Carrossier_2020_05

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Technik Carrosseriereparatur Opel Insignia Leichter und stabiler Der Insignia B ist das letzte Modell der Rüsselsheimer, das noch unter der Führung des GM-Konzerns entwickelt wurde. Heute wird das Mittelklasse-Automobil weltweit angeboten. Die Aachener Karosserietage gaben Gelegenheit, sich Details anzusehen. Das Modell Insignia B ist das Opel-Flaggschiff für den europäischen Markt. Die Konstruktion ist im Vergleich zum Vorgängermodell deutlich leichter, etwas flacher in der Form und bietet dennoch mehr Platz im Innenraum. Seine Premiere feierte der Insignia B als Coupé-Limousine «Grand Sport» und als Kombi «Sports Tourer» auf dem Genfer Autosalon 2017. Opel bietet das Nachfolgemodell des Insignia A nicht mehr als Stufenheck-Limousine an. Allerdings gibt es eine um 25 Millimeter höher gelegte Kombiversion, die zusätzlich mit einem Unterfahrschutz ausgerüstet ist – den «Country Tourer». Für die Motorisierung stehen Otto- und Dieselmotoren von 1,4 bis 2,0 Liter Hubraum zur Verfügung, die der Kunde mit einem Front- oder Allradantrieb kombinieren kann. Die verschiedenen Modelle des Insignia messen in der Länge 4897 bis 5004 Millimeter, in der Breite 1863 bis 1871 Millimeter und in der Höhe 1455 bis 1525 Millimeter. Der Radstand ist mit 2829 Millimetern bei allen Varianten gleich und damit 92 Millimeter grösser als beim Vorgänger. Das Leergewicht variiert von 1441 bis 1807 Kilogramm. Carrosseriestruktur Den Insignia B bauen die Rüsselsheimer Ingenieure auf der Plattform E2 von General Motors (GM) auf. Das Fahrzeug hat von den Entwicklern einen komplett neu konstruierten Oberbau bekommen. Der Insignia B ist modellspezifisch bis zu 200 Kilogramm leichter als sein Vorgänger. Der Luftwiderstandskoeffizient (Cw- Wert) der Limousine beträgt 0,26. Der Opel Insignia B ist eine der letzten gemeinsamen Entwicklungen mit GM – Premiere 2017 auf der IAA in Frankfurt. 26 carrossier Nr. 5 / August 2020
Technik Carrosseriereparatur A- und B-Säule, dem Schweller und den vorderen Längsträgern. Generell haben die Rüsselsheimer jedes Bauteil auf seine maximale Optimierung bezüglich Fertigung, Materialauswahl, Beanspruchung im Lastpfad sowie Topologie und Steifigkeit überprüft. An einer unlackierten Rohbau-Carrosserie zeigen sich diese Konstruktionsmerkmale zum Beispiel an der Versteifung des Hinter wagens. Der stärkere hintere Dachquerträger und die Querverstrebungen zwischen den Radhäusern über den Boden hinten erhöhen die gesamte Festigkeit des Hinterwagens. Im Vorderwagen sorgen eine Verstärkung zwischen den Federbeindomen, die entlang der Stirnwand verläuft, sowie eine zusätzliche Anbindung zur A-Säule für erhöhte Festigkeit. Einblicke in den Carrosseriebau gewährten die Aachener Karosserie tage an einer Rohbaucarrosserie. Die Anteile der Stahlgüten in der Carrosseriestruktur betragen 33 Prozent Mild Steel, 24 Prozent High Strength Steel, 1 Prozent Ultra High Strength Steel, 32 Prozent Dual-Phasen- und Multi-Phasen-Steel sowie 10 Prozent warmumgeformte PHS-Stähle. Die Steifigkeit der Carrosserie konnte damit gegenüber dem Vorgängermodell um 23 Prozent verbessert werden. Das einzige Aluminiumbauteil ist die Motorhaube. Die weitverbreitete Weltmarktpräsenz des Insignia B zwang die Konstrukteure des Modells zu zahlreichen Kompromissen in der Carrosseriestruktur und der Gesamtausstattung. Der Insignia musste mit seinen Derivaten für China, Australien und Nordamerika die jeweiligen internationalen Anforderungen erfüllen. So mussten sich die Entwickler frühzeitig mit den jeweils gültigen Crashtests auseinandersetzen. Entsprechende Sicherheitskonzepte setzten sie im Carrosseriebau durch Verstärkungen, Materialveränderungen und / oder Festigkeitserhöhungen der Bauteile um – kurz: Ziel erreicht und im Crashtest Euro NCAP 2017 fünf Sterne abgeräumt! Viele Gleichteile Bei der Konstruktion strebten die Rüsselsheimer eine möglichst hohe Zahl an Gleichteilen im Carrosseriebau an, um die Produktions- und Fertigungskosten niedrig zu halten. Das Ergebnis zeigt sich unter anderem im vorderen Teil der Carrosserie: Hier ist bei allen Modellen vom Frontend bis kurz hinter die B-Säule eine identische Carrosseriestruktur zu finden. Modellspezifische Abweichungen setzen die Rüsselsheimer dann in der Aussenhaut der Carrosserie um. Für bestimmte Ländervarianten und deren Crashtest-Anforderungen haben die Ingenieure zusätzliche Verstärkungen integriert, beispielsweise im Bereich der Opel Insignia B Angebot für die Welt Materialeinsatz Den Insignia produziert Opel im Werk Rüsselsheim für alle verfügbaren Länder in Stahlbauweise. Nur die Motorhaube und das Crashsystem vorne und hinten, bestehend aus Crashboxen und Querträger, werden als Anbauteile aus Alu minium später an die Carrosserie geschraubt. Mit den unterschiedlichen Stahlgüten der Bleche und ihren varia blen Materialdicken können die Opel- Ingenieure Festigkeit, Leichtbau und Stabilität miteinander verbinden. Die vorderen Längsträger fertigen die Rüsselsheimer aus Tailored Blanks, die eine Festigkeit von DP 800 aufweisen. Etwas höhere Festigkeiten verbaut Opel in den oberen Tunnelver- Durch seinen ehemaligen Entwicklungspartner GM wurde das Modell Insignia nicht nur für Europa, sondern auch für Kunden in Grossbritannien, China, Australien und Nordamerika konzipiert. Dort bieten es die Rüsselsheimer teilweise unter einem anderen Markennamen an. In den meisten europäischen Ländern ist der Insignia unter dem Namen Opel Insignia erhältlich. Im Vereinigten Königreich wird der Insignia B unter dem Markennamen Vauxhall verkauft. Der in Nordamerika und China angebotene Buick Regal basiert ebenfalls auf der zweiten Generation des Insignia. Den in diesem Fall TourX genannten Kombi bietet Opel ausschliesslich mit Allradantrieb an. In Australien werden Limousine und Kombi seit Frühjahr 2018 als Holden Commodore verkauft und lösen damit das bisherige eigenständige Holden-Modell ab. Bereits nach zweieinhalb Jahren wurde das Modell einem Facelift unterzogen. Ende 2019 stellte Opel das Facelift für den Insignia B vor, das optisch eine neue Frontschürze und neue Scheinwerfer erhielt, wobei das Interieur jedoch unverändert blieb. Ab Mitte 2020 sollen die überarbeiteten Modelle ausgeliefert werden. Mit dem Facelift wurde auch angekündigt, dass die Variante Country Tourer eingestellt wird. carrossier Nr. 5 / August 202027
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