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magazin<br />

STADTLÄUFER<br />

Von Andy Limacher<br />

■ nr. 26 // brückenbauer. Seit Ende des 19.<br />

Jahrhunderts verbinden Kirchenfeld- und Kornhausbrücke<br />

die Berner Altstadt mit den Qu<strong>art</strong>ieren<br />

im Süden und Norden. Ungefähr zur selben<br />

Zeit wurde in Paris der Eiffelturm gebaut – es war<br />

die Zeit, in der Stahlkonstruktionen allmählich<br />

Holz und Stein ablösten.<br />

Vor kurzem machte ich einen Spaziergang<br />

entlang der Aare, wobei mir folgendes auffi el:<br />

Bei der Lorrainebrücke wie auch dem Eisenbahnviadukt<br />

handelt es sich um Betonkonstruktionen<br />

aus dem 20. Jahrhundert. Da der Bau des Hauptbahnhofs<br />

aber in die Mitte des 19. Jahrhunderts<br />

fällt, muss es an dieser Stelle früher schon andere<br />

Brücken gegeben haben.<br />

Und tatsächlich: Ungefähr dort, wo heute die<br />

Lorrainebrücke über das Aaretal führt, stand bis<br />

1941 die sogenannte rote Brücke, eine Stahlkonstruktion<br />

mit zwei Stockwerken. Auf der oberen<br />

Ebene fuhren ab 1858 die Züge in den noch jungen<br />

Kopfbahnhof ein, die untere Ebene diente als<br />

Strasse von der Lorraine in die Stadt. Die Geleise<br />

führten damals von Norden her direkt durch das<br />

Wylerfeldqu<strong>art</strong>ier – der Name «Dammweg» erinnert<br />

heute noch daran.<br />

Das Wachstum der Stadt führte allerdings<br />

bald an die Kapazitätsgrenze der roten Brücke,<br />

und auch dem moderen Bahnverkehr genügten<br />

die Ansprüche nicht mehr. Hinzu kam, dass den<br />

Fussgängern gelegentlich heisse Kohlestücke<br />

von den Dampfl oks auf den Kopf fi elen.<br />

1928 wurde deshalb mit dem Bau der Lorrainebrücke<br />

begonnen, zwei Jahre später wurde sie<br />

fertiggestellt. Die Verlegung der Eisenbahnlinie<br />

um das Qu<strong>art</strong>ier herum auf das neue Viadukt<br />

folgte rund zehn Jahre später: Damit war das<br />

Schicksal der roten Brücke besiegelt.<br />

Vielleicht wird es auch dem heutigen, vierspurigen<br />

Bahndamm irgendwann so ergehen. Die Kapazitätsgrenze<br />

ist nach nur sechzig Jahren abermals<br />

erreicht – das weiss jeder, der gelegentlich<br />

von Norden her in den Hauptbahnhof einfährt.<br />

www.ensuite.ch<br />

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28<br />

LESERBRIEFE<br />

leserbrief@ensuite.ch<br />

Thema: museum franz gertsch<br />

■ Diese «Leserbrief»-Zusendung (Bild oben)<br />

kommt von Daniel Rohrbach. Es ist sein Kommentar<br />

zu der «museum franz gertsch-Affäre» um die<br />

Entlassung von Reinhard Spieler.<br />

Leserbriefe:<br />

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zum Kulturgeschehen in Bern oder auch Kritiken<br />

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Telefon: 031 318 6050<br />

ensuite - kulturmagazin Nr. 49 | Januar 07

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