Ökumene - Lutherisch in Nordhorn

„Ökumenisches Bibelseminar“ angeboten. Das
Interesse an biblischen Themen war sehr groß. Zu
brisanten aktuellen Fragen, in denen Konfessionsunterschiede
sehr deutlich zu Tage traten, wurde
zu Glaubensabenden eingeladen. Auch Andachten
und Gottesdienste im Krokusheim und in der Kapelle
des Marienkrankenhauses zählen seit Jahren
zum Dienst der Kirchen.
Die Vorbereitung und Durchführung der gemeinsamen
Gottesdienste mit den Kirchenvorständen
und Kirchenräten, die anschließenden Einladungen
zum Tee in ein Gemeindehaus, die Planung und
Gestaltung von ökumenischen Gemeindefesten,
kirchlichen Jubiläen und anderen festlichen Anlässen,
Fahrradausflüge und gegenseitige Einladungen
von Kreisen und Gruppen haben die Gemeinden
einander näher gebracht. Auch durch private
Kontakte innerhalb der Kirchengemeinden entstand
ein „gut nachbarliches“ Klima. Im Jahr 1999
unternahmen Gemeindeglieder der Christuskirche
und der St. Marien-Gemeinde eine Pilgerfahrt
nach Rom.
Ein Mosaikstein in der Ökumene ist der Weltgebetstag
der Frauen. Weltweit und in Nordhorn
wird er an jedem 1. Freitag im März mit einem
ökumenischen Gottesdienst gefeiert. Zur Vorbereitung
darauf werden, wie in den anderen Stadtteilen,
reihum ökumenische Informationsabende angeboten,
die von den Frauen gern besucht werden.
Außerdem wirkt eine Tanzgruppe, zu der katholische
und evangelische Frauen gehören, in verschiedenen
Gottesdiensten und bei Adventsfeiern
der Christuskirche mit.
Im Rückblick sollen zwei besonders eindrucksvolle
Bespiele für gute ökumenische Verbundenheit
genannt werden: Im Jahr 1994 feierte die St. Marien-Gemeinde
wegen Renovierung ihrer eigenen
Kirche in der Christuskirche fast 6 Monate lang
samstags und sonntags und zu anderen Anlässen
Sakraments- und Wortgottesdienste, und sogar der
Tabernakel wurde dort aufgestellt. Das sind Zei-
ÖKUMENE
chen der Annahme und Gewährung von Gastfreundschaft,
die in den sechziger Jahren wohl niemand
für möglich gehalten hätte.
Am 31. Oktober 1998 (Reformationstag) hielt der
lutherische Pastor Siebrecht die Predigt in der
Vorabendmesse zum Fest Allerheiligen in St. Marien,
und der katholische Pastor Schäferhoff predigte
am 1. November (Allerheiligen) im Reformationsgottesdienst
der Christus-Kirchengemeinde.
Auch dies war zur damaligen Zeit nicht selbstverständlich.
Die jetzigen Vertreter der drei Kirchengemeinden,
die Pastoren Olthuis (Neue Ref. Kirche), Loth (St.
Marien) und de Vries (Christuskirche), sind allesamt
erst seit vergleichsweise kurzer Zeit in Nordhorn.
Dennoch sind sie bereits miteinander im Gespräch,
um die guten Traditionen der vergangenen
Jahre zu bewahren und gleichzeitig über neue Formen
des Miteinanders nachzudenken. Wie vielen
Gemeindegliedern auch, ist ihnen wichtig, sich an
den vielen Gemeinsamkeiten der Konfessionen zu
freuen und aus den Unterschieden untereinander
zu lernen. Noch in diesem Jahr werden wieder gemeinsame
Bibelgesprächsabende stattfinden, die
in einem gemeinsamen Gottesdienst zum Buß- und
Bettag münden. Außerdem wird es im Advent, wie
schon im vorletzten Jahr in der Blumensiedlung
und im letzten Jahr in der Blanke, wieder einen
ökumenischen Adventskalender geben, bei dem an
jedem Abend Andachten vor und in Privathäusern
von Gemeindegliedern stattfinden. Und für das
nächste Jahr ist dann im September ein gemeinsames
Gemeinde- und Straßenfest angedacht.
9