27.08.2020 Aufrufe

Carrossier_2020_05

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Technik<br />

Carrosseriereparatur<br />

A- und B-Säule, dem Schweller und den<br />

vorderen Längsträgern.<br />

Generell haben die Rüsselsheimer jedes<br />

Bauteil auf seine maximale Optimierung<br />

bezüglich Fertigung, Materialauswahl,<br />

Beanspruchung im Lastpfad sowie Topologie<br />

und Steifigkeit überprüft. An einer<br />

unlackierten Rohbau-Carrosserie<br />

zeigen sich diese Konstruktionsmerkmale<br />

zum Beispiel an der Versteifung des<br />

Hinter wagens. Der stärkere hintere<br />

Dachquerträger und die Querverstrebungen<br />

zwischen den Radhäusern über<br />

den Boden hinten erhöhen die gesamte<br />

Festigkeit des Hinterwagens. Im Vorderwagen<br />

sorgen eine Verstärkung zwischen<br />

den Federbeindomen, die entlang<br />

der Stirnwand verläuft, sowie eine zusätzliche<br />

Anbindung zur A-Säule für erhöhte<br />

Festigkeit.<br />

Einblicke in den Carrosseriebau gewährten die Aachener Karosserie tage an einer Rohbaucarrosserie.<br />

Die Anteile der Stahlgüten in der Carrosseriestruktur<br />

betragen 33 Prozent Mild<br />

Steel, 24 Prozent High Strength Steel,<br />

1 Prozent Ultra High Strength Steel,<br />

32 Prozent Dual-Phasen- und Multi-Phasen-Steel<br />

sowie 10 Prozent warmumgeformte<br />

PHS-Stähle. Die Steifigkeit<br />

der Carrosserie konnte damit gegenüber<br />

dem Vorgängermodell um 23 Prozent<br />

verbessert werden. Das einzige Aluminiumbauteil<br />

ist die Motorhaube.<br />

Die weitverbreitete Weltmarktpräsenz<br />

des Insignia B zwang die Konstrukteure<br />

des Modells zu zahlreichen Kompromissen<br />

in der Carrosseriestruktur und der<br />

Gesamtausstattung. Der Insignia musste<br />

mit seinen Derivaten für China, Australien<br />

und Nordamerika die jeweiligen internationalen<br />

Anforderungen erfüllen. So mussten<br />

sich die Entwickler frühzeitig mit den<br />

jeweils gültigen Crashtests auseinandersetzen.<br />

Entsprechende Sicherheitskonzepte<br />

setzten sie im Carrosseriebau durch<br />

Verstärkungen, Materialveränderungen<br />

und / oder Festigkeitserhöhungen der<br />

Bauteile um – kurz: Ziel erreicht und im<br />

Crashtest Euro NCAP 2017 fünf Sterne<br />

abgeräumt!<br />

Viele Gleichteile<br />

Bei der Konstruktion strebten die Rüsselsheimer<br />

eine möglichst hohe Zahl an<br />

Gleichteilen im Carrosseriebau an, um die<br />

Produktions- und Fertigungskosten niedrig<br />

zu halten. Das Ergebnis zeigt sich unter<br />

anderem im vorderen Teil der Carrosserie:<br />

Hier ist bei allen Modellen vom<br />

Frontend bis kurz hinter die B-Säule eine<br />

identische Carrosseriestruktur zu finden.<br />

Modellspezifische Abweichungen setzen<br />

die Rüsselsheimer dann in der Aussenhaut<br />

der Carrosserie um.<br />

Für bestimmte Ländervarianten und deren<br />

Crashtest-Anforderungen haben die<br />

Ingenieure zusätzliche Verstärkungen<br />

integriert, beispielsweise im Bereich der<br />

Opel Insignia B<br />

Angebot für die Welt<br />

Materialeinsatz<br />

Den Insignia produziert Opel im Werk<br />

Rüsselsheim für alle verfügbaren Länder<br />

in Stahlbauweise. Nur die Motorhaube<br />

und das Crashsystem vorne und hinten,<br />

bestehend aus Crashboxen und Querträger,<br />

werden als Anbauteile aus Alu minium<br />

später an die Carrosserie geschraubt. Mit<br />

den unterschiedlichen Stahlgüten der<br />

Bleche und ihren varia blen Materialdicken<br />

können die Opel- Ingenieure Festigkeit,<br />

Leichtbau und Stabilität miteinander<br />

verbinden. Die vorderen Längsträger fertigen<br />

die Rüsselsheimer aus Tailored<br />

Blanks, die eine Festigkeit von DP 800<br />

aufweisen. Etwas höhere Festigkeiten<br />

verbaut Opel in den oberen Tunnelver-<br />

Durch seinen ehemaligen Entwicklungspartner<br />

GM wurde das Modell Insignia nicht<br />

nur für Europa, sondern auch für Kunden in<br />

Grossbritannien, China, Australien und<br />

Nordamerika konzipiert. Dort bieten es die<br />

Rüsselsheimer teilweise unter einem anderen<br />

Markennamen an. In den meisten europäischen<br />

Ländern ist der Insignia unter dem<br />

Namen Opel Insignia erhältlich. Im Vereinigten<br />

Königreich wird der Insignia B unter dem<br />

Markennamen Vauxhall verkauft. Der in<br />

Nordamerika und China angebotene Buick<br />

Regal basiert ebenfalls auf der zweiten Generation<br />

des Insignia. Den in diesem Fall<br />

TourX genannten Kombi bietet Opel ausschliesslich<br />

mit Allradantrieb an. In Australien<br />

werden Limousine und Kombi seit Frühjahr<br />

2018 als Holden Commodore verkauft<br />

und lösen damit das bisherige eigenständige<br />

Holden-Modell ab. Bereits nach zweieinhalb<br />

Jahren wurde das Modell einem Facelift<br />

unterzogen. Ende 2019 stellte Opel das<br />

Facelift für den Insignia B vor, das optisch<br />

eine neue Frontschürze und neue Scheinwerfer<br />

erhielt, wobei das Interieur jedoch<br />

unverändert blieb. Ab Mitte <strong>2020</strong> sollen die<br />

überarbeiteten Modelle ausgeliefert werden.<br />

Mit dem Facelift wurde auch angekündigt,<br />

dass die Variante Country Tourer eingestellt<br />

wird.<br />

carrossier Nr. 5 / August <strong>2020</strong>27

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!