HEV-Magazin Sept.20 | Nord
Das HEV-Magazin geht adressiert per Post an die Mitglieder des HEV (Hauseigentümer) im Kanton Solothurn, an Immobilientreuhänder, Verwaltungen, Banken, Versicherungen, Architekten, Unternehmen des Baugewerbes, Amtsstellen. Das HEV-Magazin des Kantons Solothurn erscheint 4x im Jahr in drei Regionen.
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Bericht<br />
Igel im Garten: Am besten in Ruhe lassen<br />
Igel gehören zu den ältesten noch lebenden Säugetieren. Was tun, wenn man einen<br />
im Garten entdeckt? Wie füttert oder pflegt man Igel richtig?<br />
Eines Nachmittages, als ich im Garten über<br />
mögliche neue Gartenprojekte nachdachte,<br />
hörte ich plötzlich ein lautes Rascheln unter<br />
der Hecke. Natürlich wollte ich wissen, wer<br />
oder was das Geräusch verursachte. Ich ging<br />
einen Schritt vor und hob sachte die untersten<br />
Äste der Hecke. Ein Igel!<br />
Warum war er wohl jetzt schon unterwegs<br />
– es war ja erst Nachmittag? Igel sind normalerweise<br />
dämmerungs- und nachtaktiv.<br />
Fasziniert vom Anblick des Geräuschverursachers,<br />
bemerkte ich erst nicht, dass sich<br />
Nachbars Katze neben mich gesetzt hatte.<br />
Sie schaute mich an und miaute, als wollte<br />
sie sagen: «Was ist das? Mach das stachelige<br />
Ding weg!» Ich erklärte ihr, dass das ein Igel<br />
sei, und sie den in Ruhe lassen soll. Er mache<br />
nichts, solange sie ihn nicht berühre.<br />
Mammuts als Nachbarn<br />
Igel gehören zu den ältesten noch lebenden<br />
Säugetieren. Die Mammuts waren einst<br />
ihre Nachbarn! Ihr Lebensraum ist eine reich<br />
strukturierte Kulturlandschaft mit Hecken,<br />
Gehölzen und artenreichen Wiesen. Durch<br />
intensive Landwirtschaft und monotone<br />
Siedlungen wird der Platz für Igel immer<br />
kleiner. Deshalb leben sie vermehrt auch in<br />
unseren Gärten. In einer Hecke aus einheimischen<br />
Sträuchern findet das Tier Nahrung<br />
wie Käfer, Schmetterlingsraupen, Schnecken,<br />
Tausendfüssler, zahlreiche Spinnen<br />
und Insekten. Ausserdem bietet der natürliche<br />
Grenzzaun geschützte Plätze, wo Igel<br />
ihre Nester für den Tages- oder sogar Winterschlaf<br />
bauen können.<br />
Lea Scheidegger von der Igelstation Aarebrüggli<br />
in Grenchen findet den Bau eines<br />
Igelhäuschens sinnvoll, «obwohl die Igel<br />
schlussendlich ihren Schlafplatz selber aussuchen.»<br />
Man könne auch in einer ungestörten<br />
Ecke des Gartens einen Laub- oder<br />
Asthaufen liegen lassen, um einen Rückzugsort<br />
für die Vierbeiner zu schaffen. Wichtig<br />
sei, dass man Igel im Winterschlaf nicht<br />
störe, erklärt Lea Scheidegger. Der Winterschlaf<br />
des Igels dauert ungefähr von November<br />
bis März, je nach Temperatur. Durch<br />
den Winterschlaf entkommen sie der Futterknappheit.<br />
Während dieses Schlafes senken<br />
sie ihre Körpertemperatur ab und reduzieren<br />
die Stoffwechselaktivität. Um den Winterschlaf<br />
unbeschadet zu überstehen, müssen<br />
sich die Tiere im Herbst Fettreserven anfressen.<br />
Jungtiere müssen ein Mindestgewicht<br />
von 500 Gramm erreichen.<br />
Praktisches Igelhäuschen<br />
Lea Scheidegger empfiehlt, speziell in<br />
langen, trockenen Phasen das Hinstellen<br />
eines Wasserschälchens und sogar<br />
von etwas Futter. «Igel mögen Katzenfutter,<br />
am liebsten poulet-haltiges, aber stellen<br />
Sie keine Milch hin, das verträgt der<br />
Igel überhaupt nicht!» Es komme vor, dass<br />
andere Tiere dieses Futter fressen, was<br />
natürlich nicht erwünscht sei. Deshalb<br />
eigne sich das Igelhäuschen gut, um das Futter<br />
vor anderen Tieren wie Katzen zu verstecken.<br />
Das Häuschen sei so konzipiert, dass es<br />
für Katzen zu eng sei, sagt Lea Scheidegger.<br />
Eine dauernde Futterquelle braucht es aber<br />
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