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Schauen ... Fühlen ... Hören ... Staunen - Wildland Stiftung

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Unersetzlicher Lebensraum<br />

Der wohl wichtigste Grund für den<br />

Erhalt ist jedoch die ökologische<br />

Bedeutung der Trockenmauern als<br />

Lebensraum für zahlreiche spezialisierte<br />

und zum Teil vom Aussterben<br />

bedrohte Tier- und Pfl anzenarten. Im<br />

Inneren einer Trockenmauer bleibt die<br />

Temperatur annähernd konstant, so<br />

dass einige Arten dort sogar überwintern können.<br />

Die Lebensbedingungen werden durch die Feuchtigkeit<br />

und die großen Temperaturunterschiede zwischen Oberfl äche<br />

und dem Inneren der Mauer bestimmt.<br />

Zuerst erobern Algen und Flechten die Mauern, später<br />

bieten sie Moosen eine Besiedelungsfl äche. Auf dieser<br />

Unterlage können nun auch höhere Pfl anzen, wie Mauerpfeffer<br />

oder Seifenkraut gedeihen.<br />

Auch viele Tiere fi nden in Trockenmauern einen Lebensraum.<br />

Vor allem wirbellose Tiere, wie verschiedenste<br />

Insektenarten und Wanderspinnen nutzen diesen Lebensraum.<br />

Auf der Steinoberfl äche oder in den Ritzen zwischen<br />

den Steinen bauen Mauer-, Mörtel- und Pelzbienen sowie<br />

Lehm- und Pillenwespen ihre Nester aus Mörtel.<br />

Doch auch Mauereidechsen, Blindschleichen, Igel, Marder<br />

und kleinere Vögel fi nden in oder auf der Trockenmauer<br />

einen geeigneten Lebensraum.<br />

Material<br />

Für den Bau einer Mauer werden Steine aus der Umgebung<br />

verwendet, wie zum Beispiel: Sandstein, Granit,<br />

Muschelkalk oder Nagelfl uh.<br />

Die Mauer am Naturerlebnispfad besteht aus Nagelfl uh,<br />

einem durch starken Druck und kalkreiches Sickerwasser<br />

verbackenen Gestein.<br />

R. Tufnell, F. Rumpe, A. Ducommun &<br />

M. Hassenstein, 006: Trockenmauern,<br />

Anleitung für den Bau und die Reparatur, 8.<br />

Aufl age, Haupt-Verlag.<br />

– 13 –<br />

Buchtipp<br />

K. Melde<br />

A. Vago<br />

Aktionstipp<br />

„Heiße<br />

Trockenmauer“<br />

Material: Thermometer<br />

Die Trockenmauer ist ein<br />

„Extremstandort“ mit<br />

beträchtlichen Temperaturunterschieden.<br />

Sie verfügt<br />

über ein eigenes Mikroklima,<br />

da sie die Fähigkeit besitzt<br />

Wärme aufzunehmen und zu<br />

speichern, sowie Feuchtigkeit<br />

im Inneren der Mauer mehr<br />

oder weniger gut zu halten.<br />

An heißen Sommertagen<br />

kann die Temperatur an der<br />

Oberfl äche von Trockenmauern<br />

bis zu 70° C betragen, im<br />

Inneren der Mauer bleibt es<br />

hingegen schön kühl. Probier<br />

es selbst aus! Welche Temperaturunterschiede<br />

kannst du<br />

messen?<br />

Zauneidechse<br />

Hauswurz<br />

Umweltpad_repro.indd 13 19.01.2009 14:58:13 Uhr

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