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Carrossier_2020_05

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Von Finishing bis Schweissen: Alles, was ein <strong>Carrossier</strong> braucht.<br />

Auch im Untergeschoss werden Autos repariert. Dort befindet sich<br />

zudem das Reifenhotel.<br />

fach machen lassen. Wenn wir viel Arbeit<br />

haben, ist er bereits um halb sechs<br />

Uhr hier und zeigt grossen Einsatz. Das<br />

Beulendrücken muss er zwar noch<br />

üben, aber er will es, und wenn das in<br />

diese Richtung weitergeht, wird er der<br />

richtige Nachfolger.»<br />

Fels in der Brandung<br />

der Schadens steuerung<br />

Die Carrosserie Leopold steht bezüglich<br />

Schadenssteuerung entgegen dem allgemeinen<br />

Trend wie ein Fels in der Brandung.<br />

Leopold findet auch klare Worte<br />

– und weiss, was die Loyalität seiner<br />

Kunden bedeutet: «Eine unserer Stärken<br />

ist, dass wir nicht von Versicherungen<br />

und Garagen abhängig sind, sondern<br />

über 90 Prozent Privatkundschaft haben.<br />

Dadurch sind wir breit abgestützt.<br />

Versicherungen versuchen, über die<br />

Kosten an ihre Partnerbetriebe zu steuern.<br />

Unsere Kunden bezahlen eigentlich<br />

über den Selbstbehalt mehr, aber sie<br />

kommen trotzdem lieber zu uns. Wir haben<br />

ein sehr, sehr herzliches Verhältnis<br />

zu unseren Kunden. Ein wenig Glück gehört<br />

zum Leben. Ein Glück war der Hagel<br />

damals. Aber dass ich nachher genau an<br />

die richtigen Leute herangekommen bin<br />

und alle mich weiterempfohlen haben,<br />

das war nochmals ein Riesenglück. Und<br />

wir haben ein riesiges Netzwerk, das ist<br />

das A und O.»<br />

Grosse und kleine Geschäftskunden<br />

Neben den Privatkunden setzen auch<br />

diverse Unternehmen auf die Expertise<br />

von Leopold. Zu den grösseren Kunden<br />

gehören etwa die SFS Gruppe in Heerbrugg<br />

oder das Grenzwachtkorps, aber<br />

auch das Kleingewerbe. «Wir liefern die<br />

Autos immer tipptopp sauber ab», betont<br />

Leopold. «Meine Philosophie lautet: An<br />

jedem Auto arbeiten, als wäre es mein<br />

eigenes. Wir haben eine super Kundschaft,<br />

wie man sie sich nur wünschen<br />

kann. Wir sind zwar ein Kleinstbetrieb,<br />

setzen aber fast um wie ein grosser. Die<br />

Kunden sind sehr verständnisvoll, auch<br />

beim Hagel; da wissen sie auch, dass ich<br />

nicht alles in ein paar Wochen machen<br />

Im Empfangsbereich kümmert sich Karin Zellweger um alles, was mit Administration zu tun hat.<br />

kann, sie warten auch monatelang.» Von<br />

der Coronakrise war Leopold nicht stark<br />

betroffen, er hatte daher auch nicht<br />

Kurzarbeit angemeldet: «Wir hatten<br />

zwar schon weniger Arbeit und konnten<br />

etwa Autos nicht vorführen, da die MFK<br />

geschlossen war. Doch auch wenn weniger<br />

Autos auf der Strasse waren, hatten<br />

wir genügend Spenglerarbeit, offenbar<br />

haben wir genau die richtigen Leute<br />

gekannt. Was wir ausstrahlen ist, dass<br />

die Kunden wirklich gut aufgehoben sind<br />

hier. Unsere Kundschaft hat gepflegte,<br />

oft neuere Autos und schätzt die Qualität.<br />

Wir sind als Kleinbetrieb eindeutig<br />

flexibler und können uns schnell anpassen,<br />

aber wir haben auch eine flexible<br />

Kundschaft. Wenn wir nicht das Netzwerk<br />

und die Nähe zum Kunden hätten,<br />

würden wir den Puls nicht so gut fühlen.»<br />

Kaufmännischer Totalschaden,<br />

der Feind des <strong>Carrossier</strong>s<br />

«Das Beulendrücken muss man mit<br />

Freude und Leidenschaft machen. Es<br />

braucht Ausdauer, Geduld, Geschick, ein<br />

gutes Auge und Kraft. Bringt man eine<br />

dieser Voraussetzungen nicht mit, ist<br />

man schon fast zum Scheitern verurteilt.<br />

Mir macht es Freude und Spass»,<br />

erklärt Leo pold. Besonders im Untergeschoss<br />

drücke er gerne, «weil es schön<br />

kühl ist» und er kein Tageslicht dafür<br />

brauche.<br />

Zur Infrastruktur gehören zwei Lifte im<br />

Erdgeschoss und einer im Untergeschoss,<br />

Bremsprüfstand, Spurplatte zur<br />

Kontrolle, selbst eine Richtbank steht<br />

ihm zur Verfügung. Allerdings: «Die<br />

braucht man heute nicht mehr. Die habe<br />

ich in 20 Jahren keine fünf Mal gebraucht.<br />

Das ist auch wieder Schadenssteuerung.<br />

Die Versicherungen versuchen,<br />

jedes Auto im Grenzbereich dem<br />

Gewerbe wegzunehmen und zu verstei-<br />

50 carrossier Nr. 5 / August <strong>2020</strong>

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