Ökumene - Lutherisch in Nordhorn

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10 ÖKUMENE Das Ökumenische Friedensgebet in Nordhorn Ulrich Meyer-Spethmann Das Friedensgebet im Mai 2010. Regelmäßig findet an jedem ersten Dienstag im Monat um 18.30 Uhr im Jochen-Klepper-Haus in Bookholt das Nordhorner Ökumenische Friedensgebet statt. Zumeist 10 bis 20 Christinnen und Christen aus der evangelisch-reformierten, der altreformierten sowie den römisch-katholischen und evangelisch-lutherischen Gemeinden Nordhorns feiern zu unterschiedlichen Themen von Frieden und Gerechtigkeit in einer besonderen Andachtsform einen Bittgottesdienst. Als besondere Form eines Gottesdienstes sind Friedensgebete einer breiten Öffentlichkeit vor allem in der zweiten Hälfte der achtziger Jahre bekannt geworden. Allwöchentlich fanden sich mit steigender Tendenz Christen und Nichtchristen in der DDR zum stillen Protest und zum Bittgebet in der Leipziger Nikolaikirche ein. „Friedensgebete“ selbst sind als Gottesdienstform allerdings sicherlich viel älter. Die „Politischen Nachtgebete“, die man als Variante der Friedensgebete auffassen kann, entstanden in der Kölner Antoniterkirche im Herbst 1968 und werden hier wie andernorts bis heute gefeiert. Die Tradition des Politischen Nachtgebets ist seit der Entstehung insbesondere mit der evangelischen Theologin Dorothee Sölle eng verbunden. In der jüngeren Zeit haben konfessionsübergreifende „Ökumenische“ Friedensgebete vor allem im zeitlichen Zusammenhang mit dem „ersten“ Irak-Krieg in vielen Orten auch unserer Landeskirche Verbreitung gefunden. In Nordhorn wurde 1989 auf Initiative des „Bookholter Eine-Welt- Kreises“ unter Mitwirkung von Jürgen und Antje Plötze, Pastorin Beatrix Sielemann-Schulz, Magdalene und Gregor Hüging und anderen beschlossen, fortan ein Nordhorner Ökumenisches Frie- densgebet zu feiern. Heute, nach zwanzig Jahren, hat sich der Kreis der Aktiven zum Teil gewandelt, aber der Wunsch, eine Friedensandacht zu halten, führt Nordhorner Christen und Christinnen in ökumenischem Geist weiterhin zusammen. Die Gestaltung des Nordhorner Friedensgebetes übernehmen jeweils ein bis zwei Personen aus dem Kreis der Friedensbeter oder auch angefragte Gäste. Der Ablauf folgt in der Regel nach der Themenvorstellung, einstimmenden Liedern, der Themenbehandlung (Vortrag, Bildbetrachtung, Erfahrungsaustausch oder ähnliches), dem Bittgebet und den abschließenden Segensworten. Das Ökumenische Friedensgebet ist offen für Jede und Jeden. Schauen Sie doch einmal vorbei. Unsere ehemalige Bischöfin Margot Käßmann schreibt 2003 in einem Buch über die Dekade des Ökumenischen Rates der Kirchen zur Überwindung von Gewalt, für die Kirchen müsse neben aller Bildungsarbeit und inhaltlichen Arbeit im Hinblick auf den Frieden letztlich „...die Frage von Gottesdienst und Spiritualität im Mittelpunkt stehen [...]. Gottesdienste, in denen Gott als Schöpfer allen Lebens geehrt wird, zu Gott gebetet wird, Schuld vor Gott gebracht und Versöhnung erbeten wird; lebendige Gottesdienste, in denen gefeiert wird im Vorblick auf Gottes Zukunft, in der Gott abwischen wird alle Tränen; Gottesdienste in denen Gemeinschaft erlebbar ist im gemeinsamen Abendmahl. Es wird wichtig sein, Liturgien zu entwerfen, die Raum schaffen für Klage mit Blick auf die Gewalt, die den Opfern eine Stimme geben und die doch in Hoffnung Gottes Zukunft feiern und den roten Faden der Realität der Gewaltfreiheit in Bibel und Geschichte aufzeigen.“ Das Friedensgebet in ungewöhnlicher Umgebung (hier 2006 an der Vechte nahe Kloster Frenswegen).
Ökumene in der Blanke Ursula Urban Der jetzige ökumenische Arbeitskreis in der Blanke setzt sich zusammen aus den Gemeinden St. Elisabeth, Neue Kirche und Martin-Luther-Gemeinde. Wir treffen uns reihum in den jeweiligen Gemeindehäusern, informieren uns gegenseitig über das Gemeindeleben und versuchen immer wieder, gemeinsam etwas auf die Beine zu stellen. Zum Beispiel wird der ökumenische Gottesdienst am Buß- und Bettag vorbereitet und gemeinsam durchgeführt (im Wechsel jeweils in der St. Elisabeth-Kirche und der Martin-Luther-Kirche). Ein paar Jahre lang veranstaltete der ökumenische Arbeitskreis eine jährliche Fahrradrallye, an dem Gemeindeglieder aller drei Gemeinden der Blanke teilnahmen. Da die Anzahl der Teilnehmer jedoch immer weniger wurde, haben wir sie erst einmal auf‘s Eis gelegt. Aber der gemeinsame Adventsweg, der jetzt immer im Wechsel mit der Blumensiedlung stattfindet, ist bei uns auf der Blanke sehr gut angenommen worden. Und jetzt sind wir dabei, den Gottesdienst am Pfingstmontag vorzubereiten, der auf dem Schulhof der Blanke-Schule im Freien stattfinden soll, was noch viel Arbeit erfordert. Wenn diese Brücke erscheint, haben wir den Gottesdienst bereits hinter uns und hoffen, dass viele Menschen aller Konfessionen daran teilgenommen haben. – Und dass wir alle nach dem Gottesdienst beim Grillen und einem Glas Bier oder Wasser gemeinsam noch einen schönen Nachmittag erlebt haben. Zwei ökumenische Veranstaltungen, die nicht unmittelbar vom ökumenischen Arbeitskreis Blanke ÖKUMENE vorbereitet aber doch erwähnenswert sind, möchte ich noch aufführen: Zum Einen ist da der ökumenische Weltgebetstag der Frauen, der immer am ersten Freitag im März stattfindet. In den einzelnen Stadtteilen werden dazu thematische Vorbereitungstreffen durchgeführt. Zum Anderen findet im Martin-Luther- Haus, organisiert von der Begegnungsstätte, jeweils freitags eine ökumenische Andacht statt, für die im Wechsel die St. Elisabeth-Gemeinde, die reformierte Gemeinde und die Martin-Luther- Gemeinde verantwortlich ist. 11
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