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Carrossier_2020_05

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Nr. 5 / August <strong>2020</strong><br />

offizielle Zeitschrift<br />

RWX_Titel_<strong>Carrossier</strong>_<strong>05</strong>-<strong>2020</strong>_(3).qxp_Layout Zusammenschluss rückt näher 1 27.<strong>05</strong>.20 Schwerpunkt 12:01 Seite 1 Lackierkabinen<br />

Vollzug der Fusion ist auf gutem Weg Neuheiten aus der Branche<br />

Lehrabschlussprüfungen <strong>2020</strong>, Teil 2<br />

Kreative Aktionen statt Feiern<br />

SHINY HANDS<br />

die hautschonende Handseife<br />

speziell für Lackierer,<br />

Mechaniker und Maler.<br />

RIWAX-Chemie AG | Tannholzstrasse 3 | CH-3<strong>05</strong>2 Zollikofen | office.ch@riwax.com | www.riwax.com


In eigener Sache<br />

Umweltschonende<br />

Verpackungsfolie<br />

aus rezyklierten<br />

Altfolien<br />

Unsere Welt ist voll von Plastik.<br />

Kein Wunder, wird das Thema nicht nur hierzulande<br />

intensiv diskutiert. Auch Zeitschriften erreichen die<br />

Leserinnen und Leser in einer schützenden Folie aus<br />

Kunststoff. Obwohl es die ökologischste Lösung wäre,<br />

keine Folie zu verwenden, ist in den meisten Fällen<br />

eine schützende Folierung der Zeitschriften zwingend<br />

(Versandvorschriften der Post).<br />

Galledia hat sich intensiv mit der Frage beschäftigt,<br />

was man als Dienstleister im Bereich Folierung<br />

optimieren könnte, und nach unbedenklicheren<br />

Materialien gesucht. Deshalb freut es uns, dass Sie<br />

jetzt eine Zeitschrift mit einer umweltschonenden<br />

Eco-Folie erreicht. Die Verpackung besteht zu mindestens<br />

50 Prozent aus rezyklierten Altfolien.<br />

Im Vergleich zu konventionellen Folien verbraucht die<br />

Eco-Folie bereits in der Herstellung weniger fossile<br />

Energieträger und verursacht hierdurch einen geringeren<br />

CO 2<br />

-Ausstoss. Die Eco-Folie der Galledia kann<br />

immer wieder dem Kunststoffkreislauf (z. B. im Gemeindewerkhof)<br />

zugeführt werden. Dadurch werden<br />

weitere Mengen an Plastikabfall reduziert.<br />

In diesem Sinne wünschen wir Ihnen viel Musse beim<br />

Lesen.


RWX_Titel_<strong>Carrossier</strong>_<strong>05</strong>-<strong>2020</strong>_(3).qxp_Layout 1 27.<strong>05</strong>.20 12:01 Seite 1<br />

Inhalt<br />

Themen<br />

5/<strong>2020</strong><br />

August <strong>2020</strong><br />

49. Jahrgang<br />

Offizielle Zeitschrift von carrosserie suisse<br />

Organe officiel de carrosserie suisse<br />

Erscheint 8-mal jährlich<br />

Paraît 8 fois par an<br />

Druckauflage 2500 Ex.<br />

Tirage 2500 ex.<br />

Abonnemente /Abonnements:<br />

Jahresabonnement CHF 72.–<br />

Lehrlinge / Studenten CHF 36.–<br />

Ausland CHF 99.–<br />

Einzelnummer CHF 12.–<br />

Abonnement annuel CHF 72.–<br />

Apprentis / Étudiants CHF 36.–<br />

étranger CHF 99.–<br />

le numéro CHF 12.–<br />

Bestellungen / Commandes:<br />

T <strong>05</strong>8 344 95 46<br />

F <strong>05</strong>8 344 97 83<br />

abo.carrossier@galledia.ch<br />

Herausgeber /Éditeur responsable:<br />

carrosserie suisse<br />

Forstackerstrasse 2B, 4800 Zofingen<br />

T 062 745 90 80, F 062 745 90 81<br />

info@carrosseriesuisse.ch<br />

www.carrosseriesuisse.ch<br />

Redaktion / Rédaction:<br />

Galledia Fachmedien AG<br />

Buckhauserstrasse 24, 8048 Zürich<br />

Henrik Petro, Chefredaktor<br />

T <strong>05</strong>8 344 98 02<br />

henrik.petro@galledia.ch<br />

Herstellung / Production:<br />

Galledia Print AG, 9230 Flawil<br />

www.galledia.ch<br />

Anzeigenverwaltung und Verlag<br />

Régie des annonces et Édition<br />

Galledia Fachmedien AG<br />

Buckhauserstrasse 24, 8048 Zürich<br />

Fabian Simon, Leitung Medienberatung<br />

T <strong>05</strong>8 344 98 06<br />

fabian.simon@galledia.ch<br />

Uschi Imhof, Support<br />

T <strong>05</strong>8 344 98 63<br />

uschi.imhof@galledia.ch<br />

Redaktionsschluss<br />

Bouclage<br />

Nr. 6/<strong>2020</strong><br />

15. September <strong>2020</strong><br />

SHINY HANDS<br />

die hautschonende Handseife<br />

speziell für Lackierer,<br />

Mechaniker und Maler.<br />

Inhalt<br />

Editorial<br />

5 Wichtige Grundlagen für die<br />

gemeinsame Zukunft geschaffen<br />

Fokus Fusion<br />

6 Der Zusammenschluss rückt näher<br />

Reportage<br />

9 Diversifikation als Fallschirm<br />

Verbandsnachrichten<br />

12 GV carrosserie suisse zürich<br />

Schwerpunkt Lackierkabinen<br />

14 Daylight Evolution von Wolf<br />

15 Paint PerformAir von AkzoNobel<br />

16 Sehon-Energiemanagement<br />

17 Lackiereinrichtung von ESA / Tricon<br />

Aktive Branche<br />

18 Automechanika <strong>2020</strong> wird digital<br />

19 Berner Fachhochschule<br />

20 Nachhaltiger mit Spies Hecker<br />

20 Standox-Klarlack-Additiv<br />

21 Jarowa und André Koch kooperieren<br />

21 Eriks Tech-Tipps auf Youtube<br />

22 Carrosserie Neuenhof AG verkauft<br />

Technik<br />

26 Opel Insignia<br />

Bildung<br />

30 Neues nationales Kurskonzept<br />

33 Kursübersicht <strong>2020</strong><br />

34 TAB wird erwachsen<br />

36 QV carrosserie suisse zürich<br />

40 QV carrosserie suisse graubünden<br />

42 QV carrosserie suisse ostschweiz<br />

Rechtshilfe<br />

43 Mündliche Kündigung<br />

Unter der Lupe<br />

48 Carrosserie Leopold<br />

RIWAX-Chemie AG | Tannholzstrasse 3 | CH-3<strong>05</strong>2 Zollikofen | office.ch@riwax.com | www.riwax.com<br />

RIWAX-Chemie AG<br />

Tannholzstrasse 3<br />

CH-3<strong>05</strong>2 Zollikofen<br />

Tel. 031 910 45 45 I Fax 031 910 45 <strong>05</strong><br />

www.riwax.com<br />

carrossier Nr. 5 / August <strong>2020</strong>3


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offizielle Zeitschrift<br />

RWX_Titel_<strong>Carrossier</strong>_<strong>05</strong>-<strong>2020</strong>_(3).qxp_Layout 1 27.<strong>05</strong>.20 12:01 Seite 1<br />

Zusammenschluss rückt näher<br />

Vollzug der Fusion ist auf gutem Weg<br />

SHINY HANDS<br />

Schwerpunkt Lackierkabinen<br />

Neuheiten aus der Branche<br />

Lehrabschlussprüfungen <strong>2020</strong>, Teil 2<br />

Kreative Aktionen statt Feiern<br />

Nr. 5 / August <strong>2020</strong><br />

die hautschonende Handseife<br />

speziell für Lackierer,<br />

Mechaniker und Maler.<br />

Galledia AG<br />

Buckhauserstrasse 24<br />

8048 Zürich<br />

T +41 (0)58 344 95 46<br />

abo.carrossier@galledia.ch<br />

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Editorial<br />

Fusion und Bildung<br />

Wichtige Grundlagen für die<br />

gemeinsame Zukunft geschaffen<br />

Thomas Rentsch<br />

Ich nutze die Gelegenheit, auf zwei Artikel<br />

in diesem «carrossier» einzugehen: den<br />

Stand der Dinge in Bezug auf die Fusion<br />

und das Schulungskonzept des Verbandes.<br />

Beides sind wichtige Projekte von<br />

carrosserie suisse, welche seit Längerem<br />

bearbeitet werden und nun in eine entscheidende<br />

Phase treten.<br />

Mit der Besetzung aller wichtigen Chargen<br />

konnten wir in den letzten Wochen die<br />

Personalfragen in der Romandie klären.<br />

Dort wird der kurz vor Redaktionsschluss<br />

engagierte Giovanni Cuttitta den Aufbau<br />

der Dienstleistungen und die Koordination<br />

zur Deutschschweiz sicherstellen. Zudem<br />

wird er in der Rolle des Aussendienstmitarbeiters<br />

die <strong>Carrossier</strong>s bei der Integration<br />

in den nationalen Verband begleiten<br />

und auch die Sektionen der Romandie<br />

optimal beim Systemwechsel betreuen.<br />

Vieles wird neu und ungewohnt sein. In der<br />

Romandie hatten die Sektionen massiv<br />

mehr Aufgaben, Kompetenzen und Mittel,<br />

als dies im neuen Einheitsverband der Fall<br />

sein wird. Neben Cuttitta wird mit Pierrick<br />

Blanchard ein Verantwortlicher für alle<br />

Bildungsfragen das Bildungsnetzwerk<br />

pflegen und vor allem den Aufbau des verbandseigenen<br />

Weiterbildungszentrums in<br />

Moudon aktiv vorantreiben. Im Gegensatz<br />

zur Deutschschweiz, wo die Vorbereitungskurse<br />

auf die eidgenössischen und<br />

die Verbandslehrgänge von privaten Anbietern<br />

sichergestellt werden, wird in der<br />

Romandie die Weiterbildung von carrosserie<br />

suisse selbst angeboten werden.<br />

Damit Romands in möglichst allen wichtigen<br />

Kommissionen und Arbeitsgruppen<br />

des Verbandes optimal mitarbeiten können,<br />

hat carrosserie suisse mit Marc-<br />

André Perrin einen Simultanübersetzer in<br />

Teilzeit angestellt. Die Grundlage zur guten<br />

Zusammenarbeit ist also gelegt, nun<br />

müssen noch Personen aus der Westschweiz<br />

gefunden werden, welche sich<br />

in den Kommissionen engagieren wollen.<br />

In den nächsten Wochen wird sich zudem<br />

die Frage des Verbandspublikationsorgans<br />

klären. Bisher hatten beide Verbände<br />

eigene Verbandszeitschriften, welche unterschiedlich<br />

daherkamen. Ebenso arbeiten<br />

wir im Moment an einem zweisprachigen<br />

Onlineauftritt.<br />

Das Kurswesen wurde bei unserer Strategieumfrage<br />

mit viel positiven Feedbacks<br />

beurteilt. Dies, obwohl wir gerade dort<br />

noch viel Potenzial sehen. In dieser und<br />

den folgenden «carrossier»-Ausgaben<br />

lesen Sie, wie wir das Angebot ausbauen<br />

wollen. Eines ist klar: Die Entwicklungen<br />

laufen in immer höherem Tempo und entsprechend<br />

ist es unabdingbar, sich lebenslang<br />

ständig weiterzubilden. Nur so ist<br />

man als Betrieb, Arbeitgeber und Arbeitnehmer<br />

den Anforderungen des Marktes<br />

mittel- und langfristig gewachsen. Mit dem<br />

neuen System streben wir an, eine dreisprachige<br />

Kursplattform aufzubauen, welche<br />

eine Vielzahl von qualitativ hochwertigen<br />

Kursen vereint: Technische und<br />

betriebswirtschaftliche Themen werden<br />

ebenso abgedeckt wie Ausbildungsthemen<br />

und Themen, die der eigenen Persönlichkeitsentwicklung<br />

dienen. Auch die<br />

Kurse von Anbietern ausserhalb des Verbands<br />

sollen aufgenommen werden. Unser<br />

Credo: Auf einer einzigen Plattform<br />

soll jeder in der Branche ohne lange zu<br />

suchen den passenden Kurs in sinnvoller<br />

Nähe finden. Das Suchen nach Kursangeboten<br />

wird somit hinfällig. Dass in einer<br />

zweiten Phase ein Kurspass entstehen<br />

soll, der die Vielfalt der im Lauf der Karriere<br />

aufgebauten Kompetenzen von neutraler<br />

Seite bestätigt, ist eine innovative<br />

Zielsetzung, welche ermöglichen wird,<br />

geleistete Weiterbildungen in anderen<br />

Lehrgängen anzuerkennen und somit<br />

Doppelspurigkeiten zu vermeiden. Zudem<br />

wird beim Stellenwechsel so auf Anhieb<br />

offensichtlich, was der Bewerber mitbringt.<br />

Thomas Rentsch<br />

Geschäftsführer<br />

Termine und Veranstaltungen<br />

<strong>05</strong>.09.<strong>2020</strong><br />

Regiomeisterschaft Romandie, Moudon<br />

28. – 29.11.<strong>2020</strong><br />

Schweizer Meisterschaften<br />

Carrosserie lackierer und -spengler,<br />

carrosserie suisse Academy Bern<br />

28. – 29.11.<strong>2020</strong><br />

Schweizer Meisterschaften Fahrzeugschlosser,<br />

Ausbildungszentrum<br />

carrosserie suisse Zentralschweiz,<br />

Ebikon<br />

carrossier Nr. 5 / August <strong>2020</strong>5


Der Verband bekommt eine «Antenne Romande». Eingemietet ist sie in einem zentral gelegenen Ausbildungszentrum der Romandie in Moudon,<br />

das der Sektion Waadt gehört.<br />

carrosserie suisse<br />

Der Zusammenschluss mit der<br />

Romandie rückt näher<br />

Die Vorarbeiten bis zum Vollzug der Fusion von carrosserie suisse und carrosserie suisse westschweiz<br />

am 1. 1. 2021 sind auf gutem Weg. Entscheidende Schlüsselfunktionen konnten bereits besetzt werden<br />

und mit der «Antenne Romande» erhält carrosserie suisse auch eine neue Aussenstelle in Moudon.<br />

Es ist ein denkwürdiger Dienstag: Am<br />

5. November 2019 stimmen die Delegierten<br />

von carrosserie suisse anlässlich der<br />

ausserordentlichen Versammlung Ja zur<br />

Fusion der beiden Carrosserieverbände<br />

aus der Deutsch- und der Westschweiz.<br />

Endlich. Damit ist klar: Ab 1. Januar 2021<br />

wird es nur noch einen einzigen nationalen<br />

Verband geben, dem neu knapp 850<br />

Mitgliederbetriebe angehören und der<br />

gemäss Zentralpräsident Felix Wyss nun<br />

tatsächlich auch «gestärkt und als Einheit<br />

gegenüber Politik, Behörden und<br />

Marktpartnern auftreten kann».<br />

In der Tat war der Weg bis dahin aber<br />

lang. Sehr lang sogar, wie Thomas<br />

Rentsch weiss. «Erstmals aufs Tapet<br />

gekommen ist die Fusion zu einem Zeitpunkt,<br />

als wir alle noch gar nichts mit<br />

dem Verband zu tun gehabt haben –<br />

nämlich vor rund dreissig Jahren», erklärt<br />

der Geschäftsführer von carrosserie<br />

suisse. Den Stein erneut ins Rollen<br />

gebracht hat dann im Jahre 2017 die<br />

Vorstandscrew um Präsident Felix<br />

Wyss und eben Geschäftsführer Thomas<br />

Rentsch. «Jetzt ist die Zeit reif.<br />

Wenn wir die Abstimmung zu einem Zusammenschluss<br />

nochmals anstossen<br />

wollen, dann machen wir es richtig» –<br />

das waren Credo und Anspruch der<br />

Mannschaft, die sich erneut an die Thematik<br />

heranwagen wollte.<br />

6 carrossier Nr. 5 / August <strong>2020</strong>


Rubrik Fokus<br />

Thema<br />

Fusion der Verbände<br />

Konsequenzen des Zusammenschlusses<br />

Mit dem Ja ergibt sich folgende Verbandssituation:<br />

Per 31. Dezember <strong>2020</strong><br />

löst sich der bisher unabhängige Verband<br />

carrosserie suisse westschweiz auf und<br />

seine Sektionen werden gleichberechtigte<br />

Sektionen von carrosserie suisse. Selber<br />

davon ausgeschlossen hat sich vorderhand<br />

noch die Sektion Fribourg: Ihre<br />

Mitglieder stimmen erst am 10. September<br />

<strong>2020</strong> darüber ab, ob sie dem nationalen<br />

Verband beitreten oder eigenständig<br />

bleiben wollen. Letzteres haben die Mitglieder<br />

der Sektion carrosserie suisse<br />

genève so für sich entschieden – sie gehen<br />

vorerst nur eine Verlobung mit carrosserie<br />

suisse ein, um zu einem späteren<br />

Zeitpunkt aufgenommen zu werden. In<br />

der Übergangsphase sollen viele Detailfragen<br />

geklärt werden.<br />

Verbesserung in der Ausbildung<br />

Dass die Fusion zahlreiche Vorteile<br />

bringt, daran zweifelt niemand. Beispielsweise<br />

stehen dem Verband durch<br />

die zusätzlichen Beiträge mehr monetäre<br />

Mittel zur Verfügung, mit denen<br />

sich nationale Projekte noch professioneller<br />

vorantreiben lassen. Und auch<br />

die einzelnen Mitglieder werden profitieren,<br />

ist Alexandre Winiger von der<br />

Carrosserie Roland Winiger SA in Lausanne<br />

überzeugt. Sein Argument: «Wir<br />

haben jetzt die Möglichkeit, mit einer<br />

einzigen gewichtigen Stimme mit den<br />

verschiedenen Institutionen wie Versicherungen,<br />

Leasingunternehmen und<br />

Lieferanten zu verhandeln. Das stärkt<br />

unsere Position.»<br />

Gleichzeitig glaubt der Lausanner fest<br />

daran, dass die neu gebildete Geschäftsstelle<br />

in der Lage ist, die strukturellen<br />

Kosten in einigen Bereichen nach unten<br />

zu fahren und die gemeinsame Konzentration<br />

auf eine gezielte Aus- und Weiterbildung<br />

die Misserfolgsquote an den<br />

Lehrabschlussprüfungen drastisch<br />

senken wird. Eine wichtige Rolle in diesem<br />

Zusammenhang kommt Pierrick<br />

Blanchard zuteil, der Federico Ventrici<br />

als Projektverantwortlicher Ausbildung<br />

Romandie ablösen wird (siehe Kasten<br />

links).<br />

Zwei Kulturen treffen aufeinander<br />

Klar ist aber auch: Aus dem Zusammenschluss<br />

entsteht eine neue Kultur, die den<br />

einen oder anderen Stolperstein beinhalten<br />

könnte. Zum Beispiel hinsichtlich der<br />

Personalie<br />

Marc-André Perrin wird Texte, Korrespondenzen<br />

und Ähnliches in die beiden Landessprachen<br />

übersetzen sowie als Simultanübersetzer<br />

an Sitzungen teilnehmen.<br />

Umgangsformen, da in der Westschweiz<br />

eine durchaus heftigere Diskussionskultur<br />

gepflegt wird als in der Deutschschweiz.<br />

«Gleichzeitig müssen wir uns<br />

alle bemühen und daran gewöhnen, jemandem<br />

zuzuhören, der eine andere<br />

Sprache spricht», ist Thomas Rentsch<br />

überzeugt.<br />

Ein wichtiger Baustein für eine reibungslose<br />

Zusammenarbeit zwischen Westund<br />

Deutschschweiz wird deshalb, da sind<br />

sich alle einig, mehr denn je die möglichst<br />

perfekte Kommunikation sein. Garanten<br />

dafür sollen gemäss Thomas Rentsch einerseits<br />

die Geschäftsstelle («Ich bin be­<br />

Der neue Bildungsverantwortliche für die Romandie<br />

Per Ende Oktober <strong>2020</strong> wird Federico Ventrici<br />

seinen Posten als Projektverantwortlicher<br />

Ausbildung Romandie verlassen. Aber<br />

der Nachfolger ist schon bestimmt: Er heisst<br />

Pierrick Blanchard, ist 43 Jahre alt und von<br />

Beruf Autolackierer mit eidgenössischem<br />

Fachausweis. Seine Hob bys sind Motorradfahren,<br />

Kino, Joggen und Lesen.<br />

Pierrick Blanchard (l.) ist der neue Bildungs verant wort liche für die Romandie. Er tritt die Nachfolge von<br />

Federico Vendrici an.<br />

carrossier Nr. 5 / August <strong>2020</strong>7


Fokus<br />

Fusion der Verbände<br />

Die gemeinsame Konzentration<br />

auf eine gezielte<br />

Aus- und Weiterbildung<br />

soll die Misserfolgsquote<br />

an den Lehrabschlussprüfungen<br />

drastisch senken.<br />

strebt, meine Mitarbeiter in Richtung französischer<br />

Sprache fit zu trimmen») und<br />

andererseits Marc-André Perrin sein: Der<br />

55-Jährige arbeitet im 50-Prozent-Angestelltenverhältnis<br />

in Zofingen und wird<br />

nicht nur Texte, Korrespondenzen und<br />

Ähnliches in die beiden Landessprachen<br />

übersetzen, sondern auch als Simultanübersetzer<br />

an Sitzungen teilnehmen. Zudem<br />

bekommt die Romandie, analog zur<br />

Deutschschweiz mit Bruno Moser, einen<br />

Regionenleiter Romandie und somit eigenen<br />

Aussendienstmitarbeiter. Seine Aufgabe<br />

wird es sein, die Mitgliederbetriebe<br />

und das Netzwerk in der Romandie zu<br />

betreuen und damit die Integration in den<br />

Gesamtverband zu unterstützen. Dieser<br />

neue Mann nimmt im Kader von carrosserie<br />

suisse Einsitz und berichtet an die<br />

Geschäftsstelle in Zofingen, die den Verband<br />

auch in der neuen Konstellation verwalten<br />

und führen wird.<br />

Aussenstelle «Antenne Romande»<br />

Mitten in der Projektierungsphase befindet<br />

sich aktuell die «Antenne Romande».<br />

Sie ist eine Aussenstelle und somit auch<br />

Treffpunkt für alle Verbandsmitglieder<br />

aus der Westschweiz. Die Antenne versteht<br />

sich aber auch als Empfänger und<br />

Sender und damit so quasi als Relaisstation<br />

für die Anliegen der französischsprechenden<br />

Verbandsmitglieder. Zudem soll<br />

sie zu einem Kompetenzzentrum ausgebaut<br />

werden, welches Weiterbildungen<br />

anbietet. Eingemietet ist die «Antenne<br />

Romande» in einem zentral gelegenen<br />

Ausbildungszentrum der Romandie in<br />

Moudon, das der Sektion Waadt gehört.<br />

Als «Hausherrin» amtet Hélène Bra, Präsidentin<br />

der Sektion Waadt. Zu ihren aktuellen<br />

Aufgaben zählt momentan die<br />

Meinungen<br />

Weitere Stimmen zur Fusion<br />

Realisierung von einem ins Ausbildungszentrum<br />

integrierten Erweiterungsbau,<br />

der nicht nur Platz für die Angestellten<br />

der «Antenne Romande» bietet, sondern<br />

auch als Aus- und Weiterbildungsstätte<br />

für die Mitglieder von carrosserie suisse<br />

dient. <br />

●<br />

Text: Heinz Schneider<br />

Bilder: Irene Schneider, Archiv<br />

Armin Haymoz, Präsident: «Wir alle wollen einen starken Verband von<br />

carrosserie suisse. Ich möchte mich deshalb dem Slogan der Sektion<br />

Waadt anschliessen: La force du nombre. Was frei übersetzt in etwa<br />

‹Stärke dank Anzahl der Mitglieder› heisst.»<br />

Armin Haymoz, Präsident carrosserie suisse romandie:<br />

«Der GAV gibt uns einen sichereren Rahmen.»<br />

Alexandre Winiger, Carrosserie Roland Winiger SA, Lausanne: «Den Hauptvorteil<br />

der Fusion sehe ich im Gewinn an Stärke bei den Vertragsverhandlungen<br />

mit Lieferanten und während den Diskussionen über die Kalkulationsbedingungen<br />

mit den Versicherungen. Über den Gesamtarbeitsvertrag<br />

erhalten wir nun die Rechtsgrundlage, alle Nichtmitgliedsbetriebe die<br />

hohen Kosten der Berufsbildung mitfinanzieren zu lassen.» Zum Thema<br />

Nachteile: «In einer ersten Phase wird sicherlich die Erhöhung der Mitgliederbeiträge<br />

als Nachteil gesehen. Mittelfristig werden die Mitglieder bei der Kosten-Nutzen-Rechnung<br />

jedoch feststellen, dass sie für ihr Geld mehr Leistung bekommen.» Zum<br />

Thema Knackpunkt: «Die grösste Herausforderung wird sein, dass das gegenseitige Vertrauen<br />

von Anfang an da ist und sich die beiden Sprachkulturen finden werden. Aber ich bin<br />

sehr zuversichtlich, schliesslich gibt es in der Schweiz über 150 zweisprachige Berufsverbände.<br />

Das Business ist überall dasselbe – unabhängig davon, ob der Carrosseriebetrieb in<br />

Lausanne oder Luzern steht.»<br />

8 carrossier Nr. 5 / August <strong>2020</strong>


Reportage<br />

Lernen aus der Krise<br />

interBUS AG, Carrosserie W. Fanger GmbH und Imfeld Fahrzeugbau<br />

Diversifikation als Fallschirm<br />

In der vergangenen Ausgabe blickten wir ins Tessin, um zu sehen, welche Auswirkungen der besonders<br />

harte kantonale Lockdown auf die dortigen Betriebe hatte. Diesmal sprachen wir mit Unternehmern, die<br />

sich in dieser schweren Zeit auf ein zweites Standbein stützen konnten – oder mussten.<br />

Remo Anderegg, Betriebsleiter Carrosserie der interBUS AG in Kerzers: «Je mehr<br />

Standorte, umso schwieriger ist es, die Auflagen für Kurzarbeit zu erfüllen.»<br />

Valentin und Sandro Fanger, Carrosserie W. Fanger GmbH,<br />

profitierten von einem kurzen, aber intensiven Tuning-Boom.<br />

Je grösser ein Unternehmen ist, desto<br />

schwieriger wird es, adäquat auf plötzlich<br />

eintretende neue Situationen reagieren<br />

zu können. Diese Erfahrung machte<br />

Remo Anderegg, Betriebsleiter Carrosserie<br />

der interBUS AG in Kerzers. Vor<br />

21 Jahren als Einzelunternehmen gegründet,<br />

beschäftigt interBUS heute 90<br />

Mitarbeiter an fünf Standorten und ist<br />

spezialisiert auf die Instandhaltung von<br />

Reise- und Linienbussen. Die moderne<br />

Infrastruktur ermöglicht es, alles unter<br />

einem Dach anzubieten. Die Carrosserieabteilung<br />

ist eines der Standbeine und<br />

wurde vor zehn Jahren als «Carrosserie<br />

Allmend» mit drei Mitarbeitern übernommen.<br />

Es folgte ein starkes Wachstum:<br />

Heute beschäftigt sie inklusive Lernenden<br />

22 Mitarbeiter. Das Unternehmen repariert<br />

aber nicht nur Reise- und Linienbusse,<br />

sondern auch Schiffe und Eisenbahnen.<br />

«Mit unserem Servicemobil können<br />

wir vor Ort lackieren», erklärt Anderegg<br />

und verweist auf den Referenzkunden<br />

Aare Seeland mobil mit Hauptsitz in Langenthal.<br />

Der Aufwand sei viel geringer,<br />

leicht beschädigtes Rollmaterial vor Ort<br />

zu reparieren, als es aus der Komposition<br />

zu nehmen und in einer spezialisierte<br />

Werkstätte zu rangieren. Im November<br />

eröffnete interBUS in einer ehemaligen<br />

LKW-Halle eine separate PW-Carrosserie<br />

(für Fahrzeuge bis 3,5 t) unter dem<br />

Namen «Carrosserie Kerzers».<br />

Im Wissen, dass das Schlimmste<br />

noch kommt<br />

«Mitte März waren wir zwar komplett<br />

ausgelastet, doch die Massnahmen waren<br />

auch für uns ein Schock», erinnert<br />

sich Anderegg, «denn wir wussten, dass<br />

alle unsere Reisebuskunden von dem Tag<br />

an keine Arbeit mehr hatten und die Busflotten<br />

stillstanden. Unser Glück war,<br />

dass wir schon vor Jahren stärker auf<br />

Linienbusse gesetzt hatten und zunächst<br />

die Lücke sehr gut mit Linienbusreparaturen<br />

füllen konnten. Wir wussten aber,<br />

dass der Rückgang der Aufträge zeitverzögert<br />

kommen würde.» Anderegg meldete<br />

Kurzarbeit an und liess im März und<br />

April Überzeit abbauen und Ferien beziehen.<br />

Als dann die Schulen geschlossen<br />

wurden, standen auch die Linienbusse<br />

still. «Am meisten Einbussen haben wir<br />

im Busmietgeschäft, das ist uns richtiggehend<br />

weggebrochen», so der eidg. dipl.<br />

Carrosseriemeister HFP. Im Mai versuchte<br />

das Unternehmen, das geforderte Minimum<br />

von zehn Prozent Kurzarbeit zu<br />

erreichen. «Da haben wir gemerkt, dass<br />

dies mit unseren fünf Standorten sehr<br />

schwierig ist. Wir hatten zu viel Arbeit, um<br />

unsere Leute zu Hause zu lassen, aber zu<br />

wenig, um richtig ausgelastet zu sein.<br />

Man kann nicht einfach in jeder Filiale<br />

jemanden zu Hause lassen.» Schliesslich<br />

wollte man auch den Kunden nicht zumuten,<br />

länger auf ihre Autos warten zu<br />

müssen. Heute würde Anderegg weniger<br />

Mitarbeiter für Kurzarbeit anmelden, um<br />

dadurch flexibler zu sein. «Im Grunde ge­<br />

carrossier Nr. 5 / August <strong>2020</strong>9


Theo Imfeld von Imfeld Fahrzeugbau führt zwei Geschäftsbereiche, auf die sich<br />

der Lockdown komplett unterschiedlich auswirkte.<br />

Solche Plexiglas-Fahrertrennwände entwickelte interBUS und<br />

bietet sie nun im Markt an.<br />

nommen sind wir bis jetzt mit einem blauen<br />

Auge davongekommen», resümiert er.<br />

«Im PW-Bereich haben wir bestimmt 20<br />

Prozent weniger Auftragsvolumen, und<br />

das hat sich bis heute nicht erholt. Das ist<br />

auch bei anderen Betrieben teilweise so<br />

und auch die Schadenexperten bestätigen<br />

das. Ich habe aber die Hoffnung, dass<br />

die Leute mit ihrem eigenen Auto in der<br />

Schweiz Ferien gemacht haben und es<br />

entsprechend Schäden gab, die nun repariert<br />

werden sollen. Ich hoffe, dass wir<br />

nach den Ferien merken werden, dass es<br />

wieder anziehen wird. Bleibt es im September<br />

und Oktober so wie jetzt, dann<br />

müssten wir zwar keine Leute entlassen,<br />

aber wir können bestimmt keine neuen<br />

Mitarbeiter anstellen. Natürliche Abgänge<br />

würden vorderhand nicht ersetzt werden.<br />

Waren wir zuvor in einer sehr komfortablen<br />

Situation, leben und arbeiten<br />

wir heute mit angezogener Handbremse.»<br />

Was bleibt nachhaltig?<br />

«Was sicher bleibt, ist das ganze Thema<br />

mit der Distanz und Hygiene. Wir haben,<br />

so gut es ging, die Anordnungen im laufenden<br />

Betrieb umgesetzt. Glücklicherweise<br />

müssen wir keine Maske zum<br />

Arbeiten tragen. Ich denke, das sind vernünftige<br />

Massnahmen, die man schon<br />

länger hätte umsetzen sollen. Auch teils<br />

auf Höflichkeit. Man kann schliesslich gut<br />

damit leben, nicht zig Kunden täglich die<br />

Hand zu geben.» Diversifikation war früh<br />

ein Thema. Zusammen mit Partnerbetrieben<br />

wurden mehrere Fahrerschutzsysteme<br />

(Plexi glastrennwände) entwickelt, die<br />

nun aktiv den Kunden angeboten werden.<br />

Als weitere Diversifikation vermarktet<br />

Anderegg ein Antirutsch- und Schutzbeschichtungsverfahren,<br />

das in der Region<br />

niemand sonst anbietet.<br />

Angst vor einem zweiten Lockdown hat<br />

der Betriebsleiter nicht: «Das würde das<br />

Ende sehr vieler KMU bedeuten. Und ich<br />

glaube nicht, dass unsere Regierung bereit<br />

ist, dieses Risiko einzugehen. Das<br />

wäre eine absolute Katastrophe.» Schon<br />

der erste Lockdown sei für viele ausserhalb<br />

ihrer Vorstellung gewesen. «Man<br />

sollte jetzt Zuversicht verbreiten», fordert<br />

daher Anderegg. «Haltet euch an das,<br />

was wir jetzt gelernt haben, irgendwann<br />

kommt eine Impfung und dann können wir<br />

wieder einen normalen Umgang miteinander<br />

pflegen. Wir haben Kunden, die<br />

seit dem Lockdown keine Arbeit haben<br />

und sich an eine Hoffnung klammern.<br />

Wenn man mit denen über einen möglichen<br />

zweiten Lockdown spricht, dann ist<br />

das für sie unvorstellbar.»<br />

Tuning-Boom in Obwalden<br />

Die 1982 gegründete Carrosserie W. Fanger<br />

GmbH in Kägiswil OW ist ein reines<br />

Familienunternehmen, das in der zweiten<br />

Generation von Sandro und Valentin Fanger<br />

geführt wird. Sandro Fanger erreichte<br />

1999 an der Berufsweltmeisterschaft<br />

in Montreal (CDN) den vierten Rang bei<br />

den Carrosseriespenglern. Seine «Berühmtheit»<br />

nutzte er 2000 zur Eröffnung<br />

eines Tuning-Geschäfts in Sarnen. Nach<br />

der Geschäftsübernahme der Spenglerei<br />

vom Vater planten er und sein Bruder die<br />

Zusammenführung beider Standbeine am<br />

Firmensitz. «2019 haben wir mit der Objekterweiterung<br />

angefangen», so Sandro<br />

Fanger. «Da wir während der Bautätigkeit<br />

viel am Objekt selber Hand anlegten, ist<br />

das Tuning-Geschäft liegen geblieben.<br />

Mir fehlte schlicht die Zeit und ich musste<br />

viele Kunden auf später vertrösten.»<br />

Das änderte sich schlagartig mit dem<br />

Lockdown, wie Fanger erzählt: «Als es mit<br />

Corona losging, kamen alle angerannt<br />

und fragten, ob ich jetzt Zeit hätte. Es war<br />

ein Phänomen. Während die Spengleraufträge<br />

einbrachen, waren wir mit Tuning<br />

ausgebucht.» Sandro Fangers Fokus<br />

liegt dabei auf optischem Tuning, vor allem<br />

Felgen und Scheibentönungen würden<br />

sehr gut nachgefragt, aber auch<br />

Fahrwerke und Auspuffanlagen seien<br />

beliebt. Für Fanger war es also Glück im<br />

Unglück – Glück, weil das Timing passte.<br />

Die beiden Brüder nutzten den Auftragsrückgang,<br />

um die Bauarbeiten beschleunigt<br />

abzuschliessen. Und die Tuning-Kunden<br />

konnten nun sofort bedient werden.<br />

Das bedeutete, ohne Wartezeit Aufträge<br />

besprechen, offerieren und Termine vereinbaren.<br />

So konnte der Rückgang in der<br />

Spenglerei vorübergehend kompensiert<br />

werden. Carrosserie-Privatkunden blieben<br />

während des Lockdowns nämlich<br />

fast komplett aus. «Sie blieben zu Hause<br />

und haben ihr Auto nicht benützt. Dafür<br />

habe ich sehr viele Veloträger und Anhängerkupplungen<br />

verkauft. Wir profitierten<br />

vom Boom von Sportarten, die<br />

man alleine abseits der Gesellschaft ausüben<br />

kann.»<br />

Auf dem Weg zur Normalität<br />

Inzwischen ist das Verhältnis wieder auf<br />

die andere Seite gekippt, beim Tuning<br />

herrscht gerade etwas Flaute. «Das ist<br />

in der Ferienzeit allerdings normal», so<br />

Fanger entspannt. «Die Spenglerei hingegen<br />

ist jetzt ausgebucht, denn es hat<br />

gehagelt.» Was bedeutet, dass Bruder<br />

Valentin Fanger nun im Akkord am<br />

Drücken ist. «Wir sind auf gutem Weg,<br />

das aufzuholen, was verloren ging», so<br />

Sandro Fangers Fazit. «Aber dafür arbeiten<br />

wir viel mehr als sonst.» Nachhaltig<br />

bleiben wird das neue Hygieneverständnis.<br />

So bleibt der Handkontakt mit Kunden<br />

weiterhin aus, was diese auch gut<br />

akzeptieren würden. «Wir tragen den<br />

ganzen Tag Handschuhe, vor allem,<br />

wenn wir mit Autos hantieren. Die Kunden<br />

schätzen das.» Schliesslich werden<br />

10 carrossier Nr. 5 / August <strong>2020</strong>


Mit dem Servicemobil können die interBUS-Mitarbeiter<br />

Rollmaterial vor Ort lackieren.<br />

Auf Instagram ein Hit: Reparatur der Carrosserie W. Fanger GmbH eines<br />

Rolls-Royce Ghost, bei der alleine die Teile 37 000 Franken kosten.<br />

auch die acht Ersatzfahrzeuge jeweils<br />

intensiv gereinigt. «Wir haben im Aussenbereich<br />

Tische im geforderten Abstand<br />

hingestellt. Während wir die Offerte<br />

vorbereiten, können sich die Kunden<br />

an der schönen neuen Gastromaschine<br />

selbst bedienen. Auch die Spielecke für<br />

Kinder kommt sehr gut an.» Ersatzlos<br />

gestrichen wurde der im April vorgesehene<br />

Tag der offenen Türe. Die Marketingaktivitäten<br />

verlagerten sich auf re gionale<br />

Medien und das Internet. Der von Valentin<br />

Fanger betreute Instagram- Account<br />

(carrosserie_w.fanger) komme bei den<br />

jungen Leuten gut an, besonders wenn<br />

spektakuläre Projekte gezeigt werden,<br />

wie etwa die Reparatur eines Rolls-Royce.<br />

«So was wollen die Leute sehen. Und<br />

es steigert den Bekanntheitsgrad.» Neu<br />

ist auch die Gratis-Ladesta tion für Elektrofahrzeuge,<br />

die von der Solaranlage<br />

auf dem Dach gespeist wird. Und da im<br />

Tuning Barzahlung vorherrscht, sind gerade<br />

die jüngeren Kunden sehr happy,<br />

dass sie bei Fanger kontaktlos mit Twint<br />

bezahlen können.<br />

Diversifikation entlastet nicht<br />

automatisch Personal<br />

«Wir haben genau 60 Jahre auf dem Buckel»,<br />

erzählt Theo Imfeld, dessen Vater<br />

das Unternehmen Imfeld Fahrzeugbau in<br />

Alpnach Dorf gegründet hatte. Insgesamt<br />

beschäftigt das Unternehmen zwölf Personen<br />

in den beiden Abteilungen «Fahrzeugbau<br />

Schlosserei» und «Forstartikel<br />

Mo torgeräte». «Im Fahrzeugbau geht es<br />

meistens um Einzelanfertigungen, Spezialanfertigungen<br />

sowie Anhänger in verschiedenster<br />

Ausführung, die wir veredeln,<br />

ausbauen oder umbauen», so<br />

Imfeld weiter. Im breit aufgestellten Bereich<br />

Forstartikel werden Motorgeräte<br />

der Marken Honda, Stihl und Husqvarna<br />

mit Bekleidung und Zubehör verkauft,<br />

man kümmert sich um Service, Reparaturen<br />

und Abänderungen. Die Kunden<br />

werden in einem Verkaufslokal bedient.<br />

«Als der Lockdown kam, habe ich sofort<br />

vorsorglich Kurzarbeit angemeldet – ob<br />

ich es brauchen würde oder nicht. Tatsächlich<br />

mussten wir sie im März und<br />

April in Anspruch nehmen. Es hatte kurzfristige<br />

Offertabsagen gegeben und Fahrzeuge<br />

wurden nicht geliefert. Das hat uns<br />

etwas Angst gemacht. Wir haben jeden<br />

Morgen die Leute informiert und die Situation<br />

besprochen, auch über die Hygienemassnahmen.<br />

Wir haben sofort<br />

versucht, den Alltag der Situation anzupassen.<br />

Wir konnten die Ausfälle während<br />

den beiden Monaten über sehr viele Kleinaufträge<br />

kompensieren. Die Leute waren<br />

zu Hause, hatten plötzlich Zeit und sind<br />

vorbeigekommen für ein Rohr, einen Winkel<br />

oder eine Abdeckung, vieles kurzfristig.<br />

Da wir ein für unsere Grösse verhältnismässig<br />

umfassendes Materiallager<br />

haben, konnten wir die meisten Wünsche<br />

sofort erfüllen. Wir waren uns schon gewohnt,<br />

kurzfristig und flexibel zu arbeiten.<br />

Nun war es einfach viel intensiver.»<br />

Die Natur machte die Kunden wild<br />

Hektisch lief es im Geschäfts bereich<br />

«Forstartikel Motorgeräte»: «Da sind wir<br />

überrollt worden», erzählt Imfeld. Durch<br />

die jeweilige Spezialisierung sei es leider<br />

nicht möglich gewesen, das Personal zu<br />

verlagern. «Das war nicht ganz so einfach»,<br />

erinnert er sich. «Die einen mussten<br />

am Mittag nach Hause, die anderen<br />

abends bis 19 oder 20 Uhr arbeiten.» Ausschlaggebend<br />

war unter anderem das<br />

schöne Wetter, das die Natur zum Blühen<br />

brachte. In der Forst- und Landwirtschaft,<br />

im Gartenbau, in der Baubranche und auf<br />

den Gemeinden galt «business as usual»,<br />

alle arbeiteten wie sonst auch. «Und bei<br />

Privaten wurden schlummernde Wünsche<br />

geweckt. Auch das war alles wieder<br />

sehr, sehr schnell und kurzfristig.» Ein<br />

befreundeter Gartenbauer erzählte ihm,<br />

dass er etwa das zehnfache an Erde umgesetzt<br />

hatte wie üblich in dieser Zeit.<br />

Imfeld konnte in dieser Zeit vom eigenen<br />

Lager sowie den Lagern der Lieferanten<br />

profitieren. «Das hat gut funktioniert, aber<br />

jetzt stossen wir an Lieferengpässe. Maschinen<br />

und Ersatzteile können zum Teil<br />

nicht geliefert werden. Manche Werke<br />

waren geschlossen und die Auswirkungen<br />

des Unterbruchs der globalen Lieferketten<br />

bekommen wir jetzt zu spüren. Und<br />

je grösser der Lieferant, umso grösser die<br />

Rückstände.» Und wenn die Ersatzteile<br />

nicht da sind, stehen die Geräte still.<br />

Weniger kritisch sei die Situation im Fahrzeugbau.<br />

Dazu Imfeld: «Wir haben ziemlich<br />

viele Schweizer Zulieferer, und die<br />

haben meist gute Lager und auch sonst<br />

sehr gut reagiert. Einzig bei den Anhänger-Lieferanten<br />

verzögern sich die Ablieferungen.<br />

Es dauert immer noch länger<br />

und man muss bis zehn Tage Geduld haben,<br />

während vorher alles innerhalb 24<br />

Stunden geliefert wurde.» Über die Zukunft<br />

will sich Imfeld nicht zu viele Gedanken<br />

machen. Die Arbeit war während des<br />

Lockdowns da, doch handelte es sich um<br />

bereits vor der Krise budgetierte Aufträge.<br />

«Wir können nicht Kaffeesatzlesen, konnten<br />

jedoch feststellen, dass wir auf unsere<br />

Stammkunden zählen, flexibel und vielseitig<br />

arbeiten können und somit ein wenig<br />

krisenfest sind. In den 60 Jahren auf dem<br />

Markt mussten wir zum ersten Mal Kurzarbeit<br />

anmelden. Das sitzt uns noch etwas<br />

im Nacken. Doch wie alle anderen, müssen<br />

auch wir jeden Tag nehmen, wie er kommt.<br />

Für viele ist es keine einfache Zeit, aber es<br />

ist – zumindest für uns – ein Klagen auf<br />

hohem Niveau.» <br />

●<br />

Text: Henrik Petro<br />

Bilder: Bruno Moser, Betriebe<br />

carrossier Nr. 5 / August <strong>2020</strong>11


Verbandsnachrichten<br />

GVs der Sektionen<br />

carrosserie suisse zürich<br />

Zwei neue Vorstandsmitglieder<br />

Eigentlich hätte die 74. Generalversammlung von carrosserie suisse zürich am 2. April <strong>2020</strong> plan mässig<br />

im Golfpark Otelfingen über die Bühne gehen sollen. Aber eben – auch in diesem Fall diktierte Corona<br />

das Geschehen, zwang den Vorstand dazu, für die Mitglieder ein schriftliches Abstimmungs verfahren<br />

einzuleiten, das sich auf die wichtigen und ordentlichen Sektionsgeschäfte beschränkte.<br />

Inmitten prächtiger Oldtimer feierte der Vorstand seine neue Zusammensetzung (v.l.): Vizepräsident Jwan Aeschlimann, Angelo Cacciapaglia, Sandro<br />

Carnazza und Sektionspräsident Michael Oesch.<br />

Unstimmigkeiten blieben jedoch auch<br />

auf dem postalischen Weg aus: Alle<br />

Trak tanden von Protokoll GV 2019 über<br />

Abnahme Jahresrechnung 2019 bis Budgetgenehmigung<br />

<strong>2020</strong> wurden angenommen.<br />

Einigkeit herrschte auch hinsichtlich der<br />

Zusammensetzung des Vorstandes.<br />

Schon seit Längerem war bekannt, dass<br />

sich Walter Spengler künftig mehr auf<br />

seinen neuen Job konzentrieren und der<br />

carrosserie suisse nordwestschweiz<br />

Jubiläums-GV aufgeschoben, aber nicht aufgehoben<br />

Die 100. Generalversammlung von carrosserie<br />

suisse nordwestschweiz hätte als Jubiläumsveranstaltung<br />

in die Sek tionsgeschichte<br />

eingehen sollen. Doch es wurde nichts daraus<br />

– statt im Rahmen einer angemessenen Feier<br />

wurde auf dem Postweg abgestimmt. Überraschungen<br />

gab es dabei keine: Alle Traktanden<br />

inklusive Jahres- und Revisorenbericht<br />

2019, Jahresrechnung 2019 oder auch Budget<br />

<strong>2020</strong> wurden angenommen. Im Vorfeld<br />

hielt der Vorstand seine erste digitale Sitzung<br />

ab und fasste dabei einige Beschlüsse. Zum<br />

Beispiel, dass die Jubi läumsveranstaltung zu<br />

Ehren der ein hundertsten GV stattfinden wird.<br />

Allerdings erst am 5. Juni 2021 – also zeitgleich<br />

mit der 101. Generalversammlung.<br />

12 carrossier Nr. 5 / August <strong>2020</strong>


Michael Oesch (r.) überreichte im Beisein von Jwan Aeschlimann (l.) den «Reise-Rollkoffer» mit<br />

Inhalt, kurz «Zwipf» (Zwischenverpflegung) genannt an Walter Spengler.<br />

Tschau zäme: Walter Spengler verabschiedet<br />

sich in die bevorstehende Lebensphase.<br />

Sektion deshalb nicht mehr zur Verfügung<br />

stehen würde. Mit Angelo Cacciapaglia<br />

von der Fahrzeugbau Hager AG<br />

(Ottenbach) und Sandro Carnazza von<br />

der Carnazza AG (Turbenthal) sind<br />

schliesslich zwei neue Vorstandsmitglieder<br />

gefunden und vorgeschlagen worden,<br />

die das Vertrauen der Wähler bekommen<br />

haben: Beide wurden – wie auch<br />

die beiden anderen Vorstandsmitglieder<br />

Michael Oesch (Präsident) und Jwan<br />

Aeschlimann (Vizepräsident) – einstimmig<br />

für die kommenden drei Jahre von<br />

<strong>2020</strong> bis 2023 bestätigt. Die neue Mannschaft<br />

traf sich kürzlich in Dällikon zum<br />

Teambuilding- Meeting – und zu einer<br />

würdigen Ver abschiedung vom langjährigen<br />

und verdienstvollen Vorstandsmitglied<br />

Walter Spengler.<br />

●<br />

Heinz Schneider<br />

Paint PerformAir<br />

Die Welt ist nicht gemacht für den Stillstand.<br />

Paint PerformAir<br />

bringt die Automatisierung in die Lackierkabine –<br />

mit und für den Lackierer!<br />

carrossier Nr. 5 / August <strong>2020</strong>13


Lackiererei<br />

Schwerpunkt Lackierkabinen<br />

WOLF Anlagen-Technik GmbH & Co. KG<br />

Mit «Daylight Evolution» kommt<br />

das Tageslicht in die Lackierkabine<br />

Die LED-Technologie spart nicht nur Energie, sondern leuchtet die Lackierkabine auch besser aus.<br />

Allerdings ist Rot im Farbspektrum von Standard-LED-Leuchten unzureichend enthalten. Die<br />

WOLF-LED-Technologie «Daylight Evolution» schafft nun Abhilfe.<br />

Farbwiedergabe einer Standard-LED mit einem Wert von Ra >80 im Vergleich zu einer<br />

High-CRI-LED mit Ra >95.<br />

Seit der Vorstellung der WOLF-LED-Technologie<br />

«Light Evolution» auf der Automechanika<br />

2014 hat sich diese Art der<br />

Beleuchtung zum Standard in der Kabinenausrüstung<br />

entwickelt. Neben der<br />

Energieeinsparung ist die deutlich verbesserte<br />

Ausleuchtung der Kabine der<br />

grösste Vorteil für den Anwender. Die<br />

Farbwiedergabe der herkömmlichen<br />

LED-Leuchten weist allerdings einen<br />

kleinen Schönheitsfehler auf: Im Farbspektrum<br />

des abgegebenen Lichtes der<br />

Standard-LED-Leuchten ist Rot nur sehr<br />

unzureichend enthalten. Eine farbgetreue<br />

Beurteilung der Lackierung kann<br />

deshalb nur im Aussenbereich bei Tageslicht<br />

oder mithilfe einer «Tageslicht-<br />

Handleuchte» in der Lackierkabine<br />

durchgeführt werden.<br />

Sonne ist Referenz für optimale<br />

Farbwiedergabe<br />

Je nachdem, von welcher Lichtquelle wir<br />

ausgehen, werden Farben unterschiedlich<br />

dargestellt. Unter Kunstlicht erscheint<br />

die Farbe somit anders als bei<br />

Tageslicht im Freien. Die Lichtqualität<br />

wird durch den<br />

Farbwiedergabeindex<br />

CRI (Colour<br />

Rendering Index)<br />

angegeben. Dieser<br />

dient als Masseinheit<br />

für die<br />

Wiedergabe von<br />

Farben bei unterschiedlichen<br />

Lichtverhältnissen<br />

im<br />

Vergleich zu der<br />

Farbwiedergabe<br />

bei Sonnenlicht. Je<br />

höher der CRI-<br />

Wert, desto natürlicher<br />

werden Farben<br />

empfunden; je<br />

geringer, desto<br />

mehr werden sie<br />

durch die Lichtquelle<br />

verfälscht.<br />

Da die Sonne als<br />

Referenz für die optimale Farbwiedergabe<br />

dient, hat sie einen CRI-Wert von Ra<br />

100. Herkömmliche LED-Leuchten besitzen<br />

einen CRI von Ra >80, eine klassische<br />

Glühlampe mit Klarglas hingegen fast Ra<br />

100.<br />

Die perfekte Lösung bietet nun die neue<br />

WOLF-LED-Technologie «Daylight Evolution».<br />

Durch die Verwendung von High-<br />

CRI-LED-Modulen mit einem Index von<br />

Ra >95 bekommen Lackierer sozusagen<br />

Tageslicht in die Lackierkabine. Beim Farbabgleich<br />

kann man nun bereits in der<br />

Lackierkabine erkennen, wie das Ergebnis<br />

im Freien aussehen wird.<br />

Die WOLF-LED-Technologie «Daylight Evolution»<br />

wird optional zur WOLF-LED-Technologie<br />

«Light Evolution» oder zur Standard-Leuchtstoffröhre<br />

angeboten. ●<br />

Jürgen Sterzik<br />

Farbvergleich einer herkömmlichen LED (links im Bild) mit einer<br />

High-CRI-LED (rechts).<br />

14 carrossier Nr. 5 / August <strong>2020</strong>


Lackiererei<br />

Schwerpunkt Lackierkabinen<br />

Paint PerformAir von AkzoNobel<br />

Schon 50 Kunden überzeugt<br />

Der Paint PerformAir (PPA) ist die Antwort auf den steigenden Kostendruck in den Werkstätten. Seine vier<br />

herausragenden Eigenschaften, die gezielt externe Einflussfaktoren ausgleichen, die den Lackierprozess<br />

fehleranfälliger oder schwieriger machen können, scheinen einen Nerv getroffen zu haben: Bereits im<br />

ersten halben Jahr nach der Einführung verzeichnet AkzoNobel 50 begeisterte Kunden.<br />

Armin Dürr, Technical Manager AkzoNobel<br />

VR DACH, erklärt, warum: «Mit dem<br />

PPA werden wir dem wachsenden Bedarf<br />

an standardisierten Prozessen gerecht.<br />

Wir bringen die Automatisierung in die<br />

Lackierkabine, und das mit und für den<br />

Lackierer! Es geht nicht darum, den Lackierer<br />

zu ersetzen. Im Gegenteil, es stehen<br />

die Unterstützung und die Verbesserung<br />

seiner Arbeitsbedingungen im<br />

Mittelpunkt dieser Technologie.»<br />

Der PPA besitzt vier spezialisierte Eigenschaften:<br />

Er erhält ladungsfreie Oberflächen,<br />

temperiert und befeuchtet die<br />

Druckluft und macht den Lackierer unabhängig<br />

von Umgebungstemperatur und<br />

bestehender Luftfeuchtigkeit.<br />

Die Vorteile in den einzelnen Prozessschritten<br />

››<br />

Durch die Befeuchtung der Druckluft<br />

bleibt – nach Anwendung der Ionisierungspistole<br />

– die Oberfläche während<br />

des gesamten Lackierprozesses entladen.<br />

››<br />

Die Druckluft an der Spritzpistole wird<br />

je nach Voreinstellung auf ca. 40 ° C<br />

erwärmt. Dies sorgt für kürzere Ablüftund<br />

Trockenzeiten, einen weicheren<br />

Spritzstrahl und damit für weniger<br />

Overspray und für besser verlaufende<br />

Oberflächen.<br />

››<br />

Bei gleichzeitigem Einsatz von lufttrocknenden<br />

Klarlacken kann auf das Aufheizen<br />

der Kabine verzichtet werden.<br />

››<br />

Durch die kontrollierte und standardisierte<br />

Erwärmung und Befeuchtung der<br />

Druckluft schafft der Paint Perform Air<br />

immer optimale Bedingungen in der Lackierkabine.<br />

Die gleichbleibend sehr guten Bedingungen<br />

in der Kabine erzielen immer die<br />

gleichen, schnellen und erstklassigen<br />

Lackierergebnisse, und das bedeutet<br />

auch höchste Prozesssicherheit im gesamten<br />

Ablauf. Mit<br />

dem PPA gewinnt<br />

der Lackierfachbetrieb<br />

also entscheidende<br />

Vorteile, die<br />

sich nicht nur auf<br />

die Leistung der<br />

Lackierer, sondern<br />

auf die gesamten<br />

Energie- und Prozesskosten<br />

des<br />

Betriebes auswirken.<br />

Die Einsparmöglichkeiten<br />

in<br />

Zahlen<br />

››<br />

Erhöhung<br />

Kabinenkapazität<br />

durch Verkürzung von<br />

Ablüft- & Trocknungs zeiten 20 – 35 %<br />

››<br />

Basislack 20 – 35 %<br />

››<br />

Konventioneller Klarlack 10 – 15 %<br />

››<br />

Feuchtigkeitshärtender<br />

Klarlack 20 – 30 %<br />

››<br />

Energiekosten senken<br />

durch Trocknung* 80 – 100 %<br />

*nur bei feuchtigkeitshärtenden Lacken<br />

››<br />

Einsparung von Finishkosten10 – 25 %<br />

Der PPA erfüllt die individuellen<br />

Bedürfnisse der Betriebe<br />

Entwickelt wurden – auf die unterschiedlichen<br />

Bedürfnisse der Betriebe ausgerichtet<br />

– eine mobile und eine stationäre<br />

Anlage. Die mobile Anlage ist manövrierbar<br />

und kann mit einem Multifunktionsarbeitsplatz<br />

oder mit einer Kabine zum<br />

Einsatz kommen. Die stationäre Anlage<br />

wird in der Wand der Spritzkabine eingebaut.<br />

Über das Display können die Anlagen<br />

sehr einfach bedient werden. Es gibt<br />

vier Schaltmöglichkeiten: Heizung ein und<br />

aus sowie Feuchtigkeit ein und aus. Das<br />

Gerät sollte morgens gleich angeschaltet<br />

Der PPA bringt die Automatisierung in die Lackierkabine.<br />

werden. Beim Hochfahren macht es einen<br />

Selbstcheck und prüft automatisch alle<br />

Parameter, der Status wird dann im Display<br />

angezeigt. Die Vorteile mit dieser<br />

Lackiermethode liegen in der gleichbleibenden<br />

Feuchtigkeit und Wärme. Durch<br />

die gleichbleibende Wärme und die konstante<br />

Befeuchtung wird eine erstklassige<br />

Verspritzbarkeit erreicht. Auf einen zusätzlichen<br />

Aktivator kann verzichtet werden<br />

und das Lackierergebnis besitzt eine<br />

hervorragende Deckkraft.<br />

●<br />

ZVG<br />

Sehen, was möglich ist, im neuen Movie<br />

unter youtu.be/-TtyY_it5r0 oder Kamera im<br />

Smartphone aktivieren, auf diesen Code<br />

zielen und dem Link folgen.<br />

carrossier Nr. 5 / August <strong>2020</strong>15


Lackiererei<br />

Schwerpunkt Lackierkabinen<br />

SEHON baut Energiemanagement für <strong>Carrossier</strong>s aus<br />

Lackierkabinen mit BHKW<br />

Energiesparen und Energiemanagement gehören seit vielen Jahren zum Produktportfolio des deutschen<br />

Lackieranlagenherstellers SEHON. Das Unternehmen hat sich zum Spezialisten entwickelt, wenn es<br />

darum geht, möglichst energiearme Spritzkabinen und Trockner auf den Markt zu bringen.<br />

SEHON-Energiemanagement-Zentrale in Lackierbetrieb.<br />

Blockheizkraftwerk für Carrosserie- und Lackierbetriebe.<br />

Schon frühere Anlagengenerationen von<br />

SEHON glänzten durch beispielhaft niedrigen<br />

Energieverbrauch, indem sie bis zu<br />

80 Prozent weniger Energie benötigten<br />

als die meisten Standardkabinen anderer<br />

Anbieter. Das liegt daran, dass gerade die<br />

Schweiz und Deutschland besonders<br />

hohe Anforderungen an den Schutz von<br />

Natur und Umwelt – also an Green Technology<br />

– stellen.<br />

Ebenfalls führend ist SEHON nach eigenen<br />

Angaben bei der energetischen Sanierung<br />

von Bestands- und Altanlagen.<br />

Die Nachfrage, bestehende Lackierkabinen<br />

– unabhängig von der Marke und<br />

dem Hersteller – von SEHON auf den<br />

neuesten Stand der Technik bringen zu<br />

lassen, ist gross. In Deutschland wird die<br />

Energiesparende SEHON-Lackierkabine.<br />

Energiemodernisierung bestehender Lackieranlagen<br />

grosszügig durch den Staat<br />

gefördert, sodass Carrosserie- und Lackierbetriebe<br />

gerne in energetische Sanierung<br />

investieren.<br />

Optimierungspotenzial bei<br />

bestehenden Anlagen<br />

An den meisten bestehenden Spritzkabinen<br />

und Trocknern gibt es eine Vielzahl<br />

von Stellschrauben, durch die der<br />

Energieverbrauch und damit auch der<br />

CO₂-Ausstoss stark reduziert werden<br />

kann. Dabei scheut sich der Kabinenhersteller<br />

auch nicht, bis ins letzte Detail<br />

der Anlagentechnologie zu gehen, um<br />

ein Maximum an Einsparungen herauszuholen.<br />

Je nach Alter der zu modernisierenden<br />

Lackierkabine, können schon moderne<br />

Motoren, eine aktuelle Steuerungstechnik,<br />

der Einbau eines Hochleistungs-<br />

Wärmerückgewinnungssystems und<br />

perfekte Filtersysteme enorme Einsparungen<br />

bringen. Viele alte Kabinen laufen<br />

beispielsweise permanent unter<br />

Volllast, verbrauchen also durchgehend<br />

die maximale Energie. SEHON sorgt dafür,<br />

dass der Energieverbrauch zukünftig<br />

abhängig von der Betriebsart in der<br />

Lackierkabine (Einrichten, Lackieren,<br />

Stoppen, Trocknen) gesteuert wird.<br />

Sowohl beim Neubau als auch bei der<br />

Sanierung von Betrieben wünschen sich<br />

immer mehr Kunden, dass nicht nur der<br />

Energieverbrauch der Anlagen im Fokus<br />

steht, sondern der Energieverbrauch<br />

des gesamten Carrosserie- und Lackierbetriebs.<br />

Das hat dazu geführt, dass<br />

SEHON von sehr vielen Betrieben gebeten<br />

wird, nicht nur die Anlagen energiearm<br />

zu gestalten. Ein Hauptwunsch ist,<br />

den gesamten Betrieb unter die Lupe zu<br />

nehmen, zu modernisieren und von<br />

Fremdenergie weitgehend unabhängig<br />

zu machen. Dafür bietet SEHON ein<br />

ganzheitliches Energiekonzept, in dem<br />

ein kundeneigenes BHKW (Blockheizkraftwerk)<br />

ein wesentlicher Schlüssel<br />

zur betrieblichen Energiewende ist. Je<br />

nach den mit dem Kunden vereinbarten<br />

Massnahmen müssen am Ende nur noch<br />

10 bis 25 Prozent der früher im Gesamtunternehmen<br />

(nicht nur bei Lackieranlagen)<br />

benötigten Energie zugekauft<br />

werden. In einigen Betrieben kann der<br />

Überhang an selbst erzeugter Energie<br />

sogar noch weiterverkauft werden.<br />

sehon-lackieranlagen.de<br />

●<br />

Michael Teschke<br />

16 carrossier Nr. 5 / August <strong>2020</strong>


Lackiererei<br />

Schwerpunkt Lackierkabinen<br />

ESA<br />

Für jeden Carrosseriebetrieb die passende Lösung<br />

Maximale Effizienz und Bedienerfreundlichkeit<br />

sind entscheidende Argumente,<br />

wenn es um die Anschaffung einer neuen<br />

Lackiereinrichtung geht. Tricon, italienischer<br />

Hersteller und langjähriger Partner<br />

der ESA, konzentriert sich bei der Entwicklung<br />

der Lackierkabinen, Vorbereitungsplätze<br />

und Farbmischlabors auf genau<br />

diese Bereiche. Dank dem intensiven Austausch<br />

mit den Werkstätten werden technologisch<br />

hochstehende Lösungen erarbeitet,<br />

die exakt den Bedürfnissen der<br />

Lackierprofis entsprechen. Daraus resultieren<br />

ergonomische Arbeitsplätze, in denen<br />

jeder Arbeitsgang einfach, speditiv und<br />

effizient abgewickelt werden kann. Durch<br />

die Digitalisierung der Steue rung werden<br />

nicht nur die Bedienung und die Überwachung<br />

aller Prozesse erleichtert, sondern<br />

auch der Verbrauch von Strom und Gas<br />

wird erheblich reduziert. Die ESA bietet bei<br />

allen Carrosserieprojekten, ob für PWoder<br />

LKW-Werkstätten, eine umfassende<br />

Beratung an. Diese führt von der Aufnahme<br />

Entdecken Sie die<br />

ESA-Teilevielfalt<br />

››<br />

Riesige Auswahl an Service- und Verschleissteilen<br />

– über 500 000 bestellbare<br />

Artikel unter esa.ch<br />

››<br />

Verschiedene Preis- und Markenkategorien<br />

– ideal für die zeitwertgerechte<br />

Reparatur<br />

››<br />

Ausserordentlich günstige Preise und<br />

jeden Donnerstag 10 % Zusatzrabatt<br />

››<br />

Direktbestellung ohne Umwege, zuverlässige<br />

Tourenplanung mit mehrmals<br />

täglicher Belieferung<br />

››<br />

Im ESA-Teilesuchkatalog finden Sie Artikel<br />

wie zum Beispiel Fahrwerkteile,<br />

Bremsen, Kupplungen, Abgassysteme,<br />

Aufhängungen und vieles mehr.<br />

des Bedarfs und dem Erstellen der Zeichnungen<br />

bis hin zur Montage der Einrichtungen,<br />

einschliesslich aller Peripheriegeräte<br />

wie Absauganlagen, Trocknungssysteme<br />

und Hebebühnen.<br />

esa.ch ●<br />

Informieren<br />

Sie sich jetzt<br />

Kontaktieren Sie noch heute<br />

Ihre ESA-Geschäftsstelle!<br />

Ihre ESA – Ihre Partnerin<br />

für eine erfolgreiche Carrosserie<br />

Sämtliche Investitions- und Verbrauchsgüter schnell und sicher aus einer Hand.<br />

carrossier Nr. 5 / August <strong>2020</strong>17


Aktive Branche<br />

Automechanika<br />

Automechanika<br />

Digitaloffensive im September<br />

Die Automechanika bietet allen,<br />

die im September gerne persönlich<br />

nach Frankfurt gekommen<br />

wären, neue digitale Möglichkeiten<br />

der Vernetzung. Ab 10. September<br />

läuft unter sneak-preview.automechanika-frankfurt.<br />

com eine Serie von Online-Weiterbildungen<br />

für Werkstätten.<br />

Aus serdem finden Besucher<br />

der Webseite aktualisierte Unternehmensprofile<br />

der Aussteller.<br />

Wer das neue Tool «Connect»<br />

in der Automechanika- App<br />

nutzt, kann mit anderen Garagenprofis<br />

direkt in Kontakt<br />

treten. Die während der Automechanika<br />

Frankfurt besucherstärkste<br />

Veranstaltung, der<br />

Schadentalk, findet in diesem<br />

Jahr als Web-TV-Sendung<br />

statt. Am 10. September um<br />

17 Uhr eröffnet der Talk, an dem<br />

führende Entscheider des Unfallreparaturmarktes<br />

teilnehmen,<br />

die Online-Veranstaltungsreihe.<br />

Im Mittelpunkt der<br />

Diskussion stehen die Folgen<br />

der Pandemie für den Unfallschadenmarkt.<br />

Auf den Schadentalk<br />

folgen rund zwanzig<br />

kostenlose Online-Events bis<br />

einschliesslich November <strong>2020</strong>,<br />

welche die Automechanika zusammen<br />

mit Fachverlagen und<br />

Partnern aus der In dustrie plant.<br />

So finden Live-Workshops,<br />

Coachings, Video-Tu torials,<br />

Die während der Automechanika Frankfurt besucherstärkste Veranstaltung,<br />

der Schadentalk, findet in diesem Jahr als Web-TV-Sendung statt.<br />

Podcasts und Exper ten gespräche<br />

zu folgenden Themen<br />

statt: Classic-Cars-Reparatur,<br />

Radar- und kamerabasierte<br />

Fahrer assistenzsysteme bei<br />

Nutzfahrzeugen, Digitales Unternehmen<br />

Werkstatt, Unfallschadeninstandsetzung,<br />

Reparatur<br />

lackierung und Finish,<br />

Carrosserie-Ausbeultechniken<br />

sowie Füge- und Trenntechniken<br />

und DAT-Schadenkosten<br />

Kalkula tion und digitale Kommunikation.<br />

●<br />

DIE ZUKUNFT<br />

BEGINNT BEI SATA MIT EINEM<br />

Die revolutionäre<br />

SATAjet X 5500<br />

Das Dream-Team: In Pistole und Düsensatz neu konzipierte<br />

und perfekt synchronisierte Luftleitgeometrie für eine perfekte<br />

Materialverteilung, optimierte Zerstäubung und präzise<br />

Strahlform. Und all das mit Materialersparnis, butterweicher<br />

und geräuschreduzierter Applikation.<br />

Zwei Strahlgeometrien sind pro Düsengröße verfügbar und<br />

erlauben wahlweise mehr Kontrolle oder Geschwindigkeit,<br />

Anpassung des Düsensatzes an Temperatur und Luftfeuchtigkeit.<br />

SATAjet X 5500 Erklärvideo<br />

www.sata.com/x5500io<br />

STRAHLFORMEN<br />

Bisher: Beispiele Strahlformen<br />

1.1 1.2 W 1.3 1.4<br />

Neu mit SATAjet X 5500<br />

Strahlform I-Düse HVLP/RP<br />

1.1 I 1.2 I 1.3 I 1.4 I 1.5 I<br />

(nur HVLP)<br />

Strahlform O-Düse HVLP/RP<br />

1.1 O<br />

1.2 O<br />

1.3 O<br />

1.4 O 1.5 O<br />

(nur HVLP)<br />

SATA Düsenfinder App<br />

www.sata.com/nozzlefinder<br />

Vertrieb durch:<br />

Akzo Nobel Car Refinishes AG,<br />

8344 Bäretswil<br />

AMAG Import AG, 8107 Buchs ZH<br />

André Koch AG, 8902 Urdorf<br />

Axalta Coating Systems GmbH, Cromax © ,<br />

8424 Embrach<br />

Belfa AG, 8152 Glattbrugg<br />

Glas Trösch AG / Carbesa, 4702 Oensingen<br />

CH Coatings AG, 4133 Pratteln<br />

ESA-Einkaufsorganisation, 3401 Burgdorf<br />

Hänni Autoteile GmbH, 3322 Schönbühl<br />

R-M Autoreparaturlacke, 8808 Pfäffikon SZ<br />

JASA AG<br />

8957 Spreitenbach<br />

www.jasa-ag.ch


Aktive Branche<br />

Berner Fachhochschule / Solera Holdings<br />

Berner Fachhochschule<br />

Neuer Fachbereichsleiter Automobil- und Fahrzeugtechnik<br />

Peter Affolter, neuer Leiter des<br />

Fachbereichs Automobil- und<br />

Fahrzeugtechnik der BFH: «Nachhaltigkeit,<br />

Digitalisierung und<br />

Fahrzeugtechnik verbinden – das<br />

fasziniert mich!»<br />

Nach über drei Jahrzehnten an<br />

der BFH geht Bernhard Gerster,<br />

Fachbereichsleiter Automobil-<br />

und Fahrzeugtechnik, in<br />

den Ruhestand. Sein Nachfolger<br />

Peter Affolter ist seit November<br />

2014 an der Berner<br />

Fachhochschule (BFH) als Professor<br />

für Fahrzeugelektrik<br />

und -elektronik tätig. Seit August<br />

2015 ist er zudem Leiter<br />

des Instituts für Energie- und<br />

Mobilitätsforschung (IEM) der<br />

BFH und forscht an Lösungen<br />

für die technischen Herausforderungen<br />

der nachhaltigen<br />

und automatisierten Mobilität<br />

der Zukunft. Der gelernte Radio-<br />

und Fernsehelektriker hat<br />

sein Studium als Elektroingenieur<br />

HTL 1997 an der Ingenieurschule<br />

in Biel erfolgreich abgeschlossen.<br />

Sein beruflicher<br />

Werdegang führte ihn über<br />

verschiedene Anstellungen als<br />

Entwickler und Projektleiter in<br />

der Maschinen- und Prozessautomation.<br />

Zuletzt baute er<br />

eine neue Abteilung für Produktionsinformatik<br />

innerhalb<br />

der Swatch Group auf. Parallel<br />

zu seinem beruflichen Engagement<br />

hat er auch zwei Unternehmen<br />

im Bereich von neuen<br />

Technologien gegründet, zuletzt<br />

ein Spin-off der BFH, wo<br />

er als Verwaltungsratspräsident<br />

Einsitz hat.<br />

Bernhard Gerster hatte auch<br />

die Leitung des Labors für<br />

Fahrzeugmechanik und -sicherheit<br />

inne, einen Teilbereich<br />

des Instituts für Energieund<br />

Mobilitätsforschung (IEM)<br />

der BFH. Hier übernimmt ab<br />

1. August Raphael Murri, der<br />

zurzeit als Bereichsleiter passive<br />

Sicherheit beim Dynamic<br />

Test Center (DTC) tätig ist. ●<br />

Im Labor für Fahrzeugmechanik<br />

und -sicherheit wird<br />

Raphael Murri der Nachfolger<br />

von Bernhard Gerster.<br />

Solera Holdings<br />

Künstliche Intelligenz<br />

zur Schadensabwicklung<br />

Solera, ein Unternehmen für Daten- und Softwarelösungen für das<br />

Risiko- und Asset-Management in der Versicherungs- und Autoindustrie,<br />

zu dem auch Audatex (Schweiz) GmbH gehört, stellte Ende<br />

Juni die nächste Generation von Qapter vor, einer Workflow-Lösung<br />

zur Fahrzeug-Schadensabwicklung unter Einsatz von künstlicher<br />

Intelligenz (KI).<br />

Die patent-angemeldete Technologie stelle laut Solera die branchenweit<br />

einzige, global erhältliche End-to-End-Lösung zur vollen<br />

Digitalisierung des modernen Schadensfall-Workflows bereit. Die<br />

KI des Unternehmens sei in der Lage, beschädigte Teile zu erkennen,<br />

die Art und die Schwere des Schadens zu bestimmen, die entsprechenden<br />

Reparaturen durch den Automobilhersteller zu beschreiben<br />

und auf Basis dieser vordefinierten Reparaturen einen Kostenvoranschlag<br />

aufzustellen. Automations-Tools verbessern den<br />

Workflow bei der Sichtung von Schäden, beschleunigen die Prüfung<br />

der Fotos vom Schaden, sorgen für eine besonders schnelle Identifikation<br />

von Totalschäden und unterstützen die Bestimmung der<br />

besten Vorgehensweise bei reparaturfähigen Fahrzeugen. Diese<br />

Fähigkeiten bedeuten eine Zeitersparnis, Beschleunigung der Schadensabwicklung<br />

und eine Verkürzung der Laufzeit von Schadensfällen<br />

für Versicherungsunternehmen, Carrosseriewerkstätten,<br />

Experten und Fahrzeugbesitzer.www.qapter.com<br />

KLEB- UND<br />

DICHTSTOFFE<br />

FÜR KAROSSERIE UND LACK<br />

• Kompromisslose Überlackierung<br />

Sowohl “nass in nass” als auch nach der Hautbildung<br />

hervorragend überlackierbar<br />

• Perfekte Haftung<br />

Dauerhafte, verlässliche Verbindung<br />

ohne Primer<br />

• Einfache Verarbeitung<br />

Kurzer Fadenabriss, gute Standfestigkeit,<br />

problemlos zu verstreichen, glätten und spachteln<br />

• Vielseitige Anwendungen<br />

Durch Sprühen, Pinseln oder Raupenauftrag<br />

eine einwandfreie Nachstellung der Originalstruktur<br />

www.sika.ch<br />

carrossier Nr. 5 / August <strong>2020</strong>19


Aktive Branche<br />

Spies Hecker / Standox<br />

Spies Hecker<br />

Fünf Schritte für mehr Nachhaltigkeit<br />

Spies Hecker unterstützt<br />

Carrosserie- und Lackierfachbetriebe<br />

dabei, «grün» zu<br />

denken und ihren Energieverbrauch<br />

zu senken, und nennt<br />

fünf Punkte, um den ökologischen<br />

Fussabdruck zu verbessern:<br />

››<br />

Evaluierung: Der erste<br />

Schritt beinhaltet eine ganzheitliche<br />

Bewertung der<br />

bestehenden Geschäftspraktiken.<br />

Dazu gehört eine<br />

sorgfältige Bestandsaufnahme<br />

der verwendeten<br />

Produkte und der Prozesse.<br />

››<br />

Energiesparprodukte: Eine<br />

Produktreihe wie beispielsweise<br />

Speed-TEC von Spies<br />

Hecker ermöglicht schnelle<br />

und energiesparende Reparaturen<br />

mit einem ausgezeichneten<br />

Ergebnis.<br />

››<br />

Training: Das Umweltbewusstsein<br />

sollte im ganzen<br />

Lackierfachbetrieb verankert<br />

werden. So wichtig wie<br />

die Wahl energieeffizienter<br />

Lacksysteme ist es, den Reparaturlackierer<br />

in der Anwendung<br />

der Produkte und<br />

des Zubehörs zu schulen.<br />

››<br />

Reduzierung und Entsorgung<br />

von Sonderabfällen: Etiketten<br />

und Datenblätter enthalten<br />

Informationen bezüglich<br />

der korrekten Entsorgung.<br />

››<br />

Die richtige Partnerwahl:<br />

Für Lackierfachbetriebe ist<br />

es massgebend, sich mit Organisationen<br />

zusammenzutun,<br />

die sie in ihren Bemühungen,<br />

ein umweltbewusst<br />

handelndes Unternehmen<br />

zu werden, bestärken, unterstützen<br />

und fördern. ●<br />

Ausziehbare Hallen und<br />

Tunnels von Bieri<br />

Schaffen Sie flexiblen und<br />

mobilen Raum.<br />

Das Speed-TEC-Produktsortiment<br />

von Spies Hecker reduziert<br />

Prozesszeiten.<br />

Die zusammenschiebbaren<br />

Strukturen sind eine<br />

zuverlässige Alternative zu<br />

festen Bauten.<br />

Die beweglichen<br />

Unterstände sind flexibel<br />

einsetzbar und können mit<br />

ein paar Handgriffen mittels<br />

arretierbarem Scherensystem<br />

verstellt werden.<br />

Standox-Klarlack-Additiv Brillantorange<br />

Reparaturlösung für den<br />

Orange-Trend<br />

Mit dem Klarlack-Additiv KA680<br />

Brillantorange bieten die Lack -<br />

experten von Standox perfekt<br />

abgestimmte Produkte für die<br />

Reparatur des Renault-Farbtons<br />

Orange Valencia (EBQ) mit eingefärbtem<br />

Klarlack.<br />

Standox hat sein Sortiment<br />

um das neue Klarlack-Additiv<br />

KA680 Brillantorange erweitert<br />

und ermöglicht somit<br />

die fachgerechte Reparatur<br />

hochchromatischer Orangetöne:<br />

Den anspruchsvollen<br />

Farbton Renault Orange Valencia<br />

(EQB), der aktuell mit<br />

dem neuen Renault Clio 5<br />

eingeführt wird, können Reparaturlackierer<br />

mit dem<br />

neuen Additiv verlässlich instand<br />

setzen.<br />

Orange ist gerade im Bereich<br />

Elektromobilität angesagter<br />

denn je. Opel stellte beispielsweise<br />

seinen neuen Corsa-e<br />

und BMW seinen futuristischen<br />

Hybrid-Wagen Vision M Next in<br />

dem leuchtenden Farbton vor.<br />

Die Farbtonformel für den Renault-Farbton<br />

finden Lackierer<br />

ab sofort in der Standox-Farbtonsoftware<br />

Standowin iQ.<br />

Im Standox-Online-Ratgeber<br />

Standopedia sind unter www.<br />

standox.de/standopedia ausserdem<br />

kostenfrei praktische<br />

Hinweise zur professionellen<br />

Reparatur von 2-Schicht-Lackierungen<br />

mit eingefärbten<br />

Klarlacken verfügbar. ●<br />

20 carrossier Nr. 5 / August <strong>2020</strong>


Aktive Branche<br />

Jarowa AG und André Koch AG / AkzoNobel Car Refinishes AG<br />

Jarowa AG und André Koch AG<br />

Digitale Plattform für Fahrzeugschadenabwicklungen<br />

Jarowa, Spezialistin für digitale<br />

Netzwerke, und die André<br />

Koch AG, Betreiberin des<br />

Netzwerks Repanet Suisse,<br />

kooperieren. Die Verankerung<br />

von ökologischen Reparaturen,<br />

kombiniert mit digitalen<br />

Prozessen, ermögliche Versicherungen<br />

und Leasing-Gesellschaften<br />

nicht nur nachhaltiger<br />

zu agieren, sondern<br />

gleichzeitig auch spürbar Kosten<br />

zu senken. Die digitalen<br />

Prozesse der Lösung seien<br />

zusätzlich optimal auf die Bedürfnisse<br />

der VersicherungsnehmerInnen<br />

und LeasingnehmerInnen<br />

ausgerichtet,<br />

um ein Best-in-Class-Kundenerlebnis<br />

zu bieten.<br />

Mit Jarowa Mobility erhält der<br />

Markt eine durchgängige, digitale<br />

Lösung, um alle Prozesse<br />

rund um die Schadenabwicklung<br />

effizient abwickeln zu können.<br />

Jarowa wird in der Versicherungsbranche<br />

bereits als<br />

Standard in den Bereichen<br />

«Gebäude & Handwerk», «Gesundheitswesen»<br />

und «Rechtsberatung»<br />

eingesetzt. Die Jarowa-Lösung<br />

Mobility verankert<br />

in den Prozessen zwei zentrale<br />

Elemente. Einerseits wird<br />

die Einhaltung von verhandelten<br />

Vorzugskonditionen durch<br />

Versicherungen und Leasing-<br />

Gesellschaften dank der einzigartigen<br />

Marktplatzlogik sichergestellt.<br />

Andererseits ist das<br />

Prinzip «Reparieren statt Ersetzen»<br />

in den Prozessen abgebildet.<br />

<strong>Carrossier</strong>s erhalten dadurch<br />

einfache, klare Prozesse<br />

kombiniert mit einer optimalen<br />

Unterstützung der Kommunikation<br />

mit Geschäftspartnern<br />

und Endkunden, was insgesamt<br />

den Koordinationsaufwand reduziert.<br />

●<br />

Andreas Akeret (CEO Jarowa AG, rechts) und Enzo Santarsiero (CEO<br />

André Koch AG) freuen sich auf eine partnerschaftliche Zusammenarbeit.<br />

AkzoNobel Car Refinishes AG<br />

Eriks Tech-Tipps –<br />

jetzt neu auf YouTube<br />

AkzoNobel-Techniker Erik van Dorp<br />

erklärt auf YouTube einzelne Abschnitte<br />

aus dem Lackierprozess.<br />

Wer schnell mal Hilfe braucht,<br />

ist bei Eriks Tech-Tipps genau<br />

richtig. In einfach nachvollziehbaren<br />

Schritten zeigt und<br />

erklärt der AkzoNobel-Techniker<br />

Erik van Dorp einzelne<br />

Abschnitte aus dem Lackierprozess.<br />

In seinen kurzen Videotipps<br />

klärt der Techniker<br />

dabei grundlegende Fragen,<br />

zum Beispiel: Wie entfette ich<br />

richtig? Wie finde ich raus,<br />

welche Füllergraustufe passt,<br />

und wie verhindere ich Fehler<br />

beim Auftrag von Wasserbasislack?<br />

Wer nichts verpassen<br />

möchte, abonniert den Akzo-<br />

Nobel-DACH-YouTube-Kanal.<br />

Einfach im YouTube-Suchfeld<br />

«akzonobel vr dach» eingeben,<br />

und schon finden sich unterhaltsame<br />

Videos, aktuelle<br />

Produktinformationen und natürlich<br />

Eriks Tech-Tipps. ●<br />

UHS 80<br />

Topmodernes UHS Klarlacksystem<br />

Keine Kompromisse<br />

Weniger Materialverbrauch<br />

gyso.ch<br />

HIER<br />

ZUM<br />

ANGEBOT<br />

carrossier Nr. 5 / August <strong>2020</strong>21


Aktive Branche<br />

Carrosserie Neuenhof AG / Ford / auto-i-dat<br />

Carrosserie Neuenhof AG<br />

Nach über 62 Geschäftsjahren<br />

an Baschnagel verkauft<br />

Von links: Mario Widmer, Leiter K & L, Urs Gottesleben, ehema liger<br />

Inhaber, Esmé Rockmann, Leiterin Finanzen/HR, und Andreas Grossmann,<br />

Geschäftsleiter.<br />

Nach über 62 erfolgreichen<br />

Geschäftsjahren verkaufte Urs<br />

Gottesleben die Carrosserie<br />

Neuenhof AG inklusive der<br />

Gewerbeliegenschaft an die<br />

Autocenter Baschnagel AG in<br />

Wettingen. Die über die Region<br />

hinaus bekannte Autocenter<br />

Baschnagel AG sichert die Arbeitsplätze<br />

sowie das fundierte<br />

Carrosserie- und Lackierhandwerk<br />

in den Bereichen Personenwagen,<br />

schwere Motorfahrzeuge<br />

im Kommunal- und<br />

industriellen Sektor sowie Car<br />

und Busse insbesondere des<br />

öffentlichen Verkehrs. Die Firma<br />

wird unter dem gleichen<br />

Namen Carrosserie Neuenhof<br />

AG weitergeführt.<br />

Mit Blick auf die wirtschaftlichen<br />

Perspektiven sei es der<br />

Käuferin ein besonderes Anliegen,<br />

die guten Geschäftsbeziehungen<br />

zu erhalten und<br />

die bisherigen Dienstleistungen<br />

Schritt für Schritt weiter<br />

auszubauen, heisst es in der<br />

entsprechenden Mitteilung.<br />

Für die Kunden der beiden<br />

Firmen ändere sich nichts.<br />

Sie werden nach wie vor an<br />

den beiden Standorten (Ringstrasse<br />

2, 5432 Neuenhof,<br />

und Landstrasse 151, 5430<br />

Wettingen) bedient.<br />

Qualität dank Erfahrung und<br />

Kompetenz: Für Carrosserie-,<br />

Lack- und Glasschäden steht<br />

ein vollumfängliches Schadenmanagement-Team<br />

zur<br />

Verfügung. Reparaturen nach<br />

Herstellervorgaben mit Originalteilen<br />

sowie eine lebenslange<br />

Garantie auf Carrosseriereparaturen<br />

bleiben eben falls<br />

weiterhin bestehen (swissgarant-zertifiziert).<br />

Eine partnerschaftliche<br />

Zusammenarbeit,<br />

wie bis anhin, mit<br />

Pri vat- und KMU-Kunden,<br />

Ver sicherungen, Leasingprovidern<br />

und Fleetpartnern stünden<br />

sowohl bei der Car rosserie<br />

Neuenhof AG wie auch<br />

bei der Autocenter Baschnagel<br />

AG im Zentrum. ●<br />

Ford<br />

Lackoptimierung mit künstlichem Vogelkot<br />

Bei Vogelkot auf dem Lack<br />

handelt es sich um eine mitunter<br />

recht hartnäckige und<br />

durchaus aggressive Verschmutzung.<br />

Die Ausscheidungen<br />

können der Fahrzeuglackierung<br />

im schlimmsten Fall<br />

sogar ernsthaft zusetzen.<br />

Ford-Fahrzeuge werden auch<br />

auf genau diese Eventualität<br />

getestet – mithilfe von künstlichem<br />

Vogelkot, der im Labor<br />

entwickelt wurde. Die Säuren<br />

des synthetischen Materials<br />

bilden die unterschiedlichen<br />

Rückstände der meisten europäischen<br />

Vogelarten ab. Auf<br />

speziell vorbereiteten Prüfplatten<br />

wird der künstliche<br />

Vogelkot bei 40, 50 und 60<br />

Grad in einem Ofen erhitzt, um<br />

die Lackoberflächen an ihre<br />

Grenzen zu bringen. Darüber<br />

hinaus werden die Lacke weiteren<br />

anspruchsvollen Tests<br />

unterzogen. So werden unter<br />

anderem Phosphorsäure, Seifenlauge<br />

und synthetische<br />

Pollen auf Prüfplatten aufgetragen,<br />

bevor diese eine halbe<br />

Stunde lang hohen Temperaturen<br />

von bis zu 80 Grad Celsius<br />

ausgesetzt werden.<br />

Durch die Feinabstimmung von<br />

Pigmenten, Füllstoffen und<br />

Additiven können Spezialisten<br />

auto-i-dat<br />

Boom bei den<br />

Occasionen<br />

Der Monat Juni war mit<br />

77 496 Halterwechseln der<br />

beste Monat in all den 30 Jahren,<br />

in denen auto-i-dat die<br />

monatlichen Handänderungen<br />

zählt. Zusammen mit dem<br />

brummenden Aftersales-Geschäft<br />

dürfte das Geschäftsjahr<br />

<strong>2020</strong> auch vor diesem<br />

Hintergrund nicht ganz so<br />

schlimm ausfallen wie ursprünglich<br />

befürchtet. Dies<br />

schreibt auto-i-dat im Juli-<br />

Newsletter. Im Interview<br />

äussert sich Datenspezialist<br />

René Mitteregger dazu: «Wir<br />

beobachten sämtliche Mutationen<br />

im Fahrzeugbereich.<br />

Die Lücken zwischen den<br />

Fahrzeugen auf den Occasionsplätzen<br />

werden grösser,<br />

der Markt trocknet täglich<br />

etwas mehr aus und bei den<br />

Neuwagen herrschen nach<br />

wie vor Engpässe bei der Lieferung.<br />

Für Händler ist das<br />

eine so schwierige wie ungewöhnliche<br />

Situation – sie<br />

könnten viel mehr verkaufen,<br />

weil die Nachfrage deutlich<br />

ansteigt, können aber nur<br />

bedingt liefern. Im Moment<br />

wird ein Aufspringen auf den<br />

Occasions-Boom aber nicht<br />

mehr viel bringen. Wer noch<br />

keine Occasionen auf dem<br />

Platz hat, dürfte zu spät dran<br />

sein. Die Gebrauchten werden<br />

knapper und damit der Einkaufspreis<br />

höher.»<br />

Ford testet die Lacke auch darauf.<br />

eine optimale Zusammensetzung<br />

des Lacks für bestmöglichen<br />

Schutz sicherstellen. ●


Die IG Swissgarant ist ein Zusammenschluss von Carrosseriebetrieben unter<br />

einem einheitlichen Label und verfolgt den Anspruch, die Marktführerschaft<br />

bezüglich Qualität und Service im Bereich Schadenmanagement<br />

und Instandstellung von beschädigten Automobilen zu behalten und<br />

weiter auszubauen. Jeder Swissgarant-Betrieb wird regelmässig von<br />

Swiss Safety Center (vormals TÜV Schweiz AG) und TÜV-Süddeutschland<br />

überprüft und nach erfolgreichem Audit und dem Nachweis von<br />

technisch perfekter Qualitätsarbeit nach Herstellerrichtlinien zertifiziert.<br />

Die Audits basieren auf der Methode der ISO-Zertifizierung.<br />

Der Vorstand der IG Swissgarant freut sich weitere führende Carrosseriebetriebe<br />

aufzunehmen, die Grundlagen dazu sind hier https://www.swissgarant.ch/anforderungen/<br />

zu finden.<br />

Aktuell gehören die folgenden zertifizierten Unternehmungen<br />

zur IG Swissgarant:<br />

• A5 Carrosserie, 4562 Biberist<br />

• Bürgin Rupperswil AG, 5102 Rupperswil<br />

• Gebr. Brem AG, 8917 Oberlukhofen<br />

• Carrosserie Bissig AG, 5626 Hermetschwil-Staffel<br />

• Flückiger AG, 4665 Oftringen<br />

• Jakob Hauser AG, 4665 Oftringen<br />

• Carrosserie Hauser AG, 8304 Wallisellen<br />

• Carrosserie Heckendorn AG, 4104 Oberwil<br />

• Leu Carrosserie + Spritzwerk AG, 41<strong>05</strong> Biel-Benken<br />

• Carrosserie Neuenhof AG, 5432 Neuenhof<br />

• Remund AG, 3215 Büchslen<br />

• Carrosserie Sauter AG, 4145 Gempen<br />

• Carrosserie Stocker AG, 8153 Rümlang<br />

Soeben erreicht uns die Mitteilung, dass die Carrosserie Neuenhof AG an die<br />

Autocenter Baschnagel AG, Wettingen verkauft wurde. Mitbesitzer Mario Widmer<br />

hat signalisiert, dass er mit der Carrosserie Neuenhof weiterhin bei Swissgarant<br />

bleiben möchte. Wir heissen die neuen Eigentümer in der IG Swissgarant herzlich<br />

willkommen.<br />

Küng Lackier & Carrosseriewerk AG in Näfels ist seit längerer Zeit nicht mehr<br />

Mitglied der IG Swissgarant. Trotz mehreren Aufforderungen wurden die Hinweise,<br />

welche eine Mitgliedschaft bei Swissgarant suggerieren, nicht entfernt.


Verein zur Förderung der Carrosserieberufe<br />

Der Verein bezweckt die Förderung und die Wahrung der Berufsinteressen im Carrosseriegewerbe. Der VFCB<br />

unterstützt mit seinen Mitteln die Berufs- und Weiterbildung der Carrosserieberufe.<br />

Goldpartner<br />

Fahrzeugexpertisen und Wertschätzungen<br />

Zusammen sind wir stark<br />

André Koch AG


Silberpartner<br />

Bronzepartner<br />

GCS Schweiz AG<br />

Zusätzliche Marken<br />

carrosserie suisse und der VFCB danken ihren Mitgliedern und Gönnern für die<br />

wertvolle Unterstützung zum Wohle der zukünftigen <strong>Carrossier</strong>s!


Technik<br />

Carrosseriereparatur<br />

Opel Insignia<br />

Leichter und stabiler<br />

Der Insignia B ist das letzte Modell der Rüsselsheimer, das noch unter der Führung des GM-Konzerns<br />

entwickelt wurde. Heute wird das Mittelklasse-Automobil weltweit angeboten. Die Aachener Karosserietage<br />

gaben Gelegenheit, sich Details anzusehen.<br />

Das Modell Insignia B ist das Opel-Flaggschiff<br />

für den europäischen Markt. Die<br />

Konstruktion ist im Vergleich zum Vorgängermodell<br />

deutlich leichter, etwas flacher<br />

in der Form und bietet dennoch mehr<br />

Platz im Innenraum. Seine Premiere feierte<br />

der Insignia B als Coupé-Limousine<br />

«Grand Sport» und als Kombi «Sports<br />

Tourer» auf dem Genfer Autosalon 2017.<br />

Opel bietet das Nachfolgemodell des Insignia<br />

A nicht mehr als Stufenheck-Limousine<br />

an. Allerdings gibt es eine um<br />

25 Millimeter höher gelegte Kombiversion,<br />

die zusätzlich mit einem Unterfahrschutz<br />

ausgerüstet ist – den «Country<br />

Tourer». Für die Motorisierung stehen<br />

Otto- und Dieselmotoren von 1,4 bis<br />

2,0 Liter Hubraum zur Verfügung, die der<br />

Kunde mit einem Front- oder Allradantrieb<br />

kombinieren kann. Die verschiedenen Modelle<br />

des Insignia messen in der Länge<br />

4897 bis 5004 Millimeter, in der Breite<br />

1863 bis 1871 Millimeter und in der Höhe<br />

1455 bis 1525 Millimeter. Der Radstand ist<br />

mit 2829 Millimetern bei allen Varianten<br />

gleich und damit 92 Millimeter grösser als<br />

beim Vorgänger. Das Leergewicht variiert<br />

von 1441 bis 1807 Kilogramm.<br />

Carrosseriestruktur<br />

Den Insignia B bauen die Rüsselsheimer<br />

Ingenieure auf der Plattform E2 von General<br />

Motors (GM) auf. Das Fahrzeug hat<br />

von den Entwicklern einen komplett neu<br />

konstruierten Oberbau bekommen. Der<br />

Insignia B ist modellspezifisch bis zu<br />

200 Kilogramm leichter als sein Vorgänger.<br />

Der Luftwiderstandskoeffizient (Cw-<br />

Wert) der Limousine beträgt 0,26.<br />

Der Opel Insignia B ist eine der letzten gemeinsamen Entwicklungen mit GM – Premiere 2017 auf der IAA in Frankfurt.<br />

26 carrossier Nr. 5 / August <strong>2020</strong>


Technik<br />

Carrosseriereparatur<br />

A- und B-Säule, dem Schweller und den<br />

vorderen Längsträgern.<br />

Generell haben die Rüsselsheimer jedes<br />

Bauteil auf seine maximale Optimierung<br />

bezüglich Fertigung, Materialauswahl,<br />

Beanspruchung im Lastpfad sowie Topologie<br />

und Steifigkeit überprüft. An einer<br />

unlackierten Rohbau-Carrosserie<br />

zeigen sich diese Konstruktionsmerkmale<br />

zum Beispiel an der Versteifung des<br />

Hinter wagens. Der stärkere hintere<br />

Dachquerträger und die Querverstrebungen<br />

zwischen den Radhäusern über<br />

den Boden hinten erhöhen die gesamte<br />

Festigkeit des Hinterwagens. Im Vorderwagen<br />

sorgen eine Verstärkung zwischen<br />

den Federbeindomen, die entlang<br />

der Stirnwand verläuft, sowie eine zusätzliche<br />

Anbindung zur A-Säule für erhöhte<br />

Festigkeit.<br />

Einblicke in den Carrosseriebau gewährten die Aachener Karosserie tage an einer Rohbaucarrosserie.<br />

Die Anteile der Stahlgüten in der Carrosseriestruktur<br />

betragen 33 Prozent Mild<br />

Steel, 24 Prozent High Strength Steel,<br />

1 Prozent Ultra High Strength Steel,<br />

32 Prozent Dual-Phasen- und Multi-Phasen-Steel<br />

sowie 10 Prozent warmumgeformte<br />

PHS-Stähle. Die Steifigkeit<br />

der Carrosserie konnte damit gegenüber<br />

dem Vorgängermodell um 23 Prozent<br />

verbessert werden. Das einzige Aluminiumbauteil<br />

ist die Motorhaube.<br />

Die weitverbreitete Weltmarktpräsenz<br />

des Insignia B zwang die Konstrukteure<br />

des Modells zu zahlreichen Kompromissen<br />

in der Carrosseriestruktur und der<br />

Gesamtausstattung. Der Insignia musste<br />

mit seinen Derivaten für China, Australien<br />

und Nordamerika die jeweiligen internationalen<br />

Anforderungen erfüllen. So mussten<br />

sich die Entwickler frühzeitig mit den<br />

jeweils gültigen Crashtests auseinandersetzen.<br />

Entsprechende Sicherheitskonzepte<br />

setzten sie im Carrosseriebau durch<br />

Verstärkungen, Materialveränderungen<br />

und / oder Festigkeitserhöhungen der<br />

Bauteile um – kurz: Ziel erreicht und im<br />

Crashtest Euro NCAP 2017 fünf Sterne<br />

abgeräumt!<br />

Viele Gleichteile<br />

Bei der Konstruktion strebten die Rüsselsheimer<br />

eine möglichst hohe Zahl an<br />

Gleichteilen im Carrosseriebau an, um die<br />

Produktions- und Fertigungskosten niedrig<br />

zu halten. Das Ergebnis zeigt sich unter<br />

anderem im vorderen Teil der Carrosserie:<br />

Hier ist bei allen Modellen vom<br />

Frontend bis kurz hinter die B-Säule eine<br />

identische Carrosseriestruktur zu finden.<br />

Modellspezifische Abweichungen setzen<br />

die Rüsselsheimer dann in der Aussenhaut<br />

der Carrosserie um.<br />

Für bestimmte Ländervarianten und deren<br />

Crashtest-Anforderungen haben die<br />

Ingenieure zusätzliche Verstärkungen<br />

integriert, beispielsweise im Bereich der<br />

Opel Insignia B<br />

Angebot für die Welt<br />

Materialeinsatz<br />

Den Insignia produziert Opel im Werk<br />

Rüsselsheim für alle verfügbaren Länder<br />

in Stahlbauweise. Nur die Motorhaube<br />

und das Crashsystem vorne und hinten,<br />

bestehend aus Crashboxen und Querträger,<br />

werden als Anbauteile aus Alu minium<br />

später an die Carrosserie geschraubt. Mit<br />

den unterschiedlichen Stahlgüten der<br />

Bleche und ihren varia blen Materialdicken<br />

können die Opel- Ingenieure Festigkeit,<br />

Leichtbau und Stabilität miteinander<br />

verbinden. Die vorderen Längsträger fertigen<br />

die Rüsselsheimer aus Tailored<br />

Blanks, die eine Festigkeit von DP 800<br />

aufweisen. Etwas höhere Festigkeiten<br />

verbaut Opel in den oberen Tunnelver-<br />

Durch seinen ehemaligen Entwicklungspartner<br />

GM wurde das Modell Insignia nicht<br />

nur für Europa, sondern auch für Kunden in<br />

Grossbritannien, China, Australien und<br />

Nordamerika konzipiert. Dort bieten es die<br />

Rüsselsheimer teilweise unter einem anderen<br />

Markennamen an. In den meisten europäischen<br />

Ländern ist der Insignia unter dem<br />

Namen Opel Insignia erhältlich. Im Vereinigten<br />

Königreich wird der Insignia B unter dem<br />

Markennamen Vauxhall verkauft. Der in<br />

Nordamerika und China angebotene Buick<br />

Regal basiert ebenfalls auf der zweiten Generation<br />

des Insignia. Den in diesem Fall<br />

TourX genannten Kombi bietet Opel ausschliesslich<br />

mit Allradantrieb an. In Australien<br />

werden Limousine und Kombi seit Frühjahr<br />

2018 als Holden Commodore verkauft<br />

und lösen damit das bisherige eigenständige<br />

Holden-Modell ab. Bereits nach zweieinhalb<br />

Jahren wurde das Modell einem Facelift<br />

unterzogen. Ende 2019 stellte Opel das<br />

Facelift für den Insignia B vor, das optisch<br />

eine neue Frontschürze und neue Scheinwerfer<br />

erhielt, wobei das Interieur jedoch<br />

unverändert blieb. Ab Mitte <strong>2020</strong> sollen die<br />

überarbeiteten Modelle ausgeliefert werden.<br />

Mit dem Facelift wurde auch angekündigt,<br />

dass die Variante Country Tourer eingestellt<br />

wird.<br />

carrossier Nr. 5 / August <strong>2020</strong>27


Technik<br />

Carrosseriereparatur<br />

riestruktur die Kräfte über den Schweller,<br />

die B-Säule und den mittleren Dachquerträger<br />

ableiten.<br />

Der Schweller hat eine Güte von MP 1000<br />

und wird «rolled formed» gefertigt. Die<br />

B-Säule besteht aus Tailored Blanks in<br />

PHS-Güte mit einer «Softzone» im oberen<br />

und unteren Bereich. Damit kann eine<br />

Verformung beziehungsweise die Aufnahme<br />

der Crash-Energie gezielt in diese<br />

Bereiche gesteuert werden.<br />

Die Anbindung der B-Säule oben an den<br />

Dachrahmen bzw. unten an den Schweller<br />

erfolgt mittels Punktschweissen. Der<br />

mittlere Dachquerträger, der die beiden<br />

B-Säulen gegeneinander abstützt, ist in<br />

der Materialgüte DP 800 ausgeführt.<br />

«Anhand des durchgängigen Einsatzes<br />

von virtuellen Entwicklungs- und numerischen<br />

Optimierungsverfahren ist es<br />

gelungen, die Masse der Carrosserie der<br />

Limousine (‹Grand Sport›) um 70 Kilogramm<br />

und die des Station Wagons<br />

(‹Sports Tourer›) um 68 Kilogramm gegenüber<br />

dem Vorgänger zu reduzieren»,<br />

heisst es hierzu von Opel.<br />

Der Blick auf die Bodengruppe zeigt deutlich die höchstfesten Blechteile (dunkel) und deren<br />

Funktion für die Steifigkeit in der A-Säule, Stirnwand und Schweller.<br />

Der Einblick am hinteren Radhaus: Hinter der Aussenhaut verbirgt sich eine Verstärkung für die<br />

D-Säule.<br />

stärkungen und dem Schweller innen und<br />

aussen – MP 1000.<br />

Die warmumgeformten Bleche mit der<br />

PHS-Güte finden sich zum Beispiel in der<br />

A- und B-Säule innen und aussen sowie<br />

als A-Säulen-Verstärkung. Die beiden<br />

Verstärkungen, die im vorderen Bereich<br />

«Boden Mitte» vom Übergang der Stirnwand<br />

zum Boden bis zum Fuss der<br />

B-Säule verlaufen, weisen eine variable<br />

Materialdicke auf und sind aus einem<br />

Tailored Rolled Blank gefertigt. Bei einer<br />

seitlichen Belastung muss die Carrosse-<br />

Leichtbau – wo möglich<br />

Die Leichtbaubestrebungen von Opel lassen<br />

sich schlecht überprüfen, zumal ein<br />

neues Modell anderen Vorgaben bezüglich<br />

Sicherheit, Fahrkomfort und Produktionskosten<br />

folgen muss. Ersichtlich ist<br />

der Einsatz von Aluminiumbauteilen, die<br />

Dünnblechstrategie und die veränderte<br />

Materialauswahl hin zu mehr höherfesten<br />

und höchstfesten Blechteilen. Allerdings<br />

erschwert die Abhängigkeit von länderspezifischen<br />

Ausführungen den Leichtbau,<br />

weil je nach Ausführung lokale Verstärkungen<br />

notwendig sind. Diese werden<br />

oftmals aus Platinen mit verschiedenen<br />

Materialgüten und variablen Wandstärken<br />

gestanzt und anschlies send umgeformt.<br />

Das Extra: Die Stirnwand wird teilweise<br />

mit einem speziellen Einleger versehen,<br />

der in Sandwichbauweise aufgebaut ist.<br />

Die Kombination aus Stahl-Kunststoff-<br />

Stahl schafft hierbei eine deutliche Geräuschreduzierung<br />

und bringt zusätzlich<br />

einen Gewichtsvorteil. Wenig Gewicht<br />

hat auch die neu entwickelte Motorhaube<br />

aus Aluminiumblech, die als aktive<br />

Haube bezüglich des Fussgängeraufpralls<br />

ausgelegt ist.<br />

Fügetechniken<br />

Wie bei einer Ganzstahl-Carrosserie nicht<br />

anders zu erwarten, ist die Insignia-Carrosserie<br />

überwiegend im Punktschweissverfahren<br />

mit 6360 Punkten gefügt. Zusätzlich<br />

bringt der Klebstoffauftrag<br />

Festigkeit in die Verbindung der Blechflansche.<br />

Der Klebstoffauftrag im Carrosseriebau<br />

wurde gegenüber dem Vorgängermodell<br />

um 30 Prozent erhöht.<br />

Einige wenige Fügeverbindungen stellen<br />

die Konstrukteure mittels Laserlöten oder<br />

Laserschweissen her – immer dort, wo die<br />

einseitige Zugänglichkeit in der Spann-<br />

28 carrossier Nr. 5 / August <strong>2020</strong>


Technik<br />

Carrosseriereparatur<br />

Auf Höhe des hinteren Radhauses bilden<br />

hochfeste Blechteile einen stabilen Torsionsring<br />

in der Carrosseriestruktur.<br />

technik oder Produktion es nicht anders<br />

ermöglicht. Die Dachplatine ist übrigens<br />

erstmals mittels Laserschweissen mit der<br />

Carrosseriestruktur verbunden. Pro Seite<br />

wird eine Naht von 155 Millimeter vollautomatisch<br />

gezogen, und es entsteht<br />

eine sehr schmale Dachregenrinne.<br />

Der Opel Insignia zählt sicherlich zu den<br />

unkomplizierten Fahrzeugen im Reparaturprozess.<br />

Die Verbindungstechniken<br />

sind einfach und bekannt. Jedoch sollten<br />

Die B-Säulen-Verstärkung aus PHS-Material wird am B-Säulen-Fuss mittels 18 Schweisspunkten<br />

an den Innenschweller gefügt.<br />

Werkstätten beziehungsweise Sachverständige<br />

die Stahlbleche, die unter der<br />

Aussenhaut als Verstärkungen dienen, im<br />

Schadenfall sorgfältig begutachten.<br />

Besonderes Augenmerk ist auch den sogenannten<br />

Baffles zu schenken, die zur<br />

Dämmung von Geräuschen und Vibrationen<br />

eingebaut werden. Die etwa 32 Akustikeinleger<br />

befinden sich in der A- und<br />

B-Säule unten, an der A-Säule im Übergang<br />

zum Dachrahmen, im Dachrahmen<br />

am Übergang zur D-Säule und im Schweller<br />

vorne.<br />

●<br />

Text und Bilder: Jürgen Klasing<br />

Die Materialgrafik zeigt Einbauorte und Mengenanteile der verschiedenen Blechgüten in der Carrosserie auf. (Grafik: Adam Opel GmbH)<br />

carrossier Nr. 5 / August <strong>2020</strong>29


Bildung<br />

Weiterbildungskonzept<br />

Das neue carrosserie-suisse-Kurskonzept<br />

Nationales und breit aufgestelltes<br />

Kursangebot für die Branche<br />

carrosserie suisse hat ein zukunftsweisendes nationales Weiterbildungskonzept entworfen, damit die<br />

Branche fit für die Zukunft wird. Dieses wird nun in Etappen umgesetzt; die ersten neuen Kurse starten<br />

bereits im Oktober <strong>2020</strong>.<br />

Mit verschiedenen Massnahmen und Änderungen schafft carrosserie suisse eine nationale, zukunftsweisende Weiterbildungsplattform.<br />

Die Carrosserie- und Autobranche befindet<br />

sich in einem Umbruch. Der sich immer<br />

stärker auswirkende Klimawandel<br />

wird zum Treiber für neue Technologien<br />

rund um die Mobilität. Junge Generationen<br />

und neue gesellschaftliche Trends<br />

bringen veränderte Verhaltensweisen<br />

und Erwartungen im Bereich der Mobilitätsdienstleistungen<br />

mit sich. Dies fordert<br />

die Branche und Anpassungen sind zwingend<br />

notwendig, um auch in Zukunft gut<br />

aufgestellt zu sein. Mit dem Ausbau des<br />

Weiterbildungsangebots will carrosserie<br />

suisse die Branche aktiv unterstützen und<br />

auf die kommenden Herausforderungen<br />

vorbereiten.<br />

Eine nationale Kursplattform<br />

Im Zentrum des neuen Systems steht<br />

dem <strong>Carrossier</strong> eine Kursplattform mit<br />

einer Vielzahl an Kursen zur Verfügung,<br />

auf welcher sich die Weiterbildungsangebote<br />

diverser Kursanbieter finden,<br />

die den Qualitätsanforderungen unserer<br />

Branche genügen. Alle sich auf der Plattform<br />

befindenden Kurse werden mit<br />

einem einheitlichen Verbandskursnachweis<br />

bestätigt.<br />

Eine solche nationale Kursplattform erleichtert<br />

den Zugang zum breit gestreuten<br />

Weiterbildungsangebot der Branche.<br />

Kurse müssen nicht mehr bei diversen<br />

Anbietern und Lieferanten «zusammengesucht»<br />

werden, sondern sind über<br />

die carrosserie-suisse-Plattform zentral<br />

auffindbar. Eine technische Lösung für die<br />

Plattform existiert bereits; das bestehende<br />

Kursmanagement-Tool wird entsprechend<br />

adaptiert.<br />

Zugang für alle<br />

Ein weiteres Ziel des neuen Kurskonzepts<br />

ist die Schaffung eines Weiterbildungssystems,<br />

das für alle und in möglichst<br />

allen Regionen zugänglich ist. Das bedeutet,<br />

dass das heute bestehende Kursangebot,<br />

das des Öfteren Weiterbildungen<br />

in Abhängigkeit von Lieferanten und<br />

Partnern anbietet, soweit als möglich<br />

30 carrossier Nr. 5 / August <strong>2020</strong>


geöffnet werden soll. Der Zugang soll<br />

nicht mehr nur produkt- oder lieferantenspezifisch<br />

erfolgen, sondern eben allen<br />

offen stehen. In Bereichen, wo dieser offene<br />

Zugang nicht umsetzbar ist, werden<br />

allenfalls ergänzende Kurse erarbeitet.<br />

Ein breiteres Angebot<br />

Geplant sind für das neue Kursangebot<br />

auch Förderkonzepte, in die der Verband<br />

selbst finanziell investiert. Ein konkretes<br />

Beispiel dafür ist das Kursprogramm «Vom<br />

Handwerker zum Unternehmer» (siehe<br />

Box), das bereits in Erarbeitung ist. Ein weiteres<br />

Angebot, der «Refresher ü-35»-Auffrischungskurs,<br />

und die Idee der Förderkonzepte<br />

werden in der nächsten Ausgabe<br />

des «carrossiers» vertieft vorgestellt.<br />

Eine weitere Neuerung im Kursangebot<br />

sind die sogenannten Themenkurse. Dafür<br />

werden aus schon bestehenden umfassenden<br />

Lehrgängen neue Kurse extrahiert.<br />

In kurzen Sequenzen sollen den<br />

Teilnehmern einzelne ausgewählte Inhalte<br />

in kompakter Form praxisnah vermittelt<br />

werden. Die kleineren «Happen» und der<br />

stärker modulare Aufbau eröffnen neue<br />

Möglichkeiten, Beruf, Karriereplanung und<br />

Freizeit zu vereinbaren. Individuelle Bedürfnisse<br />

der Mitarbeitenden können besser<br />

berücksichtigt werden und Weiterbildung<br />

wird (wieder) attraktiv. Mehr über die<br />

Themenkurse erfahren Sie in einer späteren<br />

Ausgabe des «carrossiers».<br />

Praxisorientierte Kompetenzen<br />

Weitere Kurse in Planung<br />

Bereits in Planung ist z.B. der Lehrgang<br />

«Vom Handwerker zum Unternehmer», der<br />

in zehn Kurstagen die nötigen Grundkompetenzen<br />

vermittelt, die Unternehmer benötigen,<br />

um einen Betrieb erfolgreich zu führen.<br />

Die Zielgruppe sind Handwerker, die zum<br />

Unternehmer aufgestiegen sind oder denen<br />

dieser Wechsel in nächster Zeit bevorsteht.<br />

Mit fünf thematisch abgegrenzten Modulen<br />

wie Rechnungswesen, Personalmanagement,<br />

Marketing/Kommunikation & Verkauf,<br />

Strategie & Umwelt sowie Organisation eignen<br />

sich die Teilnehmenden diese Kompetenzen<br />

an, um einen Betrieb erfolgreich sowie<br />

zukunftsweisend zu führen.<br />

Ziel ist ein Weiterbildungssystem, das für alle und in möglichst allen Regionen zugänglich ist.<br />

Neue strategische Geschäftsfelder für<br />

die Weiterbildung<br />

Thematisch lassen sich die Weiterbildungen<br />

in die Geschäftsfelder Technik, Betriebswirtschaft,<br />

Ausbildung und Persönlichkeitsentwicklung<br />

einteilen. Das<br />

technische Angebot wird leicht ausgebaut.<br />

Ganz neu hinzu kommt die Aufnahme<br />

der betriebswirtschaftlichen Angebote<br />

ins Kursprogramm. Diese sollen<br />

mithelfen, Betriebe, Arbeitgeber und Arbeitnehmer<br />

auf die zunehmenden Anforderungen<br />

des Marktes vorzubereiten.<br />

Das schon heute breite Angebot im Bereich<br />

der Weiterbildung für Berufsbildner wird<br />

mit der Dimension der Persönlichkeitsentwicklung<br />

noch verstärkt. Mit TOP-Ausbildungsbetrieb<br />

verfügt carrosserie suisse<br />

bereits über ein herausragendes Instrument<br />

zur Förderung der Ausbildungskompetenz.<br />

Das bestehende Angebot wird aber<br />

auch in Zukunft laufend überprüft und<br />

weitere Kurse werden angeboten.<br />

Kurspass als weiteres Etappenziel<br />

Als Endziel der zweiten Etappe steht die<br />

Einführung eines Kurspasses für die Carrosseriebranche<br />

bis 2023. Dieser soll alle<br />

in Weiterbildungen erworbenen Kompetenzen<br />

transparent aufzeigen und von<br />

neutraler Seite bestätigen. So wird eine<br />

Einordnung der verschiedenen Weiterbildungen<br />

und Kurse und damit auch eine<br />

Vom Handwerker zum Unternehmer in zehn Tagen.<br />

Anerkennung der geleisteten Weiterbildungen<br />

in anderen Lehrgängen ermöglicht;<br />

Doppelspurigkeiten können vermieden<br />

werden. Und nicht zuletzt erleichtert<br />

ein Kurspass den Bewerbungsprozess<br />

durch die einheitliche Darstellung der<br />

erworbenen Kompetenzen.<br />

Erste betriebswirtschaftliche Kurse<br />

bereits lanciert<br />

Elf neue Kurse bietet carrosserie suisse<br />

nun bereits ab Oktober <strong>2020</strong> im betriebswirtschaftlichen<br />

Bereich an. Ein Bereich,<br />

in dem bisher nur wenig branchenspezifische<br />

Angebote existierten und der<br />

durch den steigenden wirtschaftlichen<br />

Druck enorm an Bedeutung gewonnen<br />

hat. Das Kooperationsangebot «Performance<br />

Plus», das von carrosserie suisse,<br />

Glas Trösch AG Autoglas und der Cons.AG<br />

gemeinsam erarbeitet wurde, schliesst<br />

somit eine wichtige Lücke. Es umfasst in<br />

elf Ausbildungsmodulen betriebswirtschaftliche<br />

Themengebiete wie Kundenbetreuung,<br />

Personalführung/ -mana gement,<br />

Marketing/Marktbearbeitung usw.<br />

Die Kurse können einzeln oder kombiniert<br />

gebucht werden und sind bereits ausgeschrieben.<br />

carrosserie-suisse-Mitglieder<br />

profitieren von Sonderkonditionen. Zielsetzung<br />

dieser Kursreihe ist es, Unternehmer<br />

und leitende Angestellte aus der<br />

Carrosseriebranche betriebswirtschaftlich<br />

fit zu machen für die unternehmerischen<br />

Herausforderungen der Zukunft.<br />

Das «Performance Plus»-Angebot finden<br />

Sie auf der folgenden Seite.<br />

Weitere Kurse mit weiteren Partnern sind<br />

bereits in Planung und werden demnächst<br />

kommuniziert. <br />

●<br />

Martin Steffen<br />

Zum Kursprogramm:<br />

https://events.carrosseriesuisse.ch/Betriebswirtschaftliche%20Kurse<br />

carrossier Nr. 5 / August <strong>2020</strong>31


Kommunikation, Kunden / Kundenbetreuung<br />

Wir helfen Ihnen, Kundenansprüche zu erkennen, mit diesen umgehen und zu<br />

Ihrem Vorteil nutzen zu können – und letztlich zwischen Ihnen und Ihren Kunden<br />

eine WIN-WIN-Situation zu generieren. Besuchen Sie dazu unsere Trainings in<br />

• Kommunikations- und Verhaltenstraining<br />

• Professioneller Kundendienst<br />

• Verkauf I<br />

• Verkauf II<br />

Personalführung / -management<br />

Wenn es um Ihre Mitarbeitenden und somit um die Quelle Ihrer Leistungserstellung<br />

geht, ist höchstes Feingefühl verlangt. Zwei Angebote unterstützen Sie dabei.<br />

• Personalführung / Leadership<br />

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Marketing / Marktbearbeitung<br />

Diese Kurse helfen Ihnen dabei, Ihren Markt und Ihre Kunden richtig, effektiv und<br />

effizient zu bearbeiten. Mit dem zielführenden Aufwand und ohne «Verlustkosten».<br />

• Marketing Grundkurs<br />

• Marketing Aufbaukurs<br />

• Verkaufsförderung<br />

• Online Marketing I<br />

• Online Marketing II<br />

Informieren Sie sich – melden Sie sich an!<br />

www.autoglas.ch/performance-plus<br />

www.rapidautoglas.ch/performance-plus<br />

www.carbesa.ch/performance-plus<br />

https://events.carrosseriesuisse.ch/<br />

Betriebswirtschaftliche%20Kurse


Bildung<br />

Kursübersicht <strong>2020</strong><br />

Kursübersicht <strong>2020</strong><br />

Anmeldungen nehmen wir gerne über unsere Website www.carrosseriesuisse.ch entgegen.<br />

Die Kurse finden Sie stets aktualisiert unter www.carrosseriesuisse.ch > Kursangebote.<br />

Technik<br />

Kurs Anmeldeschluss Kursdaten Kursort<br />

ABOL Modul II 01.09.20 17.09.20 Wollerau SZ<br />

Fahrassistenzsysteme – TPK 154 22.09.20 29.09.20 Hunzenschwil AG<br />

Klimaanlage (Basis) – TPK 125 06.09.20 06.10.20 Hunzenschwil AG<br />

Beleuchtungstechnik 20.10.20 27.10.20 Hunzenschwil AG<br />

ABOL Abschlussprüfung 16.10.20 <strong>05</strong>.11.20 Wollerau SZ<br />

Hochvolt-Techniker (Carrosserie/Lackierer) – TPK 816 30.10.20 07.11.20 Hunzenschwil AG<br />

Neuzeitliche Materialien und Verbindungstechniken – TPK 819 10.11.20 17.11. 20 Winterthur ZH<br />

Fachbewilligungen<br />

Kurs Anmeldeschluss Kursdaten Kursort<br />

Hochvolt-Sicherheit – TPK 500 27.10.20 03.11.20 Hunzenschwil AG<br />

TOP-Ausbildungsbetrieb<br />

Kurs Anmeldeschluss Kursdaten Kursort<br />

Wie schaffe ich gute Rahmenbedingungen? 24.08.20 01.09.20 4800 Zofingen<br />

Individuelles Ausbildungsprogramm 09.09.20 15.09.20 4800 Zofingen<br />

Ich bin ein attraktiver Ausbildungsbetrieb 16.09.20 22.09.20 4800 Zofingen<br />

Die Selektion von Lernenden 16.09.20 23.09.20 4800 Zofingen<br />

Einstiegskurs Top-Ausbildungsbetrieb 06.10.20 13.10.20 4800 Zofingen<br />

Entdeckendes Lernen 12.10.20 20.10.20 – 25.11.20 4800 Zofingen<br />

Dialog im Zentrum 15.10.20 22.10.20 4800 Zofingen<br />

Einstiegskurs Top-Ausbildungsbetrieb 15.10.20 22.10.20 7000 Chur<br />

Wie schaffe ich gute Rahmenbedingungen? 20.10.20 27.10.20 4800 Zofingen<br />

Entdeckendes Lernen 01.11.20 09.11.20 – 09.12.20 7000 Chur<br />

BAZ-Kurse (Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz im Auto- und Zweiradgewerbe)<br />

Kurs Anmeldeschluss Kursdaten Kursort<br />

Grundkurs für neue Kopas und Mitglieder – 02.09.20 Belp BE<br />

Grundkurs für neue Kopas und Mitglieder – 15.09.20 Rothenburg LU<br />

Grundkurs für neue Kopas und Mitglieder – 14.10.20 Ohringen ZH<br />

Grundkurs für neue Kopas und Mitglieder – 28.10.20 Rothenburg LU<br />

Grundkurs für neue Kopas und Mitglieder – 06.11.20 Egerkingen AG<br />

Grundkurs für neue Kopas und Mitglieder italienisch – 26.11.20 Giubiasco TI<br />

Grundkurs für neue Kopas und Mitglieder französisch – 02.12.20 Bussigny VD<br />

ERFA F Französisch – 03.09.20 Bussigny VD<br />

ERFA G Französisch – 03.09.20 Bussigny VD<br />

ERFA F – 08.09.20 Chur GR<br />

ERFA G – 08.09.20 Chur GR<br />

ERFA F – <strong>05</strong>.10.20 Othmarsingen AG<br />

ERFA G – <strong>05</strong>.10.20 Othmarsingen AG<br />

ERFA F italienisch – 20.10.20 Biasca TI<br />

ERFA G italienisch – 20.10.20 Biasca TI<br />

ERFA F – 16.11.20 Aarburg AG<br />

ERFA G – 16.11.20 Aarburg AG<br />

Das komplette aktuelle BAZ-Kursprogramm finden Sie auf www.safetyweb.ch (Rubrik Kurse).<br />

Branchenspezifische Berufsbildnerkurse<br />

Kurs Anmeldeschluss Kursdaten Kursort<br />

BBK-carrosserie suisse <strong>2020</strong>-02 29.09.20 06.10.20 – 1 4 . 1 0 . 20 Zofingen AG<br />

BBK-carrosserie suisse <strong>2020</strong>-03 17.11. 20 24.11.20 – 09.12.20 Zürich ZH<br />

Betriebswirtschaftliche Kurse<br />

Kommunikation und Verhalten 01.09.20 06.10.20 Oensingen SO<br />

Kommunikation und Verhalten 03.09.20 14.10.20 Oensingen SO<br />

Marketing Grundkurs 04.09.20 15.10.20 Oensingen SO<br />

Online-Marketing 1, Virales Marketing / Neue Medien 15.09.20 27.10.20 Oensingen SO<br />

Kommunikation und Verhalten 07.10.20 18.11.20 Oensingen SO<br />

Online-Marketing 1, Virales Marketing / Neue Medien 03.11.20 15.12.20 Oensingen SO<br />

carrossier Nr. 5 / August <strong>2020</strong>33


Kick-off für das schweizweite und branchenübergreifende Projekt zur Stärkung der betrieblichen Ausbildungskompetenz.<br />

Vision Berufsbildung 2030<br />

TAB wird erwachsen<br />

Das von carrosserie suisse lancierte Projekt TOP-Ausbildungsbetrieb entwickelt ein schweizweites,<br />

branchenübergreifendes Weiterbildungssystem für Betriebe und die in der Ausbildung von Lernenden<br />

engagierten Personen. Finanziert wird es neu auch mit Subventionen des Bundes.<br />

Mit «Berufsbildung 2030» sorgen Bund,<br />

Kantone und Organisationen der Arbeitswelt<br />

für die gezielte Weiterentwicklung<br />

der Berufsbildung. Im Rahmen dieser Initiative<br />

wurden seit Ende 2018 insgesamt<br />

28 Projekte lanciert; im laufenden Jahr<br />

waren es bis jetzt zwei. Eines davon ist<br />

das Projekt von TOP-Ausbildungsbetrieb,<br />

das den Fokus auf die betriebliche Ausbildungskompetenz<br />

legt. Ziel ist es, das<br />

bisherige Angebot weiter auszubauen<br />

und ein branchenübergreifendes Weiterbildungssystem<br />

mit Kursen in der gesamten<br />

Schweiz zu verankern.<br />

Bei der Ausbildung der Fachkräfte von<br />

morgen spielen die Berufsbildnerinnen<br />

und Berufsbildner eine Schlüsselrolle.<br />

Auf dieser Erkenntnis baut das Projekt<br />

«Stärkung der betrieblichen Ausbildungskompetenz»<br />

auf. Es hat zum Ziel,<br />

ein branchenübergreifendes Weiterbildungssystem<br />

für diejenigen Personen zu<br />

entwickeln, die sich in der Ausbildung von<br />

Lernenden engagieren. Der obligatorische<br />

Berufsbildnerkurs bildet dafür die<br />

Grundlage. Das erworbene Wissen und<br />

die Fähigkeiten im Umgang mit Lernenden<br />

sollen jedoch in freiwilligen Kursen aufgefrischt,<br />

erweitert und vertieft werden.<br />

Den Berufsbildnerinnen und Berufsbildnern<br />

soll darin ein Methodenrucksack<br />

mitgegeben werden, mit dem sie den Ausbildungsalltag<br />

attraktiv gestalten können<br />

und lernen, auf die Bedürfnisse der Jugendlichen<br />

– insbesondere der Generation<br />

Z – einzugehen. Weitere Hilfsmittel<br />

unterstützen sie dabei, sich selber in der<br />

eigenen Rolle als Ausbildungsperson zu<br />

reflektieren.<br />

Der Carrosserieverband hat das Weiterbildungssystem<br />

TAB ab 2011 erarbeitet<br />

und setzt es seit 2014 in der<br />

Be rufs bildung um. Thomas Rentsch, Geschäftsführer<br />

bei carrosserie suisse, war<br />

massgeblich für den Aufbau von TAB<br />

verant wortlich und ist auch jetzt treibende<br />

Kraft bei der aktuellen Weiterentwicklung:<br />

«Als Berufsbildungsverantwortlicher<br />

des Verbandes war ich immer wieder<br />

mit Ausbildungsbetrieben konfrontiert,<br />

welche vom Verband Hilfe bei der Lehrlingsausbildung<br />

erwarteten. Der Fachkräftemangel<br />

bahnte sich bereits damals<br />

an und unsere Mitglieder bezeugten nicht<br />

nur zunehmend Mühe mit der Rekrutierung<br />

von geeigneten Lernenden, sondern auch<br />

mit der Begleitung der jungen Menschen.<br />

Dies zeigte sich in Unverständnis, Ungeduld<br />

und immer wieder in Lehrabbrüchen.<br />

So kam ich auf die Idee, ein Unterstützungssystem<br />

aufzubauen, weil ich daran<br />

glaubte, dass die heutige Jugend nicht<br />

schlechter ist, als wir damals waren. Mein<br />

34 carrossier Nr. 5 / August <strong>2020</strong>


Bildung<br />

TOP-Ausbildungsbetrieb<br />

Inhalte unter Einbezug möglichst vieler<br />

Partner erarbeitet werden. Bis Herbst<br />

2022 folgen Evaluation und Optimierung<br />

der erarbeiteten Produkte in den Berufsfeldern,<br />

im Sommer 2023 ist die Einführung<br />

aller Angebote in allen Landessprachen<br />

vorgesehen. «Im Vergleich zu einem<br />

Lehrer ist der pädagogisch-methodische<br />

Rucksack eines Berufsbildners ungleich<br />

kleiner», erklärt Rentsch. «Damit die Gelingchancen<br />

für nachhaltige Ausbildung<br />

erhöht werden, haben Berufsbildner das<br />

Recht, auch ein gutes Weiterbildungssystem<br />

anzutreffen – ebenso, wie die Lehrer<br />

es haben. Um gegenüber den Jugendlichen,<br />

denen man lebenslanges Lernen<br />

predigt, glaubwürdig zu bleiben, muss<br />

auch das Ausbildungspersonal als Vorbild<br />

zeigen, dass es am Puls der Zeit bleibt.<br />

Unter diesen Leitgedanken entstand ein<br />

Paket aus Bekenntnissen zum Ausbildungsauftrag,<br />

aus Kursen und Coachingangeboten,<br />

welche zur gelebten Ausbildungskompetenz<br />

führten.»<br />

Am 14. März 2017 durfte Thomas Rentsch den ENTERPRIZE von Bundesrat Johann Schneider-<br />

Amman entgegennehmen.<br />

Credo war: ‹Sie ist bloss anders und wir<br />

müssen lernen, mit ihr umzugehen.› »<br />

Im Jahr 2017 wurden seine Bemühungen<br />

mit dem prestigeträchtigen ENTERPRIZE<br />

honoriert. Damit werden Projekte und<br />

Persönlichkeiten in der Berufsbildung<br />

ausgezeichnet, die einen grossen Nutzen<br />

für die Gesellschaft stiften. Danach wurde<br />

TAB für weitere Verbände geöffnet –<br />

mittlerweile bilden carrosserie suisse,<br />

JardinSuisse, der Schweizerische Malerund<br />

Gipserunternehmer-Verband sowie<br />

HotellerieSuisse die Trägerschaft. Mit der<br />

Aufnahme des Projekts per 1. Juli <strong>2020</strong> in<br />

die Vision Berufsbildung 2030 erhielt<br />

TAB nun eine schweizweite Bedeutung.<br />

Auf diesen Erfolg kann carrosserie suisse<br />

zu Recht stolz sein!<br />

Eigene Rechtsform<br />

Finanziert wird das Projekt TOP-Ausbildungsbetrieb<br />

aus Subventionen des Bundes<br />

und namhaften Beiträgen der Träger<br />

organisationen. Um die finanzielle<br />

Entflechtung sicherzustellen, wird dazu<br />

eine eigenständige Rechtspersönlichkeit<br />

in Form einer Stiftung mit Sitz in Zofingen<br />

gegründet. Ihre Geschäftsstelle wird im<br />

Mandat von carrosserie suisse geführt.<br />

Schlüsselfunktionen wie Geschäftsführung<br />

oder Projektleitung werden auch in<br />

Zukunft in Teilmandaten durch Vertreter<br />

der Geschäftststelle carrosserie suisse<br />

abgedeckt. Bis Ende 2021 sollen berufsübergreifende<br />

und berufsfeldspezifische<br />

Die TAB Kurse im Überblick<br />

››<br />

Stufe 1: Einstiegskurs (1 Tag)<br />

››<br />

Stufe 2: Entdeckendes Lernen (2 Tage)<br />

››<br />

Stufe 2: Dialog im Zentrum (1 Tag)<br />

››<br />

Themenkurs:<br />

Die Selektion von Lernenden (1 Tag)<br />

››<br />

Themenkurs: Ich bin ein attraktiver<br />

Ausbildungsbetrieb (1 Tag)<br />

››<br />

Themenkurs: Individuelles Ausbildungsprogramm<br />

(1 Tag)<br />

››<br />

Themenkurs: Integration ins Team<br />

(½ Tag)<br />

››<br />

Themenkurs: Lerndokumentation<br />

(½ Tag)<br />

››<br />

Themenkurs: Wie schaffe ich gute<br />

Rahmenbedingungen? (1 Tag)<br />

››<br />

Stufe 2: Entdeckendes Lernen (2 Tage)<br />

Kursdaten, Anmeldung und weitere Infos<br />

auf www.topausbildungsbetrieb.ch<br />

Wie duplizierbar ist TAB?<br />

«Wir sind uns bewusst, dass auch übergreifende<br />

Kompetenzen nicht bei jedem<br />

Zielpublikum in allen Facetten gleich sind<br />

und vor allem nicht gleich vermittelt werden<br />

können», erklärt Rentsch weiter.<br />

«Das Handwerk tickt beispielsweise<br />

grundsätzlich anders als die Sozialberufe.<br />

Entsprechend wollen wir im Rahmen<br />

von Berufsbildung 2030 die Berufsfelder<br />

auf diese Nuancen hin analysieren und<br />

unser Angebot so gestalten, dass Teilnehmer<br />

aller dualen Berufe in den Kursen<br />

und Hilfsmitteln ihre eigene Realität wiedererkennen<br />

und merken, dass wir praxisnahe<br />

Unterstützung bieten können, die<br />

sie auch sofort umsetzen können. Nur<br />

gelebte Ausbildungskompetenz führt zu<br />

hoher Zufriedenheit der Ausbildenden<br />

und Lernenden und somit zu höherer<br />

Identifikation mit den erlernten Berufen.<br />

Natürlich erhoffen wir uns davon, dass<br />

damit die Jungen vermehrt in ihren Berufen<br />

bleiben und somit die Ausbildungsinvestition<br />

der Betriebe durch gute und<br />

verfügbare Fachkräfte einen wertvollen<br />

Return erhält.» Warum es wichtig ist, die<br />

Berufsbildung in der Schweiz weiterzuentwickeln,<br />

begründet Rentsch so: «Unser<br />

Berufsbildungssystem ist das beste<br />

der Welt. Aber es entstand zu einer Zeit,<br />

als der Autoritätsglaube in der Gesellschaft<br />

noch sehr stark verankert war.<br />

Heute sind in allen Bereichen des Lebens<br />

Begriffe wie Selbstverwirklichung und<br />

Attraktivität im Zentrum jedes Handelns.<br />

Auch die betriebliche Bildung funktioniert<br />

heute nicht mehr mit Druck und Zwang,<br />

sondern durch das Erkennen von Sinn,<br />

durch das Schaffen von Identifikation und<br />

durch Vorbilder, die überzeugen. Wenn<br />

wir den Rollenwandel vom Lehrmeister<br />

zum Lernbegleiter schaffen, ist unsere<br />

Berufsbildung topaktuell, zielführend<br />

und attraktiv für viele Jugendliche.»<br />

www.topausbildungsbetrieb.ch ●<br />

Henrik Petro<br />

carrossier Nr. 5 / August <strong>2020</strong>35


Lehrabschlussprüfunge<br />

Sektion Zürich<br />

carrosserie suisse zürich<br />

Keine Feier, dafür eine<br />

Anerkennungsurkunde<br />

Am 7. Juli wäre die QV-Feier zum inzwischen dritten Mal an der<br />

STFW in Winterthur durchgeführt worden, an der erfahrungsgemäss<br />

über 300 Gäste empfangen worden wären. Organisation<br />

und Ablauf waren inzwischen eingespielt – innerhalb der Sektion<br />

wurde im Vorfeld geschaut, wer beispielsweise am Grill stehen<br />

und wer Salate mitbringen kann – und die Flexibilität des Veranstaltungsortes<br />

hätte je nach Wettersituation eine kurzfristige<br />

Verlegung von draussen nach drinnen (und umgekehrt) ermöglicht.<br />

Zudem waren für dieses Jahr Neuerungen geplant, um die<br />

Feier noch gemütlicher zu machen. Die Sektion carrosserie suisse<br />

zürich verzichtete aber aus bekannten Gründen (und schweren<br />

Herzens) auf eine Durchführung der QV-Feier und gratulierte statt<br />

dessen allen Absolventen und Absolventinnen auf schriftlichem<br />

Wege zur bestandenen Abschlussprüfung. Dazu kreierte das<br />

Sekretariat mit viel Aufwand eine sympathische Collage und<br />

schrieb dazu: «Wir hoffen, dass Sie in unserem Gewerbe Fuss<br />

fassen, Freude an der Arbeit haben, weitere Erfahrungen sammeln<br />

können und sich im Laufe der Zeit für eine Weiterbildung<br />

entschliessen. Denjenigen, bei welchen es dieses Jahr mit dem<br />

Notendurchschnitt nicht gereicht hat, wünschen wir viel Kraft und<br />

gutes Gelingen im Jahr 2021. Für die berufliche Zukunft wünschen<br />

wir Ihnen allen alles Gute!» Absolventen mit der Note 5 oder höher<br />

erhielten zudem eine eigens kreierte «Anerkennungsurkunde».<br />

Die jungen Berufsleute aus anderen Kantonen, die auf den<br />

Bildern zu sehen sind, gingen entweder in die STFW zur Schule,<br />

besuchten die üK in Zürich oder absolvierten ihre Ausbildung in<br />

einem Zürcher Betrieb. Der Vorstand hatte vor einiger Zeit beschlossen,<br />

dass auch sie zur Familie gehören und deshalb an die<br />

Feier eingeladen werden sollen.<br />

●<br />

Henrik Petro<br />

Bowee Jerryson (r.),<br />

Carrosseriespengler<br />

EFZ, mit dem Lehrmeister<br />

Pascal Bracher (l.)<br />

von der Emil Frey<br />

Toyota Lexus, Schlieren.<br />

<strong>Carrossier</strong>/-in Lackiererei EFZ<br />

Capozzi Michele, Carrosserie Autospritzwerk Ludwig AG, Landquart<br />

Da Cunha Kewin, Casutt Spritzwerk, Zizers<br />

Freixes Pazos Silvana, Darnutzer Spritzwerk, Sils im Domleschg<br />

Heinz Diego, Carrosserie und Autospritzwerk Willi, Lantsch/Lenz<br />

Ismaili Sedat, Emil Frey AG, Schaffhausen<br />

Platz Maria, Capararo Spritzwerk AG,<br />

Chur5,2<br />

Ribeiro Francisco José Marinho, Manganiello AG, Hüttwilen<br />

Simmen Livia, Gruber Thusis AG,<br />

Thusis5,1<br />

Theofilaktidis Manuel, Tiefenbach-Garage AG, Schlatt TG<br />

Toso Ennio, Carrosserie- und Spritzwerk Rüegg, Bilten<br />

Tranzillo Romeo Leonardo Salvatore, Tranzillo, Chur<br />

<strong>Carrossier</strong>/-in Spenglerei EFZ<br />

Alukic Anis<br />

Auinger Tom, Ernst Ruckstuhl Automobile AG, Kloten<br />

Bilali Fatlind, AMAG, Kloten<br />

Bowee Jerryson, Emil Frey AG, Schlieren<br />

da Silva Ribeiro Kevin, AMAG, Dübendorf<br />

Elsa Sandro, M. Casutt AG,<br />

Zizers5,4<br />

Foppa Manuel, VSCI Carrosserie Bearth, Bonaduz<br />

Fornasieri Anda Nattagan, Carrosserie Erni AG, Schlieren<br />

Hosang Flavio, Hosang Carrosserie GmbH, Scharans<br />

Idrizoski Enes, KOCAR GmbH, Urdorf<br />

Jaschouz Rudolf, Carrosserie Erni AG, Schlieren<br />

Küng Renato, Garage Carrosserie Moser AG, Seuzach<br />

Lezaic Adrian, Lezaic, Bassersdorf<br />

Lombardi Francisco, AMAG First AG,<br />

Schlieren5,1<br />

Marthaler Mike, Carrosserie Gehrig GmbH, Kleinandelfingen<br />

Mezzadri Gian-Luca, Carrosserie Rusterholz AG,<br />

Richterswil5,0<br />

Miftari Atnan, Carrosserie Larice AG, Urdorf<br />

Nguyen Elian Serrano, Pozzi GmbH, Rüschlikon<br />

Sennhauser Adrian, HP Mezzadri, Samstagern<br />

Stillhard Nils, Mercedes-Benz Automobil AG, Zürich<br />

Vinzens Jonathan, Carrosserie Coray AG, Laax GR<br />

Yogadas Vithusan, Burghof, Dielsdorf<br />

Zekjiri Valon, Walde Carrosserie AG, Uster<br />

Zimmermann Pius, Koch R + M, Einsiedeln<br />

Fahrzeugschlosser/-in EFZ<br />

Goldner Cedric<br />

Hanke Peer, Carrosserie Rusterholz AG, Richterswil<br />

Rusterholz Alexander, Carrosserie Rusterholz AG, Richterswil<br />

Lackierassistent/-in EBA<br />

Ajvazovic Demian, Vonarburg Spritzwerk GmbH,<br />

Neuhausen am Rheinfall<br />

Brbot Hrvoje, CSH Carrosserie Spritzwerk Herblingen, Schaffhausen<br />

Casto Ivan, Carrosserie Dick AG, Niederurnen<br />

Goitom Robiel, Carrosserie Holdener + Abschleppdienst, Altendorf<br />

Luci Angelo, Carrosserie- und Spritzwerk Rüegg, Bilten<br />

Nouri Ramesh, Carrosserie- und Autospritzwerk Giovanni, Bilten<br />

Schocher Gian Luca, Garage Planüra AG, Samedan<br />

Shongsatsang Kunchok Tsering, Carrosserie Theus, Chur<br />

36 carrossier Nr. 5 / August <strong>2020</strong>


n <strong>2020</strong><br />

Verbandsnachrichten<br />

Lehrabschlussprüfungen <strong>2020</strong><br />

Kevin da Silva Ribeiro (r.), Carrosseriespeng ler<br />

EFZ, mit dem Lehrmeister Federico Tucci (l.) von<br />

der AMAG Autowelt, Dübendorf.<br />

Silvana Freixes Pazos, Carrosserielackiererin EFZ,<br />

mit dem Lehrmeister Gebhard Darnutzer von<br />

der Darnutzer Spritzwerk, Sils im Domleschg.<br />

Diego Heinz (r.), Carrosserielackierer EFZ, mit<br />

Lehrmeister Adrian Willi (l.) der Carrosserie<br />

und Autospritzwerk Willi, Lantsch/Lenz.<br />

Sandro Elsa (m.), Carrosseriespengler EFZ, Note 5.4, mit den Lehrmeistern<br />

Samir Alic (l.) und Markus Casutt (r.) von der M. Casutt AG, Zizers.<br />

Livia Simmen (m.), Carrosserielackiererin EFZ, Note 5.1, mit den<br />

Lehrmeistern Andrea Waldvogel (l.) und Rico Gruber (r.) von der Gruber<br />

Thusis AG, Thusis.<br />

Manuel Foppa (3. v. l.), Carrosseriespengler EFZ, mit dem Lehrmeister<br />

Toni Bearth (l.) und den beiden <strong>Carrossier</strong>s Luca Ferrari (2. v. l.) und<br />

Markus Novak (r.), von der Carrosserie Bearth, Bonaduz.<br />

Pius Zimmermann (r.), Carrosseriespengler EFZ, mit dem Lehrmeister<br />

Pius Dörig (l.) von der R. + M. Koch Carrosserie, Einsiedeln.<br />

carrossier Nr. 5 / August <strong>2020</strong>37


Lehrabschlussprüfunge<br />

Kewin Da Cunha (m.),<br />

Carrosserielackierer EFZ,<br />

mit den Lehrmeistern<br />

Markus Casutt (r.) und<br />

Badil Lufi (l.) von der<br />

M. Casutt AG, Zizers.<br />

Peer Hanke (l.), Fahrzeugschlosser EFZ, mit dem Lehr meister Bruno<br />

Köhli (r.) von der Carrosserie Rusterholz AG, Richterswil.<br />

Adrian Sennhauser (l.),<br />

Carrosseriespengler EFZ,<br />

mit dem Lehrmeister<br />

Hanspeter Mezzadri (r.)<br />

von der HP Mezzadri,<br />

Samstagern.<br />

Francisco Lombardi (r.), Carrosseriespengler EFZ, Note 5.1, mit dem<br />

Lehrmeister Pascal Haller (l.) vom Porsche Zentrum Zürich.<br />

Nils Stillhard (r.),<br />

Car rosseriespengler EFZ,<br />

mit dem Lehrmeister<br />

Christoph Ladu (l.)<br />

von der Mercedes-Benz<br />

Automobil AG, Zürich-<br />

Nord.<br />

Gain-Luca Mezzadri (r.), Carrosseriespengler<br />

EFZ, Note 5.0, mit dem Lehrmeister Werner<br />

Schweizer (l.) von der Carrosserie Rusterholz<br />

AG, Richterswil.<br />

Francisco Ribeiro (rechts), Carrosserielackierer<br />

EFZ, mit dem Lehrmeister Marcelo<br />

Man ganiello (links) von der Manganiello AG,<br />

Hüttwilen.<br />

Alex Rusterholz (r.), Fahrzeugschlosser EFZ,<br />

mit dem Lehrmeister Bruno Köhli (l.) von der<br />

Carrosserie Rusterholz AG, Richterswil.<br />

38 carrossier Nr. 5 / August <strong>2020</strong>


n <strong>2020</strong><br />

Maria Platz (m.), Carrosserielackiererin EFZ, mit dem Lehrmeister Carlo<br />

Capararo (rechts) und dem Ausbildner Zharko Angelov (links) von der<br />

Capararo Spritzwerk AG, Chur.<br />

Mike Marthaler (r.),<br />

Carrosseriespengler<br />

EFZ, mit dem Lehrmeister<br />

Patrick Moser (l.)<br />

von der Carrosserie<br />

Gehrig GmbH, Kleinandelfingen.<br />

Manuel Theofilaktidis<br />

(l.), Carrosserielackierer<br />

EFZ, mit dem Lehrmeister<br />

Michael Aeberli (r.)<br />

von der Tiefenbachgarage<br />

AG, Schlatt.<br />

Melissa Müller (r.),<br />

Carrosserielackiererin<br />

EFZ, mit der Lehrmeisterin<br />

Natascha Moor (l.)<br />

von der P. Gan ten bein<br />

AG Carrosserie &<br />

Spritzwerk, Nänikon.<br />

Die Carrosserie Bringold AG zählt in der Region Bern zu den führenden Carrosseriebetrieben. Ein eingespieltes Team, Freude<br />

am Handwerk und moderne Arbeitstechniken bilden den Grundstein für unseren Erfolg.<br />

Zur Verstärkung der Spenglerei suchen wir per sofort oder nach Vereinbarung eine/n:<br />

Carrosseriespengler/-in<br />

(Arbeitspensum 80 –100%)<br />

Was wir machen<br />

Wir sind Handwerker mit Stolz! Unser Ziel ist es, der Kundschaft eine Instandsetzung auf höchstem Niveau anzubieten.<br />

Entsprechend hoch sind unsere Investitionen in die Einrichtung und die Weiterbildung.<br />

Was wir erwarten<br />

Sie verfügen über eine abgeschlossene Ausbildung als Carrosseriespengler/in EFZ, interessieren sich für neue Instandsetzungsmöglichkeiten<br />

und haben Interesse, sich fortlaufend weiterzubilden. Zudem engagieren Sie sich als zuverlässiger Team player<br />

und identifizieren sich mit dem hohen Qualitätsbewusstsein der Firma.<br />

Was wir bieten<br />

Als Team arbeiten wir «Hand in Hand» und leben eine offene und unkomplizierte Umgangsweise. Einerseits sind wir top<br />

eingerichtet, andererseits halten wir uns mit fortlaufenden Weiterbildungen fit und freuen uns über jede neue Herausforderung.<br />

Die Arbeitszeiten werden soweit möglich sehr flexibel gestaltet und bringen entsprechend neuzeitliche Freiheiten.<br />

Anstellungsbedingungen; «Sie sind attraktiv für uns, wir sind es für Sie!».<br />

Bewerben<br />

Ihre Bewerbung senden Sie vorzugsweise an: info@carrosserie-bringold.ch oder an:<br />

Carrosserie Bringold AG, Papiermühlestrasse 116, 3063 Ittigen-Bern


Lehrabschlussprüfung<br />

carrosserie suisse graubünden<br />

«Hausbesuch» statt QV-Feier<br />

Natürlich hätten die jungen Carrosseriefachleute aus dem Kanton<br />

Graubünden eine ordentliche, stimmungsvolle und dem Anlass<br />

entsprechend lebendige Lehrabschlussfeier verdient gehabt.<br />

Aber in der Südostschweiz bestimmte ebenfalls nur Corona, was<br />

geht und was nicht durchgeführt werden darf. Was also tun, um<br />

dem Berufsnachwuchs wenigstens im kleinen persönlichen Rahmen<br />

zum erfolgreichen Lehrabschluss zu gratulieren?<br />

Die Antwort dazu hatten die Vorstandsmitglieder von carrosserie<br />

suisse graubünden schnell parat: «Wenn die Lehrabgänger zu<br />

keiner Feier kommen dürfen, gehen wir für eine kurze Grussbotschaft<br />

zu ihnen in den Betrieb», war die Idee. Natürlich nicht mit<br />

leeren Händen, sondern mit einem kleinen Andenken an die Lehrzeit<br />

– in Form eines Sackmessers mit entsprechender Gravur.<br />

Dass die für den Vorstand sehr aufwendige Geschenkverteilung<br />

nicht optimal verlief, ist dem Umstand geschuldet, dass einige der<br />

Lehrabgänger schon in den Ferien weilten oder ihren Betrieb<br />

bereits verlassen hatten. Wer noch vor Ort war, entnehmen Sie<br />

unserer kleinen Fotogalerie.<br />

●<br />

Heinz Schneider<br />

Lackierer Michele Capozzi vom Autospritzwerk Ludwig in Landquart<br />

erhält sein Sackmesser von Sektionspräsident Bruno W. Claus.<br />

Lackiererin Silvana Freixes Pazos vom Silser Darnutzer Spritzwerk mit<br />

Rico Gruber von der Gruber Thusis AG.<br />

Dieses Sackmesser mit entsprechender Gravur soll die …<br />

… jungen Berufsfachleute an ihre Lehrzeit erinnern.<br />

Messerübergabe: Carrosseriespengler<br />

Luan Kelmendi<br />

(Carrosserie Theus, Chur) und der<br />

Laaxer Gaudenz Coray.<br />

Lackiererin Livia Simmen (Gruber<br />

AG, Thusis) und Gaudenz Coray.<br />

40 carrossier Nr. 5 / August <strong>2020</strong>


en <strong>2020</strong><br />

Bildung<br />

Lehrabschlussprüfungen <strong>2020</strong><br />

Freut sich über das Geschenk:<br />

Lackierassistent Gian Luca<br />

Schocher von der Garage Planüra<br />

AG in Samedan.<br />

Reine Chefsache: Gaudenz Coray<br />

überreicht seinem ehemaligen<br />

Spenglerlehrling Jonathan<br />

Vinzens das Sackmesser.<br />

Sektion Graubünden<br />

<strong>Carrossier</strong>/-in Lackiererei EFZ<br />

Capozzi Michele, Carrosserie Autospritzwerk Ludwig, Landquart<br />

Da Cunha Kewin, Casutt Spritzwerk, Zizers<br />

Freixes Pazos Silvana, Darnutzer Spritzwerk, Sils im Domleschg<br />

Heinz Diego, VSCI Carrosseria Willi, Lantsch/Lenz<br />

Platz Maria, Capararo Spritzwerk AG, Chur<br />

Simmen Livia, Gruber Thusis AG, Thusis<br />

Tranzillo Romeo Leona, Carrosserie Theus, Chur<br />

<strong>Carrossier</strong>/-in Spenglerei EFZ<br />

Elsa Sandro, M. Casutt AG,<br />

Zizers5,4<br />

Foppa Manuel, VSCI Carrosserie Bearth, Bonaduz<br />

Hosang Flavio, Hosang Carrosserie GmbH, Scharans<br />

Kelmendi Luan, Carrosserie Theus, Chur<br />

Vinzens Jonathan, Carrosserie Coray AG, Laax<br />

Fahrzeugschlosser/-in EFZ<br />

Catrina Renato, Walser AG, Zizers<br />

Hitz Daniel, Walser AG, Zizers<br />

Lackierassistent/-in EBA<br />

Schocher Gian Luca, Garage Planüra AG, Samedan<br />

Shongsatsang Kunchok Tser, Carrosserie Theus, Chur<br />

Carrosseriespengler Manuel Foppa (VSCI Carrosserie Bearth, Bonaduz)<br />

und Gaudenz Coray.<br />

Super gemacht: Carrosserielackiererin Maria Platz (Capararo Spritzwerk<br />

AG, Chur) und Bruno W. Claus.<br />

Erfolgreicher Lehrabschluss: Carrosserielackierer Diego Heinz von der<br />

VSCI Carrosseria Willi in Lantsch/Lenz.<br />

carrossier Nr. 5 / August <strong>2020</strong>41


Verbandsnachrichten<br />

Lehrabschlussprüfungen <strong>2020</strong><br />

Lehrabschlussprüfungen <strong>2020</strong><br />

Sektion Ostschweiz<br />

<strong>Carrossier</strong>/-in Lackiererei EFZ<br />

Dias Pombinho Brian, LIGA Lindengut-Garage AG, St. Gallen<br />

Frei Rhiana, Carrosserie Plankl AG, Wittenbach<br />

Gähler Roman, Garage Heierli AG,<br />

Gais4,8<br />

Haefliger Corina, Tellini Näf GmbH, Steinebrunn<br />

Jannuzzi Jonathan, AMAG, Jona<br />

Kaltbrunner Philip, Auto Walser AG, Wangs<br />

Oswald Delayne, Schneider Carrosserie + Spritzwerk, Kradolf<br />

Rotphet Phitsanu, Garage Hermann AG, Ebnat-Kappel<br />

Schulz Dennis, Urs Dünner Lackierwerk AG, Tägerwilen<br />

Schwarzmann Loris, Carrosserie Büsser GmbH,<br />

Weesen5,0<br />

Stettler Nadja, Carrosserie & Autospritzwerk Kesseli, Mels<br />

Wegmann Robin, Auto Lang AG, Frauenfeld<br />

Welter Benjamin, Ruckstuhl, Kirchberg SG<br />

<strong>Carrossier</strong>/-in Spenglerei EFZ<br />

Almeida Hugo, Carrosserie Winiger AG, Frauenfeld<br />

Benz Severin, Carrosserie Rheintal GmbH,<br />

Rebstein5,3<br />

Brändle Peter, LARAG AG, Wil SG<br />

Gegaj Fidan, Carrosserie Urs Falk, St. Gallen<br />

Laub Sheron, Carrosserie Plankl AG,<br />

Wittenbach5,0<br />

Monn Angelo<br />

Rast Andri, LARAG AG, Wil SG<br />

Rudolf von Rohr Ramon, Garage Meier Egnach AG,<br />

Egnach5,1<br />

Vidovic Dragan, Carrosserie Luxenburg Eigenmann AG,<br />

Niederuzwil<br />

Fahrzeugschlosser/-in EFZ<br />

Catrina Renato, Walser AG Zizers,<br />

Zizers5,0<br />

Egli Rouven, GK Grünenfelder AG, Kriessern<br />

Hasselbeck Paul, LARAG AG, Wil SG<br />

Hitz Daniel, Walser AG Zizers,<br />

Zizers5,0<br />

Höhener Jean-Noël, Sanwald Fahrzeugbau AG, Bühler<br />

Kamber Dennis, GK Grünenfelder AG, Kriessern<br />

Köppel Manuel, GK Grünenfelder AG, Kriessern<br />

Kurmann Roger, GK Grünenfelder AG, Kriessern<br />

Sprecher Florian, mbk Fahrzeugbau AG, Werdenberg<br />

Teixeira Carrulo Domingos Tiago, General Dynamics European<br />

Land, Kreuzlingen<br />

Lackierassistent/-in EBA<br />

Amzi Leoran, AMAG Automobil und Motoren AG, Buchs<br />

Darwiche Ali, Carrosserie Pfister AG,<br />

Herisau5,0<br />

Darwiche Fayssal, Carrosserie-Spritzwerk Stampete, Mörschwil<br />

Ibraimi Gezim, Garage Brunner AG, Jonschwil<br />

Marin Vera Ivan, Garagen Neudorf-Grünegg AG, Gossau SG<br />

Munera Correa Angel Mateo, Schlossgarage LieVa AG, Vaduz<br />

Parise Loris, Freuler AG, Benken SG<br />

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42 carrossier Nr. 5 / August <strong>2020</strong>


Rechtshilfe<br />

Mündliche Kündigung<br />

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Mündliche Kündigung<br />

Ausgangslage<br />

Vincent (25) arbeitet seit drei Jahren als<br />

Autolackierer in der Autogarage von Peter<br />

in Bern. Eines Morgens erhält er per E-Mail<br />

eine Einladung zu einem Besprechungstermin<br />

in Peters Büroräumlichkeiten. Vincent<br />

hat keine Ahnung, worum es dabei<br />

gehen könnte, so hat ihm Peter doch vor<br />

Kurzem versichert, er sei mit seiner Arbeitsleistung<br />

sehr zufrieden. Mit einem<br />

unguten Gefühl im Bauch erscheint Vincent<br />

pünktlich am 20. August <strong>2020</strong> zur<br />

Besprechung, wo ihm Peter nun mündlich<br />

mitteilt, dass sein Arbeitsverhältnis per<br />

Ende Oktober <strong>2020</strong> aufgelöst werde. Auf<br />

die Frage, warum er denn entlassen werde,<br />

erhält Vincent keine Antwort. Konsterniert<br />

verlässt er Peters Büro. Als er sich von<br />

seinem Schock erholt hat, informiert er sich<br />

im Internet über die Kündigung. Nach eingehendem<br />

Studium diverser Plattformen<br />

kommt er zum Schluss, dass die Kündigung<br />

nicht gültig ist, da sie nur mündlich ausgesprochen<br />

und überdies nicht begründet<br />

wurde. Als er Peter am nächsten Tag darauf<br />

anspricht und sich nochmals nach<br />

dem Kündigungsgrund erkundigt, erwidert<br />

dieser lediglich, er sei per Ende Oktober<br />

<strong>2020</strong> entlassen und das Warum habe ihn<br />

nicht zu interessieren.<br />

Expertenrat<br />

Zunächst ist zu prüfen, ob Peter die Begründung<br />

der Kündigung tatsächlich verweigern<br />

kann bzw. welchen Einfluss seine<br />

Weigerung auf die Gültigkeit der Kündigung<br />

hat. Gemäss Art. 48.3 GAV-VSCI<br />

muss der Kündigende die Kündigung<br />

schriftlich begründen, wenn die andere<br />

Partei dies verlangt. Vincent hat somit<br />

grundsätzlich ein Recht darauf, dass Peter<br />

ihm die Kündigung schriftlich begründet.<br />

An Ausbleiben, Verspätung, Unwahrheit<br />

oder Unvollständigkeit der Begründung<br />

hat der Gesetzgeber jedoch keine direkten<br />

Sanktionen geknüpft. Das heisst, die ausgesprochene<br />

Kündigung entfaltet ihre<br />

Wirkung auch unabhängig davon, ob Peter<br />

seiner Pflicht zur schriftlichen Begründung<br />

auf Verlangen von Vincent hin nachkommt<br />

oder nicht.<br />

Anschliessend ist deshalb zu prüfen, ob<br />

die mündliche Kündigung von Peter vom<br />

20. August aufgrund der mangelnden<br />

Schriftlichkeit Gültigkeit hat. Das Obligationenrecht<br />

enthält keine Formvorschriften<br />

betreffend einer Kündigung, weshalb sie<br />

grundsätzlich formfrei gültig ist, sofern im<br />

Arbeitsvertrag oder im Gesamtarbeitsvertrag<br />

nichts anderes vereinbart wurde. Die<br />

Kündigung hat gem. Art. 48.2 GAV-VSCI<br />

schriftlich zu erfolgen. Die mündliche<br />

Kündigung ist deshalb vorliegend nicht<br />

formgerecht und daher nichtig. Das Anstellungsverhältnis<br />

von Vincent besteht<br />

deshalb weiter. <br />

●<br />

8. Weltleitmesse für industrielle Lackiertechnik in Karlsruhe<br />

PaintExpo <strong>2020</strong> nun doch abgesagt<br />

«Gemeinsam mit Ausstellern<br />

und Partnern hatten wir gehofft,<br />

die PaintExpo <strong>2020</strong> im<br />

Oktober mit entsprechenden<br />

Massnahmen für Gesundheit<br />

und Sicherheit aller Teilnehmer<br />

veranstalten zu können.<br />

Inzwischen haben sich die Vorzeichen<br />

jedoch geändert, unter<br />

anderem durch neue Vorgaben<br />

für die Durchführung von Messen<br />

in Baden-Württemberg,<br />

sodass wir die Veranstaltung<br />

nun doch absagen müssen»,<br />

gibt Jürgen Haussmann, Geschäftsführer<br />

des Veranstalters<br />

FairFair GmbH, bekannt.<br />

Diese Entscheidung sei auf<br />

Basis einer Umfrage bei allen<br />

Ausstellern der PaintExpo<br />

<strong>2020</strong> gefallen, bei der sich ein<br />

Grossteil auch gegen eine erneute<br />

Verschiebung ausgesprochen<br />

hat.<br />

Viele Unternehmen sind derzeit<br />

mit den wirtschaftlichen<br />

Auswirkungen der Corona-<br />

Pan demie beschäftigt, eine<br />

Messeteilnahme stehe daher<br />

nicht an oberster Stelle ihrer<br />

Prioritätenliste. Darüber hinaus<br />

spielen der Schutz der<br />

Gesundheit und die Eindämmung<br />

von Ansteckungen weiterhin<br />

eine zentrale Rolle.<br />

Kontakte und Reise tätigkeiten<br />

werden daher auf notwendige<br />

Interaktionen begrenzt. Dazu<br />

zählt auch, dass Unternehmen<br />

Messebesuche teilweise<br />

untersagen und dem internationalen<br />

Reisen weiterhin<br />

enge Grenzen gesetzt sind.<br />

Die kommende Weltleitmesse<br />

für industrielle Lackiertechnik<br />

findet vom 26. bis 29. April<br />

2022 auf dem Messegelände<br />

Karlsruhe statt. ●<br />

carrossier Nr. 5 / August <strong>2020</strong>43


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44 carrossier Nr. 5 / August <strong>2020</strong>


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carrossier Nr. 5 / August <strong>2020</strong>47


Unter der Lupe<br />

Carrosserie Leopold<br />

Carrosserie Leopold<br />

Beulendrücker seit 20 Jahren<br />

An zentraler Lage in Widnau kümmert sich die kleine Carrosserie Leopold um die Fahrzeuge der grösstenteils<br />

privaten Kunden. Diese schätzen besonders die familiäre, unkomplizierte Atmosphäre und das<br />

breite wie flexible Dienstleistungsangebot – was sie auch gerne weitererzählen.<br />

Klein, aber fein: Die Carrosserie Leopold in Widnau, nahe der Grenze zu Österreich. Der offene<br />

Werkstattbereich passt zur Atmosphäre.<br />

Widnau steht kurz davor, eine Stadt zu<br />

werden. Nur noch wenige Einwohner<br />

trennen den im St. Galler Rheintal gelegenen<br />

Ort vor der 10 000er-Marke. Entsprechend<br />

viel hat sich entwickelt in den<br />

letzten Jahren. Moderne Bauten säumen<br />

die zu Boulevards angelegte Strasse<br />

durchs Zentrum. Mittendrin finden wir die<br />

am Parkplatz eines Einkaufszentrums<br />

gelegene Carrosserie Leopold.<br />

Die Einzelfirma wird geleitet vom Inhaber<br />

und gelernten Carrosseriespengler Richi<br />

Leopold. Die vier Arbeitsplätze im Erdgeschoss<br />

sind bei unserem Besuch belegt,<br />

wie auch ein Teil des Kellergeschosses. Ein<br />

grösseres Hagelereignis hat Leopold die<br />

Auftragsbücher gefüllt – wenige Tage vor<br />

den dreiwöchigen Betriebsferien. «Früher<br />

hätte ich durchgearbeitet», erklärt der<br />

<strong>Carrossier</strong>. «Doch inzwischen nehme ich<br />

mir diese wichtige Auszeit. Die Kunden<br />

verstehen das.» Die Loyalität und das Verständnis<br />

der zufriedenen Kunden bilden<br />

heute auch die Basis für sein Geschäft.<br />

«90 Prozent sind Private, die sich bei uns<br />

gut abgeholt und aufgehoben fühlen und<br />

uns darum auch weiterempfehlen.»<br />

Carrosserie Leopold<br />

Im Porträt<br />

Die Carrosserie Leopold wurde 2001 als<br />

Einzelfirma von Richard Leopold (59) in<br />

St. Margrethen SG gegründet. Seit 2009<br />

befindet sich der Sitz an der Bahnhofstras se<br />

9 in Widnau SG. Der markenunabhängige<br />

Kleinbetrieb mit insgesamt drei Mitarbeitern<br />

führt Carrosseriereparaturen und Servicearbeiten<br />

aus. Zu den Hauptkompetenzen<br />

gehören die Beulendrücktechnik wie auch<br />

Flexibilität. Durch den überwiegenden Anteil<br />

an privaten Kunden, die vor allem durch persönliche<br />

Empfehlung kommen, ist die Carrosserie<br />

Leopold unabhängig von Versicherungen<br />

und Garagen. Leo polds Philosophie:<br />

«An jedem Auto arbeiten, als wäre es mein<br />

eigenes.»<br />

Auf das richtige Pferd gesetzt<br />

Nach seiner Lehre zum Carrosseriespengler<br />

bei der Batliner GmbH in Rorschach<br />

blieb er der Carrosserie weitere<br />

20 Jahre erhalten. Als er dann die ersten<br />

Ergebnisse des Beulendrückens gesehen<br />

und gewusst hatte, was möglich war<br />

und die Technik langsam zum Trend wurde,<br />

wollte sich auch Leopold dieses Können<br />

aneignen. Er begann zunächst mit<br />

einem zweitägigen Kurs und fuhr dann<br />

mit «viel Learning by Doing» fort. Vor 19<br />

Jahren schliesslich machte er sich in einer<br />

kleinen, aber modernen Werkstatt in<br />

St. Margrethen selbständig. «Ich muss<br />

gestehen, in den ersten Monaten reichten<br />

die Aufträge nicht, um alle Rechnungen<br />

zu bezahlen», erinnert er sich. Doch<br />

nach einem Jahr wurde das Unglück<br />

anderer zu seinem Glück: Ein Hagelereignis<br />

brachte ihm auf einen Schlag viel<br />

Kundschaft, die so zufrieden war, dass<br />

sie ihn weiterempfahl. So führte eins<br />

zum anderen und nach acht Jahren – ein<br />

weiterer Glücksfall – eröffnete sich ihm<br />

2009 die Möglichkeit, in Widnau eine<br />

Werkstatt zu übernehmen. Die ehemali-<br />

Richi Leopold, seit 20 Jahren Unternehmer<br />

und seit über 40 Jahren <strong>Carrossier</strong> mit<br />

Herzblut.<br />

48 carrossier Nr. 5 / August <strong>2020</strong>


Der MG Midget in British Racing Green ist Leopolds Maskottchen auf<br />

Rädern.<br />

Die vier Arbeitsplätze im Erdgeschoss sind dank eines Hagelereignisses<br />

belegt.<br />

Auch Samuel Leopold eignete sich die Beulendrücktechnik an und ist<br />

nun daran, sie zu perfektionieren.<br />

Der knappe Platz in der belegten Werkstatt wird ergonomisch ausgenutzt.<br />

ge Honda-Vertretung lag zentral und der<br />

Preis stimmte auch. «Bei den durch die<br />

Standortentwicklung inzwischen stark<br />

gestiegenen Bodenpreisen wäre das<br />

heute wohl nicht mehr möglich», kommentiert<br />

Leopold rückblickend. Und ist<br />

ein weiteres Mal dankbar für das Glück,<br />

die richtige Gelegenheit erkannt und am<br />

Schopf gepackt zu haben. Weil es sich<br />

um eine mechanische Werkstatt handelte,<br />

stellte Leopold einen Mechaniker ein.<br />

Seither waren schon mehrere Mechaniker<br />

und auch Spengler angestellt, bis vor<br />

einem Jahr Leopolds Sohn Samuel an<br />

Bord kam und die Carrosserie zum Familienbetrieb<br />

wurde. Denn mit Karin<br />

Zellweger, die sich heute um die Administration<br />

kümmert, war Richi früher liiert<br />

und damit gehört sie ebenfalls mit<br />

zur Familie. Das funktioniert, weil das<br />

Verhältnis untereinander ausgesprochen<br />

gut und professionell ist. Die Kunden<br />

spüren und schätzen das und kommen,<br />

dank der zentralen Lage und der<br />

guten Stimmung, auch rasch nur auf einen<br />

Schwatz vorbei. Das mag vielleicht<br />

auch ein wenig an Betriebshündin Lola<br />

liegen, die jeden Besucher persönlich<br />

begrüsst und von ihm gestreichelt werden<br />

möchte.<br />

Externer Lackierpartner<br />

Seit 14 Jahren arbeitet die Carrosserie<br />

Leopold für Lackierarbeiten mit der Auto<br />

Speedy AG in Altstätten SG zusammen.<br />

Die Zusammenarbeit bezeichnet Leopold<br />

als ideal. Überhaupt ist er mit dem<br />

Erreichten sehr zufrieden: «Ich bin froh,<br />

bin ich diesen Weg gegangen», resümiert<br />

der braungebrannte, trotz vollen<br />

Auftragsbüchern sehr entspannt<br />

wirkende <strong>Carrossier</strong> und fährt nicht<br />

ohne Stolz fort: «Ich habe das hier von<br />

klein auf aufgebaut.» Sohn Samuel<br />

kümmert sich nicht nur um die Servicearbeiten<br />

und mechanischen Reparaturen,<br />

er interessiert sich auch für das<br />

Carrosseriehandwerk und bildet sich<br />

entsprechend weiter – auch in der Beulendrücktechnik.<br />

«Das meiste ist Learning<br />

by Doing», wiederholt Richi und mit<br />

59 Jahren darf er sich auch langsam<br />

Gedanken machen, wie es später mit<br />

dem Betrieb weitergehen könnte. «Samuel<br />

ist sehr engagiert», schwärmt er<br />

von seinem Sohn. «Man muss ihn ein-<br />

Mit dem Beulendrücken hat Richi Leopold auf<br />

das richtige Pferd gesetzt.<br />

Familienbetrieb mit Richi Leopold, Karin<br />

Zellweger und Samuel Leopold (v.l.)<br />

carrossier Nr. 5 / August <strong>2020</strong>49


Von Finishing bis Schweissen: Alles, was ein <strong>Carrossier</strong> braucht.<br />

Auch im Untergeschoss werden Autos repariert. Dort befindet sich<br />

zudem das Reifenhotel.<br />

fach machen lassen. Wenn wir viel Arbeit<br />

haben, ist er bereits um halb sechs<br />

Uhr hier und zeigt grossen Einsatz. Das<br />

Beulendrücken muss er zwar noch<br />

üben, aber er will es, und wenn das in<br />

diese Richtung weitergeht, wird er der<br />

richtige Nachfolger.»<br />

Fels in der Brandung<br />

der Schadens steuerung<br />

Die Carrosserie Leopold steht bezüglich<br />

Schadenssteuerung entgegen dem allgemeinen<br />

Trend wie ein Fels in der Brandung.<br />

Leopold findet auch klare Worte<br />

– und weiss, was die Loyalität seiner<br />

Kunden bedeutet: «Eine unserer Stärken<br />

ist, dass wir nicht von Versicherungen<br />

und Garagen abhängig sind, sondern<br />

über 90 Prozent Privatkundschaft haben.<br />

Dadurch sind wir breit abgestützt.<br />

Versicherungen versuchen, über die<br />

Kosten an ihre Partnerbetriebe zu steuern.<br />

Unsere Kunden bezahlen eigentlich<br />

über den Selbstbehalt mehr, aber sie<br />

kommen trotzdem lieber zu uns. Wir haben<br />

ein sehr, sehr herzliches Verhältnis<br />

zu unseren Kunden. Ein wenig Glück gehört<br />

zum Leben. Ein Glück war der Hagel<br />

damals. Aber dass ich nachher genau an<br />

die richtigen Leute herangekommen bin<br />

und alle mich weiterempfohlen haben,<br />

das war nochmals ein Riesenglück. Und<br />

wir haben ein riesiges Netzwerk, das ist<br />

das A und O.»<br />

Grosse und kleine Geschäftskunden<br />

Neben den Privatkunden setzen auch<br />

diverse Unternehmen auf die Expertise<br />

von Leopold. Zu den grösseren Kunden<br />

gehören etwa die SFS Gruppe in Heerbrugg<br />

oder das Grenzwachtkorps, aber<br />

auch das Kleingewerbe. «Wir liefern die<br />

Autos immer tipptopp sauber ab», betont<br />

Leopold. «Meine Philosophie lautet: An<br />

jedem Auto arbeiten, als wäre es mein<br />

eigenes. Wir haben eine super Kundschaft,<br />

wie man sie sich nur wünschen<br />

kann. Wir sind zwar ein Kleinstbetrieb,<br />

setzen aber fast um wie ein grosser. Die<br />

Kunden sind sehr verständnisvoll, auch<br />

beim Hagel; da wissen sie auch, dass ich<br />

nicht alles in ein paar Wochen machen<br />

Im Empfangsbereich kümmert sich Karin Zellweger um alles, was mit Administration zu tun hat.<br />

kann, sie warten auch monatelang.» Von<br />

der Coronakrise war Leopold nicht stark<br />

betroffen, er hatte daher auch nicht<br />

Kurzarbeit angemeldet: «Wir hatten<br />

zwar schon weniger Arbeit und konnten<br />

etwa Autos nicht vorführen, da die MFK<br />

geschlossen war. Doch auch wenn weniger<br />

Autos auf der Strasse waren, hatten<br />

wir genügend Spenglerarbeit, offenbar<br />

haben wir genau die richtigen Leute<br />

gekannt. Was wir ausstrahlen ist, dass<br />

die Kunden wirklich gut aufgehoben sind<br />

hier. Unsere Kundschaft hat gepflegte,<br />

oft neuere Autos und schätzt die Qualität.<br />

Wir sind als Kleinbetrieb eindeutig<br />

flexibler und können uns schnell anpassen,<br />

aber wir haben auch eine flexible<br />

Kundschaft. Wenn wir nicht das Netzwerk<br />

und die Nähe zum Kunden hätten,<br />

würden wir den Puls nicht so gut fühlen.»<br />

Kaufmännischer Totalschaden,<br />

der Feind des <strong>Carrossier</strong>s<br />

«Das Beulendrücken muss man mit<br />

Freude und Leidenschaft machen. Es<br />

braucht Ausdauer, Geduld, Geschick, ein<br />

gutes Auge und Kraft. Bringt man eine<br />

dieser Voraussetzungen nicht mit, ist<br />

man schon fast zum Scheitern verurteilt.<br />

Mir macht es Freude und Spass»,<br />

erklärt Leo pold. Besonders im Untergeschoss<br />

drücke er gerne, «weil es schön<br />

kühl ist» und er kein Tageslicht dafür<br />

brauche.<br />

Zur Infrastruktur gehören zwei Lifte im<br />

Erdgeschoss und einer im Untergeschoss,<br />

Bremsprüfstand, Spurplatte zur<br />

Kontrolle, selbst eine Richtbank steht<br />

ihm zur Verfügung. Allerdings: «Die<br />

braucht man heute nicht mehr. Die habe<br />

ich in 20 Jahren keine fünf Mal gebraucht.<br />

Das ist auch wieder Schadenssteuerung.<br />

Die Versicherungen versuchen,<br />

jedes Auto im Grenzbereich dem<br />

Gewerbe wegzunehmen und zu verstei-<br />

50 carrossier Nr. 5 / August <strong>2020</strong>


Unter der Lupe<br />

Carrosserie Leopold<br />

Wehe, wenn man sie nicht streichelt: Lola<br />

komplettiert die Familie perfekt.<br />

gern. Irgendwann landen die Autos dann<br />

repariert wieder in der Schweiz. Hier<br />

macht man in meinen Augen einen Riesenfehler.<br />

Ich bin sehr offen und ehrlich<br />

den Kunden gegenüber, wenn der Schaden<br />

zu gross ist. Der Kunde entscheidet<br />

schliesslich, wenn er am Auto hängt und<br />

es repariert haben möchte. Die Versicherung<br />

versucht ihm hingegen schmackhaft<br />

zu machen, dasselbe Auto im Internet<br />

günstig zu kaufen mit dem Ziel, das<br />

beschädigte Auto zu versteigern und so<br />

den Versicherungsschaden zu minimieren.<br />

Ich sage das auch jedem Experten,<br />

denn es ist so, da nehme ich kein Blatt<br />

vor den Mund, die wissen ja auch, wie es<br />

in der Schadenabwicklung läuft. Wer<br />

angebunden ist, der beisst nicht in die<br />

Hand, die ihn füttert. Die Stärke von<br />

ländlichen Gegenden liegt darin, dass es<br />

den Kunden noch nicht so egal ist, wo ihr<br />

Auto repariert wird, hier sind die Kunden<br />

noch etwas loyaler. Trotz der nahen<br />

Grenze zu Österreich gibt es immer noch<br />

viele, die ihre Aufträge hier vergeben. Sie<br />

spüren wirklich meine Leidenschaft zum<br />

Beruf und möchten deshalb auch das<br />

Geld hier ausgeben. Ich unterstütze im<br />

Gegenzug gerne das regionale Gewerbe<br />

und den Detailhandel. Wir als Unternehmen<br />

unterstützen auch gerne lokale<br />

Kultur und den Sport mit Sponsoring. Da<br />

wir sonst keine Werbung machen müssen,<br />

investieren wir das Geld lieber in<br />

solche Sachen.»<br />

Glück gehört zum Leben …<br />

«… ich bin aber auch sehr dankbar»,<br />

meint Leopold. «Ich bin etwas auf der<br />

Sonnenseite, das stimmt, aber ich mache<br />

auch viel dafür. Ich freue mich auch über<br />

die vielen Begegnungen hier, ich profitiere<br />

von Kunden, die sich in grossen<br />

Garagen nicht abgeholt fühlten, wo sie<br />

nur eine Nummer waren, zu wenig ernst<br />

genommen wurden mit ihren Anliegen.<br />

Ich weiss nicht, was ich alles richtig oder<br />

falsch mache, aber so viel mache ich<br />

wohl nicht falsch, sonst würde es nicht<br />

so gut funktionieren.»<br />

●<br />

Text und Bilder: Henrik Petro<br />

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