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planet toys Sonderheft LIZENZEN! 2/20

Fachmagazin für den Spielwaren- und Buchhandel mit Schwerpunkt Lizenzen

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»IMPULSE KOMMEN WIEDER«

Der Lizenzmarkt ist generell sehr dynamisch und unterliegt permanenten

Veränderungen – darauf muss man sich grundsätzlich einstellen, wenn man

in diesem Segment erfolgreich sein will. Auch wenn die Kinos unter der

Corona-Pandemie und ihren Folgen leiden, dem Lizenzbereich hat das

keinen Abbruch getan – ganz im Gegenteil: Durch die gestiegene Nutzung

der Streamingdienste in der Zeit während des Lockdowns und danach nahm

die Nachfrage nach Lizenzprodukten deutlich zu – im Juli wuchs der Lizenzmarkt

sogar um 12 Prozent. Natürlich fehlen die großen Blockbuster, aber

erfolgreiche Lizenzen werden eben nicht nur über die Kinoleinwand transportiert.

Das Fernsehen spielt hier schon immer eine große Rolle. Und seit geraumer

Zeit eben auch Netflix, Disney+, YouTube Kids & Co. Aber ich bin fest

davon überzeugt, dass die Impulse aus dem Kino wiederkommen werden. So

einfach und gemütlich es zu Hause auf dem Sofa auch ist, das echte Kino-Erlebnis

auf großer Leinwand in 3D und Dolby-Surround ist durch nichts zu

ersetzen. Oder wer möchte nicht mit anderen Fans gemeinsam über die „Minions“

lachen und dabei eine große Tüte Popcorn verdrücken? Kino ist etwas

Besonderes und das wird es auch hoffentlich bleiben.

NADJA JONAS, Einkauf Lizenzen, VEDES

»ES KOMMT DARAUF AN,

AUF WELCHES PFERD MAN SETZT«

Als langjähriger Lizenznehmer bin ich der Meinung, dass das Lizenzgeschäft sehr

wohl noch zu retten ist. Es kommt eben darauf an, auf welche Lizenzen man

setzt. Wir haben früher auch Lizenzgeschäfte auf Basis von Filmankündigungen

abgeschlossen, mussten jedoch feststellen, dass ein Film nicht zwingend dazu

beiträgt, dass ein Lizenzprodukt durch die Decke geht. Für uns ist ein sogenannter

Blockbuster schon lange kein Argument mehr. Ein Film kann, wenn dieser gut

gemacht ist, durchaus einem Thema einen Schub geben. Wichtig ist aber, dass

das jeweilige Thema immer mit Substanz unterfüttert ist. Es muss auch abseits

des Films viel passieren und die Rechtegeber bzw. Vermarkter müssen ihre Marken

und Themen entsprechend pflegen. Da gibt es viele in der Branche, die hier

großartige Arbeit leisten. Für uns haben sich eher die Klassiker bewährt, die zwar

auch Kino-Auftritte hatten, aber auch im Fernsehen präsent sind wie etwa: das

Sandmännchen, Bibi & Tina, Jan & Henry, Paddington und die Biene Maja. Es

kann allerdings durchaus sein, dass die Lizenzbranche kleinere Brötchen backen

muss. Grandiose Filme wie „Tenet“ ziehen nach wie vor Menschen die Kinos.

Es war auch der erste Film, den ich mir nach dem Lockdown angesehen

habe. Alleine des cineastischen Erlebnisses wegen. Solche Filme können

dem Kino das Überleben sichern, allerdings lassen sich gerade solche

Filme nur schwer vermarkten. Ich selbst bin regelmäßiger Kinogänger.

Was ich mir persönlich wünsche, ist mehr Originelles und Neues. Wie

viele Star Wars Episoden und Prequels braucht es noch? Wie oft werden

wir noch von Elsa und Anna beglückt? Vielleicht sind wir der vielen Sequels

auch einfach ein wenig müde. Die Zeit wird es zeigen oder wie heißt

es so schön: „Man muss mit der Zeit gehen oder man geht mit der Zeit.“

JOSEPHINE DRANSFELD, Heunec

»NEUES DENKEN ÜBER DIE VERMARKTUNG«

Das Lizenzgeschäft wird auch weiterhin eine wesentliche Rolle spielen. Obgleich

sich Lizenzgeber wie auch zum Teil Lizenznehmer deutlich mehr Gedanken über

die Ansprache bzw. die Vermarktung der Produkte machen müssen. Hierbei spielen

neue Entertainment-Kanäle wie Netflix & Co. sicherlich eine wesentliche Rolle,

da genau diese Vermarktungsformen im Rahmen der Lockdown-Phase zur

Beschäftigung in den Haushalten beigetragen und sich nunmehr fest etabliert

haben. Jedoch wird sich das Kino auch in diesem Umfeld, wie bereits auch in

den vergangenen Jahrzehnten, neu positionieren. Wenn man das Lizenzgeschäft

aus dem Kinoumfeld heraus betrachtet, so hat das Merchandise ja meist erst

bei der Zweitvermarktung (DVD/Streaming) stattgefunden. Somit bleibt auch

hier der Einstieg zum Aufbau des „Spannungsbogens“ über das Umfeld Kino

weiterhin erhalten. Jedoch wird sich der Kanal „Kino“ (wieder einmal) neu erfinden

müssen, bleibt jedoch fest und weiterhin eine etablierte Unterhaltungsform.

MICHAEL EDL, Geschäftsführer Einkauf & Marketing, Rofu

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