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Mein Karrierestart Karlsruhe 2020

Das Ausbildungsmagazin für die Region Karlsruhe

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INTERVIEW<br />

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Joachim Wohlfeil, Präsident der Handwerkskammer<br />

<strong>Karlsruhe</strong>, im Gespräch mit „<strong>Mein</strong> <strong>Karrierestart</strong>“.<br />

MKS: Wie beurteilen Sie die aktuelle Ausbildungssituation<br />

für den Bezirk der Handwerkskammer<br />

<strong>Karlsruhe</strong>? Verändert das Corona-Virus den Ausbildungsmarkt?<br />

Joachim Wohlfeil: Natürlich ist es noch zu früh, um<br />

die durch die Corona-Pandemie verursachten Auswirkungen<br />

auf den Ausbildungsmarkt beurteilen zu<br />

können. Viel hängt davon ab, wann die normalen<br />

Geschäftstätigkeiten wiederaufgenommen werden<br />

können und ob die Nachfrage nach handwerklichen<br />

Leistungen und Produkten nachhaltig ist.<br />

MKS: Warum ist eine Ausbildung manchmal sinnvoller<br />

als ein Studium?<br />

Joachim Wohlfeil: Ich glaube, dass die beiden beruflichen<br />

Ausbildungsalternativen nicht gegeneinander<br />

ausgespielt werden müssen. Bei der Berufsentscheidung<br />

geht es um persönliche Neigungen, Qualifikationen<br />

und Vorlieben. Auf dieser Basis sollten junge<br />

Menschen ihre Entscheidungen treffen, akademische<br />

und berufliche Bildungswege sind durchlässig.<br />

Das Handwerk bietet genauso viele Karrierechancen<br />

wie ein Studium: Warum nicht vor dem Studium<br />

eine Ausbildung als solide Grundlage absolvieren<br />

und danach den Weg in die Selbstständigkeit im<br />

Handwerk wählen?<br />

MKS: Worauf gilt es beim Ausbildungsbetrieb zu<br />

achten?<br />

Joachim Wohlfeil: Eine Ausbildung beginnt nicht<br />

erst am 01. September. Wer sich für einen Handwerksberuf<br />

entschieden hat, sollte die Angebote der<br />

Betriebe für ein Schnupperpraktikum wahrnehmen.<br />

So lernen sich beide Seiten besser kennen – vielleicht<br />

schon ein erstes Indiz, ob das Klima und die<br />

Vorstellungen übereinstimmen.<br />

MKS: Welche Berufe stehen in der Beliebtheitsskala<br />

gerade weit oben? In welchen Branchen gibt<br />

es einen hohen Bedarf?<br />

Joachim Wohlfeil: Die zahlenmäßig stärksten<br />

Ausbildungsberufe sind in den letzten Jahren die<br />

Kraftfahrzeugmechatroniker, Elektroniker, Anlagenmechaniker<br />

und die Friseure. Es gibt im Handwerk<br />

über 130 unterschiedliche Ausbildungsberufe. Wer<br />

beispielsweise ein begeisterter Geigenspieler ist,<br />

kann zu seinem musikalischen Hobby eine handwerkliche<br />

Ausbildung zum Geigenbauer absolvieren.<br />

MKS: Warum sind kaufmännische Berufe beliebter<br />

als handwerkliche? Eigentlich sind die handwerklichen<br />

Berufe ja „besser“ bezahlt?<br />

Joachim Wohlfeil: Wo kann man mehr verdienen?<br />

Wo gibt es gute Karrierechancen? Das sind in der<br />

Tat die harten Fakten, an denen sich Jugendliche<br />

bei der Berufswahl orientieren. Und natürlich bietet<br />

das Handwerk hier zahlreiche Optionen: Denken Sie<br />

nur an die Karriereleiter Lehrling, Geselle, Meister,<br />

Unternehmer. Richtig ist aber auch, dass junge Menschen<br />

unter Handwerk nicht nur diese beruflichen<br />

Perspektiven assoziieren- deshalb informieren wir<br />

auf allen Kanälen über unseren Wirtschaftszweig<br />

und seine Facetten.<br />

MKS: Welche Möglichkeiten gibt es während/<br />

nach der Ausbildung sich weiterzubilden?<br />

Joachim Wohlfeil: Nach der erfolgreichen Ausbildung<br />

gibt es zahlreiche Möglichkeiten, sich kaufmännisch<br />

oder fachlich weiter zu qualifizieren. Und<br />

wer einen guten Abschluss macht, wird über das Begabtenförderungsprogramm<br />

im Handwerk finanziell<br />

unterstützt.<br />

!<br />

Joachim Wohlfeil,<br />

Präsident der<br />

Handwerkskammer<br />

<strong>Karlsruhe</strong><br />

Hintergrundbild: © Les Cunliffe/Fotolia

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