
Ich weiß nicht, ob diese<br />
Entwicklung in den nächsten 10 Jahren<br />
stattfindet oder 15 Jahre dauert, aber<br />
es wird zu weiteren gesetzlichen Regelungen<br />
im Anti-Doping-Bereich auf<br />
internationaler Ebene kommen, nach<br />
dem Vorbild Österreichs, wo die Zusammenarbeit<br />
mit Staatsanwalt, Polizei<br />
und Gerichten gesetzlich geregelt ist.<br />
Der Spitzensport ist und wird verstärkt<br />
ein riesiger Wirtschaftsbereich sein. Da<br />
komme ich mit Statuten aus den 50erund<br />
60er-Jahren nicht mehr weit. Es bedarf,<br />
wie in jedem anderen Wirtschaftsbereich<br />
auch, gesetzlicher Regelungen.<br />
Fotos: NADAAaustria, Privat<br />
150 <strong>SPORTaktiv</strong>
5<br />
Was würdest du machen,<br />
wenn du deinen aktuellen<br />
Job nicht hättest?<br />
Wenn ich nicht die spannende Aufgabe<br />
in der NADA übernommen hätte, wäre<br />
ich voraussichtlich immer noch in der<br />
Privatwirtschaft im Management tätig<br />
und für den (Basketball-)Sport ehrenamtlich.<br />
6<br />
Dein Lebensmotto?<br />
„You never lose, until you stop<br />
trying!“ Niederlagen gehören<br />
ebenso wie Siege zum Sport und zum<br />
Leben. Man darf ruhig hinfallen, wichtig<br />
ist, dass man wieder aufsteht und<br />
weitermacht. Diesbezüglich bietet der<br />
Sport auf allen Leistungsebenen vor<br />
allem für junge Menschen eine perfekte<br />
Lebensschule.<br />
7<br />
Wie siehst du dich in deiner<br />
Führungsrolle?<br />
Ich sehe mich als Teamleiter, der<br />
versucht, das Potenzial seiner MitarbeiterInnen<br />
zu deren und zur Zufriedenheit<br />
der Organisation und zur Erreichung<br />
des gemeinsamen Zieles „Schutz der<br />
sauberen SportlerInnen“ so weit wie<br />
möglich auszuschöpfen. Dazu bedarf es<br />
klarer Zielvorgaben, Regeln und eines<br />
individuellen Eingehens auf die Teammitglieder.<br />
8<br />
Was würdest du gerne im<br />
österreichischen Sport ändern?<br />
Die verkrusteten Strukturen zum<br />
Wohle der SportlerInnen und des Sports<br />
aufbrechen.<br />
9<br />
Mit welchem Sportler<br />
würdest du gerne einen<br />
Abend verbringen?<br />
Da würden mir sehr, sehr viele sowohl<br />
nationale als auch internationale Persönlichkeiten<br />
einfallen. Da ich aus dem<br />
Basketball komme, würde ich mich auf<br />
internationaler Ebene für Michael Jordan<br />
entscheiden. Auf nationaler Ebene<br />
für Kira Grünberg, weil ich ihre innere<br />
Kraft und ihren Kampfgeist bewundere.<br />
10<br />
Wie und wo entspannst<br />
du dich?<br />
Beim Sport, sowohl aktiv<br />
als auch passiv.<br />
11<br />
Worauf bist du stolz?<br />
In erster Linie auf meine<br />
Familie. Ich bin seit 29<br />
Jahren verheiratet und habe drei wunderbare,<br />
mittlerweile erwachsene Kinder.<br />
12<br />
Welche Sportarten übst<br />
du selbst aus?<br />
Im Sommer mit Vorliebe<br />
Straßenradfahren, Schwimmen und<br />
nach wie vor Basketball, allerdings in<br />
einem etwas langsameren Tempo als zu<br />
meiner aktiven Zeit.<br />
13<br />
Was sind deine Hauptmotive<br />
fürs Sporteln?<br />
Ich kann mich dabei so<br />
richtig vom Alltagsstress erholen und,<br />
wie zum Beispiel beim Rennradfahren,<br />
auch die Natur – bevorzugt im Wechselgebiet<br />
in Niederösterreich – genießen.<br />
14<br />
Wie ist dein Eindruck vom<br />
Fitnesszustand der Österreicher<br />
im Allgemeinen?<br />
Speziell im Kinder- und Jugendbereich<br />
mache ich mir ernsthaft Sorgen. Da ich<br />
durch meinen Beruf, zumindest vor Corona,<br />
im internationalen Sportbereich<br />
einiges gesehen habe, muss ich ganz klar<br />
festhalten, dass die Politik gefordert ist,<br />
dem Sport in Österreich einen international<br />
üblichen Stellenwert zu geben.<br />
Zwei Beispiele: Österreich hat kein 50-<br />
Meter-Schwimmbecken westlich von<br />
Linz und auch kein für die Champions<br />
League taugliches Stadion etc. etc.<br />
15<br />
Zu guter Letzt: Zu welchen<br />
Teams hält der<br />
Sportfan Michael Cepic?<br />
Da ich in den USA (Nebraska) ein<br />
Semester studiert habe, bin ich immer<br />
noch ein großer Fan der Football- und<br />
Basketballmannschaft der University of<br />
Nebraska. Im Fußball bin ich bei Weltmeisterschaften<br />
mangels österreichischer<br />
Teilnahmen bei den letzten Events ein<br />
großer England-Fan.<br />
Die Nationale Anti-Doping Agentur Austria<br />
GmbH (NADA Austria) mit Sitz in Wien<br />
ist eine nicht gewinnorientierte, unabhängige<br />
Anti-Doping Organisation. Per Beschluss<br />
des Anti-Doping Gesetzes hat die NADA<br />
Austria GmbH als unabhängige Dopingkontrolleinrichtung<br />
die Aufgabe der umfassenden<br />
Anti-Doping Arbeit im Sport. Grundlage<br />
der präventiven und repressiven Tätigkeiten<br />
sind das Anti-DopingBundesgesetz und der<br />
Welt-Anti-Doping-Code.<br />
Michael Cepic (57) ist seit Sommer 2012<br />
Geschäftsführer der NADA Austria. Als aktiver<br />
Basketballer war er Vizestaatsmeister<br />
und Europacup-Teilnehmer, später beruflich<br />
in der Privatwirtschaft in den USA. Cepic ist<br />
verheiratet und hat drei Kinder.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
151
DIE SPORTFAMILIE DER ENERGIE AG FEIERT IHR 20-JÄHRIGES<br />
BESTEHEN. UND BLICKT AUF SPEKTAKULÄRE ERFOLGE,<br />
VIEL KNOWHOW-TRANSFER UND EINEN EINZIGARTIGEN<br />
ZUSAMMENHALT ZURÜCK. EIN MODELL, DAS AUCH IN<br />
ZUKUNFT FÜR SIEGE UND MEDAILLEN MADE IN<br />
OBERÖSTERREICH SORGEN SOLL.<br />
EINE<br />
SCHRECKLICH<br />
ERFOLGREICHE<br />
FAMILIE<br />
4Olympia-Medaillen. 13 Weltmeister-<br />
und acht Europameistertitel.<br />
Insgesamt mehr<br />
als 50 Podestplätze bei Großereignissen<br />
wie WM oder EM. Es ist<br />
eine herausragende Erfolgsbilanz, auf die<br />
Athlet*Innen der Sportfamilie der Energie<br />
AG verweisen können. Ob der Abfahrts-WM-Titel<br />
von Hannes Trinkl<br />
2001, die Podestplätze von Michael<br />
Hayböck bei der Vierschanzentournee<br />
2015 und 2016 oder zuletzt die sensationelle<br />
Bronzemedaille im Diskuswerfen<br />
von Lukas Weißhaidinger bei der WM<br />
2019 in Doha. Bei all diesen Erfolgen<br />
saß die Sportfamilie mit im Boot und<br />
freute sich über beachtliche Leistungen.<br />
„Für mich als genereller Sportfanatiker<br />
ist so eine Konstellation natürlich fantastisch“,<br />
sagt Vincent Kriechmayr, sechsfacher<br />
Weltcupsieger in den Speed-Disziplinen<br />
und zweifacher Medaillengewinner<br />
bei der letzten Ski-WM in Aare. „Von so<br />
etwas kann man als Spitzensportler nur<br />
profitieren.“<br />
Vor 20 Jahren hat man in der Energie<br />
AG Oberösterreich begonnen, neben<br />
klassischen Sportsponsoring-Aktivitäten<br />
auch gezielt Einzelsportler aus dem heimischen<br />
Bundesland zu fördern. Daraus<br />
entwickelte sich bald eine Gruppe von<br />
Athlet*Innen, die trotz unterschiedlicher<br />
Sportarten nicht nur gut miteinander<br />
auskamen, sondern auch extrem erfolgreich<br />
wurden. Unter dem Titel „Energie<br />
AG Sportfamilie“ rief der ehemalige Generaldirektor<br />
Leo Windtner, der seit<br />
2009 auch als Präsident des Österreichischen<br />
Fußball-Bundes (ÖFB) fungiert,<br />
dieses einzigartige Sportsponsoring-Programm<br />
ins Leben, das mittlerweile weit<br />
über die Grenzen von Oberösterreich hinaus<br />
bekannt und anerkannt ist. „Die<br />
herausragenden Erfolge sind der Lohn<br />
für das Engagement und den unbändigen<br />
Ehrgeiz der Sportlerinnen und<br />
„SPORTFAMILIE<br />
STEHT FÜR NACH<br />
HALTIGE FÖRDE<br />
RUNG VON JUNGEN<br />
SPORTLER<br />
INNEN UND<br />
SPORTLERN“<br />
Generaldirektor<br />
DDr. Werner Steinecker<br />
Sportler, den wir als Partner hautnah<br />
mitbekommen“, erklärt der 69-Jährige.<br />
Heuer feiert die Energie AG Sportfamilie<br />
ihr 20-jähriges Jubiläum. Der<br />
Schwerpunkt dieser Sportförderung liegt<br />
nach wie vor in der nachhaltigen Unterstützung<br />
aufstrebender Talente, deren<br />
Lebensmittelpunkt in Oberösterreich<br />
liegt. Sie sollen ihren Weg an die Weltspitze<br />
finden und sich sportlich und<br />
Fotos: Hermann Wakolbinger, Robert Maybach<br />
152 <strong>SPORTaktiv</strong>
menschlich in einem geeigneten Umfeld<br />
weiterentwickeln können. Auch jenen<br />
Athleten, die bereits in der Weltspitze<br />
angekommen sind, bietet das Unternehmen<br />
ein Umfeld für die individuelle<br />
sportliche und menschliche Weiterentwicklung.<br />
Zu den aktuellen Aushängeschildern<br />
zählen Top-Sportler wie Vincent<br />
Kriechmayr (Ski alpin), Michael<br />
Hayböck (Skispringen), Andrea Limbacher<br />
(Ski Cross) oder Lukas Weißhaidinger<br />
(Diskuswerfen).<br />
Eine Entwicklung, auf die man zu<br />
Recht mit einer Portion Stolz blickt.<br />
„Sportfamilie steht für nachhaltige Förderung<br />
von jungen Sportlerinnen und<br />
Sportlern. Wenn diese dann auch noch<br />
in der Weltspitze angekommen sind,<br />
macht uns das besonders stolz und bestätigt<br />
unseren eingeschlagenen Weg!“,<br />
MITGLIEDER DER<br />
ENERGIE AG<br />
SPORTFAMILIE<br />
Kapitän Hannes Trinkl (Ski Alpin)<br />
David Brandl (Schwimmen)<br />
Barbara Haas (Tennis)<br />
Michael Hayböck (Skisprung)<br />
Vincent Kriechmayr (Ski Alpin)<br />
Max Lahnsteiner (Ski Alpin)<br />
Ana Roxana Lehaci (Flachwasser-Kanu)<br />
Andrea Limbacher (Ski Cross)<br />
Thomas Mayrpeter (Ski Cross)<br />
Johnny Rohrweck (Ski Cross)<br />
Viktoria Schwarz (Flachwasser-Kanu)<br />
Stefan Spiessberger (Kite-Boarding)<br />
Mendy Swoboda (Para-Kanu)<br />
Alexander Trampitsch (Schwimmen)<br />
Lukas Weißhaidinger (Diskus)<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
153
Wann und wie kamst du zur<br />
Sportfamilie?<br />
Hannes Trinkl: Leo Windtner hat<br />
das Projekt im Jahr 2000 ins Leben<br />
gerufen. Ich war mächtig<br />
stolz, dass ich als erster Athlet<br />
dabei sein durfte. Die Initiative<br />
ging von der Energie AG aus.<br />
War das am Anfang ein reines<br />
Sponsoring?<br />
Nein, das war schon damals<br />
mehr. Die Zusammenarbeit war<br />
in Einklang mit den Konzerninteressen,<br />
Einbindung von Kunden<br />
und Mitarbeitern, das Ganze abgestimmt<br />
auf meine persönlichen<br />
Bedürfnisse. Da steckt bis<br />
heute ein starkes Konzept dahinter.<br />
Ein gutes Miteinander aller<br />
Beteiligten, von dem jeder profitiert.<br />
Deshalb nennen wir es ja<br />
auch Familie.<br />
INTERVIEW<br />
„DAS IST EINZIGARTIG“<br />
Abfahrts-Weltmeister Hannes Trinkl war der erste Athlet der<br />
Sportfamilie und fungiert heute als ihr Kapitän.<br />
Jetzt bist du das Oberhaupt<br />
der Familie ...<br />
Nein, das ist immer der Generaldirektor,<br />
also aktuell Werner<br />
Steinecker. Durch meine Erfahrung<br />
und die Tatsache, dass ich<br />
der Älteste bin, nennt man mich<br />
Kapitän. Wir stimmen uns ab,<br />
schauen, welche Sportler zu unserer<br />
Philosophie passen und ob<br />
die Leistungen dementsprechend<br />
sind. Die Sportler sollen die Möglichkeit<br />
bekommen, ihr Potenzial<br />
bestmöglich abzurufen.<br />
Ist so etwas wie die Sportfamilie<br />
in anderen Ländern üblich<br />
oder hat sie ein Alleinstellungsmerkmal?<br />
So wie es die Sportfamilie der<br />
Energie AG macht, ist es einzigartig.<br />
Was es immer öfter gibt,<br />
sind Versuche, das System nachzuahmen.<br />
Gerade in der Schweiz<br />
gibt es derzeit einige Projekte.<br />
Ich denke, dass dies die Zukunft<br />
des Sportsponsorings sein wird.<br />
Es ist ja für alle sinnvoll, wenn<br />
es eine echte Verbundenheit unter-<br />
und miteinander gibt.<br />
Das heißt, es gibt einen Wissenstransfer<br />
beispielsweise<br />
vom Kanu- zum Skifahrer?<br />
Ja, wenn es sich anbietet. Es<br />
gibt einmal im Jahr ein Familientreffen,<br />
bei dem geschaut wird,<br />
dass möglichst jeder Zeit hat.<br />
Dann gibt es einen Erfahrungsaustausch<br />
auf allen Ebenen. In<br />
kleineren Gruppen trifft man sich<br />
auch öfter.<br />
Alle Infos zur Sportfamilie<br />
der Energie AG gibt es auf<br />
der Homepage<br />
www.sportfamilie.at<br />
sagt Generaldirektor DDr. Werner Steinecker.<br />
Aktuell besteht das Team der Energie AG<br />
Sportfamilie aus 15 der erfolgreichsten Spitzensportlerinnen<br />
und -sportler Oberösterreichs (s.<br />
Kasten). Schlagworte wie Zusammengehörigkeit,<br />
Authentizität, Lernen von- und Spaß miteinander<br />
zeichnen das Team aus.<br />
Einzigartig an dieser Form des Sportsponsorings<br />
ist, dass ein großes Augenmerk auf eine<br />
Rundumversorgung der Athletinnen und Athleten<br />
gelegt wird. Diese reicht von zusätzlichem<br />
medizinischen Angebot über Medientrainings<br />
bis zur einheitlichen Bekleidung. Besonders<br />
stolz ist man darauf, viele erfolgreiche Sportler<br />
aus diversen Randsportarten zu unterstützen,<br />
die oft zu wenig ins Rampenlicht gestellt werden.<br />
Zusätzlich trifft sich das Team der Sportfamilie<br />
mehrmals jährlich um sich auszutauschen,<br />
gemeinsam auf die Sportsaison zurückzublicken<br />
oder einfach Erfolge zu feiern.<br />
Kapitän der Sportfamilie ist Abfahrtsweltmeister<br />
Hannes Trinkl, der mit dem Weltmeistertitel<br />
von St. Anton 2001 Geschichte schrieb<br />
und den ersten großen Erfolg für die Energie<br />
AG einfuhr. Seine Aufgabe liegt jetzt vor allem<br />
darin, die jüngeren Mitglieder der Energie AG<br />
Sportfamilie mit seiner langjährigen Erfahrung<br />
und seinem großen Wissensschatz aus dem Bereich<br />
des professionellen Sports zu unterstützen.<br />
Sie können sich an ihn wenden und bekommen<br />
wertvolle Tipps und Ratschläge: „Die Energie<br />
AG Sportfamilie ist mittlerweile eine einzigartige<br />
und vorbildliche Institution im Sportsponsoring<br />
in ganz Österreich und sogar weltweit. Für<br />
die Mitglieder ist sie eine große Unterstützung,<br />
denn sie wissen, dass ein starker und zuverlässiger<br />
Partner wie die Energie AG hinter ihnen<br />
steht! Sie können sich voll darauf konzentrieren,<br />
ihre Visionen und sportlichen Ziele zu erreichen,<br />
sich weiterzuentwickeln und Spitzenleistungen<br />
zu erbringen.“<br />
Die Sportstars sind dabei allerdings längst<br />
nicht nur Botschafter des Unternehmens nach<br />
außen, sondern geben im Rahmen des internen<br />
Gesundheitsprojekts „energy@work“ den Mitarbeitern<br />
Tipps in Form von Schwimmtrainings,<br />
Karate-Kursen oder Tennis-Tagen. Und gewähren<br />
dabei auch einen authentischen Einblick in<br />
das Leben eines Spitzensportlers. Im Zuge der<br />
Energie AG – Ferienwoche sind die Sportler der<br />
Sportfamilie aktiv, und die Kinder der Mitarbeiter<br />
können mit dem einen oder anderen Sportler<br />
in Tuchfühlung gehen. Wie in einer großen<br />
Familie eben.<br />
154
Vincent Kriechmayr<br />
Ski Alpin<br />
Michael Hayböck<br />
Skisprung<br />
Lukas Weißhaidinger<br />
Diskus<br />
Thomas Mayrpeter<br />
Ski Cross<br />
Stefan Spiessberger<br />
Kitesurfen<br />
Ana Roxana Lehaci<br />
Flachwasser-Kanu<br />
Mendy Swoboda<br />
Parakanu<br />
Viktoria Schwarz<br />
Flachwasser-Kanu<br />
Barbara Haas<br />
Tennis<br />
Johnny Rohrweck<br />
Ski Cross<br />
David Brandl<br />
Schwimmen<br />
Max Lahnsteiner<br />
Ski Alpin<br />
Alexander Trampitsch<br />
Schwimmen<br />
Andrea Limbacher<br />
Ski Cross<br />
T AMGEIST<br />
Bettina Plank<br />
Karate<br />
Hannes Trinkl<br />
Kapitän<br />
Bilder: Robert Maybach und gepa-pictures<br />
Die Energie AG unterstützt und fördert seit 20 Jahren Sportlerinnen und Sportler aus Oberösterreich, die<br />
sich mit Topleistungen revanchieren. Leistungswille, Zusammengehörigkeit und Authentizität zeichnen<br />
die Energie AG - Sportfamilie aus. Diese Art der Sportförderung ist einzigartig, nachhaltig und typisch für die<br />
Energie AG und Oberösterreich. www.sportfamilie.at<br />
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Die Tools gibt es kostenlos<br />
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Umfrage) für die Dokumentation<br />
des Projekts ist damit<br />
verbunden. Anfragen zu<br />
den Tools bitte an:<br />
info@betriebssport.at<br />
www.firmensport.at<br />
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IST LEICHT!<br />
DIE ARBEIT DES „ÖSTER-<br />
REICHISCHEN BETRIEBS-<br />
SPORT VERBANDS“ UM-<br />
FASST NICHT NUR DIE<br />
FÖRDERUNG VON BEWE-<br />
GUNG IN UNTERNEHMEN<br />
– AUCH DIE SUCHE NACH<br />
INNOVATIONEN GEHÖRT<br />
DAZU.<br />
Das Nudging Tool animiert<br />
zu Kniebeugen.<br />
Inspiration bei der Suche nach<br />
Innovationen holt sich das Team des<br />
Betriebssport Verbands aus anderen<br />
Branchen oder der Forschung. Ein<br />
Beispiel dafür ist „Nudging“. Es<br />
bedeutet „Anstupsen“ und erklärt sich<br />
anhand eines einfachen Beispiels: In den<br />
frühen 90er-Jahren brachte der Amsterdamer<br />
Flughafen neben den Abflüssen<br />
der Männerurinale Sticker an, die eine<br />
schwarze Fliege abbildeten. Was<br />
passierte? Die Verunreinigung ging um<br />
80 Prozent zurück – offenbar war es eine<br />
instinktive Reaktion, direkt auf die<br />
Fliege zu zielen, ohne sich des positiven<br />
Nebeneffekts bewusst zu sein.<br />
Ein Ziel des ÖBSV ist die Förderung<br />
von Gesundheit, dazu braucht es ein<br />
gewisses Maß an Bewegung und Sport.<br />
Da dies nicht immer mit intensiven<br />
Arbeitszeiten, stressigen Routinen und<br />
der fordernden Lebenswelt vereinbar ist,<br />
versucht der Betriebssport Verband viele<br />
verschiedene Bewegungsformen<br />
anzubieten und auch innovative<br />
Lösungen für Firmen zu konzipieren.<br />
Eine dieser Innovationen sind „Bewegungs-Nudging-Tools“.<br />
Die Tools<br />
steigern die intrinsische Motivation und<br />
bringen das Thema Gesundheit mit<br />
Spaß auf die Wahrnehmungsebene der<br />
Kollegenschaft. Eines dieser Tools<br />
wurde gerade erst fertiggestellt (kleines<br />
Bild): Durch Licht- und Soundimpulse<br />
sowie positive Belohnung wird man<br />
dazu animiert, Kniebeugen zu machen.<br />
Am Ende der Übung gibt es einen<br />
Traubenzucker als Belohnung.<br />
Auch 2019 hat es schon eine Kleinserie<br />
dieser „Nudging-Tools“ gegeben, die<br />
durch positive Soundsignale das<br />
Stiegensteigen belohnt haben. Wer es<br />
gerne ein bisschen klassischer will, hat<br />
auch die Möglichkeit, einen Fußbodenaufkleber<br />
zu bekommen, der das<br />
klassische Kindergartenspiel „Tempelhüpfen“<br />
darstellt.<br />
Die neuen Tools gibt es kostenlos für<br />
Firmen zum Ausprobieren – mehr dazu<br />
im Kasten oben!<br />
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156 <strong>SPORTaktiv</strong>
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Zynisch gefragt: Sind Sie froh, dass Ihnen<br />
das Trainerdasein in der Coronakrise<br />
erspart blieb?<br />
Ich finde die Frage nicht zynisch, hab mir<br />
darüber auch Gedanken gemacht. Und,<br />
ja, vielleicht war es nicht die ungünstigste<br />
Zeit, beurlaubt zu sein. Es war für Vereine,<br />
Trainer und Verantwortliche keine<br />
einfache Phase. Gar nicht so sehr vom<br />
Coaching, aber vom Drumherum.<br />
Sie waren bis zu Ihrer Rückkehr nach<br />
Athen acht Monaten ohne Job, so lange<br />
wie noch nie, seit Sie als Profitrainer<br />
arbeiten. Drückte das aufs Gemüt<br />
oder waren Sie froh, mal durchschnaufen<br />
zu können? (Anm.: Das Ge<br />
ich von Verträgen abhängig und muss<br />
mich dem beugen.<br />
Sie sprechen es an. Weil Nürnberg in<br />
allerletzter Sekunde der Relegation<br />
gegen Ingolstadt traf, hat sich durch<br />
den Klassenerhalt auch Ihr Vertrag um<br />
ein Jahr verlängert. Eine Situation, die<br />
ich mir merkwürdig vorstelle.<br />
Grundsätzlich habe ich mich gefreut, dass<br />
Nürnberg den Klassenerhalt geschafft<br />
hat, der Verein gehört mindestens in die<br />
2. Liga. Ein großer Klub, bei dem ich viele<br />
Erfahrungen machen und großartige<br />
Menschen kennenlernen durfte, unabhängig<br />
von meiner Vertragslage. Diese<br />
hat Vor- und Nachteile. Auf der einen<br />
Damir Canadi kehrt<br />
zur neuen Saison zu<br />
seinem Ex-Klub Atromitos<br />
Athen zurück.<br />
„DA KRITISIERE<br />
ICH DIE SPIELER“<br />
spräch wurde vor der Unterschrift in<br />
Athen geführt.)<br />
Ich habe es positiv gesehen. Ich bin seit<br />
20 Jahren Trainer, jeder weiß, wie intensiv<br />
und anstrengend der Job ist. Da<br />
kommt so eine Pause schon gelegen<br />
(lacht). Speziell dann, wenn man gerade<br />
50 Jahre alt geworden ist.<br />
Haben Sie sich eine Deadline gesetzt,<br />
wann Sie wieder auf dem Trainerkarussell<br />
mitfahren wollten, um nicht<br />
Gefahr zu laufen in Vergessenheit zu<br />
geraten?<br />
Grundsätzlich wurde ich im November<br />
in Nürnberg ja nicht entlassen, sondern<br />
beurlaubt. Dementsprechend lag die<br />
Entscheidung nicht nur bei mir, sondern<br />
auch beim Verein. Dass man als Trainer<br />
lieber am Rasen steht und coacht, versteht<br />
sich von selbst. Andererseits bin<br />
GEFEIERTER LANG-<br />
ZEIT-COACH, GEFEUERTER<br />
KURZZEIT-TRAINER – DAMIR<br />
CANADI KENNT DIE GANZE<br />
PALETTE DES BERUFS. IM<br />
INTERVIEW SPRICHT ER<br />
ÜBER VERTRAUEN, SCHUB-<br />
LADEN, DATENHÖRIGKEIT<br />
UND DEN VERLUST DES<br />
MITTELWEGES.<br />
VON MARKUS GEISLER<br />
Seite steht eine gewisse finanzielle Sicherheit,<br />
andererseits kann ich nicht frei entscheiden,<br />
wenn ein Angebot hereinkommt.<br />
Sie wurden in Nürnberg beurlaubt, als<br />
der Club 11. war. Darüber wäre man<br />
am Ende der Saison froh gewesen.<br />
Nach dem Abstieg gab es einen intensiven<br />
Umbruch. Neuer Trainer, 20 Abgänge,<br />
16 Neue. Ausgemacht war, dass wir<br />
uns im ersten Jahr stabilisieren wollten.<br />
Dann gab es ein paar fragwürdige Entscheidungen<br />
mit dem VAR, unglückliche<br />
Gegentore in der Nachspielzeit –<br />
plötzlich entsteht eine Energie, die du<br />
158 <strong>SPORTaktiv</strong>
man das so analysieren. Man muss aber<br />
jeden Verein individuell betrachten. In<br />
Altach war ich total in die Transfers eingebunden,<br />
genauso in Athen, wo wir in<br />
dieser Hinsicht ganz viel richtig gemacht<br />
haben. Bei Rapid gab es in meiner Zeit<br />
überhaupt keinen Transfer, es war ja<br />
nicht mal ein Sportdirektor da. Und<br />
auch in Nürnberg war ich außen vor, da<br />
gibt es andere Strukturen, da entscheiden<br />
viele Leute und Gremien über<br />
Transfers. Somit kann man die Frage<br />
leicht beantworten.<br />
Ex-Sturm-Sportchef Günter Kreissl hat<br />
Sie mal als Beispiel genannt, wie<br />
kompliziert die „Königsdisziplin“ Trainersuche<br />
ist, da Sie bei verschiedenen<br />
Klubs so unterschiedlich abschnitten.<br />
Was muss aus Ihrer Sicht gegeben<br />
sein, damit die Ehe Trainer/Klub funktioniert?<br />
Das Schlüsselwort heißt Vertrauen, das<br />
muss man sich als Trainer rasch erarbeiten.<br />
Gerade bei der Kaderzusammenstellung<br />
muss es harmonieren. Wie will ich<br />
spielen, welche Spieler brauche ich dafür?<br />
Nicht nur sportlich, auch charakterlich.<br />
In den letzten Jahren verlässt man<br />
sich zu sehr auf statistische Daten, wenn<br />
man Spieler holt. Die sind aber nur die<br />
eine Seite der Medaille, die andere ist<br />
der Mensch, der dahintersteckt, der<br />
Charakter. Das geht nur über persönliche<br />
Gespräche, nicht über Zahlen. Sich<br />
diese Arbeit anzutun, ist der Schlüssel<br />
zum Erfolg. Und dann ist es sicher leichter,<br />
wenn es im Verein kurze Wege gibt,<br />
als wenn noch ein großes Gremium, wo<br />
Interessen von Medien oder Spielerberater<br />
dazukommen, involviert ist. Wissen<br />
Sie, was ein gutes Beispiel dafür ist?<br />
Fotos: Getty Images<br />
als Trainer nicht beeinflussen kannst.<br />
Und trotzdem gibt es in so einem großen<br />
Klub Menschen, die der Meinung<br />
waren, wir müssten mit diesem Team<br />
aufsteigen, trotz meiner Warnungen.<br />
Heute weiß man, dass meine Analyse<br />
wohl die wertvollere gewesen wäre.<br />
Sie sagen „großer Klub“. Sie haben mit<br />
Underdogs wie Altach oder Atromitos<br />
Athen eindeutig überperformt, mit Traditionsklubs<br />
wie Rapid Wien oder zuletzt<br />
dem 1. FC Nürnberg die Ziele nicht<br />
erreicht. Reiner Zufall oder liegt Ihnen<br />
einfach die Rolle des Außenseiters?<br />
Wenn man in Schubladen denkt, kann<br />
Sagen Sie es!<br />
Borussia Mönchengladbach. Sie haben<br />
mit Max Eberl einen Sportdirektor, der<br />
ganz kurze Wege hat, seine strategischen<br />
Entscheidungen in Absprache mit dem<br />
Trainer trifft. Das ist vorbildlich.<br />
Die von Ihnen angesprochene Datenhörigkeit<br />
ist ein Trend, der aus dem<br />
US-Sport kommt und sich immer mehr<br />
durchsetzt.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
159
Genau! Und die Entwicklung ist einerseits<br />
auch positiv. Man darf nur nicht<br />
vergessen, auch hinter die Zahlen zu<br />
schauen. Ich sage jetzt bewusst einen<br />
Kritikpunkt Richtung Spieler. Die meisten<br />
schauen nach dem Match sofort auf<br />
ihre Werte: Laufkilometer, Sprints,<br />
Zweikämpfe ... Dann wird nur noch für<br />
diese Zahlen gespielt. Nach einer Niederlage<br />
heißt es: Aber ich war ja gut,<br />
schaut auf meine Daten. Ich finde es<br />
nicht gut, wenn Spieler sich hinter diesen<br />
Daten verstecken.<br />
Kommen wir nach Österreich, wo<br />
Salzburgs Jesse Marsch zum Trainer<br />
der Saison gewählt wurde. Zu Recht?<br />
Ist es wirklich ein Kunststück, mit einer<br />
Mannschaft den siebenten Titel in<br />
Folge zu holen?<br />
Ich hatte 2015 das Glück, diese Auszeichnung<br />
zu bekommen. Ich finde,<br />
heuer hätten es sich einige Trainer in<br />
Österreich verdient gehabt. Es ist trotz<br />
allem nicht so leicht, mit einer Mannschaft<br />
wie Salzburg Meister zu werden,<br />
wie sich das viele vorstellen. Die haben<br />
jedes halbe Jahr Abgänge und müssen jedes<br />
Mal 16- bis 18-jährige Talente entwickeln.<br />
Das ist eine unheimlich schwere<br />
Aufgabe. Dominik Szoboszlai, Patson<br />
Daka, die waren vor einem Jahr längst<br />
nicht so weit wie heute, die wurden entwickelt.<br />
Unter diesem Aspekt hat Jesse<br />
Marsch einen hervorragenden Job gemacht.<br />
Aber auch Markus Schopp in<br />
DAMIR<br />
CANADI<br />
Der am 6. Mai 1970 in Wien geborene<br />
Trainer feierte seine größten<br />
nationalen Erfolge in Altach, wo sich<br />
der Klub unter ihm zweimal für die<br />
Europa League qualifizierte. Nach<br />
einem verunglückten Kurzgastspiel<br />
bei Rapid (0,88 Punkte im Schnitt)<br />
ging er zum griechischen Underdog<br />
Atromitos Athen, den er ebenfalls<br />
ins internationale Geschäft führte<br />
und zu dem er jetzt zurückkehrt. Im<br />
Sommer 2019 wurde er bei Bundesliga-Absteiger<br />
1. FC Nürnberg<br />
präsentiert, nach nur 14 Spielen im<br />
November aber wieder beurlaubt.<br />
Hartberg oder Valerien Ismael beim<br />
LASK hätten sich die Auszeichnung verdient<br />
gehabt.<br />
Sie sprechen Ismael an. Der galt bis<br />
Mitte März als Wunderwuzzi beim<br />
LASK und wurde kurz darauf entlassen.<br />
Ich kenne keine Interna, aber das ist unser<br />
Job. Jeder, der Trainer wird, weiß,<br />
mit welchen Dingen wir konfrontiert<br />
werden. Das muss man lernen.<br />
Aber greifen Sie sich nicht mal an den<br />
Kopf und denken: In welch verrücktes<br />
Business bin ich da reingeraten?<br />
Nein! Ich habe mich bewusst in diese Situation<br />
begeben, mir den Beruf selbst<br />
ausgesucht. Hätte ich es auf Pragmatisierung<br />
angelegt, wäre ich woanders gelandet.<br />
Wir haben unser Hobby zum Beruf<br />
gemacht, das ist wunderschön. Und in<br />
Phasen des Erfolgs bekommen wir auch<br />
sehr viel Lob und Anerkennung. Eines<br />
ist allerdings verloren gegangen.<br />
Und zwar?<br />
Der Mittelweg. Keiner schaut mehr auf<br />
Entwicklung. Mit dem letzten Ergebnis<br />
geht es oft in die Analyse, das ist der falsche<br />
Weg.<br />
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WAS WIR DIR BIETEN<br />
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und flexiblen Arbeitsumfeld<br />
• Abwechslungsreicher und verantwortungsvoller Tätigkeitsbereich in einem dynamischen Marktumfeld<br />
• Pool-Auto für Dienstreisen<br />
• Für die ausgeschriebene Stelle ist ein Bruttogehalt von monatlich EUR 2.500,00 vorgesehen; aufgrund des<br />
Prämiensystems ist bei entsprechender Umsatzperformance ein Jahresentgelt von bis zu EUR 45.000,00 möglich<br />
INTERESSIERT?<br />
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<strong>SPORTaktiv</strong>, Österreichs größtes Aktivsport-Magazin und eine innovative<br />
Marke der Styria Media Group AG, eines der führenden Medienkonzerne<br />
in Österreich (Kleine Zeitung, Die Presse, willhaben.at).<br />
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NACHSPIEL<br />
MEINE ABENTEUER MIT<br />
DEM SUP-UNTERNEHMER<br />
EGYD<br />
GSTÄTTNER<br />
Der Klagenfurter<br />
ist freier<br />
Schriftsteller<br />
und Hobbysportler.<br />
Der neue Gatte meiner Exschwägerin hat das<br />
große Los gezogen! Er ist SUP-Unternehmer!<br />
Als er seine schönen Standuppaddelboards<br />
der Reihe nach auf der Badewiese schlichtete<br />
und mich kommen sah, geriet ein Glanz in seine<br />
Augen und es gab kein Entkommen mehr: Ich<br />
musste auf eines seiner Paddelboards hinauf und auf<br />
den See hinaus! Ahoi! Es sei ja, wie mir meine Exschwägerin<br />
versicherte, auch gar nichts dabei. Der<br />
liebe Stand-up-Paddelanimateur rief mir, der ich auf<br />
dem Kunststoffbrett noch kniete und wackelte, von<br />
seinem eigenen Board aus als Erstes zu: „Du musst<br />
Oberkörper und Unterkörper trennen!“ Diese Anweisung<br />
stieß mich sofort in tiefste Verzweiflung,<br />
hatte ich doch Oberkörper und Unterkörper all die<br />
fünfzig Jahre meines Lebens lang nicht getrennt, gewissermaßen<br />
intuitiv der Losung folgend: Was Gott<br />
miteinander verbunden hat, das soll der Mensch<br />
nicht trennen. Dass ich an Gott an und für sich<br />
nicht glaube und Trennungen an der Tagesordnung<br />
stehen, tut dabei nichts zur Sache.<br />
Vor lauter Höflichkeit versuchte ich, dem Lehrer<br />
meine Verzweiflung zu verbergen, da kam schon die<br />
nächste gut gemeinte Anweisung: „Sehnen, Muskeln<br />
und Knochen integrieren!“ Aha. Hätte er noch das<br />
Wort „Ganzheitlichkeit“ verwendet, ich hätte mich<br />
nicht gewundert.<br />
Total darauf konzentriert, wie ich einerseits<br />
Sehnen, Muskeln und Knochen vereinbare, andererseits<br />
Ober- und Unterkörper trenne, merke ich<br />
kaum, dass ich mich aus der Kniehaltung, in der<br />
man bekanntlich die meisten Fortschritte erzielt,<br />
in die Hocke und aus der Hocke in den aufrechten<br />
breitbeinigen Stand hochbalanciere. Na also!<br />
„Das Paddel nur mit dem Oberkörper bedienen,<br />
nicht mit der Hand!“ Na, wenn’s weiter nichts ist!<br />
Und jetzt: „Genieße die Natur!“ Ich befolgte auch<br />
diese letzte Anweisung des Paddelanimateurs noch<br />
und fragte mich pantheistisch, ob ich die Strandvillen<br />
gleich mitgenießen soll. Eben noch auf den<br />
Knien, wandelte ich nun trockenen Fußes über<br />
den See. Ein messianisches Gefühl! Ein Jesus-Feeling!<br />
Göttlich! Gerade wollte ich zu einer Segnung<br />
ansetzen, als mein Board und ich darauf zu wackeln<br />
begannen, und ehe ich mich’s versah, war ich ins<br />
Wasser geplumpst!<br />
Wie gesagt: Eigentlich glaube ich ja nicht an Gott<br />
und Stand-up-Paddeln kommt vor dem Fall!<br />
IMPRESSUM<br />
sportaktiv.com<br />
EIGENTÜMER/VERLEGER<br />
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FOTOREDAKTION<br />
Thomas Polzer (-25 87)<br />
162 <strong>SPORTaktiv</strong><br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
05/<strong>2020</strong><br />
erscheint am<br />
5. Oktober<br />
ANZEIGENLEITUNG<br />
Arnold Pauly (-25 83), E-Mail: arnold.pauly@styria.com<br />
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DESIGN, LAYOUT & PRODUKTION<br />
Christoph Geretschlaeger<br />
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Leykam Druck GmbH & Co KG, 7201 Neudörfl<br />
Beiträge über Tourismusregionen und Eventankündigungen werden in Kooperation mit der<br />
Tourismuswirtschaft und mit Veranstaltern gegen Druckkostenbeiträge produziert.<br />
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Das Jahresabonnement (6 Ausgaben) kostet € 19,90.
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Verbrauch: 8,1 – 8,8 l/100 km, CO 2 -Emission: 212 – 266 g/km. Symbolfoto.