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Neue Ideen für unser Wien - Nr.: ZZ 39

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WIEN<br />

Bild: Bundesministerium <strong>für</strong> Finanzen<br />

ist, zeigt sich beim Fußballstadion<br />

im zweiten Bezirk (Leopoldstadt),<br />

wo sich Massen verängstigter<br />

Zeitgenossen brav anstellen.<br />

Zwecks Corona-Test.<br />

Freilich: Die von Hacker gepredigte<br />

Tugend des Händewaschens<br />

ist unmöglich, weil die verdreckte<br />

Toilettenanlage bei der U2-Haltestelle<br />

„Stadion“ zwar geöffnet ist,<br />

aber im Pissoir nichts <strong>für</strong> die Reinigung<br />

vorgesehen ist. Im Männer-Klosett<br />

funktioniert weder<br />

die Spülung noch kommt Waschwasser<br />

aus der Leitung.<br />

Selbst auf dem Damen-WC gibt<br />

es keinerlei Nass <strong>für</strong> die Hände.<br />

Von Seife und Desinfektionsmittel<br />

keine Spur! So also sieht die<br />

Wirklichkeit in <strong>Wien</strong> aus. Was<br />

Wunder, dass da die Infektionszahl<br />

steigt.<br />

Die Grünen sind kaum der Rede<br />

wert. Birgit Hebeins Begabungsschwerpunkt<br />

dürfte tatsächlich<br />

beim von ihr so geschätzten Holzhacken<br />

liegen. Vorschläge wie<br />

die Entwaffnung der Polizisten<br />

sind wenig zielführend. Auch das<br />

Schwimmbecken am Gürtel ist<br />

eher etwas <strong>für</strong>s Kabarett.<br />

Ob das Hervorkehren des<br />

Herrn Anschober etwas bringt, ist<br />

abzuwarten. Dessen Pläne erinnern<br />

Geschichtsbewusste an die<br />

Schutzhaft von früher.<br />

Die NEOS vertreten im Tarnanzug<br />

des Gutmenschen die<br />

Interessen der Reichen.<br />

Dann kandidiert noch eine Liste<br />

Links, wo die KPÖ mitmischt.<br />

Nun, deren Rolle ist durchaus<br />

positiv – sie möge der SPÖ recht<br />

viele Stimmen wegnehmen …<br />

Spiegelverkehrt gesehen erfreut<br />

das Antreten des Herrn Strache<br />

diejenigen, die dem Dritten Lager<br />

wenig wohlgesonnen sind.<br />

Da schreibt zum Beispiel Nathan<br />

Spasic: … ein Wahlantritt Straches<br />

bedeutet weniger Stimmen <strong>für</strong> die<br />

FPÖ bei gleichbleibendem Prozentsatz<br />

an Wählerpotenzial. Geteiltes<br />

Leid ist halbes Leid. Mögen sich die<br />

Rechtsextremen dieses Landes zerstreiten,<br />

spalten und bekämpfen!<br />

(„Strache muss antreten!“, Magazin<br />

NU 3/2020, 17).<br />

Und die NEOS? Die sind die<br />

Partei der Reichen. Das zeigt ein<br />

kurzer Blick auf die Wahlsprengel,<br />

wo die Pinken gut abschneiden.<br />

In <strong>Wien</strong> sind es die Villenviertel<br />

in Döbling und Währing.<br />

Offensichtlich gilt noch immer<br />

die alte Weisheit Wo das Geld ist,<br />

sind die Liberalen nicht weit. Die<br />

NEOS sind nicht nur die Partei der<br />

Reichen, sie vertreten auch deren<br />

Anliegen. Das ist legitim. Wer<br />

also ein Aktiendepot von mindestens<br />

einer Million Euro sein Eigen<br />

nennt, der ist bei den NEOS<br />

gut aufgehoben.<br />

Fazit: Alle bisher besprochenen<br />

Listen sind auszuschließen.<br />

Die Freiheitlichen kommen<br />

<strong>für</strong> einen konservativen Christdemokraten<br />

diesmal in die engere<br />

Wahl, weil sich die Blauen<br />

energisch dem überbordenden<br />

Zuzug von Fremden aus anderen<br />

Kontinenten entgegenstellen und<br />

die Interessen der autochthonen<br />

Bevölkerung wahrnehmen. Wer<br />

nicht will, dass in <strong>Wien</strong> künftig<br />

Pariser Zustände herrschen<br />

– dort musste die Polizei fünfmal<br />

am Tag Straßen absperren, weil<br />

Mohammedaner ihrer im Koran<br />

statuierten Gebetspflicht nachgingen<br />

–, der ist bei der FPÖ gut<br />

aufgehoben.<br />

Freilich, der sich in Teilen der<br />

Partei zuweilen zeigende Linkskurs<br />

samt dem damit einhergehenden<br />

Prolet-Kult ist nicht jedermanns<br />

Sache. Trotzdem könnten<br />

Nepp & Co. <strong>für</strong> Christdemokraten<br />

in Betracht kommen – freilich<br />

bloß mit zusammengebissenen<br />

Zähnen.<br />

Die Volkspartei ist 2015 zu einem<br />

politischen Kleinstlebewesen<br />

geschrumpft. Unter einem gewissen<br />

Herrn Manfred Juraczka.<br />

Diesmal tritt die <strong>Wien</strong>er ÖVP mit<br />

Finanzminister Gernot Blümel<br />

an, dem viele ein schnöselhaftes<br />

Auftreten in Tateinheit mit Alzheimer-Symptomen<br />

nachsagen.<br />

Eine wenig ernstgemeinte Kandidatur,<br />

die praktisch nur darauf<br />

baut, die Volkstümlichkeit des<br />

Kanzlers auch in <strong>Wien</strong> zur Geltung<br />

zu bringen.<br />

Die Gretchenfrage lautet: Wie<br />

hält es die Volkspartei mit Moria?<br />

Zurzeit stemmen sich die Türkisen<br />

dem medialen Druck (um<br />

das hässliche Vokabel Meinungs-<br />

Terror zu vermeiden) wacker<br />

entgegen. Sozusagen dem Generalangriff<br />

der Gutmenschen,<br />

angefangen<br />

vom KPÖ-Wähler<br />

in der Hofburg über<br />

ÖVP-interne Herz-<br />

Jesu-Sozialisten bis hin zu von der<br />

Gemeinde <strong>Wien</strong> hochgepäppelten<br />

und allenfalls von George Soros<br />

subventionierten „Künstlern“,<br />

die sich dem Establishment als<br />

Speerspitze gegen die Opposition<br />

andienen. Nach dem Motto Wes<br />

Brot ich ess, des Lied ich sing.<br />

Das Kalkül der Volkspartei<br />

zielt darauf ab, am 11. Oktober<br />

ehemals blaue Wähler <strong>für</strong> sich zu<br />

vereinnahmen.<br />

Kann leicht sein, dass Sebastian<br />

Kurz nach dem Wahltag<br />

ein bisserl anders disponiert und<br />

die Schleusen öffnet. Unter der<br />

politisch korrekten Devise Ihr<br />

Kinderlein kommet.<br />

♦<br />

<strong>39</strong>/2020 | ZUR ZEIT 9<br />

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