24.09.2020 Aufrufe

HEV-Magazin Sept.20 | Nord

Das HEV-Magazin geht adressiert per Post an die Mitglieder des HEV (Hauseigentümer) im Kanton Solothurn, an Immobilientreuhänder, Verwaltungen, Banken, Versicherungen, Architekten, Unternehmen des Baugewerbes, Amtsstellen. Das HEV-Magazin des Kantons Solothurn erscheint 4x im Jahr in drei Regionen.

Das HEV-Magazin geht adressiert per Post an die Mitglieder des HEV (Hauseigentümer) im Kanton Solothurn, an Immobilientreuhänder, Verwaltungen, Banken, Versicherungen, Architekten, Unternehmen des Baugewerbes, Amtsstellen. Das HEV-Magazin des Kantons Solothurn erscheint 4x im Jahr in drei Regionen.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Bericht<br />

Igel im Garten: Am besten in Ruhe lassen<br />

Igel gehören zu den ältesten noch lebenden Säugetieren. Was tun, wenn man einen<br />

im Garten entdeckt? Wie füttert oder pflegt man Igel richtig?<br />

Eines Nachmittages, als ich im Garten über<br />

mögliche neue Gartenprojekte nachdachte,<br />

hörte ich plötzlich ein lautes Rascheln unter<br />

der Hecke. Natürlich wollte ich wissen, wer<br />

oder was das Geräusch verursachte. Ich ging<br />

einen Schritt vor und hob sachte die untersten<br />

Äste der Hecke. Ein Igel!<br />

Warum war er wohl jetzt schon unterwegs<br />

– es war ja erst Nachmittag? Igel sind normalerweise<br />

dämmerungs- und nachtaktiv.<br />

Fasziniert vom Anblick des Geräuschverursachers,<br />

bemerkte ich erst nicht, dass sich<br />

Nachbars Katze neben mich gesetzt hatte.<br />

Sie schaute mich an und miaute, als wollte<br />

sie sagen: «Was ist das? Mach das stachelige<br />

Ding weg!» Ich erklärte ihr, dass das ein Igel<br />

sei, und sie den in Ruhe lassen soll. Er mache<br />

nichts, solange sie ihn nicht berühre.<br />

Mammuts als Nachbarn<br />

Igel gehören zu den ältesten noch lebenden<br />

Säugetieren. Die Mammuts waren einst<br />

ihre Nachbarn! Ihr Lebensraum ist eine reich<br />

strukturierte Kulturlandschaft mit Hecken,<br />

Gehölzen und artenreichen Wiesen. Durch<br />

intensive Landwirtschaft und monotone<br />

Siedlungen wird der Platz für Igel immer<br />

kleiner. Deshalb leben sie vermehrt auch in<br />

unseren Gärten. In einer Hecke aus einheimischen<br />

Sträuchern findet das Tier Nahrung<br />

wie Käfer, Schmetterlingsraupen, Schnecken,<br />

Tausendfüssler, zahlreiche Spinnen<br />

und Insekten. Ausserdem bietet der natürliche<br />

Grenzzaun geschützte Plätze, wo Igel<br />

ihre Nester für den Tages- oder sogar Winterschlaf<br />

bauen können.<br />

Lea Scheidegger von der Igelstation Aarebrüggli<br />

in Grenchen findet den Bau eines<br />

Igelhäuschens sinnvoll, «obwohl die Igel<br />

schlussendlich ihren Schlafplatz selber aussuchen.»<br />

Man könne auch in einer ungestörten<br />

Ecke des Gartens einen Laub- oder<br />

Asthaufen liegen lassen, um einen Rückzugsort<br />

für die Vierbeiner zu schaffen. Wichtig<br />

sei, dass man Igel im Winterschlaf nicht<br />

störe, erklärt Lea Scheidegger. Der Winterschlaf<br />

des Igels dauert ungefähr von November<br />

bis März, je nach Temperatur. Durch<br />

den Winterschlaf entkommen sie der Futterknappheit.<br />

Während dieses Schlafes senken<br />

sie ihre Körpertemperatur ab und reduzieren<br />

die Stoffwechselaktivität. Um den Winterschlaf<br />

unbeschadet zu überstehen, müssen<br />

sich die Tiere im Herbst Fettreserven anfressen.<br />

Jungtiere müssen ein Mindestgewicht<br />

von 500 Gramm erreichen.<br />

Praktisches Igelhäuschen<br />

Lea Scheidegger empfiehlt, speziell in<br />

langen, trockenen Phasen das Hinstellen<br />

eines Wasserschälchens und sogar<br />

von etwas Futter. «Igel mögen Katzenfutter,<br />

am liebsten poulet-haltiges, aber stellen<br />

Sie keine Milch hin, das verträgt der<br />

Igel überhaupt nicht!» Es komme vor, dass<br />

andere Tiere dieses Futter fressen, was<br />

natürlich nicht erwünscht sei. Deshalb<br />

eigne sich das Igelhäuschen gut, um das Futter<br />

vor anderen Tieren wie Katzen zu verstecken.<br />

Das Häuschen sei so konzipiert, dass es<br />

für Katzen zu eng sei, sagt Lea Scheidegger.<br />

Eine dauernde Futterquelle braucht es aber<br />

30

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!