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2020/39 - 850 Jahre Ebersbach

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<strong>850</strong> <strong>Jahre</strong><br />

<strong>Ebersbach</strong><br />

SEPTEMBER <strong>2020</strong><br />

JUBILÄUMSBEILAGE<br />

Eine Stadt<br />

im Wandel<br />

Filsi und Co zum<br />

Sammeln:<br />

das Panini-<br />

Album<br />

Jubiläums-<br />

Dreiklang:<br />

<strong>Ebersbach</strong><br />

feiert<br />

Noch viel los<br />

zum Jubiläum<br />

24 12 14<br />

<strong>850</strong> <strong>Jahre</strong>


2<br />

RESSORT


INHALT/EDITORIAL/IMPRESSUM 3<br />

Inhalt<br />

Editorial<br />

<strong>Ebersbach</strong><br />

feiert<br />

<strong>850</strong> <strong>Jahre</strong><br />

Geschichte<br />

Mit dem Auftakt „Dreiklang“<br />

begann das Jubiläumsjahr.<br />

Seite 12<br />

<strong>Ebersbach</strong><br />

– eine Stadt<br />

im Wandel<br />

Von der Stauferzeit bis hin<br />

zu den aktuellen Bauprojekten<br />

in der Innenstadt – <strong>Ebersbach</strong><br />

verändert sein Gesicht immer<br />

wieder aufs Neue. Seite 6<br />

14 Noch viel los zum Jubiläum<br />

Trotz Corona finden Veranstaltungen im<br />

Jubiläumsjahr statt – wenn auch oft anders.<br />

18 Von <strong>Ebersbach</strong> in die Welt<br />

Was verbindet einen Theologen, einen<br />

Komponisten, einen Räuber, eine Millionärin<br />

und einen Weltreisenden? Sie wurden alle in<br />

<strong>Ebersbach</strong> geboren.<br />

21 Ideen und Unternehmergeist<br />

Zahlreiche bekannte Markenunternehmen<br />

haben eine Verbindung zu <strong>Ebersbach</strong>.<br />

Eine attraktive Stadt<br />

Der <strong>Ebersbach</strong>er Bürgermeister<br />

Eberhard Keller wirft einen Blick<br />

zurück und<br />

spricht über<br />

die Zukunft<br />

der Stadt.<br />

Seite 4<br />

24 Sammelfieber zum Jubiläum<br />

Zum <strong>850</strong>. Geburtstag gibt es ein eigenes<br />

Panini-Sammelalbum.<br />

26 Jugend hat einen hohen<br />

Stellenwert<br />

In <strong>Ebersbach</strong> gibt es zahlreiche Vereine.<br />

<strong>2020</strong> wird der SV <strong>Ebersbach</strong> 100 <strong>Jahre</strong> alt.<br />

33 Bücher überwinden Grenzen<br />

Der 2012 gegründete Verein „Bücher<br />

tun Gutes“ spendet für soziale Zwecke<br />

im ganzen Landkreis.<br />

Optimistischer<br />

Blick nach vorne<br />

<strong>2020</strong> war in <strong>Ebersbach</strong> eigentlich<br />

das große Jubiläumsjahr geplant.<br />

Viele Beteiligte haben<br />

sich weit im Vorfeld Gedanken<br />

über die vielfältigen Aktionen<br />

gemacht und wollten <strong>Ebersbach</strong>er<br />

und Gäste mit der Vielfältigkeit<br />

der Stadt im unteren Filstal<br />

begeistern.<br />

Bereits der Auftakt des Jubiläumsjahres<br />

mit dem Jubiläums-Dreiklang<br />

war ein großer<br />

Erfolg, der Lust machte auf<br />

mehr. Sämtliche Planungen wurden<br />

mit Beginn des Lockdowns<br />

Mitte März eingebremst.<br />

Trotzdem zeigten die <strong>Ebersbach</strong>er,<br />

was die Stadt bereits seit<br />

<strong>850</strong> <strong>Jahre</strong>n auszeichnet: Ideen,<br />

Kreativität und den festen Willen,<br />

immer weiterzumachen.<br />

Veranstaltungen wurden umgeplant<br />

oder auf das kommende<br />

Jahr verschoben, die Spezial­<br />

Sammelsticker gibt es jetzt auf<br />

dem Wochenmärkten und die<br />

Stadt beteiligte sich Ende Juni<br />

an der bundesweiten „Night of<br />

Light“, bei der Spielstätten und<br />

andere Gebäude von außen rot<br />

beleuchtet wurde. Bei dieser<br />

Aktion ist auch unser futuristisch<br />

anmutendes Titelbild entstanden.<br />

Das alles macht Mut, den Blick<br />

optimistisch in die Zukunft zu<br />

richten, wie das <strong>Ebersbach</strong><br />

schon seit <strong>850</strong> <strong>Jahre</strong>n erfolgreich<br />

macht!<br />

Stefanie Müller<br />

Redaktionsleitung<br />

Schwäbisches Verlagshaus<br />

Impressum<br />

Verlag & Herausgeber<br />

Neue Pressegesellschaft<br />

mbH & Co. KG<br />

Rosenstraße 24,<br />

73033 Göppingen<br />

Anzeigen<br />

Mario Bayer (verantwortlich)<br />

Redaktion<br />

Stefanie Müller (verantwortlich),<br />

Birgit Rexer, Anne Meßmer,<br />

Kerstin Auernahmmer,<br />

SVH GmbH & Co. KG - Uwe<br />

Geiger, Frieder Scheiffele<br />

Gestaltung<br />

Kathrin Grünwald<br />

mediaservice ulm<br />

Fotos<br />

privat, SWP-Archiv, SVH<br />

Titel: Giacinto Carlucci<br />

Druck<br />

DHO – Druckzentrum<br />

Hohenlohe Ostalb GmbH & Co.<br />

KG, Ludwig-Erhard-Straße 109<br />

74564 Crailsheim<br />

Datenschutz<br />

Den Datenschutzbeauftragten<br />

erreichen Sie unter<br />

datenschutz@swp.de


4<br />

INTERVIEW<br />

Auftakt zum Jubiläum: Der <strong>Ebersbach</strong>er<br />

Bürger meister Eberhard Keller<br />

und das Maskottchen Filsi beim<br />

Jubiläums-Dreiklang.<br />

Foto: Michael Tilp<br />

Eine attraktive Stadt<br />

Interview Bürgermeister Eberhard Keller sieht <strong>Ebersbach</strong> auf Wachstumskurs.<br />

Herausforderungen sind die Kinderbetreuung und weitere Bauprojekte.<br />

Das Jubiläumsjahr „<strong>850</strong> <strong>Jahre</strong><br />

<strong>Ebersbach</strong> an der Fils“ wurde<br />

akribisch seit einigen <strong>Jahre</strong>n<br />

vorbereitet. Corona hat nun zu<br />

vielen Absagen geführt. Wie ist<br />

Ihre bisherige Bilanz?<br />

Eberhard Keller: Unsere Auftaktveranstaltung<br />

„Jubiläums-Dreiklang“<br />

wurde statt eines Ausblicks<br />

auf das Jubiläumsjahr zu<br />

unserem Jubiläumstag. Zum<br />

Glück konnten wir zu diesem<br />

Zeitpunkt unbeschwert und<br />

fröhlich zusammen feiern: Musizierend<br />

mit uns verbundenen<br />

Künstlern oder unseren französischen<br />

Freunden aus der Partnerstadt<br />

Bourg-lès-Valence – mit<br />

tollen Beiträgen von Vereinen<br />

und Institutionen, aber auch von<br />

einzelnen engagierten Bürgerinnen<br />

und Bürgern sowie der fleißigen<br />

Stadtverwaltung. In der<br />

Krisensituation hat sich gezeigt,<br />

Zur Person<br />

Eberhard Keller<br />

ist seit 2017 Bürgermeister<br />

der Stadt<br />

<strong>Ebersbach</strong> an der<br />

Fils. Zuvor war der<br />

gebürtige Stuttgarter<br />

neun <strong>Jahre</strong> bei<br />

der Stadtverwaltung<br />

Mannheim und<br />

ehrenamtlich in<br />

zahlreichen Vereinen<br />

engagiert.<br />

wie schnell die <strong>Ebersbach</strong>er Gemeinschaft<br />

in der Lage war, vom<br />

Fest- in den Schutzmodus umzuschalten,<br />

eigene Bedürfnisse<br />

und Wünsche dem gesundheitlichen<br />

Ganzen unterzuordnen.<br />

Statt zu feiern hieß es nun, sich<br />

auf ganz andere Weise zu engagieren,<br />

und auch dies ist in unserer<br />

Stadt hervorragend gelungen.<br />

Die vorhandenen Ressourcen<br />

aus dem Jubiläumsjahr werden<br />

nun für andere Vorhaben<br />

eingesetzt, die ebenfalls für alle<br />

in der Stadt sichtbar sind: „Pro<br />

<strong>Ebersbach</strong> e.V.“ und „Bücher tun<br />

Gutes“ haben zusammen mit der<br />

Stadt statt in Veranstaltungen in<br />

eine neue Weihnachtsbeleuchtung<br />

investiert, unser Comic-Filsi<br />

witzelt nicht übers Jubiläum,<br />

sondern warnt vor Corona.<br />

Der Verbund <strong>Ebersbach</strong>er<br />

Vereine plant statt des Jubiläums-Stadtfests<br />

nun für 2021 ein<br />

Fest mit den Vereinen. So überwiegen<br />

statt Corona-Frust Dankbarkeit,<br />

glimpflich davongekommen<br />

zu sein, und Vorfreude auf<br />

das Kommende! Im zweiten<br />

Halbjahr bringen kleinere Veranstaltungen<br />

mit neuem Konzept<br />

doch noch Jubiläumsstimmung:<br />

z.B. die Ausstellungen des<br />

Stadtmuseums, der Kunst-Pfad<br />

im Bachtal, der Martini-Sternenlauf,<br />

die Wochenmärkte „spezial“,<br />

die Ausgabe der Panini-Sondersticker<br />

oder das Erleben des<br />

weihnachtlich neu illuminierten<br />

<strong>Ebersbach</strong>. Alles unter Berücksichtigung<br />

der notwendigen Hygieneauflagen.<br />

Ich freue mich,<br />

dass die neue Weihnachtsbeleuchtung<br />

nicht nur in der Innenstadt,<br />

sondern auch in den<br />

Stadtteilen aufgehängt wird, so<br />

dass alles festlich leuchtet.


INTERVIEW 5<br />

Mit welchen Herausforderungen<br />

war <strong>Ebersbach</strong> vor <strong>850</strong> <strong>Jahre</strong>n<br />

konfrontiert? Welche wichtigen<br />

Themen beschäftigen die Stadt<br />

heute?<br />

Der Verwaltungsaufbau vor <strong>850</strong><br />

<strong>Jahre</strong>n war vor allem durch das<br />

Lehnswesen bestimmt und stark<br />

hierarchisch gegliedert. Die örtliche<br />

Verwaltung war vor <strong>850</strong><br />

<strong>Jahre</strong>n nur minimal, Arnulf von<br />

<strong>Ebersbach</strong> stand als kaiserlicher<br />

Ministerial mit Amtssitz in<br />

<strong>Ebersbach</strong> weitgehend alleine<br />

vor den Herausforderungen im<br />

Alltag. Wie diese aussahen,<br />

kann man leider nur vermuten,<br />

denn von ihm weiß man so gut<br />

wie nichts. Allerdings dürfte zu<br />

seiner Zeit die Frage nach der<br />

allgemeinen Sicherung der Lebensgrundlagen<br />

von der ausreichenden<br />

Erzeugung landwirtschaftlicher<br />

Produkte bis hin<br />

zur Wahrung des Friedens und<br />

den Schutz durchreisender<br />

Kaufmannszüge vor Räubern<br />

eine wesentliche Rolle eingenommen<br />

haben. Einige von Arnulfs<br />

weiteren Aufgaben dürften<br />

der Erhalt und die Pflege der<br />

wichtigen Filstalstraße sowie<br />

die Verwaltung bestehender<br />

Einnahmequellen und die Förderung<br />

des lokalen Handels gewesen<br />

sein. Arnulf war, wenn es<br />

sein musste, auch kämpfender<br />

Ritter.<br />

Heute muss ein Stadtoberhaupt<br />

glücklicherweise nicht<br />

mehr für den Kaiser in die<br />

Schlacht ziehen. Auch hat sich<br />

die Erwartung der Bürgerinnen<br />

und Bürger an ihr Gemeinwesen<br />

sehr stark verändert. Die<br />

Kommune ist heute Dienstleister<br />

und Serviceerbringer. Beginnend<br />

bei der Daseinsvorsorge<br />

(z.B. Wasserversorgung) über<br />

die Bereitstellung einer hochwertigen<br />

Infrastruktur bis hin<br />

zu Bildung und Betreuung sind<br />

die Aufgaben in den zurückliegenden<br />

Jahrhunderten stets gewachsen<br />

und mit ihnen auch der<br />

Qualitätsanspruch.<br />

<strong>Ebersbach</strong> als attraktive Stadt<br />

bietet heute mehr als nur einen<br />

Markt. Das Kauffmann-Areal<br />

und die vielen inhabergeführten<br />

Geschäfte in unserer Stadt bieten<br />

vielfältige Einkaufsmöglichkeiten.<br />

Die zahlreichen Naherholungs-<br />

und Freizeitmöglichkeiten<br />

werden weiter ausgebaut.<br />

Auch das ehrenamtliche<br />

Engagement in <strong>Ebersbach</strong> ist<br />

ein Grundpfeiler für die Lebensqualität.<br />

Den Engagierten kann<br />

man an dieser Stelle nicht genug<br />

für ihren Einsatz danken.<br />

Die Sicherung der Arbeitsplätze<br />

wird uns mit dem Strukturwandel<br />

in Automobil- und Maschinenbau<br />

vor große Herausforderungen<br />

stellen. Hier arbeiten wir<br />

daran, dass wohnortnahe Arbeitsplätze<br />

erhalten und die Einnahmen<br />

der Kommune auf ein<br />

<strong>Ebersbach</strong><br />

wird auch<br />

in Zukunft eine<br />

lebens- und<br />

liebenswerte Stadt<br />

bleiben.<br />

Eberhard Keller<br />

Bürgermeister <strong>Ebersbach</strong><br />

stabiles Fundament gestellt werden.<br />

Der Strukturwandel muss<br />

auch zu mehr Klima- und Umweltschutz<br />

führen. Trotzdem<br />

wird es notwendig sein, weitere<br />

Flächen für Wohnen und Gewerbe<br />

auszuweisen. Das Mobilitätsangebot<br />

wird weiter ausgebaut,<br />

zum Beispiel durch Carsharing.<br />

Die Eckpunkte für die Stadtentwicklung<br />

haben wir zusammen<br />

mit den Einwohnerinnen und<br />

Einwohnern erarbeitet und im<br />

Integrierten Stadtentwicklungskonzept<br />

ISEK festgeschrieben.<br />

Wir bleiben damit auf einem<br />

vorsichtigen Wachstumskurs. So<br />

wird <strong>Ebersbach</strong> auch in Zukunft<br />

eine lebens- und liebenswerte<br />

Stadt mit Ausstrahlung über das<br />

untere Filstal hinaus bleiben.<br />

Kinderbetreuung ist für Kommunen<br />

und Eltern gleichermaßen<br />

ein wichtiges Thema. Wie ist der<br />

Status in <strong>Ebersbach</strong> und welche<br />

Maßnahmen sind geplant, um<br />

zusätzliche Betreuungsplätze zu<br />

schaffen?<br />

Nach außen: Wir arbeiten in der<br />

Verwaltung mit Nachdruck an<br />

der Schaffung zusätzlicher Kitaplätze.<br />

Der zusätzliche Bedarf<br />

stellt uns, wie viele andere Kommunen,<br />

vor erhebliche Herausforderungen.<br />

Wir haben innerhalb<br />

der Verwaltung eine Art<br />

„Task Force“ zum Ausbau der Kita-Plätze<br />

gegründet, um hier regelmäßig<br />

die notwendigen<br />

Schritte abzugleichen und umzusetzen.<br />

Wir haben in unseren<br />

Kitas erste zusätzliche Plätze geschaffen,<br />

vom Kommunalverband<br />

für Jugend und Soziales Baden-Württemberg<br />

werden alle in<br />

Frage kommenden, städtischen<br />

Gebäude auf ihre „Kita-Tauglichkeit“<br />

geprüft. Es gibt feste Standards,<br />

die nicht an jedem Standort<br />

zu erfüllen sind. Wir schaffen<br />

kurzfristig Lösungen – unter<br />

anderem durch die Einrichtung<br />

einer Naturgruppe und die Einrichtung<br />

weiterer Kleingruppen.<br />

Wichtig ist aber die mittel- und<br />

langfristige Planung: Entlastung<br />

kann erst ein Neubau für mindestens<br />

100 Kinder schaffen. Der<br />

anvisierte Standort im Zentrum<br />

wird nicht nur der gegenwärtigen<br />

Nachfrage gerecht, er wurde<br />

auch bei der Bürgerbeteiligung<br />

zum ISEK befürwortet.<br />

Natürlich haben wir auch das<br />

Thema Personal im Blick. Neben<br />

den Bausteinen Ausbildung von<br />

Erzieherinnen und Erziehern<br />

und einer Dauer-Personaloffensive<br />

wollen wir durch verstärkte<br />

Profilbildung und konsequentes<br />

Qualitätsmanagement dazu<br />

beitragen, auch in diesem Bereich<br />

ein attraktiver Arbeitgeber<br />

zu bleiben.<br />

Verschiedene große Bauprojekte<br />

wie das Kauffmann-Areal und<br />

der Neubau am Rathaus haben<br />

in den vergangenen <strong>Jahre</strong>n das<br />

Gesicht der Stadt <strong>Ebersbach</strong><br />

verändert. Wie ist der aktuelle<br />

Stand bei dem Projekt Viehmarkt<br />

und dem Neubau der Halle<br />

in Bünzwangen?<br />

Die Mehrzweckhalle Bünzwangen<br />

ist im Bau und im Plan, während<br />

wir beim Viehmarkt noch<br />

in der Konzeptionsphase sind.<br />

Der Viehmarkt ist eine weitere<br />

Chance zur Stadtentwicklung<br />

im Zentrum von <strong>Ebersbach</strong>,<br />

hier ist Raum für Gestaltung<br />

und Ideen, den man nutzen<br />

muss, um einen weiteren<br />

Magneten im Herzen der Stadt<br />

zu schaffen, der idealerweise öffentliche<br />

und private Nutzungselemente<br />

sinnvoll verbindet.<br />

Auch hier kamen aus der Bürgerbeteiligung<br />

zum Integrierten<br />

Stadtentwicklungskonzept ganz<br />

wichtige Impulse. So könnten<br />

die Stadtbibliothek und VHS<br />

mit weiteren Nutzungen an dieser<br />

schönen Stelle eine neue, gemeinsame<br />

Heimat finden und<br />

die Innenstadt zusätzlich beleben.


Ansichtskarte mit der Partie am Rathaus, um 1920.<br />

Fotos: Stadtarchiv<br />

<strong>Ebersbach</strong> auf<br />

Wachstumskurs<br />

Geschichte Im Jahr 1170 wird <strong>Ebersbach</strong> im Traditionsbuch des Klosters Ursberg erstmals<br />

genannt. Bereits in der Stauferzeit besaß der Ort das Marktrecht. Mit dem Anschluss an<br />

die Eisenbahn 1847 begann der wirtschaftliche Aufschwung. Dank der Industrialisierung<br />

wuchs die Bevölkerung. 1910 hatte <strong>Ebersbach</strong> bereits mehr als 3.000 Einwohner.<br />

E<br />

rste Hinweise auf eine<br />

Besiedelung der Gegend<br />

des heutigen<br />

<strong>Ebersbach</strong> gibt es bereits<br />

aus der Jungsteinzeit.<br />

„Der älteste schriftliche<br />

Hinweis auf <strong>Ebersbach</strong> an der<br />

Fils findet sich im so genannten<br />

Traditionsbuch des Klosters<br />

Ursberg, einem Grundstücksverzeichnis<br />

des in Bayrisch-Schwaben<br />

gelegenen Klosters aus dem<br />

12. Jahrhundert“, so der <strong>Ebersbach</strong>er<br />

Stadtarchivar Uwe Geiger.<br />

In dem Schriftstück wird der<br />

kaiserliche Ministerial Arnolf<br />

von <strong>Ebersbach</strong> erwähnt, der dem<br />

Kloster für seine drei Pflegetöchter<br />

sechs Güter übergab. Die<br />

„Herren von <strong>Ebersbach</strong>“ besaßen<br />

in staufischer Zeit vermutlich<br />

an der Stelle der heutigen<br />

Veitskirche eine Burg. Reste der<br />

mittelalterlichen Mauer um die<br />

Veitskirche haben heute noch einen<br />

wehrhaften Charakter. Die<br />

genaue Ausdehnung des hochmittelalterlichen<br />

Amts <strong>Ebersbach</strong><br />

ist unbekannt. Nicht nur<br />

Bereiche des Schurwalds gehörten<br />

dazu, auch südlich der Fils<br />

bis vor die Alb soll der Amtsbezirk<br />

gereicht haben. Der bekannteste<br />

Herr von <strong>Ebersbach</strong> war<br />

Volknand von Staufen, auch Volknand<br />

von <strong>Ebersbach</strong> genannt,<br />

der als Stifter des Klosters Adelberg<br />

in die Geschichte einging.<br />

Volknand war weitläufig mit<br />

dem Kaiserhaus verwandt und<br />

wurde mit Schild und Helm im<br />

Kloster Adelberg bestattet. Seine<br />

Grabstelle ist unbekannt.<br />

Um 1274 kommt <strong>Ebersbach</strong><br />

zur Grafschaft Württemberg.<br />

Das früheste Lagerbuch des Ortes<br />

stammt aus dem <strong>Jahre</strong> 1400<br />

und nennt 55 steuerpflichtige<br />

Bürger. Nach der Einrichtung einer<br />

Kurierpost von Innsbruck<br />

über Brüssel in die Niederlande<br />

durch den Grafen von Thurn<br />

und Taxis erhielt <strong>Ebersbach</strong> um<br />

1519/20 eine Postreiterstation,<br />

die bis 1698 bestand.<br />

Den Anschluss an die Eisenbahn<br />

besitzt <strong>Ebersbach</strong> seit 1847.<br />

Bis heute führen die Gleise mitten<br />

durch die Stadt. Im <strong>Jahre</strong> 1862<br />

ließ sich der erste Industriebetrieb<br />

in <strong>Ebersbach</strong> nieder. Doch<br />

erst mit der Errichtung einer<br />

weiteren Fabrik 1886/87 begann<br />

die eigentliche Industrialisierung.<br />

Das Handwerkerdorf<br />

<strong>Ebersbach</strong> entwickelte sich zu<br />

einem Industrieort.<br />

Durch die Industrialisierung<br />

wuchs die Bevölkerung. Wohnten<br />

1880 1.774 Menschen in<br />

<strong>Ebersbach</strong>, wurden 1907 bereits<br />

2.738 Einwohner gezählt. 1910<br />

wurden 3.094 Einwohner gezählt.<br />

1971 waren mit 10.643 Einwohner<br />

die Zehntausendermarke<br />

überschritten.


STADT IM WANDEL 7<br />

Der Alltag vor <strong>850</strong> <strong>Jahre</strong>n<br />

Eine Gruppe führt vor, wie der<br />

Alltag im Mittelalter aussah.<br />

Dazu wurde im Stadtmuseum ein<br />

spezieller Nähkurs angeboten.<br />

Fotos: Giacinto Carlucci/Helga Single<br />

Im Frühjahr 2019 fanden sich<br />

rund zehn Interessierte zusammen,<br />

um im Jubiläumsjahr<br />

<strong>2020</strong> mittelalterliches Leben<br />

darzustellen, wie vor <strong>850</strong> <strong>Jahre</strong>n.<br />

Ein Impulsvortrag vom<br />

Leiter der Bachritterburg Kanzach<br />

gab den Ausschlag, dass<br />

der Anspruch der Darstellung<br />

sehr hoch liegt. Das heißt,<br />

dass man sich an aktueller<br />

Forschung orientiert. Im Zentrum<br />

steht das möglichst<br />

wirklichkeitsgetreue Nachstellen<br />

des Lebens um 1170. Elfen,<br />

Kobolde, Orks und ähnliche<br />

dem Fantasy-Bereich entsprungene<br />

Figuren sucht man<br />

hier vergeblich. Den Wissensstand<br />

in so kurzer Zeit akkurat<br />

umzusetzen, ist eine echte<br />

Herausforderung.<br />

Um möglichst nahe an die<br />

Herstellungsweise des Mittelalters<br />

heranzukommen und<br />

somit Produkte zu schaffen,<br />

die um 1170 existiert haben<br />

könnten, muss viel Unbekanntes<br />

erlernt werden. Innerhalb<br />

weniger Monate hat sich die<br />

Gruppe um Stadtarchivar Uwe<br />

Geiger zu zahlreichen Werkabenden<br />

getroffen. In hunderten<br />

Arbeitsstunden konnten<br />

aus Leinenstoff und Wolltuch<br />

maßgefertigte Gewänder geschneidert<br />

werden, alles in reiner<br />

Handarbeit. Zuletzt erlernten<br />

die Teilnehmer bei einem<br />

zweitägigen Lehrgang im<br />

Stadtmuseum „Alte Post“ die<br />

Grundlagen des Nadelbindens.<br />

Mit dieser Technik kann man<br />

mit einem Faden und einer Art<br />

übergroßen Nähnadel textile<br />

Flächengebilde herstellen und<br />

so auch Socken fertigen.<br />

Wichtig zu wissen: Um 1170<br />

war das Stricken in Deutschland<br />

noch unbekannt. Zuletzt<br />

wurden in einem Workshop<br />

Ende Februar Messer nach<br />

hochmittelalterlichen Vorbildern<br />

gefertigt.<br />

Das Wappen der<br />

Stadt <strong>Ebersbach</strong><br />

<strong>Ebersbach</strong> besitzt das<br />

älteste farbige Wappen im<br />

Landkreis Göppingen. Es<br />

wurde 1535 zum ersten Mal<br />

näher beschrieben und zeigt<br />

einen stehenden gelben<br />

Eber auf grünem Boden vor<br />

rotem Hintergrund. Die<br />

Flaggenfarben sind<br />

Grün-Rot.<br />

<strong>Ebersbach</strong><br />

wird Stadt<br />

Am 12. Februar 1975 wurde<br />

<strong>Ebersbach</strong> an der Fils zusammen<br />

mit den Teilorten<br />

Büchenbronn, Bünzwangen,<br />

Krapfenreut, Roßwälden,<br />

Sulpach und Weiler zur<br />

Stadt erhoben.


8<br />

STADT IM WANDEL<br />

Von der alten Reichsstraße<br />

über die Bundesstraße 10<br />

zur heutigen Hauptstraße<br />

Verkehr Mit dem zunehmenden Autoverkehr wurde die B10 ins <strong>Ebersbach</strong> immer mehr zur<br />

Belastung. Erst die Eröffnung der neuen B10 1991 sorgte wieder für mehr Lebensqualität.<br />

Die verkehrsgünstige<br />

Lage an der alten<br />

Reichsstraße ist für<br />

<strong>Ebersbach</strong> Fluch und<br />

Segen zugleich. War die Lage<br />

früher von Vorteil und brachte<br />

durch die erfolgreichen Fuhrleute<br />

und den Handel mit Salz<br />

Wohlstand in die Stadt, litten die<br />

<strong>Ebersbach</strong>er später unter dem<br />

zunehmenden Durchgangsverkehr.<br />

Alte Aufnahmen der Innenstadt<br />

zeigen den großen Einfluss,<br />

den die Bundesstraße 10 auf die<br />

Stadt hatte. Die zahlreichen<br />

Fahrzeuge, die Tag für Tag durch<br />

die Innenstadt rollten, sorgten<br />

für Gestank, Schmutz und Lärm.<br />

Der Ruß der Abgase färbte die<br />

Häuserfassaden an der B 10<br />

schwarz. Im Laufe der Zeit wurden<br />

verschiedene Gebäude<br />

Der Bau der neuen B10 bei <strong>Ebersbach</strong> im Oktober 1991. <br />

Foto: Stadtarchiv


STADT IM WANDEL 9<br />

250<br />

Millionen Mark investierte der<br />

Bund in den Neubau der Bundesstraße<br />

10 zwischen Plochingen<br />

und Göppingen.<br />

Eröffnungsfeier der B10 bis <strong>Ebersbach</strong>. <br />

Fotos: Stadtarchiv<br />

Eröffnung der B 10 – das<br />

Band wird durchschnitten.<br />

abgerissen, um den Verkehrsfluss<br />

zu verbessern. Eine Umkehr<br />

in der Verkehrspolitik kam<br />

erst Ende der 80er-<strong>Jahre</strong>. Anfang<br />

November 1989 wurde die<br />

2,7 Kilometer langen Teilstrecke<br />

der neuen B 10 zwischen<br />

Plochingen und Göppingen<br />

durch den damaligen Regierungspräsidenten<br />

Dr. Manfred<br />

Bulling eröffnet. „Diese Straße<br />

wird nicht primär für die Autofahrer,<br />

sondern für die Menschen<br />

in den Orten Reichenbach,<br />

<strong>Ebersbach</strong> und Uhingen<br />

gebaut“, erklärte der Regierungspräsident<br />

anlässlich der<br />

Eröffnung. Zuvor wurden in<br />

Reichenbach, das genauso wie<br />

<strong>Ebersbach</strong> von der alten B 10<br />

durchschnitten wurde, täglich<br />

26 000 Fahrzeuge gezählt. Insgesamt<br />

250 Millionen Mark<br />

(rund 127 Millionen Euro) investierte<br />

der Bund in das Straßenbauprojekt<br />

zwischen Plochingen<br />

und Göppingen. Es<br />

dauerte dann nochmals zwei<br />

<strong>Jahre</strong>, bis der damalige Landesverkehrsminister<br />

Thomas<br />

Schäuble und Regierungspräsident<br />

Dr. Udo Andriof am 23.<br />

November 1991 die B10-Ortsumgehung<br />

<strong>Ebersbach</strong> eingeweihten.<br />

Die beiden Politiker<br />

radelten nach dem Schnitt<br />

durchs Band auf einem Tandem<br />

über die neue Straße. Nach dieser<br />

ungewöhnlichen und ökologischen<br />

Jungfernfahrt konnten<br />

auch die <strong>Ebersbach</strong>er endlich<br />

wieder durchatmen. Die<br />

NWZ berichtete, dass der neue<br />

Abschnitt der B10 die Ortsdurchfahrt<br />

täglich um rund<br />

20.000 Fahrzeuge entlasten<br />

soll. Hunderte <strong>Ebersbach</strong>er<br />

Bürger verfolgten die Eröffnung<br />

des 94 Millionen DM teuren<br />

Bauabschnitts. Beim anschließenden<br />

Rückbau der alten B 10,<br />

der heutigen Hauptstraße, erhielt<br />

die Innenstadt Stück für<br />

Stück ein neues Gesicht. Zu<br />

dem Gestaltungskonzept gehören<br />

unter anderem gepflasterte<br />

Kandel und Bäume am Straßenrand.<br />

Ende der 90er <strong>Jahre</strong> wurde<br />

mit dem Rathauskreisel im<br />

Westen der Anfang gemacht,<br />

jetzt arbeitet sich die Stadt Zug<br />

um Zug nach Osten vor. 2016<br />

war das 240 Meter lange Stück<br />

von der Bahnhof- bis zur Friedrichstraße<br />

an der Reihe.


10<br />

STADT IM WANDEL<br />

Blick auf das nächtliche Kauffmann-Areal in der <strong>Ebersbach</strong>er Stadtmitte. Direkt daneben zog die <strong>Ebersbach</strong>er Musikschule in die renovierte<br />

Villa der Fabrikantenfamilie Kauffmann ein. <br />

Fotos: Giacinto Carlucci, Birgit Rexer<br />

Einkaufen<br />

statt Essiggurken<br />

Das neue Kauffmann-Areal und das Kinderhaus an der Marktschule waren weitere<br />

Schritte in der Entwicklung der Innenstadt. Folgen soll der Bereich Viehmarkt.<br />

Den Startschuss für den<br />

Wandel in der Innenstadt<br />

gab der neue Erweiterungsbau<br />

des<br />

Rathauses. Ende<br />

2008 zogen die ersten Mitarbeiter<br />

in den Neubau mit seiner<br />

markanten Klinkerfassade und<br />

der großzügigen Glasflächen ein.<br />

Gleichzeitig erfolgte die Sanierung<br />

des denkmalgeschützten,<br />

im Jahr 1884 errichteten Rathauses<br />

aus der Gründerzeit. Ein Steg<br />

verbindet das historische und<br />

das neue Gebäude. Auf der anderen<br />

Seite des Neubaus blicken<br />

die Verwaltungsmitarbeiter auf<br />

das Fachwerk-Pfarrhaus.<br />

Im Oktober 2012 konnte in der<br />

<strong>Ebersbach</strong>er Stadtmitte mit dem<br />

Kauffmann-Areal ein so genanntes<br />

Jahrhundertprojekt abgeschlossen<br />

und eingeweiht werden.<br />

Im Vorfeld lag eine jahrelange<br />

Planungsphase.<br />

Im Jahr 2000 musste das Unternehmen<br />

Kauffmann Konkurs<br />

anmelden. Kurz darauf erwarb<br />

die Stadt das Firmenareal der<br />

ehemaligen Essig- und Konservenfabrik<br />

in unmittelbarer Nähe<br />

zum Bahnhof. Nach langem Hin<br />

und Her – zeitweise sah sich die<br />

Stadtverwaltung mit einer Strafanzeige<br />

wegen Untreue konfrontiert<br />

– begann am 14. Juli 2011 die<br />

Bebauung des Areals in der Ortsmitte.<br />

Während der Bauzeit<br />

sorgten Probleme mit dem Untergrund<br />

der Baustelle dafür,<br />

dass es immer wieder zu Verzögerungen<br />

kam und umgeplant<br />

werden musste. Rund 22 Millionen<br />

Euro wurden in das neue<br />

„Herz der Stadt“ investiert. In<br />

der 1905 erbauten Villa der Familie<br />

Kauffmann fand die <strong>Ebersbach</strong>er<br />

Musikschule ein neues<br />

Zuhause. Nebenan entstand eine<br />

Kombination aus Einzelhandel,<br />

Dienstleistungsangeboten, Pflegeeinrichtung,<br />

Gastronomie,<br />

Parkhaus und Wohnen. Ergänzt<br />

wurde das neue Kauffmann-Areal<br />

mit seinen modernen Flachdachgebäuden<br />

um einen großzügigen<br />

Außenbereich mit Brunnenanlage,<br />

Bäumen und Grünflächen.<br />

Auch nach dem Bau des<br />

Kauffmann-Areals ging die<br />

<strong>Ebersbach</strong>er Stadtentwicklung<br />

mit großen Schritten weitergehen.<br />

2014 wurde das ehemalige<br />

Feuerwehrgerätehaus abgerissen.<br />

Dadurch entstand Platz für<br />

die Neugestaltung des Filsufers<br />

als Landschaftspark. Über lange<br />

Schleppstufen wurde wieder ein<br />

einfacher Zugang zum Fluss geschaffen.<br />

Rund 2,1 Millionen<br />

Euro investierte die Stadt in den<br />

Bau des neuen Kinderhauses<br />

Schatzkiste auf dem Marktschul-Areal.<br />

Zudem wurde der<br />

Platz vor der Marktschule neu<br />

gestaltet. Damit konnte Ende Februar<br />

2017 ein weiterer Baustein<br />

in der Entwicklung der <strong>Ebersbach</strong>er<br />

Innenstadt abgeschlossen<br />

werden. Der nächste Schritt in<br />

der Stadtentwicklung ist die<br />

Neugestaltung des Viehmarkt-Areals<br />

nahe der Marktschule.<br />

Das Sanierungsgebiet<br />

soll den Brückenschlag zwischen<br />

neuem Kinderhaus und<br />

Innenstadt bilden.


STADT IM WANDEL 11<br />

Fotos: Stadt <strong>Ebersbach</strong>/<br />

Michael Tilp<br />

2012 wurden die Bauarbeiten am Kauffmann- Areal<br />

abgeschlossen.<br />

Produkte<br />

zum Jubeln<br />

Der Viehmarkt am Rand der Innenstadt.<br />

„Bei der Planung des Jubiläums<br />

haben wir den Anstoß für Jubiläumsprodukte<br />

gegeben“, erinnert<br />

sich Frieder Scheiffele,<br />

Standortförderer der Stadt<br />

<strong>Ebersbach</strong>. So gab es bereits<br />

zum Jubiläumsauftakt<br />

„Dreiklang“ gebackene Käse-Eber.<br />

„Die Formen für die<br />

Eber haben wir uns in verschiedenen<br />

Größen speziell<br />

anfertigen lassen“, erzählt<br />

Christina Speißer-Eberhardinger<br />

von der Roßwälder<br />

Bäckerei Rau. Das<br />

Ebergebäck, das es auch als<br />

Spitzbuben gibt, hat die Bäckerei<br />

im Jubiläumsjahr immer<br />

wieder im Angebot. Eine Jubiläumsbratwurst<br />

mit Wildschweinanteil<br />

bietet die Metzgerei<br />

Rapp auf dem Wochenmarkt<br />

an. Im Ons’r Lädle in der<br />

<strong>Ebersbach</strong>er Hauptstraße gibt es<br />

spezielle Jubiläumstassen mit<br />

der Aufschrift „<strong>Ebersbach</strong> a. d.<br />

Fils <strong>850</strong> <strong>Jahre</strong>“. „Außerdem haben<br />

wir Eber aus Holz, die wir<br />

inzwischen wieder sehr gut in<br />

alle Welt verkaufen“, erzählt Besitzerin<br />

Gabriele Preuss-Jung.<br />

Die Baustelle an der Marktschule. Fotos: G. Carlucci


12<br />

JUBILÄUMS-DREIKLANG<br />

<strong>Ebersbach</strong> feiert<br />

<strong>850</strong> <strong>Jahre</strong><br />

Geschichte<br />

Das umfangreiche<br />

Programm beim<br />

Jubiläumsdreiklang<br />

sollte einen Vorgeschmack<br />

auf die zahlreichen<br />

Angebote im<br />

Jubiläumsjahr geben. <br />

Fotos: Giacinto Carlucci<br />

Rückblick Mitte Februar begannen in <strong>Ebersbach</strong><br />

an der Fils die Feier zum <strong>850</strong>. Jubiläum der Stadt<br />

mit dem Jubiläumsdreiklang.<br />

Eigentlich sollte <strong>2020</strong> in<br />

<strong>Ebersbach</strong> das große<br />

Jubiläumsjahr werden.<br />

„Mit der namentlichen<br />

Erwähnung im Grundstücksverzeichnis<br />

von Kloster<br />

Ursberg in Bayern um 1170 verfügt<br />

<strong>Ebersbach</strong> an der Fils quasi<br />

über eine Geburtsurkunde<br />

und hat erstmals eine Identität<br />

und ein Gesicht bekommen“, so<br />

der Göppinger Landrat und ehemalige<br />

<strong>Ebersbach</strong>er Bürgermeister<br />

Edgar Wolff. Zum Auftakt<br />

fand bereits am 15. Februar<br />

mit dem Jubiläums-Dreiklang<br />

eine fulminante Auftaktveranstaltung<br />

statt, die Lust auf mehr<br />

machen sollte. „Das Datum unseres<br />

Festaktes ist nicht zufällig<br />

gewählt. Wir feiern in diesem<br />

Jahr nicht nur <strong>850</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Ebersbach</strong>.<br />

Wir feiern auch den 45.<br />

<strong>Jahre</strong>stag der Stadterhebung am<br />

12. Februar 1975 – sind mit unserem<br />

Festakt also möglichst nahe<br />

an dieses historische Datum<br />

herangerückt“, begrüßte der<br />

<strong>Ebersbach</strong>er Bürgermeister<br />

Eberhard Keller die Gäste.<br />

Im Februar sah die Welt<br />

noch anders aus<br />

Diese folgten bei der offiziellen<br />

Feierstunde und dem großen<br />

Fest zahlreich dem Motto der<br />

Stadt <strong>Ebersbach</strong> im Jubiläumsjahr:<br />

„Wir feiern uns! Feiern Sie<br />

mit!“ In der Innenstadt zwischen<br />

Rathaus, Musikschule und dem<br />

Credo war für die Besucher ein<br />

Querschnitt aller kommenden<br />

Veranstaltungen zur <strong>850</strong>-Jahr -<br />

Feier geboten.<br />

Am Brunnen vor der Musikschule<br />

präsentierte sich die Mittelaltergruppe<br />

zum ersten Mal.<br />

Vor dem Miniatur-Zeltlager<br />

wurden<br />

über dem Lagerfeuer<br />

nach einem historischen<br />

Rezept Käseknödel<br />

und Honigkarotten mit<br />

historischen Kräutern gekocht.<br />

Die Besucher konnten die Kunst<br />

des Nadelbindens, dem Vorläufer<br />

des Strickens, bestaunen.<br />

Persönliche Widmung<br />

vom Comiczeichner<br />

Im Ratssaal gab es schon einen<br />

Auszug aus der <strong>Ebersbach</strong>-Suite<br />

zu hören, die der gebürtige<br />

<strong>Ebersbach</strong>er Komponist und Pianist<br />

Martin Schrack eigens für<br />

das Jubiläum geschrieben hat.<br />

Am 24. Oktober wird die komplette<br />

Suite vorgestellt. „Wir<br />

wollen die Leute neugierig machen<br />

und uns das Publikum heranziehen“,<br />

so Schrack. Im Credo<br />

konnte man sich vom einzig aktiven<br />

Disneyzeichner Deutschlands,<br />

Jan Gulbransson, dessen<br />

Comicbücher mit individuellen<br />

Widmungen signieren lassen.<br />

Jan Gulbrabsson hat auch das<br />

<strong>Ebersbach</strong>er Stadtmaskottchen<br />

Filsi gezeichnet, das es deshalb<br />

seit <strong>2020</strong> auch in einer Comicversion<br />

gibt.<br />

Gerne schauten sich die Besucher<br />

die die historische Film-


JUBILÄUMS-DREIKLANG 13<br />

FOTOS: GIACINTO CARLUCCI<br />

vorführung über den Festumzug<br />

vor 50 <strong>Jahre</strong>n an. Für den 12. Juli<br />

war eigentlich ebenfalls in Verbindung<br />

mit dem Stadtfest zum<br />

Jubiläum ein großer Festzug geplant,<br />

der aber, wie das Jubiläumsstadtfest,<br />

durch die Corona-Pandemie<br />

abgesagt werden<br />

musste.<br />

Ein Spektakel aus<br />

Feuer und Licht<br />

Den krönenden Abschluss des<br />

Tages bildete eine Feuershow<br />

und die weltbekannte Riesenpuppe<br />

„Dundu“. Trotz der am<br />

Abend deutlich gesunkenen<br />

Temperaturen kamen viele extra<br />

dafür noch einmal auf den<br />

Bourg-lès-Valence-Platz. Zusammen<br />

mit „Nici on Fire“ zeigte<br />

die <strong>Ebersbach</strong>erin Manuela<br />

Hernet-Fahrion, alias Majandra,<br />

verschiedene<br />

Kunststücke,<br />

etwa mit Fackeln<br />

oder<br />

einem brennenden<br />

Geigenbogen.<br />

Nach der Feuershow<br />

waren alle gespannt<br />

auf den Dundu. Die<br />

fünf Meter hohe Riesenpuppe,<br />

die sonst<br />

auf den großen Bühnen<br />

der Welt unterwegs<br />

ist, bewegte sich<br />

gemächlich, begleitet<br />

von Livemusik, durch<br />

die Menge. Vor allem<br />

die Kinder<br />

wollten ganz<br />

nah ran und<br />

den Dundu<br />

berühren.<br />

Dundu –<br />

ein Gigant<br />

des Lichts<br />

Dundu ist fast fünf Meter<br />

hoch und für spektakuläre<br />

Auftritte bekannt. So z.B. in<br />

der „Helene Fischer Show“<br />

im ZDF. Mit Dundu ist es<br />

dem Puppenbauer Tobias<br />

Husemann gelungen, mechanische<br />

Gliederpuppen zu<br />

gestalten, die Größe und<br />

imposante Erscheinung mit<br />

natürlicher Anmut und Grazie<br />

vereinen. Es gibt die<br />

Puppen in unterschiedlichen<br />

Ausführungen, von denen<br />

die größte sich mit<br />

ihren Dimensionen, an der<br />

Grenze der noch frei spielbaren<br />

Puppen bewegt. Die<br />

besondere Ausstrahlung<br />

dieser Figuren wird bei Dunkelheit<br />

durch die Illumination<br />

mit einem W-DMX gesteuerten<br />

Beleuchtungssystem<br />

noch gesteigert.<br />

Animiert wird Dundu von einem<br />

Ensemble mit jeweils<br />

fünf professionellen Puppenspielern<br />

und Performern.<br />

Diese große Anzahl<br />

von Spielern und ihre ausgefeilte<br />

Technik sorgen, in Verbindung<br />

mit der hoch entwickelten<br />

Motorik der Puppe,<br />

für die perfekte Illusion<br />

menschlich anmutender<br />

Bewegungen. In Harmonie<br />

mit der eigens für Dundu<br />

konzipierten Live-Musik von<br />

Mit-Gründer Stefan Charisius<br />

auf der westafrikanischen<br />

Harfe Kora, ergibt<br />

sich ein interaktives audiovisuelles<br />

Erlebnis für Groß<br />

und Klein.


14 VERANSTALTUNGEN<br />

Noch viel los<br />

zum Jubiläum<br />

Termine Mit der Auftaktveranstaltung „Jubiläumsdreiklang“<br />

begann das Veranstaltungsprogramm zum <strong>850</strong>-jährigen<br />

Bestehen der Stadt <strong>Ebersbach</strong>. Durch die Auswirkungen der<br />

Covid-19-Pandemie mussten die Organisatoren leider einen<br />

großen Teil der Veranstaltungen absagen. Die folgenden Events<br />

konnten beziehungsweise können im Jubiläumsjahr trotz der<br />

geltenden Einschränkungen stattfinden:<br />

ALLE FOTOS: MICHAEL TILP<br />

21. Februar:<br />

Die Ausstellung „Wie vor <strong>850</strong><br />

<strong>Jahre</strong>n – Alltag in der Stauferzeit“<br />

wurde im Stadtmuseum<br />

Alte Post in <strong>Ebersbach</strong> eröffnet.<br />

Nach den Einschränkungen<br />

durch die Corona-Pandemie<br />

wurde die historische Ausstellung<br />

bis Juni verlängert.<br />

Zudem konnten Besucher die<br />

Ausstellung digital mit einem<br />

365-Grad-Rundgang besuchen.<br />

März:<br />

Seit Anfang März wird die Werkschau<br />

der Künstlergruppe KIO<br />

im Rathaus in <strong>Ebersbach</strong> gezeigt.<br />

KIO ... kunst_im_ort wurde im<br />

Jahr 2018 von Kunstschaffenden<br />

und Kunstinteressierten in<br />

<strong>Ebersbach</strong> an der Fils gegründet.<br />

Angeregt durch die <strong>2020</strong> stattfindenden<br />

<strong>850</strong>-Jahr-Feierlichkeiten,<br />

beschäftigte sich KIO mit<br />

dem Wappentier der Stadt und<br />

zeitgleich mit dem der französischen<br />

Partnerstadt Bourg-lès-<br />

Valence. In diesem Zusammenhang<br />

wurden Stoffdrucke und<br />

verschiedene Geschenkartikel<br />

gestaltet.<br />

25. Juni:<br />

Der Vortrag „Von Benedikt bis<br />

Hildegard – Geschichte der<br />

Medizin im mittelalterlichen<br />

Abendland“ gehörte ebenfalls<br />

zum Jubiläumsprogramm der<br />

Stadt <strong>Ebersbach</strong>. Zu hören war<br />

der Vortrag Ende Juni im Stadtmuseum<br />

Alte Post.<br />

8./9. August:<br />

Bücherfreunde trafen sich Mitte<br />

Juni zum „Chill Out im Büchersommer<br />

<strong>2020</strong>“ des Vereins<br />

„Bücher tun Gutes“ auf dem<br />

Marktplatz vor dem Café Carrée<br />

zu einem Urlaubs-Bücherflohmarkt.<br />

„Auch ohne Reisepläne<br />

lohnt sich ein Besuch, denn im<br />

Garten oder auf der Terrasse<br />

braucht’s im Liegestuhl spannende<br />

Lektüre mit wenig Gewicht“,<br />

sagte Sonja Hollandt,<br />

Vorsitzende des Vereins. Und da<br />

es sich bei einem kühlen Drink<br />

viel besser schmökern lässt, hatten<br />

sich Sonja Hollandt und<br />

Carrée-Chef Cahit Solmaz ein<br />

Gutschein-System für die beiden<br />

Chill-Out-Tage ausgedacht.


VERANSTALTUNGEN 15<br />

27. August:<br />

Bei einer ersten Wegbegehung<br />

gingen Stadtarchivar Uwe Geiger<br />

und ein weiterer Teilnehmer<br />

der neugegründeten Mittelaltergruppe<br />

„<strong>Ebersbach</strong> um 1170“ die<br />

rund zehn Kilometer von <strong>Ebersbach</strong><br />

ins Kloster Adelberg. Für<br />

den Spätherbst ist eine weitere<br />

Wanderung der Gruppe auf der<br />

gleichen Strecke geplant. Dabei<br />

werden die Teilnehmer Gewänder<br />

aus der Stauferzeit tragen.<br />

Besucher können gerne die gesamte<br />

oder einen Teil der Strecke<br />

mitwandern.<br />

20. September:<br />

Seit <strong>850</strong> <strong>Jahre</strong>n ist der Mensch<br />

unterwegs. „Rund um das<br />

Thema Mobilität haben wir<br />

eine sehr umfangreiche Ausstellung<br />

vorbereitet“, erklärt<br />

der Leiter des Stadtmuseums,<br />

Uwe Geiger. Einstieg ist die<br />

Mobilität zu Fuß, per Pferd<br />

und dann mit dem Fuhrwerk.<br />

FOTO: MICHAEL TILP<br />

„Im 17. Jahrhundert waren die<br />

<strong>Ebersbach</strong>er Fuhrleute bekannt<br />

und auch wohlhabend“,<br />

so Uwe Geiger. Dazu trug<br />

auch bei, dass <strong>Ebersbach</strong> an<br />

der Reichsstraße lag. Weitere<br />

Bereiche der Ausstellung sind<br />

die Eisenbahngeschichte, Pkw<br />

und Lkw und dann im 19. und<br />

20. Jahrhundert Reisen und<br />

8. September:<br />

Anfang September wurde der<br />

Kräutergarten des Homöopathischen<br />

Vereins mit einer kleinen<br />

Feier eröffnet. Die Idee zu diesem<br />

Garten, in dem mittlerweile<br />

verschiedene Heilpflanzen gedeihen,<br />

entstand im letzten Jahr<br />

in der Mittelaltergruppe, die<br />

sich anlässlich der <strong>850</strong>-Jahr-Feier<br />

in <strong>Ebersbach</strong> gegründet hat.<br />

Dr. Antje Schühle, Ärztin für<br />

Allgemeinmedizin und Naturheilkunde<br />

in <strong>Ebersbach</strong>, schlug<br />

daraufhin der 1. Vorsitzenden<br />

des Homöopathischen Vereins,<br />

Christine Böttcher, vor, dies als<br />

Heilpflanzengarten des Homöopathischen<br />

Vereins in dem neu<br />

Urlaub. An drei Medienstationen<br />

sind Filme zu sehen.<br />

Darunter Verkehrsaufnahmen<br />

aus den 70er-<strong>Jahre</strong>n in <strong>Ebersbach</strong><br />

und Urlaubsfilme aus<br />

den 50er- und 60er-<strong>Jahre</strong>n. Ab<br />

dem 20. September ist die<br />

Ausstellung im Stadtmuseum<br />

„Alte Post“ bis zum 31. Januar<br />

2021 zu sehen.<br />

anzulegenden Areal am Credo<br />

zu verwirklichen. Das Grundstück<br />

befindet sich im so genannten<br />

„Burggarten“. Nach Gesprächen<br />

mit der Landschaftsund<br />

Gartenarchitektin Monika<br />

Unseld-Eisele, die von der<br />

Stadt <strong>Ebersbach</strong> mit der Gestaltung<br />

beauftragt worden war,<br />

entschied man sich, einen Streifen<br />

neben dem Fußgängerweg,<br />

parallel zur Bahnhofstraße, mit<br />

einigen ausgewählten Kräutern<br />

zu bepflanzen. Die Arbeiten<br />

an dem Kräutergarten begannen<br />

Ende 2019, im April <strong>2020</strong><br />

wurden die ersten Kräuter gepflanzt.<br />

FOTO: CHRISTINE BÖTTCHER FOTO: STADTARCHIV


16<br />

VERANSTALTUNGEN<br />

<br />

Foto: Kraft Schumann<br />

Foto: Stadtarchiv<br />

2. Oktober:<br />

Mit der Eisenbahn begann entlang<br />

der Fils eine neue Epoche,<br />

die das Leben vieler Menschen<br />

veränderte. Der „Eisenbahngeschichte<br />

im Filstal“ widmet sich<br />

am 2. Oktober um 19 Uhr der<br />

Vortrag des Göppinger Kreisarchivars<br />

Dr. Stefan Lang im Stadtmuseum<br />

Alte Post in <strong>Ebersbach</strong>.<br />

Teilnehmer müssen sich vorab<br />

bei Stadtarchivar Uwe Geiger<br />

unter archiv@ebersbach.de mit<br />

Angabe ihrer Anschrift für die<br />

Veranstaltung anmelden.<br />

Foto: Birgit Rexer<br />

16. bis 18. Oktober:<br />

Unter dem Motto „<strong>Ebersbach</strong><br />

liest“ steht das Wochenende<br />

Mitte Oktober. In der Aula des<br />

Raichberg-Schulzentrums findet<br />

ein Riesenbücherflohmarkt statt.<br />

Zudem können sich die Besucher<br />

auf einen Poetry Slam mit<br />

der Lesebühne „Get Shorties“,<br />

auf den Auftritt der Band „Les<br />

Braves Cons“ und auf die Lesung<br />

von Gunter Haug freuen.<br />

<br />

Foto: Michael Tilp<br />

24. Oktober:<br />

Die Aufführung der <strong>Ebersbach</strong>er<br />

Suite, die Martin Schrack speziell<br />

für das <strong>850</strong>-jährige Bestehen<br />

seiner Heimatstadt geschrieben<br />

hat, ist eines der Highlights der<br />

Jubiläumsjahres. Zu hören ist die<br />

Suite in der Fabrikhalle Fliesen<br />

Harsch.<br />

11. November:<br />

Seit <strong>Jahre</strong>n gehören die Sternenläufe<br />

in <strong>Ebersbach</strong> und im <strong>Ebersbach</strong>er<br />

Stadtteil Sulpach fest zur<br />

Tradition des Martinifestes.<br />

Erstmals finden beide Veranstaltungen<br />

gemeinsam statt und<br />

Kinder und Eltern können sich<br />

am 11. November um 18 Uhr auf<br />

den schönsten Martini-Sternenlauf<br />

seit <strong>850</strong> <strong>Jahre</strong>n freuen.


VERANSTALTUNGEN 17<br />

Maskottchen Filsi jetzt als Comicheld<br />

Wo auch immer das <strong>Ebersbach</strong>er<br />

Maskottchen Filsi auftritt<br />

– die Herzen fliegen dem flauschigen<br />

menschengroßen Eber sofort<br />

zu, Smartphones werden gezückt<br />

und Fotos gemacht. „Die<br />

ungebrochene Beliebtheit hat nun<br />

im Jubiläumsjahr dazu geführt, „Filsi“<br />

eine weitere Plattform zu geben<br />

und eine eigene Cartoon-Reihe im<br />

Stadtblatt zu etablieren“, erklärt<br />

Frieder Scheiffele, der Standortförderer<br />

der Stadt. Auch in den sozialen<br />

Medien sollen die Filsi-Cartoons<br />

unregelmäßig erscheinen. So wird<br />

Filsi <strong>2020</strong> sogar zum Comichelden.<br />

Mit den Strips will die Stadt Familien<br />

in und um <strong>Ebersbach</strong> begeistern.<br />

„Comics sprechen Jung und Alt gleichermaßen<br />

an“, findet Bürgermeister<br />

Eberhard Keller. Die Comics<br />

zeichnet der in München lebende<br />

Künstler Jan Gulbransson, der nach<br />

Angaben der Stadt mit der „Die<br />

Ducks in Deutschland“-Serie im Micky-Maus-Magazin<br />

Bekanntheit erlangte.<br />

Er will in seinen Filsi-Strips<br />

verschiedene Themen rund um das<br />

Stadtjubiläum augenzwinkernd aufs<br />

Korn nehmen.<br />

FOTO: MICHAEL TILP<br />

27. November:<br />

Da der Weihnachtsmarkt „Adventszauber“<br />

auf dem Kauffmann-Areal<br />

in diesem Jahr wegen der Corona-Pandemie<br />

ausfällt, wird an diesem<br />

Abend die neue Weihnachtsbeleuchtung<br />

für die Innenstadt<br />

und die Stadtteile erstmals vorgestellt.<br />

Für weihnachtliche Stimmung<br />

sorgen das leuchtende Band<br />

der Fils, der Eber und die stilisierte<br />

Pusteblume.<br />

Die neue Weihnachtsbeleuchtung für <strong>Ebersbach</strong><br />

wird am 27. November erstmals vorgestellt. <br />

Foto: Blachere Illumination<br />

12. Dezember:<br />

„Berta Epple unterm Baum –<br />

Die Weihnachtsshow“ mit den<br />

<strong>Ebersbach</strong>er Musikern Bobbi<br />

Fischer und den Gebrüdern Veit<br />

und Gregor Hübner in der<br />

Fabrikhalle Fliesen Harsch.<br />

Wichtiger Hinweis<br />

Alle angekündigten Veranstaltungen<br />

können durch den weiteren<br />

Verlauf der Covid-19-Pandemie abgesagt<br />

werden. Daher sollten sich<br />

Besucher im Vorfeld im Internet und<br />

im Mitteilungsblatt der Stadt <strong>Ebersbach</strong><br />

informieren, ob die Termine<br />

wie geplant angeboten werden.


18<br />

BERÜHMTE EBERSBACHER<br />

Von <strong>Ebersbach</strong><br />

hinaus in die Welt<br />

Geschichte Was haben ein Theologe, ein Räuberhauptmann,<br />

eine Millionärin, ein Komponist und ein Weltreisender<br />

gemeinsam? Sie alle wurden in <strong>Ebersbach</strong> geboren.<br />

Theodor Karl<br />

Schmid<br />

zusammen mit<br />

seiner Ehefrau<br />

Anna Schmid<br />

(geb. Dietrich). <br />

Foto: Privat<br />

Dieses Bildnis von Matthäus<br />

Gottfried Hehl ist das einzig<br />

bekannte. Fotos: Stadtarchiv<br />

Matthäus Gottfried Hehl<br />

* 30. April 1705 in <strong>Ebersbach</strong><br />

† 4. Dezember 1787 in<br />

Lititz/Pennsylvania<br />

In Kirchheim/Teck besuchte<br />

Matthäus Gottfried Hehl die<br />

Schule, bevor es ihn nach seinem<br />

Abschluss nach Tübingen zog.<br />

An der dortigen Universität widmete<br />

er sich dem Studium der<br />

Evangelischen Theologie, das er<br />

im Jahr 1723 als Magister abschloss.<br />

Zunächst war Hehl als<br />

Pfarrer tätig. Seine Freundschaft<br />

zu August Gottlieb Spangenberg<br />

brachte ihn in Kontakt mit der<br />

Herrnhuter Brüdergemeine,<br />

einer aus der böhmischen Reformation<br />

entstandene überkonfessionelle<br />

christliche Glaubensbewegung,<br />

der er sich 1734 anschloss.<br />

Im Jahr 1737 heiratete<br />

Hehl Anna Maria Jaehne (1716-<br />

1777). Zusammen hatten die beiden<br />

drei Kinder, von denen aber<br />

nur Sohn Matthäus Leonhard<br />

(*1749) das Erwachsenenalter<br />

erreichte. 1751 wurde Hehl von<br />

der Brüdergemeine nach Bethlehem<br />

im US-Bundesstaat Pennsylvania<br />

entsandt. Auf seinem<br />

Weg dorthin machte er in London<br />

Station, wo er am 24. September<br />

zum Bischof geweiht<br />

wurde. Nach einigen <strong>Jahre</strong>n in<br />

Bethlehem ging es für Hehl nach<br />

Lititz – ebenfalls in Pennsylvania.<br />

Dort kümmerte er sich um<br />

einen neu gegründeten Standort<br />

seiner Brüdergemeine. Aus Gesundheitsgründen<br />

zog Hehl sich<br />

1784 zurück. Neben seiner Tätigkeit<br />

für die Herrnhuter Brüdergemeine<br />

war Matthäus Gottfried<br />

Hehl Zeit seines Lebens auch als<br />

Komponist von Kirchenliedern<br />

tätig.<br />

Theodor Karl Schmid<br />

* 19. November 1876 in <strong>Ebersbach</strong><br />

† 4. April 1963 in Heumaden<br />

Wer sich auf die Spuren des<br />

Komponisten, Musiklehrers und<br />

Reformpädagogen Theodor Karl<br />

Schmid begeben möchte, der beginnt<br />

am besten in der Hauptstraße<br />

9 in <strong>Ebersbach</strong> – denn<br />

dort steht bis heute sein Elternhaus.<br />

Seine Eltern, Leonhard<br />

Gottlieb und Katharine Schmid<br />

(geb. Straub) betrieben in <strong>Ebersbach</strong><br />

eine Bäckerei. Bildung und<br />

Pädagogik gehörten seit jeher zu<br />

den Interessensgebieten von<br />

Schmid, weswegen er nach der<br />

Schule die Ausbildung zum<br />

Volksschul lehrer als seinen richtigen<br />

Weg ansah. Zwischen 1892<br />

und 1895 besuchte er daher in<br />

Nürtingen das Lehrerseminar.<br />

Seine Frau Anna, die er am 30.<br />

Juli 1907 heira tete, war ebenfalls<br />

Lehrerin. Doch auch die Musik<br />

gehörte zu Schmids großen Leidenschaften<br />

und so pausierte er<br />

seinen Beruf als Lehrer, um in<br />

Stuttgart Orgel und Komposition<br />

zu studieren. Während seiner<br />

aktiven Zeit veröffentlichte<br />

Schmid zahlreiche Stücke sowie<br />

Klavierhefte und Werke für Violine.<br />

Zudem war er sehr lange<br />

als Studienrat am Lehrerseminar<br />

in Nagold tätig und prägte das<br />

Musik leben der Stadt in den<br />

1920er- und 1930er-<strong>Jahre</strong>n nachhaltig<br />

mit. Im Dezember 1936<br />

wurde er zudem zum Kirchenmusik<br />

direktor ernannt.<br />

1941 zog er sich aus dem aktiven<br />

Berufs leben zurück, komponierte<br />

aber weiterhin und veröffentlichte<br />

auch weitere Werke.<br />

Während der Luftangriffe auf<br />

Stuttgart verließ das Ehepaar<br />

sein Haus in Stuttgart-Heumaden<br />

und lebte in Adelmannsfelden<br />

und Loßburg. Im September<br />

1945 kehrten die beiden schließlich<br />

zurück. Ehefrau Katherine<br />

starb am 30. Oktober 1961 nach<br />

54 Ehejahren. Ihr Ehemann sollte<br />

sie nur um ein einhalb <strong>Jahre</strong><br />

überleben. Am 4. April 1963 starb<br />

Theodor Karl Schmid im Alter<br />

von 86 <strong>Jahre</strong>n.


BERÜHMTE EBERSBACHER 19<br />

Hermann Kolb<br />

* 8. August 1902 in <strong>Ebersbach</strong><br />

† 5. April 1979 in Uhingen-<br />

Holzhausen<br />

Wie sieht wohl die Welt außerhalb<br />

von <strong>Ebersbach</strong> aus? Diese<br />

Frage trieb Hermann Kolb schon<br />

als Kind um. Stundenlang steckte<br />

er seine Nase in den Weltatlas<br />

und las alles über fremde<br />

Länder. Geboren wurde Kolb in<br />

der äußeren Mühle, die seinen<br />

Eltern gehörte. Heute steht an<br />

deren Stelle das Kinder- und Jugendzentrum<br />

E3. Nach der Schule<br />

schlug Kolb aber erst einmal<br />

einen klassischen Weg ein. Er<br />

machte eine Verwaltungslehre in<br />

Schlierbach und war später im<br />

öffentlichen Dienst in Friedrichshafen<br />

tätig. Doch irgendwann<br />

hielt er es nicht mehr aus<br />

und zog in die Welt: 1923 fuhr er<br />

mit dem Fahrrad, einem J-Rad<br />

(Sonderkonstruktion des Ingenieurs<br />

Paul Jaray) kreuz und<br />

Das Foto zeigt Hermann Kolb um 1938/<strong>39</strong> in der Türkei. Auf<br />

unwegsamen Straßen kam ihm ein Ochsengespann zur Hilfe.<br />

quer durch Nordeuropa, unter<br />

anderem durch Finnland, Irland<br />

und Schweden. Von 1927 bis 1934<br />

unternahm Kolb seine erste<br />

Weltreise. Sieben <strong>Jahre</strong> durchquerte<br />

er Länder wie die Türkei,<br />

Syrien, Iran, Burma, Thailand<br />

oder auch Hawaii und Kanada.<br />

Auf einer seiner Reisen lernte er<br />

die schwedische Grafikerin Ingrid<br />

Bergmann kennen, die genauso<br />

reiselustig war wie ihr<br />

Mann. Die beiden heirateten<br />

1936. In einem gerade mal 10 PS<br />

starken Ford Eifel gingen sie 1937<br />

erneut auf Weltreise. Als erstes<br />

individual reisendes Ehepaar<br />

schafften sie dabei die Durchquerung<br />

Afrikas von Nord nach<br />

Süd – oder auch: von Kairo nach<br />

Kapstadt. Als sie 19<strong>39</strong> in Kapstadt<br />

ankamen, wurden sie zunächst<br />

als Helden gefeiert. Doch<br />

da Kolb Deutscher war, kam er<br />

in ein Internierungslager – und<br />

die spektakuläre Reise des Ehepaares<br />

wurde totgeschwiegen.<br />

Erst 1944 konnte Hermann Kolb<br />

im Austausch gegen britische<br />

Kriegsgefangene wieder nach<br />

Deutschland zurückkehren. Mit<br />

ihm gingen seine Frau Ingrid und<br />

die beiden Söhne Arne (*19<strong>39</strong>)<br />

und Wolfgang (*1941), die noch<br />

in Afrika geboren wurden. Zunächst<br />

lebte die Familie wieder<br />

in <strong>Ebersbach</strong>, doch in den Nachkriegsjahren<br />

zerbrach die Ehe.<br />

Ingrid Kolb ging mit den Kindern<br />

zurück nach Schweden und<br />

Hermann Kolb zog wieder hinaus<br />

in die Welt. Zeit seines Lebens<br />

verdiente er sein Geld als<br />

Reisejournalist und hielt zahlreiche<br />

Vorträge. Hermann Kolbs<br />

Grab befindet sich auf dem<br />

Friedhof in Holzhausen.<br />

Rosa Buehler<br />

* 13. April 1842 in <strong>Ebersbach</strong><br />

† 19. Dezember 1902 in<br />

Chicago/Illionis<br />

Rosina Barbara Schmid, so ihr<br />

Geburtsname, erblickte als arme<br />

Bäckerstochter der Eheleute<br />

Georg und Barbara Schmid das<br />

Licht der Welt. Zusammen mit<br />

ihren drei Geschwistern wuchs<br />

sie in einen kleinen Haus im unteren<br />

Dorf auf. Das Haus in der<br />

Stuttgarter Straße 21 gibt es heute<br />

noch. Als ihr Vater 1<strong>850</strong> starb,<br />

blickte die Familie – trotz erneuter<br />

Heirat der Mutter – einer finanziell<br />

unsicheren Zukunft entgegen.<br />

Und so wanderte Rosina<br />

zusammen mit ihrer älteren<br />

Schwester Friederike 1858 in die<br />

USA aus. Kurze Zeit später folgten<br />

ihr Bruder Christian Wilhelm<br />

und Schwester Catharina.<br />

In John Buehlers<br />

Geburtsort Dornham<br />

ist ein Denkmal mit<br />

einer Bronzeplakette<br />

erhalten, die das<br />

Ehepaar zeigt. Es ist<br />

die einzige Abbildung,<br />

die von Rosa Buehler<br />

bekannt ist.<br />

Fotos: Stadtarchiv<br />

Die vier ließen sich in Chicago<br />

nieder. Die Stadt war damals bei<br />

deutschen Auswanderern sehr<br />

beliebt.<br />

Rosina heiratete Erdmann<br />

Schoppe. Viel ist über die Ehe<br />

nicht bekannt. Sie blieb kinderlos<br />

und nach Schoppes Tod heiratete<br />

Rosina, die ihren Namen<br />

mittlerweile amerikanisiert hatte<br />

und sich Rosa nannte, im Jahr<br />

1889 den Selfmade-Millionär<br />

John Buehler. Dieser kam 1831 im<br />

schwäbischen Dornham auf die<br />

Welt und war gelernter Schuhmacher.<br />

1853 war er in die USA<br />

ausgewandert und galt als sehr<br />

geschäftstüchtig. Mehrmals<br />

wurde er in den Stadtrat von<br />

Chicago gewählt und arbeitete<br />

später sogar als Notar. Aus seiner<br />

ersten Ehe hatte John zwei<br />

Kinder, die Ehe mit Rosa blieb<br />

aber kinderlos. Nach zehn <strong>Jahre</strong>n<br />

Ehe starb John im Jahr 1899.<br />

Aus der ehemals armen Bäckerstochter<br />

wurde eine wohlhabende<br />

Witwe. Rosa erbte das Haus<br />

am Ewing Place Nr. 5 in Chicago,<br />

wertvolle Möbel und zwei<br />

Lebensversicherungen mit einem<br />

Wert von insgesamt 50.000<br />

Dollar. Rosa selbst starb im Alter<br />

von 60 <strong>Jahre</strong>n und hinterließ<br />

ein Vermögen in Höhe von rund<br />

100.000 Dollar. Ihr Erbe wurde<br />

an insgesamt 50 Begünstigte verteilt<br />

– und auch ihren Geburtsort<br />

<strong>Ebersbach</strong> hatte sie dabei<br />

nicht vergessen: 2.500 Dollar erhielt<br />

die Gemeinde für wohltätige<br />

Zwecke. Im Jahr 1914 wurden<br />

von diesem Geld die Geräte<br />

für die neue Gemeindeturnhalle<br />

gekauft. Begraben liegt<br />

Rosa Buehler auf dem Waldheim<br />

Cemetery im Familiengrab<br />

Buehler.


20<br />

BERÜHMTE EBERSBACHER<br />

Diese Illustration stammt aus den 1990er-<strong>Jahre</strong>n und zeigt<br />

Schwahn bei der Ermordung des Fischerhannes.<br />

<br />

Abbildung: <strong>Ebersbach</strong>er Stadtmuseum.<br />

Johann Friedrich Schwahn<br />

* 4. Juni 1729 in <strong>Ebersbach</strong><br />

† 30. Juli 1760 in Vaihingen/Enz<br />

„Ob der Verbrecher, von dem ich<br />

jetzt sprechen werde, auch noch<br />

ein Recht gehabt hätte, an jenen<br />

Geist der Duldung zu appellieren?“<br />

So schreibt es der berühmte<br />

Friedrich Schiller in seinem<br />

Werk „Der Verbrecher aus verlorener<br />

Ehre“. Doch wen meint<br />

er damit wohl? Es ist niemand<br />

Geringeres als Johann Friedrich<br />

Schwahn, der als Räuberhauptmann<br />

die Region viele <strong>Jahre</strong> in<br />

Angst und Schrecken versetzte.<br />

Schwahn war der Sohn des Sonnenwirts,<br />

eines Metzgers und<br />

Gastwirts. Das „Sonnenwirtle“ –<br />

wie er genannt wurde – stammte<br />

also aus einer wohlhabenden<br />

Familie. Doch Vater und Sohn<br />

kammen miteinander nicht aus.<br />

Schon als Kind war Schwahn berühmt<br />

und berüchtigt für Streiche,<br />

die auch mal ein böses Ende<br />

nahmen. 1746 klaute Schwahn<br />

seinem Vater Geld, ging nach<br />

Heilbronn und kaufte sich die<br />

Uniform der ungarischen Husaren.<br />

In seinem Heimatort prahlte<br />

er ob seiner angeblichen Taten,<br />

was vielen Bürgern missfiel.<br />

Er begann eine Beziehung mit<br />

der Bürgerstochter Christine<br />

Müller, doch sein Vater wollte<br />

der Ehe nicht zustimmen. Dennoch<br />

hatten sie zusammen drei<br />

Kinder. 1753 wurde Schwahn zu<br />

lebenslanger Haft in der Festung<br />

Hohentwiel verurteilt. Doch<br />

schon zwei <strong>Jahre</strong> später gelang<br />

ihm am Weihnachtstag zusammen<br />

mit anderen Inhaftierten<br />

die Flucht. Er wurde Anführer<br />

einer Bande, die für <strong>Jahre</strong> Angst<br />

und Schrecken in den Regionen<br />

um Aalen, Mergentheim, Heilbronn,<br />

Germersheim und Offenbach<br />

verbreitete. Zusammen mit<br />

seiner Bande zwang Schwahn einen<br />

Pfarrer, ihm einen – wenn<br />

auch ungültigen – Trauschein<br />

auszustellen. Für dieses Vergehen<br />

wurde auch Christine Müller<br />

bestraft. Sie kam ins Zuchthaus<br />

und kehrte später zu ihrer<br />

Mutter zurück. Doch Schwahn<br />

war kein Kind von Traurigkeit<br />

und fand in Christine Schettinger<br />

eine neue Geliebte, die ihn<br />

weiter in den Sumpf des Verbrechens<br />

zog. Und dann kam es, wie<br />

es kommen musste: 1760 wurde<br />

Schwahn geschnappt und zum<br />

Tod durch das Rad verurteilt.<br />

Auch Christine Schettinger wurde<br />

hingerichtet. Am Vormittag<br />

des 30. Juli 1760 endete das Leben<br />

des „Sonnenwirthles“ in Vaihingen/Enz.<br />

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bedient Eurofoam mit einem umfangreichen Produktportfolio<br />

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Die Eurofoam Gruppe verfügt über ein weit verzweigtes<br />

Netzwerk von 36 Standorten in 12 Ländern<br />

und beschäftigt ca. 2400 Mitarbeiter.<br />

Eurofoam ist in Deutschland an vier Standorten<br />

vertreten. Dabei ist der Standort <strong>Ebersbach</strong> mit<br />

fast 200 Mitarbeitern der Größte in Deutschland.<br />

Hier werden Schaumstoffe hergestellt und in<br />

vielfältiger Weise verarbeitet. Wir schneiden,<br />

stanzen und kaschieren Schaumstoffe an modernsten<br />

Anlagen für eine Vielzahl von Produkten.<br />

Damit beliefern wir weltweit Automobilkunden,<br />

aber auch für den Bereich Matratzen und sonstige<br />

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EBERSBACHER INDUSTRIEGESCHICHTE 21<br />

Mit Ideen<br />

an die Spitze<br />

Industrie Ob Stahl, Wolle, Bier oder<br />

Konserven: Für Unternehmen ist <strong>Ebersbach</strong><br />

ein Standort wie aus dem Bilderbuch.<br />

Was braucht ein<br />

Unternehmen,<br />

um erfolgreich<br />

zu sein? Nun, da<br />

wären zum einen<br />

eine gute Idee, motivierte<br />

Mitarbeiter und natürlich eine<br />

Geschäftsführung, die alles im<br />

Blick behält und es versteht,<br />

Menschen und Produkte unter<br />

einen Hut zu bringen. Aber auch<br />

der Standort spielt eine Rolle.<br />

Denn mag das Produkt auch<br />

noch so gut sein – wenn das Unternehmen<br />

auf einer einsamen<br />

Insel sitzt, wird das nichts mit<br />

dem Erfolg. Ganz anders sieht es<br />

für Unternehmen in <strong>Ebersbach</strong><br />

aus: Dank einer ausgezeichneten<br />

Ost-West-Verbindung können<br />

Rohstoffe und Endprodukte<br />

schnell ihr Ziel erreichen. Schon<br />

seit 1847 besteht zudem Anschluss<br />

an die Schienen, und das<br />

Wasser der Fils liefert die notwendige<br />

Energie für den Antrieb<br />

zahlreicher Maschinen. Kein<br />

Wunder also, dass der technische<br />

Fortschritt in <strong>Ebersbach</strong><br />

seine Heimat hat und zahlreiche<br />

Firmen hier schon lange ihren<br />

Standort haben.<br />

Das Gebäude der Adlerbrauerei mit dem Gasthof Adler in <strong>Ebersbach</strong><br />

im Jahr 1932. <br />

Fotos: Stadtarchiv<br />

Brauerei Adler:<br />

Es dürfte wohl kaum einen alteingesessenen<br />

<strong>Ebersbach</strong>er geben,<br />

der den Namen Zinser nicht<br />

kennt. Denn die Familie Zinser<br />

steht für besten Biergenuss. Als<br />

Erweiterung seiner Gaststätte<br />

gründete Christian Zinser 1866<br />

die Brauerei Adler. Egal, was gerade<br />

in der Welt los war – die<br />

Brauerei und die Gaststätte erfreuten<br />

sich stets großer Beliebtheit.<br />

Doch auch in ihrer Geschichte<br />

gab es schwarze Tage.<br />

Einer davon war der 19. September<br />

1909, als der „Adler“ in der<br />

Stuttgarter Straße niederbrannte.<br />

Durch das Feuer wurden auch<br />

Teile der Brauerei zerstört. Doch<br />

die <strong>Ebersbach</strong>er packten mit an<br />

und gemeinsam wurde wieder<br />

aufgebaut. Der große Saal des<br />

„Adlers“ war vor allem für Familienfeiern<br />

und Vereinsfeste ein<br />

beliebter Ort zum Feiern. In den<br />

<strong>Jahre</strong>n 1966 bis 1968 wurde neben<br />

dem Sudhaus ein 19 Meter<br />

hoher Brauturm, der künstlerisch<br />

gestaltet war, errichtet –<br />

mit einem Wasserreservoir im<br />

oberen Stockwerk. Den Turm<br />

gibt es bis heute. Im Jahr 2009<br />

wurde er vom Künstler Christian<br />

Kattenstroth und seinen Helfern<br />

mit farbenprächtigen Motiven<br />

bemalt. Der letzte Adler-Braumeister<br />

war Carl Zinser<br />

– der Urenkel von Gründer<br />

Christian Zinser. Carl hatte die<br />

Führung der <strong>Ebersbach</strong>er Brauerei<br />

1964 von seinem Vater übernommen.<br />

Stolze 120 <strong>Jahre</strong> blieb<br />

die Brauerei im Besitz der Familie<br />

Zinser – und zwar bis zu ihrer<br />

Schließung im Jahr 1986.<br />

Grund für die Schließung war<br />

schlussendlich der Druck der<br />

Großbrauereien, die die Preise<br />

diktierten. Und so verkaufte Carl<br />

Zinser das Adler-Bräu an die<br />

Stuttgarter Dinkelacker-Brauerei.


22<br />

EBERSBACHER INDUSTRIEGESCHICHTE<br />

Konservenfabrik Kauffmann:<br />

Senf bringt Würze in jede Küche:<br />

Mit diesem Satz im Hinterkopf<br />

eröffnete Friedrich Kauffmann<br />

1834 in Esslingen seine Senffabrik.<br />

Im Jahr 1905 wurde das Unternehmen<br />

dann nach <strong>Ebersbach</strong><br />

verlegt. Standort der Konservenfabrik<br />

Kauffmann wurde eine<br />

ehemalige Zementfabrik. Wie<br />

sehr die Kunden die Kauffmann-Produkte<br />

liebten, wurde<br />

1938 noch einmal mehr deutlich.<br />

Denn in diesem Jahr entstand<br />

expandierte die Firma – in Nürnberg<br />

entstand eine Filiale des<br />

<strong>Ebersbach</strong>er Unternehmens. In<br />

den 1980er-<strong>Jahre</strong>n wurde die<br />

Produktion nach Schlierbach<br />

verlegt, da in <strong>Ebersbach</strong> der Platz<br />

zu eng wurde. Dort gab es schon<br />

ein Außenlager. Doch 2000 zogen<br />

dunkle Wolken auf: Das Unternehmen<br />

musste Insolvenz anmelden.<br />

Die Marke Kauffmann<br />

und ihre Produkte waren damit<br />

allerdings nicht am Ende. Sie<br />

wurden vielmehr vom Hamburger<br />

Familienunternehmen Carl<br />

Kühne übernommen. Der alte<br />

Produktionsstandort wurde später<br />

abgerissen. Seit 2012 steht an<br />

seiner Stelle ein beliebtes Einkaufszentrum.<br />

Die Produktion in der Konservenfabrik Kauffmann. Direkt neben dem<br />

Firmengelände in <strong>Ebersbach</strong> wohnte die Fabrikantenfamilie in einer<br />

Villa, die es heute noch gibt. <br />

Fotos: Archiv/Stadtarchiv<br />

Baumwollspinnerei und<br />

-weberei Martin & Söhne:<br />

Manchmal braucht es ein Unglück,<br />

um Neues zu schaffen. So<br />

war es auch bei der Baumwollspinnerei<br />

und -weberei Martin<br />

& Söhne. Wir schreiben das Jahr<br />

1886: Die Fabrik von Gottlieb Julius<br />

Martin im schweizerischen<br />

Chur liegt nach einem Brand in<br />

Schutt und Asche. Also packte<br />

der Unternehmer seine Koffer,<br />

zog nach <strong>Ebersbach</strong> an der Fils<br />

und kaufte von der Gemeinde<br />

ein Grundstück. Voraussetzung<br />

für das Zustandekommen des<br />

Kaufvertrags war, dass Martin<br />

innerhalb eines <strong>Jahre</strong>s eine mechanische<br />

Baumwollweberei mit<br />

mindestens 250 Webstühlen errichten<br />

müsste. Gesagt, getan:<br />

1887 war die Eröffnung der Weberei<br />

und <strong>Ebersbach</strong> damit offiziell<br />

im Zeitalter der Industrialisierung<br />

angekommen. Mit der<br />

Weberei kamen aber nicht nur<br />

Arbeitsplätze in die Gemeinde.<br />

Das Werk von Martin & Söhne in <strong>Ebersbach</strong> im Jahr 1916. Zu sehen sind auch zwei Villen und das<br />

Gärtnerhaus. <br />

Foto: Stadtarchiv<br />

Denn die Betreiberfamilie brachte<br />

sich aktiv ein, baute für ihre<br />

Angestellten eine Kinderkrippe,<br />

Wohnungen und sogar eine Bibliothek.<br />

Während des Ersten<br />

Weltkriegs lief das Geschäft nur<br />

schleppend, da notwendige Rohbaumwolle<br />

nur schwer zu bekommen<br />

war. 1918 musste die<br />

Weberei aus finanziellen Gründen<br />

verkauft werden. Dies war<br />

der Grundstein für die Schwäbische<br />

Textilwerke AG. Diese gehörte<br />

zum Konzern der Familie<br />

Blumstein. Da der Blumstein-<br />

Konzern mehrheitlich jüdisch<br />

war, wurde die Familie von den<br />

Nationalsozialisten gezwungen,<br />

die Weberei weit unter Preis an<br />

die J.F. Adolff AG aus Backnang<br />

zu verkaufen. Nach dem Krieg<br />

wurde das Unternehmen vor allem<br />

durch Bettwäsche mit dem<br />

Namen „Webgold“ bekannt. 1971<br />

wurde die alte Weberei abgerissen<br />

und durch ein neues Gebäude<br />

ersetzt. Doch nur vier <strong>Jahre</strong><br />

später endete die Firmengeschichte.<br />

Da 1971 erbaute Gebäude<br />

wird heute durch einen Nachfolgebetrieb<br />

genutzt.


EBERSBACHER INDUSTRIEGESCHICHTE 23<br />

Südrad:<br />

Es war im <strong>Jahre</strong> 1946, als Richard<br />

Stahl und die Unternehmer Achtermann,<br />

Daur und Hellweg zusammentaten,<br />

um Südrad aus<br />

der Taufe zu heben. Stahl war als<br />

Fabrikant in Stuttgart tätig und<br />

Aufsichtsratsmitglied der Firma<br />

SL. Schuler AG. Am 27. Januar<br />

1947 wurde das Unternehmen<br />

unter dem Namen Süddeutsche<br />

Autoräderfabrik Stahl und Co.<br />

ins Göppinger Handelsregister<br />

eingetragen. Stahl war einziger<br />

und persönlich haftender Gesellschafter.<br />

Schon zwei <strong>Jahre</strong> später<br />

wuchs das Unternehmen:<br />

Louis Schuler stieg als Teilhaber<br />

mit einer Pressenfabrik mit ein.<br />

Da Südrad schnell wuchs, wurden<br />

die ursprünglichen Produktionsstätten<br />

zu klein und ein<br />

Neubau musste her. Bis heute ist<br />

die Firma in den 1953 erbauten<br />

Räumlichkeiten ansässig. Da bei<br />

Südrad ja das Rad – und damit<br />

auch das Transportwesen – im<br />

Mittelpunkt steht, ist es nicht<br />

verwunderlich, dass das Unternehmen<br />

nicht nur über eine perfekte<br />

Anbindung an das Straßennetz<br />

in und um <strong>Ebersbach</strong> verfügt,<br />

sondern auch ein Schienennetz<br />

sein Eigen nennen kann. In<br />

der zweiten Hälfte der<br />

1990er-<strong>Jahre</strong> wurde Südrad an<br />

Mefro Wheels verkauft. 2018<br />

wurde Mefro Wheels dann wiederum<br />

vom US-Automobilzulieferer<br />

Accuride übernommen.<br />

Anfang <strong>2020</strong> kündigte dieser an,<br />

den <strong>Ebersbach</strong>er Standort zu<br />

schließen.<br />

Südrad in<br />

<strong>Ebersbach</strong>.<br />

Foto: Giacinto Carlucci<br />

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Gemeinsam für<br />

mehr Gesundheit<br />

Im Januar hat Iris Lasser die Praxis für<br />

Orthopädie und Unfallchirurgie übernommen.<br />

Ab dem 1. Oktober ergänzt die<br />

Fachärztin für Orthopädie und<br />

Unfallchirurgie, Frau Dr. Julia<br />

Marie Ohngemach, das Team<br />

um Iris Lasser, die sich sehr auf<br />

die zukünftige Zusammenarbeit<br />

mit der erfahrenen Ärztin freut.<br />

Iris Lasser hat die Arztpraxis in<br />

<strong>Ebersbach</strong> Anfang des <strong>Jahre</strong>s<br />

von Dr. Dieter Emmert übernommen.<br />

Durch die zukünftige<br />

Zusammenarbeit mit Dr. Ohngemach,<br />

die Iris Lasser von der gemeinsamen<br />

Facharztausbildung<br />

kennt, erweitert sich das bestehende<br />

Leistungsspektrum der<br />

Praxis nochmals. Frau Dr. Ohngemach<br />

wird bildgesteuerte Infiltrationstechniken<br />

zusätzlich<br />

anbieten. Oftmals an der Wirbelsäule<br />

praktiziert, ist dies an<br />

allen anderen Gelenken ebenfalls<br />

möglich. Ansonsten deckt<br />

sie das komplette Spektrum<br />

der konservativen Orthopädie<br />

ab und wird Frau Lasser zudem<br />

operativ unterstützen. Ferner<br />

liegt ihr ebenfalls die Sportmedizin<br />

am Herzen ‐ sie betreut<br />

den TC BW Eislingen ärztlich.<br />

Iris Lasser kann sich durch die<br />

Verstärkung noch mehr der Unfallchirurgie<br />

widmen. „Neben<br />

den handchirurgischen Eingriffen<br />

sowie den Knie- und Schulterarthroskopien<br />

können wir<br />

jetzt direkt Hand- und Fußbrüche<br />

ambulant operieren.“ Wie ihr<br />

Vorgänger ist Iris Lasser Durchgangsärztin<br />

bei Arbeitsunfällen.<br />

Zudem bietet sie Chirotherapie,<br />

Stoßwellentherapie und Hyaluronsäure-Injektion<br />

bei Arthrose<br />

und Gelenkentzündung an. Erweitert<br />

hat sie das Spektrum der<br />

Praxis für Orthopädie und Unfallchirurgie<br />

um Akupunktur, Arthrosonographie<br />

und die Therapie<br />

mit Plättchen-Reichem Plasma<br />

(Eigenbluttherapie). rex/pm


24<br />

PANINI-SAMMELALBUM<br />

Das Jubiläum sorgt<br />

für Sammelfieber<br />

Sticker Seit Anfang Juli gibt es in <strong>Ebersbach</strong> das Panini-Sammelalbum zur <strong>850</strong>-jährigen<br />

Jubiläum der Stadt. Gesammelte werden 30 Sticker und vier Sondersticker.<br />

Generationen haben<br />

mit den Panini-Alben<br />

ihre Leidenschaft<br />

fürs Sammeln<br />

entdeckt. Was bei<br />

der Fußball-Weltmeisterschaft<br />

für Begeisterung gesorgt hat,<br />

gibt es auch in <strong>Ebersbach</strong> zum<br />

<strong>850</strong>. Jubiläum der Stadt – und das<br />

ganz exklusiv.<br />

Diese ungewöhnliche Idee<br />

stammt vom <strong>Ebersbach</strong>er Standortförderer<br />

Freider Scheiffele,<br />

der für die Geburtstagsfeier seines<br />

Vaters schon einmal ein kleines<br />

Panini-Album gemacht hatte.<br />

Schon damals ein großer Erfolg,<br />

bei dem die Gäste im Festsaal<br />

begeistert gesammelt,<br />

getauscht - und sich dabei kennengelernt<br />

haben, erinnert sich<br />

Scheiffele. In einer Auflage von<br />

2.500 Stück hat Frieder Scheiffele<br />

bei einem Verlag in Italien Panini-Sammelalben<br />

bestellt. Dazu<br />

16.000 Tüten mit speziellen<br />

<strong>Ebersbach</strong> Stickern zum Sammeln.<br />

Mit insgesamt 30 Klebebildern<br />

ist das <strong>Ebersbach</strong>er Panini-Album<br />

fast perfekt.<br />

Zu sehen sind auf den Stickern<br />

Bilder von der Auftaktveranstaltung<br />

„Dreiklang“, Ansichten<br />

aus der Stadt und den Teilorten,<br />

historische Motive wie der<br />

alte Topkauf sowie Comicszenen,<br />

gezeichnet<br />

von Maskottchenzeichner Jan<br />

Gulbransson. Zu kaufen gibt es<br />

die Panini-Alben und die Stickertüten<br />

im Einzelhandel und<br />

bei manchen Gastronomen vor<br />

Ort.<br />

Rund 20 Händler, Restaurants,<br />

Bäckereien und Metzgereien<br />

machen bei der Aktion mit.<br />

Manche Händler verschenken<br />

bei einem Mindestumsatz auch<br />

Alben oder Sticker. Ansonsten<br />

kostet das Jubiläumsalbum 2,50<br />

Euro, die Tüte mit fünf Stickern<br />

ist für 1,50 Euro zu haben. Auch<br />

auf dem <strong>Ebersbach</strong>er Wochenmarkt<br />

werden die Sticker angeboten.<br />

Eigentlich sollte die Marketingaktion<br />

beim „<strong>Ebersbach</strong>er<br />

Alle haben<br />

begeistert<br />

gesammelt,<br />

getauscht und sich<br />

kennengelernt<br />

Frieder Scheiffele<br />

Standortförderer <strong>Ebersbach</strong><br />

Frühling“ erstmals verkauft werden.<br />

Doch Corona hat den Organisatoren<br />

einen Strich durch die<br />

Rechnung gemacht. Geplante<br />

Veranstaltungen zum Jubiläumsjahr,<br />

bei denen auch Sticker angeboten<br />

werden sollten, mussten<br />

abgesagt werden. Verkaufsstart<br />

für das Panini-Jubiläumsalbum<br />

war so letztendlich der 4. Juli im<br />

Handel, bei der Gastronomie<br />

und auf dem <strong>Ebersbach</strong>er Wochenmarkt.<br />

Doch Frieder Scheiffele<br />

und sein Team ließen sich<br />

nicht aus der Ruhe bringen und<br />

suchten andere Möglichkeiten,<br />

die Sammelleidenschaft der kleinen<br />

und großen <strong>Ebersbach</strong>er zu<br />

unterstützen. So sollen die Bürger<br />

die Sondersticker bei den<br />

<strong>Ebersbach</strong>er Spezial-Wochenmärkten<br />

bekommen können.<br />

Beim Wochenmarkt mit Musik<br />

am 12. September gab es bereits<br />

den Sticker A für einen Euro zu<br />

kaufen. Beim <strong>Ebersbach</strong>er Wochenmarkt<br />

„Kürbis-Spezial“ am<br />

24. Oktober können die Besucher<br />

den Sticker B kaufen und<br />

beim Wochenmarkt „Weihnachten<br />

Spezial“ am 28. November<br />

bieten manche Händler den Sticker<br />

C an, auf dem auch das<br />

<strong>Ebersbach</strong>er Maskottchen „Filsi“<br />

Sticker einklebt.<br />

Wer sein Album bis Oktober<br />

noch nicht vollständig hat, kann<br />

bei der geplanten Tauschbörse<br />

im Rewe-Markt von Familie<br />

Irmischer überzählige Sticker<br />

anbieten und wird vielleicht bei<br />

anderen Panini-Sammlern fündig.<br />

Geplant ist, dass die Tauschbörsen<br />

am 10. und am 21. Oktober<br />

stattfinden.<br />

Das <strong>Ebersbach</strong>er<br />

Panini-Album<br />

wurde speziell zur<br />

<strong>850</strong>-Jahr-Feier<br />

hergestellt.<br />

Fotos: Stadtverwaltung<br />

30<br />

Klebebilder mit verschiedenen<br />

Motiven aus <strong>Ebersbach</strong> und vom<br />

Jubiläums-Dreiklang wurden in<br />

Italien hergestellt.


PANINI-SAMMELALBUM 25<br />

Sondersticker<br />

beim Wochenmarkt<br />

Spezial<br />

Bei den Spezial-Wochenmärkten<br />

in <strong>Ebersbach</strong> gibt<br />

es Rezepte von Gastronomen<br />

aus der Region. „Alle<br />

Zutaten, die verwendet<br />

werden, können auch direkt<br />

auf dem Wochenmarkt gekauft<br />

werden“, erklärt der<br />

<strong>Ebersbach</strong>er Standortförderer<br />

Frieder Scheiffele. Um<br />

den Besuchern Appetit auf<br />

die saisonalen Gerichte zu<br />

machen, wird das Gericht<br />

direkt auf dem Wochenmarkt<br />

gekocht und frisch<br />

zum Mitnehmen angeboten.<br />

Beim Rewe-Markt in<br />

<strong>Ebersbach</strong> gibt es einen<br />

eigenen Bereich für das<br />

Jubiläums-Paninialbum.<br />

<br />

Foto: Staufenpress


26<br />

VEREINE<br />

Das 100-jährige Bestehen<br />

wollte der SV <strong>Ebersbach</strong><br />

drei Tage lang<br />

groß feiern, mit Festzelt<br />

und Livemusik. „Coronabedingt<br />

mussten wir leider absagen“,<br />

sagt Vereinsvorsitzender Hans<br />

Nußbaumer. Der Blick ist dennoch<br />

in die Zukunft gerichtet, im<br />

kommenden Jahr ist als Ersatzveranstaltung<br />

ein Stadionfest geplant,<br />

in abgespeckter Version.<br />

Seinen Ursprung hat der Verein<br />

1910 im „Athletenbund Frisch<br />

Auf <strong>Ebersbach</strong>“, 1920 wurde die<br />

Fußballabteilung ins Leben<br />

gerufen. Ein Jahr später wurde<br />

in „Sportverein <strong>Ebersbach</strong><br />

1910“ umbenannt.<br />

Anfänglich lief der Sportbetrieb<br />

auf einem von der<br />

Stadt gepachteten Grundstück,<br />

1928 wurde ein eigener<br />

Platz gekauft, 1974<br />

wurde das Stadion eingeweiht.<br />

Die Jugendarbeit hatte<br />

immer einen hohen Stellenwert.<br />

„Unsere Mitgliederzahlen<br />

liegen konstant bei rund 750“,<br />

sagt Nußbaumer. Mit 260 Kindern<br />

und Jugendlichen ist der<br />

Anteil der jungen Mitglieder beträchtlich.<br />

Auch im Coronajahr<br />

haben die Sportler ihrem Verein<br />

die Treue gehalten. Der Verein<br />

hat seinerseits die Vereinsgaststätte,<br />

mit Blick auf die Pacht unterstützt,<br />

um die Schließungszeit<br />

zu kompensieren.<br />

Die Ringer-<br />

Wettkampfrunde<br />

wurde<br />

komplett abgesagt.<br />

Hans Nußbaumer<br />

Vorsitzender SV <strong>Ebersbach</strong><br />

Der SV <strong>Ebersbach</strong>, der in diesem Jahr 100 <strong>Jahre</strong> alt wird, gilt in der<br />

Region als Hochburg des Ringens. Foto: Cornelius Nickisch<br />

Jugend hat<br />

eine hohen<br />

Stellenwert<br />

Vereinsleben 100 <strong>Jahre</strong> SV <strong>Ebersbach</strong>, vier<br />

Tage Jubiläumsstadtfest: Die <strong>Ebersbach</strong>er<br />

Vereine waren aufs Feiern eingestellt.<br />

Corona hat ihnen einen Strich durch die<br />

Rechnung gemacht. Von Iris Ruoss<br />

Fußball, Ringen, Gymnastik, Koronarsport<br />

und Boule hat der<br />

<strong>Ebersbach</strong>er Verein zu bieten.<br />

Bei den Ringern gilt der SV<br />

<strong>Ebersbach</strong> als eine der Hochburgen.<br />

„Die Ringer-Wettkampfrunde<br />

wurde komplett abgesagt“, erzählt<br />

der Vereinsvorsitzende.<br />

Beim Fußball läuft die Landesliga.<br />

Die aktive Mannschaft spielt<br />

als eine der längsten in der Landesliga.<br />

Auch die Ü-32-Senioren<br />

haben viele Erfolge eingefahren,<br />

wurden vor zwei <strong>Jahre</strong>n deutscher<br />

und im vergangenen Jahr<br />

württembergische Meister.<br />

In der Fußballjugend sind<br />

zwar alle Jahrgänge, von den<br />

Bambinis bis zu den A-Junioren<br />

Der Verbund der<br />

<strong>Ebersbach</strong>er<br />

Vereine<br />

Von den rund 70 <strong>Ebersbach</strong>er<br />

Vereinen sind 50 mit<br />

insgesamt rund 10.000 Mitgliedern<br />

beim Verbund der<br />

<strong>Ebersbach</strong>er Vereine (VEV<br />

<strong>Ebersbach</strong>) mit dabei. Das<br />

Bündnis ist Ansprechpartner<br />

bei Problemen, gibt<br />

Hilfestellungen und unterstützt<br />

bei Ideen und<br />

Projekten. Zudem<br />

verteilt der VEV<br />

die Fördergelder<br />

nach einem<br />

festgelegten<br />

Schlüssel.<br />

besetzt, aber es werde zunehmend<br />

schwieriger die Jugendlichen<br />

für den Fußballsport zu begeistern.<br />

„Wir konkurrieren mit<br />

einem sehr großen Freizeitangebot“,<br />

weiß der Vizevorsitzende<br />

Joachim Labude. 20 Trainer unterstützen<br />

die Jugendlichen derweil<br />

unermüdlich. Seniorensport<br />

ist beim SV <strong>Ebersbach</strong> gefragt.<br />

Die Senioren wollten auf<br />

ihre Gymnastik nicht lange verzichten<br />

und haben im Freien wieder<br />

angefangen. „Die Koronarsportgruppe<br />

hat ihren Sport am<br />

allermeisten vermisst“, sagt Nußbaumer.<br />

Die vereinseigene Gaststätte<br />

ist für viele Mitglieder ein<br />

zweites Wohnzimmer, ein Treffpunkt<br />

zum Austausch und geselligen<br />

Beisammensein.<br />

Das viertägige Stadtfest<br />

fiel Corona zum Opfer<br />

Als Veranstalter stellt der Verbund<br />

<strong>Ebersbach</strong>er Vereine<br />

(VEV) jedes Jahr das Stadtfest<br />

auf die Beine, Bewirtung und<br />

Bühnenprogramm werden durch<br />

die Mitgliedsvereine gestemmt.<br />

Im städtischen Jubiläumsjahr<br />

wollte man ganz groß feiern, vier<br />

Tage lang sollte ein großes Stadtfest<br />

ausgerichtet werden. Doch<br />

auch dem VEV hat das Coronavirus<br />

die Suppe kräftig versalzen.<br />

„Wir mussten absagen“, erklärt<br />

der stellvertretende Vorsitzende<br />

Wolfgang Dürr. Die Vereine<br />

generieren einen Großteil<br />

ihrer Einnahmen beim Stadtfest,<br />

dieses Jahr wollte man ein Cateringunternehmen<br />

mit der Bewirtung<br />

beauftragen.


VEREINE 27<br />

Die Vereine<br />

hätten sich<br />

einmal selbst feiern<br />

können.<br />

Wolfgang Dürr<br />

stellvertretender Vorsitzender VEV<br />

„Die Vereine hätten sich einmal<br />

selbst feiern können“, erklärt<br />

Dürr. Die Flinte ins Korn geworfen<br />

haben die Verantwortlichen<br />

noch nicht, die Planungen für<br />

eine Ersatzveranstaltung, ein<br />

größeres Stadtfest im kommenden<br />

Jahr, laufen schon. Anvisiert<br />

ist das zweite Juli-Wochenende.<br />

„Wir müssen die Infektionszahlen<br />

im Blick behalten und situationsbedingt<br />

entscheiden“, erklärt<br />

Dürr das weitere Vorgehen.<br />

Der Vereinsverbund ist rührig.<br />

Ein Beispiel sind Vereinskooperationen,<br />

wie es sie zwischen<br />

dem TV Bünzwangen, dem SC<br />

Weiler und dem TGV Roßwälden<br />

seit vergangenem Jahr gibt.<br />

„Jedes Vereinsmitglied kann das<br />

Angebot eines weiteren Kooperationspartners<br />

nutzen“, erklärt<br />

Dürr. Ganz neu sei das Sportstudio<br />

des TV <strong>Ebersbach</strong>, das in<br />

Vereinsregie betrieben wird und<br />

für Mitglieder anderer Vereine<br />

Sonderkonditionen biete. Spielgemeinschaften,<br />

etwa beim<br />

Handball, gebe es schon lange<br />

mit großem Erfolg. „Wir versuchen<br />

immer die Kontakte unter<br />

den Vereinen zu intensivieren“,<br />

sagt Wolfgang Dürr. Eine neue<br />

Idee keimt bereits: „Ein Angebot,<br />

um Verwaltung und Buchhaltung<br />

dezentral zu bündeln“, so<br />

Dürr. Erste Gespräche laufen<br />

schon, es sei jedoch nicht einfach,<br />

für die Aufgaben auch qualifizierte<br />

Ehrenamtliche zu finden.<br />

Ein großes Thema ist immer<br />

die Vereinsfinanzierung. „<strong>Ebersbach</strong><br />

hat eine gute Vereinsförderung“,<br />

sagt Dürr. „Auch die Coronakrise<br />

wurde bisher gut gemeistert“,<br />

weiß er. Bisher habe<br />

es noch keine kritischen Finanzsituationen<br />

gegeben.<br />

Was ihn freut, sind die Zahlen<br />

den jugendlichen Vereinsmitglieder,<br />

die sich stabil bis sogar<br />

steigend zeigen. „Sicher auch<br />

wegen der kreativen Angebote“,<br />

meint Wolfgang Dürr mit Blick<br />

auf Trendsportarten wie Mountainbiking.<br />

Die <strong>Ebersbach</strong>er Vereine organisieren jedes Jahr das Stadtfest.<br />

<br />

Foto: Staufenpress<br />

Der Fußball spielt beim SV eine große Rolle. <br />

Foto: Cornelius Nickisch


28<br />

PFLANZAKTIONEN ZUM JUBILÄUM<br />

Lasst Blumen sprechen<br />

Blumenpracht Blühende Tulpen im Form einer <strong>850</strong>, neue Pflanzkübel mit Stadtlogo<br />

und ein Baumgeschenk aus der Nachbarstadt – das <strong>850</strong>-jährige Jubiläum wird in<br />

<strong>Ebersbach</strong> mit verschiedenen Pflanzaktionen gefeiert.<br />

Uhingen<br />

schenkte<br />

zum Jubiläum<br />

eine Eiche.<br />

In zarten Farben zauberte die<br />

Stadtgärtnerei das diesjährige Jubiläumsjahr<br />

„<strong>850</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Ebersbach</strong><br />

an der Fils“ in die Rasenfläche neben<br />

dem Rathaus – aus luftiger<br />

Höhe ein beeindruckender Anblick<br />

in lila und weißen Tulpen.<br />

Auswahl der<br />

Tulpenzwiebeln<br />

bei der Stadtgärtnerei.<br />

Ein nachbarschaftliches Geschenk zum<br />

<strong>850</strong>-jährigen Bestehen <strong>Ebersbach</strong>s schlägt<br />

jetzt vor dem Credo an der Fritz-Kauffmann-Straße<br />

Wurzeln. Schon zum Auftakt<br />

des Jubiläumsjahres im Februar hat die Uhinger<br />

stellvertretende Bürgermeisterin Susanne<br />

Widmaier eine Eiche übergeben. „Wir haben<br />

für den Baum einen würdigen Platz ausgewählt<br />

und hoffen, dass er gut gedeiht. Er soll<br />

als Zeichen für eine wachsende, stabile und<br />

vertrauensvolle Partnerschaft und Zusammenarbeit<br />

zwischen den beiden Städten stehen“,<br />

so Bürgermeister Eberhard Keller.<br />

FOTOS: STADTVERWALTUNG/FRIEDER SCHEIFFELE<br />

Anlässlich des <strong>850</strong>-<strong>Jahre</strong>-Jubiläums der Stadt <strong>Ebersbach</strong> zieren am<br />

Rathaus und in der Kirchheimer Straße neue Pflanzkübel die Stadt.<br />

Das aus farbigem Acrylglas eingearbeitete Stadtlogo von <strong>Ebersbach</strong><br />

verleiht den Pflanzgefäßen aus Cortenstahl einen besonderen Charakter.<br />

Die großen, bepflanzten Tontöpfe im Kauffmann-Areal und in<br />

der Hauptstraße, sowie die Blumenampeln in der Kirchheimer Straße<br />

werden somit durch die „Jubiläums-Pflanztröge“ ergänzt und die<br />

mobile Sommerbepflanzung in der Innenstadt hat einen neuen<br />

Blickfang hinzugewonnen. Neben der Auswahl der Pflanzen ist die<br />

Stadtgärtnerei auch für die Bepflanzung und die Pflege der Kübel<br />

zuständig. Jedes Jahr neue Pflanzkonzepte zu finden, ist dabei die<br />

besondere Herausforderung. Dieses Jahr sind die Pflanztröge unter<br />

anderem mit Hängepetunien, Sommerjasmin, Prachtkerzen und<br />

Wandelröschen bestückt.<br />

Die neuen<br />

Pflanzgefäße<br />

zum Jubiläum.


30<br />

KUNST<br />

Ein großer Geburtstag<br />

will rechtzeitig geplant<br />

werden – dabei<br />

ist es ganz egal, ob es<br />

sich um den eines<br />

Menschen handelt oder um<br />

den einer Stadt. Und so warf<br />

das diesjährige Jubiläum in<br />

<strong>Ebersbach</strong> schon im Jahr 2017<br />

seine Schatten voraus. Und der<br />

sah – wie sollte es auch anders<br />

sein – aus wie ein Eber.<br />

Sozusagen als Erinnerung und<br />

Motivation für das kommende<br />

Jubiläum wurden zum <strong>Ebersbach</strong>er<br />

Frühling <strong>850</strong> fröhlich bunte<br />

Eber gestaltet. Die Idee<br />

stammte vom Raichberg-Gymnasium.<br />

Zusammen mit dem<br />

Stadtmarketingverein „Pro<br />

<strong>Ebersbach</strong>“ wurde aus der Idee<br />

Realität.<br />

Kinder aus ganz <strong>Ebersbach</strong><br />

sägten, malten und klebten mit<br />

viel Hingabe und so entstand<br />

Stück für Stück eine bunte<br />

Eber-Rotte, die schließlich über<br />

die ganze Stadt verteilt wurde.<br />

Die Eber<br />

sind los<br />

Künstler Was wäre so ein Stadtjubiläum,<br />

wie es <strong>Ebersbach</strong> in diesem Jahr feiern darf,<br />

ohne Kunst? Wohl weniger bunt, weniger<br />

individuell und weniger fröhlich.<br />

gedient. Dieser wurde bunt bemalt<br />

und dann mittels Drucktechnik<br />

auf den T-Shirts platziert.<br />

„Das Verfahren, Kanaldeckel<br />

zu drucken, ist nicht unüblich.<br />

Die Stadt <strong>Ebersbach</strong> hat uns<br />

zu diesem Zweck einen übrigen<br />

zur Verfügung gestellt“, erzählt<br />

Künstler Toni Reich.<br />

Kunst unter freiem Himmel<br />

im Bachtal<br />

Und noch ein KIO-Werk gibt es<br />

im Jubiläumsjahr zu sehen. Genauer<br />

gesagt, eine ganze Werkschau.<br />

Und zwar im <strong>Ebersbach</strong>er<br />

Rathaus. Diese läuft seit März,<br />

und auch hier steht natürlich der<br />

Eber im Mittelpunkt. Doch auch<br />

die französische Partnerschaft<br />

Bourg-lès-Valence spielt eine<br />

Rolle. Aufgrund der Corona-Beschränkungen<br />

kann die Werkschau<br />

nur nach vorheriger Terminvereinbarung<br />

besichtigt werden.<br />

Laut Toni Reich gibt es für<br />

die Werkschau bisher keinen<br />

Endtermin.<br />

Eber gehen auf Reisen<br />

in die ganze Welt<br />

Doch dabei blieb es nicht. Denn<br />

die Eber gingen auf Reisen. Drei<br />

der Eber durften mit Bürgern<br />

und Bürgerinnen der Stadt auf<br />

Reisen gehen. Und was sie dabei<br />

nicht alles erlebt haben! Den einen<br />

zog es nach Brüssel, um das<br />

Europaparlament und das Atomium<br />

zu besuchen, einen anderen<br />

Eber zog es nach Italien, um<br />

die weltberühmte Rialtobrücke<br />

in Venedig zu besuchen oder<br />

beim Heavy-Metal-Open-Air in<br />

Wacken mal so richtig aus sich<br />

rauszugehen. Das war saugut!<br />

Zur Entspannung ging es dann<br />

noch nach Sylt. Dort waren Spaß<br />

in den Dünen und lange Strandspaziergänge<br />

angesagt. Ach ja:<br />

Und ein Eber ging sogar in die<br />

Luft. Für ihn ging es mit dem<br />

Flugzeug auf das Dach der Welt<br />

– nach Nepal.<br />

Vom <strong>Ebersbach</strong>er Wappentier<br />

ließ sich auch die Künstlergruppe<br />

KIO (Kunst_im_Ort) inspirieren.<br />

Vier knallbunte Ebermotive<br />

haben es auf Einladungskarten<br />

geschafft. Aber das Beste<br />

kommt noch: Denn den <strong>Ebersbach</strong>er<br />

Eber gibt es auch zum<br />

Anziehen. Und zwar in Form eines<br />

bedruckten T-Shirts. Die<br />

Idee dazu stammt von Mojo, einer<br />

Künstlerin bei KIO. Und damit<br />

es auch wirklich der originale<br />

<strong>Ebersbach</strong>-Eber ist, hat den<br />

Künstlern kurzerhand ein städtischer<br />

Kanaldeckel als Vorlage<br />

Kunstwerke im Bachtal. <br />

Stelen für<br />

die Kunstaktion<br />

im<br />

Bachtal.<br />

Fotos: KIO/Toni Reich<br />

Rotkäppchen und der<br />

Verkehrslärm als Kunstwerke<br />

Kunst gibt es aber nicht nur in<br />

geschlossenen Räumen, sondern<br />

auch in der freien Natur. Nämlich<br />

im Bachtal. Dort wurde am<br />

12. September der Kunstpfad<br />

Bachtal mit einer Vernissage eröffnet.<br />

„Der Großteil der Ausstellung<br />

,Kunstpfad Bachtal‘ bezieht<br />

sich auf das Wappentier<br />

der Stadt, von uns dynamischer<br />

gestaltet als der Eber auf dem<br />

Kanaldeckel, der im Original auf<br />

einem Kahlschlag steht – wir<br />

wünschen uns mehr Dynamik<br />

und Schwung.“ Aber auch das<br />

Thema Märchen wird aufgegriffen.<br />

So können Besucher ein Rotkäppchen<br />

kennenlernen, das keine<br />

Lust mehr hat, sich vom Wolf<br />

fressen zu lassen. An diesem Beispiel<br />

wollen die Künstler zeigen,<br />

dass es möglich ist, Verhaltensund<br />

Rollenmuster zu hinterfragen.<br />

„Der Verkehrslärm ist ebenfalls<br />

ein Thema, dessen sich der<br />

Künstler ,anthipunki‘ angenommen<br />

hat“, sagt Toni Reich.<br />

Info Die Ausstellung Kunstpfad<br />

Bachtal bleibt bis circa Mitte November<br />

<strong>2020</strong> installiert. Das Brückengeländer<br />

und die speziell gestalteten<br />

Stelen werden dauerhaft<br />

bleiben.


STADTTEILE 31<br />

In <strong>Ebersbach</strong><br />

und darum herum<br />

Alle für eine Neben der Kernstadt gehören zu <strong>Ebersbach</strong> sechs Stadtteile, die sich entlang<br />

der Fils, auf den Hängen des Schurwaldes und südlich von <strong>Ebersbach</strong> erstrecken.<br />

Roßwälden<br />

1275 wurde Roßwälden erstmals<br />

urkundlich erwähnt. Erst im Laufe<br />

der Jahrhunderte bildete sich<br />

langsam aus „Waldiu“ (1275) oder<br />

„Weldin an dem Roßrein“ (1372)<br />

der Ortsname Roßwälden (ab<br />

1537). Über die Herzöge von Teck<br />

und ihre Verwandten, deren<br />

Lehnsleute und Ministerialen kam<br />

allmählich der ganze Ort an das<br />

Frauenkloster in Kirchheim. Ab<br />

1381 stand die hohe Obrigkeit den<br />

Grafen von Württemberg zu. Roßwälden<br />

war Verwaltungszentrum<br />

des „Roßwälder Stabs“. Diese Verwaltungsgemeinschaft,<br />

zu der<br />

Weiler und Sulpach gehörten, löste<br />

sich 1932 endgültig auf.<br />

Weiler ob der Fils<br />

Die Erstbesiedlung fällt wahrscheinlich<br />

in die Zeit zwischen<br />

dem 9. und dem 11. Jahrhundert.<br />

Man leitet im Allgemeinen „Weiler“<br />

vom lateinischen Wort „villare,<br />

villarium“ ab („Landgut“ oder<br />

„Hof“). 1975 erfolgt die Eingemeindung<br />

zur Stadt <strong>Ebersbach</strong>.<br />

Sulpach<br />

Seit dem Juni 1932 gehört Sulpach<br />

zu <strong>Ebersbach</strong>. Die Infrastruktur ist<br />

geprägt durch den historischen,<br />

bäuerlich geprägten Ortskern und<br />

die Dorferweiterungen durch die<br />

Wohnbebauung nach dem Zweiten<br />

Weltkrieg, um den vielen<br />

Vertriebenen eine neue Heimat zu<br />

geben. Das Wahrzeichen von<br />

Sulpach ist die Laurentiuskirche,<br />

die 1607 erbaut wurde.<br />

Büchenbronn<br />

Büchenbronn liegt auf circa 450<br />

Metern Meereshöhe und wurde<br />

erstmals 1362 als Buchinbronnen<br />

erwähnt. Vermutlich sollte dies<br />

„Der Brunnen im oder am Buchenwald“<br />

bedeuten und bezog sich auf<br />

den Brunnen neben dem heutigen<br />

Gemeindehaus, welcher zu früheren<br />

Zeiten wohl ein Schöpfbrunnen<br />

war. Gerne wird Büchenbronn<br />

auch als das Tor zum Schurwald<br />

bezeichnet. Das wohl markanteste<br />

Gebäude am Ortsrand von Büchenbronn<br />

ist das „Forsthaus“.<br />

Krapfenreut<br />

Wann genau der Ort durch Rodung<br />

angelegt wurde ist unbekannt,<br />

vermutet wird die Zeit des<br />

10. bis 13. Jahrhunderts. Der Name<br />

des Ortes tauchte erstmals 1362 als<br />

„Kranpeßriutin“ in einer Urkunde<br />

auf. In späteren Jahrhunderten<br />

bildete sich hieraus die Schreibweise<br />

„Krapfenreuth“. Der Ort<br />

liegt circa 465 Meter über dem<br />

Meeresspiegel und circa 195 Meter<br />

über der Fils. Der Ort hat in<br />

den Jahrhunderten sein Aussehen<br />

nur langsam verändert und ist<br />

sehr klein geblieben.<br />

Bünzwangen<br />

Bünzwangen ist ein sehr lebendiges<br />

Dorf mit 1950 Einwohnern. Der<br />

wohl berühmteste Sohn Bünzwangens<br />

war der Kunstmaler Jakob<br />

Grünenwald (1821–1896). Seine<br />

Werke kann man in der Jakob-Grünenwald-Gedächtnisstätte<br />

im<br />

Bünzwanger Rathaus besichtigen.<br />

Zu den Besonderheiten im Dorf gehört<br />

die Leonhardskirche.


32<br />

<br />

Anzeige<br />

Türenmanufaktur mit Tradition<br />

Innovative und multifunktionalen Türen und Tore aus Stahl liefert die Firma Buchele<br />

weltweit. Die „Qualität made in <strong>Ebersbach</strong>“ ist gefragt.<br />

Einzigartig, innovativ, sicher –<br />

und multifunktional: Türen und<br />

Tore von Buchele sind international<br />

gefragt. Das familiengeführte<br />

Traditionsunternehmen<br />

wurde 1910 als Schlosserei<br />

gegründet. Seit den 1950er-<br />

<strong>Jahre</strong>n schon werden Stahltüren<br />

hergestellt. Heute gilt Buchele als<br />

attraktiver Arbeitgeber am Ort.<br />

Mehr als 100 Mitarbeiter gehören<br />

mittlerweile zum „Teamtür“ und<br />

realisieren die unterschiedlichsten<br />

Arten von Stahl- und<br />

Glastüren, die vor allem in Industriebauten,<br />

aber auch in gehobenen<br />

Privatobjekten zum Einsatz<br />

kommen. Brandschutz,<br />

Schallschutz und Hochsicherheitstüren<br />

sind die Kernkompetenzen<br />

von Buchele. Jede Türe<br />

und jedes Tor wird von den Experten<br />

individuell geplant und<br />

hergestellt – von Hand und mit<br />

In der Fertigung von Buchele werden hochwertige Stahltüren<br />

hergestellt. <br />

Foto: Buchele<br />

Hilfe eines modernen Maschinenparks,<br />

der höchste Präzision<br />

und Qualität sicherstellt. Und<br />

genau darauf setzen Planer und<br />

Bauherren in der ganzen Welt:<br />

Das Opernhaus Oslo, die Elbphilharmonie<br />

Hamburg, das Nationalmuseum<br />

in Katar, zahlreiche<br />

TV-Studios, Rundfunkanstalten,<br />

Museen oder auch sicherheitssensible<br />

Immobilien wie<br />

Kraftwerke, Polizei- und Militäranlagen,<br />

Justizvollzugsanstalten<br />

sowie Werke aus dem Automobilbau<br />

und der Luftfahrt<br />

werden von den Türen aus <strong>Ebersbach</strong><br />

geschützt. Mit „Buchele Deluxe“<br />

hat das Unter nehmen eine<br />

eigene Designlinie für architektonisch<br />

herausragende Vorhaben:<br />

Funktion trifft hübsch.<br />

Zwei Standorte<br />

Buchele hat zwei Standorte: Die<br />

Zentrale in <strong>Ebersbach</strong>/Fils und in<br />

der Partnerstadt <strong>Ebersbach</strong>-Neugersdorf<br />

in Sachsen. In den Werken<br />

werden die Türen von Ingenieuren<br />

konstruiert und entwickelt<br />

und von erfahrenen<br />

Metallschlossern mit höchsten<br />

Qualitätsansprüchen gefertigt.


BÜCHER TUN GUTES 33<br />

Bücher<br />

überwinden<br />

Grenzen<br />

Wohltätigkeit Seit 2012 gibt es den<br />

<strong>Ebersbach</strong>er Verein „Bücher tun Gutes“, der den<br />

Erlös auf dem Verkauf von gebrauchten Büchern<br />

für soziale Zwecke spendet. Für das<br />

Jubiläumsjahr waren viele Aktionen geplant.<br />

Bereits im Mai 2012<br />

wurde in <strong>Ebersbach</strong><br />

der Verein „Bücher<br />

tun Gutes“ gegründet.<br />

„Seitdem hatten wir<br />

eine ordentliche Entwicklung<br />

hinsichtlich unserer Einnahmen“,<br />

erklärt die Vorsitzende<br />

des Vereins, Sonja Hollandt. Begonnen<br />

hat Hollandt als ehrenamtliche<br />

Mitarbeiterin bei der<br />

Caritas in Stuttgart. Dadurch<br />

kam der Kontakt zu einem Händler<br />

für gebrauchte Bücher zustande.<br />

2008 begann sie, gespendete<br />

Bücher zu sammeln und für<br />

einen guten Zweck zu verkaufen.<br />

„2011 gab es dann die ersten Büchertische<br />

im Haus Filseck und<br />

im Rathaus“ erinnert sich Hollandt.<br />

Mit der Gründung der<br />

Vereins, der derzeit 47 Mitglieder<br />

hat, eröffnete „Bücher tun<br />

Gutes“ direkt neben dem Bahnhof<br />

in <strong>Ebersbach</strong> einen Gebrauchtbuchladen,<br />

der von Ehrenamtlichen<br />

betrieben wird.<br />

Die Erlöse aus dem Verkauf der<br />

Bücher sind von 1.000 Euro im<br />

Die Präsentation des Gedichtbands. <br />

Jahr 2009 auf rund 30.000 Euro<br />

im vergangenen Jahr gestiegen.<br />

Abzüglich der Kosten, die für die<br />

Arbeit des Vereins entstehen,<br />

wird das gesamte Geld für wohltätige<br />

Zwecke gespendet. „Wir<br />

fördern allerdings nur lokale Initiativen<br />

und Projekte aus dem<br />

Landkreis Göppingen und maximal<br />

bis nach Stuttgart“, erklärt<br />

Sonja Hollandt. Manchmal wird<br />

Fotos: Michael Tilp<br />

der Verein direkt angesprochen,<br />

Geld wurde auch schon über die<br />

NWZ-Aktion „Gute Taten“ gespendet.<br />

„Manchmal lesen ich<br />

auch in der Zeitung über ein Projekte,<br />

für das wir Geld spenden<br />

können, melde mich direkt dort<br />

und frage nach, was genau benötigt<br />

wird“, erklärt der Vereinsvorsitzende.<br />

So hat der Verein<br />

beispielsweise die Tierhilfe Obere<br />

Roggenmühle genauso unterstützt<br />

wie das Tierheim in Esslingen,<br />

die Kinder- und Jugendarbeit,<br />

die Erwachsenenbildung,<br />

Seniorenprogramme im Landkreis<br />

Göppingen und verschiedene<br />

Projekte, die die Integration<br />

fördern. „Auch in der Vesperkirche<br />

gibt es seit <strong>Jahre</strong>n eine<br />

Bücherkiste, deren Erlös wir<br />

dann spenden“, erzählt Sonja<br />

Hollandt. Neben dem Erlös aus<br />

dem Verkauf der Bücher ist es<br />

eines der Ziele des Vereins „Bücher<br />

tun Gutes“, einer breiten<br />

Bevölkerungsschicht Zugang zu<br />

kostengünstiger Literatur und<br />

Sachliteratur zu ermöglichen.<br />

Zumal es auch dem Gedanken<br />

der Nachhaltigkeit dient, Bücher<br />

nicht wegzuwerfen, sondern als<br />

Spenden an den Verein zu geben.<br />

„In den Verkauf im Bücherladen<br />

und bei den Bücherflohmärkten<br />

kommen nur Bücher in<br />

einem sehr guten Zustand, die<br />

auch nicht älter als 15 <strong>Jahre</strong> sein<br />

sollten“, erklärt Sonja Hollandt.<br />

Alle anderen Bücher werden an


FOTO: B. REXER<br />

34<br />

BÜCHER TUN GUTES<br />

Ein Gedichtband<br />

zum<br />

Jubiläum<br />

Realisiert wurde in Zusammenarbeit<br />

mit dem Raichberg-Gymnasium<br />

der Gedichtband<br />

„ZusammenGereimt“,<br />

der Gedichte und Illustrationen<br />

der Schüler<br />

enthält. Verfasst wurden die<br />

Gedichte von Schülern der<br />

Klassenstufen 8 und 9 während<br />

eines Lyrik-Workshops.<br />

Die Gedichte ihrer Mitschüler<br />

illustrierten Schüler der Klassenstufen<br />

6 bis 12. Erstmals<br />

wurde der Gedichtband „ZusammenGereimt“<br />

beim „Jubiläums-Dreiklang“<br />

verkauft.<br />

Der Gedichtband ist auch im<br />

Gebrauchtbücherladen am<br />

Bahnhof und im Onlineshop<br />

„KaufinBW“, auf dem der Verein<br />

„Bücher tun Gutes“ inzwischen<br />

zusätzlich aktiv ist, für<br />

fünf Euro zu haben.<br />

einen Gebrauchtbücherhändler<br />

weiterverkauft.<br />

„Wir achten<br />

darauf, dass wir<br />

nichts wegwerfen<br />

müssen“,<br />

so<br />

Hollandt.<br />

Neben dem Verkauf<br />

im Gebrauchtbuchladen veranstaltet<br />

der Verein über das Jahr<br />

immer noch verschiedene Bücherflohmärkte.<br />

Besonders für<br />

das Jahr des <strong>850</strong>. Stadt- jubiläums<br />

hatten die Vereinsmitglieder<br />

zahlreiche<br />

Veranstaltungen<br />

geplant. Leider<br />

wirbelt die Corona-Pandemie<br />

seit<br />

Mitte März auch<br />

die Pläne des Vereins<br />

durcheinander. Während<br />

der Laden geschlossen war und<br />

auch keine Flohmärkte und Büchertische<br />

möglich waren, stellten<br />

die Mitglieder und Helfer<br />

des Vereins Bücher auf die<br />

Onlineplattform „KaufinBW“.<br />

Verschiedene geplante Veranstaltungen<br />

mussten abgesagt<br />

oder das Konzept für die Events<br />

musste verändert werden, um<br />

den Hygieneanforderungen zu<br />

entsprechen. Geplant ist weiterhin<br />

der Buchverkauf bei den<br />

Spezial-Wochenmärkten am 24.<br />

Oktober und am 28. November.<br />

Auch der Riesenbücherflohmarkt<br />

zum Jubiläum vom 16. Bis<br />

zum 18. Oktober in der Aula und<br />

im Foyer des Raichberg-Schulzentrums<br />

soll nach dem derzeitigen<br />

Stand stattfinden. Hier<br />

können sich die Besucher am<br />

Freitag ab 19.30 Uhr auf die kabarettistisch-literarische<br />

Lesebühne<br />

„Get Shorties“ und den<br />

Auftritt der Band „Les Braves<br />

Cons“ freuen. Am Samstag<br />

ist um 19.30 Uhr der Autor<br />

Gunter Haug zu Gast<br />

und stellt sein Buch<br />

„Schwäbische<br />

Sternstunden – wie<br />

wir Weltspitze geworden<br />

sind!“ vor.<br />

Info Informationen zu den geplanten<br />

Veranstaltungen und<br />

möglichen Änderungen gibt es immer<br />

aktuell im Internet unter<br />

www.buecher- tun-gutes.<br />

de.<br />

FOTOS: BIRGIT REXER, HELGA SINGLE, STADT EBERSBACH<br />

Eindrücke vom Bücherverkauf im Freien, aus dem<br />

Gebrauchtbücherladen des Vereins und vom<br />

Riesenbücherflohmarkt.


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