Neue Ideen für unser Wien - Nr.: ZZ 39
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THEMA DER WOCHE<br />
2020 ist sicher von der großen Corona-Frage<br />
geprägt. Wie halten Sie es damit und wie bewerten<br />
Sie die Performance einerseits der Bundesregierung,<br />
aber andererseits auch der <strong>Wien</strong>er<br />
Stadtpolitik im Umgang mit der Pandemie?<br />
Nepp: Vorsätzliche Panikmache aus rein<br />
politischem Kalkül, Wirtschaft ruiniert,<br />
höchste Arbeitslosigkeit in der Geschichte<br />
der Republik, verfassungswidrige Einschränkungen<br />
der Bürgerrechte, Versuch<br />
der Etablierung eines Überwachungsstaates<br />
unter der falschen Flagge der Corona-Maßnahmen,<br />
Ampelchaos, Versagen bei raschen<br />
und auseichenden Tests. Eine Zeitlang hatte<br />
es den Anschein, als würde das Rote <strong>Wien</strong><br />
etwas besser durch die Krise manövrieren,<br />
jetzt aber ist man drauf und dran, diesen<br />
Bonus zu verspielen.<br />
Warum kommt eigentlich auf Ihre Kritik<br />
immer nur brüske Ablehnung seitens Rot und<br />
Grün?<br />
Nepp: Das ist ein linker, ideologischer Ur-<br />
Reflex. Und schade, weil das natürlich zum<br />
Nachteil <strong>unser</strong>er Stadt und der Menschen<br />
ist, die hier leben. Wir jedenfalls sind immer<br />
zu konstruktiver Zusammenarbeit auch<br />
über Parteigrenzen hinweg bereit, werden<br />
aber selbstverständlich immer den Mächtigen<br />
auf die Finger schauen. So, wie wir es<br />
mit der Aufdeckung des Milliardenskandals<br />
Krankenhaus Nord oder den rot–grünen<br />
Subventionsnetzwerken gemacht haben.<br />
Wie ist denn die ÖVP als Faktor – inhaltlich<br />
wie auch taktisch – in <strong>Wien</strong> zu bewerten?<br />
Nepp: Die ÖVP wird entweder eine willige<br />
Braut <strong>für</strong> die Ludwig-SPÖ sein und sich<br />
dieser völlig unterordnen, nur um an den<br />
Futtertrögen des Roten <strong>Wien</strong> mitnaschen zu<br />
können, oder aber wieder in der Bedeutungslosigkeit<br />
versinken – beides natürlich ohne<br />
den Teilzeit-Spitzenkandidaten Blümel, der<br />
ja schon angekündigt hat, Finanzminister<br />
bleiben zu wollen. Also jede Stimme <strong>für</strong> die<br />
ÖVP ist im konservativen Spektrum eine<br />
verlorene Stimme.<br />
Blicken wir auf die Zeit nach der Wahl: Wo<br />
wird die FPÖ in der Wählergunst landen, und<br />
wie wird es dann <strong>für</strong> <strong>Wien</strong> weitergehen?<br />
Nepp: Wie es weitergeht, wird vom<br />
Wahlergebnis abhängen, das ja den Wunsch<br />
der Bürger abbildet. Die FPÖ wird ein weit<br />
besseres Ergebnis erzielen, als es <strong>unser</strong>en<br />
Gegnern lieb sein kann. Wir werden eine<br />
entscheidende Rolle als einziges ernst zu<br />
nehmendes Gegengewicht zur rot–grün–<br />
türkisen Packelei spielen.<br />
♦<br />
zu erzwingen. „Wenn Europa<br />
jetzt nachgibt, macht das nur weiter<br />
Schule. Jetzt nachzugeben und<br />
die Leute herzuholen, wäre eine<br />
fatal falsche Botschaft“, stellt der<br />
freiheitliche Frontmann klar.<br />
An die Adresse von SPÖ, Grünen<br />
und NEOS, denen eine weitere<br />
Aufnahme neuer Migranten<br />
offensichtlich gar nicht schnell<br />
genug gehen kann, richtet Nepp<br />
den Rat, endlich den neuesten Integrationsbericht<br />
sinnerfassend<br />
zu lesen und damit aufzuhören,<br />
die darin beschriebenen eklatanten<br />
Missstände zu verniedlichen<br />
und schönzureden. „Dass die <strong>Wien</strong>er<br />
Stadtregierung als gewählte<br />
Vertretung der Interessen von<br />
<strong>Wien</strong>er Bürgern auch nur auf die<br />
Idee kommen kann, den <strong>Wien</strong>ern<br />
die nächste Welle von kulturfremden<br />
Einwanderern zuzumuten, ist<br />
nicht nachzuvollziehen.“<br />
Dem neuen Integrationsbericht<br />
zufolge hat die Hälfte der<br />
in <strong>Wien</strong> lebenden Menschen Migrationshintergrund.<br />
52,2 Prozent<br />
der <strong>Wien</strong>er Schüler sprechen in<br />
ihrer Freizeit nicht Deutsch, jeder<br />
dritte Schüler ist kein Österreichischer<br />
Staatsbürger. Es sei längst<br />
mehr als genug, so die FPÖ, die<br />
daher einen rigorosen Zuwanderungsstopp<br />
einfordert, um überhaupt<br />
die Chance zu haben, die<br />
bestehenden Probleme in Sachen<br />
Integration in den Griff zu bekommen.<br />
Wie sich solche Fakten auf das<br />
Wahlverhalten der <strong>Wien</strong>er auswirken<br />
werden, bleibt spannend.<br />
Täuschen lassen sollte man sich<br />
nicht von Manövern der ÖVP, die<br />
einerseits den „Corona-Schwarzen<br />
Peter“ der SPÖ zuschieben<br />
will, und andererseits den Hardliner<br />
in Sachen Migration mimt,<br />
in Wahrheit aber auf Bundesebene<br />
nicht nur seit Jahrzehnten<br />
die rote Politik der Massenzuwanderung<br />
mitgetragen hat,<br />
sondern auch aktuell gemeinsam<br />
mit den Grünen <strong>für</strong> durchlässige,<br />
offene Grenzen – vorrangig <strong>für</strong><br />
Wirtschaftsflüchtlinge – sorgt. ♦<br />
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