Carrossier_2020_05
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Nr. 5 / August <strong>2020</strong><br />
offizielle Zeitschrift<br />
RWX_Titel_<strong>Carrossier</strong>_<strong>05</strong>-<strong>2020</strong>_(3).qxp_Layout Zusammenschluss rückt näher 1 27.<strong>05</strong>.20 Schwerpunkt 12:01 Seite 1 Lackierkabinen<br />
Vollzug der Fusion ist auf gutem Weg Neuheiten aus der Branche<br />
Lehrabschlussprüfungen <strong>2020</strong>, Teil 2<br />
Kreative Aktionen statt Feiern<br />
SHINY HANDS<br />
die hautschonende Handseife<br />
speziell für Lackierer,<br />
Mechaniker und Maler.<br />
RIWAX-Chemie AG | Tannholzstrasse 3 | CH-3<strong>05</strong>2 Zollikofen | office.ch@riwax.com | www.riwax.com
In eigener Sache<br />
Umweltschonende<br />
Verpackungsfolie<br />
aus rezyklierten<br />
Altfolien<br />
Unsere Welt ist voll von Plastik.<br />
Kein Wunder, wird das Thema nicht nur hierzulande<br />
intensiv diskutiert. Auch Zeitschriften erreichen die<br />
Leserinnen und Leser in einer schützenden Folie aus<br />
Kunststoff. Obwohl es die ökologischste Lösung wäre,<br />
keine Folie zu verwenden, ist in den meisten Fällen<br />
eine schützende Folierung der Zeitschriften zwingend<br />
(Versandvorschriften der Post).<br />
Galledia hat sich intensiv mit der Frage beschäftigt,<br />
was man als Dienstleister im Bereich Folierung<br />
optimieren könnte, und nach unbedenklicheren<br />
Materialien gesucht. Deshalb freut es uns, dass Sie<br />
jetzt eine Zeitschrift mit einer umweltschonenden<br />
Eco-Folie erreicht. Die Verpackung besteht zu mindestens<br />
50 Prozent aus rezyklierten Altfolien.<br />
Im Vergleich zu konventionellen Folien verbraucht die<br />
Eco-Folie bereits in der Herstellung weniger fossile<br />
Energieträger und verursacht hierdurch einen geringeren<br />
CO 2<br />
-Ausstoss. Die Eco-Folie der Galledia kann<br />
immer wieder dem Kunststoffkreislauf (z. B. im Gemeindewerkhof)<br />
zugeführt werden. Dadurch werden<br />
weitere Mengen an Plastikabfall reduziert.<br />
In diesem Sinne wünschen wir Ihnen viel Musse beim<br />
Lesen.
RWX_Titel_<strong>Carrossier</strong>_<strong>05</strong>-<strong>2020</strong>_(3).qxp_Layout 1 27.<strong>05</strong>.20 12:01 Seite 1<br />
Inhalt<br />
Themen<br />
5/<strong>2020</strong><br />
August <strong>2020</strong><br />
49. Jahrgang<br />
Offizielle Zeitschrift von carrosserie suisse<br />
Organe officiel de carrosserie suisse<br />
Erscheint 8-mal jährlich<br />
Paraît 8 fois par an<br />
Druckauflage 2500 Ex.<br />
Tirage 2500 ex.<br />
Abonnemente /Abonnements:<br />
Jahresabonnement CHF 72.–<br />
Lehrlinge / Studenten CHF 36.–<br />
Ausland CHF 99.–<br />
Einzelnummer CHF 12.–<br />
Abonnement annuel CHF 72.–<br />
Apprentis / Étudiants CHF 36.–<br />
étranger CHF 99.–<br />
le numéro CHF 12.–<br />
Bestellungen / Commandes:<br />
T <strong>05</strong>8 344 95 46<br />
F <strong>05</strong>8 344 97 83<br />
abo.carrossier@galledia.ch<br />
Herausgeber /Éditeur responsable:<br />
carrosserie suisse<br />
Forstackerstrasse 2B, 4800 Zofingen<br />
T 062 745 90 80, F 062 745 90 81<br />
info@carrosseriesuisse.ch<br />
www.carrosseriesuisse.ch<br />
Redaktion / Rédaction:<br />
Galledia Fachmedien AG<br />
Buckhauserstrasse 24, 8048 Zürich<br />
Henrik Petro, Chefredaktor<br />
T <strong>05</strong>8 344 98 02<br />
henrik.petro@galledia.ch<br />
Herstellung / Production:<br />
Galledia Print AG, 9230 Flawil<br />
www.galledia.ch<br />
Anzeigenverwaltung und Verlag<br />
Régie des annonces et Édition<br />
Galledia Fachmedien AG<br />
Buckhauserstrasse 24, 8048 Zürich<br />
Fabian Simon, Leitung Medienberatung<br />
T <strong>05</strong>8 344 98 06<br />
fabian.simon@galledia.ch<br />
Uschi Imhof, Support<br />
T <strong>05</strong>8 344 98 63<br />
uschi.imhof@galledia.ch<br />
Redaktionsschluss<br />
Bouclage<br />
Nr. 6/<strong>2020</strong><br />
15. September <strong>2020</strong><br />
SHINY HANDS<br />
die hautschonende Handseife<br />
speziell für Lackierer,<br />
Mechaniker und Maler.<br />
Inhalt<br />
Editorial<br />
5 Wichtige Grundlagen für die<br />
gemeinsame Zukunft geschaffen<br />
Fokus Fusion<br />
6 Der Zusammenschluss rückt näher<br />
Reportage<br />
9 Diversifikation als Fallschirm<br />
Verbandsnachrichten<br />
12 GV carrosserie suisse zürich<br />
Schwerpunkt Lackierkabinen<br />
14 Daylight Evolution von Wolf<br />
15 Paint PerformAir von AkzoNobel<br />
16 Sehon-Energiemanagement<br />
17 Lackiereinrichtung von ESA / Tricon<br />
Aktive Branche<br />
18 Automechanika <strong>2020</strong> wird digital<br />
19 Berner Fachhochschule<br />
20 Nachhaltiger mit Spies Hecker<br />
20 Standox-Klarlack-Additiv<br />
21 Jarowa und André Koch kooperieren<br />
21 Eriks Tech-Tipps auf Youtube<br />
22 Carrosserie Neuenhof AG verkauft<br />
Technik<br />
26 Opel Insignia<br />
Bildung<br />
30 Neues nationales Kurskonzept<br />
33 Kursübersicht <strong>2020</strong><br />
34 TAB wird erwachsen<br />
36 QV carrosserie suisse zürich<br />
40 QV carrosserie suisse graubünden<br />
42 QV carrosserie suisse ostschweiz<br />
Rechtshilfe<br />
43 Mündliche Kündigung<br />
Unter der Lupe<br />
48 Carrosserie Leopold<br />
RIWAX-Chemie AG | Tannholzstrasse 3 | CH-3<strong>05</strong>2 Zollikofen | office.ch@riwax.com | www.riwax.com<br />
RIWAX-Chemie AG<br />
Tannholzstrasse 3<br />
CH-3<strong>05</strong>2 Zollikofen<br />
Tel. 031 910 45 45 I Fax 031 910 45 <strong>05</strong><br />
www.riwax.com<br />
carrossier Nr. 5 / August <strong>2020</strong>3
Jetzt abonnieren!<br />
Jahresabonnement<br />
für nur CHF 72.–<br />
offizielle Zeitschrift<br />
RWX_Titel_<strong>Carrossier</strong>_<strong>05</strong>-<strong>2020</strong>_(3).qxp_Layout 1 27.<strong>05</strong>.20 12:01 Seite 1<br />
Zusammenschluss rückt näher<br />
Vollzug der Fusion ist auf gutem Weg<br />
SHINY HANDS<br />
Schwerpunkt Lackierkabinen<br />
Neuheiten aus der Branche<br />
Lehrabschlussprüfungen <strong>2020</strong>, Teil 2<br />
Kreative Aktionen statt Feiern<br />
Nr. 5 / August <strong>2020</strong><br />
die hautschonende Handseife<br />
speziell für Lackierer,<br />
Mechaniker und Maler.<br />
Galledia AG<br />
Buckhauserstrasse 24<br />
8048 Zürich<br />
T +41 (0)58 344 95 46<br />
abo.carrossier@galledia.ch<br />
RIWAX-Chemie AG | Tannholzstrasse 3 | CH-3<strong>05</strong>2 Zollikofen | o fice.ch@riwax.com | www.riwax.com
Editorial<br />
Fusion und Bildung<br />
Wichtige Grundlagen für die<br />
gemeinsame Zukunft geschaffen<br />
Thomas Rentsch<br />
Ich nutze die Gelegenheit, auf zwei Artikel<br />
in diesem «carrossier» einzugehen: den<br />
Stand der Dinge in Bezug auf die Fusion<br />
und das Schulungskonzept des Verbandes.<br />
Beides sind wichtige Projekte von<br />
carrosserie suisse, welche seit Längerem<br />
bearbeitet werden und nun in eine entscheidende<br />
Phase treten.<br />
Mit der Besetzung aller wichtigen Chargen<br />
konnten wir in den letzten Wochen die<br />
Personalfragen in der Romandie klären.<br />
Dort wird der kurz vor Redaktionsschluss<br />
engagierte Giovanni Cuttitta den Aufbau<br />
der Dienstleistungen und die Koordination<br />
zur Deutschschweiz sicherstellen. Zudem<br />
wird er in der Rolle des Aussendienstmitarbeiters<br />
die <strong>Carrossier</strong>s bei der Integration<br />
in den nationalen Verband begleiten<br />
und auch die Sektionen der Romandie<br />
optimal beim Systemwechsel betreuen.<br />
Vieles wird neu und ungewohnt sein. In der<br />
Romandie hatten die Sektionen massiv<br />
mehr Aufgaben, Kompetenzen und Mittel,<br />
als dies im neuen Einheitsverband der Fall<br />
sein wird. Neben Cuttitta wird mit Pierrick<br />
Blanchard ein Verantwortlicher für alle<br />
Bildungsfragen das Bildungsnetzwerk<br />
pflegen und vor allem den Aufbau des verbandseigenen<br />
Weiterbildungszentrums in<br />
Moudon aktiv vorantreiben. Im Gegensatz<br />
zur Deutschschweiz, wo die Vorbereitungskurse<br />
auf die eidgenössischen und<br />
die Verbandslehrgänge von privaten Anbietern<br />
sichergestellt werden, wird in der<br />
Romandie die Weiterbildung von carrosserie<br />
suisse selbst angeboten werden.<br />
Damit Romands in möglichst allen wichtigen<br />
Kommissionen und Arbeitsgruppen<br />
des Verbandes optimal mitarbeiten können,<br />
hat carrosserie suisse mit Marc-<br />
André Perrin einen Simultanübersetzer in<br />
Teilzeit angestellt. Die Grundlage zur guten<br />
Zusammenarbeit ist also gelegt, nun<br />
müssen noch Personen aus der Westschweiz<br />
gefunden werden, welche sich<br />
in den Kommissionen engagieren wollen.<br />
In den nächsten Wochen wird sich zudem<br />
die Frage des Verbandspublikationsorgans<br />
klären. Bisher hatten beide Verbände<br />
eigene Verbandszeitschriften, welche unterschiedlich<br />
daherkamen. Ebenso arbeiten<br />
wir im Moment an einem zweisprachigen<br />
Onlineauftritt.<br />
Das Kurswesen wurde bei unserer Strategieumfrage<br />
mit viel positiven Feedbacks<br />
beurteilt. Dies, obwohl wir gerade dort<br />
noch viel Potenzial sehen. In dieser und<br />
den folgenden «carrossier»-Ausgaben<br />
lesen Sie, wie wir das Angebot ausbauen<br />
wollen. Eines ist klar: Die Entwicklungen<br />
laufen in immer höherem Tempo und entsprechend<br />
ist es unabdingbar, sich lebenslang<br />
ständig weiterzubilden. Nur so ist<br />
man als Betrieb, Arbeitgeber und Arbeitnehmer<br />
den Anforderungen des Marktes<br />
mittel- und langfristig gewachsen. Mit dem<br />
neuen System streben wir an, eine dreisprachige<br />
Kursplattform aufzubauen, welche<br />
eine Vielzahl von qualitativ hochwertigen<br />
Kursen vereint: Technische und<br />
betriebswirtschaftliche Themen werden<br />
ebenso abgedeckt wie Ausbildungsthemen<br />
und Themen, die der eigenen Persönlichkeitsentwicklung<br />
dienen. Auch die<br />
Kurse von Anbietern ausserhalb des Verbands<br />
sollen aufgenommen werden. Unser<br />
Credo: Auf einer einzigen Plattform<br />
soll jeder in der Branche ohne lange zu<br />
suchen den passenden Kurs in sinnvoller<br />
Nähe finden. Das Suchen nach Kursangeboten<br />
wird somit hinfällig. Dass in einer<br />
zweiten Phase ein Kurspass entstehen<br />
soll, der die Vielfalt der im Lauf der Karriere<br />
aufgebauten Kompetenzen von neutraler<br />
Seite bestätigt, ist eine innovative<br />
Zielsetzung, welche ermöglichen wird,<br />
geleistete Weiterbildungen in anderen<br />
Lehrgängen anzuerkennen und somit<br />
Doppelspurigkeiten zu vermeiden. Zudem<br />
wird beim Stellenwechsel so auf Anhieb<br />
offensichtlich, was der Bewerber mitbringt.<br />
Thomas Rentsch<br />
Geschäftsführer<br />
Termine und Veranstaltungen<br />
<strong>05</strong>.09.<strong>2020</strong><br />
Regiomeisterschaft Romandie, Moudon<br />
28. – 29.11.<strong>2020</strong><br />
Schweizer Meisterschaften<br />
Carrosserie lackierer und -spengler,<br />
carrosserie suisse Academy Bern<br />
28. – 29.11.<strong>2020</strong><br />
Schweizer Meisterschaften Fahrzeugschlosser,<br />
Ausbildungszentrum<br />
carrosserie suisse Zentralschweiz,<br />
Ebikon<br />
carrossier Nr. 5 / August <strong>2020</strong>5
Der Verband bekommt eine «Antenne Romande». Eingemietet ist sie in einem zentral gelegenen Ausbildungszentrum der Romandie in Moudon,<br />
das der Sektion Waadt gehört.<br />
carrosserie suisse<br />
Der Zusammenschluss mit der<br />
Romandie rückt näher<br />
Die Vorarbeiten bis zum Vollzug der Fusion von carrosserie suisse und carrosserie suisse westschweiz<br />
am 1. 1. 2021 sind auf gutem Weg. Entscheidende Schlüsselfunktionen konnten bereits besetzt werden<br />
und mit der «Antenne Romande» erhält carrosserie suisse auch eine neue Aussenstelle in Moudon.<br />
Es ist ein denkwürdiger Dienstag: Am<br />
5. November 2019 stimmen die Delegierten<br />
von carrosserie suisse anlässlich der<br />
ausserordentlichen Versammlung Ja zur<br />
Fusion der beiden Carrosserieverbände<br />
aus der Deutsch- und der Westschweiz.<br />
Endlich. Damit ist klar: Ab 1. Januar 2021<br />
wird es nur noch einen einzigen nationalen<br />
Verband geben, dem neu knapp 850<br />
Mitgliederbetriebe angehören und der<br />
gemäss Zentralpräsident Felix Wyss nun<br />
tatsächlich auch «gestärkt und als Einheit<br />
gegenüber Politik, Behörden und<br />
Marktpartnern auftreten kann».<br />
In der Tat war der Weg bis dahin aber<br />
lang. Sehr lang sogar, wie Thomas<br />
Rentsch weiss. «Erstmals aufs Tapet<br />
gekommen ist die Fusion zu einem Zeitpunkt,<br />
als wir alle noch gar nichts mit<br />
dem Verband zu tun gehabt haben –<br />
nämlich vor rund dreissig Jahren», erklärt<br />
der Geschäftsführer von carrosserie<br />
suisse. Den Stein erneut ins Rollen<br />
gebracht hat dann im Jahre 2017 die<br />
Vorstandscrew um Präsident Felix<br />
Wyss und eben Geschäftsführer Thomas<br />
Rentsch. «Jetzt ist die Zeit reif.<br />
Wenn wir die Abstimmung zu einem Zusammenschluss<br />
nochmals anstossen<br />
wollen, dann machen wir es richtig» –<br />
das waren Credo und Anspruch der<br />
Mannschaft, die sich erneut an die Thematik<br />
heranwagen wollte.<br />
6 carrossier Nr. 5 / August <strong>2020</strong>
Rubrik Fokus<br />
Thema<br />
Fusion der Verbände<br />
Konsequenzen des Zusammenschlusses<br />
Mit dem Ja ergibt sich folgende Verbandssituation:<br />
Per 31. Dezember <strong>2020</strong><br />
löst sich der bisher unabhängige Verband<br />
carrosserie suisse westschweiz auf und<br />
seine Sektionen werden gleichberechtigte<br />
Sektionen von carrosserie suisse. Selber<br />
davon ausgeschlossen hat sich vorderhand<br />
noch die Sektion Fribourg: Ihre<br />
Mitglieder stimmen erst am 10. September<br />
<strong>2020</strong> darüber ab, ob sie dem nationalen<br />
Verband beitreten oder eigenständig<br />
bleiben wollen. Letzteres haben die Mitglieder<br />
der Sektion carrosserie suisse<br />
genève so für sich entschieden – sie gehen<br />
vorerst nur eine Verlobung mit carrosserie<br />
suisse ein, um zu einem späteren<br />
Zeitpunkt aufgenommen zu werden. In<br />
der Übergangsphase sollen viele Detailfragen<br />
geklärt werden.<br />
Verbesserung in der Ausbildung<br />
Dass die Fusion zahlreiche Vorteile<br />
bringt, daran zweifelt niemand. Beispielsweise<br />
stehen dem Verband durch<br />
die zusätzlichen Beiträge mehr monetäre<br />
Mittel zur Verfügung, mit denen<br />
sich nationale Projekte noch professioneller<br />
vorantreiben lassen. Und auch<br />
die einzelnen Mitglieder werden profitieren,<br />
ist Alexandre Winiger von der<br />
Carrosserie Roland Winiger SA in Lausanne<br />
überzeugt. Sein Argument: «Wir<br />
haben jetzt die Möglichkeit, mit einer<br />
einzigen gewichtigen Stimme mit den<br />
verschiedenen Institutionen wie Versicherungen,<br />
Leasingunternehmen und<br />
Lieferanten zu verhandeln. Das stärkt<br />
unsere Position.»<br />
Gleichzeitig glaubt der Lausanner fest<br />
daran, dass die neu gebildete Geschäftsstelle<br />
in der Lage ist, die strukturellen<br />
Kosten in einigen Bereichen nach unten<br />
zu fahren und die gemeinsame Konzentration<br />
auf eine gezielte Aus- und Weiterbildung<br />
die Misserfolgsquote an den<br />
Lehrabschlussprüfungen drastisch<br />
senken wird. Eine wichtige Rolle in diesem<br />
Zusammenhang kommt Pierrick<br />
Blanchard zuteil, der Federico Ventrici<br />
als Projektverantwortlicher Ausbildung<br />
Romandie ablösen wird (siehe Kasten<br />
links).<br />
Zwei Kulturen treffen aufeinander<br />
Klar ist aber auch: Aus dem Zusammenschluss<br />
entsteht eine neue Kultur, die den<br />
einen oder anderen Stolperstein beinhalten<br />
könnte. Zum Beispiel hinsichtlich der<br />
Personalie<br />
Marc-André Perrin wird Texte, Korrespondenzen<br />
und Ähnliches in die beiden Landessprachen<br />
übersetzen sowie als Simultanübersetzer<br />
an Sitzungen teilnehmen.<br />
Umgangsformen, da in der Westschweiz<br />
eine durchaus heftigere Diskussionskultur<br />
gepflegt wird als in der Deutschschweiz.<br />
«Gleichzeitig müssen wir uns<br />
alle bemühen und daran gewöhnen, jemandem<br />
zuzuhören, der eine andere<br />
Sprache spricht», ist Thomas Rentsch<br />
überzeugt.<br />
Ein wichtiger Baustein für eine reibungslose<br />
Zusammenarbeit zwischen Westund<br />
Deutschschweiz wird deshalb, da sind<br />
sich alle einig, mehr denn je die möglichst<br />
perfekte Kommunikation sein. Garanten<br />
dafür sollen gemäss Thomas Rentsch einerseits<br />
die Geschäftsstelle («Ich bin be<br />
Der neue Bildungsverantwortliche für die Romandie<br />
Per Ende Oktober <strong>2020</strong> wird Federico Ventrici<br />
seinen Posten als Projektverantwortlicher<br />
Ausbildung Romandie verlassen. Aber<br />
der Nachfolger ist schon bestimmt: Er heisst<br />
Pierrick Blanchard, ist 43 Jahre alt und von<br />
Beruf Autolackierer mit eidgenössischem<br />
Fachausweis. Seine Hob bys sind Motorradfahren,<br />
Kino, Joggen und Lesen.<br />
Pierrick Blanchard (l.) ist der neue Bildungs verant wort liche für die Romandie. Er tritt die Nachfolge von<br />
Federico Vendrici an.<br />
carrossier Nr. 5 / August <strong>2020</strong>7
Fokus<br />
Fusion der Verbände<br />
Die gemeinsame Konzentration<br />
auf eine gezielte<br />
Aus- und Weiterbildung<br />
soll die Misserfolgsquote<br />
an den Lehrabschlussprüfungen<br />
drastisch senken.<br />
strebt, meine Mitarbeiter in Richtung französischer<br />
Sprache fit zu trimmen») und<br />
andererseits Marc-André Perrin sein: Der<br />
55-Jährige arbeitet im 50-Prozent-Angestelltenverhältnis<br />
in Zofingen und wird<br />
nicht nur Texte, Korrespondenzen und<br />
Ähnliches in die beiden Landessprachen<br />
übersetzen, sondern auch als Simultanübersetzer<br />
an Sitzungen teilnehmen. Zudem<br />
bekommt die Romandie, analog zur<br />
Deutschschweiz mit Bruno Moser, einen<br />
Regionenleiter Romandie und somit eigenen<br />
Aussendienstmitarbeiter. Seine Aufgabe<br />
wird es sein, die Mitgliederbetriebe<br />
und das Netzwerk in der Romandie zu<br />
betreuen und damit die Integration in den<br />
Gesamtverband zu unterstützen. Dieser<br />
neue Mann nimmt im Kader von carrosserie<br />
suisse Einsitz und berichtet an die<br />
Geschäftsstelle in Zofingen, die den Verband<br />
auch in der neuen Konstellation verwalten<br />
und führen wird.<br />
Aussenstelle «Antenne Romande»<br />
Mitten in der Projektierungsphase befindet<br />
sich aktuell die «Antenne Romande».<br />
Sie ist eine Aussenstelle und somit auch<br />
Treffpunkt für alle Verbandsmitglieder<br />
aus der Westschweiz. Die Antenne versteht<br />
sich aber auch als Empfänger und<br />
Sender und damit so quasi als Relaisstation<br />
für die Anliegen der französischsprechenden<br />
Verbandsmitglieder. Zudem soll<br />
sie zu einem Kompetenzzentrum ausgebaut<br />
werden, welches Weiterbildungen<br />
anbietet. Eingemietet ist die «Antenne<br />
Romande» in einem zentral gelegenen<br />
Ausbildungszentrum der Romandie in<br />
Moudon, das der Sektion Waadt gehört.<br />
Als «Hausherrin» amtet Hélène Bra, Präsidentin<br />
der Sektion Waadt. Zu ihren aktuellen<br />
Aufgaben zählt momentan die<br />
Meinungen<br />
Weitere Stimmen zur Fusion<br />
Realisierung von einem ins Ausbildungszentrum<br />
integrierten Erweiterungsbau,<br />
der nicht nur Platz für die Angestellten<br />
der «Antenne Romande» bietet, sondern<br />
auch als Aus- und Weiterbildungsstätte<br />
für die Mitglieder von carrosserie suisse<br />
dient. <br />
●<br />
Text: Heinz Schneider<br />
Bilder: Irene Schneider, Archiv<br />
Armin Haymoz, Präsident: «Wir alle wollen einen starken Verband von<br />
carrosserie suisse. Ich möchte mich deshalb dem Slogan der Sektion<br />
Waadt anschliessen: La force du nombre. Was frei übersetzt in etwa<br />
‹Stärke dank Anzahl der Mitglieder› heisst.»<br />
Armin Haymoz, Präsident carrosserie suisse romandie:<br />
«Der GAV gibt uns einen sichereren Rahmen.»<br />
Alexandre Winiger, Carrosserie Roland Winiger SA, Lausanne: «Den Hauptvorteil<br />
der Fusion sehe ich im Gewinn an Stärke bei den Vertragsverhandlungen<br />
mit Lieferanten und während den Diskussionen über die Kalkulationsbedingungen<br />
mit den Versicherungen. Über den Gesamtarbeitsvertrag<br />
erhalten wir nun die Rechtsgrundlage, alle Nichtmitgliedsbetriebe die<br />
hohen Kosten der Berufsbildung mitfinanzieren zu lassen.» Zum Thema<br />
Nachteile: «In einer ersten Phase wird sicherlich die Erhöhung der Mitgliederbeiträge<br />
als Nachteil gesehen. Mittelfristig werden die Mitglieder bei der Kosten-Nutzen-Rechnung<br />
jedoch feststellen, dass sie für ihr Geld mehr Leistung bekommen.» Zum<br />
Thema Knackpunkt: «Die grösste Herausforderung wird sein, dass das gegenseitige Vertrauen<br />
von Anfang an da ist und sich die beiden Sprachkulturen finden werden. Aber ich bin<br />
sehr zuversichtlich, schliesslich gibt es in der Schweiz über 150 zweisprachige Berufsverbände.<br />
Das Business ist überall dasselbe – unabhängig davon, ob der Carrosseriebetrieb in<br />
Lausanne oder Luzern steht.»<br />
8 carrossier Nr. 5 / August <strong>2020</strong>
Reportage<br />
Lernen aus der Krise<br />
interBUS AG, Carrosserie W. Fanger GmbH und Imfeld Fahrzeugbau<br />
Diversifikation als Fallschirm<br />
In der vergangenen Ausgabe blickten wir ins Tessin, um zu sehen, welche Auswirkungen der besonders<br />
harte kantonale Lockdown auf die dortigen Betriebe hatte. Diesmal sprachen wir mit Unternehmern, die<br />
sich in dieser schweren Zeit auf ein zweites Standbein stützen konnten – oder mussten.<br />
Remo Anderegg, Betriebsleiter Carrosserie der interBUS AG in Kerzers: «Je mehr<br />
Standorte, umso schwieriger ist es, die Auflagen für Kurzarbeit zu erfüllen.»<br />
Valentin und Sandro Fanger, Carrosserie W. Fanger GmbH,<br />
profitierten von einem kurzen, aber intensiven Tuning-Boom.<br />
Je grösser ein Unternehmen ist, desto<br />
schwieriger wird es, adäquat auf plötzlich<br />
eintretende neue Situationen reagieren<br />
zu können. Diese Erfahrung machte<br />
Remo Anderegg, Betriebsleiter Carrosserie<br />
der interBUS AG in Kerzers. Vor<br />
21 Jahren als Einzelunternehmen gegründet,<br />
beschäftigt interBUS heute 90<br />
Mitarbeiter an fünf Standorten und ist<br />
spezialisiert auf die Instandhaltung von<br />
Reise- und Linienbussen. Die moderne<br />
Infrastruktur ermöglicht es, alles unter<br />
einem Dach anzubieten. Die Carrosserieabteilung<br />
ist eines der Standbeine und<br />
wurde vor zehn Jahren als «Carrosserie<br />
Allmend» mit drei Mitarbeitern übernommen.<br />
Es folgte ein starkes Wachstum:<br />
Heute beschäftigt sie inklusive Lernenden<br />
22 Mitarbeiter. Das Unternehmen repariert<br />
aber nicht nur Reise- und Linienbusse,<br />
sondern auch Schiffe und Eisenbahnen.<br />
«Mit unserem Servicemobil können<br />
wir vor Ort lackieren», erklärt Anderegg<br />
und verweist auf den Referenzkunden<br />
Aare Seeland mobil mit Hauptsitz in Langenthal.<br />
Der Aufwand sei viel geringer,<br />
leicht beschädigtes Rollmaterial vor Ort<br />
zu reparieren, als es aus der Komposition<br />
zu nehmen und in einer spezialisierte<br />
Werkstätte zu rangieren. Im November<br />
eröffnete interBUS in einer ehemaligen<br />
LKW-Halle eine separate PW-Carrosserie<br />
(für Fahrzeuge bis 3,5 t) unter dem<br />
Namen «Carrosserie Kerzers».<br />
Im Wissen, dass das Schlimmste<br />
noch kommt<br />
«Mitte März waren wir zwar komplett<br />
ausgelastet, doch die Massnahmen waren<br />
auch für uns ein Schock», erinnert<br />
sich Anderegg, «denn wir wussten, dass<br />
alle unsere Reisebuskunden von dem Tag<br />
an keine Arbeit mehr hatten und die Busflotten<br />
stillstanden. Unser Glück war,<br />
dass wir schon vor Jahren stärker auf<br />
Linienbusse gesetzt hatten und zunächst<br />
die Lücke sehr gut mit Linienbusreparaturen<br />
füllen konnten. Wir wussten aber,<br />
dass der Rückgang der Aufträge zeitverzögert<br />
kommen würde.» Anderegg meldete<br />
Kurzarbeit an und liess im März und<br />
April Überzeit abbauen und Ferien beziehen.<br />
Als dann die Schulen geschlossen<br />
wurden, standen auch die Linienbusse<br />
still. «Am meisten Einbussen haben wir<br />
im Busmietgeschäft, das ist uns richtiggehend<br />
weggebrochen», so der eidg. dipl.<br />
Carrosseriemeister HFP. Im Mai versuchte<br />
das Unternehmen, das geforderte Minimum<br />
von zehn Prozent Kurzarbeit zu<br />
erreichen. «Da haben wir gemerkt, dass<br />
dies mit unseren fünf Standorten sehr<br />
schwierig ist. Wir hatten zu viel Arbeit, um<br />
unsere Leute zu Hause zu lassen, aber zu<br />
wenig, um richtig ausgelastet zu sein.<br />
Man kann nicht einfach in jeder Filiale<br />
jemanden zu Hause lassen.» Schliesslich<br />
wollte man auch den Kunden nicht zumuten,<br />
länger auf ihre Autos warten zu<br />
müssen. Heute würde Anderegg weniger<br />
Mitarbeiter für Kurzarbeit anmelden, um<br />
dadurch flexibler zu sein. «Im Grunde ge<br />
carrossier Nr. 5 / August <strong>2020</strong>9
Theo Imfeld von Imfeld Fahrzeugbau führt zwei Geschäftsbereiche, auf die sich<br />
der Lockdown komplett unterschiedlich auswirkte.<br />
Solche Plexiglas-Fahrertrennwände entwickelte interBUS und<br />
bietet sie nun im Markt an.<br />
nommen sind wir bis jetzt mit einem blauen<br />
Auge davongekommen», resümiert er.<br />
«Im PW-Bereich haben wir bestimmt 20<br />
Prozent weniger Auftragsvolumen, und<br />
das hat sich bis heute nicht erholt. Das ist<br />
auch bei anderen Betrieben teilweise so<br />
und auch die Schadenexperten bestätigen<br />
das. Ich habe aber die Hoffnung, dass<br />
die Leute mit ihrem eigenen Auto in der<br />
Schweiz Ferien gemacht haben und es<br />
entsprechend Schäden gab, die nun repariert<br />
werden sollen. Ich hoffe, dass wir<br />
nach den Ferien merken werden, dass es<br />
wieder anziehen wird. Bleibt es im September<br />
und Oktober so wie jetzt, dann<br />
müssten wir zwar keine Leute entlassen,<br />
aber wir können bestimmt keine neuen<br />
Mitarbeiter anstellen. Natürliche Abgänge<br />
würden vorderhand nicht ersetzt werden.<br />
Waren wir zuvor in einer sehr komfortablen<br />
Situation, leben und arbeiten<br />
wir heute mit angezogener Handbremse.»<br />
Was bleibt nachhaltig?<br />
«Was sicher bleibt, ist das ganze Thema<br />
mit der Distanz und Hygiene. Wir haben,<br />
so gut es ging, die Anordnungen im laufenden<br />
Betrieb umgesetzt. Glücklicherweise<br />
müssen wir keine Maske zum<br />
Arbeiten tragen. Ich denke, das sind vernünftige<br />
Massnahmen, die man schon<br />
länger hätte umsetzen sollen. Auch teils<br />
auf Höflichkeit. Man kann schliesslich gut<br />
damit leben, nicht zig Kunden täglich die<br />
Hand zu geben.» Diversifikation war früh<br />
ein Thema. Zusammen mit Partnerbetrieben<br />
wurden mehrere Fahrerschutzsysteme<br />
(Plexi glastrennwände) entwickelt, die<br />
nun aktiv den Kunden angeboten werden.<br />
Als weitere Diversifikation vermarktet<br />
Anderegg ein Antirutsch- und Schutzbeschichtungsverfahren,<br />
das in der Region<br />
niemand sonst anbietet.<br />
Angst vor einem zweiten Lockdown hat<br />
der Betriebsleiter nicht: «Das würde das<br />
Ende sehr vieler KMU bedeuten. Und ich<br />
glaube nicht, dass unsere Regierung bereit<br />
ist, dieses Risiko einzugehen. Das<br />
wäre eine absolute Katastrophe.» Schon<br />
der erste Lockdown sei für viele ausserhalb<br />
ihrer Vorstellung gewesen. «Man<br />
sollte jetzt Zuversicht verbreiten», fordert<br />
daher Anderegg. «Haltet euch an das,<br />
was wir jetzt gelernt haben, irgendwann<br />
kommt eine Impfung und dann können wir<br />
wieder einen normalen Umgang miteinander<br />
pflegen. Wir haben Kunden, die<br />
seit dem Lockdown keine Arbeit haben<br />
und sich an eine Hoffnung klammern.<br />
Wenn man mit denen über einen möglichen<br />
zweiten Lockdown spricht, dann ist<br />
das für sie unvorstellbar.»<br />
Tuning-Boom in Obwalden<br />
Die 1982 gegründete Carrosserie W. Fanger<br />
GmbH in Kägiswil OW ist ein reines<br />
Familienunternehmen, das in der zweiten<br />
Generation von Sandro und Valentin Fanger<br />
geführt wird. Sandro Fanger erreichte<br />
1999 an der Berufsweltmeisterschaft<br />
in Montreal (CDN) den vierten Rang bei<br />
den Carrosseriespenglern. Seine «Berühmtheit»<br />
nutzte er 2000 zur Eröffnung<br />
eines Tuning-Geschäfts in Sarnen. Nach<br />
der Geschäftsübernahme der Spenglerei<br />
vom Vater planten er und sein Bruder die<br />
Zusammenführung beider Standbeine am<br />
Firmensitz. «2019 haben wir mit der Objekterweiterung<br />
angefangen», so Sandro<br />
Fanger. «Da wir während der Bautätigkeit<br />
viel am Objekt selber Hand anlegten, ist<br />
das Tuning-Geschäft liegen geblieben.<br />
Mir fehlte schlicht die Zeit und ich musste<br />
viele Kunden auf später vertrösten.»<br />
Das änderte sich schlagartig mit dem<br />
Lockdown, wie Fanger erzählt: «Als es mit<br />
Corona losging, kamen alle angerannt<br />
und fragten, ob ich jetzt Zeit hätte. Es war<br />
ein Phänomen. Während die Spengleraufträge<br />
einbrachen, waren wir mit Tuning<br />
ausgebucht.» Sandro Fangers Fokus<br />
liegt dabei auf optischem Tuning, vor allem<br />
Felgen und Scheibentönungen würden<br />
sehr gut nachgefragt, aber auch<br />
Fahrwerke und Auspuffanlagen seien<br />
beliebt. Für Fanger war es also Glück im<br />
Unglück – Glück, weil das Timing passte.<br />
Die beiden Brüder nutzten den Auftragsrückgang,<br />
um die Bauarbeiten beschleunigt<br />
abzuschliessen. Und die Tuning-Kunden<br />
konnten nun sofort bedient werden.<br />
Das bedeutete, ohne Wartezeit Aufträge<br />
besprechen, offerieren und Termine vereinbaren.<br />
So konnte der Rückgang in der<br />
Spenglerei vorübergehend kompensiert<br />
werden. Carrosserie-Privatkunden blieben<br />
während des Lockdowns nämlich<br />
fast komplett aus. «Sie blieben zu Hause<br />
und haben ihr Auto nicht benützt. Dafür<br />
habe ich sehr viele Veloträger und Anhängerkupplungen<br />
verkauft. Wir profitierten<br />
vom Boom von Sportarten, die<br />
man alleine abseits der Gesellschaft ausüben<br />
kann.»<br />
Auf dem Weg zur Normalität<br />
Inzwischen ist das Verhältnis wieder auf<br />
die andere Seite gekippt, beim Tuning<br />
herrscht gerade etwas Flaute. «Das ist<br />
in der Ferienzeit allerdings normal», so<br />
Fanger entspannt. «Die Spenglerei hingegen<br />
ist jetzt ausgebucht, denn es hat<br />
gehagelt.» Was bedeutet, dass Bruder<br />
Valentin Fanger nun im Akkord am<br />
Drücken ist. «Wir sind auf gutem Weg,<br />
das aufzuholen, was verloren ging», so<br />
Sandro Fangers Fazit. «Aber dafür arbeiten<br />
wir viel mehr als sonst.» Nachhaltig<br />
bleiben wird das neue Hygieneverständnis.<br />
So bleibt der Handkontakt mit Kunden<br />
weiterhin aus, was diese auch gut<br />
akzeptieren würden. «Wir tragen den<br />
ganzen Tag Handschuhe, vor allem,<br />
wenn wir mit Autos hantieren. Die Kunden<br />
schätzen das.» Schliesslich werden<br />
10 carrossier Nr. 5 / August <strong>2020</strong>
Mit dem Servicemobil können die interBUS-Mitarbeiter<br />
Rollmaterial vor Ort lackieren.<br />
Auf Instagram ein Hit: Reparatur der Carrosserie W. Fanger GmbH eines<br />
Rolls-Royce Ghost, bei der alleine die Teile 37 000 Franken kosten.<br />
auch die acht Ersatzfahrzeuge jeweils<br />
intensiv gereinigt. «Wir haben im Aussenbereich<br />
Tische im geforderten Abstand<br />
hingestellt. Während wir die Offerte<br />
vorbereiten, können sich die Kunden<br />
an der schönen neuen Gastromaschine<br />
selbst bedienen. Auch die Spielecke für<br />
Kinder kommt sehr gut an.» Ersatzlos<br />
gestrichen wurde der im April vorgesehene<br />
Tag der offenen Türe. Die Marketingaktivitäten<br />
verlagerten sich auf re gionale<br />
Medien und das Internet. Der von Valentin<br />
Fanger betreute Instagram- Account<br />
(carrosserie_w.fanger) komme bei den<br />
jungen Leuten gut an, besonders wenn<br />
spektakuläre Projekte gezeigt werden,<br />
wie etwa die Reparatur eines Rolls-Royce.<br />
«So was wollen die Leute sehen. Und<br />
es steigert den Bekanntheitsgrad.» Neu<br />
ist auch die Gratis-Ladesta tion für Elektrofahrzeuge,<br />
die von der Solaranlage<br />
auf dem Dach gespeist wird. Und da im<br />
Tuning Barzahlung vorherrscht, sind gerade<br />
die jüngeren Kunden sehr happy,<br />
dass sie bei Fanger kontaktlos mit Twint<br />
bezahlen können.<br />
Diversifikation entlastet nicht<br />
automatisch Personal<br />
«Wir haben genau 60 Jahre auf dem Buckel»,<br />
erzählt Theo Imfeld, dessen Vater<br />
das Unternehmen Imfeld Fahrzeugbau in<br />
Alpnach Dorf gegründet hatte. Insgesamt<br />
beschäftigt das Unternehmen zwölf Personen<br />
in den beiden Abteilungen «Fahrzeugbau<br />
Schlosserei» und «Forstartikel<br />
Mo torgeräte». «Im Fahrzeugbau geht es<br />
meistens um Einzelanfertigungen, Spezialanfertigungen<br />
sowie Anhänger in verschiedenster<br />
Ausführung, die wir veredeln,<br />
ausbauen oder umbauen», so<br />
Imfeld weiter. Im breit aufgestellten Bereich<br />
Forstartikel werden Motorgeräte<br />
der Marken Honda, Stihl und Husqvarna<br />
mit Bekleidung und Zubehör verkauft,<br />
man kümmert sich um Service, Reparaturen<br />
und Abänderungen. Die Kunden<br />
werden in einem Verkaufslokal bedient.<br />
«Als der Lockdown kam, habe ich sofort<br />
vorsorglich Kurzarbeit angemeldet – ob<br />
ich es brauchen würde oder nicht. Tatsächlich<br />
mussten wir sie im März und<br />
April in Anspruch nehmen. Es hatte kurzfristige<br />
Offertabsagen gegeben und Fahrzeuge<br />
wurden nicht geliefert. Das hat uns<br />
etwas Angst gemacht. Wir haben jeden<br />
Morgen die Leute informiert und die Situation<br />
besprochen, auch über die Hygienemassnahmen.<br />
Wir haben sofort<br />
versucht, den Alltag der Situation anzupassen.<br />
Wir konnten die Ausfälle während<br />
den beiden Monaten über sehr viele Kleinaufträge<br />
kompensieren. Die Leute waren<br />
zu Hause, hatten plötzlich Zeit und sind<br />
vorbeigekommen für ein Rohr, einen Winkel<br />
oder eine Abdeckung, vieles kurzfristig.<br />
Da wir ein für unsere Grösse verhältnismässig<br />
umfassendes Materiallager<br />
haben, konnten wir die meisten Wünsche<br />
sofort erfüllen. Wir waren uns schon gewohnt,<br />
kurzfristig und flexibel zu arbeiten.<br />
Nun war es einfach viel intensiver.»<br />
Die Natur machte die Kunden wild<br />
Hektisch lief es im Geschäfts bereich<br />
«Forstartikel Motorgeräte»: «Da sind wir<br />
überrollt worden», erzählt Imfeld. Durch<br />
die jeweilige Spezialisierung sei es leider<br />
nicht möglich gewesen, das Personal zu<br />
verlagern. «Das war nicht ganz so einfach»,<br />
erinnert er sich. «Die einen mussten<br />
am Mittag nach Hause, die anderen<br />
abends bis 19 oder 20 Uhr arbeiten.» Ausschlaggebend<br />
war unter anderem das<br />
schöne Wetter, das die Natur zum Blühen<br />
brachte. In der Forst- und Landwirtschaft,<br />
im Gartenbau, in der Baubranche und auf<br />
den Gemeinden galt «business as usual»,<br />
alle arbeiteten wie sonst auch. «Und bei<br />
Privaten wurden schlummernde Wünsche<br />
geweckt. Auch das war alles wieder<br />
sehr, sehr schnell und kurzfristig.» Ein<br />
befreundeter Gartenbauer erzählte ihm,<br />
dass er etwa das zehnfache an Erde umgesetzt<br />
hatte wie üblich in dieser Zeit.<br />
Imfeld konnte in dieser Zeit vom eigenen<br />
Lager sowie den Lagern der Lieferanten<br />
profitieren. «Das hat gut funktioniert, aber<br />
jetzt stossen wir an Lieferengpässe. Maschinen<br />
und Ersatzteile können zum Teil<br />
nicht geliefert werden. Manche Werke<br />
waren geschlossen und die Auswirkungen<br />
des Unterbruchs der globalen Lieferketten<br />
bekommen wir jetzt zu spüren. Und<br />
je grösser der Lieferant, umso grösser die<br />
Rückstände.» Und wenn die Ersatzteile<br />
nicht da sind, stehen die Geräte still.<br />
Weniger kritisch sei die Situation im Fahrzeugbau.<br />
Dazu Imfeld: «Wir haben ziemlich<br />
viele Schweizer Zulieferer, und die<br />
haben meist gute Lager und auch sonst<br />
sehr gut reagiert. Einzig bei den Anhänger-Lieferanten<br />
verzögern sich die Ablieferungen.<br />
Es dauert immer noch länger<br />
und man muss bis zehn Tage Geduld haben,<br />
während vorher alles innerhalb 24<br />
Stunden geliefert wurde.» Über die Zukunft<br />
will sich Imfeld nicht zu viele Gedanken<br />
machen. Die Arbeit war während des<br />
Lockdowns da, doch handelte es sich um<br />
bereits vor der Krise budgetierte Aufträge.<br />
«Wir können nicht Kaffeesatzlesen, konnten<br />
jedoch feststellen, dass wir auf unsere<br />
Stammkunden zählen, flexibel und vielseitig<br />
arbeiten können und somit ein wenig<br />
krisenfest sind. In den 60 Jahren auf dem<br />
Markt mussten wir zum ersten Mal Kurzarbeit<br />
anmelden. Das sitzt uns noch etwas<br />
im Nacken. Doch wie alle anderen, müssen<br />
auch wir jeden Tag nehmen, wie er kommt.<br />
Für viele ist es keine einfache Zeit, aber es<br />
ist – zumindest für uns – ein Klagen auf<br />
hohem Niveau.» <br />
●<br />
Text: Henrik Petro<br />
Bilder: Bruno Moser, Betriebe<br />
carrossier Nr. 5 / August <strong>2020</strong>11
Verbandsnachrichten<br />
GVs der Sektionen<br />
carrosserie suisse zürich<br />
Zwei neue Vorstandsmitglieder<br />
Eigentlich hätte die 74. Generalversammlung von carrosserie suisse zürich am 2. April <strong>2020</strong> plan mässig<br />
im Golfpark Otelfingen über die Bühne gehen sollen. Aber eben – auch in diesem Fall diktierte Corona<br />
das Geschehen, zwang den Vorstand dazu, für die Mitglieder ein schriftliches Abstimmungs verfahren<br />
einzuleiten, das sich auf die wichtigen und ordentlichen Sektionsgeschäfte beschränkte.<br />
Inmitten prächtiger Oldtimer feierte der Vorstand seine neue Zusammensetzung (v.l.): Vizepräsident Jwan Aeschlimann, Angelo Cacciapaglia, Sandro<br />
Carnazza und Sektionspräsident Michael Oesch.<br />
Unstimmigkeiten blieben jedoch auch<br />
auf dem postalischen Weg aus: Alle<br />
Trak tanden von Protokoll GV 2019 über<br />
Abnahme Jahresrechnung 2019 bis Budgetgenehmigung<br />
<strong>2020</strong> wurden angenommen.<br />
Einigkeit herrschte auch hinsichtlich der<br />
Zusammensetzung des Vorstandes.<br />
Schon seit Längerem war bekannt, dass<br />
sich Walter Spengler künftig mehr auf<br />
seinen neuen Job konzentrieren und der<br />
carrosserie suisse nordwestschweiz<br />
Jubiläums-GV aufgeschoben, aber nicht aufgehoben<br />
Die 100. Generalversammlung von carrosserie<br />
suisse nordwestschweiz hätte als Jubiläumsveranstaltung<br />
in die Sek tionsgeschichte<br />
eingehen sollen. Doch es wurde nichts daraus<br />
– statt im Rahmen einer angemessenen Feier<br />
wurde auf dem Postweg abgestimmt. Überraschungen<br />
gab es dabei keine: Alle Traktanden<br />
inklusive Jahres- und Revisorenbericht<br />
2019, Jahresrechnung 2019 oder auch Budget<br />
<strong>2020</strong> wurden angenommen. Im Vorfeld<br />
hielt der Vorstand seine erste digitale Sitzung<br />
ab und fasste dabei einige Beschlüsse. Zum<br />
Beispiel, dass die Jubi läumsveranstaltung zu<br />
Ehren der ein hundertsten GV stattfinden wird.<br />
Allerdings erst am 5. Juni 2021 – also zeitgleich<br />
mit der 101. Generalversammlung.<br />
12 carrossier Nr. 5 / August <strong>2020</strong>
Michael Oesch (r.) überreichte im Beisein von Jwan Aeschlimann (l.) den «Reise-Rollkoffer» mit<br />
Inhalt, kurz «Zwipf» (Zwischenverpflegung) genannt an Walter Spengler.<br />
Tschau zäme: Walter Spengler verabschiedet<br />
sich in die bevorstehende Lebensphase.<br />
Sektion deshalb nicht mehr zur Verfügung<br />
stehen würde. Mit Angelo Cacciapaglia<br />
von der Fahrzeugbau Hager AG<br />
(Ottenbach) und Sandro Carnazza von<br />
der Carnazza AG (Turbenthal) sind<br />
schliesslich zwei neue Vorstandsmitglieder<br />
gefunden und vorgeschlagen worden,<br />
die das Vertrauen der Wähler bekommen<br />
haben: Beide wurden – wie auch<br />
die beiden anderen Vorstandsmitglieder<br />
Michael Oesch (Präsident) und Jwan<br />
Aeschlimann (Vizepräsident) – einstimmig<br />
für die kommenden drei Jahre von<br />
<strong>2020</strong> bis 2023 bestätigt. Die neue Mannschaft<br />
traf sich kürzlich in Dällikon zum<br />
Teambuilding- Meeting – und zu einer<br />
würdigen Ver abschiedung vom langjährigen<br />
und verdienstvollen Vorstandsmitglied<br />
Walter Spengler.<br />
●<br />
Heinz Schneider<br />
Paint PerformAir<br />
Die Welt ist nicht gemacht für den Stillstand.<br />
Paint PerformAir<br />
bringt die Automatisierung in die Lackierkabine –<br />
mit und für den Lackierer!<br />
carrossier Nr. 5 / August <strong>2020</strong>13
Lackiererei<br />
Schwerpunkt Lackierkabinen<br />
WOLF Anlagen-Technik GmbH & Co. KG<br />
Mit «Daylight Evolution» kommt<br />
das Tageslicht in die Lackierkabine<br />
Die LED-Technologie spart nicht nur Energie, sondern leuchtet die Lackierkabine auch besser aus.<br />
Allerdings ist Rot im Farbspektrum von Standard-LED-Leuchten unzureichend enthalten. Die<br />
WOLF-LED-Technologie «Daylight Evolution» schafft nun Abhilfe.<br />
Farbwiedergabe einer Standard-LED mit einem Wert von Ra >80 im Vergleich zu einer<br />
High-CRI-LED mit Ra >95.<br />
Seit der Vorstellung der WOLF-LED-Technologie<br />
«Light Evolution» auf der Automechanika<br />
2014 hat sich diese Art der<br />
Beleuchtung zum Standard in der Kabinenausrüstung<br />
entwickelt. Neben der<br />
Energieeinsparung ist die deutlich verbesserte<br />
Ausleuchtung der Kabine der<br />
grösste Vorteil für den Anwender. Die<br />
Farbwiedergabe der herkömmlichen<br />
LED-Leuchten weist allerdings einen<br />
kleinen Schönheitsfehler auf: Im Farbspektrum<br />
des abgegebenen Lichtes der<br />
Standard-LED-Leuchten ist Rot nur sehr<br />
unzureichend enthalten. Eine farbgetreue<br />
Beurteilung der Lackierung kann<br />
deshalb nur im Aussenbereich bei Tageslicht<br />
oder mithilfe einer «Tageslicht-<br />
Handleuchte» in der Lackierkabine<br />
durchgeführt werden.<br />
Sonne ist Referenz für optimale<br />
Farbwiedergabe<br />
Je nachdem, von welcher Lichtquelle wir<br />
ausgehen, werden Farben unterschiedlich<br />
dargestellt. Unter Kunstlicht erscheint<br />
die Farbe somit anders als bei<br />
Tageslicht im Freien. Die Lichtqualität<br />
wird durch den<br />
Farbwiedergabeindex<br />
CRI (Colour<br />
Rendering Index)<br />
angegeben. Dieser<br />
dient als Masseinheit<br />
für die<br />
Wiedergabe von<br />
Farben bei unterschiedlichen<br />
Lichtverhältnissen<br />
im<br />
Vergleich zu der<br />
Farbwiedergabe<br />
bei Sonnenlicht. Je<br />
höher der CRI-<br />
Wert, desto natürlicher<br />
werden Farben<br />
empfunden; je<br />
geringer, desto<br />
mehr werden sie<br />
durch die Lichtquelle<br />
verfälscht.<br />
Da die Sonne als<br />
Referenz für die optimale Farbwiedergabe<br />
dient, hat sie einen CRI-Wert von Ra<br />
100. Herkömmliche LED-Leuchten besitzen<br />
einen CRI von Ra >80, eine klassische<br />
Glühlampe mit Klarglas hingegen fast Ra<br />
100.<br />
Die perfekte Lösung bietet nun die neue<br />
WOLF-LED-Technologie «Daylight Evolution».<br />
Durch die Verwendung von High-<br />
CRI-LED-Modulen mit einem Index von<br />
Ra >95 bekommen Lackierer sozusagen<br />
Tageslicht in die Lackierkabine. Beim Farbabgleich<br />
kann man nun bereits in der<br />
Lackierkabine erkennen, wie das Ergebnis<br />
im Freien aussehen wird.<br />
Die WOLF-LED-Technologie «Daylight Evolution»<br />
wird optional zur WOLF-LED-Technologie<br />
«Light Evolution» oder zur Standard-Leuchtstoffröhre<br />
angeboten. ●<br />
Jürgen Sterzik<br />
Farbvergleich einer herkömmlichen LED (links im Bild) mit einer<br />
High-CRI-LED (rechts).<br />
14 carrossier Nr. 5 / August <strong>2020</strong>
Lackiererei<br />
Schwerpunkt Lackierkabinen<br />
Paint PerformAir von AkzoNobel<br />
Schon 50 Kunden überzeugt<br />
Der Paint PerformAir (PPA) ist die Antwort auf den steigenden Kostendruck in den Werkstätten. Seine vier<br />
herausragenden Eigenschaften, die gezielt externe Einflussfaktoren ausgleichen, die den Lackierprozess<br />
fehleranfälliger oder schwieriger machen können, scheinen einen Nerv getroffen zu haben: Bereits im<br />
ersten halben Jahr nach der Einführung verzeichnet AkzoNobel 50 begeisterte Kunden.<br />
Armin Dürr, Technical Manager AkzoNobel<br />
VR DACH, erklärt, warum: «Mit dem<br />
PPA werden wir dem wachsenden Bedarf<br />
an standardisierten Prozessen gerecht.<br />
Wir bringen die Automatisierung in die<br />
Lackierkabine, und das mit und für den<br />
Lackierer! Es geht nicht darum, den Lackierer<br />
zu ersetzen. Im Gegenteil, es stehen<br />
die Unterstützung und die Verbesserung<br />
seiner Arbeitsbedingungen im<br />
Mittelpunkt dieser Technologie.»<br />
Der PPA besitzt vier spezialisierte Eigenschaften:<br />
Er erhält ladungsfreie Oberflächen,<br />
temperiert und befeuchtet die<br />
Druckluft und macht den Lackierer unabhängig<br />
von Umgebungstemperatur und<br />
bestehender Luftfeuchtigkeit.<br />
Die Vorteile in den einzelnen Prozessschritten<br />
››<br />
Durch die Befeuchtung der Druckluft<br />
bleibt – nach Anwendung der Ionisierungspistole<br />
– die Oberfläche während<br />
des gesamten Lackierprozesses entladen.<br />
››<br />
Die Druckluft an der Spritzpistole wird<br />
je nach Voreinstellung auf ca. 40 ° C<br />
erwärmt. Dies sorgt für kürzere Ablüftund<br />
Trockenzeiten, einen weicheren<br />
Spritzstrahl und damit für weniger<br />
Overspray und für besser verlaufende<br />
Oberflächen.<br />
››<br />
Bei gleichzeitigem Einsatz von lufttrocknenden<br />
Klarlacken kann auf das Aufheizen<br />
der Kabine verzichtet werden.<br />
››<br />
Durch die kontrollierte und standardisierte<br />
Erwärmung und Befeuchtung der<br />
Druckluft schafft der Paint Perform Air<br />
immer optimale Bedingungen in der Lackierkabine.<br />
Die gleichbleibend sehr guten Bedingungen<br />
in der Kabine erzielen immer die<br />
gleichen, schnellen und erstklassigen<br />
Lackierergebnisse, und das bedeutet<br />
auch höchste Prozesssicherheit im gesamten<br />
Ablauf. Mit<br />
dem PPA gewinnt<br />
der Lackierfachbetrieb<br />
also entscheidende<br />
Vorteile, die<br />
sich nicht nur auf<br />
die Leistung der<br />
Lackierer, sondern<br />
auf die gesamten<br />
Energie- und Prozesskosten<br />
des<br />
Betriebes auswirken.<br />
Die Einsparmöglichkeiten<br />
in<br />
Zahlen<br />
››<br />
Erhöhung<br />
Kabinenkapazität<br />
durch Verkürzung von<br />
Ablüft- & Trocknungs zeiten 20 – 35 %<br />
››<br />
Basislack 20 – 35 %<br />
››<br />
Konventioneller Klarlack 10 – 15 %<br />
››<br />
Feuchtigkeitshärtender<br />
Klarlack 20 – 30 %<br />
››<br />
Energiekosten senken<br />
durch Trocknung* 80 – 100 %<br />
*nur bei feuchtigkeitshärtenden Lacken<br />
››<br />
Einsparung von Finishkosten10 – 25 %<br />
Der PPA erfüllt die individuellen<br />
Bedürfnisse der Betriebe<br />
Entwickelt wurden – auf die unterschiedlichen<br />
Bedürfnisse der Betriebe ausgerichtet<br />
– eine mobile und eine stationäre<br />
Anlage. Die mobile Anlage ist manövrierbar<br />
und kann mit einem Multifunktionsarbeitsplatz<br />
oder mit einer Kabine zum<br />
Einsatz kommen. Die stationäre Anlage<br />
wird in der Wand der Spritzkabine eingebaut.<br />
Über das Display können die Anlagen<br />
sehr einfach bedient werden. Es gibt<br />
vier Schaltmöglichkeiten: Heizung ein und<br />
aus sowie Feuchtigkeit ein und aus. Das<br />
Gerät sollte morgens gleich angeschaltet<br />
Der PPA bringt die Automatisierung in die Lackierkabine.<br />
werden. Beim Hochfahren macht es einen<br />
Selbstcheck und prüft automatisch alle<br />
Parameter, der Status wird dann im Display<br />
angezeigt. Die Vorteile mit dieser<br />
Lackiermethode liegen in der gleichbleibenden<br />
Feuchtigkeit und Wärme. Durch<br />
die gleichbleibende Wärme und die konstante<br />
Befeuchtung wird eine erstklassige<br />
Verspritzbarkeit erreicht. Auf einen zusätzlichen<br />
Aktivator kann verzichtet werden<br />
und das Lackierergebnis besitzt eine<br />
hervorragende Deckkraft.<br />
●<br />
ZVG<br />
Sehen, was möglich ist, im neuen Movie<br />
unter youtu.be/-TtyY_it5r0 oder Kamera im<br />
Smartphone aktivieren, auf diesen Code<br />
zielen und dem Link folgen.<br />
carrossier Nr. 5 / August <strong>2020</strong>15
Lackiererei<br />
Schwerpunkt Lackierkabinen<br />
SEHON baut Energiemanagement für <strong>Carrossier</strong>s aus<br />
Lackierkabinen mit BHKW<br />
Energiesparen und Energiemanagement gehören seit vielen Jahren zum Produktportfolio des deutschen<br />
Lackieranlagenherstellers SEHON. Das Unternehmen hat sich zum Spezialisten entwickelt, wenn es<br />
darum geht, möglichst energiearme Spritzkabinen und Trockner auf den Markt zu bringen.<br />
SEHON-Energiemanagement-Zentrale in Lackierbetrieb.<br />
Blockheizkraftwerk für Carrosserie- und Lackierbetriebe.<br />
Schon frühere Anlagengenerationen von<br />
SEHON glänzten durch beispielhaft niedrigen<br />
Energieverbrauch, indem sie bis zu<br />
80 Prozent weniger Energie benötigten<br />
als die meisten Standardkabinen anderer<br />
Anbieter. Das liegt daran, dass gerade die<br />
Schweiz und Deutschland besonders<br />
hohe Anforderungen an den Schutz von<br />
Natur und Umwelt – also an Green Technology<br />
– stellen.<br />
Ebenfalls führend ist SEHON nach eigenen<br />
Angaben bei der energetischen Sanierung<br />
von Bestands- und Altanlagen.<br />
Die Nachfrage, bestehende Lackierkabinen<br />
– unabhängig von der Marke und<br />
dem Hersteller – von SEHON auf den<br />
neuesten Stand der Technik bringen zu<br />
lassen, ist gross. In Deutschland wird die<br />
Energiesparende SEHON-Lackierkabine.<br />
Energiemodernisierung bestehender Lackieranlagen<br />
grosszügig durch den Staat<br />
gefördert, sodass Carrosserie- und Lackierbetriebe<br />
gerne in energetische Sanierung<br />
investieren.<br />
Optimierungspotenzial bei<br />
bestehenden Anlagen<br />
An den meisten bestehenden Spritzkabinen<br />
und Trocknern gibt es eine Vielzahl<br />
von Stellschrauben, durch die der<br />
Energieverbrauch und damit auch der<br />
CO₂-Ausstoss stark reduziert werden<br />
kann. Dabei scheut sich der Kabinenhersteller<br />
auch nicht, bis ins letzte Detail<br />
der Anlagentechnologie zu gehen, um<br />
ein Maximum an Einsparungen herauszuholen.<br />
Je nach Alter der zu modernisierenden<br />
Lackierkabine, können schon moderne<br />
Motoren, eine aktuelle Steuerungstechnik,<br />
der Einbau eines Hochleistungs-<br />
Wärmerückgewinnungssystems und<br />
perfekte Filtersysteme enorme Einsparungen<br />
bringen. Viele alte Kabinen laufen<br />
beispielsweise permanent unter<br />
Volllast, verbrauchen also durchgehend<br />
die maximale Energie. SEHON sorgt dafür,<br />
dass der Energieverbrauch zukünftig<br />
abhängig von der Betriebsart in der<br />
Lackierkabine (Einrichten, Lackieren,<br />
Stoppen, Trocknen) gesteuert wird.<br />
Sowohl beim Neubau als auch bei der<br />
Sanierung von Betrieben wünschen sich<br />
immer mehr Kunden, dass nicht nur der<br />
Energieverbrauch der Anlagen im Fokus<br />
steht, sondern der Energieverbrauch<br />
des gesamten Carrosserie- und Lackierbetriebs.<br />
Das hat dazu geführt, dass<br />
SEHON von sehr vielen Betrieben gebeten<br />
wird, nicht nur die Anlagen energiearm<br />
zu gestalten. Ein Hauptwunsch ist,<br />
den gesamten Betrieb unter die Lupe zu<br />
nehmen, zu modernisieren und von<br />
Fremdenergie weitgehend unabhängig<br />
zu machen. Dafür bietet SEHON ein<br />
ganzheitliches Energiekonzept, in dem<br />
ein kundeneigenes BHKW (Blockheizkraftwerk)<br />
ein wesentlicher Schlüssel<br />
zur betrieblichen Energiewende ist. Je<br />
nach den mit dem Kunden vereinbarten<br />
Massnahmen müssen am Ende nur noch<br />
10 bis 25 Prozent der früher im Gesamtunternehmen<br />
(nicht nur bei Lackieranlagen)<br />
benötigten Energie zugekauft<br />
werden. In einigen Betrieben kann der<br />
Überhang an selbst erzeugter Energie<br />
sogar noch weiterverkauft werden.<br />
sehon-lackieranlagen.de<br />
●<br />
Michael Teschke<br />
16 carrossier Nr. 5 / August <strong>2020</strong>
Lackiererei<br />
Schwerpunkt Lackierkabinen<br />
ESA<br />
Für jeden Carrosseriebetrieb die passende Lösung<br />
Maximale Effizienz und Bedienerfreundlichkeit<br />
sind entscheidende Argumente,<br />
wenn es um die Anschaffung einer neuen<br />
Lackiereinrichtung geht. Tricon, italienischer<br />
Hersteller und langjähriger Partner<br />
der ESA, konzentriert sich bei der Entwicklung<br />
der Lackierkabinen, Vorbereitungsplätze<br />
und Farbmischlabors auf genau<br />
diese Bereiche. Dank dem intensiven Austausch<br />
mit den Werkstätten werden technologisch<br />
hochstehende Lösungen erarbeitet,<br />
die exakt den Bedürfnissen der<br />
Lackierprofis entsprechen. Daraus resultieren<br />
ergonomische Arbeitsplätze, in denen<br />
jeder Arbeitsgang einfach, speditiv und<br />
effizient abgewickelt werden kann. Durch<br />
die Digitalisierung der Steue rung werden<br />
nicht nur die Bedienung und die Überwachung<br />
aller Prozesse erleichtert, sondern<br />
auch der Verbrauch von Strom und Gas<br />
wird erheblich reduziert. Die ESA bietet bei<br />
allen Carrosserieprojekten, ob für PWoder<br />
LKW-Werkstätten, eine umfassende<br />
Beratung an. Diese führt von der Aufnahme<br />
Entdecken Sie die<br />
ESA-Teilevielfalt<br />
››<br />
Riesige Auswahl an Service- und Verschleissteilen<br />
– über 500 000 bestellbare<br />
Artikel unter esa.ch<br />
››<br />
Verschiedene Preis- und Markenkategorien<br />
– ideal für die zeitwertgerechte<br />
Reparatur<br />
››<br />
Ausserordentlich günstige Preise und<br />
jeden Donnerstag 10 % Zusatzrabatt<br />
››<br />
Direktbestellung ohne Umwege, zuverlässige<br />
Tourenplanung mit mehrmals<br />
täglicher Belieferung<br />
››<br />
Im ESA-Teilesuchkatalog finden Sie Artikel<br />
wie zum Beispiel Fahrwerkteile,<br />
Bremsen, Kupplungen, Abgassysteme,<br />
Aufhängungen und vieles mehr.<br />
des Bedarfs und dem Erstellen der Zeichnungen<br />
bis hin zur Montage der Einrichtungen,<br />
einschliesslich aller Peripheriegeräte<br />
wie Absauganlagen, Trocknungssysteme<br />
und Hebebühnen.<br />
esa.ch ●<br />
Informieren<br />
Sie sich jetzt<br />
Kontaktieren Sie noch heute<br />
Ihre ESA-Geschäftsstelle!<br />
Ihre ESA – Ihre Partnerin<br />
für eine erfolgreiche Carrosserie<br />
Sämtliche Investitions- und Verbrauchsgüter schnell und sicher aus einer Hand.<br />
carrossier Nr. 5 / August <strong>2020</strong>17
Aktive Branche<br />
Automechanika<br />
Automechanika<br />
Digitaloffensive im September<br />
Die Automechanika bietet allen,<br />
die im September gerne persönlich<br />
nach Frankfurt gekommen<br />
wären, neue digitale Möglichkeiten<br />
der Vernetzung. Ab 10. September<br />
läuft unter sneak-preview.automechanika-frankfurt.<br />
com eine Serie von Online-Weiterbildungen<br />
für Werkstätten.<br />
Aus serdem finden Besucher<br />
der Webseite aktualisierte Unternehmensprofile<br />
der Aussteller.<br />
Wer das neue Tool «Connect»<br />
in der Automechanika- App<br />
nutzt, kann mit anderen Garagenprofis<br />
direkt in Kontakt<br />
treten. Die während der Automechanika<br />
Frankfurt besucherstärkste<br />
Veranstaltung, der<br />
Schadentalk, findet in diesem<br />
Jahr als Web-TV-Sendung<br />
statt. Am 10. September um<br />
17 Uhr eröffnet der Talk, an dem<br />
führende Entscheider des Unfallreparaturmarktes<br />
teilnehmen,<br />
die Online-Veranstaltungsreihe.<br />
Im Mittelpunkt der<br />
Diskussion stehen die Folgen<br />
der Pandemie für den Unfallschadenmarkt.<br />
Auf den Schadentalk<br />
folgen rund zwanzig<br />
kostenlose Online-Events bis<br />
einschliesslich November <strong>2020</strong>,<br />
welche die Automechanika zusammen<br />
mit Fachverlagen und<br />
Partnern aus der In dustrie plant.<br />
So finden Live-Workshops,<br />
Coachings, Video-Tu torials,<br />
Die während der Automechanika Frankfurt besucherstärkste Veranstaltung,<br />
der Schadentalk, findet in diesem Jahr als Web-TV-Sendung statt.<br />
Podcasts und Exper ten gespräche<br />
zu folgenden Themen<br />
statt: Classic-Cars-Reparatur,<br />
Radar- und kamerabasierte<br />
Fahrer assistenzsysteme bei<br />
Nutzfahrzeugen, Digitales Unternehmen<br />
Werkstatt, Unfallschadeninstandsetzung,<br />
Reparatur<br />
lackierung und Finish,<br />
Carrosserie-Ausbeultechniken<br />
sowie Füge- und Trenntechniken<br />
und DAT-Schadenkosten<br />
Kalkula tion und digitale Kommunikation.<br />
●<br />
DIE ZUKUNFT<br />
BEGINNT BEI SATA MIT EINEM<br />
Die revolutionäre<br />
SATAjet X 5500<br />
Das Dream-Team: In Pistole und Düsensatz neu konzipierte<br />
und perfekt synchronisierte Luftleitgeometrie für eine perfekte<br />
Materialverteilung, optimierte Zerstäubung und präzise<br />
Strahlform. Und all das mit Materialersparnis, butterweicher<br />
und geräuschreduzierter Applikation.<br />
Zwei Strahlgeometrien sind pro Düsengröße verfügbar und<br />
erlauben wahlweise mehr Kontrolle oder Geschwindigkeit,<br />
Anpassung des Düsensatzes an Temperatur und Luftfeuchtigkeit.<br />
SATAjet X 5500 Erklärvideo<br />
www.sata.com/x5500io<br />
STRAHLFORMEN<br />
Bisher: Beispiele Strahlformen<br />
1.1 1.2 W 1.3 1.4<br />
Neu mit SATAjet X 5500<br />
Strahlform I-Düse HVLP/RP<br />
1.1 I 1.2 I 1.3 I 1.4 I 1.5 I<br />
(nur HVLP)<br />
Strahlform O-Düse HVLP/RP<br />
1.1 O<br />
1.2 O<br />
1.3 O<br />
1.4 O 1.5 O<br />
(nur HVLP)<br />
SATA Düsenfinder App<br />
www.sata.com/nozzlefinder<br />
Vertrieb durch:<br />
Akzo Nobel Car Refinishes AG,<br />
8344 Bäretswil<br />
AMAG Import AG, 8107 Buchs ZH<br />
André Koch AG, 8902 Urdorf<br />
Axalta Coating Systems GmbH, Cromax © ,<br />
8424 Embrach<br />
Belfa AG, 8152 Glattbrugg<br />
Glas Trösch AG / Carbesa, 4702 Oensingen<br />
CH Coatings AG, 4133 Pratteln<br />
ESA-Einkaufsorganisation, 3401 Burgdorf<br />
Hänni Autoteile GmbH, 3322 Schönbühl<br />
R-M Autoreparaturlacke, 8808 Pfäffikon SZ<br />
JASA AG<br />
8957 Spreitenbach<br />
www.jasa-ag.ch
Aktive Branche<br />
Berner Fachhochschule / Solera Holdings<br />
Berner Fachhochschule<br />
Neuer Fachbereichsleiter Automobil- und Fahrzeugtechnik<br />
Peter Affolter, neuer Leiter des<br />
Fachbereichs Automobil- und<br />
Fahrzeugtechnik der BFH: «Nachhaltigkeit,<br />
Digitalisierung und<br />
Fahrzeugtechnik verbinden – das<br />
fasziniert mich!»<br />
Nach über drei Jahrzehnten an<br />
der BFH geht Bernhard Gerster,<br />
Fachbereichsleiter Automobil-<br />
und Fahrzeugtechnik, in<br />
den Ruhestand. Sein Nachfolger<br />
Peter Affolter ist seit November<br />
2014 an der Berner<br />
Fachhochschule (BFH) als Professor<br />
für Fahrzeugelektrik<br />
und -elektronik tätig. Seit August<br />
2015 ist er zudem Leiter<br />
des Instituts für Energie- und<br />
Mobilitätsforschung (IEM) der<br />
BFH und forscht an Lösungen<br />
für die technischen Herausforderungen<br />
der nachhaltigen<br />
und automatisierten Mobilität<br />
der Zukunft. Der gelernte Radio-<br />
und Fernsehelektriker hat<br />
sein Studium als Elektroingenieur<br />
HTL 1997 an der Ingenieurschule<br />
in Biel erfolgreich abgeschlossen.<br />
Sein beruflicher<br />
Werdegang führte ihn über<br />
verschiedene Anstellungen als<br />
Entwickler und Projektleiter in<br />
der Maschinen- und Prozessautomation.<br />
Zuletzt baute er<br />
eine neue Abteilung für Produktionsinformatik<br />
innerhalb<br />
der Swatch Group auf. Parallel<br />
zu seinem beruflichen Engagement<br />
hat er auch zwei Unternehmen<br />
im Bereich von neuen<br />
Technologien gegründet, zuletzt<br />
ein Spin-off der BFH, wo<br />
er als Verwaltungsratspräsident<br />
Einsitz hat.<br />
Bernhard Gerster hatte auch<br />
die Leitung des Labors für<br />
Fahrzeugmechanik und -sicherheit<br />
inne, einen Teilbereich<br />
des Instituts für Energieund<br />
Mobilitätsforschung (IEM)<br />
der BFH. Hier übernimmt ab<br />
1. August Raphael Murri, der<br />
zurzeit als Bereichsleiter passive<br />
Sicherheit beim Dynamic<br />
Test Center (DTC) tätig ist. ●<br />
Im Labor für Fahrzeugmechanik<br />
und -sicherheit wird<br />
Raphael Murri der Nachfolger<br />
von Bernhard Gerster.<br />
Solera Holdings<br />
Künstliche Intelligenz<br />
zur Schadensabwicklung<br />
Solera, ein Unternehmen für Daten- und Softwarelösungen für das<br />
Risiko- und Asset-Management in der Versicherungs- und Autoindustrie,<br />
zu dem auch Audatex (Schweiz) GmbH gehört, stellte Ende<br />
Juni die nächste Generation von Qapter vor, einer Workflow-Lösung<br />
zur Fahrzeug-Schadensabwicklung unter Einsatz von künstlicher<br />
Intelligenz (KI).<br />
Die patent-angemeldete Technologie stelle laut Solera die branchenweit<br />
einzige, global erhältliche End-to-End-Lösung zur vollen<br />
Digitalisierung des modernen Schadensfall-Workflows bereit. Die<br />
KI des Unternehmens sei in der Lage, beschädigte Teile zu erkennen,<br />
die Art und die Schwere des Schadens zu bestimmen, die entsprechenden<br />
Reparaturen durch den Automobilhersteller zu beschreiben<br />
und auf Basis dieser vordefinierten Reparaturen einen Kostenvoranschlag<br />
aufzustellen. Automations-Tools verbessern den<br />
Workflow bei der Sichtung von Schäden, beschleunigen die Prüfung<br />
der Fotos vom Schaden, sorgen für eine besonders schnelle Identifikation<br />
von Totalschäden und unterstützen die Bestimmung der<br />
besten Vorgehensweise bei reparaturfähigen Fahrzeugen. Diese<br />
Fähigkeiten bedeuten eine Zeitersparnis, Beschleunigung der Schadensabwicklung<br />
und eine Verkürzung der Laufzeit von Schadensfällen<br />
für Versicherungsunternehmen, Carrosseriewerkstätten,<br />
Experten und Fahrzeugbesitzer.www.qapter.com<br />
KLEB- UND<br />
DICHTSTOFFE<br />
FÜR KAROSSERIE UND LACK<br />
• Kompromisslose Überlackierung<br />
Sowohl “nass in nass” als auch nach der Hautbildung<br />
hervorragend überlackierbar<br />
• Perfekte Haftung<br />
Dauerhafte, verlässliche Verbindung<br />
ohne Primer<br />
• Einfache Verarbeitung<br />
Kurzer Fadenabriss, gute Standfestigkeit,<br />
problemlos zu verstreichen, glätten und spachteln<br />
• Vielseitige Anwendungen<br />
Durch Sprühen, Pinseln oder Raupenauftrag<br />
eine einwandfreie Nachstellung der Originalstruktur<br />
www.sika.ch<br />
carrossier Nr. 5 / August <strong>2020</strong>19
Aktive Branche<br />
Spies Hecker / Standox<br />
Spies Hecker<br />
Fünf Schritte für mehr Nachhaltigkeit<br />
Spies Hecker unterstützt<br />
Carrosserie- und Lackierfachbetriebe<br />
dabei, «grün» zu<br />
denken und ihren Energieverbrauch<br />
zu senken, und nennt<br />
fünf Punkte, um den ökologischen<br />
Fussabdruck zu verbessern:<br />
››<br />
Evaluierung: Der erste<br />
Schritt beinhaltet eine ganzheitliche<br />
Bewertung der<br />
bestehenden Geschäftspraktiken.<br />
Dazu gehört eine<br />
sorgfältige Bestandsaufnahme<br />
der verwendeten<br />
Produkte und der Prozesse.<br />
››<br />
Energiesparprodukte: Eine<br />
Produktreihe wie beispielsweise<br />
Speed-TEC von Spies<br />
Hecker ermöglicht schnelle<br />
und energiesparende Reparaturen<br />
mit einem ausgezeichneten<br />
Ergebnis.<br />
››<br />
Training: Das Umweltbewusstsein<br />
sollte im ganzen<br />
Lackierfachbetrieb verankert<br />
werden. So wichtig wie<br />
die Wahl energieeffizienter<br />
Lacksysteme ist es, den Reparaturlackierer<br />
in der Anwendung<br />
der Produkte und<br />
des Zubehörs zu schulen.<br />
››<br />
Reduzierung und Entsorgung<br />
von Sonderabfällen: Etiketten<br />
und Datenblätter enthalten<br />
Informationen bezüglich<br />
der korrekten Entsorgung.<br />
››<br />
Die richtige Partnerwahl:<br />
Für Lackierfachbetriebe ist<br />
es massgebend, sich mit Organisationen<br />
zusammenzutun,<br />
die sie in ihren Bemühungen,<br />
ein umweltbewusst<br />
handelndes Unternehmen<br />
zu werden, bestärken, unterstützen<br />
und fördern. ●<br />
Ausziehbare Hallen und<br />
Tunnels von Bieri<br />
Schaffen Sie flexiblen und<br />
mobilen Raum.<br />
Das Speed-TEC-Produktsortiment<br />
von Spies Hecker reduziert<br />
Prozesszeiten.<br />
Die zusammenschiebbaren<br />
Strukturen sind eine<br />
zuverlässige Alternative zu<br />
festen Bauten.<br />
Die beweglichen<br />
Unterstände sind flexibel<br />
einsetzbar und können mit<br />
ein paar Handgriffen mittels<br />
arretierbarem Scherensystem<br />
verstellt werden.<br />
Standox-Klarlack-Additiv Brillantorange<br />
Reparaturlösung für den<br />
Orange-Trend<br />
Mit dem Klarlack-Additiv KA680<br />
Brillantorange bieten die Lack -<br />
experten von Standox perfekt<br />
abgestimmte Produkte für die<br />
Reparatur des Renault-Farbtons<br />
Orange Valencia (EBQ) mit eingefärbtem<br />
Klarlack.<br />
Standox hat sein Sortiment<br />
um das neue Klarlack-Additiv<br />
KA680 Brillantorange erweitert<br />
und ermöglicht somit<br />
die fachgerechte Reparatur<br />
hochchromatischer Orangetöne:<br />
Den anspruchsvollen<br />
Farbton Renault Orange Valencia<br />
(EQB), der aktuell mit<br />
dem neuen Renault Clio 5<br />
eingeführt wird, können Reparaturlackierer<br />
mit dem<br />
neuen Additiv verlässlich instand<br />
setzen.<br />
Orange ist gerade im Bereich<br />
Elektromobilität angesagter<br />
denn je. Opel stellte beispielsweise<br />
seinen neuen Corsa-e<br />
und BMW seinen futuristischen<br />
Hybrid-Wagen Vision M Next in<br />
dem leuchtenden Farbton vor.<br />
Die Farbtonformel für den Renault-Farbton<br />
finden Lackierer<br />
ab sofort in der Standox-Farbtonsoftware<br />
Standowin iQ.<br />
Im Standox-Online-Ratgeber<br />
Standopedia sind unter www.<br />
standox.de/standopedia ausserdem<br />
kostenfrei praktische<br />
Hinweise zur professionellen<br />
Reparatur von 2-Schicht-Lackierungen<br />
mit eingefärbten<br />
Klarlacken verfügbar. ●<br />
20 carrossier Nr. 5 / August <strong>2020</strong>
Aktive Branche<br />
Jarowa AG und André Koch AG / AkzoNobel Car Refinishes AG<br />
Jarowa AG und André Koch AG<br />
Digitale Plattform für Fahrzeugschadenabwicklungen<br />
Jarowa, Spezialistin für digitale<br />
Netzwerke, und die André<br />
Koch AG, Betreiberin des<br />
Netzwerks Repanet Suisse,<br />
kooperieren. Die Verankerung<br />
von ökologischen Reparaturen,<br />
kombiniert mit digitalen<br />
Prozessen, ermögliche Versicherungen<br />
und Leasing-Gesellschaften<br />
nicht nur nachhaltiger<br />
zu agieren, sondern<br />
gleichzeitig auch spürbar Kosten<br />
zu senken. Die digitalen<br />
Prozesse der Lösung seien<br />
zusätzlich optimal auf die Bedürfnisse<br />
der VersicherungsnehmerInnen<br />
und LeasingnehmerInnen<br />
ausgerichtet,<br />
um ein Best-in-Class-Kundenerlebnis<br />
zu bieten.<br />
Mit Jarowa Mobility erhält der<br />
Markt eine durchgängige, digitale<br />
Lösung, um alle Prozesse<br />
rund um die Schadenabwicklung<br />
effizient abwickeln zu können.<br />
Jarowa wird in der Versicherungsbranche<br />
bereits als<br />
Standard in den Bereichen<br />
«Gebäude & Handwerk», «Gesundheitswesen»<br />
und «Rechtsberatung»<br />
eingesetzt. Die Jarowa-Lösung<br />
Mobility verankert<br />
in den Prozessen zwei zentrale<br />
Elemente. Einerseits wird<br />
die Einhaltung von verhandelten<br />
Vorzugskonditionen durch<br />
Versicherungen und Leasing-<br />
Gesellschaften dank der einzigartigen<br />
Marktplatzlogik sichergestellt.<br />
Andererseits ist das<br />
Prinzip «Reparieren statt Ersetzen»<br />
in den Prozessen abgebildet.<br />
<strong>Carrossier</strong>s erhalten dadurch<br />
einfache, klare Prozesse<br />
kombiniert mit einer optimalen<br />
Unterstützung der Kommunikation<br />
mit Geschäftspartnern<br />
und Endkunden, was insgesamt<br />
den Koordinationsaufwand reduziert.<br />
●<br />
Andreas Akeret (CEO Jarowa AG, rechts) und Enzo Santarsiero (CEO<br />
André Koch AG) freuen sich auf eine partnerschaftliche Zusammenarbeit.<br />
AkzoNobel Car Refinishes AG<br />
Eriks Tech-Tipps –<br />
jetzt neu auf YouTube<br />
AkzoNobel-Techniker Erik van Dorp<br />
erklärt auf YouTube einzelne Abschnitte<br />
aus dem Lackierprozess.<br />
Wer schnell mal Hilfe braucht,<br />
ist bei Eriks Tech-Tipps genau<br />
richtig. In einfach nachvollziehbaren<br />
Schritten zeigt und<br />
erklärt der AkzoNobel-Techniker<br />
Erik van Dorp einzelne<br />
Abschnitte aus dem Lackierprozess.<br />
In seinen kurzen Videotipps<br />
klärt der Techniker<br />
dabei grundlegende Fragen,<br />
zum Beispiel: Wie entfette ich<br />
richtig? Wie finde ich raus,<br />
welche Füllergraustufe passt,<br />
und wie verhindere ich Fehler<br />
beim Auftrag von Wasserbasislack?<br />
Wer nichts verpassen<br />
möchte, abonniert den Akzo-<br />
Nobel-DACH-YouTube-Kanal.<br />
Einfach im YouTube-Suchfeld<br />
«akzonobel vr dach» eingeben,<br />
und schon finden sich unterhaltsame<br />
Videos, aktuelle<br />
Produktinformationen und natürlich<br />
Eriks Tech-Tipps. ●<br />
UHS 80<br />
Topmodernes UHS Klarlacksystem<br />
Keine Kompromisse<br />
Weniger Materialverbrauch<br />
gyso.ch<br />
HIER<br />
ZUM<br />
ANGEBOT<br />
carrossier Nr. 5 / August <strong>2020</strong>21
Aktive Branche<br />
Carrosserie Neuenhof AG / Ford / auto-i-dat<br />
Carrosserie Neuenhof AG<br />
Nach über 62 Geschäftsjahren<br />
an Baschnagel verkauft<br />
Von links: Mario Widmer, Leiter K & L, Urs Gottesleben, ehema liger<br />
Inhaber, Esmé Rockmann, Leiterin Finanzen/HR, und Andreas Grossmann,<br />
Geschäftsleiter.<br />
Nach über 62 erfolgreichen<br />
Geschäftsjahren verkaufte Urs<br />
Gottesleben die Carrosserie<br />
Neuenhof AG inklusive der<br />
Gewerbeliegenschaft an die<br />
Autocenter Baschnagel AG in<br />
Wettingen. Die über die Region<br />
hinaus bekannte Autocenter<br />
Baschnagel AG sichert die Arbeitsplätze<br />
sowie das fundierte<br />
Carrosserie- und Lackierhandwerk<br />
in den Bereichen Personenwagen,<br />
schwere Motorfahrzeuge<br />
im Kommunal- und<br />
industriellen Sektor sowie Car<br />
und Busse insbesondere des<br />
öffentlichen Verkehrs. Die Firma<br />
wird unter dem gleichen<br />
Namen Carrosserie Neuenhof<br />
AG weitergeführt.<br />
Mit Blick auf die wirtschaftlichen<br />
Perspektiven sei es der<br />
Käuferin ein besonderes Anliegen,<br />
die guten Geschäftsbeziehungen<br />
zu erhalten und<br />
die bisherigen Dienstleistungen<br />
Schritt für Schritt weiter<br />
auszubauen, heisst es in der<br />
entsprechenden Mitteilung.<br />
Für die Kunden der beiden<br />
Firmen ändere sich nichts.<br />
Sie werden nach wie vor an<br />
den beiden Standorten (Ringstrasse<br />
2, 5432 Neuenhof,<br />
und Landstrasse 151, 5430<br />
Wettingen) bedient.<br />
Qualität dank Erfahrung und<br />
Kompetenz: Für Carrosserie-,<br />
Lack- und Glasschäden steht<br />
ein vollumfängliches Schadenmanagement-Team<br />
zur<br />
Verfügung. Reparaturen nach<br />
Herstellervorgaben mit Originalteilen<br />
sowie eine lebenslange<br />
Garantie auf Carrosseriereparaturen<br />
bleiben eben falls<br />
weiterhin bestehen (swissgarant-zertifiziert).<br />
Eine partnerschaftliche<br />
Zusammenarbeit,<br />
wie bis anhin, mit<br />
Pri vat- und KMU-Kunden,<br />
Ver sicherungen, Leasingprovidern<br />
und Fleetpartnern stünden<br />
sowohl bei der Car rosserie<br />
Neuenhof AG wie auch<br />
bei der Autocenter Baschnagel<br />
AG im Zentrum. ●<br />
Ford<br />
Lackoptimierung mit künstlichem Vogelkot<br />
Bei Vogelkot auf dem Lack<br />
handelt es sich um eine mitunter<br />
recht hartnäckige und<br />
durchaus aggressive Verschmutzung.<br />
Die Ausscheidungen<br />
können der Fahrzeuglackierung<br />
im schlimmsten Fall<br />
sogar ernsthaft zusetzen.<br />
Ford-Fahrzeuge werden auch<br />
auf genau diese Eventualität<br />
getestet – mithilfe von künstlichem<br />
Vogelkot, der im Labor<br />
entwickelt wurde. Die Säuren<br />
des synthetischen Materials<br />
bilden die unterschiedlichen<br />
Rückstände der meisten europäischen<br />
Vogelarten ab. Auf<br />
speziell vorbereiteten Prüfplatten<br />
wird der künstliche<br />
Vogelkot bei 40, 50 und 60<br />
Grad in einem Ofen erhitzt, um<br />
die Lackoberflächen an ihre<br />
Grenzen zu bringen. Darüber<br />
hinaus werden die Lacke weiteren<br />
anspruchsvollen Tests<br />
unterzogen. So werden unter<br />
anderem Phosphorsäure, Seifenlauge<br />
und synthetische<br />
Pollen auf Prüfplatten aufgetragen,<br />
bevor diese eine halbe<br />
Stunde lang hohen Temperaturen<br />
von bis zu 80 Grad Celsius<br />
ausgesetzt werden.<br />
Durch die Feinabstimmung von<br />
Pigmenten, Füllstoffen und<br />
Additiven können Spezialisten<br />
auto-i-dat<br />
Boom bei den<br />
Occasionen<br />
Der Monat Juni war mit<br />
77 496 Halterwechseln der<br />
beste Monat in all den 30 Jahren,<br />
in denen auto-i-dat die<br />
monatlichen Handänderungen<br />
zählt. Zusammen mit dem<br />
brummenden Aftersales-Geschäft<br />
dürfte das Geschäftsjahr<br />
<strong>2020</strong> auch vor diesem<br />
Hintergrund nicht ganz so<br />
schlimm ausfallen wie ursprünglich<br />
befürchtet. Dies<br />
schreibt auto-i-dat im Juli-<br />
Newsletter. Im Interview<br />
äussert sich Datenspezialist<br />
René Mitteregger dazu: «Wir<br />
beobachten sämtliche Mutationen<br />
im Fahrzeugbereich.<br />
Die Lücken zwischen den<br />
Fahrzeugen auf den Occasionsplätzen<br />
werden grösser,<br />
der Markt trocknet täglich<br />
etwas mehr aus und bei den<br />
Neuwagen herrschen nach<br />
wie vor Engpässe bei der Lieferung.<br />
Für Händler ist das<br />
eine so schwierige wie ungewöhnliche<br />
Situation – sie<br />
könnten viel mehr verkaufen,<br />
weil die Nachfrage deutlich<br />
ansteigt, können aber nur<br />
bedingt liefern. Im Moment<br />
wird ein Aufspringen auf den<br />
Occasions-Boom aber nicht<br />
mehr viel bringen. Wer noch<br />
keine Occasionen auf dem<br />
Platz hat, dürfte zu spät dran<br />
sein. Die Gebrauchten werden<br />
knapper und damit der Einkaufspreis<br />
höher.»<br />
Ford testet die Lacke auch darauf.<br />
eine optimale Zusammensetzung<br />
des Lacks für bestmöglichen<br />
Schutz sicherstellen. ●
Die IG Swissgarant ist ein Zusammenschluss von Carrosseriebetrieben unter<br />
einem einheitlichen Label und verfolgt den Anspruch, die Marktführerschaft<br />
bezüglich Qualität und Service im Bereich Schadenmanagement<br />
und Instandstellung von beschädigten Automobilen zu behalten und<br />
weiter auszubauen. Jeder Swissgarant-Betrieb wird regelmässig von<br />
Swiss Safety Center (vormals TÜV Schweiz AG) und TÜV-Süddeutschland<br />
überprüft und nach erfolgreichem Audit und dem Nachweis von<br />
technisch perfekter Qualitätsarbeit nach Herstellerrichtlinien zertifiziert.<br />
Die Audits basieren auf der Methode der ISO-Zertifizierung.<br />
Der Vorstand der IG Swissgarant freut sich weitere führende Carrosseriebetriebe<br />
aufzunehmen, die Grundlagen dazu sind hier https://www.swissgarant.ch/anforderungen/<br />
zu finden.<br />
Aktuell gehören die folgenden zertifizierten Unternehmungen<br />
zur IG Swissgarant:<br />
• A5 Carrosserie, 4562 Biberist<br />
• Bürgin Rupperswil AG, 5102 Rupperswil<br />
• Gebr. Brem AG, 8917 Oberlukhofen<br />
• Carrosserie Bissig AG, 5626 Hermetschwil-Staffel<br />
• Flückiger AG, 4665 Oftringen<br />
• Jakob Hauser AG, 4665 Oftringen<br />
• Carrosserie Hauser AG, 8304 Wallisellen<br />
• Carrosserie Heckendorn AG, 4104 Oberwil<br />
• Leu Carrosserie + Spritzwerk AG, 41<strong>05</strong> Biel-Benken<br />
• Carrosserie Neuenhof AG, 5432 Neuenhof<br />
• Remund AG, 3215 Büchslen<br />
• Carrosserie Sauter AG, 4145 Gempen<br />
• Carrosserie Stocker AG, 8153 Rümlang<br />
Soeben erreicht uns die Mitteilung, dass die Carrosserie Neuenhof AG an die<br />
Autocenter Baschnagel AG, Wettingen verkauft wurde. Mitbesitzer Mario Widmer<br />
hat signalisiert, dass er mit der Carrosserie Neuenhof weiterhin bei Swissgarant<br />
bleiben möchte. Wir heissen die neuen Eigentümer in der IG Swissgarant herzlich<br />
willkommen.<br />
Küng Lackier & Carrosseriewerk AG in Näfels ist seit längerer Zeit nicht mehr<br />
Mitglied der IG Swissgarant. Trotz mehreren Aufforderungen wurden die Hinweise,<br />
welche eine Mitgliedschaft bei Swissgarant suggerieren, nicht entfernt.
Verein zur Förderung der Carrosserieberufe<br />
Der Verein bezweckt die Förderung und die Wahrung der Berufsinteressen im Carrosseriegewerbe. Der VFCB<br />
unterstützt mit seinen Mitteln die Berufs- und Weiterbildung der Carrosserieberufe.<br />
Goldpartner<br />
Fahrzeugexpertisen und Wertschätzungen<br />
Zusammen sind wir stark<br />
André Koch AG
Silberpartner<br />
Bronzepartner<br />
GCS Schweiz AG<br />
Zusätzliche Marken<br />
carrosserie suisse und der VFCB danken ihren Mitgliedern und Gönnern für die<br />
wertvolle Unterstützung zum Wohle der zukünftigen <strong>Carrossier</strong>s!
Technik<br />
Carrosseriereparatur<br />
Opel Insignia<br />
Leichter und stabiler<br />
Der Insignia B ist das letzte Modell der Rüsselsheimer, das noch unter der Führung des GM-Konzerns<br />
entwickelt wurde. Heute wird das Mittelklasse-Automobil weltweit angeboten. Die Aachener Karosserietage<br />
gaben Gelegenheit, sich Details anzusehen.<br />
Das Modell Insignia B ist das Opel-Flaggschiff<br />
für den europäischen Markt. Die<br />
Konstruktion ist im Vergleich zum Vorgängermodell<br />
deutlich leichter, etwas flacher<br />
in der Form und bietet dennoch mehr<br />
Platz im Innenraum. Seine Premiere feierte<br />
der Insignia B als Coupé-Limousine<br />
«Grand Sport» und als Kombi «Sports<br />
Tourer» auf dem Genfer Autosalon 2017.<br />
Opel bietet das Nachfolgemodell des Insignia<br />
A nicht mehr als Stufenheck-Limousine<br />
an. Allerdings gibt es eine um<br />
25 Millimeter höher gelegte Kombiversion,<br />
die zusätzlich mit einem Unterfahrschutz<br />
ausgerüstet ist – den «Country<br />
Tourer». Für die Motorisierung stehen<br />
Otto- und Dieselmotoren von 1,4 bis<br />
2,0 Liter Hubraum zur Verfügung, die der<br />
Kunde mit einem Front- oder Allradantrieb<br />
kombinieren kann. Die verschiedenen Modelle<br />
des Insignia messen in der Länge<br />
4897 bis 5004 Millimeter, in der Breite<br />
1863 bis 1871 Millimeter und in der Höhe<br />
1455 bis 1525 Millimeter. Der Radstand ist<br />
mit 2829 Millimetern bei allen Varianten<br />
gleich und damit 92 Millimeter grösser als<br />
beim Vorgänger. Das Leergewicht variiert<br />
von 1441 bis 1807 Kilogramm.<br />
Carrosseriestruktur<br />
Den Insignia B bauen die Rüsselsheimer<br />
Ingenieure auf der Plattform E2 von General<br />
Motors (GM) auf. Das Fahrzeug hat<br />
von den Entwicklern einen komplett neu<br />
konstruierten Oberbau bekommen. Der<br />
Insignia B ist modellspezifisch bis zu<br />
200 Kilogramm leichter als sein Vorgänger.<br />
Der Luftwiderstandskoeffizient (Cw-<br />
Wert) der Limousine beträgt 0,26.<br />
Der Opel Insignia B ist eine der letzten gemeinsamen Entwicklungen mit GM – Premiere 2017 auf der IAA in Frankfurt.<br />
26 carrossier Nr. 5 / August <strong>2020</strong>
Technik<br />
Carrosseriereparatur<br />
A- und B-Säule, dem Schweller und den<br />
vorderen Längsträgern.<br />
Generell haben die Rüsselsheimer jedes<br />
Bauteil auf seine maximale Optimierung<br />
bezüglich Fertigung, Materialauswahl,<br />
Beanspruchung im Lastpfad sowie Topologie<br />
und Steifigkeit überprüft. An einer<br />
unlackierten Rohbau-Carrosserie<br />
zeigen sich diese Konstruktionsmerkmale<br />
zum Beispiel an der Versteifung des<br />
Hinter wagens. Der stärkere hintere<br />
Dachquerträger und die Querverstrebungen<br />
zwischen den Radhäusern über<br />
den Boden hinten erhöhen die gesamte<br />
Festigkeit des Hinterwagens. Im Vorderwagen<br />
sorgen eine Verstärkung zwischen<br />
den Federbeindomen, die entlang<br />
der Stirnwand verläuft, sowie eine zusätzliche<br />
Anbindung zur A-Säule für erhöhte<br />
Festigkeit.<br />
Einblicke in den Carrosseriebau gewährten die Aachener Karosserie tage an einer Rohbaucarrosserie.<br />
Die Anteile der Stahlgüten in der Carrosseriestruktur<br />
betragen 33 Prozent Mild<br />
Steel, 24 Prozent High Strength Steel,<br />
1 Prozent Ultra High Strength Steel,<br />
32 Prozent Dual-Phasen- und Multi-Phasen-Steel<br />
sowie 10 Prozent warmumgeformte<br />
PHS-Stähle. Die Steifigkeit<br />
der Carrosserie konnte damit gegenüber<br />
dem Vorgängermodell um 23 Prozent<br />
verbessert werden. Das einzige Aluminiumbauteil<br />
ist die Motorhaube.<br />
Die weitverbreitete Weltmarktpräsenz<br />
des Insignia B zwang die Konstrukteure<br />
des Modells zu zahlreichen Kompromissen<br />
in der Carrosseriestruktur und der<br />
Gesamtausstattung. Der Insignia musste<br />
mit seinen Derivaten für China, Australien<br />
und Nordamerika die jeweiligen internationalen<br />
Anforderungen erfüllen. So mussten<br />
sich die Entwickler frühzeitig mit den<br />
jeweils gültigen Crashtests auseinandersetzen.<br />
Entsprechende Sicherheitskonzepte<br />
setzten sie im Carrosseriebau durch<br />
Verstärkungen, Materialveränderungen<br />
und / oder Festigkeitserhöhungen der<br />
Bauteile um – kurz: Ziel erreicht und im<br />
Crashtest Euro NCAP 2017 fünf Sterne<br />
abgeräumt!<br />
Viele Gleichteile<br />
Bei der Konstruktion strebten die Rüsselsheimer<br />
eine möglichst hohe Zahl an<br />
Gleichteilen im Carrosseriebau an, um die<br />
Produktions- und Fertigungskosten niedrig<br />
zu halten. Das Ergebnis zeigt sich unter<br />
anderem im vorderen Teil der Carrosserie:<br />
Hier ist bei allen Modellen vom<br />
Frontend bis kurz hinter die B-Säule eine<br />
identische Carrosseriestruktur zu finden.<br />
Modellspezifische Abweichungen setzen<br />
die Rüsselsheimer dann in der Aussenhaut<br />
der Carrosserie um.<br />
Für bestimmte Ländervarianten und deren<br />
Crashtest-Anforderungen haben die<br />
Ingenieure zusätzliche Verstärkungen<br />
integriert, beispielsweise im Bereich der<br />
Opel Insignia B<br />
Angebot für die Welt<br />
Materialeinsatz<br />
Den Insignia produziert Opel im Werk<br />
Rüsselsheim für alle verfügbaren Länder<br />
in Stahlbauweise. Nur die Motorhaube<br />
und das Crashsystem vorne und hinten,<br />
bestehend aus Crashboxen und Querträger,<br />
werden als Anbauteile aus Alu minium<br />
später an die Carrosserie geschraubt. Mit<br />
den unterschiedlichen Stahlgüten der<br />
Bleche und ihren varia blen Materialdicken<br />
können die Opel- Ingenieure Festigkeit,<br />
Leichtbau und Stabilität miteinander<br />
verbinden. Die vorderen Längsträger fertigen<br />
die Rüsselsheimer aus Tailored<br />
Blanks, die eine Festigkeit von DP 800<br />
aufweisen. Etwas höhere Festigkeiten<br />
verbaut Opel in den oberen Tunnelver-<br />
Durch seinen ehemaligen Entwicklungspartner<br />
GM wurde das Modell Insignia nicht<br />
nur für Europa, sondern auch für Kunden in<br />
Grossbritannien, China, Australien und<br />
Nordamerika konzipiert. Dort bieten es die<br />
Rüsselsheimer teilweise unter einem anderen<br />
Markennamen an. In den meisten europäischen<br />
Ländern ist der Insignia unter dem<br />
Namen Opel Insignia erhältlich. Im Vereinigten<br />
Königreich wird der Insignia B unter dem<br />
Markennamen Vauxhall verkauft. Der in<br />
Nordamerika und China angebotene Buick<br />
Regal basiert ebenfalls auf der zweiten Generation<br />
des Insignia. Den in diesem Fall<br />
TourX genannten Kombi bietet Opel ausschliesslich<br />
mit Allradantrieb an. In Australien<br />
werden Limousine und Kombi seit Frühjahr<br />
2018 als Holden Commodore verkauft<br />
und lösen damit das bisherige eigenständige<br />
Holden-Modell ab. Bereits nach zweieinhalb<br />
Jahren wurde das Modell einem Facelift<br />
unterzogen. Ende 2019 stellte Opel das<br />
Facelift für den Insignia B vor, das optisch<br />
eine neue Frontschürze und neue Scheinwerfer<br />
erhielt, wobei das Interieur jedoch<br />
unverändert blieb. Ab Mitte <strong>2020</strong> sollen die<br />
überarbeiteten Modelle ausgeliefert werden.<br />
Mit dem Facelift wurde auch angekündigt,<br />
dass die Variante Country Tourer eingestellt<br />
wird.<br />
carrossier Nr. 5 / August <strong>2020</strong>27
Technik<br />
Carrosseriereparatur<br />
riestruktur die Kräfte über den Schweller,<br />
die B-Säule und den mittleren Dachquerträger<br />
ableiten.<br />
Der Schweller hat eine Güte von MP 1000<br />
und wird «rolled formed» gefertigt. Die<br />
B-Säule besteht aus Tailored Blanks in<br />
PHS-Güte mit einer «Softzone» im oberen<br />
und unteren Bereich. Damit kann eine<br />
Verformung beziehungsweise die Aufnahme<br />
der Crash-Energie gezielt in diese<br />
Bereiche gesteuert werden.<br />
Die Anbindung der B-Säule oben an den<br />
Dachrahmen bzw. unten an den Schweller<br />
erfolgt mittels Punktschweissen. Der<br />
mittlere Dachquerträger, der die beiden<br />
B-Säulen gegeneinander abstützt, ist in<br />
der Materialgüte DP 800 ausgeführt.<br />
«Anhand des durchgängigen Einsatzes<br />
von virtuellen Entwicklungs- und numerischen<br />
Optimierungsverfahren ist es<br />
gelungen, die Masse der Carrosserie der<br />
Limousine (‹Grand Sport›) um 70 Kilogramm<br />
und die des Station Wagons<br />
(‹Sports Tourer›) um 68 Kilogramm gegenüber<br />
dem Vorgänger zu reduzieren»,<br />
heisst es hierzu von Opel.<br />
Der Blick auf die Bodengruppe zeigt deutlich die höchstfesten Blechteile (dunkel) und deren<br />
Funktion für die Steifigkeit in der A-Säule, Stirnwand und Schweller.<br />
Der Einblick am hinteren Radhaus: Hinter der Aussenhaut verbirgt sich eine Verstärkung für die<br />
D-Säule.<br />
stärkungen und dem Schweller innen und<br />
aussen – MP 1000.<br />
Die warmumgeformten Bleche mit der<br />
PHS-Güte finden sich zum Beispiel in der<br />
A- und B-Säule innen und aussen sowie<br />
als A-Säulen-Verstärkung. Die beiden<br />
Verstärkungen, die im vorderen Bereich<br />
«Boden Mitte» vom Übergang der Stirnwand<br />
zum Boden bis zum Fuss der<br />
B-Säule verlaufen, weisen eine variable<br />
Materialdicke auf und sind aus einem<br />
Tailored Rolled Blank gefertigt. Bei einer<br />
seitlichen Belastung muss die Carrosse-<br />
Leichtbau – wo möglich<br />
Die Leichtbaubestrebungen von Opel lassen<br />
sich schlecht überprüfen, zumal ein<br />
neues Modell anderen Vorgaben bezüglich<br />
Sicherheit, Fahrkomfort und Produktionskosten<br />
folgen muss. Ersichtlich ist<br />
der Einsatz von Aluminiumbauteilen, die<br />
Dünnblechstrategie und die veränderte<br />
Materialauswahl hin zu mehr höherfesten<br />
und höchstfesten Blechteilen. Allerdings<br />
erschwert die Abhängigkeit von länderspezifischen<br />
Ausführungen den Leichtbau,<br />
weil je nach Ausführung lokale Verstärkungen<br />
notwendig sind. Diese werden<br />
oftmals aus Platinen mit verschiedenen<br />
Materialgüten und variablen Wandstärken<br />
gestanzt und anschlies send umgeformt.<br />
Das Extra: Die Stirnwand wird teilweise<br />
mit einem speziellen Einleger versehen,<br />
der in Sandwichbauweise aufgebaut ist.<br />
Die Kombination aus Stahl-Kunststoff-<br />
Stahl schafft hierbei eine deutliche Geräuschreduzierung<br />
und bringt zusätzlich<br />
einen Gewichtsvorteil. Wenig Gewicht<br />
hat auch die neu entwickelte Motorhaube<br />
aus Aluminiumblech, die als aktive<br />
Haube bezüglich des Fussgängeraufpralls<br />
ausgelegt ist.<br />
Fügetechniken<br />
Wie bei einer Ganzstahl-Carrosserie nicht<br />
anders zu erwarten, ist die Insignia-Carrosserie<br />
überwiegend im Punktschweissverfahren<br />
mit 6360 Punkten gefügt. Zusätzlich<br />
bringt der Klebstoffauftrag<br />
Festigkeit in die Verbindung der Blechflansche.<br />
Der Klebstoffauftrag im Carrosseriebau<br />
wurde gegenüber dem Vorgängermodell<br />
um 30 Prozent erhöht.<br />
Einige wenige Fügeverbindungen stellen<br />
die Konstrukteure mittels Laserlöten oder<br />
Laserschweissen her – immer dort, wo die<br />
einseitige Zugänglichkeit in der Spann-<br />
28 carrossier Nr. 5 / August <strong>2020</strong>
Technik<br />
Carrosseriereparatur<br />
Auf Höhe des hinteren Radhauses bilden<br />
hochfeste Blechteile einen stabilen Torsionsring<br />
in der Carrosseriestruktur.<br />
technik oder Produktion es nicht anders<br />
ermöglicht. Die Dachplatine ist übrigens<br />
erstmals mittels Laserschweissen mit der<br />
Carrosseriestruktur verbunden. Pro Seite<br />
wird eine Naht von 155 Millimeter vollautomatisch<br />
gezogen, und es entsteht<br />
eine sehr schmale Dachregenrinne.<br />
Der Opel Insignia zählt sicherlich zu den<br />
unkomplizierten Fahrzeugen im Reparaturprozess.<br />
Die Verbindungstechniken<br />
sind einfach und bekannt. Jedoch sollten<br />
Die B-Säulen-Verstärkung aus PHS-Material wird am B-Säulen-Fuss mittels 18 Schweisspunkten<br />
an den Innenschweller gefügt.<br />
Werkstätten beziehungsweise Sachverständige<br />
die Stahlbleche, die unter der<br />
Aussenhaut als Verstärkungen dienen, im<br />
Schadenfall sorgfältig begutachten.<br />
Besonderes Augenmerk ist auch den sogenannten<br />
Baffles zu schenken, die zur<br />
Dämmung von Geräuschen und Vibrationen<br />
eingebaut werden. Die etwa 32 Akustikeinleger<br />
befinden sich in der A- und<br />
B-Säule unten, an der A-Säule im Übergang<br />
zum Dachrahmen, im Dachrahmen<br />
am Übergang zur D-Säule und im Schweller<br />
vorne.<br />
●<br />
Text und Bilder: Jürgen Klasing<br />
Die Materialgrafik zeigt Einbauorte und Mengenanteile der verschiedenen Blechgüten in der Carrosserie auf. (Grafik: Adam Opel GmbH)<br />
carrossier Nr. 5 / August <strong>2020</strong>29
Bildung<br />
Weiterbildungskonzept<br />
Das neue carrosserie-suisse-Kurskonzept<br />
Nationales und breit aufgestelltes<br />
Kursangebot für die Branche<br />
carrosserie suisse hat ein zukunftsweisendes nationales Weiterbildungskonzept entworfen, damit die<br />
Branche fit für die Zukunft wird. Dieses wird nun in Etappen umgesetzt; die ersten neuen Kurse starten<br />
bereits im Oktober <strong>2020</strong>.<br />
Mit verschiedenen Massnahmen und Änderungen schafft carrosserie suisse eine nationale, zukunftsweisende Weiterbildungsplattform.<br />
Die Carrosserie- und Autobranche befindet<br />
sich in einem Umbruch. Der sich immer<br />
stärker auswirkende Klimawandel<br />
wird zum Treiber für neue Technologien<br />
rund um die Mobilität. Junge Generationen<br />
und neue gesellschaftliche Trends<br />
bringen veränderte Verhaltensweisen<br />
und Erwartungen im Bereich der Mobilitätsdienstleistungen<br />
mit sich. Dies fordert<br />
die Branche und Anpassungen sind zwingend<br />
notwendig, um auch in Zukunft gut<br />
aufgestellt zu sein. Mit dem Ausbau des<br />
Weiterbildungsangebots will carrosserie<br />
suisse die Branche aktiv unterstützen und<br />
auf die kommenden Herausforderungen<br />
vorbereiten.<br />
Eine nationale Kursplattform<br />
Im Zentrum des neuen Systems steht<br />
dem <strong>Carrossier</strong> eine Kursplattform mit<br />
einer Vielzahl an Kursen zur Verfügung,<br />
auf welcher sich die Weiterbildungsangebote<br />
diverser Kursanbieter finden,<br />
die den Qualitätsanforderungen unserer<br />
Branche genügen. Alle sich auf der Plattform<br />
befindenden Kurse werden mit<br />
einem einheitlichen Verbandskursnachweis<br />
bestätigt.<br />
Eine solche nationale Kursplattform erleichtert<br />
den Zugang zum breit gestreuten<br />
Weiterbildungsangebot der Branche.<br />
Kurse müssen nicht mehr bei diversen<br />
Anbietern und Lieferanten «zusammengesucht»<br />
werden, sondern sind über<br />
die carrosserie-suisse-Plattform zentral<br />
auffindbar. Eine technische Lösung für die<br />
Plattform existiert bereits; das bestehende<br />
Kursmanagement-Tool wird entsprechend<br />
adaptiert.<br />
Zugang für alle<br />
Ein weiteres Ziel des neuen Kurskonzepts<br />
ist die Schaffung eines Weiterbildungssystems,<br />
das für alle und in möglichst<br />
allen Regionen zugänglich ist. Das bedeutet,<br />
dass das heute bestehende Kursangebot,<br />
das des Öfteren Weiterbildungen<br />
in Abhängigkeit von Lieferanten und<br />
Partnern anbietet, soweit als möglich<br />
30 carrossier Nr. 5 / August <strong>2020</strong>
geöffnet werden soll. Der Zugang soll<br />
nicht mehr nur produkt- oder lieferantenspezifisch<br />
erfolgen, sondern eben allen<br />
offen stehen. In Bereichen, wo dieser offene<br />
Zugang nicht umsetzbar ist, werden<br />
allenfalls ergänzende Kurse erarbeitet.<br />
Ein breiteres Angebot<br />
Geplant sind für das neue Kursangebot<br />
auch Förderkonzepte, in die der Verband<br />
selbst finanziell investiert. Ein konkretes<br />
Beispiel dafür ist das Kursprogramm «Vom<br />
Handwerker zum Unternehmer» (siehe<br />
Box), das bereits in Erarbeitung ist. Ein weiteres<br />
Angebot, der «Refresher ü-35»-Auffrischungskurs,<br />
und die Idee der Förderkonzepte<br />
werden in der nächsten Ausgabe<br />
des «carrossiers» vertieft vorgestellt.<br />
Eine weitere Neuerung im Kursangebot<br />
sind die sogenannten Themenkurse. Dafür<br />
werden aus schon bestehenden umfassenden<br />
Lehrgängen neue Kurse extrahiert.<br />
In kurzen Sequenzen sollen den<br />
Teilnehmern einzelne ausgewählte Inhalte<br />
in kompakter Form praxisnah vermittelt<br />
werden. Die kleineren «Happen» und der<br />
stärker modulare Aufbau eröffnen neue<br />
Möglichkeiten, Beruf, Karriereplanung und<br />
Freizeit zu vereinbaren. Individuelle Bedürfnisse<br />
der Mitarbeitenden können besser<br />
berücksichtigt werden und Weiterbildung<br />
wird (wieder) attraktiv. Mehr über die<br />
Themenkurse erfahren Sie in einer späteren<br />
Ausgabe des «carrossiers».<br />
Praxisorientierte Kompetenzen<br />
Weitere Kurse in Planung<br />
Bereits in Planung ist z.B. der Lehrgang<br />
«Vom Handwerker zum Unternehmer», der<br />
in zehn Kurstagen die nötigen Grundkompetenzen<br />
vermittelt, die Unternehmer benötigen,<br />
um einen Betrieb erfolgreich zu führen.<br />
Die Zielgruppe sind Handwerker, die zum<br />
Unternehmer aufgestiegen sind oder denen<br />
dieser Wechsel in nächster Zeit bevorsteht.<br />
Mit fünf thematisch abgegrenzten Modulen<br />
wie Rechnungswesen, Personalmanagement,<br />
Marketing/Kommunikation & Verkauf,<br />
Strategie & Umwelt sowie Organisation eignen<br />
sich die Teilnehmenden diese Kompetenzen<br />
an, um einen Betrieb erfolgreich sowie<br />
zukunftsweisend zu führen.<br />
Ziel ist ein Weiterbildungssystem, das für alle und in möglichst allen Regionen zugänglich ist.<br />
Neue strategische Geschäftsfelder für<br />
die Weiterbildung<br />
Thematisch lassen sich die Weiterbildungen<br />
in die Geschäftsfelder Technik, Betriebswirtschaft,<br />
Ausbildung und Persönlichkeitsentwicklung<br />
einteilen. Das<br />
technische Angebot wird leicht ausgebaut.<br />
Ganz neu hinzu kommt die Aufnahme<br />
der betriebswirtschaftlichen Angebote<br />
ins Kursprogramm. Diese sollen<br />
mithelfen, Betriebe, Arbeitgeber und Arbeitnehmer<br />
auf die zunehmenden Anforderungen<br />
des Marktes vorzubereiten.<br />
Das schon heute breite Angebot im Bereich<br />
der Weiterbildung für Berufsbildner wird<br />
mit der Dimension der Persönlichkeitsentwicklung<br />
noch verstärkt. Mit TOP-Ausbildungsbetrieb<br />
verfügt carrosserie suisse<br />
bereits über ein herausragendes Instrument<br />
zur Förderung der Ausbildungskompetenz.<br />
Das bestehende Angebot wird aber<br />
auch in Zukunft laufend überprüft und<br />
weitere Kurse werden angeboten.<br />
Kurspass als weiteres Etappenziel<br />
Als Endziel der zweiten Etappe steht die<br />
Einführung eines Kurspasses für die Carrosseriebranche<br />
bis 2023. Dieser soll alle<br />
in Weiterbildungen erworbenen Kompetenzen<br />
transparent aufzeigen und von<br />
neutraler Seite bestätigen. So wird eine<br />
Einordnung der verschiedenen Weiterbildungen<br />
und Kurse und damit auch eine<br />
Vom Handwerker zum Unternehmer in zehn Tagen.<br />
Anerkennung der geleisteten Weiterbildungen<br />
in anderen Lehrgängen ermöglicht;<br />
Doppelspurigkeiten können vermieden<br />
werden. Und nicht zuletzt erleichtert<br />
ein Kurspass den Bewerbungsprozess<br />
durch die einheitliche Darstellung der<br />
erworbenen Kompetenzen.<br />
Erste betriebswirtschaftliche Kurse<br />
bereits lanciert<br />
Elf neue Kurse bietet carrosserie suisse<br />
nun bereits ab Oktober <strong>2020</strong> im betriebswirtschaftlichen<br />
Bereich an. Ein Bereich,<br />
in dem bisher nur wenig branchenspezifische<br />
Angebote existierten und der<br />
durch den steigenden wirtschaftlichen<br />
Druck enorm an Bedeutung gewonnen<br />
hat. Das Kooperationsangebot «Performance<br />
Plus», das von carrosserie suisse,<br />
Glas Trösch AG Autoglas und der Cons.AG<br />
gemeinsam erarbeitet wurde, schliesst<br />
somit eine wichtige Lücke. Es umfasst in<br />
elf Ausbildungsmodulen betriebswirtschaftliche<br />
Themengebiete wie Kundenbetreuung,<br />
Personalführung/ -mana gement,<br />
Marketing/Marktbearbeitung usw.<br />
Die Kurse können einzeln oder kombiniert<br />
gebucht werden und sind bereits ausgeschrieben.<br />
carrosserie-suisse-Mitglieder<br />
profitieren von Sonderkonditionen. Zielsetzung<br />
dieser Kursreihe ist es, Unternehmer<br />
und leitende Angestellte aus der<br />
Carrosseriebranche betriebswirtschaftlich<br />
fit zu machen für die unternehmerischen<br />
Herausforderungen der Zukunft.<br />
Das «Performance Plus»-Angebot finden<br />
Sie auf der folgenden Seite.<br />
Weitere Kurse mit weiteren Partnern sind<br />
bereits in Planung und werden demnächst<br />
kommuniziert. <br />
●<br />
Martin Steffen<br />
Zum Kursprogramm:<br />
https://events.carrosseriesuisse.ch/Betriebswirtschaftliche%20Kurse<br />
carrossier Nr. 5 / August <strong>2020</strong>31
Kommunikation, Kunden / Kundenbetreuung<br />
Wir helfen Ihnen, Kundenansprüche zu erkennen, mit diesen umgehen und zu<br />
Ihrem Vorteil nutzen zu können – und letztlich zwischen Ihnen und Ihren Kunden<br />
eine WIN-WIN-Situation zu generieren. Besuchen Sie dazu unsere Trainings in<br />
• Kommunikations- und Verhaltenstraining<br />
• Professioneller Kundendienst<br />
• Verkauf I<br />
• Verkauf II<br />
Personalführung / -management<br />
Wenn es um Ihre Mitarbeitenden und somit um die Quelle Ihrer Leistungserstellung<br />
geht, ist höchstes Feingefühl verlangt. Zwei Angebote unterstützen Sie dabei.<br />
• Personalführung / Leadership<br />
• Personalmanagement<br />
Marketing / Marktbearbeitung<br />
Diese Kurse helfen Ihnen dabei, Ihren Markt und Ihre Kunden richtig, effektiv und<br />
effizient zu bearbeiten. Mit dem zielführenden Aufwand und ohne «Verlustkosten».<br />
• Marketing Grundkurs<br />
• Marketing Aufbaukurs<br />
• Verkaufsförderung<br />
• Online Marketing I<br />
• Online Marketing II<br />
Informieren Sie sich – melden Sie sich an!<br />
www.autoglas.ch/performance-plus<br />
www.rapidautoglas.ch/performance-plus<br />
www.carbesa.ch/performance-plus<br />
https://events.carrosseriesuisse.ch/<br />
Betriebswirtschaftliche%20Kurse
Bildung<br />
Kursübersicht <strong>2020</strong><br />
Kursübersicht <strong>2020</strong><br />
Anmeldungen nehmen wir gerne über unsere Website www.carrosseriesuisse.ch entgegen.<br />
Die Kurse finden Sie stets aktualisiert unter www.carrosseriesuisse.ch > Kursangebote.<br />
Technik<br />
Kurs Anmeldeschluss Kursdaten Kursort<br />
ABOL Modul II 01.09.20 17.09.20 Wollerau SZ<br />
Fahrassistenzsysteme – TPK 154 22.09.20 29.09.20 Hunzenschwil AG<br />
Klimaanlage (Basis) – TPK 125 06.09.20 06.10.20 Hunzenschwil AG<br />
Beleuchtungstechnik 20.10.20 27.10.20 Hunzenschwil AG<br />
ABOL Abschlussprüfung 16.10.20 <strong>05</strong>.11.20 Wollerau SZ<br />
Hochvolt-Techniker (Carrosserie/Lackierer) – TPK 816 30.10.20 07.11.20 Hunzenschwil AG<br />
Neuzeitliche Materialien und Verbindungstechniken – TPK 819 10.11.20 17.11. 20 Winterthur ZH<br />
Fachbewilligungen<br />
Kurs Anmeldeschluss Kursdaten Kursort<br />
Hochvolt-Sicherheit – TPK 500 27.10.20 03.11.20 Hunzenschwil AG<br />
TOP-Ausbildungsbetrieb<br />
Kurs Anmeldeschluss Kursdaten Kursort<br />
Wie schaffe ich gute Rahmenbedingungen? 24.08.20 01.09.20 4800 Zofingen<br />
Individuelles Ausbildungsprogramm 09.09.20 15.09.20 4800 Zofingen<br />
Ich bin ein attraktiver Ausbildungsbetrieb 16.09.20 22.09.20 4800 Zofingen<br />
Die Selektion von Lernenden 16.09.20 23.09.20 4800 Zofingen<br />
Einstiegskurs Top-Ausbildungsbetrieb 06.10.20 13.10.20 4800 Zofingen<br />
Entdeckendes Lernen 12.10.20 20.10.20 – 25.11.20 4800 Zofingen<br />
Dialog im Zentrum 15.10.20 22.10.20 4800 Zofingen<br />
Einstiegskurs Top-Ausbildungsbetrieb 15.10.20 22.10.20 7000 Chur<br />
Wie schaffe ich gute Rahmenbedingungen? 20.10.20 27.10.20 4800 Zofingen<br />
Entdeckendes Lernen 01.11.20 09.11.20 – 09.12.20 7000 Chur<br />
BAZ-Kurse (Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz im Auto- und Zweiradgewerbe)<br />
Kurs Anmeldeschluss Kursdaten Kursort<br />
Grundkurs für neue Kopas und Mitglieder – 02.09.20 Belp BE<br />
Grundkurs für neue Kopas und Mitglieder – 15.09.20 Rothenburg LU<br />
Grundkurs für neue Kopas und Mitglieder – 14.10.20 Ohringen ZH<br />
Grundkurs für neue Kopas und Mitglieder – 28.10.20 Rothenburg LU<br />
Grundkurs für neue Kopas und Mitglieder – 06.11.20 Egerkingen AG<br />
Grundkurs für neue Kopas und Mitglieder italienisch – 26.11.20 Giubiasco TI<br />
Grundkurs für neue Kopas und Mitglieder französisch – 02.12.20 Bussigny VD<br />
ERFA F Französisch – 03.09.20 Bussigny VD<br />
ERFA G Französisch – 03.09.20 Bussigny VD<br />
ERFA F – 08.09.20 Chur GR<br />
ERFA G – 08.09.20 Chur GR<br />
ERFA F – <strong>05</strong>.10.20 Othmarsingen AG<br />
ERFA G – <strong>05</strong>.10.20 Othmarsingen AG<br />
ERFA F italienisch – 20.10.20 Biasca TI<br />
ERFA G italienisch – 20.10.20 Biasca TI<br />
ERFA F – 16.11.20 Aarburg AG<br />
ERFA G – 16.11.20 Aarburg AG<br />
Das komplette aktuelle BAZ-Kursprogramm finden Sie auf www.safetyweb.ch (Rubrik Kurse).<br />
Branchenspezifische Berufsbildnerkurse<br />
Kurs Anmeldeschluss Kursdaten Kursort<br />
BBK-carrosserie suisse <strong>2020</strong>-02 29.09.20 06.10.20 – 1 4 . 1 0 . 20 Zofingen AG<br />
BBK-carrosserie suisse <strong>2020</strong>-03 17.11. 20 24.11.20 – 09.12.20 Zürich ZH<br />
Betriebswirtschaftliche Kurse<br />
Kommunikation und Verhalten 01.09.20 06.10.20 Oensingen SO<br />
Kommunikation und Verhalten 03.09.20 14.10.20 Oensingen SO<br />
Marketing Grundkurs 04.09.20 15.10.20 Oensingen SO<br />
Online-Marketing 1, Virales Marketing / Neue Medien 15.09.20 27.10.20 Oensingen SO<br />
Kommunikation und Verhalten 07.10.20 18.11.20 Oensingen SO<br />
Online-Marketing 1, Virales Marketing / Neue Medien 03.11.20 15.12.20 Oensingen SO<br />
carrossier Nr. 5 / August <strong>2020</strong>33
Kick-off für das schweizweite und branchenübergreifende Projekt zur Stärkung der betrieblichen Ausbildungskompetenz.<br />
Vision Berufsbildung 2030<br />
TAB wird erwachsen<br />
Das von carrosserie suisse lancierte Projekt TOP-Ausbildungsbetrieb entwickelt ein schweizweites,<br />
branchenübergreifendes Weiterbildungssystem für Betriebe und die in der Ausbildung von Lernenden<br />
engagierten Personen. Finanziert wird es neu auch mit Subventionen des Bundes.<br />
Mit «Berufsbildung 2030» sorgen Bund,<br />
Kantone und Organisationen der Arbeitswelt<br />
für die gezielte Weiterentwicklung<br />
der Berufsbildung. Im Rahmen dieser Initiative<br />
wurden seit Ende 2018 insgesamt<br />
28 Projekte lanciert; im laufenden Jahr<br />
waren es bis jetzt zwei. Eines davon ist<br />
das Projekt von TOP-Ausbildungsbetrieb,<br />
das den Fokus auf die betriebliche Ausbildungskompetenz<br />
legt. Ziel ist es, das<br />
bisherige Angebot weiter auszubauen<br />
und ein branchenübergreifendes Weiterbildungssystem<br />
mit Kursen in der gesamten<br />
Schweiz zu verankern.<br />
Bei der Ausbildung der Fachkräfte von<br />
morgen spielen die Berufsbildnerinnen<br />
und Berufsbildner eine Schlüsselrolle.<br />
Auf dieser Erkenntnis baut das Projekt<br />
«Stärkung der betrieblichen Ausbildungskompetenz»<br />
auf. Es hat zum Ziel,<br />
ein branchenübergreifendes Weiterbildungssystem<br />
für diejenigen Personen zu<br />
entwickeln, die sich in der Ausbildung von<br />
Lernenden engagieren. Der obligatorische<br />
Berufsbildnerkurs bildet dafür die<br />
Grundlage. Das erworbene Wissen und<br />
die Fähigkeiten im Umgang mit Lernenden<br />
sollen jedoch in freiwilligen Kursen aufgefrischt,<br />
erweitert und vertieft werden.<br />
Den Berufsbildnerinnen und Berufsbildnern<br />
soll darin ein Methodenrucksack<br />
mitgegeben werden, mit dem sie den Ausbildungsalltag<br />
attraktiv gestalten können<br />
und lernen, auf die Bedürfnisse der Jugendlichen<br />
– insbesondere der Generation<br />
Z – einzugehen. Weitere Hilfsmittel<br />
unterstützen sie dabei, sich selber in der<br />
eigenen Rolle als Ausbildungsperson zu<br />
reflektieren.<br />
Der Carrosserieverband hat das Weiterbildungssystem<br />
TAB ab 2011 erarbeitet<br />
und setzt es seit 2014 in der<br />
Be rufs bildung um. Thomas Rentsch, Geschäftsführer<br />
bei carrosserie suisse, war<br />
massgeblich für den Aufbau von TAB<br />
verant wortlich und ist auch jetzt treibende<br />
Kraft bei der aktuellen Weiterentwicklung:<br />
«Als Berufsbildungsverantwortlicher<br />
des Verbandes war ich immer wieder<br />
mit Ausbildungsbetrieben konfrontiert,<br />
welche vom Verband Hilfe bei der Lehrlingsausbildung<br />
erwarteten. Der Fachkräftemangel<br />
bahnte sich bereits damals<br />
an und unsere Mitglieder bezeugten nicht<br />
nur zunehmend Mühe mit der Rekrutierung<br />
von geeigneten Lernenden, sondern auch<br />
mit der Begleitung der jungen Menschen.<br />
Dies zeigte sich in Unverständnis, Ungeduld<br />
und immer wieder in Lehrabbrüchen.<br />
So kam ich auf die Idee, ein Unterstützungssystem<br />
aufzubauen, weil ich daran<br />
glaubte, dass die heutige Jugend nicht<br />
schlechter ist, als wir damals waren. Mein<br />
34 carrossier Nr. 5 / August <strong>2020</strong>
Bildung<br />
TOP-Ausbildungsbetrieb<br />
Inhalte unter Einbezug möglichst vieler<br />
Partner erarbeitet werden. Bis Herbst<br />
2022 folgen Evaluation und Optimierung<br />
der erarbeiteten Produkte in den Berufsfeldern,<br />
im Sommer 2023 ist die Einführung<br />
aller Angebote in allen Landessprachen<br />
vorgesehen. «Im Vergleich zu einem<br />
Lehrer ist der pädagogisch-methodische<br />
Rucksack eines Berufsbildners ungleich<br />
kleiner», erklärt Rentsch. «Damit die Gelingchancen<br />
für nachhaltige Ausbildung<br />
erhöht werden, haben Berufsbildner das<br />
Recht, auch ein gutes Weiterbildungssystem<br />
anzutreffen – ebenso, wie die Lehrer<br />
es haben. Um gegenüber den Jugendlichen,<br />
denen man lebenslanges Lernen<br />
predigt, glaubwürdig zu bleiben, muss<br />
auch das Ausbildungspersonal als Vorbild<br />
zeigen, dass es am Puls der Zeit bleibt.<br />
Unter diesen Leitgedanken entstand ein<br />
Paket aus Bekenntnissen zum Ausbildungsauftrag,<br />
aus Kursen und Coachingangeboten,<br />
welche zur gelebten Ausbildungskompetenz<br />
führten.»<br />
Am 14. März 2017 durfte Thomas Rentsch den ENTERPRIZE von Bundesrat Johann Schneider-<br />
Amman entgegennehmen.<br />
Credo war: ‹Sie ist bloss anders und wir<br />
müssen lernen, mit ihr umzugehen.› »<br />
Im Jahr 2017 wurden seine Bemühungen<br />
mit dem prestigeträchtigen ENTERPRIZE<br />
honoriert. Damit werden Projekte und<br />
Persönlichkeiten in der Berufsbildung<br />
ausgezeichnet, die einen grossen Nutzen<br />
für die Gesellschaft stiften. Danach wurde<br />
TAB für weitere Verbände geöffnet –<br />
mittlerweile bilden carrosserie suisse,<br />
JardinSuisse, der Schweizerische Malerund<br />
Gipserunternehmer-Verband sowie<br />
HotellerieSuisse die Trägerschaft. Mit der<br />
Aufnahme des Projekts per 1. Juli <strong>2020</strong> in<br />
die Vision Berufsbildung 2030 erhielt<br />
TAB nun eine schweizweite Bedeutung.<br />
Auf diesen Erfolg kann carrosserie suisse<br />
zu Recht stolz sein!<br />
Eigene Rechtsform<br />
Finanziert wird das Projekt TOP-Ausbildungsbetrieb<br />
aus Subventionen des Bundes<br />
und namhaften Beiträgen der Träger<br />
organisationen. Um die finanzielle<br />
Entflechtung sicherzustellen, wird dazu<br />
eine eigenständige Rechtspersönlichkeit<br />
in Form einer Stiftung mit Sitz in Zofingen<br />
gegründet. Ihre Geschäftsstelle wird im<br />
Mandat von carrosserie suisse geführt.<br />
Schlüsselfunktionen wie Geschäftsführung<br />
oder Projektleitung werden auch in<br />
Zukunft in Teilmandaten durch Vertreter<br />
der Geschäftststelle carrosserie suisse<br />
abgedeckt. Bis Ende 2021 sollen berufsübergreifende<br />
und berufsfeldspezifische<br />
Die TAB Kurse im Überblick<br />
››<br />
Stufe 1: Einstiegskurs (1 Tag)<br />
››<br />
Stufe 2: Entdeckendes Lernen (2 Tage)<br />
››<br />
Stufe 2: Dialog im Zentrum (1 Tag)<br />
››<br />
Themenkurs:<br />
Die Selektion von Lernenden (1 Tag)<br />
››<br />
Themenkurs: Ich bin ein attraktiver<br />
Ausbildungsbetrieb (1 Tag)<br />
››<br />
Themenkurs: Individuelles Ausbildungsprogramm<br />
(1 Tag)<br />
››<br />
Themenkurs: Integration ins Team<br />
(½ Tag)<br />
››<br />
Themenkurs: Lerndokumentation<br />
(½ Tag)<br />
››<br />
Themenkurs: Wie schaffe ich gute<br />
Rahmenbedingungen? (1 Tag)<br />
››<br />
Stufe 2: Entdeckendes Lernen (2 Tage)<br />
Kursdaten, Anmeldung und weitere Infos<br />
auf www.topausbildungsbetrieb.ch<br />
Wie duplizierbar ist TAB?<br />
«Wir sind uns bewusst, dass auch übergreifende<br />
Kompetenzen nicht bei jedem<br />
Zielpublikum in allen Facetten gleich sind<br />
und vor allem nicht gleich vermittelt werden<br />
können», erklärt Rentsch weiter.<br />
«Das Handwerk tickt beispielsweise<br />
grundsätzlich anders als die Sozialberufe.<br />
Entsprechend wollen wir im Rahmen<br />
von Berufsbildung 2030 die Berufsfelder<br />
auf diese Nuancen hin analysieren und<br />
unser Angebot so gestalten, dass Teilnehmer<br />
aller dualen Berufe in den Kursen<br />
und Hilfsmitteln ihre eigene Realität wiedererkennen<br />
und merken, dass wir praxisnahe<br />
Unterstützung bieten können, die<br />
sie auch sofort umsetzen können. Nur<br />
gelebte Ausbildungskompetenz führt zu<br />
hoher Zufriedenheit der Ausbildenden<br />
und Lernenden und somit zu höherer<br />
Identifikation mit den erlernten Berufen.<br />
Natürlich erhoffen wir uns davon, dass<br />
damit die Jungen vermehrt in ihren Berufen<br />
bleiben und somit die Ausbildungsinvestition<br />
der Betriebe durch gute und<br />
verfügbare Fachkräfte einen wertvollen<br />
Return erhält.» Warum es wichtig ist, die<br />
Berufsbildung in der Schweiz weiterzuentwickeln,<br />
begründet Rentsch so: «Unser<br />
Berufsbildungssystem ist das beste<br />
der Welt. Aber es entstand zu einer Zeit,<br />
als der Autoritätsglaube in der Gesellschaft<br />
noch sehr stark verankert war.<br />
Heute sind in allen Bereichen des Lebens<br />
Begriffe wie Selbstverwirklichung und<br />
Attraktivität im Zentrum jedes Handelns.<br />
Auch die betriebliche Bildung funktioniert<br />
heute nicht mehr mit Druck und Zwang,<br />
sondern durch das Erkennen von Sinn,<br />
durch das Schaffen von Identifikation und<br />
durch Vorbilder, die überzeugen. Wenn<br />
wir den Rollenwandel vom Lehrmeister<br />
zum Lernbegleiter schaffen, ist unsere<br />
Berufsbildung topaktuell, zielführend<br />
und attraktiv für viele Jugendliche.»<br />
www.topausbildungsbetrieb.ch ●<br />
Henrik Petro<br />
carrossier Nr. 5 / August <strong>2020</strong>35
Lehrabschlussprüfunge<br />
Sektion Zürich<br />
carrosserie suisse zürich<br />
Keine Feier, dafür eine<br />
Anerkennungsurkunde<br />
Am 7. Juli wäre die QV-Feier zum inzwischen dritten Mal an der<br />
STFW in Winterthur durchgeführt worden, an der erfahrungsgemäss<br />
über 300 Gäste empfangen worden wären. Organisation<br />
und Ablauf waren inzwischen eingespielt – innerhalb der Sektion<br />
wurde im Vorfeld geschaut, wer beispielsweise am Grill stehen<br />
und wer Salate mitbringen kann – und die Flexibilität des Veranstaltungsortes<br />
hätte je nach Wettersituation eine kurzfristige<br />
Verlegung von draussen nach drinnen (und umgekehrt) ermöglicht.<br />
Zudem waren für dieses Jahr Neuerungen geplant, um die<br />
Feier noch gemütlicher zu machen. Die Sektion carrosserie suisse<br />
zürich verzichtete aber aus bekannten Gründen (und schweren<br />
Herzens) auf eine Durchführung der QV-Feier und gratulierte statt<br />
dessen allen Absolventen und Absolventinnen auf schriftlichem<br />
Wege zur bestandenen Abschlussprüfung. Dazu kreierte das<br />
Sekretariat mit viel Aufwand eine sympathische Collage und<br />
schrieb dazu: «Wir hoffen, dass Sie in unserem Gewerbe Fuss<br />
fassen, Freude an der Arbeit haben, weitere Erfahrungen sammeln<br />
können und sich im Laufe der Zeit für eine Weiterbildung<br />
entschliessen. Denjenigen, bei welchen es dieses Jahr mit dem<br />
Notendurchschnitt nicht gereicht hat, wünschen wir viel Kraft und<br />
gutes Gelingen im Jahr 2021. Für die berufliche Zukunft wünschen<br />
wir Ihnen allen alles Gute!» Absolventen mit der Note 5 oder höher<br />
erhielten zudem eine eigens kreierte «Anerkennungsurkunde».<br />
Die jungen Berufsleute aus anderen Kantonen, die auf den<br />
Bildern zu sehen sind, gingen entweder in die STFW zur Schule,<br />
besuchten die üK in Zürich oder absolvierten ihre Ausbildung in<br />
einem Zürcher Betrieb. Der Vorstand hatte vor einiger Zeit beschlossen,<br />
dass auch sie zur Familie gehören und deshalb an die<br />
Feier eingeladen werden sollen.<br />
●<br />
Henrik Petro<br />
Bowee Jerryson (r.),<br />
Carrosseriespengler<br />
EFZ, mit dem Lehrmeister<br />
Pascal Bracher (l.)<br />
von der Emil Frey<br />
Toyota Lexus, Schlieren.<br />
<strong>Carrossier</strong>/-in Lackiererei EFZ<br />
Capozzi Michele, Carrosserie Autospritzwerk Ludwig AG, Landquart<br />
Da Cunha Kewin, Casutt Spritzwerk, Zizers<br />
Freixes Pazos Silvana, Darnutzer Spritzwerk, Sils im Domleschg<br />
Heinz Diego, Carrosserie und Autospritzwerk Willi, Lantsch/Lenz<br />
Ismaili Sedat, Emil Frey AG, Schaffhausen<br />
Platz Maria, Capararo Spritzwerk AG,<br />
Chur5,2<br />
Ribeiro Francisco José Marinho, Manganiello AG, Hüttwilen<br />
Simmen Livia, Gruber Thusis AG,<br />
Thusis5,1<br />
Theofilaktidis Manuel, Tiefenbach-Garage AG, Schlatt TG<br />
Toso Ennio, Carrosserie- und Spritzwerk Rüegg, Bilten<br />
Tranzillo Romeo Leonardo Salvatore, Tranzillo, Chur<br />
<strong>Carrossier</strong>/-in Spenglerei EFZ<br />
Alukic Anis<br />
Auinger Tom, Ernst Ruckstuhl Automobile AG, Kloten<br />
Bilali Fatlind, AMAG, Kloten<br />
Bowee Jerryson, Emil Frey AG, Schlieren<br />
da Silva Ribeiro Kevin, AMAG, Dübendorf<br />
Elsa Sandro, M. Casutt AG,<br />
Zizers5,4<br />
Foppa Manuel, VSCI Carrosserie Bearth, Bonaduz<br />
Fornasieri Anda Nattagan, Carrosserie Erni AG, Schlieren<br />
Hosang Flavio, Hosang Carrosserie GmbH, Scharans<br />
Idrizoski Enes, KOCAR GmbH, Urdorf<br />
Jaschouz Rudolf, Carrosserie Erni AG, Schlieren<br />
Küng Renato, Garage Carrosserie Moser AG, Seuzach<br />
Lezaic Adrian, Lezaic, Bassersdorf<br />
Lombardi Francisco, AMAG First AG,<br />
Schlieren5,1<br />
Marthaler Mike, Carrosserie Gehrig GmbH, Kleinandelfingen<br />
Mezzadri Gian-Luca, Carrosserie Rusterholz AG,<br />
Richterswil5,0<br />
Miftari Atnan, Carrosserie Larice AG, Urdorf<br />
Nguyen Elian Serrano, Pozzi GmbH, Rüschlikon<br />
Sennhauser Adrian, HP Mezzadri, Samstagern<br />
Stillhard Nils, Mercedes-Benz Automobil AG, Zürich<br />
Vinzens Jonathan, Carrosserie Coray AG, Laax GR<br />
Yogadas Vithusan, Burghof, Dielsdorf<br />
Zekjiri Valon, Walde Carrosserie AG, Uster<br />
Zimmermann Pius, Koch R + M, Einsiedeln<br />
Fahrzeugschlosser/-in EFZ<br />
Goldner Cedric<br />
Hanke Peer, Carrosserie Rusterholz AG, Richterswil<br />
Rusterholz Alexander, Carrosserie Rusterholz AG, Richterswil<br />
Lackierassistent/-in EBA<br />
Ajvazovic Demian, Vonarburg Spritzwerk GmbH,<br />
Neuhausen am Rheinfall<br />
Brbot Hrvoje, CSH Carrosserie Spritzwerk Herblingen, Schaffhausen<br />
Casto Ivan, Carrosserie Dick AG, Niederurnen<br />
Goitom Robiel, Carrosserie Holdener + Abschleppdienst, Altendorf<br />
Luci Angelo, Carrosserie- und Spritzwerk Rüegg, Bilten<br />
Nouri Ramesh, Carrosserie- und Autospritzwerk Giovanni, Bilten<br />
Schocher Gian Luca, Garage Planüra AG, Samedan<br />
Shongsatsang Kunchok Tsering, Carrosserie Theus, Chur<br />
36 carrossier Nr. 5 / August <strong>2020</strong>
n <strong>2020</strong><br />
Verbandsnachrichten<br />
Lehrabschlussprüfungen <strong>2020</strong><br />
Kevin da Silva Ribeiro (r.), Carrosseriespeng ler<br />
EFZ, mit dem Lehrmeister Federico Tucci (l.) von<br />
der AMAG Autowelt, Dübendorf.<br />
Silvana Freixes Pazos, Carrosserielackiererin EFZ,<br />
mit dem Lehrmeister Gebhard Darnutzer von<br />
der Darnutzer Spritzwerk, Sils im Domleschg.<br />
Diego Heinz (r.), Carrosserielackierer EFZ, mit<br />
Lehrmeister Adrian Willi (l.) der Carrosserie<br />
und Autospritzwerk Willi, Lantsch/Lenz.<br />
Sandro Elsa (m.), Carrosseriespengler EFZ, Note 5.4, mit den Lehrmeistern<br />
Samir Alic (l.) und Markus Casutt (r.) von der M. Casutt AG, Zizers.<br />
Livia Simmen (m.), Carrosserielackiererin EFZ, Note 5.1, mit den<br />
Lehrmeistern Andrea Waldvogel (l.) und Rico Gruber (r.) von der Gruber<br />
Thusis AG, Thusis.<br />
Manuel Foppa (3. v. l.), Carrosseriespengler EFZ, mit dem Lehrmeister<br />
Toni Bearth (l.) und den beiden <strong>Carrossier</strong>s Luca Ferrari (2. v. l.) und<br />
Markus Novak (r.), von der Carrosserie Bearth, Bonaduz.<br />
Pius Zimmermann (r.), Carrosseriespengler EFZ, mit dem Lehrmeister<br />
Pius Dörig (l.) von der R. + M. Koch Carrosserie, Einsiedeln.<br />
carrossier Nr. 5 / August <strong>2020</strong>37
Lehrabschlussprüfunge<br />
Kewin Da Cunha (m.),<br />
Carrosserielackierer EFZ,<br />
mit den Lehrmeistern<br />
Markus Casutt (r.) und<br />
Badil Lufi (l.) von der<br />
M. Casutt AG, Zizers.<br />
Peer Hanke (l.), Fahrzeugschlosser EFZ, mit dem Lehr meister Bruno<br />
Köhli (r.) von der Carrosserie Rusterholz AG, Richterswil.<br />
Adrian Sennhauser (l.),<br />
Carrosseriespengler EFZ,<br />
mit dem Lehrmeister<br />
Hanspeter Mezzadri (r.)<br />
von der HP Mezzadri,<br />
Samstagern.<br />
Francisco Lombardi (r.), Carrosseriespengler EFZ, Note 5.1, mit dem<br />
Lehrmeister Pascal Haller (l.) vom Porsche Zentrum Zürich.<br />
Nils Stillhard (r.),<br />
Car rosseriespengler EFZ,<br />
mit dem Lehrmeister<br />
Christoph Ladu (l.)<br />
von der Mercedes-Benz<br />
Automobil AG, Zürich-<br />
Nord.<br />
Gain-Luca Mezzadri (r.), Carrosseriespengler<br />
EFZ, Note 5.0, mit dem Lehrmeister Werner<br />
Schweizer (l.) von der Carrosserie Rusterholz<br />
AG, Richterswil.<br />
Francisco Ribeiro (rechts), Carrosserielackierer<br />
EFZ, mit dem Lehrmeister Marcelo<br />
Man ganiello (links) von der Manganiello AG,<br />
Hüttwilen.<br />
Alex Rusterholz (r.), Fahrzeugschlosser EFZ,<br />
mit dem Lehrmeister Bruno Köhli (l.) von der<br />
Carrosserie Rusterholz AG, Richterswil.<br />
38 carrossier Nr. 5 / August <strong>2020</strong>
n <strong>2020</strong><br />
Maria Platz (m.), Carrosserielackiererin EFZ, mit dem Lehrmeister Carlo<br />
Capararo (rechts) und dem Ausbildner Zharko Angelov (links) von der<br />
Capararo Spritzwerk AG, Chur.<br />
Mike Marthaler (r.),<br />
Carrosseriespengler<br />
EFZ, mit dem Lehrmeister<br />
Patrick Moser (l.)<br />
von der Carrosserie<br />
Gehrig GmbH, Kleinandelfingen.<br />
Manuel Theofilaktidis<br />
(l.), Carrosserielackierer<br />
EFZ, mit dem Lehrmeister<br />
Michael Aeberli (r.)<br />
von der Tiefenbachgarage<br />
AG, Schlatt.<br />
Melissa Müller (r.),<br />
Carrosserielackiererin<br />
EFZ, mit der Lehrmeisterin<br />
Natascha Moor (l.)<br />
von der P. Gan ten bein<br />
AG Carrosserie &<br />
Spritzwerk, Nänikon.<br />
Die Carrosserie Bringold AG zählt in der Region Bern zu den führenden Carrosseriebetrieben. Ein eingespieltes Team, Freude<br />
am Handwerk und moderne Arbeitstechniken bilden den Grundstein für unseren Erfolg.<br />
Zur Verstärkung der Spenglerei suchen wir per sofort oder nach Vereinbarung eine/n:<br />
Carrosseriespengler/-in<br />
(Arbeitspensum 80 –100%)<br />
Was wir machen<br />
Wir sind Handwerker mit Stolz! Unser Ziel ist es, der Kundschaft eine Instandsetzung auf höchstem Niveau anzubieten.<br />
Entsprechend hoch sind unsere Investitionen in die Einrichtung und die Weiterbildung.<br />
Was wir erwarten<br />
Sie verfügen über eine abgeschlossene Ausbildung als Carrosseriespengler/in EFZ, interessieren sich für neue Instandsetzungsmöglichkeiten<br />
und haben Interesse, sich fortlaufend weiterzubilden. Zudem engagieren Sie sich als zuverlässiger Team player<br />
und identifizieren sich mit dem hohen Qualitätsbewusstsein der Firma.<br />
Was wir bieten<br />
Als Team arbeiten wir «Hand in Hand» und leben eine offene und unkomplizierte Umgangsweise. Einerseits sind wir top<br />
eingerichtet, andererseits halten wir uns mit fortlaufenden Weiterbildungen fit und freuen uns über jede neue Herausforderung.<br />
Die Arbeitszeiten werden soweit möglich sehr flexibel gestaltet und bringen entsprechend neuzeitliche Freiheiten.<br />
Anstellungsbedingungen; «Sie sind attraktiv für uns, wir sind es für Sie!».<br />
Bewerben<br />
Ihre Bewerbung senden Sie vorzugsweise an: info@carrosserie-bringold.ch oder an:<br />
Carrosserie Bringold AG, Papiermühlestrasse 116, 3063 Ittigen-Bern
Lehrabschlussprüfung<br />
carrosserie suisse graubünden<br />
«Hausbesuch» statt QV-Feier<br />
Natürlich hätten die jungen Carrosseriefachleute aus dem Kanton<br />
Graubünden eine ordentliche, stimmungsvolle und dem Anlass<br />
entsprechend lebendige Lehrabschlussfeier verdient gehabt.<br />
Aber in der Südostschweiz bestimmte ebenfalls nur Corona, was<br />
geht und was nicht durchgeführt werden darf. Was also tun, um<br />
dem Berufsnachwuchs wenigstens im kleinen persönlichen Rahmen<br />
zum erfolgreichen Lehrabschluss zu gratulieren?<br />
Die Antwort dazu hatten die Vorstandsmitglieder von carrosserie<br />
suisse graubünden schnell parat: «Wenn die Lehrabgänger zu<br />
keiner Feier kommen dürfen, gehen wir für eine kurze Grussbotschaft<br />
zu ihnen in den Betrieb», war die Idee. Natürlich nicht mit<br />
leeren Händen, sondern mit einem kleinen Andenken an die Lehrzeit<br />
– in Form eines Sackmessers mit entsprechender Gravur.<br />
Dass die für den Vorstand sehr aufwendige Geschenkverteilung<br />
nicht optimal verlief, ist dem Umstand geschuldet, dass einige der<br />
Lehrabgänger schon in den Ferien weilten oder ihren Betrieb<br />
bereits verlassen hatten. Wer noch vor Ort war, entnehmen Sie<br />
unserer kleinen Fotogalerie.<br />
●<br />
Heinz Schneider<br />
Lackierer Michele Capozzi vom Autospritzwerk Ludwig in Landquart<br />
erhält sein Sackmesser von Sektionspräsident Bruno W. Claus.<br />
Lackiererin Silvana Freixes Pazos vom Silser Darnutzer Spritzwerk mit<br />
Rico Gruber von der Gruber Thusis AG.<br />
Dieses Sackmesser mit entsprechender Gravur soll die …<br />
… jungen Berufsfachleute an ihre Lehrzeit erinnern.<br />
Messerübergabe: Carrosseriespengler<br />
Luan Kelmendi<br />
(Carrosserie Theus, Chur) und der<br />
Laaxer Gaudenz Coray.<br />
Lackiererin Livia Simmen (Gruber<br />
AG, Thusis) und Gaudenz Coray.<br />
40 carrossier Nr. 5 / August <strong>2020</strong>
en <strong>2020</strong><br />
Bildung<br />
Lehrabschlussprüfungen <strong>2020</strong><br />
Freut sich über das Geschenk:<br />
Lackierassistent Gian Luca<br />
Schocher von der Garage Planüra<br />
AG in Samedan.<br />
Reine Chefsache: Gaudenz Coray<br />
überreicht seinem ehemaligen<br />
Spenglerlehrling Jonathan<br />
Vinzens das Sackmesser.<br />
Sektion Graubünden<br />
<strong>Carrossier</strong>/-in Lackiererei EFZ<br />
Capozzi Michele, Carrosserie Autospritzwerk Ludwig, Landquart<br />
Da Cunha Kewin, Casutt Spritzwerk, Zizers<br />
Freixes Pazos Silvana, Darnutzer Spritzwerk, Sils im Domleschg<br />
Heinz Diego, VSCI Carrosseria Willi, Lantsch/Lenz<br />
Platz Maria, Capararo Spritzwerk AG, Chur<br />
Simmen Livia, Gruber Thusis AG, Thusis<br />
Tranzillo Romeo Leona, Carrosserie Theus, Chur<br />
<strong>Carrossier</strong>/-in Spenglerei EFZ<br />
Elsa Sandro, M. Casutt AG,<br />
Zizers5,4<br />
Foppa Manuel, VSCI Carrosserie Bearth, Bonaduz<br />
Hosang Flavio, Hosang Carrosserie GmbH, Scharans<br />
Kelmendi Luan, Carrosserie Theus, Chur<br />
Vinzens Jonathan, Carrosserie Coray AG, Laax<br />
Fahrzeugschlosser/-in EFZ<br />
Catrina Renato, Walser AG, Zizers<br />
Hitz Daniel, Walser AG, Zizers<br />
Lackierassistent/-in EBA<br />
Schocher Gian Luca, Garage Planüra AG, Samedan<br />
Shongsatsang Kunchok Tser, Carrosserie Theus, Chur<br />
Carrosseriespengler Manuel Foppa (VSCI Carrosserie Bearth, Bonaduz)<br />
und Gaudenz Coray.<br />
Super gemacht: Carrosserielackiererin Maria Platz (Capararo Spritzwerk<br />
AG, Chur) und Bruno W. Claus.<br />
Erfolgreicher Lehrabschluss: Carrosserielackierer Diego Heinz von der<br />
VSCI Carrosseria Willi in Lantsch/Lenz.<br />
carrossier Nr. 5 / August <strong>2020</strong>41
Verbandsnachrichten<br />
Lehrabschlussprüfungen <strong>2020</strong><br />
Lehrabschlussprüfungen <strong>2020</strong><br />
Sektion Ostschweiz<br />
<strong>Carrossier</strong>/-in Lackiererei EFZ<br />
Dias Pombinho Brian, LIGA Lindengut-Garage AG, St. Gallen<br />
Frei Rhiana, Carrosserie Plankl AG, Wittenbach<br />
Gähler Roman, Garage Heierli AG,<br />
Gais4,8<br />
Haefliger Corina, Tellini Näf GmbH, Steinebrunn<br />
Jannuzzi Jonathan, AMAG, Jona<br />
Kaltbrunner Philip, Auto Walser AG, Wangs<br />
Oswald Delayne, Schneider Carrosserie + Spritzwerk, Kradolf<br />
Rotphet Phitsanu, Garage Hermann AG, Ebnat-Kappel<br />
Schulz Dennis, Urs Dünner Lackierwerk AG, Tägerwilen<br />
Schwarzmann Loris, Carrosserie Büsser GmbH,<br />
Weesen5,0<br />
Stettler Nadja, Carrosserie & Autospritzwerk Kesseli, Mels<br />
Wegmann Robin, Auto Lang AG, Frauenfeld<br />
Welter Benjamin, Ruckstuhl, Kirchberg SG<br />
<strong>Carrossier</strong>/-in Spenglerei EFZ<br />
Almeida Hugo, Carrosserie Winiger AG, Frauenfeld<br />
Benz Severin, Carrosserie Rheintal GmbH,<br />
Rebstein5,3<br />
Brändle Peter, LARAG AG, Wil SG<br />
Gegaj Fidan, Carrosserie Urs Falk, St. Gallen<br />
Laub Sheron, Carrosserie Plankl AG,<br />
Wittenbach5,0<br />
Monn Angelo<br />
Rast Andri, LARAG AG, Wil SG<br />
Rudolf von Rohr Ramon, Garage Meier Egnach AG,<br />
Egnach5,1<br />
Vidovic Dragan, Carrosserie Luxenburg Eigenmann AG,<br />
Niederuzwil<br />
Fahrzeugschlosser/-in EFZ<br />
Catrina Renato, Walser AG Zizers,<br />
Zizers5,0<br />
Egli Rouven, GK Grünenfelder AG, Kriessern<br />
Hasselbeck Paul, LARAG AG, Wil SG<br />
Hitz Daniel, Walser AG Zizers,<br />
Zizers5,0<br />
Höhener Jean-Noël, Sanwald Fahrzeugbau AG, Bühler<br />
Kamber Dennis, GK Grünenfelder AG, Kriessern<br />
Köppel Manuel, GK Grünenfelder AG, Kriessern<br />
Kurmann Roger, GK Grünenfelder AG, Kriessern<br />
Sprecher Florian, mbk Fahrzeugbau AG, Werdenberg<br />
Teixeira Carrulo Domingos Tiago, General Dynamics European<br />
Land, Kreuzlingen<br />
Lackierassistent/-in EBA<br />
Amzi Leoran, AMAG Automobil und Motoren AG, Buchs<br />
Darwiche Ali, Carrosserie Pfister AG,<br />
Herisau5,0<br />
Darwiche Fayssal, Carrosserie-Spritzwerk Stampete, Mörschwil<br />
Ibraimi Gezim, Garage Brunner AG, Jonschwil<br />
Marin Vera Ivan, Garagen Neudorf-Grünegg AG, Gossau SG<br />
Munera Correa Angel Mateo, Schlossgarage LieVa AG, Vaduz<br />
Parise Loris, Freuler AG, Benken SG<br />
Shabani Armend, Auto Eberle Uzwil AG, Oberbüren<br />
carrosserie suisse gratuliert<br />
allen Absolventen und<br />
Absolventinnen herzlich!<br />
WIR KENNEN DIE BRANCHE,<br />
NUTZEN SIE UNSER WISSEN.<br />
PK MOBIL Tel. +41(0)31 326 20 19 pkmobil.ch<br />
Die Pensionskasse des Schweizer Mobilitätsgewerbes<br />
Die Mitglieder von carrosserie suisse befinden sich in der glücklichen Lage,<br />
mit der PK MOBIL eine «eigene» Pensionskasse zu haben.<br />
42 carrossier Nr. 5 / August <strong>2020</strong>
Rechtshilfe<br />
Mündliche Kündigung<br />
Das Expertenteam der Walder Haas Berner AG, Advokatur & Notariat in Zofingen und Sursee,<br />
Tel. 062 745 00 45, ist für Mitglieder der carrosserie suisse da.<br />
Mündliche Kündigung<br />
Ausgangslage<br />
Vincent (25) arbeitet seit drei Jahren als<br />
Autolackierer in der Autogarage von Peter<br />
in Bern. Eines Morgens erhält er per E-Mail<br />
eine Einladung zu einem Besprechungstermin<br />
in Peters Büroräumlichkeiten. Vincent<br />
hat keine Ahnung, worum es dabei<br />
gehen könnte, so hat ihm Peter doch vor<br />
Kurzem versichert, er sei mit seiner Arbeitsleistung<br />
sehr zufrieden. Mit einem<br />
unguten Gefühl im Bauch erscheint Vincent<br />
pünktlich am 20. August <strong>2020</strong> zur<br />
Besprechung, wo ihm Peter nun mündlich<br />
mitteilt, dass sein Arbeitsverhältnis per<br />
Ende Oktober <strong>2020</strong> aufgelöst werde. Auf<br />
die Frage, warum er denn entlassen werde,<br />
erhält Vincent keine Antwort. Konsterniert<br />
verlässt er Peters Büro. Als er sich von<br />
seinem Schock erholt hat, informiert er sich<br />
im Internet über die Kündigung. Nach eingehendem<br />
Studium diverser Plattformen<br />
kommt er zum Schluss, dass die Kündigung<br />
nicht gültig ist, da sie nur mündlich ausgesprochen<br />
und überdies nicht begründet<br />
wurde. Als er Peter am nächsten Tag darauf<br />
anspricht und sich nochmals nach<br />
dem Kündigungsgrund erkundigt, erwidert<br />
dieser lediglich, er sei per Ende Oktober<br />
<strong>2020</strong> entlassen und das Warum habe ihn<br />
nicht zu interessieren.<br />
Expertenrat<br />
Zunächst ist zu prüfen, ob Peter die Begründung<br />
der Kündigung tatsächlich verweigern<br />
kann bzw. welchen Einfluss seine<br />
Weigerung auf die Gültigkeit der Kündigung<br />
hat. Gemäss Art. 48.3 GAV-VSCI<br />
muss der Kündigende die Kündigung<br />
schriftlich begründen, wenn die andere<br />
Partei dies verlangt. Vincent hat somit<br />
grundsätzlich ein Recht darauf, dass Peter<br />
ihm die Kündigung schriftlich begründet.<br />
An Ausbleiben, Verspätung, Unwahrheit<br />
oder Unvollständigkeit der Begründung<br />
hat der Gesetzgeber jedoch keine direkten<br />
Sanktionen geknüpft. Das heisst, die ausgesprochene<br />
Kündigung entfaltet ihre<br />
Wirkung auch unabhängig davon, ob Peter<br />
seiner Pflicht zur schriftlichen Begründung<br />
auf Verlangen von Vincent hin nachkommt<br />
oder nicht.<br />
Anschliessend ist deshalb zu prüfen, ob<br />
die mündliche Kündigung von Peter vom<br />
20. August aufgrund der mangelnden<br />
Schriftlichkeit Gültigkeit hat. Das Obligationenrecht<br />
enthält keine Formvorschriften<br />
betreffend einer Kündigung, weshalb sie<br />
grundsätzlich formfrei gültig ist, sofern im<br />
Arbeitsvertrag oder im Gesamtarbeitsvertrag<br />
nichts anderes vereinbart wurde. Die<br />
Kündigung hat gem. Art. 48.2 GAV-VSCI<br />
schriftlich zu erfolgen. Die mündliche<br />
Kündigung ist deshalb vorliegend nicht<br />
formgerecht und daher nichtig. Das Anstellungsverhältnis<br />
von Vincent besteht<br />
deshalb weiter. <br />
●<br />
8. Weltleitmesse für industrielle Lackiertechnik in Karlsruhe<br />
PaintExpo <strong>2020</strong> nun doch abgesagt<br />
«Gemeinsam mit Ausstellern<br />
und Partnern hatten wir gehofft,<br />
die PaintExpo <strong>2020</strong> im<br />
Oktober mit entsprechenden<br />
Massnahmen für Gesundheit<br />
und Sicherheit aller Teilnehmer<br />
veranstalten zu können.<br />
Inzwischen haben sich die Vorzeichen<br />
jedoch geändert, unter<br />
anderem durch neue Vorgaben<br />
für die Durchführung von Messen<br />
in Baden-Württemberg,<br />
sodass wir die Veranstaltung<br />
nun doch absagen müssen»,<br />
gibt Jürgen Haussmann, Geschäftsführer<br />
des Veranstalters<br />
FairFair GmbH, bekannt.<br />
Diese Entscheidung sei auf<br />
Basis einer Umfrage bei allen<br />
Ausstellern der PaintExpo<br />
<strong>2020</strong> gefallen, bei der sich ein<br />
Grossteil auch gegen eine erneute<br />
Verschiebung ausgesprochen<br />
hat.<br />
Viele Unternehmen sind derzeit<br />
mit den wirtschaftlichen<br />
Auswirkungen der Corona-<br />
Pan demie beschäftigt, eine<br />
Messeteilnahme stehe daher<br />
nicht an oberster Stelle ihrer<br />
Prioritätenliste. Darüber hinaus<br />
spielen der Schutz der<br />
Gesundheit und die Eindämmung<br />
von Ansteckungen weiterhin<br />
eine zentrale Rolle.<br />
Kontakte und Reise tätigkeiten<br />
werden daher auf notwendige<br />
Interaktionen begrenzt. Dazu<br />
zählt auch, dass Unternehmen<br />
Messebesuche teilweise<br />
untersagen und dem internationalen<br />
Reisen weiterhin<br />
enge Grenzen gesetzt sind.<br />
Die kommende Weltleitmesse<br />
für industrielle Lackiertechnik<br />
findet vom 26. bis 29. April<br />
2022 auf dem Messegelände<br />
Karlsruhe statt. ●<br />
carrossier Nr. 5 / August <strong>2020</strong>43
einkaufsführer<br />
Autolacke und Carrosseriebedarf<br />
Axalta Coating Systems<br />
Switzerland GmbH<br />
Muttenzerstrasse 1<strong>05</strong><br />
CH-4133 Pratteln<br />
Auto-, Nutzfahrzeug-,<br />
Industrie- und Pulverlacke<br />
Tel. 061 826 96 96, Fax 061 821 82 36<br />
pratteln.info@axaltacs.com<br />
www.spieshecker.ch<br />
Autolacke und<br />
Carrosseriebedarf<br />
PPG Switzerland GmbH • Volketswil • 044 945 46 45<br />
André Koch AG<br />
Zusammen<br />
mehr erreichen!<br />
Autolacke und<br />
Carrosseriebedarf<br />
verkauf@andrekoch.ch · www.andrekoch.ch<br />
Color-Hotline 0800 355 355 · Tel.: +41 44 735 57 11<br />
<strong>2020</strong>_RZ_AK_Anzeige_55x55.indd 1 10.01.<strong>2020</strong> 10:13:09<br />
Tel. 044 931 44 44<br />
Fax 044 931 44 55<br />
www.sikkenscr.ch<br />
www.sikkensvr.com<br />
CH-8344 Bäretswil<br />
PPG Switzerland GmbH • Volketswil • 044 945 46 45<br />
Ihr Partner für<br />
profes sionelle<br />
Lackiersysteme<br />
und Zubehör<br />
DER KOMPETENTE<br />
ANSPRECHPARTNER<br />
FÜR JEDEN SCHRITT DER AUTOREPARATUR<br />
www.belfa.ch<br />
®<br />
PROFESSIONAL CAR CARE<br />
Verkauf in BL, BS, AG, ZH-Stadt<br />
0041 76 339 40 89<br />
t.kamber@bluewin.ch<br />
www.kamber-autolacke.ch<br />
PPG Switzerland GmbH • Volketswil • 044 945 46 45<br />
© Pixelio – Bettina Stolze<br />
44 carrossier Nr. 5 / August <strong>2020</strong>
einkaufsführer<br />
Carrosserie-Arbeitsplätze<br />
Carrosserie Zubehör Carrosserie-Zubehör<br />
... the finest refinishing company SUPER FAST<br />
G360 SYSTEM.<br />
<br />
<br />
P3000<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
CarSystem AG • 8957 Spreitenbach • Tel. 044 439 90 68<br />
Kleben und Dichten<br />
www.jasa-ag.ch<br />
Ihr Ansprechpartner für Ihre Anzeige<br />
Lackieranlagen<br />
NEU:<br />
Einbrennen ohne<br />
PROFIS VERLASSEN<br />
SICH AUF PROFIS<br />
UmFASSENdES SORtImENt FüR dAS dICHtEN,<br />
KLEbEN, SCHützEN UNd VERStäRKEN IN dER<br />
KAROSSERIEREPARAtUR<br />
www.sika.ch<br />
Fabian Simon<br />
Leitung Medienberatung<br />
T <strong>05</strong>8 344 98 06<br />
fabian.simon@galledia.ch<br />
Lackier- und Trocknungsanlagen<br />
der Firma Saima<br />
Vertrieb Schweiz<br />
Flughofstrasse 52, 8152 Glattbrugg<br />
Tel: 044 874 66 66 - www.belfa.ch<br />
Galledia Fachmedien AG<br />
Buckhauserstrasse 24<br />
8048 Zürich<br />
www.galledia.ch<br />
Anzeigenschluss<br />
für carrossier 6/<strong>2020</strong><br />
vom 1. Oktober <strong>2020</strong>:<br />
10. September <strong>2020</strong><br />
Lackieranlagen<br />
Seit 60 Jahren in der Schweiz führend<br />
in Technik, Service und Zuverlässigkeit<br />
LUTRO-Lackieranlagen<br />
Luft- und Trockentechnik GmbH<br />
D-70771 Leinfelden-Echterdingen<br />
Tel. +49 711 790 94 0<br />
E-Mail: info@lutro.de<br />
www.lutro.de<br />
Unser Partner in der Schweiz:<br />
Willy Bucher Service Technik Boswil<br />
Weissenbachstraße 3<br />
CH-5623 Boswil<br />
Tel. <strong>05</strong>6 666 17 18 | Fax <strong>05</strong>6 666 28 18<br />
E-Mail: wb.service-technik@bluewin.ch<br />
140131_anzeige_carossier_177x50mm.indd 1 31.01.14 11:04<br />
carrossier Nr. 5 / August <strong>2020</strong>45
einkaufsführer<br />
Lackieranlagen<br />
www.waeltikompakt.ch<br />
Ihr Ansprechpartner<br />
für Ihre Anzeige<br />
Fabian Simon<br />
Leitung Medienberatung<br />
T <strong>05</strong>8 344 98 06<br />
fabian.simon@galledia.ch<br />
Galledia Fachmedien AG<br />
Buckhauserstrasse 24<br />
8048 Zürich<br />
www.galledia.ch<br />
New Wälti AG<br />
8400 Winterthur<br />
Anzeigenschluss<br />
für carrossier 6/<strong>2020</strong> vom 1. Oktober <strong>2020</strong>: 10. September <strong>2020</strong><br />
46 carrossier Nr. 5 / August <strong>2020</strong>
einkaufsführer<br />
Lackierkabinen<br />
Spritz- und Einbrennkabinen<br />
Spritz- und Einbrennkabine<br />
PPG Switzerland GmbH • Volketswil • 044 945 46 45<br />
Spritzkabinen+<br />
Service<br />
– Service-Arbeiten an Lackierkabinen<br />
– ersetzen von defekten Warmluftöfen,<br />
PWW-Lufterhitzern und WRG’s<br />
– verlangen Sie eine unverbindliche<br />
Service-Offerte von uns; wir machen<br />
eine kostenlose Zustand-Aufnahme<br />
Koster GmbH<br />
Sommeristrasse 16, 8594 Güttingen<br />
079 555 44 66, info@koster-gmbh.ch<br />
www.koster-gmbh.ch<br />
Qualität<br />
& Service<br />
& Service<br />
GmbH<br />
QUESTIONE DI STILE<br />
Ihre<br />
massgeschneiderte<br />
Lösung für:<br />
• Lackierkabinen<br />
• Multiarbeitsplätze<br />
• Vorbereitungsplätze<br />
• Mischräume<br />
www.spritzkabinen.ch<br />
9213 Hauptwil Hauptstrasse 39<br />
Telefon 071 633 37 37 Fax 071 633 37 39<br />
info@gh-consulting.ch www.gh-consulting.ch<br />
Ihr Partner, wenn’s um Ihre Farbspritzkabine,<br />
Ihre Carrosserie- und<br />
Spritzwerk-Einrichtungen geht<br />
Hauptstrasse 39, 9213 Hauptwil<br />
– Farbspritz- und Einbrennkabinen<br />
– Pulverbeschichtungsanlagen<br />
– Einbrennöfen<br />
Spritzpistolen<br />
SATAjet X 5500<br />
Meine ESA – Meine Partnerin<br />
für eine erfolgreiche Carrosserie<br />
esa.ch<br />
Pistolenwaschgeräte<br />
BOXER<br />
Serie Inox<br />
Anzeigenschluss<br />
für carrossier 6/<strong>2020</strong><br />
vom 1. Oktober <strong>2020</strong>:<br />
10. September<br />
Trocknungssysteme<br />
UV KOMBI<br />
Müslistrasse 43<br />
8957 Spreitenbach<br />
info@jasa-ag.ch<br />
Tel. 044 431 60 70<br />
Müslistrasse 43<br />
8957 Spreitenbach<br />
info@jasa-ag.ch<br />
Tel. 044 431 60 70<br />
© Pixelio – Bettina Stolze<br />
carrossier Nr. 5 / August <strong>2020</strong>47
Unter der Lupe<br />
Carrosserie Leopold<br />
Carrosserie Leopold<br />
Beulendrücker seit 20 Jahren<br />
An zentraler Lage in Widnau kümmert sich die kleine Carrosserie Leopold um die Fahrzeuge der grösstenteils<br />
privaten Kunden. Diese schätzen besonders die familiäre, unkomplizierte Atmosphäre und das<br />
breite wie flexible Dienstleistungsangebot – was sie auch gerne weitererzählen.<br />
Klein, aber fein: Die Carrosserie Leopold in Widnau, nahe der Grenze zu Österreich. Der offene<br />
Werkstattbereich passt zur Atmosphäre.<br />
Widnau steht kurz davor, eine Stadt zu<br />
werden. Nur noch wenige Einwohner<br />
trennen den im St. Galler Rheintal gelegenen<br />
Ort vor der 10 000er-Marke. Entsprechend<br />
viel hat sich entwickelt in den<br />
letzten Jahren. Moderne Bauten säumen<br />
die zu Boulevards angelegte Strasse<br />
durchs Zentrum. Mittendrin finden wir die<br />
am Parkplatz eines Einkaufszentrums<br />
gelegene Carrosserie Leopold.<br />
Die Einzelfirma wird geleitet vom Inhaber<br />
und gelernten Carrosseriespengler Richi<br />
Leopold. Die vier Arbeitsplätze im Erdgeschoss<br />
sind bei unserem Besuch belegt,<br />
wie auch ein Teil des Kellergeschosses. Ein<br />
grösseres Hagelereignis hat Leopold die<br />
Auftragsbücher gefüllt – wenige Tage vor<br />
den dreiwöchigen Betriebsferien. «Früher<br />
hätte ich durchgearbeitet», erklärt der<br />
<strong>Carrossier</strong>. «Doch inzwischen nehme ich<br />
mir diese wichtige Auszeit. Die Kunden<br />
verstehen das.» Die Loyalität und das Verständnis<br />
der zufriedenen Kunden bilden<br />
heute auch die Basis für sein Geschäft.<br />
«90 Prozent sind Private, die sich bei uns<br />
gut abgeholt und aufgehoben fühlen und<br />
uns darum auch weiterempfehlen.»<br />
Carrosserie Leopold<br />
Im Porträt<br />
Die Carrosserie Leopold wurde 2001 als<br />
Einzelfirma von Richard Leopold (59) in<br />
St. Margrethen SG gegründet. Seit 2009<br />
befindet sich der Sitz an der Bahnhofstras se<br />
9 in Widnau SG. Der markenunabhängige<br />
Kleinbetrieb mit insgesamt drei Mitarbeitern<br />
führt Carrosseriereparaturen und Servicearbeiten<br />
aus. Zu den Hauptkompetenzen<br />
gehören die Beulendrücktechnik wie auch<br />
Flexibilität. Durch den überwiegenden Anteil<br />
an privaten Kunden, die vor allem durch persönliche<br />
Empfehlung kommen, ist die Carrosserie<br />
Leopold unabhängig von Versicherungen<br />
und Garagen. Leo polds Philosophie:<br />
«An jedem Auto arbeiten, als wäre es mein<br />
eigenes.»<br />
Auf das richtige Pferd gesetzt<br />
Nach seiner Lehre zum Carrosseriespengler<br />
bei der Batliner GmbH in Rorschach<br />
blieb er der Carrosserie weitere<br />
20 Jahre erhalten. Als er dann die ersten<br />
Ergebnisse des Beulendrückens gesehen<br />
und gewusst hatte, was möglich war<br />
und die Technik langsam zum Trend wurde,<br />
wollte sich auch Leopold dieses Können<br />
aneignen. Er begann zunächst mit<br />
einem zweitägigen Kurs und fuhr dann<br />
mit «viel Learning by Doing» fort. Vor 19<br />
Jahren schliesslich machte er sich in einer<br />
kleinen, aber modernen Werkstatt in<br />
St. Margrethen selbständig. «Ich muss<br />
gestehen, in den ersten Monaten reichten<br />
die Aufträge nicht, um alle Rechnungen<br />
zu bezahlen», erinnert er sich. Doch<br />
nach einem Jahr wurde das Unglück<br />
anderer zu seinem Glück: Ein Hagelereignis<br />
brachte ihm auf einen Schlag viel<br />
Kundschaft, die so zufrieden war, dass<br />
sie ihn weiterempfahl. So führte eins<br />
zum anderen und nach acht Jahren – ein<br />
weiterer Glücksfall – eröffnete sich ihm<br />
2009 die Möglichkeit, in Widnau eine<br />
Werkstatt zu übernehmen. Die ehemali-<br />
Richi Leopold, seit 20 Jahren Unternehmer<br />
und seit über 40 Jahren <strong>Carrossier</strong> mit<br />
Herzblut.<br />
48 carrossier Nr. 5 / August <strong>2020</strong>
Der MG Midget in British Racing Green ist Leopolds Maskottchen auf<br />
Rädern.<br />
Die vier Arbeitsplätze im Erdgeschoss sind dank eines Hagelereignisses<br />
belegt.<br />
Auch Samuel Leopold eignete sich die Beulendrücktechnik an und ist<br />
nun daran, sie zu perfektionieren.<br />
Der knappe Platz in der belegten Werkstatt wird ergonomisch ausgenutzt.<br />
ge Honda-Vertretung lag zentral und der<br />
Preis stimmte auch. «Bei den durch die<br />
Standortentwicklung inzwischen stark<br />
gestiegenen Bodenpreisen wäre das<br />
heute wohl nicht mehr möglich», kommentiert<br />
Leopold rückblickend. Und ist<br />
ein weiteres Mal dankbar für das Glück,<br />
die richtige Gelegenheit erkannt und am<br />
Schopf gepackt zu haben. Weil es sich<br />
um eine mechanische Werkstatt handelte,<br />
stellte Leopold einen Mechaniker ein.<br />
Seither waren schon mehrere Mechaniker<br />
und auch Spengler angestellt, bis vor<br />
einem Jahr Leopolds Sohn Samuel an<br />
Bord kam und die Carrosserie zum Familienbetrieb<br />
wurde. Denn mit Karin<br />
Zellweger, die sich heute um die Administration<br />
kümmert, war Richi früher liiert<br />
und damit gehört sie ebenfalls mit<br />
zur Familie. Das funktioniert, weil das<br />
Verhältnis untereinander ausgesprochen<br />
gut und professionell ist. Die Kunden<br />
spüren und schätzen das und kommen,<br />
dank der zentralen Lage und der<br />
guten Stimmung, auch rasch nur auf einen<br />
Schwatz vorbei. Das mag vielleicht<br />
auch ein wenig an Betriebshündin Lola<br />
liegen, die jeden Besucher persönlich<br />
begrüsst und von ihm gestreichelt werden<br />
möchte.<br />
Externer Lackierpartner<br />
Seit 14 Jahren arbeitet die Carrosserie<br />
Leopold für Lackierarbeiten mit der Auto<br />
Speedy AG in Altstätten SG zusammen.<br />
Die Zusammenarbeit bezeichnet Leopold<br />
als ideal. Überhaupt ist er mit dem<br />
Erreichten sehr zufrieden: «Ich bin froh,<br />
bin ich diesen Weg gegangen», resümiert<br />
der braungebrannte, trotz vollen<br />
Auftragsbüchern sehr entspannt<br />
wirkende <strong>Carrossier</strong> und fährt nicht<br />
ohne Stolz fort: «Ich habe das hier von<br />
klein auf aufgebaut.» Sohn Samuel<br />
kümmert sich nicht nur um die Servicearbeiten<br />
und mechanischen Reparaturen,<br />
er interessiert sich auch für das<br />
Carrosseriehandwerk und bildet sich<br />
entsprechend weiter – auch in der Beulendrücktechnik.<br />
«Das meiste ist Learning<br />
by Doing», wiederholt Richi und mit<br />
59 Jahren darf er sich auch langsam<br />
Gedanken machen, wie es später mit<br />
dem Betrieb weitergehen könnte. «Samuel<br />
ist sehr engagiert», schwärmt er<br />
von seinem Sohn. «Man muss ihn ein-<br />
Mit dem Beulendrücken hat Richi Leopold auf<br />
das richtige Pferd gesetzt.<br />
Familienbetrieb mit Richi Leopold, Karin<br />
Zellweger und Samuel Leopold (v.l.)<br />
carrossier Nr. 5 / August <strong>2020</strong>49
Von Finishing bis Schweissen: Alles, was ein <strong>Carrossier</strong> braucht.<br />
Auch im Untergeschoss werden Autos repariert. Dort befindet sich<br />
zudem das Reifenhotel.<br />
fach machen lassen. Wenn wir viel Arbeit<br />
haben, ist er bereits um halb sechs<br />
Uhr hier und zeigt grossen Einsatz. Das<br />
Beulendrücken muss er zwar noch<br />
üben, aber er will es, und wenn das in<br />
diese Richtung weitergeht, wird er der<br />
richtige Nachfolger.»<br />
Fels in der Brandung<br />
der Schadens steuerung<br />
Die Carrosserie Leopold steht bezüglich<br />
Schadenssteuerung entgegen dem allgemeinen<br />
Trend wie ein Fels in der Brandung.<br />
Leopold findet auch klare Worte<br />
– und weiss, was die Loyalität seiner<br />
Kunden bedeutet: «Eine unserer Stärken<br />
ist, dass wir nicht von Versicherungen<br />
und Garagen abhängig sind, sondern<br />
über 90 Prozent Privatkundschaft haben.<br />
Dadurch sind wir breit abgestützt.<br />
Versicherungen versuchen, über die<br />
Kosten an ihre Partnerbetriebe zu steuern.<br />
Unsere Kunden bezahlen eigentlich<br />
über den Selbstbehalt mehr, aber sie<br />
kommen trotzdem lieber zu uns. Wir haben<br />
ein sehr, sehr herzliches Verhältnis<br />
zu unseren Kunden. Ein wenig Glück gehört<br />
zum Leben. Ein Glück war der Hagel<br />
damals. Aber dass ich nachher genau an<br />
die richtigen Leute herangekommen bin<br />
und alle mich weiterempfohlen haben,<br />
das war nochmals ein Riesenglück. Und<br />
wir haben ein riesiges Netzwerk, das ist<br />
das A und O.»<br />
Grosse und kleine Geschäftskunden<br />
Neben den Privatkunden setzen auch<br />
diverse Unternehmen auf die Expertise<br />
von Leopold. Zu den grösseren Kunden<br />
gehören etwa die SFS Gruppe in Heerbrugg<br />
oder das Grenzwachtkorps, aber<br />
auch das Kleingewerbe. «Wir liefern die<br />
Autos immer tipptopp sauber ab», betont<br />
Leopold. «Meine Philosophie lautet: An<br />
jedem Auto arbeiten, als wäre es mein<br />
eigenes. Wir haben eine super Kundschaft,<br />
wie man sie sich nur wünschen<br />
kann. Wir sind zwar ein Kleinstbetrieb,<br />
setzen aber fast um wie ein grosser. Die<br />
Kunden sind sehr verständnisvoll, auch<br />
beim Hagel; da wissen sie auch, dass ich<br />
nicht alles in ein paar Wochen machen<br />
Im Empfangsbereich kümmert sich Karin Zellweger um alles, was mit Administration zu tun hat.<br />
kann, sie warten auch monatelang.» Von<br />
der Coronakrise war Leopold nicht stark<br />
betroffen, er hatte daher auch nicht<br />
Kurzarbeit angemeldet: «Wir hatten<br />
zwar schon weniger Arbeit und konnten<br />
etwa Autos nicht vorführen, da die MFK<br />
geschlossen war. Doch auch wenn weniger<br />
Autos auf der Strasse waren, hatten<br />
wir genügend Spenglerarbeit, offenbar<br />
haben wir genau die richtigen Leute<br />
gekannt. Was wir ausstrahlen ist, dass<br />
die Kunden wirklich gut aufgehoben sind<br />
hier. Unsere Kundschaft hat gepflegte,<br />
oft neuere Autos und schätzt die Qualität.<br />
Wir sind als Kleinbetrieb eindeutig<br />
flexibler und können uns schnell anpassen,<br />
aber wir haben auch eine flexible<br />
Kundschaft. Wenn wir nicht das Netzwerk<br />
und die Nähe zum Kunden hätten,<br />
würden wir den Puls nicht so gut fühlen.»<br />
Kaufmännischer Totalschaden,<br />
der Feind des <strong>Carrossier</strong>s<br />
«Das Beulendrücken muss man mit<br />
Freude und Leidenschaft machen. Es<br />
braucht Ausdauer, Geduld, Geschick, ein<br />
gutes Auge und Kraft. Bringt man eine<br />
dieser Voraussetzungen nicht mit, ist<br />
man schon fast zum Scheitern verurteilt.<br />
Mir macht es Freude und Spass»,<br />
erklärt Leo pold. Besonders im Untergeschoss<br />
drücke er gerne, «weil es schön<br />
kühl ist» und er kein Tageslicht dafür<br />
brauche.<br />
Zur Infrastruktur gehören zwei Lifte im<br />
Erdgeschoss und einer im Untergeschoss,<br />
Bremsprüfstand, Spurplatte zur<br />
Kontrolle, selbst eine Richtbank steht<br />
ihm zur Verfügung. Allerdings: «Die<br />
braucht man heute nicht mehr. Die habe<br />
ich in 20 Jahren keine fünf Mal gebraucht.<br />
Das ist auch wieder Schadenssteuerung.<br />
Die Versicherungen versuchen,<br />
jedes Auto im Grenzbereich dem<br />
Gewerbe wegzunehmen und zu verstei-<br />
50 carrossier Nr. 5 / August <strong>2020</strong>
Unter der Lupe<br />
Carrosserie Leopold<br />
Wehe, wenn man sie nicht streichelt: Lola<br />
komplettiert die Familie perfekt.<br />
gern. Irgendwann landen die Autos dann<br />
repariert wieder in der Schweiz. Hier<br />
macht man in meinen Augen einen Riesenfehler.<br />
Ich bin sehr offen und ehrlich<br />
den Kunden gegenüber, wenn der Schaden<br />
zu gross ist. Der Kunde entscheidet<br />
schliesslich, wenn er am Auto hängt und<br />
es repariert haben möchte. Die Versicherung<br />
versucht ihm hingegen schmackhaft<br />
zu machen, dasselbe Auto im Internet<br />
günstig zu kaufen mit dem Ziel, das<br />
beschädigte Auto zu versteigern und so<br />
den Versicherungsschaden zu minimieren.<br />
Ich sage das auch jedem Experten,<br />
denn es ist so, da nehme ich kein Blatt<br />
vor den Mund, die wissen ja auch, wie es<br />
in der Schadenabwicklung läuft. Wer<br />
angebunden ist, der beisst nicht in die<br />
Hand, die ihn füttert. Die Stärke von<br />
ländlichen Gegenden liegt darin, dass es<br />
den Kunden noch nicht so egal ist, wo ihr<br />
Auto repariert wird, hier sind die Kunden<br />
noch etwas loyaler. Trotz der nahen<br />
Grenze zu Österreich gibt es immer noch<br />
viele, die ihre Aufträge hier vergeben. Sie<br />
spüren wirklich meine Leidenschaft zum<br />
Beruf und möchten deshalb auch das<br />
Geld hier ausgeben. Ich unterstütze im<br />
Gegenzug gerne das regionale Gewerbe<br />
und den Detailhandel. Wir als Unternehmen<br />
unterstützen auch gerne lokale<br />
Kultur und den Sport mit Sponsoring. Da<br />
wir sonst keine Werbung machen müssen,<br />
investieren wir das Geld lieber in<br />
solche Sachen.»<br />
Glück gehört zum Leben …<br />
«… ich bin aber auch sehr dankbar»,<br />
meint Leopold. «Ich bin etwas auf der<br />
Sonnenseite, das stimmt, aber ich mache<br />
auch viel dafür. Ich freue mich auch über<br />
die vielen Begegnungen hier, ich profitiere<br />
von Kunden, die sich in grossen<br />
Garagen nicht abgeholt fühlten, wo sie<br />
nur eine Nummer waren, zu wenig ernst<br />
genommen wurden mit ihren Anliegen.<br />
Ich weiss nicht, was ich alles richtig oder<br />
falsch mache, aber so viel mache ich<br />
wohl nicht falsch, sonst würde es nicht<br />
so gut funktionieren.»<br />
●<br />
Text und Bilder: Henrik Petro<br />
Mobile Order App jetzt erhältlich<br />
R-M Produkte und Zubehör jederzeit<br />
bequem elektronisch bestellen!<br />
Perfektion<br />
einfach gemacht
André Koch AG<br />
Zusammen<br />
mehr erreichen!<br />
Profitieren Sie von einer starken<br />
Partnerschaft mit der André Koch AG.<br />
Werden Sie Teil der André Koch-Familie, damit wir künftig zusammen erfolgreich<br />
sein können! Unser engagiertes Team freut sich auf Sie.<br />
www.andrekoch.ch