stadtteilmagazin - INsülz & klettenberg
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köpfe im karree<br />
TransFair-Geschäftsführer<br />
Dieter Overath:<br />
Das Geschäftsmodell<br />
„Gerechtigkeit “<br />
Der in Sülz ansässige gemeinnützige<br />
Verein TransFair unterstützt seit<br />
annähernd 20 Jahren benachteiligte Produzentengruppen<br />
in Entwicklungsländern<br />
durch die Vergabe von Gütesiegeln für<br />
ethischen Handel. Geschäftsführer Dieter<br />
Overath stellte sich im Rahmen der<br />
Veranstaltungsreihe „Sülz-Klettenberger<br />
Köpfe – Talk im Brunosaal“ Moderator<br />
Kurt Gerhardt, der seine Skepsis hinsichtlich<br />
des Geschäftsmodells nicht verhehlte.<br />
Gerechtigkeit, Fairness, Ethik – lassen<br />
sich diese Ideen in der Realität der freien<br />
Märkte mit Inhalt füllen oder bleiben sie<br />
80<br />
Fotos Interview: Sonja Dräger<br />
Foto: C. Nusch<br />
nur leere Hülsen, die vor allem der Imagepfl<br />
ege von Großkonzernen dienen? Dieter<br />
Overath, Geschäftsführer seit Gründung<br />
des gemeinnützigen Vereins TransFair,<br />
der in Deutschland das unabhängige<br />
Fairtrade-Siegel vergibt, hatte im Brunosaal<br />
eine klare Antwort: „Fairness funktioniert.“<br />
Demnach lassen sich die Werte<br />
nicht nur mit Substanz füllen, sondern offenbaren<br />
auch Möglichkeiten, mit denen<br />
ein beträchtlicher Umsatz zu erzielen ist.<br />
Der als „Großmeister des fairen Handels“<br />
von Moderator Kurt Gerhardt vorgestellte<br />
Gast verwies auf eine ansehnliche Bilanz<br />
des bisherigen Schaffens. Alleine 2010<br />
investierten Verbraucher weltweit rund<br />
4,3 Milliarden Euro in Fairtrade-Produkte<br />
– ein stolzer Zuwachs von 26 Prozent gegenüber<br />
dem vorherigen Geschäftsjahr.<br />
Fairtrade-Waren sind in mehr als 36.000<br />
Supermärkten und in annähernd 18.000<br />
Cafés, Mensen oder Hotels erhältlich. Kurt<br />
Gerhardts Einwand eines „Spendencharakters“,<br />
der das Konsumverhalten steuere,<br />
ließ Overath nicht gelten: „Auch bei<br />
unseren Produkten zählt am Ende immer<br />
noch die Qualität. Wäre diese nicht sehr<br />
gut, würden wir keinen Erfolg haben.“ Die<br />
Besucher der zweistündigen Veranstaltung<br />
staunten in Anbetracht der Umsatzzahlen<br />
auch über die Produktpalette, die<br />
zu gerechten Rahmenbedingungen erhältlich<br />
ist. „Neben Lebensmitteln, wie Kaffee,<br />
Tee, Kakao oder Früchten, vergeben wir<br />
mittlerweile auch Gütesiegel für Textilien“,<br />
verwies Talkgast Dieter Overath auf seine<br />
Jeans, die er in einem Modegeschäft auf<br />
der Berrenrather Straße erstanden habe.