Gemeinde- brief - Evangelische Gemeinde zu Düren
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<strong>Evangelische</strong> <strong>Gemeinde</strong> <strong>zu</strong> <strong>Düren</strong>, April / Mai 2008<br />
ACHTSAM - geschenkte Zeit<br />
- Eine Initiative der Diakonie-Sozialstation unserer <strong>Gemeinde</strong> -<br />
Ehrenamtlich Tätige bringen Licht in<br />
den Alltag von Menschen, die schon<br />
lange Zeit krank sind.<br />
Herr Meier (Name geändert) erhält<br />
seit 15 Monaten regelmäßig Besuch<br />
von Herrn Heucke. Der Langzeitkranke<br />
kann nur in den warmen Monaten<br />
an wenigen Tagen mit Hilfe das Haus<br />
kurzzeitig verlassen. Der Besuch ist<br />
eine willkommene Abwechslung, etwas<br />
Besonderes, auf das er sich jedes<br />
Mal freut. Da macht sich der 87jährige<br />
die Mühe, ihn jede zweite Woche<br />
<strong>zu</strong> besuchen. Die so erfahrene Wertschät<strong>zu</strong>ng<br />
des primär fremden Menschen<br />
lässt die Augen des Kranken<br />
glänzen. Berichte aus dem Alltag, der<br />
Vergangenheit oder aktuelle Ereignisse<br />
liefern beiden stets Gesprächsstoff,<br />
der die Zeit wie im Fluge vergehen<br />
lässt. Rasch trägt Herr Heucke den<br />
nächsten Besuchstermin auf dem Terminkalender<br />
des Herrn Meier ein, bevor<br />
er sich verabschiedet, um den Linienbus<br />
<strong>zu</strong>r Rückfahrt <strong>zu</strong> erreichen.<br />
Die ehrenamtliche Begleitung ist dem<br />
Kranken wichtig. Die gute Laune und<br />
Zuwendung des Herrn Heucke trägt<br />
ihn ein Stück weit. Dabei ist er <strong>zu</strong><br />
Hause von seinen Angehörigen bestens<br />
umsorgt. Trotzdem erleben auch<br />
die Angehörigen eine Entlastung<br />
durch dieses Zeitgeschenk.<br />
Auch wenn sie keine Pflegekraft ersetzen,<br />
sind die ehrenamtlichen Begleiter<br />
„das Sahnehäubchen des Alltags“.<br />
Ihr Zeitgeschenk vermittelt das Gefühl,<br />
nicht allein gelassen <strong>zu</strong> sein in<br />
Zeiten der Krankheit und Pflegebedürftigkeit.<br />
Hilfreiches Alter<br />
Herr Heucke hat diesen Dienst gewählt,<br />
weil er es als seine Lebensaufgabe<br />
betrachtet, sich entsprechend<br />
seiner Möglichkeiten für andere ein<strong>zu</strong>setzen.<br />
Er hat sich von dem<br />
Wunsch, die Familien mit Langzeit-<br />
und Demenzkranken <strong>zu</strong> stärken, ergreifen<br />
lassen. Und gestaltet sein Leben<br />
auch im Alter mitverantwortlich.<br />
Es ist die Hilfe von Älteren für Ältere,<br />
die im Vordergrund der Initiative von<br />
ACHTSAM -geschenkte Zeit steht.<br />
Ältere Menschen können aufgrund<br />
ihrer biographischen Nähe <strong>zu</strong> hilfebedürftigen<br />
alten Menschen ein reiches<br />
NACHRICHTEN<br />
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Erfahrungswissen mit ihnen teilen und<br />
sie damit in der Regel besser verstehen,<br />
achtsam und verständnisvoll begleiten.<br />
Dabei bestimmen sie selbst,<br />
was sie tun, wann sie es tun und wie<br />
oft sie es tun.<br />
Begleitung und Qualifizierung<br />
Viele freiwillige Helfer kommen aus<br />
ähnlichen Gründen wie Herr Heucke<br />
<strong>zu</strong> ihrem Engagement. Die Kinder<br />
sind aus dem Haus, die Phase des Erwerbslebens<br />
neigt sich dem Ende <strong>zu</strong><br />
und man sucht nach mehr, um diese<br />
späte Freiheit sinnvoll <strong>zu</strong> gestalten.<br />
Man beschäftigt sich mit dem Alt<br />
werden, den Alterskrankheiten und<br />
verschließt nicht länger die Augen vor<br />
dem Angst machenden Thema Hilfebedürftigkeit<br />
und Demenz.<br />
Das Qualifizierungsangebot, mit welchem<br />
über das Krankheitsbild Demenz<br />
und die Möglichkeiten der Vorbeugung<br />
und Behandlung informiert<br />
wird, wird gern angenommen.<br />
Hier lernen die Begleiter auch, welche<br />
Möglichkeiten der Beschäftigung es<br />
in der Betreuung Demenzkranker gibt<br />
und trainieren spezifische Kommunikationstechniken.<br />
Der erste Qualifizierungskurs wird am<br />
21.04.08 abgeschlossen sein. Eine<br />
weitere Schulung ist von September<br />
bis November 2008 geplant. Sie ist<br />
auf 15 Teilnehmer begrenzt und wird<br />
kostenlos von der Ev. <strong>Gemeinde</strong> <strong>zu</strong><br />
<strong>Düren</strong> angeboten. ( Raum Paraguay )<br />
Neben der 30 Stunden umfassenden<br />
Schulung werden regelmäßig Fallbesprechungen,<br />
Fortbildungen und weitere<br />
Möglichkeiten des Austausches<br />
und des Miteinanders angeboten.<br />
Frau Eleonore Istas (Seniortrainerin),<br />
mehrjährige Mitarbeiterin der Diakonie-Sozialstation<br />
und inzwischen im<br />
Ruhestand, koordiniert die Zusammenarbeit<br />
von freiwilligen Helfern<br />
und Familien. Hierbei ist ihr Acht-