Schauen ... Fühlen ... Hören ... Staunen - Wildland Stiftung
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Die Besonderheit der Kopfweide liegt darin, dass sie bei<br />
regelmäßigem Schnitt sogenanntes „Mulmholz“ (braune,<br />
lockere Masse im Inneren der Weide) bildet. Gleichzeitig<br />
bietet sie auf diese Weise Alt- und Totholz als Lebensraum.<br />
Diese speziellen Bedingungen führen dazu, dass alte Weiden<br />
zu den insektenreichsten Lebensräumen Mitteleuropas<br />
zählen. Weit über einhundert Käferarten, darunter<br />
seltene Arten, wie der Große und der Kleine Pappelbock<br />
und der Moschusbock, können auf ihnen leben. Für Bienen<br />
sind Weiden mit ihrem Pollen- und Nektarangebot die<br />
ersten Nahrungsquellen im Frühjahr. Auch für höhlenbrütende<br />
Vögel haben die Kopfweiden eine besondere<br />
Bedeutung: Rotschwanz, Grauschnäpper, Feldsperling,<br />
Weidenmeisen und andere nutzen die Höhlen zum Brüten.<br />
Daneben fi nden auch Steinkauz und Turmfalken gute<br />
Nistmöglichkeiten. Auch Säuger wie Iltis, Steinmarder,<br />
Siebenschläfer und Fledermäuse suchen die Höhlen der<br />
Kopfweiden als Quartier auf.<br />
Gefährdung<br />
Der ökologische Wert<br />
der Kopfweiden steigt<br />
mit ihrem Alter, da die<br />
Besiedlung über einen<br />
sehr langen Zeitraum<br />
stattfi ndet. Da die<br />
wirtschaftliche Notwendigkeit<br />
zur Pfl anzung,<br />
Pfl ege und Erhaltung<br />
durch Landwirte heute<br />
entfallen ist, sind Kopfweiden<br />
stark gefährdet.<br />
Ihre Pfl ege und auch Neuanlage haben heute besonders<br />
zum Ziel, Lebensräume für Insekten und Höhlenbrüter<br />
zu schaffen und die Kopfweiden als kulturhistorisches<br />
Landschaftselement zu erhalten.<br />
U. Kaminsky & A. Dohmann, 005: Das<br />
Kopfweiden-Handbuch – Ein praktischer<br />
Leitfaden für die Bildungsarbeit. Regionalverlag<br />
Thoms P. Kiper.<br />
M. Kalberer & M. Remann, 1999:<br />
Das Weidenbaubuch. AT-Verlag.<br />
– 3 –<br />
Buchtipp<br />
J. Jenrich<br />
W. Forstmeier<br />
Aktionstipp<br />
„Insektenstaubsauger“<br />
Material: Durchsichtige Filmdose,<br />
ein ca. 3 x 3 cm großes<br />
Stück Nylonstrumpf, durchsichtiger<br />
Plastikschlauch: 1 x 6<br />
cm mit Ø 0,6 cm und 1 x 6 cm<br />
mit Ø 1,2 cm, spitze Schere<br />
Beschreibung: Schneide je ein<br />
Loch in den Deckel (Ø 0,6)<br />
und eines in den Boden (Ø<br />
1,2 cm) der Filmdose. Stülpe<br />
den Strumpf über ein Ende<br />
des dünnen Schlauches<br />
und stecke beides durch<br />
das Loch im Deckel. Stecke<br />
den dickeren Schlauch nun<br />
durch das Loch im Boden. Der<br />
dünne Schlauch stellt das<br />
Mundstück dar, an dem mit<br />
dem Mund gesaugt wird, so<br />
dass die Tiere in die Filmdose<br />
gezogen werden. Der Stoff<br />
verhindert, dass die Tiere in<br />
den Mund gelangen.<br />
Steinkauz<br />
Großer Abendsegler<br />
Umweltpad_repro.indd 23 19.01.2009 14:59:20 Uhr