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Lifestyle of Health and Sustainability - Home - Ernst & Young ...

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Sicherheit in den Unternehmensprozessen<br />

fördert die Glaubwürdigkeit<br />

der Unternehmenskommunikation<br />

Wie die Ergebnisse der vorliegenden<br />

Studie zeigen, berücksichtigen aufgeklärte<br />

Konsumenten nicht nur biologische,<br />

sondern zunehmend auch<br />

ethische und soziale Aspekte für ihre<br />

Kaufentscheidungen. So versuchen die<br />

Konsumenten herauszufinden, wo und<br />

unter welchen Bedingungen ein Produkt<br />

hergestellt wurde: Kinderarbeit, die Verwendung<br />

giftiger und gefährlicher Substanzen<br />

im Herstellungsprozess oder eine<br />

ungerechte Entlöhnung der Arbeitnehmenden<br />

sind nur einige der Faktoren,<br />

über die Konsumenten vermehrt informiert<br />

sein wollen.<br />

Gesetzeskonformes Verhalten (Compliance)<br />

wird von Staat und Gesellschaft,<br />

aber auch von den Stakeholdern der Unternehmen<br />

vorausgesetzt. Nachhaltigkeitsaspekte<br />

fokussieren auf die darüber<br />

hinausgehende Verantwortung der Unternehmen<br />

für das Gemeinwohl. Die Unternehmen<br />

sind angehalten, soziale und<br />

gesellschaftliche Gesichtspunkte sowie<br />

Umweltbelange in ihre Geschäftsprozesse<br />

zu integrieren. Dieses unterneh-<br />

merische Engagement wird unter dem<br />

Begriff «Corporate Social Responsibility»<br />

(CSR) zusammengefasst. Ein aktives<br />

Nachhaltigkeitsmanagement bringt<br />

den Unternehmen zahlreiche Vorteile:<br />

Risikominimierung in der Wertschöpfungskette,<br />

stabile und langfristige Zuliefererbeziehungen,<br />

Motivation der<br />

Mitarbeitenden und ihre Bindung an das<br />

Unternehmen, frühzeitiges Erkennen<br />

von Abweichungen sowie ein positiver<br />

Einfluss auf das Image und die Reputation<br />

des Unternehmens.<br />

Unternehmen, die ihre Verantwortung<br />

nach aussen kommunizieren, aber nicht<br />

halten, was sie versprechen, schaden ihrer<br />

Reputation erheblich. Werden durch<br />

die Medien Missstände in den Produktionsprozessen<br />

aufgedeckt, kann dies für<br />

den Absatz der Produkte und somit für<br />

die betr<strong>of</strong>fenen Produzenten, aber auch<br />

für den Detailh<strong>and</strong>el, schwerwiegende<br />

Folgen haben. Deshalb ist es notwendig,<br />

Verhaltensregeln aufzustellen und für die<br />

kritischen Geschäftsprozesse ein Kontroll-,<br />

Überwachungs- und Sanktions-<br />

system zu implementieren. Kritische<br />

Themen müssen aus Sicht der Aktionäre,<br />

Investoren, Lieferanten und ganz<br />

besonders der Kunden analysiert werden.<br />

Dann müssen Ziele formuliert und<br />

eine Strategie festgelegt werden. Geklärt<br />

werden muss auch, welche Stakeholder<br />

welche Anforderungen an das Unternehmen<br />

stellen. Je nach Anspruchsgruppe<br />

können zur Abklärung Workshops, Umfragen<br />

und Tests hilfreich sein.<br />

Zur Umsetzung der Strategie müssen<br />

spezielle Verhaltenskodizes unter Berücksichtigung<br />

von Nachhaltigkeitsaspekten<br />

erarbeitet werden; sie sollten die<br />

bereits bestehenden Verfahrensregelungen<br />

ergänzen. Die Verhaltenskodizes<br />

sind die Grundlage für das operative Geschäftsleben.<br />

So sollten beispielsweise<br />

für einen Vertragsabschluss mit einem<br />

Lieferanten oder Produzenten klare Regeln<br />

und Vorgaben gelten.<br />

Ein wirksames Kontroll-, Überwachungs-<br />

und Sanktionssystem beinhaltet<br />

prozessintegrierte Überwachungs-<br />

massnahmen. Dies kann zum Beispiel<br />

die Aufstellung einer Beschaffungsrichtlinie<br />

unter Nachhaltigkeitsaspekten<br />

sein (organisatorische Sicherungsmassnahmen).<br />

Ein <strong>and</strong>erer Aspekt betrifft<br />

beispielsweise die Einkaufsverantwortlichen,<br />

die prüfen müssen, ob Verträge<br />

die bestehenden Vorschriften einhalten<br />

(Kontrollen). Zusätzlich kommen die interne<br />

Revision und unabhängige Dritte<br />

für die Überprüfung der prozessunabhängigen<br />

Überwachungsmassnahmen in<br />

Frage.<br />

Es genügt allerdings nicht, die Ver-<br />

haltensregeln schriftlich festzuhalten<br />

und Nachhaltigkeitsaspekte beispielsweise<br />

in Zuliefererverträgen zu verankern.<br />

Ein Unternehmen kann seine<br />

Reputation schützen oder verbessern,<br />

wenn es glaubwürdig demonstriert, dass<br />

es diese Regelungen auch einhält. Repräsentanten<br />

des Unternehmens und<br />

externe Revisoren sollten dazu die Produktionsstätten<br />

der Zulieferer regelmässig<br />

besichtigen und überprüfen. Diese<br />

Inspektionen sollten auch unangekündigt<br />

wiederholt werden, um kritische<br />

Punkte wie Kinderarbeit, Einhaltung<br />

der Arbeitszeitenregelungen, Arbeits-<br />

sicherheit, gesundheitsschädigende Arbeitsbedingungen<br />

und jegliche Form<br />

von Diskriminierung zu kontrollieren<br />

und zu dokumentieren. Entsprechende<br />

Schulungs- und Fördermassnahmen<br />

durch die Unternehmen tragen dazu bei,<br />

dass gerade in den Produktionsstätten<br />

der Schwellenländer alle St<strong>and</strong>ards<br />

eingehalten werden. Mit Blick auf die<br />

Annäherung der Märkte lassen sich<br />

kaum je sämtliche Risiken in komplexen<br />

globalen Wertschöpfungsketten aus-<br />

schliessen. Werden die erwähnten Vorsichtsmassnahmen<br />

ergriffen, lassen sich<br />

diese Risiken jedoch reduzieren und es<br />

kann schnell und pr<strong>of</strong>essionell auf Situationen<br />

reagiert werden, die sonst ausser<br />

Kontrolle geraten könnten. Mit diesem<br />

wirksamen Instrument lässt sich das<br />

Vertrauen der Konsumenten gewinnen<br />

und bewahren – und durch konsequentes<br />

und nachhaltiges H<strong>and</strong>eln weiter verbessern.<br />

Ein umfassendes pr<strong>of</strong>essionelles Nachhaltigkeitsmanagement<br />

gibt dem Unternehmen<br />

die Sicherheit, dass alle Offenlegungen<br />

auch glaubwürdig und verläss-<br />

lich sind. Dies ist auch deshalb wichtig,<br />

weil ein langfristig aufgebautes Vertrauen<br />

durch Fehlverhalten in kürzester Zeit<br />

zerstört werden kann.<br />

8 E r n s t & Y o u n g – LoHAs<br />

E r n s t & Y o u n g – LoHAs 9

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