06.11.2020 Aufrufe

-flip_joker_2020-11

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

November 2020

31. Jahrgang

INHALT

THEATER_____________________ 5

„Samson et Dalila“ an der Straßburger Oper

VISION 2025________________ 10

Öffentliche Kunst im entschleunigten Blick

KUNST_____________________ 13

„Fantastische Bildwelten“ Kunsthalle Messmer

KULTOUR___________________ 18

Philipp Blom: Experte für die Zeitenwende

WEIHNACHTLICH____________ 21

Magische Momente, weihnachtlicher Zauber

NACHHALTIG________________ 26

Ein Schwung Halb- und Unwahrheiten

VEGAN_____________________ 28

Umdenken und Mitmachen

GESUNDHEIT________________ 31

Brustkrebs im Fokus

MUSIK______________________ 32

Klangfusion der Holst-Sinfonietta

VERANSTALTUNGEN_________ 37

MUNDOLOGIA-Reihe in Denzlingen

„Man muss Verhalten und Verhältnisse ändern“

Im Gespräch: Prof. Dr. Rainer Grießhammer, Träger des Deutschen Umweltpreises

Er war langjähriger Geschäftsführer

des Öko-Instituts, ist

Honorarprofessor an der Universität

Freiburg, Bestsellerautor,

Träger des Deutschen

Umweltpreises und wurde vor

kurzem mit dem Bundesverdienstkreuz

ausgezeichnet:

Professor Rainer Grießhammer,

der seit langemvor dem

Klimawandel warnt, ist aber

auch Hoffnungsträger. In

seinen Büchern fordert der

promovierte Chemiker nicht

nur eine engagierte Klimaschutzpolitik

und nachhaltigen

Konsum, sondern zeigt

auch Perspektiven auf – wie

in seinem jüngst erschienenen

Verhaltens- und Politikratgeber

„#klimaretten“. Friederike

Zimmermann, die nicht

glauben kann, dass es noch

immer Klimawandel-Leugner

gibt, wollte von ihm wissen,

wie man diese überzeugen und

etwa Inselstaaten, die weit entfernt

sind. So dachten viele, na

ja, wenn’s ein bisschen wärmer

wird, ist das ja auch nicht so

schlimm. Aber jetzt häufen sich

die Extremwetter-Ereignisse

auch in Deutschland: Starkregen

und Überflutungen, Dürren,

Waldbrände, Wassermangel –

im Schwarzwald versiegen die

Quellen. All das international

noch verstärkt durch sehr ungewöhnliche

Ereignisse: In Sibirien

taut der Permafrost auf,

im Amazonas-Regenwald gab

es dieses Jahr 200.000 Brände.

Also hallo: Der Klimawandel ist

da. Aber immer noch zeigt sich

bei vielen ein persönlicher Widerstand

und eine Art Trägheit:

Wenn man das jetzt wirklich

ernst nehmen würde, so müsste

man ja auch persönlich aktiver

werden.

Wir krönen

Ihren

Einsatz …

8 Weltsparwochen!

Mi., 28.10. bis Mi., 30.12.

sparkasse-freiburg.de

… und setzen noch eins drauf.

Die 12. Rate doppeln wir: Bei Abschluss

eines neuen FondsSparplans

zahlen wir den Betrag Ihrer 12. Rate

in Höhe von bis zu 50 € obendrauf.*

Für jedes neue DekaBank-Depot mit

einer Erstanlage von mindestens

5.000 € gibt’s eine weitere Prämie

in Höhe von 50 €.*

Info: www.sparkasse-freiburg.de/12

* Gilt einmal je Kunde in Verbindung mit

dem Neuabschluss eines DekaBank-Depots

und für ausgewählte Investmentfonds der

DekaBank. Aktionsende 31.12.2020

Prof. Dr. Rainer Grießhammer

ein bisschen mehr Schwung in

die Zukunftsdebatte bringen

kann.

Kultur Joker: Herr Grießhammer,

die ersten Zeilen Ihres

Buches „#klimaretten“ sind

formuliert wie ein Supermarktschild:

„Gute Argumente, Fakten

und CO2-Werte – Jetzt und

Hier!“ Warum ist es nötig, diesen

Ton anzuschlagen?

Grießhammer: Der Ton soll direkt

ansprechen und zielt auf die

jüngere „Fridays for Future“-

Generation ab.Denn ich habe auf

den Diskussionen, Demos usw.

gemerkt, dass diese jungen Leute

zwar sehr engagiert sind, es ihnen

aber vielfach an Argumenten

fehlt. Für eine andere Politik und

anderes Verhalten.

Kultur Joker: Sie wollen den

Lesern also nicht nur Tipps für

eine nachhaltigere Lebensweise

geben,sondern ihnen Rüstzeug

an die Hand liefern, sie wappnen,

um sich gut gegen die Klimaskeptiker

durchsetzen zu können.

Das hat fast schon etwas

Kämpferisches… Müssen wir

zum Schutz des Klimas eine Art

Kampf führen?

Grießhammer: Klimaschutz ist

ja hart umstritten und wird vor

allem auch von der Seite stark

Foto: Bicker

bekämpft, die im Grunde ganz

besonders zur Klimaerhitzung

beiträgt: Die Mineral-ölindustrie

beispielsweise oderdie Betreiber

von Kohlekraftwerken. Es gibt

regelrechte Lobbyverbände,

wie es sie früher bei der Tabakindustrie

gegeben hat. Diese

versuchen gezielt mit Scheinargumenten

und Verunsicherung

notwendige Klimaschutzmaßnahmen

zu verhindern. Insofern

muss man sich dafür rüsten, ja,

und sehr klare und harte Argumente

bereit haben, um den Klimaschutz

voranzubringen. Verhalten

und Verhältnisse müssen

geändert werden.

Kultur Joker: Sie sagen, der

Klimaschutz ist „umstritten“

– das kann man doch gar nicht

glauben… Ist er tatsächlich inhaltlich

umstritten, oder wollen

die Lobbyisten nur ihre Pfründe

verteidigen?

Grießhammer: Man kann

kaum noch verstehen, wie das

jemand noch nicht realisiert haben

kann. Gerade in den letzten

drei Jahren ist der Klimawandel

auch in Deutschland sehr deutlich

geworden. Früher war es

ja so, dass die Szenarien und

Prognosen noch fernere Zeiten

und andere Länder betrafen,

Think! Store, T 0761 2024242

Salzstraße 24, 79098 Freiburg

www.auftritt-freiburg.de

Kultur Joker: Da das „gedankliche

Greenwashing“ und die

Verdrängung sogar in den eigenen

vier Wänden bestens funktionieren,

ist neben Vehemenz

auch subtiles Vorgehen gefragt.

In Ihrem Buch haben Sie „Klimachecks“

erarbeitet, mit denen

man in wenigen Minuten die ei-

Fortsetzung des

Interviews auf

Seite 20

Kultur Joker

Tel.: 0761 / 72 0 72

www.kulturjoker.de


Liebe Leser*innen,

Solidarität, Zusammenhalt und ein Blick über den eigenen Tellerrand hinweg.

Dieses Jahr lehrt uns mehr denn je: unser Handeln hat direkten Einfluss auf

das Wohlergehen unserer Mitmenschen und unseres Lebensraums. In unserem

Titelseiteninterview sprechen wir mit Prof. Dr. Rainer Grießhammer,

Träger des Deutschen Umweltpreises, über eine engagierte Klimaschutzpolitik,

Zukunftsperspektiven und das Überdenken des eigenen Verhaltens. In zahlreichen

Theater- und Kunstbesprechungen spiegeln sich die große Vielfalt und

beeindruckende Leistung Kulturschaffender wider, denen es in den vergangenen

Monaten gelungen ist, ein kostbares Kulturprogramm inklusive funktionierender

Schutzmaßnahmen zu verwirklichen.

Mit Besorgnis sehen wir einem zweiten Lockdown entgegen und appellieren im

Namen der gesamten Kultur- und Veranstaltungsbranche an die Vernunft des

Einzelnen. Große private Feiern in geschlossenen Räumen, Corona-Partys

und das Missachten von Hygiene- und Schutzmaßnahmen wirken sich direkt

auf die Existenz kultureller Institutionen, freischaffender Künstler*innen und

Journalist*innen, kleinen und mittelständischen Unternehmen aus. Bitte bleiben

Sie solidarisch, vernünftig und vor allem gesund!

Ihr Kultur-Joker-Team

In diesen schweren

Zeiten sind wir dankbar

für jedes Zeichen der

Solidarität; egal ob liebe

Worte oder eine finanzielle

Unterstützung, damit wir unsere Arbeit

fortsetzen können.

Empfänger: Art Media Verlag

IBAN: DE 26 680 5010 1000 2022 512


THEATER KULTUR JOKER 3

The Show must go on

Herbert Fritsch inszeniert die Kammeroper „Mr. Emmet Takes a Walk“ am Theater Freiburg

Am Ende tigern sie alle über

die Bühne. Die Oper ist vorbei,

der Protagonist hat sich

das Leben genommen, aber im

Orchestergraben gibt es wie

im Musical noch eine Zugabe.

Und die vier Solisten kreisen

mit den Hüften und schwingen

die Arme. Auch Dirigent Ektoras

Tartanis legt im Freiburger

Theater zum Schlussapplaus

ein Tänzchen hin. Schließlich

wird Regisseur Herbert Fritsch

aus der Unterbühne hochgefahren,

der mit den Schultern

rollt und gemeinsam mit dem

strahlenden Ensemble groovt.

The Show must go on!

Dass der in den letzten Jahren

sehr gefragte, preisgekrönte

Regisseur an einem

mittelgroßen Haus wie Freiburg

eine Inszenierung vorlegt,

hat mit den durch die Coronapandemie

frei gewordenen

Kapazitäten, aber auch mit der

langen, freundschaftlichen

Verbindung zu Intendant Peter

Carp zu tun. Dieser hatte

ihm am Theater Luzern seine

erste Inszenierung überhaupt

ermöglicht. In Carps Oberhausener

Intendanz entstanden

weitere Arbeiten, bevor Fritsch

von den großen Häusern in Zürich,

Berlin und Hamburg eingeladen

wurde. Bis Ende des

Jahres hat das Theater Freiburg

einen neuen, coronakonformen

Spielplan vorgelegt, Sängerin und zwei Sänger.

braucht auf der Bühne nur eine

der kürzere Stücke mit kleiner Auch das Orchester ist kammermusikalisch

besetzt. Der

Besetzung, die ohne Pause gespielt

werden, auf die Bühne Spaziergang, den Mr. Emmet

bringt. Peter Maxwell Davies’ unternimmt, führt ihn in einen

letzte, gut einstündige Oper Park, in ein Hotelzimmer, auf

„Mr. Emmet Takes A Walk“ einen Berg und in ein Varieté.

aus dem Jahr 2000 mit einem Die Grenzen zwischen Realität

und 10:02 Traum Seite sind 1 fließend. Libretto Anz Kulturjoker20.qxp_Layout von David Pountney 1 07.10.20 Er

mode und geschenke

Staufen

Auf dem Graben 36

Samantha Gaul, Michael Borth und Alexander Kiechle

mode mit niveau

Freiburg Schusterstraße 27

Staufen Hauptstraße 37

begegnet seiner verstorbenen

Mutter und dem Klavierlehrer

seiner Kindheit. Es ist auch ein

Spaziergang ins Innere – in

seine Ängste und seine Selbstzweifel.

Als er über die Hitze

im Hotelzimmer klagt, klärt

ihn der Klempner auf, dass es

nicht an der Heizung läge, sondern

dass die Hitze von innen

käme.

In Freiburg trägt Mr. Emmet

einen braunen Anzug und einen

Seitenscheitel (Kostüme:

Victoria Behr). Er hält sich

fest an seiner verschlissenen

Aktentasche und wirkt zu Beginn

übertrieben gut gelaunt.

Mit seinem leichtgängigen,

dennoch tragfähigen Bariton

macht Michael Borth aus Mr.

Emmet einen nicht unsympathischen

Zeitgenossen, der

vor einem Klavier kniet und

verzückt ein paar Töne klimpert.

Die Oper startet mit

Schleifgeräuschen. Ka (Samantha

Gaul) und Mr. Todd

(Alexander Kiechle) schrubben

die Bühne. Sie sprechen

von einem Zug und viel Blut,

das sie entfernen müssen. Die

swingende, kleinteilige Musik,

die vom Philharmonischen

Orchester Freiburg unter ihrem

1. Kapellmeister Ektoras

Foto: Laura Nicke

Tartanis fein modelliert aus

dem Orchestergraben tönt, bildet

einen hübschen Kontrast

dazu. Samantha Gaul brilliert

als Putzfrau und Showgirl,

als madonnenähnliche Mutter

und Grande Dame mit quecksilbrigem

Sopran und großer

Präsenz. Alexander Kiechle

(Mr. Todd, Sicherheitsbeamter,

1. Dezember 2020 | 19:00 Uhr

Kellner, Klavierlehrer, Gabor)

ist darstellerisch ähnlich wandelbar.

Nur in der Tiefe wird

sein Bass etwas zu dünn.

Herbert Fritsch versucht erst

gar nicht, der offenen, rätselhaften,

von einer Episode zur

nächsten springenden Geschichte

eine Richtung zu geben.

Zarte Verbindungslinien

entstehen durch die Variation

der Kostüme oder die vom

Orchester delikat gestalteten

Zwischenspiele. Fritsch betont

den theatralischen Augenblick.

Den Brüchen der Vorlage fügt

er weitere hinzu, die er genüsslich

zelebrieren lässt. Die

Auftritte von Hartmut Stanke

als Mr. E., der absurde To-

Do-Listen („Die Katze sterilisieren“,

„Zur Maniküre gehen“,

„Meinen dämlichen Hut

tragen“) rezitiert, sind schön

absurde Einschübe. Dass sich

dieser Mr. Emmet am Ende vor

einen Zug werfen wird, kündigt

sich nicht an. Die wenigen

Spannungsverschärfungen wie

die vom Band eingespielten

gehetzten Schritte oder die

scharfen Blechattacken haben

szenisch keine Folgen. Fritsch

bleibt bei dem revuehaften

Grundton, der manches Mal

zu selbstverliebt daherkommt.

Am Ende kreischt der Zug –

und Mr. Emmet hält sich die

Augen zu. Dieser Spaziergang

endet tödlich. Warum? Das erfährt

man in Freiburg nicht.

Weitere Vorstellungen:

14./15. Nov., 18./31. Dez. 2020,

6. Jan. 2021. www.theater.freiburg.de

Georg Rudiger

Bald alles kalt und dunkel hier?

Streitgespräch über die Machbarkeit der Energiewende

Live-Stream aus dem Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (ISE)

Es gibt Tage ohne Wind und Sonne. Wo kommt dann der Strom her,

wenn einmal alle Atom- und Kohlekraftwerke abgeschaltet sind?

Prof. Hans-Martin Henning (Fraunhofer ISE) und Prof. Friedrich

Wagner (Max-Planck- Institut, Schwerpunkt Kernfusion) streiten

über die Machbarkeit der Energiewende.

Anmeldung zu der Veranstaltung: www.freiburger-diskurse.de


4 KULTUR JOKER THEATER Theater

Schublade auf, Schublade zu.

Im Kleinen Haus des Theater

Freiburg mangelt es nicht etwa

grundsätzlich an Türen. Regisseur

Eike Weinreich will uns

zusammen mit Bühnenbildnerin

Milagros Pia Del Pilar Salecker

damit etwas sagen. Denn auf der

Bühne steht eine Art Schrankwandlandschaft,

die mal erklommen

werden kann, mal wie ein

Küchenbüffet aussieht, die aber

aus unzähligen Schubladen besteht.

Und da Weinreichs Inszenierung

eine Orgie an Kostümen

und Requisiten ist, verschwinden

Perücken, Hochzeitskleid,

Häkelumhang, Fatsuit, Lichterketten,

Desinfektionsspray und

Lampions in den Schubladen

und manchmal auch die beiden

Schauspieler selbst. Der Witz von

Samantha Ellis‘ Stück „How to

date a feminst“ besteht also nicht

eigentlich darin, immer wieder

neue Situationen hervorzurufen,

indem jemand vor der Tür steht,

der ganz bestimmt alles sofort ins

Chaos stürzt. Er besteht vielmehr

darin, dass Kate (Laura Friedmann)

und Steve (Moritz Peschke)

nicht eigentlich füreinander geschaffen

sind und sie sich gegenseitig

in so manche Schublade

stecken. Und dass sie eine Weile

brauchen bis sie verstehen, wie

unwichtig es für ihre Liebe ist,

ob Steve als Feminist erzogen

wurde und Kate mit eher konventionellen

Vorstellungen, wie

Männer und Frauen sein sollten.

Haltungen machen den Charakter

Eike Weinreich inszeniert am Theater Freiburg die Komödie

Vor zwei Jahren hatte die Komödie

von Samantha Ellis, die 1975

in London als Tochter irakischjüdischer

Eltern geboren wurde,

in Karlsruhe ihre deutsche Erstaufführung.

Dass sie jetzt während

der Pandemie in vielen Theatern zu

sehen ist, hat durchaus praktische

Gründe. Zwei Darsteller teilen sich

sechs Rollen. Das bringt erheblichen

Mehrwert auf die Bühne,

wenn dort Abstandspflicht herrscht.

„How to date a feminist“ ist zwar

anschlussfähig an so manchen gesellschaftlichen

Diskurs, das Stück

Samstagabend im Werkraum

des Theater Freiburg. Ganz

frisch sind die neuen Corona-

Verordnungen der Stadt Freiburg

und so sitzt man nun mit Mund-

Nasenschutz bei der Premiere

des Tanztheaterstücks „2 Glorreiche

Halunken“ von und mit

Graham und Simão Smith, das

auch den Start des Jungen Theaters

in die neue Spielzeit markiert.

Es ist die „Annäherung an

einen Spielplan“ – so ehrlich wie

charmant betitelt Leiter Michael

Kaiser nämlich das Programm,

das dieses Mal in einem transparenten

Umschlag steckt. Man

fährt auf Sicht bis Jahresende,

hat aber im Falle eines Falles

auch Plan B und C in der Tasche.

Begonnen wird mit der kleinsten

Einheit: der Familie. Sechs

Meter Corona-Abstand zwischen

Tänzern – das braucht es

bei Vater und Sohn nicht, die

eine intensive Probephase im

wochenlangen Lockdown hatten.

Seit über zehn Jahren stehen

Graham und Simão Smith

immer wieder gemeinsam auf

der Bühne, erst 2018 entwickelte

die ganze Familie Pires-Smith

die Performance Family Affairs.

Auch jetzt geht es um Aufbrechen

und Loslassen – aber erst

einmal um Männlichkeit. Der

Einstieg ist witzig: Winnetou-

Sound tönt melodramatisch aus

dem Off, eine kleine Türe in der

Rollwand öffnet sich, Im Türrahmen

lungern, posen, drängeln

und schubsen sich Vater

und Sohn im gleichen Western-

Outfit mit Schiebermützen und

Hosenträgern. Clownerie à la

Väter der Klamotte, wenn einer

dem anderen die Türe vor der

Nase zuschlägt und die Bühne

für sich alleine haben will.

Rivalen – die mit schlenkerndem

Macho-Gang und

Riesenschritten synchron ihre

Bahnen ziehen, kraftvoll beide

und doch mit ganz unterschiedlichen

Körper-Schwerpunkten

und Sprachen: Langgliedrig, geschmeidig,

elegant der großgewachsene,

sehr schlanke Simão,

ausdauernd, präzise und sehr

viel erdiger sein Vater, der den

Sohn mühelos wie ein Kleinkind

schnappt und auf den Arm

nimmt. Die folgende Schlägerei

hat Schmackes und Stummfilm-

Komik: Mehlwolken stoben bei

jedem Hau und Stoß auf, man

wirft sich gegenseitig zu Boden

und rollt dann meterlang. Da

„How to date a feminist“

Moritz Peschke/Laura Friedmann

Eindringlicher Vater-Sohn-Dialog

Mit „2 Glorreiche Halunken“ startet das Junge Theater Freiburg in die neue Spielzeit

gibt es viel Gefühl und Ausdruck

– gebrochen von einer

launigen Mitmach-Choreografie

und einer Diskussion um Klimawandel

und Kohle-Ausstieg.

Die wirkt wie am familiären Küchentisch,

parallel wird aber von

beiden ein dynamischer Synchron-Bewegungsloop

getanzt.

„Es tut mir wahnsinnig leid für

dich und deine Generation“, so

Graham Smith am Ende.

Das ist hier bei aller thematischen

Dringlichkeit auch ein

wenig lapidar – richtig stark

wird die 50-minütige Performance

dann wieder im Tanz.

Mit einem Schlag zerfallen die

zwei Holzklötze auf der Bühne

in viele Scheiben. Erst tanzt

Graham Smith im runden Spots

wie ein Rock-Derwisch bis zur

Erschöpfung, dann balanciert

Simão auf allen Vieren über

den Scheiben-Parcours. Wo es

nicht weitergeht, legt der Vater

eine neue Spur. Wann fängt das

an, das „Busy, Happy?“, fragt

der Sohn bei seinem Solo. Mit

nacktem und bunt tätowiertem

Oberkörper und in ständiger

Bewegung erzählt er auf Englisch

eine berührende Liebesgeschichte.

- Nicht alles packt und

Foto: Rainer Muranyj

genügt aber auch dem derzeitigen

Bedürfnis nach Zerstreuung.

Was macht es mit der Paardynamik,

wenn ein Mann und eine

Frau sich auf einer Kostümparty

treffen? Wo sie in knappsten goldfarbenen

Hotpants Wonderwoman

gibt, was ihrem Chef Ross

zu denken geben sollte, der sie

jüngst mit der Praktikantin betrogen

hat. Steve aber in einem grünen

Wams und mit Strumpfhosen

Robin Hood gibt (Vordenker in

Sachen modernem Steuersystem

und Sozialstaat sowie der Umweltbewegung).

Man verlässt die

Party zusammen, um im nächsten

Fish and Chips-Laden Pommes zu

essen. Wie sollte das gut gehen, er

ist Bäcker, dem seine Knetmaschine

ebenso wie seine Kalkulation

in den Rücken gefahren ist

und der vor allem der Sohn einer

Mutter ist, die mehrere Jahre auf

einem Frauen-Friedens camp in

der Nähe eines militärischen Flugplatzes

gelebt hat und so den dritten

Weltkrieg verhindert hat. Sie

ist mit einem Vater aufgewachsen,

einem jüdischen Geschäftsmann,

auch der Spannungsbogen hängt

mal durch, der Sound ist fast zu

viel, trotzdem ist „2 Glorreiche

Halunken“ ein eindrücklicher,

und sehr offener Vater-Sohn-

Dialog, grandios getanzt. Wie

Simão zu Pandemie-Zeiten in

die Welt ziehen soll und die

Ablösung funktionieren kann,

Im Waldhof 16

79117 Freiburg-Littenweiler

der auch in einem Camp gelebt

hat, nur nicht ganz freiwillig. Die

Trennung von seiner Frau, nach

der Lektüre feministischer Literatur

verbrannte sie ihr Hochzeitskleid

und ging einfach, hat er nie

so richtig überwunden. Dass just

diese beiden auf der Hochzeit

ihrer Kinder, er im Fatsuit, sie

im hässlichen braunen Poncho,

auch erotisch zueinander finden,

spricht für die alte boy meets girl-

Geschichte.

Doch Ellis‘ Figuren haben weniger

Charakter als Haltungen.

Weinreichs Inszenierung überzeugt

dann, wenn sie geradezu

überdreht, wenn sie sich für die

Klamotte nicht zu schade ist.

Dann tragen Friedmann und

Peschke die Kostüme von allen ihrer

drei Figuren übereinander und

auch das Begehren geht durcheinander.

So sehr, dass aus dem Text

nur noch ein unverständliches Gemurmel

wird. Oder gleich Musik.

Weinreich zeigt hier mit Nena

und The Human League eine

überraschende Vorliebe für die

80er Jahre, vor allem jedoch zeigt

Laura Friedmann eine richtig gute

Stimme.

Ernsthafte Diskurse streift dieses

Stück eher. Macht nichts, die

Auseinandersetzung um die richtige

Haltung kann man ja woanders

führen.

Weitere Vorstellung: 8. November,

18 Uhr, Kleines Haus, Theater

Freiburg.

Annette Hoffmann

steht allerdings wie bei Millionen

anderer junger Leute in den

Sternen…

Weitere Aufführungen: 8.11;

15.11. jew. 19 Uhr im Werkraum,

Theater Freiburg. Tickets: www.

theater.freiburg.de

Marion Klötzer

VERANSTALTUNGSPROGAMM Nov. / Dez. 2020

06.11.: Flüsse als Spiegelbild der Gesellschaft - mit Prof. Dr. Andreas Fath

13.11. - 15.11.: Farbpsychologie - mit Hanna Maria Ludwig

16.11.: Neuguinea - mit Bernd Schindler

19.11.: Kernenergie - eine Technik für die Zukunft? Mit Dr. Christoph Pistner

27.11. - 29.11.: Wie viel ist mir genug? Persönlichkeitsbildung - mit Judith Matern

27.11. - 28.11.: Schwarze Löcher - die Schwerkraftmonster des Alls - mit Dr. Martin Federspiel

28.11. - 29.11.: Klimawandel, Globalisierung und Digitalisierung - mit Prof. Dr. Regine Kather

05.12. - 06.12.: Der Nikolaus als „global player“? Mit Prof. Dr. Sabine Wienker-Piepho

09.12.: Schulcoaching für Eltern - mit Lisa Reinheimer

Info und Anmeldung:

www.waldhof-freiburg.de


THEATER KULTUR JOKER 5

Parallelität von privat und öffentlich

Saint-Saëns‘ Oper „Samson et Dalila“ als Politthriller an der Straßburger Oper

Eigentlich ist Samson ein

Held, der nicht nur erfolgreich

mit einem Löwen kämpfte,

sondern auch die verfeindeten

Philister besiegte. Erst

die schöne Dalila erfuhr das

Geheimnis der Unbesiegbarkeit,

nämlich seine volle

Haarpracht. Diese schnitt sie

ihm ab, so dass er seine Stärke

verlor und von den Philistern

besiegt und geblendet wurde.

Im Straßburger Opernhaus

sitzt Samson im Rollstuhl.

Offensichtlich verfügt der Anführer

der Israeliten nicht über

besondere körperliche Kräfte.

Sein Clownsgesicht, das an

den Joker aus Todd Phillips‘

gleichnamigen Kinofilm erinnert,

verstört. Regisseurin

Marie-Eve Signeyrole erzählt

Camille Saint-Saëns‘ dreiaktige

Oper als modernes Politdrama.

Zum langen Eingangschor,

in dem das israelische

Volk seinen Gott anfleht, findet

auf der Bühne ein Straßenkampf

in Zeitlupe statt.

Pflastersteine werden drohend

in die Luft gehalten, Transparente

entrollt. Wegen der Coronavorschriften

musste die

Regisseurin ihre Inszenierung

ändern und den 52-köpfigen

Chor (Leitung: Alessandro Zuppardo)

auf der Galerie postieren.

16 Statisten übernehmen

deren körperliche Präsenz auf

der Drehbühne (Ausstattung:

Fabien Teigné). Zwei Kameras

filmen unablässig das Geschehen

und übertragen die Live-

Bilder auf die quer über die

Bühne gespannte Leinwand.

Die verfeindeten Philister sind

in Signeyroles Deutung Anhänger

einer konservativen

Partei mit ihrem Spitzenkandidaten

Dagon (Alain Weber), im

Libretto der Gott der Philister.

Seinen Wahlkampfchef Abimélech

(Patrick Bolleire) tötet

Samson nicht selbst, sondern

lässt ihn durch aufgepeitschte

Handlanger mit seinem Stock

exekutieren. Der Machtwechsel

ist da. Das rebellische jüdische

Volk hat nun das Sagen.

Sie tragen Clownsmasken. Die

totale Identifikation der Anhänger

mit ihrem Helden ist

Samsons wahre Stärke.

Massimo Giordano singt die

Partie mit großer Strahlkraft,

aber leider auch mit intonatorischen

Eintrübungen und zu

wenig Zwischentönen. Katarina

Bradić ist als Dalila eine

knallharte Businessfrau, die

vor allem mit ihrer voluminösen

Tiefe punktet. Schon in

ihrer ersten, nur in der Höhe

etwas forcierten Arie „Printemps

qui commence“ betört

sie Samson mit ihrem sinnlichen

Mezzo, nachdem das

Orchestre symphonique de

Mulhouse unter der Leitung

von Ariane Matiakh zuvor dem

„Tanz der Priesterinnen“ orientalisches

Kolorit schenkte. Die

französische Dirigentin heizt

mit ihrer dramatischen Lesart

das Geschehen immer wieder

an, ohne dabei die großen

Melodiebögen zu vernachlässigen.

Der Abend braucht ein

wenig, bis die Bilderflut eine

stärkere Fokussierung erhält.

Die permanenten Videos und

die häufig in Gang gesetzte

Drehbühne laufen mitunter

ins Leere. Aber in starken Momenten

zeigen sie bei diesem

Politthriller die Parallelität von

privat und öffentlich.

Klug inszeniert ist der zweite

Akt, wenn Dalila Samson

Foto: Klara Beck

abschminkt – und ihn somit

seiner Stärke, der Gleichheit

mit dem Volk, beraubt. Nun

feiern wieder die Philister ihren

Wahlsieger Dagon. In dieser

modernen, von den Medien

polarisierten Gesellschaft gibt

es nur Freund und Feind. Jede

Schwäche wird gnadenlos bestraft.

Im dritten Akt lädt der

Oberpriester (mit betörendem,

warmem Bariton: Jean-Sébastian

Bou) zum Bankett, um

Dagons Erfolg zu feiern. Samson

muss dem delikat musizierten

Bacchanal, zu dem die

Partygesellschaft ausgelassen

tanzt, beiwohnen und wird

verspottet. Am Ende setzen

die Kellner Clownsmasken

auf und ziehen Pistolen. Erneut

werden die Rollen getauscht.

Die Gewaltspirale dreht sich

weiter.

Weitere Vorstellungen: Mulhouse/La

Filature: 6./8.11.

www.operanationaldurhin.eu

Georg Rudiger


6 KULTUR JOKER Theater

Vogelgezwitscher trifft auf einen

zarten Akkord im Klavier.

Zwei Schlagzeuger beklopfen

behutsam den Konzertflügel

auf der Bühne des Freiburger

E-Werks. Jay Schwartz‘ Kammeroper

Jay Schwartz‘ „Narcissus

& Echo“ (2003/2009)für Sologesang,

Viola, Schlagzeug und

E-Orgel beginnt fließend. Klaus

Simon hat mit seiner Opera Factory

Freiburg das nicht nur wegen

der Kleinstbesetzung coronataugliche

Werk entdeckt. Der

US-amerikanische, in Deutschland

lebende Komponist (Jahrgang

1965) schafft aus einem

begrenzten musikalischen Material

eine Fülle von Emotionen:

Sehnsucht nach Nähe, flüchtige,

selige Momente des Einklangs,

Verzweiflung, Wut und auch

tiefe Einsamkeit bis hin zur Depression.

Themen, die gerade in

Coronazeiten besonders nahe

gehen. Die der Oper zugrunde

liegende Geschichte aus den

„Metamorphosen“ von Ovid ist

schnell erzählt. Die Nymphe

Echo, die wegen eines Fluchs

nur noch die Worte ihres Gegenübers

wiederholen kann, verliebt

sich in Narcissus, der sie aber

nach anfänglichem Werben zurückweist.

Der schöne Jüngling

liebt viel mehr sein Spiegelbild.

Als ihm die Täuschung klar

wird, nimmt er sich das Leben.

Für die Gesangspartie, der einzelne

lateinische, häufig extrem

Olivier Messiaens einzige Oper

„Saint François d‘Assise“ verfolgt

laut Komponist nur das Ziel, „die

fortschreitenden Stadien der Gnade

in der Seele des heiligen Franziskus

zu schildern. Alles, was

keine Farben, keine Wunder, keine

Vögel, keine Frömmigkeit und

keinen Glauben enthielt, habe ich

ausgespart.“ Am Theater Basel

gibt es keine Farben, keine Wunder,

keine Vögel, keine Frömmigkeit

und keinen Glauben. Der neue

Intendant Benedikt von Peter hat

die Geschichte vom Italien des

13. Jahrhunderts in eine düstere

Zukunft verlegt. Márton Ághs

Bühnenbild umfasst den gesamten

Schlicht – und ergreifend

Die Opera Factory Freiburg unter Klaus Simon mit einer

berührenden Premiere von „Narcissus & Echo“ im E-Werk

gedehnte Sätze zugrunde liegen,

hat Jay Schwartz eigentlich einen

Countertenor vorgesehen. In

Freiburg singt Hélène Fauchère

mit ihrem kristallinen, wie an

der Schnur gezogenen Sopran

die mal ganz schlichten, dann

weit ausholenden Linien des

Narcissus, dem Aida-Carmen

Soanea an der Viola als Echo

gegenübergestellt ist. Die musikalische

Annäherung der beiden

unterstützt Regisseur Heiko

Aida Carmen Sonae, Hélène Fauchere Foto: Klaus Simon

Hentschel auch szenisch, indem

die am Anfang ganz hinten im

Zuschauerraum postierte Bratschistin

allmählich näherkommt.

Schon die vom Komponisten

zitierte Opernarie von Antonio

Cesti vereint Gesang und Viola

im engen Dialog – den absteigenden

Passacaglia-Bass spielt

Dirigent Klaus Simon an der

Orgel. Auch körperlich kommen

sich die beiden näher, umkreisen

sich und lehnen sich kniend

Theaterraum. Drei Strommasten

mit schlaffen Kabeln sind Relikte

der Zivilisation. Eine Supermarkt-

Baracke und zerfetzte Plakatwände

erinnern an vergangene Normalität.

Alles ist kaputt und unbehaust.

Selbst die Vögel, von denen so viele

in der Partitur zu hören sind, haben

nicht überlebt, sondern müssen von

Franziskus aus Papier gefaltet werden.

Einige Sitze sind im Parkett

herausgerissen, viele Bereiche mit

Flatterband abgesperrt. Die Isolation

des Publikums, die bereits

Bestandteil der vor zwei Jahren

konzipierten Bühnenkonzeption

war, hat durch die coronabedingten

Auflagen eine neue Bedeutung erhalten.

Szenisch musste deshalb

gar nichts verändert werden. Nur

das Orchester wurde auf ein Drittel

der Besetzung reduziert. Diese reduzierte

Orchesterfassung fertigte

der argentinische Komponist Oscar

Strasnoy innerhalb weniger Monate

an, indem er gerade bei den

Bläsern die Zahl der Instrumente

minimierte und beispielsweise

statt sieben Flöten und Klarinetten

jeweils nur zwei verwendete. Die

instrumentalen Farben dagegen

blieben weitgehend unverändert,

so dass das auf der Bühne postierte

Sinfonieorchester Basel unter der

präzisen Leitung von Clemens

Heil dem vielschichtigen Messiaenschen

Klangkosmos sensibel

nachspüren konnte. Die inklusive

Pause knapp vierstündige Schweizer

Erstaufführung des Werkes

wird so auch zur Uraufführung der

reduzierten Orchesterfassung.

Die Streicher entfalten trotz ihrer

kleinen Besetzung seidigen

Glanz. Die Blechbläser verlieren

nichts von ihrer Schärfe. Der ständige

Wechsel zwischen weichen,

lyrischen und nervösen, scharf

akzentuierten Passagen gelingt

kontrastreich. Regisseur Benedikt

von Peter bricht die allmähliche

innere Erleuchtung des heiligen

Franziskus auf eine freudlose

für einen Moment aneinander,

ehe sich Narcissus zurückzieht

und Aida-Carmen Soanea mit

wilden Arpeggien Echos Verzweiflung

zum Klingen bringt.

Lee Ferguson und Seorim Lee

schaffen am Schlagzeug nicht

nur Verbindungen zwischen

den Szenen durch sanfte Wirbel

oder auch den regelmäßigen

Puls eines Woodblocks, sondern

sind wichtige Impulsgeber und

wie im gewaltigen 5/4-Marsch

Nathan Berg

und spannungsarme Geschichte

im Obdachlosenmilieu herunter.

Selbst der Engel, den Messiaen

musikalisch entrückt, kocht sich

seine Tomatensuppe auf dem Gaskocher.

Zumindest musikalisch

kann Alfheiour Erla Guomundsdóttir

mit ihrem schlackenlosen

Sopran und dem wunderbaren

Legato ein wenig Licht verbreiten.

Nathan Berg ist als heiliger Franziskus

in seinem blutgetränkten

Oberteil (Kostüme: Márton Ágh)

ein echter Schmerzensmann, dem

jedes Lachen aus dem schmutzigen

Gesicht verschwunden ist. Von Peter

erzählt an der Hauptfigur eine

Geschichte des Niedergangs, bis

Franziskus am Ende im Müll verreckt.

Die Wärme, die die Regie

am Ende des ersten Akts auch

Gefühlsverstärker. Regisseur

Heiko Hentschel bezieht sie in

seiner klaren Inszenierung auch

immer wieder szenisch mit ein.

Die ruhigen Schwarz-Weiß-Videos

(Heiko Hentschel und Sébastian

Brohier) von vorbeiziehenden

Landschaften und einer

glitzernden Wasseroberfläche

ersetzen das fehlende Bühnenbild.

Der analog gebaute zweite Akt

beginnt mit sphärischen Klängen

von gestrichenen Gläsern.

Hélène Fauchères Sopran härtet

sich in den dramatischen Ausbrüchen.

Aida-Carmen Soanea

spürt an der Viola Narcissus‘

Spiegelbild nach und schafft mit

den häufigen Glissandi Übergänge.

Am Ende bewegt sich

die auch darstellerisch präsente

Bratschistin mit ruhigen Schritten

zum Klavier, um, sensibel

begleitet von Klaus Simon, Benjamin

Brittens „Lachrymae. Reflections

on a Song of Dowland“

zu interpretieren. Erst am Ende

des Variationswerks erklingt der

Song von John Dowland, mit

dem der Abend auch begann.

„If my complaints could passions

move“ - könnten doch meine

Klagen Dein Verlangen werden.

Ein zartes Lamento über das

Leiden an der Liebe. Schlicht –

und ergreifend!

Georg Rudiger

Keine Farben, keine Wunder, keine Vögel

Der neue Intendant Benedikt von Peter mit einem düsteren „Saint François d‘Assise“ am Theater Basel

Foto: Ingo Höhn

negiert, liegt in Bergs Stimme,

wenn er etwa im sechsten Bild

die im Orchester gespielten Vogelstimmen

beschwört. Die finale

Erlösung findet nur in der Musik

statt durch das vom unsichtbaren,

in der Galerie des Theaterturms

aufgestellten Basler Opernchors

(Chorleitung: Michael Clark) intonierte

Halleluja. Die Mönche sind

in Benedikt von Peters Inszenierung

heruntergekommene Saufbrüder,

die ihre Zeit totschlagen,

Dosenbier trinken und zusammen

abhängen. Am Ende ist Franziskus

tot. Und die Welt bleibt so trostlos,

wie sie war.

Weitere Vorstellungen: 1./6./8.11.

www.theater-basel.ch

Georg Rudiger


theater KULTUR JOKER 7

Die Tänzer*innen der Oldenburger

BallettCompagnie

haben zu Hause trainiert, sie

sind gejoggt, haben online-

Trainings abgehalten und haben

versucht, geistig-seelisch

und körperlich fit zu bleiben.

Es ist ihnen gelungen! Nun,

nach fast 7 langen Monaten

darf die Compagnie von Antoine

Jully auf die Bühne des

Großen Hauses zurückkehren.

Dies allerdings nicht gemeinsam,

sondern nur nacheinander.

Keine Ensembles, keine

Gruppenchoreografien, die sie

sonst mit Verve tanzen: heute

ist jede*r von ihnen ein*e

Solist*in.

Antoine Jully hat eine kluge

Mischung zusammengestellt

aus Soloeinlagen der Ballettklassiker,

Ausschnitten

seiner eigenen Erfolgschoreografien,

neuen Kreationen

sowie eigenen Arbeiten der

Tänzer*innen. Der Abend

spiegelt schlaglichtartig die

Entwicklung des klassischen

Balletts über einen Zeitraum

von 200 Jahren.

Die Choreografien berühren,

unterhalten und präsentieren

vor allem die unbändige

Tanzlust und das profunde

tanztechnische Können der

gesamten Compagnie.

Sie wagen sich an die großen

Solorollen des klassischromantischen

Repertoires aus

den Balletten Coppelia, La

Sylphide, Schwanensee und

viele mehr. Diese Solovariationen

haben es in sich: die

größten Ballerinen haben sie

Ein Feuerwerk des Tanzes

Der Ballettabend „1,5 m“ am Staatstheater Oldenburg

Teele Ude in "Swan at home" von Antoine Jully

getanzt - es ihnen nachzutun,

kein leichtes, sehr wohl aber

ein ambitioniertes, lohnendes

Unterfangen. Welch tänzerischer

Quantensprung nach

der Produktion „Apartment

7A“!

Auch die choreografische

Bandbreite von Antoine Jully

in seinen bisherigen Oldenburger

Jahren wird an diesem

Abend thematisiert. Ausschnitte

aus seinen Balletten

zeigen: „L´Arlésienne“ (dramatisch

hier Vincent Tapia),

„Arépo“(Keiko Oishi und

Francesco Fasano), „Is this

it?“ (Nicol Omezzolli) und

Foto: Stephan Walzl

„Artikulation“ (mit intensiver

Körpersprache: Samory Flury).

Besonders berührend ist

der erste Auftritt der neu engagierten

Tänzerin Lucia You.

Sie tanzt das Schlusssolo aus

„Vanitas“ zum Chanson „Avec

le temps“ von Léo Ferré einsam

und doch mit so feiner

Präsenz.

In neuen Kreationen des

Chefchoreografen tanzen

Keiko Oishi, die eine brilliante,

zeitgenössische Klassik zeigt,

die wunderbare Caetana Silva

Dias in dem Fado-Song „Com

que voz“ und wieder Teele Ude

in einer modernen Interpretation

des berühmten „Sterbenden

Schwans“ zur Musik von Camille

Saint Saëns. Nur eine

weiße Feder ist noch übrig

von dem Schwan, ihr Kostüm:

ein stilisiertes Tutu mit rechts

und links jeweils 1,5 Metern

Länge, das durch einen Draht

im Saum zusammengehalten

wird. Was die Tänzerin damit

tanzt, ja zelebriert, ist eine

wunderbare Abstraktion, ein

moderner Schwan im virtuosen

Kampf mit seinem riesigen

Rock, der ihn einsam werden

lässt und auf Distanz hält: zu

den Menschen, zur Welt. Eine

gelungene Anspielung auf unser

aller Erfahrung mit den

allgegenwärtigen Abstandsregeln.

Zwischendurch immer wieder

eingestreut die Choreografien

der Tänzer*innen: berührend

tanzt Nicol Omezzolli

in eigener Choreografie die

Beklemmungen während des

Lockdowns: ihre Einsamkeit,

ihre Angst um geliebte Menschen

Auch Laura Cristea thematisiert

diese Zeit in ihrem Solo

„Locked down“ mit einer interessanten

Sound Collage ihrer

eigenen Stimme und mit fragilem

Tanz. Nonchalant und

virtuos changiert der flinke

Seu Kim zwischen Klassik

und zeitgenössischem Vokabular

und macht selbstvergessen

seine Exercises mit der

Hand am Portal. - Was aber

Francesco Fasano mit seinen

jugendlichen 20 Jahren in

seiner Choreografie zu „Bébé

Funk“ von Hugues Le Bars

zeigt, ist so frech, frisch, ja

groovig, dass einem das Herz

aufgeht. Gemeinsam mit Teele

Ude, die ihm in Spitzenschuhen

wie ein Zwilling synchron

- und immer auf Abstand! -

folgt, tanzen sich die beiden

den ganzen Corona-Frust aus

dem Leib und sprühen nur so

vor Freude, wieder tanzen zu

dürfen!

Lang anhaltender, dankbarer

Applaus beschließt einen

denkwürdigen Abend, über

den zu berichten eine Freude

war.

Renate Killmann

„(Con)fabulation“

Dates der Tanzkunst

Die „Dance Dates“ bringen ein internationales Tanzprogramm nach Freiburg

Eine internationale Tanzplattform

soll es werden,

ein Festival der unterschiedlichen

Choreograf*innen und

ihrer Produktionen. „Dance

Dates“ bringt Stücke aus

anderen Städten nach Freiburg

und Freiburger Stücke

in andere Städte. Eine „Dating-Plattform“

für zeitgenössischen

Tanz. Vom 5.-8.

November findet dieser Austausch

unterschiedlicher Herangehensweisen

im E-Werk

statt, in Kooperation mit dem

Kulturamt Freiburg und dem

tanznetz | freiburg. Aufführungen,

Vernetzungs- und

Workshopformate bieten ein

buntes Programm für Gäste

und Professionelle.

Die Eröffnung macht „Naked

Love“, eine Produktion

der Freiburger DAGADA

Foto: Lys-Y-Seng

dance company am 5. November,

20 Uhr. Basierend auf

Recherchen und Interviews

zum Thema Liebe ist das

ein getanzter Einblick in die

schwierige wie lohnende Welt

der starken Gefühle. „How to

do a downward facing dog“

am 6. November, 19 Uhr ist

eine Choreografie der Schweizer

Tänzerin und Tanzpädagogin

Johanna Heusser zur

vielgestaltigen Stellung von

Yoga in unserer postmodernen

Welt. Um 20.30 Uhr folgt

an diesem Abend „The Great

Beauty“, eine poetische Hommage

an die Vielfalt des Lebens

von Ewelina Kotwa und

Belinda Winkelmann. Ein

ästhetisch radikalreduzierter

Blick auf die Beziehung von

Mensch und Erde.

„(Con)fabulation“, eine

Tanzinstallation von La Trottier

Dance nimmt sich den

sonderbaren menschlichen

Begegnungen zur Zeit der

Epidemie an. Am 7. November,

19 Uhr und am 8. November,

15 und 17 Uhr kommen

die Zuschauer*innen auf eine

Bühne mit vier Plexiglas-

Kuben, in denen die Tänzerinnen

auf Kontaktaufnahme

warten. Eine Begegnung zwischen

Nähe und Virtualität.

Die bekannte Freiburger Tänzerin

Emi Miyoshi kommt

für „Depth of Field“ am 7.

November, 20.30 Uhr zu den

Autohaus

Heinz Santo GmbH

Autorisierter

Mercedes-Benz

Service und

Vermittlung

Wilhelmstraße 3a

79098 Freiburg

Tel. 0761 38833-0

www.auto-freiburg.de

Wann

sehen wir uns?

„Dance Dates“. Fernöstliche

und westliche Ästhetik vereinigen

sich im körperstark

ausgedrückten ewigen Kreislauf

des Lebens. Diskussionsstark

ist schließlich das kulturpolitische

Podium „Tanz

fördern!“ am 8. November,

11 Uhr.

Weitere Informationen und

Tickets: www.ewerk-freiburg.

de

Auto

Santo GmbH

Autorisierter

KIA Vertriebsund

Service

Partner

Zinkmattenstraße 20

79108 Freiburg

Tel. 0761 504700

www.auto-freiburg.de


8 KULTUR JOKER Theater

Eines der schönsten Lustspiele

deutscher Sprache verdankt

sich einem Wettbewerb,

dessen Einsendefrist der Autor

verpasste. Die Uraufführung

von „Leonce und Lena“ erlebte

Georg Büchner nicht. Sie fand

erst 1895 stand, Büchner war

bereits 1837 an Typhus gestorben.

Hätte er die Geschichte

der Nebenumstände dieses

Dramas geschrieben, wären sie

anders ausgefallen. Dann hätte

er vermutlich gewonnen, doch

das Preisgeld wäre gestohlen

worden oder er hätte sich mit

dem Geld verspekuliert. „Leonce

und Lena“ ist ein Stück

voller Finten. Die Schlimmste

und Beste ist, dass ein Paar, das

von seinen Eltern füreinander

bestimmt ist, vor der Hochzeit

flieht, sich zufällig trifft und

sich unsterblich ineinander

verliebt. Und mit der Hochzeit,

mit der es das Establishment

zu übertölpeln glaubt, seine

eigentliche Bestimmung erfüllt.

Kann man sich zugestehen,

unter diesen Bedingungen

glücklich zu werden? Die Finten

finden sich aber auch in den

raffiniert-witzigen Sentenzen,

die voller Paradoxien sind. Das

Schöne ist auch, Büchners Humor

braucht einen Widerpart,

er schraubt sich erst im Dialog

in seine eigentliche Höhe.

Selbstoptimierung bis zum

Gefühls-Zombie, Ausbeutung

und Zerstörung von Natur und

Mitmenschen– und das alles

unter dem kapitalistischen

Credo von Leistung und Erfolg:

Neben anderen literaturwissenschaftlichen

Interpretationen

ist Wilhelm Hauffs

1827 erstmals veröffentlichtes

Kunstmärchen „Das Kalte

Avatare im Liebesglück

„Leonce und Lena“ von Georg Büchner am Theater im Marienbad

Christoph Müller, Nadine Werner und Thönes Benedikt

Es ist so naheliegend wie ambitioniert,

Büchners Stück auf

den Spielplan eines Kinderund

Jugendtheaters zu setzen.

Denn Leonce und Lena sind

jung wie der Frühling, tragen

aber den Winter im Herzen.

Und weil die „heutige Jugend“

nicht nur einen Ennui an der

Welt spürt, die ihr überlassen

wird, sondern auch konkrete

Forderungen stellt, hat Regisseur

Sascha Flocken ihr den

revolutionären Büchner zur

Seite gestellt, der den Palästen

den Krieg erklärt. Der Witz in

„Leonce und Lena“ ist ja nicht

Bilder, Klischees, Fantasien

„Das kalte Herz“ nach Wilhelm Hauff im Theater Freiburg

Herz“ vor allem eine Geschichte

über Strukturwandel

und Industrialisierung samt

ihren Chancen und Gefahren.

Das könnte absehbar wie ein

Berthold Brecht und ziemlich

moralisch werden, aber Hauff

macht daraus eine Fantasy-

Odyssee mit schillerndem Anti-Helden,

Zauberei und einer

dringlichen Frage: Wozu nützt

allein ein selbstbezüglicher,

er macht sich über die deutsche

Kleinstaaterei lustig, den

Reformstau und dass man all

das schön reden konnte. Lena

Drieschner fläzt sich auf der

Bühne des Theater im Marienbad,

die durch eine torähnliche

Konstruktion bestimmt

ist. Alles ist mit metallisch

schimmernder Folie ausgekleidet

(Ausstattung: Jens Dreske).

Der perfekte Hintergrund für

Selfies. Auf den beiden Projektionsflächen

sind Selbstporträts

mit leidlich witzigen

Filtern zu sehen, dann lässt sie

eigentlich so ein dummes Herz

mit all seinen Gefühlen, Ängsten

und Sorgen? Wäre das

Leben ohne nicht viel leichter?

Toller Stoff also auch für junge

Leute, deren heißes Herz oft

so wenig in unsere Welt passen

will. Jetzt feierte die Uraufführung

des gleichnamigen

Musiktheaterstückes unter der

Regie von Michael Schachermaier

(Bühnenfassung für das

Theater Hof von Reinhardt

Frieseoch) im Großen Haus des

Theater Freiburg rauschende

Premiere – soweit ein paar verstreute

Zuschauer*innen mit

Mundschutz ihre Begeisterung

rauschen lassen können. Aber

Corona ist da schnell vergessen:

Eindrücklich und berührend

- diese Inszenierung ist

ein bildermächtiges Geschenk

in kargen Zeiten, das man sich

nicht entgehen lassen sollte!

Zumal Exil46 (Friederike

Hess-Gagnon, Tilmann Collmer,

Dina Fortuna Bollon und

Timo Stegmüller) richtig coole

Musik dazu macht.

Denn nach etwas Anlauf

stimmt hier alles, wird man

eingesaugt in diese rustikalmagische

Schwarzwald-Welt:

Die mal rauhen, mal bittersüßen

Songs von Martin Jaques,

dem Frontmann der britischen

Foto: MINZ&KUNST

Kultband Tiger Lillies, passen

in ihrem düsteren Jahrmarktstil

kongenial zum fantastischen

Bühnenbild von

Volker Hintermeier, der für

die Drehbühne nicht nur das

Gasthaus „ALTES ERZ“ wie

eine pralle Europa-Park-Kulisse

entworfen hat, sondern

auch einen Tentakel-Krallen-

Wald aus riesigen, verkohlten

Tannen-Ästen, die zum

eisernen Gefängnis mutieren.

Mit Gazevorhängen und einer

extremen Licht-und Schattenführung

(Mario Bubic) wird

daraus ein bewegtes Tableau

aus Traumszenen in Schwarz,

Rot, Weiß. Grün findet sich

da nur in den eher klassischen

Kostümen von Su Bühler, die

dem Glasmännchen eine Koboldmütze

aufsetzt und den

Holländer-Michel in Frackmantel

und Zylinder steckt.

Bilder, Klischees, Fantasien –

die Figuren werden zu Allegorien,

der Wald zum mächtigen,

aber schon verletzten System.

Mittendrin sitzt der arme

Köhlersohn Peter Munk (wandelbar:

Thieß Brammer) allein

an seinem Meiler: Rußgeschwärzt

und verachtet. Denn

während die Glasbläser und

Holzfäller gute Geschäfte machen,

stirbt seine Zunft gerade

einen Gummiball aufprallen,

macht Liegestützen und sinkt

erschöpft zusammen. Mit Lena

Drieschner und Julia Schulze

mussten gleich zwei Umbesetzungen

vorgenommen werden.

Drieschner ist kein bloßer Ersatz

für Nadine Werner, es ist

ein Gewinn, sie als Leonce den

umfangreichsten Part sprechen

zu hören. Ihr melancholisches

Aufbegehren passt perfekt in

Flockens Inszenierung. Benedikt

Thönes übernimmt in

schillernd bunten Hosen Lena,

es ist ein Rollentausch, der

ganz selbstverständlich daherkommt.

Christoph Müller gibt

den lernfähigen Hofmeister,

der seine Gunst der Stunde erkennt,

während Julia Schulze

als Gouvernante seine politisch

gesinnte Gegenspielerin ist.

Und Daniela Mohr spielt den

König, der nun ein virtuelles

Volk zu leiten hat.

Flocken findet eine sehr zeitgenössische

Ästhetik. Rosetta

wird virtuell zugeschaltet, hat

dann aber schnell die Faxen

ihres halbherzigen Liebhabers

dicke und verlässt den Chat.

Die Liebenden jedoch könnten

sich an ihren Sneakern erkennen,

tun dies jedoch immer

noch an der Sprache und den

Gefühlen. Als sie verheiratet

werden sollen, ploppen anstatt

der veralteten Spieldosenfiguren

Avatare auf, die was Gesundheit,

Gehorsam und Moral

angeht, mit vier Sternchen bewertet

werden. Die Liebe geht

dann gegen unendlich. Was

Sascha Flockens Inszenierung

so besonders macht, ist, dass er

Büchners Sprache für zumutbar

hält. Man kann hier nur

hoffen, dass die Inszenierung

auch ihr junges Publikum erreicht.

Denn sie ist sehenswert

und nimmt Publikum und Text

gleichermaßen ernst.

Annette Hoffmann

aus. Dabei will er doch nur tanzen

mit Lisbeth (tolle Stimme,

tolles Spiel: Gioia Osthoff),

aber dazu hat er weder Geld

noch eine saubere Hose. Gegen

Traum-Bräutigam Jakob

(Musical-Star: Tim Al-Windawe)

kann er einpacken. „The

Grass is always greener on

the other Side“, singt der Chor

ironisch dazu (musikalische

Leitung: Johannes Knapp, Nikolaus

Renke). Das wird wie

alle Songs übertitelt und wäre

auf Deutsch wirkungsvoller,

zumal das Englisch manchmal

grottig klingt. Jedenfalls

geht Peter auf Anraten seiner

Mutter (Anja Schweitzer) zum

Glasmännlein (Inga Schäfer,

Gänsehaut-Mezzosopran) und

wünscht sich törichtes Zeug,

weswegen er auch scheitert

und geradewegs dem Holländer-Michel

(auch Wirt und

Priester: Henry Meyer) in die

Krallen stolpert. Und schwups

wird aus dem dreckigen

Habenichts ein Gewinner –

mit einem Herz aus Stein und

einem Leben ohne Liebe..

Gibt´s ein Happy End?

Weitere Termine 7.11., 19.30

Uhr; 8.11., 15 Uhr. Ab 12 Jahren.

Weitere Infos: www.theater.freiburg.de

Marion Klötzer


Das Nichts zieht ein

Theater/KUNST KULTUR JOKER 9

Obgleich Florian Zellers Stück

„Vater“ 2012 uraufgeführt wurde,

ist es nicht das Schlechteste,

es in diesem Jahr zu sehen. Denn

die Erfahrung, dass Sicherheiten

schwinden und sich Dinge in

einer Weise verändern, die man

nicht für möglich gehalten hätte,

ist eine gute Übung darin,

wie sich Demenz anfühlen mag.

Sozusagen von innen. „Vater“

beschreibt, wie ein alter Mann

langsam in eine eigene Wirklichkeit

abdriftet. Das klingt

versöhnlich, irgendwie tröstlich.

Nach gut eineinhalb Stunden

glaubt man das nicht mehr. Und

nur weil Perfidie besser auszuhalten

wäre als der Verlust des

Ichs, glaubt man einen Moment,

alles könnte ein Komplott der

Tochter und ihres Freunds sein,

sich endlich Andrés Wohnung in

Paris unter den Nagel zu reißen.

Das ist natürlich Quatsch. In Andrés

schlechtesten Momenten,

gelingt es Stefan Viering so etwas

wie Panik zu erzeugen.

In Hans Poeschls Inszenierung,

die die Außenspielstätte

einweiht, markieren Regalwände

und Backsteinwände den

Lebensraum des ehemaligen Ingenieurs.

Modernistische Stühle

zeigen, wer er mal war. Akten,

Katzenbilder, Kerzen, ein Globus

sind neben den Büchern auf

das weiße Blatt mit schwarzen

Linien gezeichnet. Man muss

sich das vergangene Leben

als gelungen vorstellen. Jetzt

ist jedoch alles im Alarmzustand.

„Was ist passiert?“, fragt

die Tochter (Regine Effinger).

„Nichts“, antwortet beschwich-

Das Wallgraben

Theater weiht seine

Corona-Außenspielstätte

mit einer sehenswerten

Inszenierung ein

Stefan Viering als Vater Foto: Wallgraben Theater

tigend der Vater. Doch die Rollen

haben ja längst gewechselt.

Der Vater vergisst, dass seine

Lieblingstochter bei einem Unfall

ums Leben kam. Nun muss

er sich mit der anderen, der mit

der besorgten Sicht auf die Welt

begnügen. Und sie hält mühsam

alles aufrecht, sich selbst, die

Haare streng nach hinten gebunden,

rote Strickjacke, schwarze

Hose. Man ist sich schließlich

etwas schuldig. Doch alle bis

auf den Vater wissen, so geht es

nicht weiter. Und dass er seiner

Tochter vermittelt, lediglich die

schlechtere Wahl zu sein, macht

es für Anna nicht besser, zudem

die Krankheit das eigene Leben

verdammt eng werden lässt.

Die Innensicht stellt sich dann

so dar: da wechselt die Tochter

die Gestalt (Sybille Denker),

nur die Kleidung ist beinahe

identisch und die Stellwände

verändern sich, der Raum wird

kleiner, André stößt an Wände.

Und dann sind da noch die

Partner (Peter Haug-Lamersdorf/Christian

Theil), der eine

verständnisvoller, der andere

kompromissloser. Hans Poeschl

hält sich an die vom Autor vorgesehene

Doppelbesetzungen,

die wesentlich dazu beitragen,

dass man die zunehmende Verzweiflung

des alten Mannes

mitfühlt. Stefan Viering, der

seit 50 Jahren auf der Bühne

steht, lässt allmählich Risse in

die Fassade Andrés sickern. Er

zeigt den Undank, der mit der

Krankheit einher geht und die

kaum mehr erwarteten Höhen

als die junge Hilfe Laura (Katharina

Rauenbusch) das erste

Mal vorbeischaut. Es ist ein Kabinettstückchen

mit viel reifem

Charme, das auch etwas von anderen

möglichen Lebenswegen

erzählt. Statt einschüchternder

Ingenieurkenntnisse die Freude,

andere mit Kunststückchen zu

unterhalten.

Florian Zeller hat klug beobachtet

und Hans Poeschl dies

mit viel Vertrauen in das gut

aufgelegte Ensemble umgesetzt.

Angehörige werden sich hier in

vielem wiederfinden, allen anderen

gibt es einen Einblick in eine

fremde und doch so nahe Welt.

Das Wallgraben Theater hat

nicht nur mit der Stückauswahl

ein Händchen bewiesen, es profitiert

auch von den Erfahrungen

mit früheren Außenspielstätten.

Es hat aus den gegebenen Umständen

viel gemacht.

Weitere Vorstellungen: Bis 29.

November, außer montags. Wallgraben

Südwest, Munzingerstr.

2, Freiburg.

Annette Hoffmann

„Offensichtlich“: trotz allem ein Erfolg Künstler-Ateliers gut besucht

Am 17./18. Oktober fanden

die turnusgemäß in jedem

zweiten Jahr veranstalteten

„Offenen Ateliers“ in Freiburg

statt – der Kultur Joker ist Medienpartner.

Die berechtigte

Frage blieb diesmal, ob das

Angebot angesichts der Pandemie

vom Publikum wahrgenommen

wurde. Wir waren

vor Ort und fragten nach.

Um 17 Uhr am Samstag, also

schon kurz vor Ende, traf ich

eine zufriedene Beatrice Adler,

die Trägerin des Reinhold

Schneider-Förderpreises 2010

und Absolventin der (seinerzeit

noch existierenden) Karlsruher

Akademie-Außenstelle

in Freiburg. Ich war für einige

Minuten allein in ihrem eher

abseitig gelegenen Einzelatelier

in der Fabrikstraße am

Ostrand des Ganter-Areals.

Es hat tagsüber viel Besuch

gegeben, sagt Adler, und tatsächlich

kommen gerade schon

die nächsten Gäste. Wenig später

fand ich mich bei Konrad

Wallmeier, dem Lichtkünstler,

in seiner Wiehremer Werkstatt

in der Konradstraße ein. Hier

war noch richtig Betrieb, so

dass Wallmeier pausenlos Führungen

geben konnte.

Michael Ott, Vorstand des

Veranstalters BBK-Südbaden,

zieht die offizielle Bilanz: „Es

waren einige Events geplant

und verschiedene Begleit-

Touren, die mussten ausfallen:

schade. Trotzdem hat sich die

Arbeit gelohnt.So groß war

die Beteiligung noch nie!“

Tatsächlich nahmen etwa 200

Künstler*innen teil – und

freuten sich über die Beachtung

ihrer Werke. Ein Beispiel:

Kirti Ingerfurth meldet

im Nachgang euphorisch aus

dem gemeinschaftlichen „Atelier

im Hinterhof“ in der Oberwiehre:

„Es war ein toller Tag;

von 14.30 bis 18.30 Uhr ging

die Post ab; bei uns viele, viele

Besucher.“ Also wünscht man

sich für die Zukunft auch eine

entsprechend angemessene Beachtung

der Bildenden Kunst

in der Stadtpolitik: zusätzliche

Atelierräume sind der vordringliche

Bedarf. Das erhofft

sich auch der BBK-Südbaden.

Martin Flashar

Richtigstellung:

Der Bildnachweis zum Text „Bis sich die Bühne

wieder mit Leben füllt…“ aus dem Oktober-Joker

ist leider inkorrekt. Tatsächlich ist das Bild, auf dem

man die Tänzer*innen Hélène Bouchet und Jacobo

Bellussi sieht, von Kiran West, seinerseits Hausfotograf

des John Neumeier Hamburg-Ballett.

SHOPPING-WEEK

21.11. - 28.11.2020

W W W . W E R B E G E M E I N S C H A F T - W A L D K I R C H . D E


10 KULTUR JOKER vision 2025

Bischoffs Hände

Öffentliche Kunst im entschleunigten Blick

Walter Schelenz,

Erzherzog

Albrecht-Plakette,

1957

Roland Bischoff, Türgriffe an der Universitätskirche, Bronze, ca. 1956 / 57

alle Fotos: M. Flashar

Nikolaus Röslmeir,

Relief am Rathaus-

Anbau, 1962

Wer kennt Roland Bischoff?

Die Freiburger vielleicht schon.

Aber darüber hinaus ist er als

Künstler wenig geläufig. Das

mag der Grund sein, weshalb

auch die Tagespresse (anders

als zuletzt bei Eberhard Brügel

und Jürgen Giersch zu deren

80. Geburtstagen im Laufe

dieses Jahres) von Bischoff nur

selten Notiz nahm. Er lebt im

mittlerweile 87. Lebensjahr gemeinsam

mit seiner Frau Oda

in Freiburg, beide sind weiterhin

künstlerisch aktiv. Bis

2006 betrieben die Bischoffs in

Lahr ein Atelier, das auch als

Veranstaltungsort und Galerie

diente: Publikum und Künstler

der gesamten Region haben

das geschätzt. Roland Bischoff

absolvierte sein Studium seit

1954 an der Karlsruher Akademie,

zu den Lehrern zählten

Wilhelm Schnarrenberger und

HAP Grieshaber, dort schloss

er auch Freundschaft mit dem

zwei Jahre älteren Kommilitonen

Peter Dreher. 1957 bekam

er den „Akademiepreis für Malerei“.

1962 erhielt er eine Stelle

als Kunstlehrer am Lahrer Max-

Planck-Gymnasium – das war

der gesicherte Lebensunterhalt.

Bis heute zeichnet und malt Bischoff,

vorrangig Landschaften;

während seiner Schullaufbahn

publizierte er in den 1990er Jahren

mehrere kunstpädagogische

Lehrbücher unter dem Titel

„Grundsteine Kunst“.

Das Jahr der Pandemie, des

Nachdenkens und vielleicht

auch langsameren und genaueren

Hinschauens lenkt den

Blick auf Roland Bischoffs wohl

einzige Arbeit im öffentlichen

Raum: die bronzenen Türgriffe

am Portal der Freiburger Universitätskirche

in der Bertoldstraße.

Wie kam es dazu? Bischoff

erinnert sich: „Das Uni-

Bauamt erkundigte sich nach

jungen Studenten an der Karlsruher

Akademie“, „vorgegeben

war das Thema: sich nach oben

öffnende Hände“. Der Architekt

Horst Linde, der damals in verschiedenen

Ämtern eine wesentliche

Rolle im Zuge des Freiburger

Wiederaufbaus spielte, war

als Leiter des Bauamts, „bei

der ersten Besprechung dabei“,

ebenso der Theologe Bernhard

Welte, 1955/56 Rektor der Universität.

Bischoffs erster Entwurf

wurde abgelehnt: er findet

noch den Fahrtkostenbeleg nach

Karlsruhe in seinen Unterlagen.

Denn da hatte er, in der Kunstgeschichte

suchend, eine eher

abstrakte Version, an Vorlagen

von Henri Matisse orientiert,

gewählt. Im zweiten Schritt

dann klappte es: Bischoff

nahm die eigenen Hände zum

Vorbild.

Diebstahl und falsche Zuschreibung

Zwei Kuriosa verbinden sich

mit der feinsinnigen Arbeit von

Roland Bischoff. In den 1990er

Jahren wurde der rechte Griff

am Portal demontiert und gestohlen

– der Fall wurde niemals

aufgeklärt; am Ort hat

man das fehlende Stück durch

Abguss des Pendants ersetzt.

Und zu Beginn des Jahres 2020

erschien ein neuer Führer über

die Freiburger Universitätskirche,

aus der Feder von Hans-

Otto Mühleisen. Kompetent

in allen Facetten. Aber die Autorschaft

der Türgriffe kannte

auch Mühleisen nicht, im Archiv

des Uni-Bauamts gab es

keine Dokumentation mehr, so

dass er die Arbeit falsch einem

Freiburger Goldschmied zuschrieb.

Schelenz und der Erzherzog

Beim langsamen Rundgang

durch die City fällt auch Walter

Schelenz (1903–1987) ins

Auge: Gemeint ist nicht seine

bedeutende Skulptur des

Mahnmals für die Opfer des

Nazi-Regimes von 1975, die

jetzt kürzlich erst – mit gutem

Sinn – an den Anfang der Rathausgasse

versetzt wurde, dort

wo bald dann das NS-Doku-

Zentrum der Stadt Freiburg

entstehen soll. Nein, Schelenz

hinterließ auch bescheidenere

Spuren: zur Erinnerung an den

Universitätsgründer, den Vorderösterreicher

Erzherzog Albrecht

VI., modellierte er beim

500-jährigen Jubiläum 1957 an

der Außenseite der Mauer zur

Alten Universität, jenem Hof,

wo sich im Innern das bedeutende

Wandmosaik von Julius

Bissier und Richard Bampi

von 1956 befindet, ein Bildnis

desselben im Relief. Da ist aktuell

alles im Umbau. Hoffentlich

wird es restauratorisch gut

gehen, auch die beschädigte

Schelenz-Arbeit bedarf einer

Aufbesserung.

Röslmeir: Plakette am Rathaus

Wer am Freiburger Rathaus

entlang geht, sieht am Anbau

Ecke Merian- und Gauchstraße

ein Relief des Bildhauers Nikolaus

Röslmeir (1901–1977).

Es zeigt Ratsherren und Stadtschreiber

und stammt aus dem

Jahr 1962. Röslmeir war in die

Kunst der Nazi-Zeit verstrickt.

Berüchtigt sind seine „Hitlerjungen“

die er, als „Pfadfinder“

betitelt, 1936 für den Möslepark

entwarf. Nach dem Krieg wandelte

sich sein Stil. Der Neue

Bertoldsbrunnen (1965) gibt

davon Zeugnis. Ebenso das

Alterswerk des „Prometheus“

auf dem Hof der Weiherhof-

Schulen (postum: 1980), das

seit Jahren dort leider stiefmütterlich

behandelt wird. So

endet der sehr unterschiedliche

Corona-Rundgang.

Martin Flashar


KUNST KULTUR JOKER 11

Mensch und Tier verbindet eine

lange, facettenreiche Geschichte.

Eigentlich höchste Zeit, sie in einer

Ausstellung einmal von vielen

unterschiedlichen Seiten zu

beleuchten, dachten sich die wissenschaftlichen

Volontär*innen

des Badischen Landesmuseums

Karlsruhe. Auf 120 Quadratmetern

haben die insgesamt 13

Volontärinnen und Volontäre innerhalb

von zwei Jahren eine witzige

und zugleich sehr erhellende

Schau zusammengestellt. „Humanimal.

Das Tier und wir“ lädt bis

zum 14. Februar 2021 dazu ein,

sich Gedanken über unseren Umgang

mit unseren Mitgeschöpfen

zu machen.

Symbol und Sympathieträger

der Ausstellung ist eine goldene

Winkekatze. Wir kennen sie aus

asiatischen Restaurants, wo sie

neben der Kasse thront und für

gute Umsätze sorgen soll. Im

Karlsruher Schloss erfährt man

den kulturellen Hintergrund der

aus Japan stammenden Winkekatze.

Für sie gibt es eine eigene

Gottheit, die Göttin der Gnade

Kannon, einen eigenen Tempel

und eine eigene Katzenrasse,

die Japanese Bobtail. Aber stellt

die Zucht einer Katzenrasse mit

Stummelschwanz nicht bereits

eine Qualzucht dar? Auf das Thema

Qualzucht verweisen auch die

Geliebt, gejagt, gegessen

„Humanimal. Das Tier und wir“ – eine Ausstellung im Schloss Karlsruhe

historischen Porzellan-Möpse.

Und schon hat die Ausstellung

ihr Ziel erreicht, Besucher*innen

zum Nachdenken zu bringen.

In „Humanimal“ geht es nicht

darum, besonders wertvolle Preziosen

zu zeigen. Die Schau vermittelt

eine ganze Reihe von Denkanstößen,

angeregt durch Objekte,

die sonst niemals den Weg in eine

Museumsvitrine gefunden hätten.

Zwei Pudelmützen zum Beispiel,

beide mit einem Fellbommel. Der

eine ist aus echtem Pelz, der andere

künstlich. Wie man das eine

vom anderen unterscheidet, erklärt

die dazu gehörende Hands

on-Station. Soll heißen: hier wird

das Anfassen und Befühlen ausdrücklich

gewünscht.

Das gilt natürlich nicht für alle

Exponate. Da reicht die Bandbreite

von modernen technischen

„Haustieren“ wie den fünf fluffigen

Furbys aus Privatbesitz bis

zu antiken ägyptischen Spitzmaussärgen.

Die alten Ägypter

haben tatsächlich Spitzmäuse

mumifiziert, vielleicht als Opfergaben

für den falkenköpfigen Gott

Horus. Tiere wurden in der Antike

generell oft geopfert. Arme,

die sich das nicht leisten konnten,

griffen auf getöpferte Ferkel

zurück, von denen zwei zu sehen

sind.

Tiere nehmen ganz unterschiedliche

Rollen ein. Manche werden

von uns als Nutztiere betrachtet

und gehalten, dafür steht in der

Ausstellung ein Ochsenjoch. Andere

waren und sind Statussymbole

wie das Pferd. Eine absolute

Rarität stellt der antike Pferdebrustpanzer

dar, der in einem

süditalienischen Grab gefunden

wurde. In der Mitte wurde aus

dem Metall das Gesicht der Medusa

herausgearbeitet, das Unglück

vom Pferd abwenden sollte. Viele

Jahrhunderte später, nämlich im

19. Jahrhundert, hat ein Pferdebesitzer

sein Tier auf einer Votivtafel

porträtieren lassen und damit den

heiligen Leonhard um Beistand

für das Pferd gebeten.

Die einen Tiere werden geschützt,

die anderen bejagt. Die

einen Tiere werden geliebt, die anderen

gegessen. Die Ambivalenz

im Verhältnis zwischen Mensch

und Tier kommt am besten in dem

Hamburger des Künstlers Jürgen

Blick in die

Ausstellung

Foto: Badisches Landesmuseum,

Uli Deck

Zimmermann zum Ausdruck.

Zwischen den übergroßen Brötchenscheiben

steckt ein weißes

Reh. Die Frage, die sich aufdrängt,

lautet: würden wir Bambi essen?

Im Lauf der Geschichte hat

sich manches gewandelt. Vieles

geht auf den seit Beginn des 20.

Jahrhunderts in Westeuropa entstandenen

Tierschutz zurück, was

sich in historischen Tierschutzfibeln

nachlesen lässt. Auf kleinem

Raum gelang den Volontär*innen

eine anregende Ausstellung zu

einem Thema, das die Menschheit

von der Steinzeit bis Heute

bewegt: Das Tier und wir.

„Humanimal. Das Tier und

wir“, Badisches Landesmuseum

Karlsruhe. Bis 14. Februar 2021.

Nike Luber

17. OKTOBER 2020 — 28. FEBRUAR 2021

MALEREI 1946 – 2019

SOULAGES

Pierre Soulages, Peinture 390 × 130 cm, 10 août 2019 (Detail). Acryl auf Leinwand. Privatsammlung © VG Bild-Kunst, Bonn 2020; Foto: Vincent Cunillère

200928_MFB_BB_SOULAGES_Anzeige_Kulturjoker_Freiburg_230x160mm_RZ.indd 1 28.09.20 15:09


12 KULTUR JOKER KUNST

Gefühlsecht

Das Museum für Neue Kunst sucht die

Liebe in der Gegenwart

Die „Familienporträts“ von

Maria Mavropoulou setzen

gleich am Anfang des Ausstellungsparcours

die Atmosphäre

von „Modern Love (or Love in

the Age of Cold Intimacies)“.

Es sind Interieurs, die lediglich

von Smartphones, Tablets

und Laptops beleuchtet werden.

Ganz selbstverständlich

liegen sie neben Wasser- und

Weingläsern, Suppenschüssel

und Teller. Mehr sieht man

auch kaum, der Rest, versinkt

im Schwarz. Und natürlich

sind diese Fotografien menschenleer.

Es scheint als ob

die Geräte ihre eigene Familie

gegründet hätten. Die Art der

Intimität ist zweifellos recht

kühl.

Kuratorin Katerina Gregos

hat den Untertitel ihrer

Ausstellung Eva Illouz‘ Buch

„Gefühle in Zeiten des Kapitalismus“

entlehnt (im Original:

Cold Intimicies). Ganz stimmt

es also nicht, dass die Liebe im

zeitgenössischen theoretischen

Diskurs, wie sie in ihrem einleitenden

Aufsatz anführt, keine

Rolle spielt. Die Ausstellung ist

in Kooperation mit der Kunsthalle

Tallinn und dem Festival

IMPAKT, das in Utrecht stattfindet,

entstanden. Gregos, die

in Brüssel lebt, hat 2015 den

belgischen Pavillon auf der Biennale

von Venedig kuratiert,

vor zwei Jahren war sie für

die erste Riga-Biennale verantwortlich.

Das erklärt nicht

unbedingt eine ausgesprochen

technikaffine Werkauswahl,

Hannah Anbert Toticki: Touch Screen Protection Rings, Silver version, 2019 Foto: Toticki Studio

die vor allem den Ausstellungstitel

bestätigt. Viele

der Arbeiten, die in Freiburg

jetzt gezeigt werden,

thematisieren oder laufen

auf jenen Medien, die die

Schau für die Gefühlskälte

verantwortlich macht. Das

bedingt eine große Ähnlichkeit,

so dass man sich beim

Verlassen einen Moment

wundert, dass man Werke

von 16 Künstler*innen gesehen

hat. Die Ästhetik ist

leicht unterkühlt, clean, perfektionistisch.

Viel ist von

Befreiung und Erlösung die

Rede, auch wenn man sich

fragt, von welchen Körpern

und welchen Zwängen.

Laura Cemin bietet in ihrem

„4-minute warm up“

eine Art Tutorial, wie man

sich in dieser Welt gut alleine

einrichten kann. Die

Protagonistin dieses Videos

trägt erst eine Creme aufs Gesicht

auf, die die Haut erwärmt,

macht dann ein kurzes Workout,

misst ihre Körperwerte

bevor sie sich ins Bett legt. Die

fehlende Nähe eines Partners

wird durch eine Heizdecke sublimiert.

Und selbstverständlich

sieht die Wohnung der jungen

Frau aus als sei sie aus einem

Einrichtungskatalog. Und natürlich

ist diese Arbeit ein Plädoyer

für unmittelbare menschliche

Nähe, die eben durch

nichts ersetzt werden kann. Im

gleichen Raum läuft der Film

„Liberdade“, der auf eine Zusammenarbeit

von Gabriel Abrantes

und Benjamin Crotty zurückgeht.

Die Liebesgeschichte

zwischen einem jungen Angolaner

und einer Chinesin ist in

der Hauptstadt Luanda gedreht,

die auf pittoreske Weise den

Niedergang bebildert. Er lebt

in einer Bauruine, die zugleich

eine illegale Müllhalde zu sein

scheint, einmal macht das Paar

einen Ausflug zum Schiffsfriedhof

Santiago, wo Frachter

vor sich hinrosten und von Jugendlichen

abgefackelt werden.

Die Geschichte ist schön anzusehen,

aber voller Abgründe.

Dass die Familie des Mädchens

in Luanda lebt, hat viel mit der

neuen Seidenstraße und dem

chinesischen Kolonialismus

zu tun und er überfällt eine

Apotheke, um an Viagra zu

kommen. Für sich selbst. Es ist

vieles in dieser vermeintlichen

Idylle dysfunktional.

Viele der Arbeiten befassen

sich mit Dating-Apps und der

Selbstoptimierung, die mit ihrer

Nutzung anscheinend zwangsläufig

einhergeht. Das ist mal

lustig, wenn Lauren Lee Mc-

Carthy sich von Zeitarbeitern

synchron durch Dates losen

lässt. Marijke De Roover hat

eine ganze Quarantäne-Serie

geschaffen, die viel von Sehnsüchten

und Projektionsflächen

erzählt und die Situation ins

Ironische wendet. Da wird die

sorgfältig konstruierte Tinder-

Bio ebenso erwähnt wie die

heißen Fotos, die jedoch schon

ein paar Jahre zurück liegen.

All das ist nicht aus der Welt,

doch ähnlich einseitig wie eine

rosarote Sicht auf die Liebe.

Modern Love (or Love in

the Age of Cold Intimacies).

Museum für Neue Kunst, Marienstr.

10a, Freiburg. Di-So

10-17 Uhr, Do 10-19 Uhr. Bis

7. März 2021.

Annette Hoffmann

Vielfältige Ausdrucksformen

Zehn Jahre Kunst in der Bettackerstraße in Freiburg

In der Bettackerstraße Freiburg

stehen am 22. November,

von 11-17 Uhr die Ateliertüren

für Kunstbegeisterte offen.

21 Künstler*innen zeigen eine

Vielfalt an Ausdrucksformen in

Malerei von Gegenständlich bis

Informell, Grafik und Druckgrafik

sowie Keramik (Geschirr und

Figuren), Mosaik, Musik und Fotokunst.

Neugierig geworden? Dann

einfach vorbeischauen! Herzlich

eingeladen sind alle Kunstinteressierten

und auch Menschen,

die sich selber ausprobieren

wollen. Je nach Interesse kann

man hier einen Überblick über

Kursangebote der verschiedenen

Künstler*innen bekommen.

Die Eingänge in die Ateliers

befinden sich im Erdgeschoss der

Bettackerstraße 10, 10a, 10b und

10c. Einen zusätzlichen Eindruck

können Besucher*innen in diesem

besonderen Jahr des Jubiläums

auch im Vorbeigehen in den

Fenstern der Bettackerstraße 10b

gewinnen. Eine fortlaufende Beamershow

zeigt am 22. November

Kunstwerke digital.

Selbstverständlich werden bei

der Ausstellung die aktuellen

Corona-Bestimmungen berücksichtigt.

Die Künstler*innen freuen sich

auf zahlreiche Besucher*innen

am 22. November, von 11-17

Uhr in den Atelierräumen in der

Bettackerstraße in Freiburg.

Offene Werkstatt (mit Hygienekonzept)

Do 19.–So 22.11.2020, 12–18 Uhr

und nach Absprache jederzeit möglich

Saskia Derksen, Schmuck & Objekte

Sebastian Derksen, Schmuck & Gerät

Kaffee und Kuchen gibts nebenan

im Café Pausenraum.

Burgdorfer Weg 19, 79108 Freiburg

Tel: 0761–2859954

info@saskia-derksen.de

www.saskia-derksen.de


Kunst KULTUR JOKER 13

Cecile Plaisance, „DIPTYQUE NUN ALEX & BABT DUNE“, 2018

Foto: Cecile Plaisance

Die Täuschung der Sinne

„Fantastische Bildwelten“ in der Kunsthalle Messmer in Riegel

„Am Anfang stand die Idee

eine Ausstellung zu machen,

in der die Optische Täuschung

im Vordergrund steht. Man

spricht von 160 verschiedenen

Arten das Auge zu täuschen,

doch habe ich zeigen wollen,

dass man dies auf verschiedensten

Sinnes-Ebenen erleben

kann. Diese Ausstellung

gehört damit zu den schönsten

Ausstellungen, die ich je kuratiert

habe.“ (Jürgen A. Messmer,

Stiftungsvorstand)

Seit jeher arbeiten

Künstler*innen mit Illusionen

und Täuschungen, führen den

Betrachter aufs Glatteis, da das

Auge schneller wahrnimmt,

als das Gehirn verarbeiten

kann. Seit der Entdeckung

der Camera Obscura gilt diese

für viele Künstler*innen

als praktikables Hilfsmittel,

wenn es um die Vermittlung

von Sinneseindrücken geht.

Die Kunsthalle Messmer zeigt

noch bis zum 31. Januar 2021

die Ausstellung „Fantastische

Bildwelten“, in der 27 international

renommierte zeitgenössische

KünstlerInnen mit über

80 faszinierenden Werken die

Wechselhaftigkeit der eigenen

Wahrnehmung aufzeigen.

Eine bunte Vielfalt aus dem

Kunstgenre der Pop-Art und

New OP-Art, der Kunstfotografie

und Kinetik treffen hier

aufeinander. Ein spielerischer

Umgang mit Illusion und

Wirklichkeit fokussiert dabei

die künstlerische Darstellung

der optischen Täuschung. Eine

Herausforderung für das Auge

und den Verstand bieten die

Skulpturen von Francis Tabary,

der ursprünglich als Zauberlegende

Bekanntheit erlangte.

Fast schon schwerelos

scheinen seine Arbeiten auf

ihren Podesten zu schweben

und bringen zeitgleich einen

Schwung an Leichtigkeit in

die starren Materialien. Die

Idee dahinter ist, das Spiel mit

der Dreidimensionalität zu

durchbrechen und eine feste

Raumstruktur aufzuheben.

Provokativ sind die bewegten

Kunstfotografien der französischen

Künstlerin Cecile

Plaisance. Die Arbeiten der

Preisträgerin des weltweit

größten Fotowettbewerbs des

Magazins PHOTO von 2018

suggerieren Offenheit und Intimität

zugleich. Vordergründig

steht die Gleichberechtigung

von Frauen aus aller Welt,

unabhängig von Religion,

Kultur oder Kleidung. Ein ästhetischer

Appell an das freie

Handeln und Entscheiden der

Frau über den eigenen Körper

und dessen Erscheinungsbild.

Doch wie genau entsteht die

Dynamik in den bewegten

Farbfotografien? Das Linsenrasterverfahren

und der

Prozess der additiven Farbmischung

offenbaren wechselnde

Bildmotive und bringen somit

nicht nur Bewegung in die Bilder,

sondern auch in uns selbst.

In eine gänzlich kontrastreiche

Welt entführt uns der japanische

Künstler Yoshiyuki

Miura. Seine Kompositionen

aus feingliedrigen, nahezu zerbrechlichen

Materialien verwirklichen

eine künstlerische

Form und Einheit. Shiki ist

ku und ku ist shiki. Übersetzt

aus dem japanischen Zen-Buddhismus:

Form ist Leere und

Leere ist Form. Eine künstlerisch-spielerische

Darbietung

eines fließenden Übergangs

von der Fülle der Leere. Unsere

Gedanken, Emotionen

und Gefühle beeinflussen die

Wassermoleküle in unserem

Körper. Adrien Marcos therapeutische

Skulpturen verbreiten

leuchtende Botschaften,

die unsere Zellen und den

Geist beeinflussen. Codiert

in einer leuchtenden binären

Sprache geht es um die Verbreitung

von Liebe, Freiheit

und Mitgefühl. Ein Spiel mit

der optischen Wahrnehmung

zeigen die Werke des Freiburger

Künstlers Joachim Kaiser.

Offenbart wird uns eine Welt

voller Dynamik und Bewegung.

Mittels optischer Täuschungseffekte

gelingt es ihm,

die Betrachtenden aktiv in das

Kunstgeschehen mit einzubeziehen.

Nicht die geometrischen

Formen spielen eine

übergeordnete Rolle, sondern

die Wirkung der Farbe in ihren

Zusammenhängen und Abhängigkeiten.

Basierend auf strengen

Berechnungen werden die

begrenzten Flächen nebeneinandergesetzt.

Die Tiefe des

Bildinhalts und die Vibration

der geometrisch ausgerichteten

Farbflächen und Farbkontraste

führen zu Schwingungen und

Klängen, die wir visuell wahrnehmen

können. „Fantastische

Bildwelten“ ermöglicht das

Eintauchen in die Welt der

Sinne und entführt uns auf

eine Reise in surreale Traumwelten.

Dabei wird uns das

Bewusstsein für die eigene

Wahrnehmung buchstäblich

vor Augen geführt.

Fantastische Bildwelten.

Bilder und Skulpturen. Kunsthalle

Messmer, Riegel am

Kaiserstuhl. Di bis So 10 – 17

Uhr. Feiertags geöffnet. Bis

31.01.2021. Miriam Paustian

Schopfheimerstraße

2


14 KULTUR JOKER kunst

Mensch und Mythos in Skulptur und Bild

Doppelausstellung in der ROPI Fotogalleria in St. Peter

Seit jeher dienten mythische

Erzählungen den Menschen

zur Erklärung der ihnen rätselhaften

Welt und zur Vergewisserung

ihrer selbst. Im

besten Falle bereicherten sie

als Literatur, Sage, philosophischer

Diskurs oder in

künstlerischer Verarbeitung

das Streben nach Weisheit und

Erkenntnis, am schlimmen

Ende erstarrten sie zu religiösem

und/oder ideologischem

Dogmatismus mit entsprechenden

Allgemeingültigkeits-

und Machtansprüchen.

In der durch Wissenschaft

und technischem Fortschritt

geprägten Neuzeit scheinen

physikalische Größen, binäre

Software-Quelltexte und Maschinencodes

die mythische

Welt mehr und mehr verdrängt

zu haben. Ist dies wirklich so?

In der kleinen, aber exquisiten

ROPI Fotogalleria in St.

Peter spüren die Künstlerin

Antonia Selzer und der Fotograf

Antonio Pisacreta in einer

gemeinsamen Ausstellung

dieser Frage nach. Antonia

Selzer erweckt in ihren sensationell

filigranen Miniatur-

Skulpturen, die sie

über wiegend aus

Kastanien schnitzt

und konserviert, die

alten Mythen und

deren Repräsentanten

zu neuem Leben

und scheut sich dabei

nicht vor eingearbeiteter

Kommentierung.

Und dies alles

in Skulpturengrößen

von wenigen Zentimetern

im Durchmesser.

Antonio Pisacreta

reiste jahrzehntelang

als erfolgreicher

Fotograf durch die

Welt und hielt mit

wachen Augen Mythen

der Neuzeit fest.

Seine Bilder dokumentieren

und entlarven

gleichzeitig die Vordergründigkeit

der glamourösen

Waren- und Konsumwelt und

offenbart die Widersprüche

unserer Lebenswirklichkeit.

Er richtet seine Kamera ausschließlich

auf reale Bildausschnitte,

gestellte Szenen sind

für ihn tabu.

Ausstellung „Mensch und

Mythos“, 31. Oktober bis 15.

Dezember 2020 in der ROPI-

Fotogalleria, Zähringerstr. 10

in St. Peter. Geöffnet Mittwoch

von 9 bis 13 Uhr und 15 bis 19

Uhr. Samstag von 10 bis 16

Uhr und Sonntag von 10 bis

13 Uhr.

Weitere Infos:www.fotogalleria.ropi-online.de

Antonio Pisacreta: „Coca Cola“ Foto: promo Antonia Selzer: Miniatur aus Kastanie Foto: promo


KUNST KULTUR JOKER 15

GEDOK macht frei

„Frauen.Gestalten“ ist ein gelungenes

Ausstellungsprojekt im Karl-Rahner-Haus

Das Freiburger Stadtjubiläum

stand seit Beginn unter keinem

guten Stern: Man erinnert den

ärgerlichen politischen Zank

um die Kuratur von Barbara

Mundel, deren Demission

schließlich. Als Resultat zwar

neues Personal, aber kaum inhaltliches

Konzept. Infolge dessen

das Fehlen einer Fach-Jury

für Kunst- und Kulturprojekte.

Danach der holprige Auftakt

mit Fackelumzügen aus einer

anderen Welt, Brauchtums-Kanonendonner

im Colombi-Park

und anderen Merkwürdigkeiten

mehr. Aber natürlich gibt es

auch Positives zu berichten. Zu

den ‚ausgewählten‘ (folglich bezuschussten)

Beiträgen zählt die

aktuelle Ausstellung „Frauen.

Gestalten 1“ – sehr lohnenswert.

Die GEDOK ist nicht irgendein

Club: „Der Verband der Gemeinschaften

der Künstlerinnen

und Kunstfördernden“ wurde

1926 gegründet und ist „das

älteste und europaweit größte

Netzwerk für Künstlerinnen“,

wie auf der bundesdeutschen

Homepage steht. Wir erinnern

uns: Seit 1918 gibt es das

Frauenwahlrecht in Deutschland.

Die Freiburger Sektion

des Verbands konzipierte fürs

Stadtjubiläum den mit Bedacht

zwei-sinnigen Antrag. 37 Bewerbungen

gingen ein. Und

anstatt per Jury mühsam auszuwählen,

entstand die Chance,

alle Beiträge zu präsentieren, in

drei Teilen. Der erste läuft nun

im Rahner-Haus, der zweite

folgt im März in der VHS nach,

der dritte im nächsten Sommer

im depot.K.

Dreizehn Künstlerinnen bringen

in den angenehm luftigen

Räumen des 2005 nach Entwurf

des Architekten Christof

Hendrich fertig gestellten katholischen

Instituts, wo regelmäßig

der Rahmen für Kunstausstellungen

geboten wird, was ihnen

zum Thema einfiel. Der Rundgang

beginnt im Basement mit

einer Triptychon-gleichen Arbeit

von Marianne Maul: Mit

feinem Grafitstift und zarter

Koloratur mittels Pastellkreide

sind auf drei Papierblättern die

Bäuerinnen in Szene gesetzt,

OFFENE

ATELIERS

Malerei Grafik Keramik

22. 11. 20

11 - 17 Uhr

Freiburg

Bettackerstraße

10 • 10a • 10b • 10c

wie sie auf dem Feld unterhalb

des Kaiserstuhls die Ernte einfahren

und dann die Ware auf

dem Münstermarkt feil bieten –

gesichtslose Schemen als Stellvertreterinnen

einer Familienzunft

bei ihrer Hände Tätigkeit.

Anonymen Frauen widmet

sich auch die Fotoserie von Ria

Hochmann, die drei Generationen

porträtiert, bei Gesprächen

in der Küche, also dem angestammten

Kommunikationsort

des Geschlechts und der Familie

im Ganzen. Eine 90-, eine gut

60- und eine knapp 30-Jährige.

Die Namen sind zwar bekannt,

aber darauf kommt es nicht an.

Geradezu bedrückend wirkt

das „Stundenbuch“ von Veronika

Grüger: Auf Küchentuch-

Meterware hat sie in langem

Prozess auf 4,2 Metern Länge

in 200 Farben als Bilderfolge die

Erlebensgeschichte geplagter

Frauen gestickt – Geburt, Spiel,

Schwangerschaft, Demütigung,

Gewalt, der Richtertisch und

letztlich doch Hoffnung sind

die Etappen des Lebens-Almanachs.

Und in die Reihe dieser

kraftvollen, oft geplagten Frauengestalten

gehört auch das eindrückliche

dreiteilige Konzept

„Schutzkleid“ von Irene Schüller:

Video, genähtes Objekt aus

Altkleidern, Foto. Hier wird

am deutlichsten der Fingerzeig

auf die Not in der Gegenwart

(Flüchtlingsfrauen) gelegt.

Historische Frauen suchen

die Künstlerinnen gern: Hannah

Arendt, Edith Stein, Käthe

Vordtriede. Die allegorische

Themensetzung wählte Michaela

Höhlein-Dolde, sie nimmt

sich die ‚Synagogia‘-Figur der

Münster-Vorhalle zur Brust:

mittelalterliche Personifikation

des Judentums mit verbundenen

Augen, die die Allmacht

der christlichen Herrschaft nicht

Michaela Hoehlein-Dolde, „Augenbinde

2“, Ton, gebrannt und glasiert

Foto: Gedok Freiburg

wahrzunehmen vermag. Höhlein-Dolde

zeigt sie in einem

zweiteiligen Holzschnitt, war

aber darüber hinaus inspiriert

vom Motiv der Augenbinde.

Acht wunderbare Keramikarbeiten

zeugen davon.

Als Fazit bleibt: Hier gerinnt

das Thema Frau nicht zur bloßen

sozialen Rolle, nicht zum

geschichtlichen Einmaleins,

nicht zur exemplarischen Typologie,

nicht zum reduzierten

Motiv – nein: die komplexe Mischung

macht den Reiz aus, und

die Gedanken frei.

Karl Rahner Haus, Habsburgerstr.

107, Freiburg. Führungen

jew. Dienstag und

Donnerstag, 16.30 Uhr oder

nach persönlicher Vereinbarung.

Anmeldung unter: info@

gedok-freiburg.de, Tel.: 0761-

15620602. Bis 27.11.2020.

Martin Flashar

Schmuckunikate und Fundholz-Objekte

Ausstellung im Atelier für Schmuck, Objekte und Kurse von Saskia Derksen

Wer sich in den kühlen Herbsttagen

Kreativität in feinen Nuancen

widmen möchte, kann sich in

der offenen Werkstatt von Saskia

Derksen einfinden. Seit 21 Jahren

führt die erlernte Goldschmiedin

nun ihr Atelier für Schmuck und

Objekte in Freiburg-Zähringen.

Da Begegnungen zurzeit weitgehend

eingeschränkt werden

müssen und der Austausch untereinander

abnimmt, sieht Saskia

Derksen es als notwendig

an, ihre Räume für den künstlerischen

Austausch zu öffnen.

Zusammen mit ihrem Bruder

Sebastian Derksen entführt uns

die freischaffende Künstlerin in

fremde Welten, Schmuck & Objekte

und Schmuck & Gerät. Die

Ausstellung findet vom 19. bis

22. November 2020 mit einem

Hygienekonzept statt. In einem

großen lichtdurchflutenden

Raum werden die feinen und

filigranen Schmuckunikate und

Fundholz-Objekte gezeigt. Jedes

Kunstwerk entspricht einem

Fundstück, welches zu einer

Skulptur vollendet wurde. In den

silbernen Bechern bilden malerische

Achatscheiben den Boden.

Jedes Unikat trägt einen Namen

und ist Teil einer Geschichte. Im

vorderen Teil der Halle können

Besucher*innen sich im Café

Pausenraum eventuelle Wartezeiten

versüßen.

Atelier für Schmuck, Objekte

und Kurse, Saskia Derksen.

Burgdorfer Weg 19, Freiburg.

Geöffnet: Do- So. 12-18 Uhr

sowie nach Vereinbarung: Tel:

0761 2859954. Weitere Infos:

www.saskia-derksen.de.

Schmuckunikate im Atelier der Künstlerin Saskia Derksen

Fotos: Saskia Derksen


16 KULTUR JOKER KUNST

„Gestern-heute-morgen“

60 Jahre Reinhold-Schneider-Preis / Bildende Kunst

Ausstellung bei KunstKoch in Freiburg-Hochdorf

Seit 1960 wird der Kulturpreis

der Stadt Freiburg, benannt

nach dem Autor und

Friedenspreisträger des deutschen

Buchhandels Reinhold

Schneider, alle zwei Jahre im

Wechsel verschiedener Sparten

vergeben: Kunst, Literatur

und Musik sowie neuerdings

auch für Darstellende

Kunst, Film, Fotografie und

Neue Medien. Als Beitrag zur

900-Jahr-Feier werden nun

alle bisherigen Preisträger der

Bildenden Kunst, auch die

mit Ehrengabe, Stipendium

oder Förderpreis bedachten 22

Künstler*innen, mit je einem

älteren und späteren Werk in

einer Ausstellung präsentiert.

Kurator ist der Galerist Albert

Baumgarten.

Rudolf Riester (1904-1999),

Zeichner, Maler, Autor, war

1964 der erste ausgezeichnete

Künstler, 1970 wurde der

Preis an den Bildhauer Walter

Schelenz vergeben; beide waren

nach dem Zweiten Weltkrieg,

in dem viele ihrer Werke

vernichtet wurden, von Berlin

nach Freiburg gekommen.

Zur gleichen Altersgruppe,

„verschollene Generation“ genannt,

die durch die NS-Diktatur

schwer beeinträchtigt wurde,

gehört Rudolf Dischinger

(1904-1988), er hatte noch bei

Georg Scholz und Karl Hubbuch

studiert; ausgezeichnet

wurde er erst 1976, als bereits

die nächste Generation zum

Zuge kam: Jürgen Brodwolf

(*1932), Peter Dreher (1932-

2020) und Christoph Meckel

(1935-2020), Poet, Zeichner,

Grenzen und Verbindungen

sind ein Schwerpunkt der Arbeit

des jungen Freiburger Künstlers

Max Siebenhaar. Auf seinen

Reisen und Erkundungen bleibt

er aufmerksam und sammelt

Eindrücke und Inspirationen,

die schließlich Teil seines Werks

werden. Vom 6. November bis

6. Dezember stellt er innerhalb

des neuen Kunstformats „Projektraum

Edith“ einige seiner

Werke aus.

Politisch und kritisch ist seine

Arbeit zu jedem Zeitpunkt, sind

es doch Grenzen und Brücken,

die unseren Blick auf die Welt

und das allweltliche politische

Geschehen prägen. Daneben sind

es historische und soziografische

Thematiken, die Siebenhaar beschäftigen.

Nach einer genauen

Beobachtung hofft der Künstler

neue Auseinandersetzungen mit

unserer heutigen Wirklichkeit

bieten zu können. Hoffnung ist

wesentliches Element dieser

Auseinandersetzung. Ein Blick

Grafiker, Schriftsteller, literarisch

und bildkünstlerisch

außerordentlich. 1982 ging

der Preis zu gleichen Teilen an

Karl-Heinz Scherer und Bernd

Völkle; 1988 wurde der Maler

Artur Stoll ausgezeichnet, den

„Förderpreis“ erhielten je zur

Hälfte endlich zwei betagte

Damen, die Bildhauerin Christine

Gerstel-Naubereit und die

Schriftstellerin Lotte Paepcke.

Peter Staechelin erhielt den

Preis 1997, Förderpreise wurden

Viola Kaiser und Hans

Rath zuteil. Erst sieben Jahre

später erhielt 2004 Peter Vogel

die Auszeichnung für seine

Klangskulpturen; gleichzeitig

wurden Freya Richter und Sabine

Wannemacher Stipendien

zugesprochen. Spätestens hier

zeigt sich der Wandel hin zu

einem konzeptuellen Kunstbegriff,

doch Malerei und Zeichnung

bleiben stetig relevant.

Als weitere Preisträger wären

Thomas Kitzinger (2010), Beatrice

Adler und Stefanie Gerhard

zu nennen; zudem Helga

Marten (Ehrengabe) sowie

nicht zu vergessen insbesondere

Susi Juvan, 1982 mit dem

Förderpreis geehrt und 2016

mit dem Hauptpreis.

Unmöglich, hier alle Preisträger

zu nennen und die

Entwicklungen der Kunst zu

skizzieren, die sich in diesem

Zusammenhang zeigen; diese

reichen von der Treue zu den

klassischen Medien über radikale

stilistische Umbrüche

bis hin zum Ausstieg aus dem

Bild. In jedem Falle entsteht

Kunst aus dem Geist der Beharrlichkeit,

des Widerspruchs

und der finessenreichen Wahrnehmung,

wie sechs Jahrzehnte

Reinhold-Schneider-

Preis zeigen.

Kunst Koch. Hanferstraße

26. 79108 Freiburg-Hochdorf.

Mo-Fr 10-16 Uhr. 8. 10. 2020

- 29. 1. 2021

Cornelia Frenkel

Rudolf Riester: „Fensterbild“,1975-Öl, Leinwand 90x80 cm

Foto: Nachlass Rudolf Riester

Verbindungen schlagen

Eine Ausstellung mit Werken des Künstlers Max Siebenhaar in

Freiburg-Munzingen

auf eine mögliche Welt, in der

statt Grenzen Brücken bestehen.

Max Siebenhaar eröffnet die

Ausstellung am 6. November,

19 Uhr zusammen mit einer

Einführungsrede der Kunstwissenschaftlerin

Elaine Progscha.

Progscha interviewt den

Künstler auch zur Finissage am

6. Dezember, 11 Uhr. Ort ist die

Galerie an der Edith-Maryon-

Kunstschule in Freiburg-Munzingen.

Die Werke sind über

ein Schaufenster ganztägig von

außen einsehbar.

Der „Projektraum Edith“ versteht

sich als Ausstellungs- und

Kommunikationsplattform für

zeitgenössische, junge, regionale

und überregionale Kunst.

MUSEEN & AUSSTELLUNGEN

FREIBURG

Archäologisches Museum Colombischlössle

- „Der römische Legionär - Weit mehr

als ein Krieger“-29.11.

- „freiburg.archäologie - Leben vor der

Stadt“-29.08.21

Augustinermuseum

- „Der Schatz der Mönche - Leben

und Forschen im Kloster St. Blasien“

28.11.-11.04.21

Haus der Grafischen Kunst

- „Verwandlung der Welt - Meisterblätter

von Hendrick Goltzius“

-31.01.21

Depot.K.

- „Adriane Steckhan – Fotografie /

Rocco Schelletter – Malerei“-22.11.

- „2. depot.K.Korona-Ausstellung“

28.11.-10.01.21

E-Werk - Galerie 1+2

- „Emeka Udemba #Another day in

Paradise / Regionale21“

28.11.-10.01.21

- „Verschiedene Künstler*innen:

Songs from the end of the world /

Regionale21“28.11.-10.01.21

Faulerbad

- „Kunst auf der Liegewiese“ -12.06.21

Galerie Claeys

- „Mayumi Okabayashi _ traces of

existence“-07.11.

Galerie im Alten Wiehrebahnhof

- „Öko-logics Ausstellung: Špela

Petrič, Ursula Biemann, Andreas

Greiner“-19.11.

Glashaus Rieselfeld

- „Franziska Klotz“ -27.11.

Hilda5

- „Warmer Schlafsack - Kalte Stadt“

-28.11.

JVA Freiburg

- „Strafraum - Absitzen in Freiburg“

-27.03.21

Karl-Rahner-Haus

- „GEDOK: Frauen.Gestalten.“-27.11.

Katholische Akademie

- „Gero Hellmuth: Schrei der Kriegskinder“03.11.-23.12.

Kunst Koch

- „Gestern - Heute - Morgen / 60 Jahre

Reinhold-Schneider-Preis“-31.03.21

Kunstverein Freiburg

- „Looking at a blackbird / Regionale21“28.11.-03.01.21

Meckelhalle

- „Öko-logics Ausstellung: Brandon

Ballengée“-27.11.

Museum Für Neue Kunst

- „Modern Love (or Love in the Age of

Cold Intimacies)-07.03.21

Museum für Stadtgeschichte

- „Öko-logics Ausstellung: Agnes

Meyer-Brandis“-29.11.

Museum Natur und Mensch

„Ausgepackt! 125 Geschichte(n) im

MNM“-10.01.21

Peac Museum

- „Nearby - Wie Bilder zeigen“

-28.03.21

Projektraum Edith

- „Max Siebenhaar“ 06.11.-06.12.

T66 Kulturwerk

- „Jürgen Giersch zum 80. Geburtstag“-14.11.

- „Regionale21“21.11.-19.12.

Universitätsbibliothek

- „Öko-logics Ausstellung: Andreas

Greiner“-29.11.

Waldhaus

- „SadtWaldMensch - 900 Jahre Wald

für Freiburg“-10.01.21

Wohntstift Freiburg

- „Bernhard Malin“-31.01.21

BASEL

Antikenmuseum

- „Die Griechen und ihre Welt - Identität

und Ideal”

(ständig)

- „Oriental Grand Tour. Fotografien

aus der Sammlung Ruth und Peter

Herzog“ -13.12.

Fondation Beyeler

- „Silent Vision“ -15.11.

- „Der Löwe hat Hunger / Sammlungspräsentation“-28.03.21

- „Roni Horn: You are the Weather /

Fokus-Ausstellung“ -17.01.21

Haus der elektronischen Künste

- „Real Feelings“ -15.11.

Historisches Museum Basel

- „Grenzfälle - Basel 1933-1945“

.-28.03.21

- „Wildsau und Kopfsalat“ -31.12.21

Kunsthalle Basel

- „Raphael Hefti: Salutary Failures“

-03.01.21

Kunsthaus Baselland

- „Lena Eriksson: Tag und Nacht

freihalten“ -31.12.

- „Thu Van Tran: A Novel Without a

Title“ -15.11.

- „Sharif Waked: Halftones“ -15.11.

Kunstmuseum Basel

- „Isa Genzken: Werke von 1973-

1983“-24.01.21

- „Rembrandts Orient: westöstliche

Begegnung in der niederländischen

Kunst des 17. Jahrhunderts“ -14.02.21

- „Rembrandts Radierungen“-24.01.21

- „Continuously Contemporary“

-10.01.21

Museum Tinguely

- „Taro Izumi“ -15.11.

S AM

- „Tsuyoshi Tane: Archaeology Of The

Future“-28.02.21

Spielzeug Welten Museum

- „Denim - stylisch, praktisch, zeitlos“

-05.04.21

ANDERE ORTE

Amsterdam (NL)

Foam Fotografiemuseum

- „Alec Sloth: I Know How Furiously

Your Heart is Beating“ -06.12.

- „Remsen Wolff: Amsterdam Girls“

-06.12.

MOCO

- „The Kid: Die Zukunft ist alt“

-ab 19.11.

Van Gogh Museum

- „Jean-Luc Mylayne“-14.02.21

Augsburg

Galerie Noah

- „Felix Weinold: Jungle“-29.11.

- „Bernd Zimmer“ -29.11.

Baden-Baden

Kunsthalle

- „Valie Export: Fragmente einer

Berührung“31.10.-31.12.

Museum LA8

- „Baden in Schönheit. Die Optimierung

des Körpers im 19. Jahrhundert“

-28.02.21

Museum Frieder Burda

- „Malerei 1946-2019“ -28.02.21

BAD-KROZINGEN

Schwarzwald-Klinik (Neurologie)

- „E.Baldes und B. Rebein“ -05.01.21

BARCELONA (E)

Fundación Mapfre

- „Bill Brandt“ -24.01.21

- „Paul Strand“ -24.01.21

BERLIN

Galerie Brockstedt

- „Natascha Ungeheuer: Gemälde

und Aquarelle aus 50 Jahren“-10.11.

Hamburger Bahnhof

- „Katharina Grosse: It Wasn‘t Us“

-10.01.21

- „Michael Schmidt. Retrospektive“

-17.01.21

Museum für Kommunikation

- „On Air - 100 Jahre Radio“

-29.08.21

Museum in der Kulturbrauerei

- „Nahaufnahme Ostdeutschland“

-11.04.21

Rober Morat Galerie

- „Mac Pinckers: Margins of Excess“

-18.12.

Willy-Brandt-Haus

- „Ruth Jacobi - Lotte Jacobi“-10.01.21

BERN (CH)

Alpines Museum der Schweiz

- „Werkstatt Alpen. Von Macherinnen

und Machern“-10.01.21

- „Fundbüro für Erinnerungen: N°1

Skifahren“-28.02.21

Kunstmuseum Bern

- „Crazy, Cruel and full of Love“

-14.02.21

- „Daros Latinamerica Collection“

-21.03.21

Zentrum Paul Klee

- „Mapping Klee“-24.01.21

BIETIGHEIM-BISSINGEN

Städtische Galerie

- „Keine Schwellenangst! Die Tür

als Motiv in der Gegenwartskunst“

-24.01.21

Bonn

Bundeskunsthalle

- „Julius von Bismarck: Feuer mit

Feuer“-24.01.21

Frauenmuseum


KUNST KULTUR JOKER 17

- „Eleonore, Emilie, Elisa - Beethoven

und die Frage nach den Frauen“

-08.11.

BÖBLINGEN

Schacher 2 - Raum für Kunst und

Poesie

- „Korkenwesen united - 30 verbogene

Momente in Agraffe und Plättchen“-12.11.

BREGENZ (A)

Kunsthaus Bregenz

- „Peter Fischli“-29.11.

- „Oliver Laric: Standbild“ -12.12.

Vorarlberg Museum

- „Grafische Provokation“ - Reinhold

‚Nolde‘ Luger-13.04.

- „19 Krippen aus Vorarlberg“

21.11.-10.01.21

BREMEN

Kunsthalle

- „The Picasso Connection. The Artist

and his German Gallerist“

21.11.-21.03.21

BREISACH

Museum für Stadtgeschichte

- „Ausstellung zur Geschichte der

Stadt Breisach am Rhein” (ständig)

BRUCHSAL

Schloss Bruchsal

- „Busy Girl - Barbie macht Karriere“

-21.02.21

BRÜSSEL (BEL)

Galerie Templon

- „Le bouillon d‘onze heures“-19.12.

DAVOS (CH)

Kirchner Museum

- „Die Skizzenbücher Kirchners. Vom

Bleistiftstrich zum Hologramm“-08.11.

Donaueschingen

Museum Art.Plus

- „Vollgas - Full Speed“-11.04.21

DRESDEN

Deutsches Hygienemuseum

- „Im Gefängnis. Vom Entzug der

Freiheit“ -31.05.21

- „Future Food. Essen für die Welt von

morgen“-21.02.21

DÜREN

Leopold-Hoesch-Museum

- „Piktogramme, Lebenszeichen,

Emojis: Die Gesellschaft der Zeichen“-07.02.21

DÜSSELDORF

Kunstpalast

- „Empört euch! Kunst in Zeiten des

Zorns“-10.01.21

- „Caspar David Friedrich und die

Düsseldorfer Romantik“

-07.02.21

K20 Kunstsammlung

- „Thomas Ruff“-07.02.21

EBRINGEN

Badisches Kunstforum

- „Heinz Krüger: S/W Fotografien“

-22.11.

Rathaus „Schloss“ Ebringen

- „Jörg Hilfinger: Wasser, Nebel,

Licht“-30.11.

EMMENDIngen

Galerie im Tor

- „Barbara Nies: Crossover“ -06.12.

FRANKFURT am main

Art Foyer DZ Bank

- „Win-Win. Synergien in der Kunst“

-13.02.21

Caricatura Museum

- „Hurzlmeiermalerei“-28.11.21

- „Hauck & Bauer: Cartoons“-07.03.21

Museum Moderne Kunst

- „Frank Walter - Eine Retrospektive“

-15.11.

Senckenberg Naturmuseum

- „Archaeopteryx Nr. 11“-31.12.

GRAZ (A)

Neue Galerie Graz

- „Kunst-Kontroversen“-22.08.21

- „Claudia Larcher“ -22.11.

- „Ladies First!“ -21.02.21

- „Dominik Steiger - Tagtraumarbeiter“-31.01.21

Hamburg

Deichtorhallen

- „Matt Black American Geography“

-03.02.21

- „#ProtestGoViral - Bilder des Aktivismus

auf Instagram“ -03.01.21

- „Jerry Berndt: Beautiful America“

-03.01.21

- „William Kentridge“ -18.04.21

Jenisch Haus

- „Der Traum vom Süden“ -18.01.21

Museum der Arbeit

- „Die Nacht. Alles außer Schlaf“

-12.07.

HEIDELBERG

Kurpfälzisches Museum

- „Friedrich Dürrenmatt. Karikaturen“

-07.02.21

Sammlung Prinzhorn

- „Grenzgänger zwischen Kunst und

Psychiatrie / Werke der Sammlung

Kraft“10.12.-28.03.21

HÜFINGEN

Stadtmuseum Hüfingen

- „D. Moriz, J. Mandernach: pas de

deux“-10.01.21

Karlsruhe

Badischer Kunstverein

- „Romy Rüegger: The Moving Body,

The Listening Body - Moving through

wires of wind“-29.11.

Badisches Landesmuseum/

Schloss

-„HumAnimal - Das Tier und Wir“

-25.04.21

- „Räuber Hotzenplotz Mitmachausstellung

für Familien“ -25.04.21

Naturkundemuseum

- „Kosmos Kaffee“ -06.06.21

Staatliche Kunsthalle

- „Francoise Boucher. Künstler des

Rokoko“14.11.-07.02.21

Junge Kunsthalle

- „Volle Kanne Kunst“-14.03.21

Städtische Galerie

- „Verborgene Spuren. Jüdische

Künstler*innen, Architekt*innen und

Fotograf*innen in Karlsruhe“

05.12.-28.02.21

- „Daniel Roth: Stac Lee“

15.11.-14.03.21

ZKM

- „Writing the History of the Future -

Die Sammlung des ZKM” -08.08.21

- „ZKM-Gameplay - The next Level”

-30.01.22

- „Ed und Urs Kiënder. Rollobjekte.

Vom Raumbild zum Rollraum“

-10.01.21

kassel

Caricatura

- „Unkraut vergeht nicht“-08.11.

KIEL

Kunsthalle zu Kiel

- „Forays through the Collection - from

Expressionism to Love“-30.12.

- „Right here. Right now. Jeppe Hein

zu Gast in der Sammlung“-24.01.21

KIRCHZARTEN

Kunstverein Kirchzarten

- „Uta Gerlach: Panorama“ -15.11.

KOCHEL AM SEE

Franz Marc Museum

- „Anselm Kiefer: Magnum“-21.02.21

KÖLN

Galerie Drei

- „Phung-Tien Phan, Anna Virnich /

Art Cologne“19.11.-22.11.

Parrotta Contemporary Art

- „Detlef Orlopp: Fragmente“-28.11.

LAHR

Städtische Galerie

- „Skulpturensammlung Vol. 2“-22.11.

Leipzig

Museum der bildenden Künste

- „Iza Tarasewicz: Once Information

Has Passed Into Protein“ -31.12.

- „Zero Waste“ -08.11.

Museum für Druckkunst

- „From Futura to the Future. International

Letterpress Workers“ -15.11.

LÖRRACH

Dreiländermuseum

- „Kunst und Nationalsozialismus“

-30.05.21

- „Gefeiert und gefürchtet“ -30.05.21

- „Die lieben Nachbarn - Karikaturen

aus Deutschland und der Schweiz“

-02.12.

LUDWIGSHAFEN

Wilhelm Hack Museum

- „Waldemar Zimbelmann“

07.11.-31.01.21

MADRID (E)

Fundación Mapfre

- „Lee Friedlander“-10.01.21

MAILAND (I)

Fondation Cartier

- „La lotta Yanomami at Triennale

Milano“-07.02.21

Mannheim

Kunsthalle Mannheim

- „Grenzenlos – Michael Buthes

Künstlerbücher“-07.03.21

Reiss-Engelhorn-Museen

- „Marc Erwin Babej: Yesterday -

Tomorrow, Die Wiedergeburt der

ägyptischen Kunst nach 2000 Jahren“

-31.01.21

- „Chromatik - Klang der Farben in

der modernen Glaskunst“-17.01.21

- „In 80 Bildern um die Welt“-10.01.21

- „Jörg Brüggemann: wie lange noch“

-06.01.21

MARBACH

Literaturmuseum der Moderne

- Hölderlin und die Sprachen der

Poesie“-01.08.21

MERZHAUSEN

Forum Merzhausen

- „Heidrun Reymann H.R.REY:

Einblick und Durchblick“ -26.11.

METZ (F)

Centre Pompidou

- „Der Himmel als Atelier. Yves Klein

und seine Zeitgenossen“ -01.02.21

MULHOUSE

Schlumpf Muséum

- „Pop Lamborghini“-10.01.21

MÜLLHEIM

Markgräfler Museum

- „Corona-Mosaik“-29.11.

Mediathek

- „Papan“-18.11.

MÜNCHEN

Lenbachhaus

- „Slawomir Elsner: In der Samlung

blauer Reiter“-07.02.21

Literaturhaus München

- „Thomas Mann, ‚Democracy Will

Win!“ -06.01.21

Pinakothek der Moderne

- „Gegenüber“-28.02.21

- „Arnulf Rainer zum 90. Geburtstag“

-31.12.

- „Hanne Darboven, Günther Förg, Sol

Lewitt“-31.07.21

Stadtmuseum München

- „Die Welt im Umbruch“ -10.01.21

Villa Stuck

- „Maya Schweizer: Stimmen“

-24.01.21

MÜNSTER

Kunstmuseum Pablo Picasso

- „Picasso/Miro - Eine Künstlerfreundschaft“-10.01.21

PARIS (F)

Centre Pompidou

- „Prix Marcel Duchamp 2020 - The

Nominees“-04.01.21

Galerie Cartier

- „Sarah Sze: Night into Day“-07.03.21

- „Artavazd Pelechian: Nature, The

Season“-07.03.21

Galerie Cecile Fakhoury

- „Roméo Mivekannin: Les âmes du

people noir (the souls of black folk“

-28.11.

Maison de Victor Hugo

- „Francois Auguste Biard, peintre

voyageur“ 05.11.-07.03.21

REUTLINGEN

Kunstmuseum

- „Gläserne Härten. Konkrete, generative

und sonisch visionäre Kunst

1960-2020“-22.11.

RIEGEL

Galerie Messmer

- „André Evard: Herbstträume“b.a.w.

Kunsthalle Messmer

- „Fantastische Bildwelten - Bilder

und Skulpturen“-31.01.21

ROTTWEIL

Erich Hauser Kunststiftung

- „Sammlung“-ständig

SAINT-LOUIS (F)

Forum

- „26 Salon des 40“20.11.-22.11.

SAINT-PAUL (F)

Fondation marguerite et aimé

maeght

- „Jacques Monory“-22.11.

SINDELFINGEN

Schauwerk

- „There is another way of looking at

things“ -24.05.21

SINGEN

Kunstmuseum

- „Meinrad Schade. Krieg ohne

Krieg.“-10.01.21

- „Thomas Kitzinger. 24.10.1955“

-10.01.21

Museum Art & Cars

- „Gianni Versace: Retrospective“

-21.04.21

SPEYER

Historisches Museum der Pfalz

- „Medicus: Die Macht des Wissens“

-13.06.21

- „Der Grüffelo“ -27.06.21

STAUFEN

Galerie K

- „Víctor Ramírez. Altres Passatges“

-28.11.

Keramikmuseum

- „Picasso & Co - Berühmte

Künstler*innen und ihre Keramiken“

-29.11.

- „Lea Georg - Neue Objekte“

-29.11.

STRASBOURG (F)

Archäologisches Museum

- „Archäologische Sammlung“

-28.06.21

Museum für bildende Kunst

- „Wofür wurden Bilder gemalt, als es

noch keine Museen gab?“-02.08.21

ST. Gallen (CH)

Kunstmuseum

- „Geta Brătescu: L’art c’est un jeu

sérieux“ -15.11.

- „Adrian Schiess. Malerei 1980-2020“

-07.02.21

- „Welt am Draht“ -07.03.21

Museum im Lagerhaus

- „ÜberMütter: Linda Naeff, Matricule

II“ -15.11.

ST. Märgen

Kloster Museum

- „Holzräderuhren“-2021

STUTTGART

Kunstmuseum

- „Wände | Walls“-31.01.21

- „Frischzelle_27: Claudia Magdalena

Merk“-19.09.21

Landesmuseum

- „Fashion?! Was Mode zu Mode

macht“ -25.04.21

Staatsgalerie

- „Mit allen Sinnen! Französischer

Impressionismus“-07.03.21

SYKE

Kreismuseum Syke

- „Mitteleuropäische Goldfunde der

Bronzezeit“ -Ende März 21

TÜBINGEN

Kunsthalle

- „Skulpturale Visionen des Körperlichen“-07.03.21

ULM

Kunsthalle Weishaupt

- “Intermezzo - Die Sammlung als

Zwischenspiel“b.a.w.

VADUZ (LIE)

Landesmuseum Lichtenstein

- „Global Happiness - Was brauchen

wir zum Glücklichsein?“-27.02.21

WALDENBUCH

Museum Ritter

- „Vera Molnar: Promenades en carré“

-11.04.21

- „Highlights. Lichtkunst aus der

Sammlung“-11.04.21

Waldkirch

GeorgScholzHaus Kunstforum

- „M. Siegel, G. Wübben: Areale“

08.11.-13.12.

Vitra Design Museum

- „Home Stories. 100 Jahre 20 visionäre

Interieurs“-28.02.21

- „Gae Aulenti. Ein kreatives Universum“-18.04.21

- „Typologie. Eine Studie zu Alltagsdingen“-24.01.21

WATTWILLER (F)

Fondation Francois Schneider

- „Fragments éphémères“-03.01.21

WEILBURG

Rosenhang Museum

- „Who the fuck is Banksy“ -15.11.

- „Sibylle Prinzessin von Preußen: of

eden“-08.11.

WEIL-FRIEDLINGEN

Museum Weiler Textilgeschichte

- „Knopf dran! Eine Kulturgeschichte

der Knöpfe“-17.01.21

Augustinermuseum

Haus der Graphischen

Sammlung

Verwandlung

der Welt

Meisterblätter von

Hendrick Goltzius

www.freiburg.de/goltzius

Wien (A)

Bank Austria Kunstforum

- „Daniel Spoerri“ -27.06.21

Belvedere

- „Maja Vukoje“ 12.11.-25.04.21

Galerie Crone

- „Stefan Reiterer: Displacement“

-31.12.

Kunstforum

- „Gerhard Richter: Landschaften“

-14.02.21

Kunsthistorisches Museum

- „Beethoven bewegt“-24.01.21

- „Böser Kaiser - Eine Ausstellung

des Münzkabinetts“-28.02.21

Leopold Museum

- „Hundertwasser - Schiele. Imagine

Tomorrow“-30.11.

MUMOK

- „Andy Warhol Exhibits“-31.01.21

- „Hugo Canoilas. On the extremes of

good and evil“ 06.11.-28.02.21

„Defrosting the Icebox“ -31.01.21

WINTERTHUR (CH)

Fotomuseum

- „Street. Life. Photography“-10.01.21

WOLFSBURG

Kunstmuseum Wolfsburg

- „Barbara Kasten. Works“ -08.11.

- „Ulrich Hensel. Zwischenwelten“

-08.11.

- „In aller Munde. Von Pieter Bruegel

bis Cindy Sherman“ -05.04.21

zell am harmersbach

Arthus Galerie

- „Manfred Mahsberg: Große mal

klein“-07.11.

Museum Villa Haiss

- „4+1 - Wechselausstellung“b.a.w.

- „Valery Koshlyakov: Pompejanische

Fragmente“ -27.12.

ZÜRICH (CH)

Kunsthaus

- „Landschaften: Orte der Malerei“

-08.11.

- „Kader Attia: Remembering the

Future“ -15.11.

- „ Im Herzen wild. Die Romantik in

der Schweiz“ 13.11.-14.02.21

Migros Museum für Gegenwartskunst

- „Potential Worlds 2: Eco-Fictions“

-21.02.21

Photobastei

- „Zürich - Schwarz auf Weiss“

-06.12.

Strauhof

- „Kosmos Dürrenmatt“

-10.01.21

31. Oktober 2020

bis 31. Januar 2021


18 KULTUR JOKER KULTOUR

Ein Experte für die Zeitenwende

Philipp Blom: „Das große Welttheater – Von der Macht der Vorstellungskraft in Zeiten des Umbruchs“

Nicht nur das große Welttheater

der Salzburger Festspiele,

weltweit bedeutendstes Festival

für klassische Musik und darstellende

Kunst, welches diesen

Sommer sein 100-jähriges Jubiläum

hatte, ist hier gemeint.

Aus diesem Anlass war der Historiker

und Philosoph Philipp

Blom beauftragt worden, etwas

beizutragen. Er hatte seitens der

Veranstalter freie Hand und hat

alles in die Waagschale geworfen,

was ihm zur Verfügung

steht. Seine Überlegungen und

Betrachtungen gehen weit über

die unmittelbaren Fragen der

Bühnenkunst hinaus. Die Festtagsschrift

wurde zu einem brillanten

und äußerst anregenden

Essay.

Bloms Ansatz: „Das große

Welttheater ist ein Ort, an dem

die Welt sich neu erfinden

kann“. In dem schmalen Bändchen

öffnen sich weite Räume

für neue Ideen und gedankliche

Experimente. In einem

spannend geführten dramaturgischen

Bogen wird uns das

Schauspiel der 4000-jährigen

Menschheitsgeschichte vorgeführt,

dessen Hintergrund, wie

könnte es anders sein, zwielichtig

gestimmt ist. Denn: „Nach

dem klassischen Verständnis

des Dramas ist die Welt längst

in der Krisis angekommen. Was

aber danach kommen mag, eine

Katastrophe oder der Schimmer

einer Katharsis, ist völlig

offen. Das Welttheater wartet

auf Akteure, um eine andere

Erzählung zu beginnen.“ Einen

Abstand zur derzeitigen Lage

schafft Philipp Blom dadurch,

dass er drei entscheidenden,

weit zurückliegenden historischen

Menschheitskrisen mit

ihren Zäsuren und Umbrüchen,

den daraus hervorgegangenen

Bewusstseinswandlungen und

Entwicklungsschüben nachgeht.

Das ist die sogenannte Kleine

Eiszeit um die zweite Hälfte des

16. Jahrhunderts, die Epoche

der Aufklärung und der Erste

Weltkrieg. Mit diesem historischen

Abstand wird der Blick

auf unsere Gegenwart präzisiert

und erhellt. Im Vergleich zur gegenwärtigen

Krise eröffnen sich

überraschende Perspektiven.

Wie damals, so müssten auch

heute neue Ansätze des Denkens,

Lebens und Überlebens

gefunden werden.

„Das große Welttheater“ beschwört

die Magie der Bühne

als eine Projektionsfläche, einen

Ort der gemeinsamen Imagination,

wo Selbstergründung und

Selbstfindung stattfinden können.

Als Theaterkenner zeigt

Philipp Blom auf, dass William

Shakespeare zwar geahnt habe,

dass er in einer Zeit des Umbruchs

lebte, aber seine Stücke

beschrieben eine Weltsicht, die

sich seit der griechischen Tragödie

nicht wesentlich geändert

hatte. Seine Figuren zerbrechen

an unumstößlichen Verhältnissen

und sterben oft am Ende

schön, aber sie sterben eben.

Fast zweihundert Jahre nach

Shakespeare würden die Helden

von Friedrich Schiller zwar

auch tragisch scheitern an der

Macht der Verhältnisse, doch

mit einem entscheidenden Unterschied:

„Sie wollen die Welt

verändern, sie rebellieren nicht

gegen ihr persönliches Unglück,

sondern gegen die Ungerechtigkeit

der herrschenden Ordnung,

sie fordern Freiheit, Gleichheit

und Brüderlichkeit für alle.“

Obwohl sie sich selbst dafür

opfern, seien sie doch Vorboten

für eine neue Zeit, da sie einen

Anspruch erheben auf die Veränderung

der Gesellschaft, in

der alles ganz anders zugehen

könnte. Mit Schillers Dramen

im Klima der Aufklärung eröffnen

sich völlig neue Denkräume

und Bilder, und so müssten auch

mit der heutigen Krise wieder

neue Geschichten entstehen.

Als mögliche Versionen eines

solchen Erzählens nennt Philipp

Blom zum Beispiel Hygienedemonstrationen

und das Auftreten

von Globalisierungsgegnern.

Wo sich eigentlich nichts

mehr bewegt, alles in einem

Status quo stecken zu bleiben

scheint, kann ja jeder kleine

Anstoß schon von Bedeutung

sein. Mit Scharfsinn führt uns

der Historiker vor Augen, dass

die westliche Welt nicht trotz,

sondern gerade wegen ihres

Friedens und Wohlstands - der

auf Sklaverei, Ausbeutung,

Unterstützung von Diktatoren

und vor allem auf massiver

Umweltzerstörung basiert -, in

einer Krise steckt. Durch seine

Ansichten wurde Philipp Blom

schon als Untergangsprophet

bezeichnet, obwohl er nur konsequent

versucht, Fakten zu analysieren.

In seinem Essay „Das

große Welttheater“ erweist er

sich als ein Experte für die Zeitenwende,

der von Klarsicht und

Liebe zur Vernunft geleitet ist,

es auch an Ironie und Wärme

nicht fehlen lässt. Bereits für

den Philosophen Ludwig Wittgenstein

war die Welt vor allem

die Summe aller Tatsachen.

Aber Blom bleibt bei Tatsachen

und Fakten nicht stehen, denkt

sie auch weiter auf eine bisher

noch nicht vernommene Weise.

Das Internet und die Sozialen

Medien sieht er als einen

bedenklich faktenfreien Raum,

wo jeder Nutzer sich Fakten zurechtschustern

und Verschwörungstheorien

verbreiten kann.

Das unterwandere gefährlich die

eigentlichen, auch wissenschaftlich

belegbaren Tatsachen.

Neben seinen bisweilen meditativen

Betrachtungen, kommen

in Philipp Bloms großartigem

Essay auch die nackten Zahlen

nicht zu kurz. Zahlen etwa zum

angewachsenen CO2-Ausstoß

und zur Plastikvermüllung des

Planeten. Er rechnet vor, dass

1970, in seinem Geburtsjahr,

weltweit 35 Millionen Tonnen

Plastik produziert wurden.

Schon 2015 sind es 381 Tonnen

gewesen, und 2016 wurden

allein 480 Milliarden PET-

Flaschen verkauft. Die Zahlen

machen es überdeutlich: Der

Mensch ist weiter denn je davon

entfernt zu begreifen, dass

er ein Teil der Natur ist, die er

zerstört. Die Ordnung, in der

wir heute leben, führt Blom

zurück auf das biblische Gebot:

„Mach dir die Erde untertan.“

Diese Geschichte sei an

ihr Ende gekommen. Denn wie

sollte die Ausbeutung der Erde,

ein unendlich fortschreitendes

Wirtschaftswachstum bei endlichen

Ressourcen, auf Dauer

möglich sein? Es lässt sich nicht

mehr leugnen, dass die Zeichen

auf Sturm stehen, der Kampf

um die Zukunft begonnen hat.

Auf die Bühne seines Welttheaters,

ins Spotlight, stellt Philipp

Blom den Homo Sapiens

als ein Zwitterwesen zwischen

Hell und Dunkel, Gut und Böse.

Überdeutlich wird: Die „Krone

© ArtMediaVerlag

der Schöpfung“ (der Mann als

Macher) ist ins Wanken geraten.

Laufend verwandelt sich die

Welt als Bühne, in größerer

Geschwindigkeit denn je. Bei

nie dagewesenen, rasanten Entwicklungen

kommt die Politik

mit ihrem Parteiengezänk, ihren

Machtkämpfen und ausufernden

Debatten längst nicht mehr hinterher.

Auf Warnzeichen wird

zwar reagiert, aber kaum vorausschauend

gehandelt, zaghafte

Ansätze versanden schnell

im Tagesgeschäft. Es sind zähe,

oft lähmende Prozesse der Auseinandersetzung,

doch gibt es

für unsere parlamentarische,

demokratische Regierungsform

keine Alternative. Aber

auch eine Demokratie müsse

sich wandeln, in ihrem Selbstverständnis

ändern können. In

komplizierten Zeiten gibt es

nun einmal keine einfachen Lösungen,

und alle die das in der

Politik versprechen, möchten

zuallererst Wahlen gewinnen.

„Populistische Politiker“, stellt

Blom fest, „haben weltweit bewiesen,

dass große Teile ihrer

Gesellschaft es vorziehen, an

alten Geschichten festzuhalten,

anstatt sich neuen Realitäten zu

stellen.“ Gleichzeitig schwinde

damit die Möglichkeit in einer

akuten Krise angemessen zu

handeln und zu tun, was notwendig

ist. Im Zweifel sei ein

Rüstungsdeal wichtiger als eine

Uno-Resolution. Die kollektive

Erzählung von Wachstumsökonomie,

industrieller Moderne

und hemmungsloser Ausbeutung

unserer natürlichen Grundlagen

sei vorbei. „Neue Bilder

zu finden für diese Herausforderung

ist das Friedensprojekt

der Gegenwart“.


KULTOUR KULTUR JOKER 19

Der Autor Philipp Blom Foto: Bogenberger Autorenfotos

Dass uns die vertraute Welt

langsam abhanden kommt, ist

in den Augen des Historikers

nicht erst seit Corona der Fall.

Doch könnte diese Krise möglicherweise

eine Generalprobe

für viel größere, gewaltigere

Umwälzungen sein. An CO-

VID-19, sagte Blom in einem

Interview nach Veröffentlichung

seines Buches, interessiere ihn,

dass das Virus „kein lösbares

Problem“ sei. Ein Weg müsse

gefunden werden, sich mit dem

Rest der Natur, deren Teil wir

nun einmal sind, „intelligent zu

arrangieren“. Die Pandemie sei

nur ein Symptom für viel größere

Probleme, eben auch ein

Zeichen dafür, dass es mit der

Herrschaft des Menschen über

die Natur an ein Ende komme.

Es müsse doch zu denken geben,

„dass ein kleiner blöder Virus

von einem Wet market irgendwo

in China die höchst entwickelten

Gesellschaften der Welt innerhalb

von wenigen Tagen völlig

lahm legen kann“. Wenn er,

Blom, die klimatischen Auswirkungen

des Raubkapitalismussystems

anspreche, bekomme er

zu hören: „Ja, tut uns schrecklich

leid, ist schon tragisch. Aber

man kann nichts dran machen,

die Wirtschaft muss weitergehen.“

Natürlich, doch eben

ganz anders, mit einem neuen,

besseren Ökonomieverständnis

wie bisher. Jetzt sehe man ja auf

einmal, dass Staaten durchaus

die Notbremse ziehen können.

Doch Philipp Blom ist leidenschaftlicher

Mahner und

Mutmacher zugleich. Sein Essay

ist ein flammendes, mitreißendes

Plädoyer für eine große,

weltweite Veränderung, in dem

Politisches und Privates, Historisches

und Visonäres in einen

Denkprozess eingebunden sind.

Nur eine einschneidende Veränderung

könne noch verhindern,

dass, in Bloms Worten, „unser

Planet zur Weltbühne eines

apokalyptischen Schauspiels

ohne Publikum wird“. Die Bühne

brauche ganz andere Figuren

und Geschichten, um eine neue

Wirklichkeit zu beschreiben

und Haltungen zu stärken, die

dieser Wirklichkeit angemessen

sind. Noch ließen sich nicht

diejenigen Figuren erkennen,

die einmal eine Schlüsselrolle

spielen könnten, aber gerade

in der jüngsten Vergangenheit

rekrutiere sich ein ganzer

Schwung neuer Akteure auf der

Weltbühne. Es hat sich schon

längst gezeigt, dass das demokratische

Projekt der Moderne

zum Gegenstand neuer sozialer

Konflikte werden wird.

Mit Optimismus alleine und

einem „Weiter so!“ kann es

keine Veränderung, kein Weiterkommen

mehr geben. Zumal

nicht mit einer Politik, die

in ihrer Verquickung mit der

Wirtschaft immer noch festhält

an der entleerten Formel

vom ewigen Wachstum. Eines

Fortschritts, der vor nichts Halt

macht, der Sicherheit und Wohlstand,

vor allem den Reichtum

von nur Wenigen garantieren

soll. „Politische Clowns und

Entertainer in internationalen

Führungspositionen sind die

logische Konsequenz einer Zivilisation,

deren Imagination

längst vermarktet wurde und

von kommerziellen Interessen

bewirtschaftet wird wie ein

Acker Kohl, einer Gesellschaft,

in der Celebrities die Helden

der gemeinsamen Geschichte

sind. ... Je stärker die disruptiven

Effekte des Klimanotstands

werden, desto größer wird das

Bedürfnis nach Sicherheit, nach

starken Männern, einfachen Lösungen,

nach Bestätigung und

Ausgrenzung.“ Das erleben wir

gerade. „Manchmal kann eine

neue Geschichte sich erst etablieren,

wenn die alte zu einer

Ruine zerfallen ist.“

Eine Hoffnung liegt besonders

auf den jungen, sich noch nicht

in festen Bahnen bewegenden

Menschen, die es sich nicht nehmen

lassen und darauf beharren,

noch etwas vor sich zu haben.

Könnten wir nicht mehr vertrauen

auf die Jugend, wäre in der

Tat alles zu spät. In seinem Fazit

hebt Philipp Blom eine Figur

hervor: „Ein schwedisches Mädchen

im Teenageralter mit langen

Zöpfen, ein unfreiwilliges

Weltgewissen mit Asperger-

Syndrom, eine moderne Jeanne

d’Arc, die einer korrupten

Gesellschaft den Spiegel vorhält

und deren einsam-trotziger

Appell an die Erwachsenen eine

globale Protestbewegung losgetreten

hat.“ So kommt der Historiker

am Ende auf die Bewegung

von „Fridays for Future“

zu sprechen, deren Weckrufe

für ihn ein Hoffnungsschimmer

sind. Und so bleibt auch

der Leser nach der Lektüre bei

allen erschütternden Befunden

nicht ganz hoffnungslos zurück.

Denn: „Vielleicht kann die Energie

einer weiter gedachten

Aufklärung tatsächlich neue

Geschichten beflügeln, neue Figuren

auf die Bühne stellen.“

„Das große Welttheater. Von

der Macht der Vorstellungskraft

in Zeiten des Umbruchs“ ist im

Paul Zsolnay Verlag erschienen,

hat 126 Seiten und kostet

18 Euro.

Peter Frömmig

„Zusammenleben. Das Potential der Gemeinschaft“

Internationales Literaturfestival BuchBasel vom 6. - 8. November 2020

In vielerlei Hinsicht wird das

diesjährige Literaturfestival

wie kein anderes bisher: Bunte

Masken schützen und verbinden

die Gäste, weniger Räume

werden bespielt, die feste Planung

weicht der Flexibilität aller

Beteiligten und ein digitales

Programm ergänzt das analoge.

Doch eines bleibt: Das Literaturfestival

BuchBasel schafft

ein Wochenende lang einen Ort

für Begegnung und Austausch.

In einer Zeit, in der nichts

selbstverständlich scheint, ist

dies etwas ganz Besonderes.

Mit dieser Besonderheit geht

eine Verantwortung einher, derer

sich das Festivalprogramm

annimmt: Die Auseinandersetzung

mit der gesellschaftspolitisch

drängenden Frage nach

einem Weg zu solidarischem

Handeln. Im Rahmen des

Schwerpunktthemas „Zusammenleben.

Das Potential der

Gemeinschaft“ widmen sich

etwa der Migrationsforscher

Paul Scheffer und die Soziologin

Bilgin Ayata der Bedeutung

der Schließ- ung der Grenzen

für Ausgeschlossene. Dem

Großen Wort „Europa“ stellen

der Publizist Roger de Weck,

die ungarische Soziologin Eva

Kovàcs und der Journalist Concetto

Vecchio aus Rom die Frage

nach dem Wie-Weiter. Dass

die Gegenwart neue Denk- und

Handlungsräume regelrecht

aufstößt, wird auch spürbar,

wenn die Autor*innen Jonas

Lüscher, Friederike Kretzen

und Gianna Molinari zusammenkommen,

um zu zeigen,

dass die Welt heute morgen

schon eine andere sein kann.

Auch Uwe Timm wagt sich auf

den Weg zur Utopie, wenn er

aus seinem neuen Werk „Der

Verrückte aus den Dünen. Literatur

und Utopie“ (Kiepenheurer

& Witsch), vorliest.

Dass Gegenwartsautor*innen

von Nah und Fern die heutige

Komplexität vieler Parallelwelten

in ihre Werke einschreiben,

zeigen die vielstimmigen

Lesungen, die es am Festival

zu erleben gibt. So folgt Dorothee

Elmiger, Nominierte

für den Schweizer Buchpreis

und auf der Shortlist des Deutschen

Buchpreis stehend, mit

„Aus der Zuckerfabrik“ (Carl

Hanser, 2020) den Spuren des

Geldes, des Kolonialismus

und des Begehrens. Patrik

Svensson zeigt, warum die

Auseinandersetzung mit Aalen

den Menschen auf seine

Kernfragen – wer bin ich und

wohin gehe ich – zurückwirft.

Karosh Taha erzählt in ihrem

Wenderoman die Geschichte

einer starken Frauenfigur, die

ihre Leserschaft dazu auffordert,

über die eigenen Vorurteile

nachzudenken und sie

letztlich vor die Notwendigkeit

stellt, sich zu entscheiden. Bei

Samanta Schweblin sind es

Kullerkameraaugen in Stofftieren,

die durch Wohnzimmer

wandern und fremde Menschen

miteinander vernetzen – nicht

ohne zu beobachten, wer wem

Feind ist. Als Feind der Fremde

hat auch Michel Abdollahi

Erfahrungen gemacht. Er führt

vor, warum heute noch ein

Deutscher Pass und eine erfolgreiche

Karriere nicht vor Diskriminierungen

schützen. Am

Festival sind außerdem diverse

junge Gegenwartsautor*innen

präsent: Wie Leif Randt, Meral

Kureyshi, Cihan Acar, Anaïs

Meier und Marius Goldhorn.

Das Literaturfestival Buch-

Basel lanciert auch einen neuen

Podcast für Gegenwartsliteratur!

Seit 14.10.20 sind die

ersten Folgen von „eins.sieben.

drei – der Literaturpodcast“

online.

In jeder Folge wird ein aktuelles

Buch vorgestellt. Die

Macher*innen fordern die

Autor*innen heraus und stellen

sich selber dabei auf die Probe.

Anregend, humorvoll und auf

Eine liebevolle

Beziehung beginnt

mit Vertrauen und

die schafft Bindung

jeden Fall erbarmungslos ehrlich

präsentieren der Schriftsteller

Lucien Haug, der Kulturjournalist

Christoph Keller

und Marion Regenscheit, Co-

Leiterin des Literaturfestivals

„Buch Basel“ ihre Lieblinge

aus dem Bücherjahr, fischen

die Gurke aus dem Gin Tonic,

picken die Rosinen aus dem

Grießpudding oder suchen einfach

nach dem Tüpfchen auf

dem i.

Weitere Infos und Vorverkauf:

www.buchbasel.ch oder

ticket@biderundtanner.ch

Hundeschule Face2Face

Der Weg zu mehr Freiheit für Mensch und Hund

Kirsten Prignitz

Frankenweg 19

79117 Freiburg

info@hundeschule-face2face.de

www.hundeschule-face2face.de

0172-7641679

0761-76674872


20 KULTUR JOKER Interview

gene Lebensweise auf wirklich

nachhaltiges Verhalten überprüfen

kann. Warum das?

Grießhammer: Viele glauben,

dass sie eigentlich recht umweltbewusst

leben, weil sie Müll

trennen, ein paar Energiesparlampen

eingeschraubt haben und

gelegentlich im Bioladen einkaufen.

Aber wer die vier Klimachecks

für Mobilität, Wohnen,

Ernährung und Stromverbrauch

durchgeht, merkt schnell, dass er

beim Ranking nicht bei A oder B

landet, sondern bei E und F.

Kultur Joker: Ein Grund dafür

ist vielleicht, dass vielen klimaschonendes

Verhalten wie ein

Aufruf zur Askese erscheint. Ist

denn Askese wirklich nötig?

Grießhammer: Überhaupt

nicht. Vieles kann man allein

schon mit Effizienz und leicht

verändertem Verhalten erreichen.

Die meisten Maßnahmen

zum Strom- oder Heizenergiesparen

lassen sich ohne jede

Komforteinbuße hinbekommen.

In anderen Bereichen ändert man

sein Verhalten, indem man zum

Beispiel mehr Fahrrad fährt oder

mehr vegetarisch isst. Beides ist

gut für die Gesundheit; und es

gibt äußerst leckere vegetarische

Gerichte. Das ist doch eher ein

Komfortgewinn.

Kultur Joker: In Ihrem Buch zeigen

Sie, dass viele Klimaschutzmaßnahmen

auch finanziell vorteilhaft

sind. Ist den Menschen

der eigene Geldbeutel näher als

das Klima?

Grießhammer: Zumindest reden

sich viele mit dem Argument

heraus, dass sie sich Umwelt-

oder Klimaschutz finanziell

gar nicht leisten können. Das

ist kompletter Unsinn. Wenn

man Strom- oder Heizenergie

spart, ein kleines Auto fährt

oder gar Carsharing nutzt, spart

man sehr viel Geld. Davon kann

man problemlos auch noch den

Mehrpreis von Biolebensmitteln

zahlen. Das Erstaunliche ist vielmehr,

dass die meisten Haushalte

die hohen Einsparungspotentiale

gar nicht nutzen. Zwei Drittel

von befragten Haushalten

konnten weder ihre ungefähren

Stromkosten noch ihren Stromverbrauch

angeben.

Kultur Joker: Aber wo registriert

man dann die höheren Kosten?

Grießhammer: Meistens nur

in der Gesamtsumme. Das Geld

wird irgendwie knapp, und dann

lästert man beispielsweise über

höhere Benzin- oder Strompreise.

Es ist aber tatsächlich

ein Problem, dass man bei einer

Reihe von Klimaschutzmaßnahmen

keine direkte Rückmeldung

bekommt. Wenn Sie ein neues

Gerät kaufen, schlägt sich das

erst in den nächsten Jahren in

der Stromrechnung nieder. Oder

man spart 15% Heizenergie und

es folgt ausgerechnet ein kälterer

Winter und Sie verbrauchen

mehr Heizenergie. Eine direkte

Rückmeldung bekommt man dagegen

beim Betanken eines Autos,

da rattern die Euro-Beträge

richtig hoch.

Kultur Joker: Wie ließen sich

denn solche Rückmeldungen bei

Klimaschutzmaßnahmen einbauen?

Grießhammer: Wenn die Bundesregierung

die CO2-Bepreisung

wie in anderen Ländern auf

100 Euro statt 25 Euro gesetzt

hätte, würde man beim Kauf von

Produkten und Dienstleistungen

eine direkte Rückmeldung bekommen.

Und wenn das Fliegen

nicht so gnadenlos subventioniert

wäre, würde man innerdeutsch

nicht fliegen und sich

jede Ferienreise gut überlegen.

Im Haushalt selbst kann man natürlich

den Strom- und Gasverbrauch

selbst ablesen und beim

Auto die gefahrenen Kilometer

und den Durchschnittsverbrauch.

Beim Fahrradfahren merkt man

schnell, wieviel Benzingeld man

spart, indem man das Auto stehen

lässt.

Kultur Joker: Und wie sieht es

mit Ihrer Lebensweise aus?

Grießhammer: Meine Devise

war schon immer, nur Maßnahmen

zu empfehlen, die ich auch

selbst einhalte. Um es konkret

zu machen: Wir haben zu zweit

eine sehr kleine Wohnung mit

67 qm.Wir haben kein Auto,

nutzen Carsharing, aber radeln

meistens. Unser Stromverbrauch

liegt bei 900 KWh (der eines

vergleichbaren Zwei-Personen-

Durchschnittshaushalts liegt bei

3.500 KWh). Und wir essen wenig

Fleisch. Innerdeutsch oder

auf kurzen Strecken fliege ich

überhaupt nicht. Meine Schwägerin

mit Familie wohnt aber in

Kalifornien, da sind wir schon

hingeflogen. Von daher ist meine

Lebensweise also nicht zu hundert

Prozent „Öko“, aber wenn

sich alle so verhalten würden wie

ich, wären die CO2-Emissionen

nur halb so hoch.

Kultur Joker: Aber wie ist es,

wenn die Radwege gefährlich

sind oder man auf dem Land

wohnt, oder wenn die Bahnfahrt

nach Berlin teurer ist als der

Flug?

Grießhammer: Nicht so leicht.

Gerade deshalb lege ich im Buch

den Schwerpunkt auf Politik und

passende Rahmenbedingungen.

Der öffentliche Nahverkehr

muss besser und billiger werden

und auch die Region besser einbinden.

Die Radwege müssen

ausgebaut werden, breiter und

sicherer werden – deshalb unterstütze

ich auch den Freiburger

Fuß- und Radentscheid. Und die

hohen Subventionen beim Fliegen

müssen gekappt werden. Es

ist ja leider so, dass beim Fliegen

die Kerosinsteuer bzw. Mineralölsteuer,

nicht bezahlt werden

muss, bei internationalen Flügen

auch die Mehrwertsteuer

nicht. Jeder Bahnreisende, jeder

Autofahrer, bezahlt das, nur der

Flugpassagier nicht. Deshalb ist

Fliegen auch so billig, deshalb

sind innerdeutsche Flüge häufig

günstiger als die Bahnfahrt.

Würde das ordentlich besteuert,

so sähe das komplett anders aus.

Dann würde man nicht übers

Wochenende mal schnell nach

Barcelona fliegen, weil das einfach

zu teuer wäre.

Ein anderes Beispiel ist das

Dienstwagenprivileg, durch das

ein Arbeitgeber seinen Angestellten

sehr kostengünstig ein

Auto zur Verfügung stellen kann

und dafür minimal Steuern zahlt.

Zum einen bevorzugt das Dienstwagenprivileg

also diejenigen,

die sowieso mehr Geld haben

(denn die anderen bekommen in

der Regel keinen Dienstwagen).

Zum anderen dominiert es den

Automobilmarkt, denn schließlich

würden sonst längst nicht

so viele große Autos gebaut und

verkauft. Also wie ich im Buch

schon gesagt habe: Man muss

Verhalten und Verhältnisse ändern.

Das bedingt sich gegenseitig.

Ohne das eine wird es das

andere nicht geben.

Kultur Joker: Aufklärung ist

wohl das einzige Mittel, in den

Köpfen etwas zu bewegen. Dafür

bietet Ihr Buch eine tolle Grundlage,

eine Art „Gebrauchsanleitung“

für alle, sind die Zusammenhänge

unseres Ökosystems

und des Klimawandels doch sehr

komplex. Aber nun heißt es Leute

dazu zu bewegen, das Buch auch

zur Hand zu nehmen. Die aber

haben in der Regel wenig Lust,

sich nach Feierabend noch mit

so komplexen Zusammenhängen

auseinanderzusetzen. Welche

Wege gibt es noch die Leserschaft

zu erreichen?

Grießhammer: Das Lesen von

Umweltbüchern hat leider stark

nachgelassen, gerade bei den

jungen Leuten. Deshalb haben

wir uns überlegt, 20 Klimaschutzvideos

zu machen, die

von Moritz Bross mit den beiden

Darstellern Anna Nell und

Simon Sumbert auf der Grundlage

des Buches „#klimaretten“

produziert und von der Freiburger

Bürgerstiftung finanziert

wurden. Behandelt werden alle

Themen in Verbindung mit Klimaschutz

nach den 17 Umweltzielen

der UN, die in der Agenda

2013 verabschiedet wurden. Die

Clips dauern immer zwischen

einer und zwei Minuten und bieten

sehr schnell einen Einblick

auf ein Thema. Verbreitet werden

die Low-Cost-Videos hauptsächlich

in sozialen Medien wie

YouTube und Instagram. Dazu

gibt es noch Verweise auf eine

Website, wo man genaue Hintergrundinfos

zum Thema findet.

Das ist eine Art gestufte Herangehensweise,

mit der man sicher

viel mehr Leute erreicht als mit

dem Buch. Die Videos wurden

schon in den ersten drei Wochen

10.000-20.000 Mal angeschaut,

das Buch hat sich nach einem

Dreivierteljahr etwa 2500 Mal

verkauft. Je mehr Videos veröffentlicht

werden, desto mehr

pushen sie sich auch gegenseitig.

Kultur Joker: Sie schreiben in

Ihrem Buch, Sie „schwanken

zwischen Zuversicht und Frust“.

Dass Klimaretten nun mal auch

bedeutet, uns selbst zu retten, ist

offenbar immer noch nicht überall

angekommen?

Grießhammer: Es ist tatsächlich

so, dass die Klimaerhitzung

auf die nächsten Jahrzehnte und

erst recht darüber hinaus viel

bedrohlicher ist als alles, was es

je zuvor an Umweltbedrohung

gab. Auf der anderen Seite sind

viele Maßnahmen schon eingeleitet,

die Erneuerbaren hatten

im ersten Halbjahr 2020 schon

einen Anteil von 50% an der

Stromproduktion und auch bei

der Mobilität und Ernährung

beginnt die Transformation. Ich

glaube nicht, dass das 1,5-Grad-

Limit noch eingehalten werden

kann. Aber mit starken Klimaschutzmaßnahmen

kann die

Klimaerhitzung noch erheblich

abgeschwächt werden. Mit jeder

0,1-Grad-Erhitzung, die noch

verhindert wird, können wir

vieles retten.

Kultur Joker: Aber reversibel ist

der Klimawandel nicht?

Grießhammer: Man wird es

vielleicht in 100 Jahren oder später

schaffen, tatsächlich wieder

auf die alten CO2-Werte zurückzukommen,

aber ohne starken

Klimaschutz sind die Gletscher

weg, die Meere gestiegen, viele

Wälder gestorben, die Permafrostböden

aufgetaut. Mit hohem

Engagement können wird diese

Kipppunkte hoffentlich noch

verhindern. Denn diese wirken

wie Multiplikatoren, deren Kettenreaktion

man gar nicht absehen

kann.

Kultur Joker: Es lohnt sich also

zu kämpfen?

Grießhammer: Auf jeden Fall.

Und klar ist: Unsere Enkel werden

uns sonst sicher fragen, warum

habt ihr nichts gegen die

Klimaerhitzung gemacht?

Kultur Joker: Herr Grießhammer,

wir danken Ihnen für das

Gespräch und wünschen Ihnen

weiterhin viel Erfolg!

Rainer Grießhammer: #klimaretten.

Jetzt Politik und Leben

ändern. Lambertus Verlag, Freiburg

i.B., 20202, 19,90 Euro.

Klimaschutzvideos: www.

freiburger-buergerstiftung.

de/2020/07/21/klimaschutzvideos/

oder www.youtube.com/

channel/UC79qgXPQVE9EohEFpKAEmxw/videos


wiehnachtlich KULTUR JOKER 21

Weihnachtlicher Zauber und magische Momente

Basler Weihnacht vom 26. November bis 23. Dezember 2020

Das Herzstück der Basler

Weihnacht, die in diesem Jahr

vom 26. November bis 23.

Dezember stattfinden wird,

bildet der Weihnachtsmarkt

auf dem Barfüsser- und dem

Münsterplatz. In dem Labyrinth

aus rustikalen, kreativ

dekorierten Holzchalets erstrahlen

die Lichterketten

in festlichem Glanz. Dieses

Jahr sind es rund 80 Händler

und Kunsthandwerker

aus der ganzen Schweiz, die

ihre schönsten Waren anpreisen.

Von regionaler Feinkost

bis zu Schmuckstücken und

Spielwaren – da ist für jedes

Alter etwas dabei. Nicht nur

für viele Einheimische ist der

Weihnachtsmarkt deshalb der

beste Ort, um Weihnachtsgeschenke

für ihre Liebsten zu

besorgen.

Ein Highlight der Basler

Weihnacht ist dieses Jahr das

Riesenrad, welches anlässlich

des 550-Jahre-Jubiläums der

Basler Herbstmesse bis Ende

des Jahres auf dem Münsterplatz

steht. Da heißt es einsteigen

und den fantastischen

Blick über die funkelnde

Weihnachtsstadt genießen.

Weihnachtsstimmung pur

in zauberhafter Atmosphäre

herrscht wieder im Innenhof

des Rathauses. Allein

die prachtvoll geschmückte

Tanne bringt Kinder- und Erwachsenenaugen

zum Leuchten

und Staunen. Daneben

liegt traditionsgemäß wieder

das Basler Wunschbuch aus –

hier ist der perfekte Ort, um

einen Moment innezuhalten

und die persönlichen Weihnachtswünsche

ins Buch zu

schreiben. Ob Jung, ob Alt,

jede*r ist herzlich eingeladen.

Nicht nur aber besonders

während der Weihnachtszeit

verführt Basel mit einem

reichen kulturellen Angebot.

Passend zur Jahreszeit

präsentieren verschiedene

Museen Ausstellungen, die

Kirchen bieten festliche

Konzerte und im Theater

Basel öffnet sich jeden Tag

ein neues Türchen des literarisch-musikalischen

Adventskalenders.

Ein Besuch

lohnt sich!

Basler Weihnacht, 26.11.-

23.12.2020, tägl. 11-20.30

Uhr. Weitere Infos: www.

baslerweihnacht.ch.

Weihnachtsmarkt auf dem Barfüsserplatz

Foto: Andreas Gerth

Weihnachtsmarkt

Münsterplatz und Barfüsserplatz

Täglich 11 bis 20.30 Uhr

26. November –

23. Dezember 2020

baslerweihnacht.ch

#xmasinbasel

XMAS-PACKAGE

Zu jeder Hotelbuchung

einen Einkaufsgutschein im

Wert von CHF 50 geschenkt.


22 KULTUR JOKER interview

Lektüre für prickelnde Momente und gegen Einsamkeit

Die Buchmesse hat dieses

Jahr weitgehend digital stattgefunden,

was uns glücklicherweise

nicht am Lesen von

Büchen hindert, etwa denen

von Olga Tokarczuk; für ihre

„erzählerische Vorstellungskraft“

wurde ihr der Nobelpreis

für Literatur zuerkannt.

Beeindruckt hat die Jury u.a.

ihr Text „Unrast“, der sich mit

dem Reisen und Nomadentum

des modernen Menschen

befasst, und das „Dazwischen“

sowie den „namenlosen

Ort“ als Metapher für

unsere Welt begreift. Tokarczuks

Vorlesungen zur Preisverleihung,

veröffentlicht in

in dem sanftmütig schlichten

Buch „Die verlorene Seele“.

Wie sehr Übersetzer auch

dazu beitragen, unseren

Wortschatz aufzufrischen,

das zeigt die witzige Neuübertragung

des französischen

Klassikers „Zazie dans le

Philosophische Gedankensplitter,

meist Aphorismen

genannt, haben Tradition, von

Lichtenberg über Schopenhauer

bis Franz Kafka. Letzterer

hat einst zwei apodiktische

Sätze formuliert, die

es in sich haben: „Du bist die

Aufgabe. Kein Schüler weit

und breit”. Unter diesem Titel

hat der Experte Reiner Stach

die erste kommentierte Ausgabe

von Franz Kafkas Aphorismen

ediert, deren Lektüre

zum Innehalten bringt, wenn

es etwa heißt: „Alle menschlichen

Fehler sind Ungeduld,

ein vorzeitiges Abbrechen

(…)“.

dem Band „Der liebevolle

Erzähler“, enthalten u.a. den

eindrücklichen Essay „Wie

Übersetzer die Welt retten“.

Hier entfaltet sie im historischen

Rückblick, wodurch

der intellektuelle Reichtum

der Antike vor barbarischen

Angriffen bewahrt wurde und

was die Zivilisation der arabischen

Abbasiden-Dynastie

sowie der Übersetzerschule

von Toledo zu verdanken hat.

Übersetzer verbinden Menschen

durch „Sprachen, aber

auch über Sprachgrenzen

hinweg“. Tokarczuk ist stets

Gesellschaftskritikerin, sogar

métro“ von Raymond Queneau

(1903–1975) durch Frank

Heibert. In diesem geht es um

die 13-jährige Göre Zazie, die

mit ihrer Mutter, die in Paris

einen Liebhaber treffen will,

in die französische Hauptstadt

kommt und ihrem Onkel

Gabriel übergeben wird.

Dieser erweist sich nicht,

wie behauptet, als Nachtwächter

von Beruf; vielmehr

tritt er in einem Kabarett als

„danseuse de charme“ auf,

ist aber verheiratet. Das entfacht

die Neugierde von Zazie,

die ihren Onkel piesackt,

um herausbekommen, ob er

„hormosessuel“ ist, ohne zu

wissen, wovon sie spricht. Da

Zazie unbedingt Metro fahren

will, doch diese bestreikt

wird, gerät sie definitiv

zur Nervensäge, was voller

Sprachspiele erzählt wird.

Barleben-Handspielpuppen

79098 Freiburg, Fischerau 24,

Mo-Sa 10:00-18:00

Katharina Hacker, bekannt

durch ihren Roman „Die Habenichtse“,

legt mit dem kleinen

Buch „Darf ich dir das

Sie anbieten?“ eine Reihe minimalistischer

Sentenzen vor,

„Minutenessays“ genannt,

die allesamt der Anfang einer

Geschichte sein könnten. Wie

ein Notizheft versammelt es

feine, kluge Beobachtungen

und Gedanken zu Freundschaft,

Kindern, Wohlwollen,

Streit, Phantasie u.a. Hier

werden Sachverhalte, die eine

nachdenkliche Strecke durchlaufen

haben, in knappen Sätzen

schwerelos verdichtet, sodass

blitzartig eine neue Perspektive

entsteht, ein Blick in

ungeahnte Fernen – und Platz

für eigene Gedanken.

Peter Handke hat sein

Schaffen einmal in die Worte

gefasst „Wer sagt denn, dass

die Welt schon entdeckt ist?“

Mit dieser Überschrift sind

fünf seiner wichtigen Prosawerke

neu ediert worden,

darunter „Die Angst des

Tormanns beim Elfmeter“,

„Wunschloses Unglück“ und

„Versuch über den geglückten

Tag“. Handke befasst sich

seit den 1960er Jahren mit der

Wahrnehmung von Alltäglichem

und Randständigem,

wie u.a. seine Journale belegen.

Unverkennbar ist die

Poetik dieses Schreibens,

doch liegt jedem seiner rund

70 Werke ein eigenes literarisches

Verfahren zugrunde,

was sich zuletzt in „Das zweite

Schwert“ zeigt.

Wie Christa Wolf die Zeit

von 1989/90 reflektiert hat,

lässt sich durch den Band

„Umbrüche und Wendezeiten“

erfahren, er enthält

Interviews, Reden und Essays,

die Hoffnungen und Niederlagen

in den letzten Jahren

der DDR bezeugen. Im Zuge

der Wende war Christa Wolf

kurzzeitig auf der politischen

Bühne präsent, musste aber

bald kapitulieren. Doch es gab

noch glückliche Momente, so

die Vortragsreihe „Nachdenken

über Deutschland“, wo

sie mit Walter Jens, Hans Mayer,

Lew Kopelew u.a. über

die Zukunft einer möglichen

Einheit nachdachte.

Als Meister der Verknappung

erweist sich Hans Magnus

Enzensberger mit seinem

Gedichtband „Wirrwarr“,

dem hintersinnige Bilder von

Jan Peter Tripp eine zusätzliche

Dimension verschaffen.

Es ist ein Vergnügen, ihm auf

seiner stets mit ironischem

Abstand vollbrachten Tour

durch den „Wirrwarr“ des

Lebens zu folgen und bei den

StaatsweinguT

freiburg

Weine der

Spitzenklasse

Merzhauser Str. 119, 79100 Freiburg

Mo. – Fr. 10.00 – 19.00 Uhr

Sa. 10.00 – 16.00 Uhr

Tel. 40165 4310 • Fax 40165 4311

www.staatsweingut-freiburg.de


Literatur KULTUR JOKER 27

Buchtipps nicht nur für lange Abende

skurrilen visuellen Zutaten

zu verweilen. Einspruch vergebens,

Sprache und Bild, abgeklärt,

hart und tröstlich zugleich,

treffen ins Schwarze.

Mitten hinein in aufregende

Lebenskämpfe gerät man

hingegen in den „Malinois“

betitelten Prosastücken des

Dramatikers Lukas Bärfuss,

der hier der Liebe folgt, vorwiegend

in ihrer Auswirkung

auf Männer, die irrational

und blind alltäglich am Abgrund

zu schrammen scheinen.

Seitenhiebe gegen den

Literaturbetrieb geben dem

Text zusätzlich Pfiff.

Das Tolle an all diesen Büchern

ist: sie versetzen den

Leser in einen prickelnden

Zustand, lassen ihn aber in

Ruhe, wobei er dennoch nicht

einsam ist – so kann ich sie

nur empfehlen.

● Olga Tokarczuk. Der

Liebevolle Erzähler. Vorlesungen.

+ Die verlorene Seele.

Kampa Verlag 2019

● Raymond Queneau. Zazie

in der Metro. Aus dem

Frz. von Frank Heibert.

Suhrkamp 2019

● Katharina Hacker. Darf

ich dir das Sie anbieten? Minutenessays.

Berenberg 2019

● Franz Kafka. „Du bist

die Aufgabe“. Aphorismen.

Nachwort Reiner Stach.

Wallstein 2019

● Christa Wolf. Umbrüche

und Wendezeiten. Thomas

Grimm (Hg.). Suhrkamp

2019

● Peter Handke. Wer sagt

denn, dass die Welt schon

entdeckt ist? Suhrkamp 2019

● Lukas Bärfuss. Malinois.

Erzählungen. Wallstein 2019

● Hans Magnus Enzensberger.

Wirrwarr. Gedichte.

Gestaltet von Justine Landat

mit Bildern von Jan Peter

Tripp. Suhrkamp 2020

Cornelia Frenkel

Warum denn in die Ferne schweifen…

Unser Weingut erreichen Sie mit

der Linie 1 - Lehen / Paduaallee.

Eine individuelle Weinwelt vom

Lehener Bergle erwartet Sie !

Weingut Bernhard Schätzle

Breisgauer Straße 52

79110 Freiburg-Lehen

www.Weingut-Schaetzle.de

Gutscheine bequem

zu Hause ausdrucken

Attraktive Geschenkideen

Weihnachtsaktion

von 1. bis 30. Dezember 2020

MAROKKANISCHES BAD

2 Personen € 214,00

INDISCHES BAD

Ayurveda zu zweit genießen

2 Personen € 239,00

Indischer Rosentraum

2 Personen € 179,00

JAPANISCHES BAD GOLDRAUSCH

1 Person € 184,00

2 Personen € 239,00

HAMAM AL SULTAN /

PERLE DES ORIENTS

1 Person € 124,00

2 Personen € 184,00

AROMA-ENERGIE-MASSAGE

mit Gesicht € 74,00

ohne Gesicht € 53,00

THERME

10er Karte € 128,00

Entspannungstag € 79,00

SAUNAPARADIES

10er Karte € 227,00

Entspannungstag € 86,50

Vita Classica Wohlfühlhaus

Tel. 07633 4008-160/-154

www.vita-classica.de

Winterfestival im Kurhaus Bad Krozingen

Zum Auftakt des diesjährigen

Winterfestivals im Kurhaus

Bad Krozingen lädt das

Franz Lehár Ensemble am 25.

Dezember, 15.30 Uhr zu einem

Kurkonzert im Kurhaus ein. In

der Spielbesetzung Quartett

und teilweise als Duo wird das

Ensemble bis zum 27. Januar

2021 regelmäßig im Kurhaus

zu hören sein. Das Repertoire

fasziniert mit klassischen Salonstücken

über den Wiener

Walzer bis hin zu beliebten

Film- und Operettenmelodien.

Bei der Music Factory Night

am 26. Dezember, 19.30 Uhr

interpretieren vier Künstler

das Thema Weihnachten auf

ihre ganz eigene Art. Poetische

Texte rund um Weihnachten

werden von Musik umrahmt.

„Zauberhafte Wintersterne“

bringt am 27. Dezember, 14

Uhr und 18 Uhr mit Schlagerstar

Patrick Lindner und

Anna-Carina Woitschack den

Weihnachtszauber nach Bad

Krozingen. Der Grand Prix

Sieger Geri der Klostertaler

bringt seine Traditionen aus

dem Alpenland mit und rundet

das Konzert ab.

Die Black-Forest-Jazz-Band

präsentiert am 7. Januar, 16

Uhr ein umfangreiches Programm.

Die Band spielt in der

Besetzung Tenorsaxophon/

Klarinette, Piano, Bass und

Schlagzeug ihr breitgefächertes

Repertoire zwischen Swing,

Mainstream und gemäßigt

modernen Jazzstilen.

Am 15. Januar ,15.30 Uhr begeistert

das Franz Lehár Quartett

beim Wiener Neujahrskonzert

mit einem heiteren und

zugleich besinnlichen Programm

aus dem reichen Repertoire

der Strauß-Dynastie

und deren Zeitgenossen. Diese

unbeschwerte Musik schenkt

Freude und Optimismus für ein

gutes, neues Jahr 2021.

Für die Music Factory Night

am 17. Januar, 19.30 Uhr hat

der Dixiland Trompeter und

Entertainer Helmut Dold alias

„De Häme“ eine All-Star-Band

zusammengestellt. Jeder einzelne

Musiker ist exzellent und

erfahren.

Zum Abschluss des Winterfestivals

lädt das Landespolizeiorchester

Baden-Württemberg

unter der Leitung ihres

Chefdirigenten Prof. Stefan R.

Halder am 5. Februar, 19 Uhr

zu einem Konzert im Kurhaus

ein und nimmt sein Publikum

mit auf eine Reise durch die

Welt der bekannten und weniger

bekannten Melodien.

Weitere Infos: www.vita-classica.de


Anzeige

Vier Generationen und knapp 100 Jahre Forschung

Das Familienunternehmen Duxiana bietet einzigartigen Schlaf- und Alltagskomfort

Das Sofa „Alicia“ mit individuellen Gestaltungsmöglichkeiten

Das Jahr 2020 und die Geschehnisse

der vergangenen

Monate haben den Blickwinkel

auf unsere eigenen vier

Wände verändert. Komfort

und Premium-Qualität im

eigenen Heim können unsere

Lebens- und Alltagsqualität

maßgeblich verbessern;

besonders dann, wenn wir

aus gegebenem Anlass mehr

Zeit Zuhause verbringen. Das

schwedische Familienunternehmen

Duxiana,

mit Sitz in Stuttgart,

verbindet bei seinen

Möbeln seit fast 100

Jahren einen hohen

Qualitätsanspruch

mit einem zeitlos eleganten

Design.

Unsere Wirbelsäule

beherbergt mehr als

120 Muskeln, 100 Gelenke

und 220 Bänder

und ist damit Zentrum

für einen gesunden

und schmerzfreien

Körper. Rückenprobleme,

die bereits als

Volkskrankheit betitelt

werden, können

sich im Wesentlichen

negativ auf unsere

Lebensqualität auswirken.

Duxiana bietet

eine Vielzahl an

einzigartigen Bettensystemen,

die genau

dort ansetzen, wo

andere an Qualität

und Präzision einsparen.

Die sogenannten

Dux-Betten sind speziell

dafür konstruiert worden,

den Druck auf die Wirbelsäule

zu verringern. So

kann es dem Körper gelingen,

einen Zustand der vollkommenen

Entspannung zu erlangen

und damit auch einen

hochwertigeren Tiefschlaf zu

erreichen. Eine längere Tiefschlafphase

lässt uns nicht nur

ausgeruhter erwachen, sondern

kann in Kombination mit

dem patentierten Pascal Kassettensystem

Rückenschmerzen

nachweislich lindern.

Doch die Produkte des internationalen

Unternehmens

können nicht nur mit Qualität

und kontinuierlicher Weiterentwicklung

durch Forschung

überzeugen. Das Familienunternehmen

in der vierten Generation

legt zudem großen

Wert auf eine nachhaltige und

faire Produktion. Gewährleistet

wird dieser hohe Produktionsstandart

unter anderem

durch Gütesiegel wie OEKO-

TEX und TÜV-Rheinland.

Zeitlos und elegant: Die

Möbelkollektion

Stilvolle Designklassiker

beherrbergt die Möbelkollektion

von Duxiana. Ein außerordentliches

Gespür für die

Symbiose aus Design, Funktionalität

und Qualität beweist

der schwedische Hersteller

Foto: Duxiana

Anzeige

nicht nur mit seinen Betten.

Das Sofa „Alicia“ wird als

variables Modulsystem angeboten,

das es den Kund*innen

ermöglicht, die eigenen

Wünsche durch individuelle

Gestaltungsmöglichkeiten

umzusetzen. Vom eleganten

Zweisitzer bis hin zur familiengerechten

Sofalandschaft

bietet „Alicia“ viel Freiraum

zum kreativen Zusammensetzen.

Herzstück der luxuriösen

Couch ist das Federkernsystem,

welches

bequemes Sitzen und

Liegen garantiert.

Diverse Textilien,

Beinfarben und Ablagemöglichkeiten

aus Holz oder Marmor

machen Träume

sprichwörtlich wahr.

Wie viel mehr Erholung

und Qualität

die Produkte von Duxiana

tatsächlich in

den Alltag bringen,

kann man bei einem

Probeliegen und -sitzen

in der Freiburger

Filiale am Friedrichring

erfahren. In den

Ausstellungsräumen

besteht weiterhin die

Möglichkeit, das einzigartige

Bettensystem

auszuprobieren

und neuen Schlafund

Alltagskomfort

direkt mit nach Hause

zu nehmen.

Weitere Infos:

www.duxiana.de

Anzeige

Das Kleiderforum zieht nach Opfingen

Anzeige

Fast 22 Jahre ist es her, dass Stefanie Blüm mit ihrer

Mutter Ellen in der Emmendinger Straße in Brühl-Beurbarung

ihr Fachgeschäft für Stoffe, Kurzwaren, tragbare

aber besondere Kleidung und Schnittmuster eröffneten.

Von Anfang an gab es daneben gut besuchte und beliebte

Nähtreffs und -kurse. Zwei Jahre später fand der Umzug

in die Schwarzwaldstraße 1 in der Oberwiehre statt. Hier

erweiterte das Fachgeschäft sein Angebot durch eigene

Schnittmuster, die unter www.schnittquelle.de bestellt

werden können.

2021 steht nun der nächste Umzug an. Ab Februar 2021

wird das Kleiderforum im neuen Atelierladen in Opfingen

Unterdorf 7 zu finden sein. Zukünftig sollen auch im

Atelier in Opfingen spezielle Events, wie Nähtreffs und

Nähkurse stattfinden.

Parallel dazu wird das Onlinegeschäft intensiviert.

Die bekannte Webadresse www.kleiderforum.de bietet

Schnitte von schnittquelle, Stoffe, Verschlüsse wie

Schließen, Haken, Fibeln, Nadeln, Knöpfe und Knebel,

Bänder & Borten oder komplette Nähpakete zum sofort

losnähen an. Auf Wunsch können auch Stoffproben verschickt

werden.

Da ein Umzug auch immer „aufräumen“ bedeutet,

findet vom 10.11-6.12. ein radikaler Ausverkauf

von Sommer- und Winterstoffen, Borten,

Bändern, Knöpfen, Kleider und Accessoires mit

50-70% Rabatt in der Schwarzwaldstraße statt.

Professionell erstellte Schnittmuster wird es wie gehabt

an jedem ersten eines Monats geben. Darunter sind

Schnitte für Anfänger und Profis zu finden, von klassisch-elegant

bis sportlich – immer alltagstauglich und

zum Wohlfühlen.

Tipps und Tricks fürs Nähen, Nähanleitungen, Schnittinterpretationen,

News und Angebote findet man unter

www.schnittquelle-blog.de

Weitere Infos: www.kleiderforum.de

Vom 10.11. – 6.12. muss alles raus – wir ziehen um!

50-70% Rabatt auf

Sommer- und Winterstoffe,

Borten, Bänder, Knöpfe,

Kleider & Accessoires

Schwarzwaldstr. 1 · 79117 Freiburg · +49(0)761 2925590 · www.kleiderforum.de ·

kleiderforum

stoffe schnitte kleidung

ab Februar 2021 in Opfingen, Unterdorf 7


Nachhaltig KULTUR JOKER 25

Jeden Tag 20.000 Autos

Das Projekt „Blühende Industriegebiete“ offenbart Schwächen im Industriegebiet Freiburg Nord

Obwohl Freiburg in Sachen Auto

deutschlandweit einmalig gut dasteht

und bei der Verteilung des Verkehrsaufkommens,

dem sogenannten

„Modal Split“, nur einen Anteil von

21 Prozent Autoverkehr hat, sieht es

im Industriegebiet Freiburg Nord

vollkommen anders aus. 15.000

Menschen arbeiten dort, 80 Prozent

kommen mit dem Auto. Inklusive

Liefer- und Einkaufsverkehr fahren

täglich 20.000 Kraftfahrzeuge. Das

Podiumsgespräch „Transformation

vom Industriegebiet zum Green Industry

Park“, das die Freiburger Innovation

Academy zum Abschluss

ihres Projekts „BIG: Blühende Industriegebiete“

am 25. September

veranstaltete, offenbarte die Problematik:

Es fehlt an vernünftigen Alternativen.

Die Linie 4 beispielsweise endet

derzeit an der Messe. Die Weiterführung

über das neue FWI-Gelände mit

Ringschluss in Gundelfingen würde

Pendlern aus dem Norden den Umstieg

auf den öffentlichen Verkehr

deutlich erleichtern. Heute müssen

sie bis zum Hauptbahnhof fahren,

um dann mit der Straßenbahn zurück

ins Industriegebiet zu kommen. Der

Verkehr ist dabei nicht nur ein zentraler

Klimafaktor, er beansprucht

auch immense Flächen: Rund 56

Hektar sind im Industriegebiet bereits

in Parkplätze verwandelt worden.

Davon abgesehen offenbarte das

Langzeitprojekt die große Bereitschaft

der Unternehmen, etwas für

den Erhalt der Biodiversität zu tun.

Seit Sommer 2018 hat die Innovation

Academy mit 58 Auszubildenden

von der Abfallwirtschaft und Stadtreinigung

Freiburg, dem Energieversorger

badenova, der Freiburg

Wirtschaft Touristik und Messe

GmbH und dem Autozulieferer

TDK-Micronas nach Möglichkeiten

gesucht, auf dem jeweiligen Firmen-

Exkursion zur Badenova

gelände die Artenvielfalt zu verbessern.

Die einen haben anstelle einer

Bambusmonokultur Blütenstauden

und heimische Sträucher gepflanzt,

andere haben mit Hochbeeten Urban

Gardening auf dem Betriebsgelände

verwirklicht, wieder andere den

englischen Rasen in eine blühende

Wiese verwandelt.

So erfreulich diese Ergebnisse

sind, die Abschlussveranstaltung hat

gezeigt, dass Freiburg bei zentralen

Fragen erst am Anfang steht. Weitere

Infos: www. bluehende-industriegebiete.de

Horst Hamm

Flächenverbrauch und Autoverkehr möglichst reduzieren

Jan Otto zur Verkehrsproblematik im Industriegebiet Nord

Kultur Joker: Herr Otto, ins

Industriegebiet Freiburg-Nord

fahren täglich 20.000 Autos. Wie

lässt sich die Situation verbessern?

Otto: Zunächst müssen wir die

Frage klären, warum die Menschen

mit dem Auto kommen.

Fehlt die ÖPNV-Anbindung?

Oder fahren gerade dann keine

Busse und Bahnen, wenn Schichten

enden oder beginnen? Der

ÖPNV muss so gestaltet werden,

dass das passt.

Kultur Joker: Was halten Sie

von einer Weiterführung der

Stadtbahntrasse 4 mit Ringschluss

in Gundelfingen?

Otto: Es ist tatsächlich unattraktiv

mit dem ÖPNV aus

dem Norden ins Industriegebiet

Freiburg-Nord zu kommen. Ein

Ringschluss an sich ist sicherlich

sinnvoll, Freiburg hat aber wie

alle Kommunen nicht unendlich

viel Geld. Wir ertüchtigen deshalb

gerade den Radweg, damit

sich die Leute zutrauen, aufs Rad

umzusteigen. Und die Autofahrer

von außerhalb könnten zum

Park & Ride-Platz im Norden

von Zähringen fahren und von

dort die öffentlichen Angebote

nutzen.

Kultur Joker: Ein großes Problem

ist der Flächenverbrauch

durch ebenerdige Parkplätze

wie jetzt beim neuen SC-Stadion

in Sichtweite der Messe. Wäre da

nicht eine begrünte Hochgarage

für beide die bessere Lösung gewesen?

Otto: Vollkommen richtig! Die

Parkplätze beim Stadion werden

alle zwei Wochen für rund vier

Stunden gebraucht, mehr nicht.

Kultur Joker: Können Sie sich

zu ebenerdigem Parken eine Initiative

im Gemeinderat vorstellen?

Otto: Wir haben bereits Verschiedenes

versucht. Aber die

Bodenpreise im Industriegebiet

sind einfach zu niedrig, um den

Anreiz zu bieten, beim Parken

in die Höhe zu gehen. Wenn

man die Flächenversiegelung

in der Rechnung mit abgebildet

hätte, dann hätte sich diese Art

der Landschaftszerstörung ganz

schnell erledigt.

Kultur Joker: Herr Otto, wir

danken Ihnen für das Gespräch.

Jan Otto ist seit 2019 für

Bündnis 90/Die Grünen Mitglied

im Freiburger Stadtrat

Foto: promo

„Oft bedarf es nur eines leichten Anstoßes“

Alexander Bonde zum Ziel, Wirtschaft und Artenschutz unter einen Hut zu bekommen

Foto: promo

Kultur Joker: Herr Bonde, die

DBU hat das Projekt „Blühende

Industriegebiete“ gefördert. Was

ist dabei herausgekommen?

Bonde: Das Bildungsprojekt

hatte zum Ziel, junge Menschen

weiterzubilden und das Industriegebiet

Freiburg Nord naturnaher

zu gestalten. Beides ist sehr erfolgreich

gelungen! Besonders erfreulich

finde ich, wie interessiert

die Unternehmen an der Potenzialanalyse

und den Kartierungen

waren. Sie wissen jetzt, dass

Eidechsen, Brutvögel und Wildbienen

auf ihrem Gelände vorkommen

und wollen diese Arten

bei ihren zukünftigen Planungen

berücksichtigen. Damit wurde das

Projekt zum Modell für andere Industriegebiete.

Wie groß das Potenzial

allein in Baden-Württemberg

ist, lässt sich daran ermessen,

dass ein Prozent der Landesfläche

aus Industrie- und Gewerbegebieten

besteht. Das entspricht ungefähr

50.000 Fußballfeldern.

Kultur Joker: Wie teuer ist es

für Unternehmen, in dieser Richtung

aktiv zu werden?

Bonde: Das muss überhaupt

nicht teuer sein: Eine Blühwiese

anzulegen, war mit wenigen

hundert Euros umzusetzen.Einen

Außensitzplatz für eine Kantine

mit einer GreenCity Wall mit

tausenden Pflanzen zu erweitern,

ging dagegen in Richtung 200.000

Euro, wobei die Erweiterung früher

oder später ohnehin gekommen

wäre, aber eben nicht mit

einer derartigen Begrünung.

Kultur Joker: Müsste nicht jedes

Unternehmen Abstandsgrün

Alexander Bonde, seit 2018

Generalsekretär der Deutschen

Bundesstiftung Umwelt (DBU)

Foto: promo

in Blühstreifen verwandeln?

Bonde: Klimawandel und Artenrückgang

zwingen uns zu

einem grundlegenden gesellschaftlichen

Wandel, wobei sich

Klimaanpassungen und Artenschutz

gut vereinen lassen. Bäume

könnnen als Schattenspender und

zur Kühlung wichtig sein. Dachund

Fassadenbegrünung haben

ähnliche Effekte. All das dient

immer auch dem Artenschutz.

Kultur Joker: Herr Bonde, wir

danken Ihnen für das Gespräch.

Die Seiten NACHHALTIG werden unterstützt von:

Das WIR

schafft

Energie


26 KULTUR JOKER nachhaltig

Ein Schwung Halbund

Unwahrheiten

Irreführend – wie Lobbyisten mit Taschenspielertricks

Kopfkino erzeugen

„Eine Lüge ist bereits dreimal

um die Erde gelaufen,

bevor sich die Wahrheit die

Schuhe anzieht.“ Mark Twain

kannte zwar weder Lobby-Organisationen

im Allgemeinen,

noch die Internationale Atom-

Energie Agentur IAEA im

Besonderen, doch beschrieb

er mit seinem berühmten Satz

ziemlich genau das, was sich in

der letzten Oktoberwoche zutrug.

Inmitten von Klima- und

Corona-Krise fliegt der IAEA-

Chef diensteifrig um den Globus,

weil seiner Hochrisiko-

Zunft einerseits das Virus zu

schaffen macht. Andererseits

ist der Handlungsreisende mit

der skurrilen Mission unterwegs,

die Atomkraft als Klimaretter

zu promoten. Seine

aktuelle (Flug- ?) Reise führte

ihn von Wien nach Berlin. Er

hielt den Zeitpunkt für gut,

den Deutschen noch mal zu erklären,

dass diese - zusammen

mit 164 Nationen die ebenfalls

keine Atomkraft nutzen - einen

vermeintlichen Sonderweg gehen.

Bevor er am Montag Außenminister

Maas seine nukleozentrische

Weltsicht darlegen

durfte, gab er der Deutschen

Presseagentur DPA einen

Schwung Halb- und Unwahrheiten

mit, welche noch vor

ihm über die Landesgrenzen

kamen und sich in rasender

Geschwindigkeit im Blätterwald

ausbreiteten.

„Ohne Atomkraft sind Klimaziele

unerreichbar“ copypastete

der Deutschlandfunk

die Behauptung der Atom-

Lobbyisten noch am Sonntag

Abend.

„Absoluter Quatsch!“ ärgerte

sich Michael Sterner, Professor

für Energiespeicher und Energiesysteme

an der Technischen

Hochschule Regensburg. „Wir

haben regional, national und

global ausreichend erneuerbare

Energiequellen, die zudem

noch wesentlich günstiger und

sicherer sind als Atomenergie

und keinen Atommüll hinterlassen.“

Zahlreiche Studien

lassen diesen Schluss zu.

Als IAEA-Chef Grossi in

Berlin ankam, hatte eine Aussage

aus dem IAEA-dpa-Text

bereits die erste Erdumrundung

hinter sich, die aus der

Feder eines besonders gerissenen

Strategen stammt: „Es

sei eine empirische (= auf Erfahrung

beruhende) Tatsache,

dass ein Drittel der sauberen

Energie aus nuklearen Quellen

stamme“. Klingt beeindruckend,

ist aber falsch. Egal,

wie man es dreht.

Ein Faktencheck:

Der Anteil der Atomkraft

am weltweiten Strom-Bedarf

beträgt derzeit 10%, schon

das ist weit weg von den 33%,

die einem Drittel entsprechen.

Beim Primärenergie-Bedarf

liegt der atomare Anteil global

bei 4%; Neben dem Energieträger

Uran wird auch Kohle

und Öl betrachtet, es kommen

also noch die Energieträger

mit ins Spiel, die Fahrzeuge

antreiben oder Wärme liefern.

Noch mickriger sieht‘s bei der

Betrachtung der Endenergie

aus, diese Kenngröße berücksichtigt

zusätzlich noch die

Umwandlungsverluste. Von

der im Uran enthaltenen Energie

kommt nur ein Bruchteil

als elektrische Energie an

der Steckdose an, zwei Drittel

werden als Abwärme weggeworfen.

D.h. mit rund 1,4%

des weltweiten Endenergie-

Bedarfs ist die Atomkraft eine

echte Nischentechnologie, allerdings

mit einer bemerkenswert

starken Lobby.

Trickreich rechnen und

großzügig aufrunden

Wie um alles in der Welt

kommen denn nun die pfiffigen

Spindoktoren auf ihr „Drittel“?

Ein Drittel von was? Hier

liegt folgender Rechentrick

zugrunde: Man betrachtet die

4 % Primärenergie und fasst

sie mit 11% Erneuerbaren als

„saubere“ Energie zusammen.

Grad so als würde sich - sagen

wir mal - Harvey Weinstein

mit je einer jungen Schönheit

im Arm, und irgendwas von

„wir drei Hübschen“ schwadronierend,

Kameras und Publikum

anbiedern. Richtig, Erneuerbare

und Atomkraft sind

nicht „wir hübschen“. Rechnen

wir trotzdem kühl nach: 11%

Erneuerbare plus 4% Atomkraft

sind 15%. Ein Drittel von

„wir Hübschen“ wäre 5% und

nicht 4%. Der Lobbyist rundet

ebenso nonchalant wie großzügig,

fertig ist die Halb-Lüge.

„Halbwahrheit“ ist ein Wort,

das dieser gezielten Irreführung

schon nicht mehr gerecht

wird. Die Furcht darüber, dass

man sich mit wahrheitswidrige

Aussagen oder falschen

oder irreführenden Zahlen angreifbar

macht, scheint in der

IAEA keine Rolle zu spielen.

Ein Blick in die PR-Trickkiste

lässt erahnen, woher selbst

bei heftigsten Fehltritten eine

irritierende Siegesgewissheit

kommen könnte.

PR- und Nachrichten-

Agentur machen gemeinsame

Sache

Die PR-Agentur Scholz

&Friends, S&F, nach eigenen

Angaben eine der „meistausgezeichneten

Kreativ-Agenturen

in Europa“ hat mit der

DPA, „Deutschlands größter

Nachrichten Agentur mit

einem Korrespondentennetzwerk

in 80 Ländern“, eine

Kooperationspartnerschaft.

Das ist harter Tobak, S&F ist

in der Energieszene nicht unbekannt.

Bei Scholz & Friends

wurde die Initiative Neue Soziale

Marktwirtschaft INSM

erfunden und aus der Taufe

gehoben. Hierüber werden

Kampagnen gegen die Energiewende

gefahren. Das Partnerprojekt

von dpa und S&F,

„Scholz & Friends Publishing“

erklärt in einem Imagefilm:

“Wer seine Zielgruppen effizient

erreichen will, muss neue

Die Seiten NACHHALTIG werden unterstützt von:

AboOnline:

Foto: promo

Wege einschlagen.“ Wer von

Nachrichtenagenturen Qualitätsjournalismus

erwartet und

keine Unternehmensinhalte –

neudeutsch: „Corporate Content“

– dem läuft es bei dem

5-minütigen Promotions-Video

kalt den Rücken runter. Was

Zeitungsleser*innen für Nachrichten

halten, kann durchaus

die angebotene „Orchestrierung

Ihrer Publishing-Angebote

über alle Kanäle“ sein,

die „in verlässlicher DPA-Qualität“

und mit der „Kreativität

der PR-Agentur in Konzeption

und Gestaltung“ in Zeitungen

oder Nachrichtensendungen

aufgetischt werden.

Um es klar zu sagen: es

gibt keinen Beleg dafür, dass

im konkreten Fall der aufgeblasenen

Bedeutung der

Atomenergie das oben angesprochene

S&F/DPA-Partnerprojekt

dafür verantwortlich

ist, dass der Pro-atomare Spin

sich in rasender Geschwindigkeit

über dutzende Medien

verbreitet hat. Doch es ist

besorgniserregend, dass in

reichweitenstarken Medien

wie Deutschlandfunk, FAZ,

SZ, ZDF, Stern, Handelsblatt,

Wirtschaftswoche, Börse

Online, der Agentur Reuters

ebenso wie in zahlreichen Lokal-

und Regional-Zeitungen

das journalistische Zwei- oder

Mehr-Quellen-Prinzip keine

Bedeutung hat und stattdessen

ungeprüft die halbseidenen

und falschen Behauptungen

der Atomlobby-Organisation

IAEO verbreitet werden.

Eva Stegen

Per Klick zur

RegioKarte

Jederzeit bequem Zugriff aufs Abo unter

vag-freiburg.de/aboonline


nachhaltig KULTUR JOKER 27

Regionale Biospeisen für soziale Einrichtungen

Das Projekt RegioBioKüche der Regionalwert AG Freiburg

Die RegioBioKüche verarbeitet regionale Bioprodukte

Foto: promo

Im Juli dieses Jahres vergab

die Gemeinde Eichstetten am

Kaiserstuhl ein Baugrundstück

für das Projekt der RegioBio-

Küche an die Regionalwert

Immo. Das Hauptaugenmerk

der RegioBioKüche gilt der

Gemeinschaftsverpflegung

sozialer Einrichtungen, darunter

Schulen und Kindergärten.

Durch das Projekt soll die

Versorgung der sozialen Einrichtungen

mit regionalen Bio-

Speisen verbessert werden.

Die Großküche soll bereits im

Sommer 2022 in Betrieb genommen

werden. Wie alle bisherigen

Projekte der Regionalwert

AG Freiburg soll auch der

Erwerb des Grundstücks und

der Bau des Betriebsgebäudes

bürgerfinanziert werden. Um

dies zu ermöglichen, werden

unterschiedliche Beteiligungsmöglichkeiten

angeboten.

Bislang ist die regionale

Bio-Außer-Haus-Verpflegung

noch kein Standard im Großküchenbetrieb.

Nach Schätzungen

von Expert*innen soll

der aktuelle Bio-Anteil in der

Gemeinschaftsgastronomie bei

lediglich 1 Prozent liegen. Mit

dem Projekt RegioBioKüche

möchte es die Regionalwert

AG Freiburg Menschen jeden

Alters ermöglichen, sich ökologisch,

regional und somit gesund

ernähren zu können. Vor

allem die Verpflegung in Kitas,

Schulen, Pflegeheimen und

Betriebskantinen in der Stadt

Freiburg und dem gesamten

Umland soll verbessert werden,

qualitativ und ökologisch.

In Partnerschaft mit der

Stadt Freiburg soll das Vorhaben

gemeinsam mit den

regionalen Lieferant*innen,

Großhandelslogistiker*innen,

Einzelhändler*innen und Gemeinschaftsverpflegungseinrichtungen

umgesetzt werden.

Die regionalen Betriebe liefern

frische Lebensmittel, die

Betriebe der RegioBioKüche

verarbeiten, kochen und verteilen.

Als Mehrkomponentenküche

wird die RegioBioKüche

Speisen in unterschiedlichen

Verarbeitungsstufen anbieten.

Der Vorteil: größere Mengen

werden verarbeitet, die Auslastung

erhöht und die Kosten

pro Essen minimiert. Neben

hochwertigen Produkten und

Speisen für die Versorgung

sozialer Einrichtungen und

Unternehmen gewinnt die Region

weitere 25 dauerhafte Arbeitsplätze.

Für den Erwerb des Grundstücks

sowie den Bau der RegioBioKüche

werden von Seiten

der Regionalwert Immo, eine

Tochtergesellschaft der Regionalwert

AG Freiburg, Genussrechtsanteile

für Bürger*innen,

sowie Akteur*innen aller Art

in unterschiedlichen Größenordnungen

angeboten. Auch

Unternehmen und Kommunen

können sich darüber beteiligen.

Weitere Infos: www.regionalwert-ag.de/genussrechte

„Es geht darum, die Welle zu packen!“

Ingrid Wertheimer im Gespräch über die Chancen-Patenschaften bei der Freiburger Bürgerstiftung

Ingrid Wertheimer, Rechtsanwältin

und Mutter von drei

Kindern, ist seit 2016 bei der

Freiburger Bürgerstiftung,

wo sie federführend die

Chancen-Patenschaften verantwortet.

Friederike Zimmermann

sprach mit ihr.

Kultur Joker: Frau Wertheimer,

wann und wie hat es angefangen,

dass Sie sich so für die

Geflohenen engagierten.

Wertheimer: Ausgangspunkt

war, dass ich 2016 eine

Familie kennenlernte, die völlig

hilflos war. Ich habe mich ihrer

angenommen. Angesichts der

Herausgeber:

Art Media Verlagsgesellschaft mbH

Auerstr. 2 • 79108 Freiburg

Redaktionsleitung (V.i.S.d.P.):

Christel Jockers

Redaktion:

Cornelia Frenkel

Peter Frömmig

Annette Hoffmann

Marion Klötzer

Erich Krieger

Nike Luber

Fabian Lutz

Georg Rudiger

Claus Weissbarth

Friederike Zimmermann

u.a.

Terminredaktion:

Elisabeth Jockers

steigenden Flüchtlingszahlen

wuchs in mir der Wunsch, ein

Patenschaftsprojekt zu initiieren.

Zur selben Zeit wurde

ich von der Freiburger Bürgerstiftung

angefragt, unter der

Schirmherrschaft des Bundesministeriums

für Familie,

Senioren, Frauen und Jugend

(BFSFJ) „Menschen stärken

Menschen“ die Chancen-Patenschaften

für sie zu leiten.

Kultur Joker: Und wie muss

man sich so eine Patenschaft

vorstellen?

Wertheimer: Es werden

Freiwillige, die ehrenamtlich

Layout/Satz:

Art Media Verlag

Telefon: 0761 / 72072

E-mail: grafik@kulturjoker.de

redaktion@kulturjoker.de

Anzeigen/Telefon:

0761 / 72072

druck:

Rheinpfalz Verlag und Druckerei

GmbH & Co. KG, Ludwigshafen

Das Copyright für vom Verlag gestaltete

Anzeigen und Artikel liegt beim Verlag.

Nachdruck, auch nur auszugsweise, nur mit

schriftlicher Genehmigung des Verlages.

Für unverlangt eingesandte Manuskripte,

Fotos, Vorlagen und für Programmhinweise

kann keine Garantie übernommen werden,

sie sind aber herzlich willkommen.

eine Patenschaft übernehmen

wollen, und Geflüchtete sowie

Menschen mit einem schwierigen

Hintergrund zusammengebracht.

Wichtig ist mir dabei,

dass ich alle Beteiligten

persönlich kennen. Das Projekt

ist sehr offen, es gibt Tandems

aller Altersstufen und sie sind

inhaltlich sehr individuell ausgestaltet.

Erwerb der deutschen

Sprache, kultureller und gesellschaftlicher

Austausch sowie

die Freude an gemeinsam zu

verbringender Zeit sollten im

Vordergrund stehen.

Kultur Joker: Leistet das

Projekt auch Hilfe bei der Arbeitssuche?

Wertheimer: Das stand am

Anfang noch nicht so sehr im

Fokus, vielmehr die Unterstützung

bei Behördengängen.

Zunehmend spielt die Hilfeleistung

bei der Arbeitsplatzsuche,

bei der Bewältigung von

Konflikten am Arbeitsplatz

sowie bei der Wohnungssuche

eine große Rolle. Hierbei stehe

ich den Tandems als Ansprechpartnerin

zur Seite.

Kultur Joker: Was hat sich

durch Corona verändert?

Wertheimer: Auf der einen

Seite erkennen wir eine große

Bereitschaft von Leuten sich

einzubringen, vor allem von

Studierenden, die coronabedingt

die Universität hauptsächlich

online besuchen und

Ingrid Wertheimer

Foto: Britt Schilling

sich gerne ehrenamtlich zur

Verfügung stellen wollen. Auf

Geflohenen-Seite kam aber

gleich zu Anfang von Corona

der große Rückzug. Viele haben

sich abgeschottet, waren

von Angst geprägt und allenfalls

noch über WhatsApp erreichbar.

Zwischenzeitlich hat

sich wieder eine gewisse Normalität

eingestellt.

Kultur Joker: Wie laufen die

Patenschaften in dieser Krisenzeit?

Wertheimer: Ich wollte

den Fokus jetzt vor allem auf

Nachhilfe für Kinder legen,

was viele Studierende auch

anbieten. Das funktioniert im

Moment nicht so gut. Es gibt

aber unter den Geflüchteten

viele junge Frauen, die für

die Sprachprüfung um Unterstützung

bitten und auf diese

hinarbeiten. Wichtig ist mir

zu vermitteln, dass Sprache

und Bildung wichtige Faktoren

sind, um zu einer Berufstätigkeit

oder aus den Minijobs raus

in Vollzeitarbeitsverhältnisse

zu kommen.

Kultur Joker: Manches dürfte

zur Zeit auch nicht mehr

möglich sein…

Wertheimer: Als wir neulich

im Stadtgarten unser Sommer-

Patenschaftsfest veranstaltet

haben, konnte man sehr deutlich

erkennen, wie sich die

Leute gefreut haben, sich zu sehen.

Normalerweise laden wir

mehrmals im Jahr zu solchen

Festen ein, einmal haben wir

sogar eine Rallye zur Zähringer

Burg veranstaltet. Die Geflüchteten

lieben es sich einzubringen

und zusammen zu kochen,

das prägt viele Patenschaften.

Mit im Boot ist auch Karl-

Hans Jauss, der als Koordinator

der Flüchtlingsinitiative am

Schlierberg die Ehrenamtlichen

betreut, wir arbeiten sehr eng

zusammen.

Kultur Joker: Frau Wertheimer,

wir bedanken uns für das

Gespräch.


28 KULTUR JOKER VEGAN/Nachhaltig

Umdenken und Mitmachen

Bio-Speise-Frischöle

aus Saat, Kern und Nuss

sind aktive

Schutzengel

unserer Gesundheit

Schutzengel

sind

Geschenk-Botschafter,

die besonders gut zu

Weihnachten passen.

Gerne übernehmen wir

den Öl-Geschenk-Versand

mit Ihren

persönlichen Grüßen.

'Gesundheit wünschen'

gehört zum guten Ton –

Gesundheit schenken ist

wirksame Wertschätzung!

oleofactum – Öl & Wissen

Walter Bitzer

Hildastrasse 4

D-77654 Offenburg

Tel.: 0781/93 22 695

www.oleofactum.de

®

Ehrbares Handwerk schützt Leben - auch das von Insekten und Vögeln!

Leckere vegane Gerichte im „Abendrot“

Die Partei „Mensch – Umwelt

– Tierschutz“ engagiert

sich in besonders starkem

Maße für unsere Mitlebewesen

und hat einen sehr informativen

Flyer zum Thema

„Neue Esskultur – ganz ohne

Tierleid“ herausgegeben.

Da heißt es: Ein gedeckter

Tisch ohne ein Stück Fleisch ist

für die meisten Menschen heute

noch undenkbar. Leid und Tod

von Abermillionen von Nutztieren

ist dabei in Kauf zu nehmen.

Die brutalen Methoden, wie wir

mit Enten, Gänsen, Hühnern,

Puten, Kaninchen, Schweinen,

Rindern, Kälbern und Lämmern

umgehen, sind erschreckend. So

werden nach einem Bericht des

„Stern“ alleine in deutschen

Schlachthöfen jährlich mindestens

150.000 Rinder bei vollem

Bewusstsein unter qualvoller

Todesangst und unendlichen

Schmerzen für einen „kurzen

Gaumenkitzel“ abgeschlachtet.

Unter der Überschrift „Umdenken

und Mitmachen“ bietet

die Partei reizvolle Alternativen

an. „Die Frage, was sollen wir

denn an Stelle des Bratens auf

den Tisch bringen, kann leicht

beantwortet werden, denn eine

Vielzahl köstlicher veganer und

vegetarischer Rezepte warten

nur darauf in Szene gesetzt zu

werden“. Vegane Vorschläge

und viele passende Infos können

unter der Mail sekretariat@

tierschutzpartei.de angefordert

werden. Vielleicht ist das nächste

festliche Menü für manch

einen ein Anstoß, sich für seine

Gesundheit und eine vernünft

ige E s sk u lt u r z u e ngag ie r e n .

Freie Bühne und grüne Küche

Am meisten fällt das neue

Restaurant „Abendrot“ in der

Passage Freiburger Hauptpost

zur Bertoldstraße in der wärmeren

Jahreszeit durch seine

Außenbewirtschaftung auf.

Es unterscheidet sich von den

vielen, dort angesiedelten gastronomischen

Betrieben durch

eine gediegene Ausstattung mit

bequemen Polstermöbeln, natürlich

in moderatem Corona-

Abstand, was die Gäste ganz

sicher zu schätzen wissen.

Was ist das Besondere im und

am „Abendrot“? Dort gibt es

nicht nur Essen und Trinken in

Frischequalität zu moderaten

Preisen, sondern auch eine große

Bühne mit mancherlei kulturellen

Veranstaltungen bei freiem

Eintritt. Jeden Mittwoch präsentiert

sich die „Open Stage“,

Foto: Kratz

nach Anmeldung offen für ganz

unterschiedliche Bands. Die

musikalischen Utensilien werden

vom Haus gestellt. Da gibt

es ein Klavier, E- und Western-

Gitarre, Bass und Chjon, Verstärker,

Boxen und Monitore. Jeden

Freitag gibt es Karaoke und

am Samstag Unicorn-Konzerte.

Jeden ersten Montag im Monat

eine Poetry-Slam-Show und jeweils

am ersten Donnerstag alle

zwei Monate ist die Bühne für

Comedy-Events reserviert.

Das „Abendrot“ bietet

Frischeküche von Fleisch und

Fisch über Vegetarisches und

Veganes. In dieser Serie interessiert

uns naturgemäß vorwiegend

die „grüne Küche“. Da

treffen sich Rote Beete Humus

mit Avocado Seitan Burgern

oder lecker gefüllten Folienkartoffeln.

Verschiedenste Salat-

Variationen runden das Angebot

ab. Weinfreunde freuen sich

über die edlen Tropfen der klassischen

Freiburger Weingüter

Faber und Kuhn. Wie alle gastronomischen

Betriebe hat auch

das „Abendrot“ mit den Turbulenzen

der Covid-19-Pandemie

Brunch im Adelhaus

zu kämpfen. Unter der Rufnummer

0761-28559482 können Sie

evtl. Auflagen und Programmänder

ungen abf ragen.

Ohne Flexibilität geht es

auch „vegan“ nicht

Nachdem die Stadt Freiburg

der regionalen Gastronomie in

der warmen Jahreszeit mit der

Genehmigung vieler neuer Plätze

im Außenbereich geholfen

hat, stehen Restaurants und Cafés

jetzt im Herbst und Winter

vor neuen Herausforderungen.

Jonas Schmidt, Geschäftsführer

des Bio-Restaurants Adelhaus

in der Freiburger City,

sieht in der Krise aber auch

Chancen. „Während des Lockdowns

mussten wir zeitweilig

schließen, indes sind wir auch

zusammengewachsen. Wir sind

und bleiben agil, und manchmal

sind wir selbst erstaunt, zu was

allem wir nun fähig sind“.

Für Herbst und Winter gibt

es im Adelhaus jetzt ein neues

Konzept. Solange es die Krise

erlaubt, bleiben unterhalb der

Woche vegane und vegetarische

Tagesessen erhalten, ab November

bietet das Restaurant

auch am Sonntag Frühstück und

Brunch an. Da gibt es am Salatbuffet,

neben selbstgebackenen

Sauerteigbroten, eine Müslistation,

vegane Aufschnitte und

Foto: promo

Veganer Griechischer

Teller

Foto: promo

vieles mehr. Frisch gepresster

Karotten- und Rote-Beete-Saft

sowie für Vegetarier auch Omelett

und Rührei.

„Regional und saisonal“ gilt


VEGAN/nachhaltig KULTUR JOKER 29

für das Adelhaus auch weiterhin.

Unter www.adelhaus.bio

finden sich stets die neuesten

Infos, dort können auch Reservierungen

abgefragt und bestätigt

werden. Allen Herausforderungen

und Hygienekonzepten

zum Trotz freut sich das Adelhaus-Team

auf viele alte und

neue Gäste im Winter.

Herausforderungen muss man

sich stellen! Gerade deswegen

wünschen wir der Gastronomie

im Lande, die Krise weiterhin

bestmöglich zu bewältigen und

den Gästen guten Appetit und

viel Vergnügen.

Goldschmiede

Vegan International

Bekannt sind die Fleischteller

hier bei uns in Deutschland

„beim Griechen um die Ecke“.

Oftmals wird so der Eindruck

erweckt, dass die Helenen sich

vom „Apolloteller bis zur Zeusplatte“

täglich und ausschließlich

von opulenten Fleischbergen

ernähren.

Es geht aber auch ganz anders.

Der in Winnenden ansässige

deutsch-griechische Verlag El

Politismos gibt wunderschöne

griechische Hochglanzbroschüren

wie das Magazin Neafoni in

deutscher Sprache heraus. Seine

Produkte sind ein „Muss“ für

alle Liebhaber griechischer Kultur

und Lebensfreude. Kurz vor

Weihnachten ist nun die Broschüre:

„Vegetarische Streifzüge

durch Griechenland“ und ein

Kalender für 2021 erschienen.

Viele dieser Rezepte sind auch

vegan und machen schon bei

der Betrachtung der tollen Fotos

Appetit. Wir zitieren aus der

Handschrift von Herausgeberin

und Chefredakteurin Maria Laftsidis-Krüger

die nur eine recht

eingeschränkte Vergleichsmöglichkeit

mit der Küche im Land

und der griechischer Lokale in

Deutschland sieht. „Authentisch

sind die Dorfküchen, da wo

Oma noch kocht auf der Zweierkochplatte

mit Gasflasche unter

dem Tisch. Da, wo die großen

Alutöpfe auf dem Herd stehen,

um die Großfamilie zu beköstigen

und der Duft von frischer

Tomatensoße mit Zimtstange

durch das ganze Haus zieht“,

und wo Gurken, Zucchini, Paprika,

Zwiebeln, Tomaten, Auberginen

im Garten vor der Tür

wachsen, gleichermaßen mit

allerlei unbehandelten Obstsorten.

Kalt- und erstgepresst werden

viele Gerichte mit eigenem

Olivenöl zubereitet und abgeschmeckt.

Die „kulinarischen

Streifzüge durch Griechenland“

können gegen einen Obolus von

€ 11,90 direkt beim Verlag unter

griechische-rezepte.info bestellt

werden. Appetithäppchen können

unter photopedia.info oder

neafoni.de heruntergeladen

werden.

Zwei Tipps noch für hier in

Freiburg. Das griechische Restaurant

„Dimitra“ im Stühlinger

bietet auch preiswerte und

Olivenöl und Wein

aus Griechenland

Katharina Schenke · Lorettostraße 30 · 79100 Freiburg

www.schoen-und-gut.eu

wohlschmeckende vegetarische

und sogar vegane Speisen an. Im

Laden „Schön und Gut“ in der

Wiehre herrscht ebenfalls griechisches

Flair. Olivenöl direkt

aus Kreta wird hier neben einem

interessanten Angebot an griechischen

Weinen offeriert. Auch

Katharina Schenke Foto: promo

edler Schmuck wird angeboten.

Wieder einmal Gelegenheit,

Wissen und Geschmacksnerven

etwas Gutes zu tun.

Der Winter kann kommen

Dass Leder oder gar Felle und

Große Auswahl und erste Qualität im Suslet

Pelze tierische Produkte sind,

für die seit Menschheitsgedenken

Millionen Geschöpfe ihr

Leben lassen mussten, weiß ein

Jeder. Was aber ist oder woraus

besteht vegane Kleidung. Wir

haben nachgefragt bei Dino

Zanolli, der vor einem guten

Jahr in der schönen Freiburger

Fischerau (Altstadt) das Suslet-

Outlet für nachhaltige und faire

Biomode und Accessoires eröffnete.

Für Frauen, Männer,

Kinder und sogar Babys. Vegane

Mode findet man hier aus

Baumwolle, Buche oder Eukalyptus,

ebenso aus Bambus oder

Hanffasern, aber auch aus Lyocell,

Tencal und Modal.

Wer denkt, dass vegane Mode

bieder oder langweilig ist, liegt

falsch, das Gegenteil ist der Fall!

Jede Woche werden im Suslet

die 30 Markenprodukte ergänzt

und komplettiert. Mode-Labels

senden ihre Kollektionen, Muster

von Messen kommen auch

hinzu. Wer also Geschmack finden

will an PETA zertifizierter

Degree Clothing, Jeans von

Goodsociety, veganen Schuhen

von ecoalf oder ethletics

und vielem mehr, ist hier richtig.

Kommen Sie gut durch den

Winter!

Texte Sahar F. Kratz

Frühstück im Adelhaus

Ab dem 01. November 2020

Ihre Reservierung nehmen wir gerne unter der

Telefonnummer 0761 38388191 entgegen.

Wir freuen uns auf Sie!

ADELHAUS Bio Restaurant Café | Tel.0761 38388191 I www.adelhaus.bio

Foto: promo


30 KULTUR JOKER Gesundheit

„Ein Herz und eine Seele“

Gesundheitsforum im Bürgerhaus Seepark

Im Rahmen der „Deutsche

Herzstiftung Herzwochen 2020“

findet am 19. November um 19

Uhr im Bürgerhaus Seepark

(Gerhart-Hauptmann-Straße 1 in

Freiburg) ein Gesundheitsforum

zum Thema „Ein Herz und eine

Seele“ statt. Die Referenten Professor

Dr. Christoph Bielitz, Ärztlicher

Direktor und Oberarzt Thomas

Behrndt der psychiatrischen

Privatklinik Sigma-Zentrum Bad

Säckingen, erläutern den Zusammenhang

von Herz und Psyche

und stehen auch nach ihren Vorträgen

für Fragen zur Verfügung.

Der Eintritt ist kostenfrei, aufgrund

der begrenzten Kapazität

ist eine Anmeldung erforderlich

(info@sigma-institut.de, Telefon

0761 1518713-0).

Stress und negative Gefühle

können dem Herzen stark zusetzen.

Depressionen und andere

psychische Belastungen können

das Risiko einer Herzkrankheit

sogar ähnlich stark erhöhen wie

andere Risikofaktoren. Stresshormone

wie Adrenalin und Noradrenalin

sowie Kortisol können die

Nervenverbindungen zwischen

Gehirn und Herz schädigen, aber

auch die Herzmuskelzellen direkt

schädigen und die Mikro-Gefäße

am Herzen verengen. In der Folge

der entstehenden Verkrampfungen

kann es unter Umständen

zu gestörten Pumpbewegungen

kommen.

„Massiver psychischer Druck

kann die Herzarterien verengen,

bereits bestehende Schäden

in Arterien verschlimmern und

damit auch bei der Entstehung

eines „echten“ Infarkts eine zentrale

Rolle spielen“, weiß Thomas

Behrndt aus der Praxis zu berichten.

„Psychosoziale Risikofaktoren

wie Depressionen, Stress

oder akut belastende Lebensereignisse

sind für eine große Zahl

der Herzinfarkte mitverantwortlich“,

betont Professor Dr. Christoph

Bielitz. Körper und Seele

gehören zusammen. Bei wenigen

Patientengruppen wird das so

deutlich, wie bei Menschen mit

somatoformen Störungen. Für die

Betroffenen steht meist erst einmal

die körperliche Symptomatik

im Vordergrund. Ein psychischer

Hintergrund wird oft verneint,

manchmal sogar vehement abgelehnt.

So ist es dann zunächst

meist Aufgabe des Hausarztes,

auch an somatoforme Störungen

zu denken und den Patienten vorsichtig

darüber aufzuklären. Beim

multimodal-multiprofessionellen

Therapiekonzept ist es in einem

solchen Fall dann wichtig, neben

einer guten Ausstattung im Bereich

der Psychotherapie u. a. ein

umfangreiches allgemeinmedizinisch-diagnostisches

und körperlich-therapeutisches

Angebot

vorzuhalten. Im Sigma-Zentrum

stehen erfahrene Allgemeinmediziner

und Internisten zur Verfügung,

die im Bedarfsfall z. B. mit

den benachbarten Kardiologen,

Radiologen oder dem benachbarten

spezialisierten Schmerzzentrum

intensiv zusammenarbeiten.

Im Sigma-Zentrum stehen neben

Medikamenten (wie z. B.

manchen Antidepressiva) insbesondere

psychosomatische und

psychiatrische Behandlungsoptionen

sowie psychotherapeutische

Gesprächsangebote zur

Verfügung – und dies im ambulanten,

tagesklinischen oder

vollstationären Rahmen. Das

Sigma-Zentrum arbeitet mit der

Herzfrequenz-Variabilität (HRV)

als Spiegelbild eines funktionierenden

aber auch eines gestörten

vegetativen Nervensystems und

Ärztehaus beim Diakoniekrankenhaus Freiburg Foto: Nicolai Schmidt

Prof. Dr. Christoph Bielitz im Patientengespräch

verfügt über umfangreiche Erfahrungen

mit der 24-Stunden-

Analyse, die Betroffenen tiefere

Einblicke in die aktuelle Stressbelastung

und Erholungsfähigkeit

Aus dem Jahrtausende alten Fluss des indischen

Yogas sind viele verschiedene Strömungen

im Westen entstanden und jede*r

kann den eigenen Zugang dazu finden.

Hatha Yoga besteht aus den Silben Ha und

Tha, Sonne und Mond, männlich und weiblich.

Durch die Asanas in Verbindung mit

dem Atem (Prana) und Meditation erschließen

sich innere Kraftquellen, auf die man

in Krisenzeiten zurückgreifen kann. Das

Yogazentrum YVS, mit integrierter Ausbildungsschule,

der Yoga-Vedanta-Schule

in Waldkirch von Madhuha R. Brünjes und

Astrid Fischer, blickt auf über zehn Jahre

Ausbildungen zurück.

Der Weise Patanjali verfasste in Sanskrit

seine berühmten Yoga-Sutras, in denen

der 8-stufige Yoga Weg gelehrt wird. Die

Shiva-Samhita, die Gheranda-Samhita und

die Hatha-Yoga-Pradipika beinhalten wertvolles

Wissen, das der Nachwelt erhalten

worden ist.

Dieser Hintergrund und M. Brünjes Buch

„Leben mit Yoga“, das aus seinen jahrzehntelangen

Kurserfahrungen entstanden

Foto: Sigma-Zentrum

des Nervensystems gibt und damit

ein bewährtes Frühwarnsystem

bildet.

Weitere Infos: www.sigma-institut.de

Yoga in der heutigen Zeit

Yogalehrer*innen Ausbildung im Yogazentrum Waldkirch

ist, bilden eine von mehreren Grundlagen

für die qualifizierte und von den Kassen

anerkannte 2-jährige Yogalehrausbildung

(500UE). Im Anschluss gibt es die Yogatherapie/YogacoachAusbildung

(300UE),

in der typengerechtes Yoga gelehrt wird,

um präventiv und stärkend im Einzelunterricht

wirken zu können.

An die zwanzig verschiedene

Dozenten*innen lehren ihre jeweiligen

Fachgebiete: wie Hatha Yoga Praxis, Didaktik,

Anatomie, Spiraldynamik®, Psychologie,

Philosophie und Ayurveda, Sanskrit,

Meditation und Mantras sowie Berufskunde

mit Infos zur Existenzgründung.

Eine neue 2-jährige Yogalehrausbildung

beginnt am 13. März 2021 und eine neue

14-monatige Yogatherapie/Yogacoach Ausbildung

am 25. September 2021.

Infoabende: 21. November 2020 und

8. Januar 2021 jew. um 20 Uhr im Yoga

Zentrum Waldkirch, Fabrik Sonntag 5A,

im OG. Weitere Infos: www.yoga-vedantaschule.de

oder www.yoga-zentrum-waldkich.de

Hier lernt jeder Mensch, den eigenen Zugang zum Yoga zu finden

Foto: Promo


gesundheit KULTUR JOKER 31

Brustkrebs im Fokus

Gesundheitsforum am 25. November im Forum Merzhausen

Brustkrebs ist mit 70.000

Neuerkrankungen pro Jahr die

häufigste Krebserkrankung bei

Frauen. Die rechtzeitige Erkennung

und aktuelle Ansätze in

der Therapie sind der Schlüssel

für die zielgerichtete Behandlung.

Mit der Eröffnung der

neuen radiologischen Praxis

IBID – Institut für bildgebende

Diagnostik – gibt es in der

Mammadiagnostik im Evangelischen

Diakoniekrankenhaus

neue Perspektiven. Aus diesem

Anlass findet am Mittwoch, 25.

November 2020, um 19 Uhr

im Forum Merzhausen (Am

Marktplatz 4) das Gesundheitsforum

„Brustkrebs im Fokus“

statt. Vorträge und Podiumsdiskussion

mit Spezialisten

des Gesundheitscampus am

Diakoniekrankenhaus geben

Antworten auf Fragen aus dem

Publikum. Durch den Informationsabend

führt Moderatorin

und Model Dany Michalski, die

selbst an Brustkrebs erkrankt

war und erfolgreich therapiert

wurde. Der Eintritt ist frei. Aus

aktuellem Anlass wurde der

Abend als Hybridveranstaltung

mit Videoübertragung konzipiert

und zum Schutz der Gäste

ist die Teilnehmerzahl vor

Ort begrenzt. Weiterführende

Informationen mit Zugang zu

Video-Livestream und Anmeldung:

www.diakoniekrankenhaus.de

oder Telefon 0761

/ 151864-05.

Die Diagnose Brustkrebs

löst bei Betroffenen oft Ängste

und Sorgen aus. Die Zerreißprobe

zwischen Hoffnungen

und Befürchtungen ist eine

Achterbahn der Gefühle und

es braucht Lösungen, um dem

persönlichen Kontrollverlust

zu begegnen. Gelingt es nicht,

Gedanken und Gefühle mitzuteilen,

sind Schwankungen des

seelischen Gleichgewichts oder

sogar Depressionen die Folge.

„Wir unterstützen Patientinnen

mit ihren Angehörigen bei der

Verarbeitung der Krankheit

und helfen ihnen, in dieser belastenden

Situation Mut, Kraft

und Zuversicht zu schöpfen“,

so die Psychoonkologin und

gynäkologische Oberärztin Dr.

Martina Meiser.

Zum Thema „Brustkrebs

rechtzeitig erkennen – Chancen

optimal nutzen“ referiert Dr.

Alexander Büttner, Leitender

Arzt der Abteilung Mammadiagnostik

im IBID. Das radiologische

Institut wurde vom

Praxisgründer und ärztlichen

Leiter Dr. Markus C. Müller

neu ausgestattet. Den Patienten

bietet es als Siemens-Referenzzentrum

die derzeit aktuellsten

Diagnosemöglichkeiten.

„Bei Brustkrebs stehen heute

schonende und minimal invasive

Operationstechniken zur

Verfügung“, erklärt Prof. Dr.

Dirk Watermann, Chefarzt der

Frauenklinik am Diakoniekrankenhaus

und Sprecher des

Brustzentrums Südbaden. Der

Onkologe Dr. Dieter Semsek

(Praxis für interdisziplinäre

Onkologie & Hämatologie)

gibt einen Einblick in neue Entwicklungen

in der medikamentösen

Therapie des Mammakarzinoms

und der Leiter des

Zentrums für Strahlentherapie,

PD Dr. Christian Weißenberger,

stellt beim Gesundheitsforum

die präzise und schonende

Behandlung mit Hilfe der atmungsgesteuerten

Strahlentherapie

(Atemgating) vor.

Für den Veranstalter, das

Evangelische Diakoniekrankenhaus,

hat die Gesundheit

der Teilnehmer höchste Priorität.

Beim Gesundheitsforum

wird deshalb ein umfassendes

Hygienekonzept umgesetzt.

Darüber hinaus bietet die im

Internet eingerichtete Videoübertragung

trotz der begrenzten

Teilnehmerzahl allen Interessierten

die Möglichkeit,

den Informationsabend live zu

verfolgen.

Weitere Infos, Stream & Anmeldung:

www.diakoniekrankenhaus.de;

0761 / 15 18 64 - 05

Foto: Ev. Diakoniekrankenhaus

Dr. Martina Meiser, Fachärztin

für Frauenheilkunde,

Psychoonkologin, Oberärztin

der Frauenklinik im Ev. Diakoniekrankenhaus.

Thema: Ängste

und individueller Umgang

bei der Diagnose Brustkrebs.

Foto: Ev. Diakoniekrankenhaus

Prof. Dr. Dirk Watermann,

Facharzt für Frauenheilkunde,

Gynäko-Onkologe, Chefarzt der

Frauenklinik im Ev. Diakoniekrankenhaus,

Sprecher des Brustzentrum

Südbaden. Thema: Schonende

und minimal invasive Operationstechniken

bei Brustkrebs.

Foto: Ev. Diakoniekrankenhaus

Referent*innen in Reihenfolge der Vorträge

PD Dr. Christian Weißenberger,

Facharzt für Strahlentherapie

und Palliativmedizin, Strahlentherapeut,

Leiter des Zentrum

für Strahlentherapie Freiburg.

Thema: Präzise und schonende

Behandlung durch atmungsgesteuerte

Strahlentherapie.

Foto: Zentrum für Strahlentherapie

Dr. Dieter Semsek, Facharzt

für Innere Medizin, Hämatologie

und Onkologie, Onkologe,

Praxis für interdisziplinäre Onkologie

& Hämatologie. Thema:

Neue Entwicklungen in der

medikamentösen Therapie des

Mammakarzinoms.

Foto: Omkologie Freiburg

Foto: Depositphotos.com - OtnaYdur

Dr. Alexander Büttner, Facharzt

für Diagnostische Radiologie,

Radiologe, Leitender Arzt

der Abteilung Mammadiagnostik

im IBID. Thema: Brustkrebs

rechtzeitig erkennen – Chancen

optimal nutzen.Anschließend

Podiumsdiskussion mit Möglichkeit

von Publikumsfragen.

Foto: IBID

Moderation: Dany Michalski,

Moderatorin, internationales

Model, Influencerin. Nach

Brustkrebsdiagnose in 2011

wurde sie erfolgreich therapiert.

Foto: T. P.Skupin


32 KULTUR JOKER MUSIK

Festliche Klassik und Tanz

Zwei Konzerte im Burghof Lörrach

Klassikfreund*innen aufgepasst:

Zwei Dezemberprogramme

im Lörracher Burghof

stehen nun zum Vorverkauf.

Am 15. Dezember, 18/20.30

Uhr prägt das Freiburger Barockorchester

mit dem Programm

„The Trumpet Shall

Sound“ die Adventszeit. Das

Trompetenkonzert von Johann

Wilhelm Hertel, Haydns

„Sinfonie Nr. 89 F-Dur“ sowie

die „Sinfonia pastorale

D-Dur“ von Johann Stamitz

bringen festliche Atmosphäre.

„Schwanensee & more. Perlen

des Klassischen Balletts“

bieten dann das Staatsballett

Berlin und internationale

Solotänzer*innen am 13. Dezember

um 15 und 20 Uhr.

Vorverkauf unter: www.

burghof.com.

Freiburger Barockorchester

Foto: Foppe Schut

Klassik elektronisch

Eine Klangfusion der Holst-Sinfonietta

Die Trennung zwischen

Klassik und Elektronik

aufheben. Das versuchen

die Solist*innen der Holst-

Sinfonietta zusammen mit

dem Tontechniker und Live-

Elektroniker Roland Breitenfeld

beim Konzert „Solos

and Electronics“. Klassische

Instrumente erscheinen auf

elektronische Weise verzerrt.

Zu hören sind unter anderem

Breitenfelds eigene Komposition

„HM98“, Pierre Boulez‘

„Dialogue de l‘ombre double“,

Jonathan Harveys „Tombeau

de Messiaen“ und John Cages

vergnüglicher Blick auf einige

Alltagsgeräusche: „Living

Room Music“. Das Konzert ist

am 20. November, 20 Uhr im

E-Werk in Freiburg zu hören.

Sinfoniekonzert

Musikkollegium Freiburg

Foto: promo

Am 22. November, 17 und

19.30 Uhr konzertiert das Musikkollogium

im Forum Merzhausen.

Auf dem Programm

stehen Werken von Antonín

Dvořák, Louis Spohr, Antonio

Vivaldi sowie Joseph Haydn,

als Solistin wikt Annette Winker

mit. Das Musikollegium

Freiburg unter Leitung von

Miachel Kuen tritt mehrmals

jährlich mit Sinfonie- und Solokonzerten

aus Klassik, Romantik

und Moderne in Freiburg

und der Region an die Öffentlichkeit.

Begabte Amateure

jeden Alters und Berufs finden

sich mit professionellen Musikern

zusammen, um Werke auf

hohem Niveau aufzuführen.

Karten: www.reservix.de und

Abendkasse

Foto: promo

250 Jahre Ludwig van Beethoven

Konzert im Tuniberghaus in Freiburg-Tiengen

Am 27. November, 20 Uhr in

der Elisabeth-Schneider-Stiftung

in Freiburg lädt die Black

Forest Percussion Group zu

einem Konzert ein: Auf dem

Programm steht „The Stone

Tapestry“, eine Sammlung

von miteinander verwobenen

Mythen, die etwas erzählen

über Ursprünge, Lebenszyklen

und das Voranschreiten

der Zeit vor allem in Hinblick

auf die Bedeutsamkeit von

Veränderung. Das Werk des

amerikanischen Komponisten

Ganz neue Klangerfahrungen

bietet das Konzert des

Ehepaars Dorothee Hecking-

Neu und Peter Hecking mit

Harfe und Kontrabass am

15. November, 16.30 Uhr in

St. Trudpert in Münstertal.

Der weiche Klang des Kontrabasses

unterstreicht und

kontrastiert die perlenden

Harfenklänge. Es erklingen

Werke von Claude Debussy,

Johann Sebastian Bach und

anderen. Dorothee Hecking-

Teichmanis-Staemmler,

Marcus Grimm Foto: M. Grimm

„The Stone Tapestry“

Black Forest Percussion Group

Jeff Herriott (2014 entstanden)

in der Besetzung Flöten und

Percussion-Quintett, Electronics

und optionales Set design

(Licht-Regie), überzeugt durch

die Verbindung von materiellnaturnahen

Klängen und subtiler

Spannkraft. Eingesetzt

werden unter anderem Kristallgläser,

Steine, die gegen

Holz gerieben werden oder in

Wasserschalen fallen, Gongs

und Vibraphon. Den melodischen,

singenden Counterpart

dazu übernehmen die

Harfe und Kontrabass

Konzert in St. Trudpert

Neu ist sowohl pädagogisch,

als auch kammermusikalisch

und solistisch tätig. Sie ist

gefragter Gast bei namhaften

Symphonieorchestern. Peter

Hecking ist Mitglied des SWR-

Symphonieorchesters und gastiert

weltweit. Karten können

ausschließlich im Vorverkauf

u.a. bei reservix.de erworben

werden. Beginn: 2. November.

Die Konzerte finden unter den

aktuellen Sicherheits- und Hygienemaßnamen

statt.

„Lebenszeichen“

Drei Konzerte in Badenweiler

Wieder unter Einhaltung der

coronabedingten Vorschriften

lädt der Kulturverein Tiengen

am 14. November, 19 Uhr zu

Beethoven im Beethovenjahr

& Wein vom Weingut Gleichenstein

ins Tuniberghaus

in Freiburg-Tiengen ein. Das

Duo Teichmanis / Staemmler

gastiert erneut im Tuniberghaus

mit Sonaten für Klavier

und Violoncello. Der Cellist

Juris Teichmanis, dem Freiburger

Publikum nicht nur

als künstlerischer Leiter des

Festivals BACH PUR gut bekannt

und der Pianist Hansjacob

Staemmler, ein gefragter

Kammermusikpartner, spielen

die Sonaten F-Dur op.5,1 und

C-Dur op.102,1. Außerdem

steht die A-Dur-Sonate op.69

auf dem Programm, die Sonate,

die Beethoven seinerzeit

seinem Freund Ignaz Freiherr

von Gleichenstein gewidmet

hat. Passend dazu werden die

„Beethoven“ - Weine op.69

vom Weingut Gleichenstein

aus Oberrottweil angeboten.

Karten: www.reservix.de

oder Email an vorstand@kulturverein-tiengen.de

Flöten (Querflöte, auch Altund

Bassflöte). Durch die ritualistische

Herangehensweise

ist es möglich, einen Abstand

zum Akt des Musizierens

herzustellen, um stattdessen

den Fokus auf das Repetitive

der physikalischen Ereignisse

selbst zu richten.

Wegen Covid-19 Bestimmungne

wird um Platzreservierung

unter blackforestpercussion@

googlemail.com oder 0173-

9069447 gebeten:

Harfe und Kontrabass

Dorothee Hecking-Neu und

Peter Hecking Foto: promo

Drei einzigartige Konzerte

werden am 6./7. November unter

dem Titel „Lebenszeichen“

in Badenweiler zur Aufführung

kommen. Im Mittelpunkt steht

der von den Nationalsozialisten

verbotene, verfolgte und

ermordete Komponist Erwin

Schulhoff (1894 – 1942). Zum

Auftakt am 6. November, 18

Uhr im Kurhaus spielen das

Münchner Diogenes-Streichquartett,

Hansjörg Albrecht

(Klavier) und der Saxophonist

Harry White Werke von Schulhoff,

Friedrich Gernsheim, Felix

Mendelssohn-Bartholdy und

Kurt Weill. Nach dem Konzert

findet ein Gespräch mit den

Künstlern bei einem Glas Wein

statt. Das Konzert am 7. November,

15 Uhr mit Wiederholung

um 17 Uhr findet in der

Pauluskirche statt. Hansjörg

Albrecht (Orgel, Transkriptionen)

und Harry White (Saxophon)

spielen Werke von Walter

Braunfels, Aaron Copland,

Henriëtte Hilda Bosmans, Béla

Bartók, Weill und Schulhoff.

In einer Soirée um 20 Uhr ist

dann das Kaleidoscope String

Quartett zu hören, ohne Notenständer,

eine Mélange aus fesselnder

Rhythmik, stimmungsvoller

Melodik und überraschenden

Klangschichten. Eine

rechtzeitige Platzreservierung

über www.badenweiler-klang.

de oder über die Tourist-Information

unter Tel.efon 07632

799-300 wird empfohlen.


MUSIK KULTUR JOKER 33

Musik am Hof von Versailles

Reihe Kreuzgangkonzerte in St. Martin

Ludwig van Beethoven blieb

in Bewegung, arbeitete eigene

Stücke immer wieder um. „Composing

Beethoven!“, ein Konzertabend

am 5. November, 18 und

20.30 Uhr in der Martinskirche

Müllheim zeigt das ruhelose

Genie in vielen Facetten. Drei

international anerkannte Kammermusiker

treffen aufeinander

Johnny Cash lebt! Oder zumindest

tut es seine Musik.

Zum Beispiel, wenn die Tribute

Band The Cashbags zur

„Johnny Cash Show“ lädt. Eine

originalgetreue Reproduktion

von Cashs Auftritten, etwa

dem im kalifornischen San

Quentin-Gefängnis. Klang,

Erscheinungs- und Bühnenbild

sind ebenso wie aus den 60ern

wie die Setlist mit Songs wie

Am 14. November, 20.00

Uhr, geben Ulrike Wettach-

Weidemaier (Blockflöte), Sonja

Kanno-Landoll (Block- und

Traversflöte) und Katrin Ziegler

(Barockcello) im Rahmen der

Kreuzgangkonzerte St. Martin

in Freiburg ein Konzert mit

Werken von Boismortier, Caix

d’Hervelois, Hotteterre, Marais

und Forqueray. Der Wettstreit

um den Lorbeer der führenden

Musiknation Europas

wurde im 18. Jahrhundert im

Wesentlichen zwischen Italien

und Frankreich ausgefochten.

Glänzte Italien mit Temperament,

Glut und ausdrucksstarken

Linien, so trumpfte

Frankreich mit höfischer Eleganz,

tänzerischer Leichtigkeit

und geistreicher Unterhaltung

auf. Der Streit wurde nie entschieden,

aber in Frankreich

bemühte man sich immerhin

um eine Verbindung der beiden

Stile und um einen Ausgleich

der Differenzen. Durch

die Rückwendung zur Natur

(J.-J. Rousseau zugeschrieben)

entstand eine Vorliebe für das

bukolische Hirtenwesen, ein

Traum von Arkadien. Mit ihm

wurden Instrumente gesellschaftsfähig,

die vorher als

bäuerlich galten, wie Musette

oder Drehleier. Mit Werken von

Boismortier, Caix d’Hervelois,

Hotteterre, Marais und Forqueray

kommen Protagonisten

Beethoven neu gedacht

Konzert in Müllheim

und präsentieren Beethovens besonderen,

auch humorvollen Bezug

zum eigenen Werk. Darunter

das berühmte Gassenhauer-Trio

und das Trio op. 38. Auch Beethoven-Bearbeitungen

anderer

Künstler*innen sind zu hören.

Karten nur im Vorverkauf:

Tourist-Info Müllheim oder

www.reservix.de

„Jesu, meine Freude“

Bachchor singt Herbstkonzert

„Aus der Tiefe“ erklingen

die Stimmen des Freiburger

Bachchors. In einer Zeit, die

bestimmt ist von zahlreichen

Einschränkungen, von Sorgen

um die Zukunft sowie

von einer Ungewissheit, wie

lange diese Pandemie noch

unser Leben bestimmt, sollen

die Zeilen aus Psalm 130 zur

Keimzelle des Konzerts am

15. November, 15/17.30/20

Uhr in der Maria-Hilf-Kirche

in Freiburg werden. Sie bringen

die Einsicht der menschlichen

Ohnmacht gegenüber

dem Virus – und damit die

generelle Einsicht, sehr wenig

in der Hand zu haben – zum

Ausdruck. Gleichzeitig erklingt

bereits in diesen Zeilen

in Wort und Ton Hoffnung,

die jeweilige Situation anzunehmen

und das Mögliche zu

ermöglichen. Der Freiburger

Bachchor, der sich als großer

Oratorienchor zurzeit im Tutti

mit 100 Menschen nicht treffen

kann, probt seit September in

drei Gruppen.Alle drei Chöre

Johnny Cash is back

Eine Revivalshow im Kinzigtal

„Ring Of Fire“, „Jackson“ oder

„I Walk The Line“. Aber auch

ein Klassiker wie „Hurt“ darf

nicht fehlen. Auftritt ist am 8.

dieser Zeit zu Wort, die diese

Epoche am Versailler Hof in

höchst unterschiedlichen Facetten

erlebbar machen. Das

Konzert findet bedingt durch

die Pandemie im Kirchenschiff

von St.Martin statt. Es wird nur

eine Abendkasse geben. Einlass

ist ab 19.30 Uhr.

Katrin Ziegler Foto: promo

Foto: promo

werden „ihr“ Konzert singen.

Um jedoch zu zeigen, dass sich

das Ensemble weiterhin als ein

Chor sieht, werden die anderen

beiden Gruppen auf einer

Videoleinwand zu sehen sein.

Auf dem Konzertprogramm

stehen Werke von Bach, Beethoven,

Schostakowitsch und

Pärt.

Eintritt frei – Spenden erbeten

– Vorabregistrierung

verpflichtend. Registrierung

und weitere Infos unter www.

freiburger-bachchor-de.

November, 19 Uhr in der Stadthalle

in Haslach im Kinzigtal.

Karten und Infos unter: www.

paulis.de

Foto: Tobias Ebert

Nacht der Trompete

Rüdiger Baldauf und Gäste

Star-Trompeter Rüdiger Baldauf

lädt am 13. November, 20 Uhr zu

einer wahren „Trumpet Night“ ins

Kurhaus Baden-Baden. Stars der

Szene treffen hier aufeinander. Joo

Kraus, Lorenzo Ludemann und der

Sänger Max Mutzke geben sich die

Ehre und spielen zusammen auf.

Die Gäste bringen ihre eigenen

Stimmklangkunst

Die Soziale Gruppe im E-Werk

Jan F. Kurth und Anne Munka

sind Die Soziale Gruppe und an

dem Austausch von Sprache und

Musik interessiert. Mit Stimmtechniken,

Soundscapes und Klangcollagen,

aber auch Fremdkompositionen,

etwa von Meredith Monk

Stücke mit, aber auch Baldauf

selbst zeigt Kompositionen, die den

Mitwirkenden wie auf den Leib geschrieben

sind. Dazu kommt eine

gut aufgelegte und talentierte Band.

Das Konzert findet im Rahmen der

Veranstaltungsreihe „kultur-baden

live & limited“ statt. Infos/Karten:

www.badenbadenevents.de

Pop und Experiment

Nils Wülker im Jazzhaus Freiburg

Die Alemannische Bühne

Freiburg lädt am 15. November,

19 Uhr zum Konzert mit Musik,

Gesang und Lyrik. Verbindendes

Thema ist die Vergänglichkeit

menschlicher Werke.

Klassische Dichter melden sich

zu Wort, einige davon längst

vergessen. Vorgetragen von

Brigitte Posenecker und begleitet

von Giulio Ferré am Klavier

und Maren Charlotte Herten

im Sopran ergibt das einen elegisch-nachdenklichen

Abend

mit Klang und Wort, der unter

Nils Wülker ist nicht nur Trompeter,

sondern auch Songwriter

mit vielen Ideen. Dabei ging es

für ihn mal in den Pop, mal in

den Hip-Hop. Sein nunmehr

zehntes Studioalbum „Go“ widmet

sich der Kunst der analogen

Synthesizer, organischen Loops

und Beats. Mitten drin im satten

Sound: Einfühlsame, emotionale

Songs wie sie Wülker eben liegen.

Am 3. November, 19 Uhr

kommt der Musiker nun ins Jazzhaus

Freiburg, um sein neues Album

zu präsentieren. Energisch

und extrem soll es werden, für

Freund*innen von Pop und Experiment

gleichermaßen geeignet.

Unterstützt wird Wülker von seiner

beliebt-bewährten Live-Band.

oder Béla Bartó k, bewegen sich

die beiden spielerisch zwischen

Konzert, Installation und Theater.

Auftrittsort und Publikum spielen

auch mal gern in die Performance

hinein. Aufführung am 24. November,

20.30 Uhr im E-Werk.

Vergänglichkeiten

Ein poetisch-musikalischer Abend

Foto:

David

Königsmann

dem Titel „Musikalisch-poetischer

Jahreszeitenwind“ steht.

Karten-Telefon: 0761/496-8888

Foto: promo


34 KULTUR JOKER VERANSTALTUNGEN

Gitarrenkunst Freiburg

Michał Stanikowski gilt als

einer der bekanntesten polnischen

Gitarristen. Bereits

neun Alben hat er veröffentlicht,

auf bekannten Festivals

gastiert. Der Verein Gitarre-

Freiburg hat Stanikowski nun

nach Freiburg zu einem besonderen

Gitarrenabend geladen.

Zusammen mit Gerd-Uwe

Klein (Historische Violine)

und Rahel Klein

(Historisches Violoncello)

spielt

Stanikowski

Werke von Paganini,

Scheidler,

Beethoven, Ronald Bruce

Smith. Neben der Biedermeier-Gitarre

und der klassischen

Gitarre wird der Musiker auch

auf Live Electronics zurückgreifen.

Das Konzert ist am

7. November, 18 Uhr in der

St. Michaelskapelle im Alten

Friedhof Herdern. Um Reservierung

per E-Mail an info@

gitarrenverein-freiburg.de

Kosmos der Welt Basel

Im Rahmen des Stadtjubiläums

bringt das Planetarium

Freiburg sein neues Familienprogramm

„Die Entdeckung

des Kosmos“. Im Mittelpunkt

steht der Kartograph Martin

Waldseemüller. Um 1500 und

während der Zeit der Weltentdecker

verstand sich Waldseemüller

als Kosmograph.

Sein Weltbild entwickelte er

im großen Maßstab. Bekannt

wurde er als Namensgeber der

Neuen Welt „America“. Das

Weltaidstag 1. Dezember 2020

Foto: Hannah Elisabeth Tilt

neue Programm beleuchtet

seine Überlegungen und die

Entwicklung unseres Bildes

von der Welt, innerhalb und

jenseits unseres Planeten. Geeignet

ist das Programm für

Menschen ab 8 Jahren. Vorführungen

sind immer sonntags,

16.30 Uhr. Eine Reservierung

vorab wird empfohlen,

telefonisch unter 0761 3890630

oder über die Homepage des

Planetariums: www.planetarium-freiburg.de

Bitte beachten Sie die Hygiene- und

Voranmelderegelungen sowie

eventuelle Absagen

Weitere aktuelle Termine finden Sie im

Online-Veranstaltungskalender unter:

www.kulturjoker.de

So 1. November

Freiburg

Allgemein

14 h: Museumsarbeit hautnah – Präparation.

Museum Natur und Mensch

Musik

11 h: Archäologie – Musik – Aperitif: freiburg.

archäologie - Leben vor der Stadt. Archäologisches

Museum Colombischlössle

11 h: Sonntagsmatinee im Colombischlössle.

Archäologisches Museum Colombischlössle

Theater & Tanz

16 h: FlussPferde. Theater im Marienbad

18 h: „Stabat Mater“ - Giovanni Battista Pergolesi

und Arvo Pärt. Theater Freiburg

19 h: „Nur das Beste“ - Eine Posse von Dirk

Laucke. Theater Freiburg

Führungen

11 h: Augustinerfreunde führen – Skulpturen von

der Romanik bis zum Barock. Augustinermuseum

15 h: Führung – Modern Love. Museum für

Neue Kunst

Vorträge & Gespräche

17 h: Stephen Cranes „Europabild“ – Unverhoffte

Aktualität – Prof. Dr. Wolfgang Hochbruck,

Freiburg. Carl-Schurz-Haus, René-Schickele-Saal

Basel

Theater & Tanz

16 h: „Saint François d’Assise“ - Oper. Theater

Basel

18:30 h: „Hitchcock im Pyjama“ - Schauspiel.

Theater Basel

19 h: Premiere: „Café Populaire“ - Schauspiel.

Theater Basel

Führungen

15 h: Öffentliche Führung: Real Feelings. Haus

der elektronischen Künste Basel

Andere Orte

Bad Säckingen

18:30 h: Tommy Tailors Traumfabrik - Das

Musical. Gloria-Theater

20 h: Tommy Tailors Traumfabrik - Das Musical.

Gloria-Theater

Baden-Baden

11 h: Thomas Hengelbrock III – Johannes Brahms

dritte Sinfonie mit dem Balthasar-Neumann-

Ensemble. Festspielhaus Baden-Baden

Lörrach

17 h: „Afrika – Unterwegs im wilden Süden“ /

Live-Reportage von Josef Niedermeier. Burghof

Lörrach

Musik

20 Uhr h: Spuren suchen - Klänge finden –

Jahreskonzert der GEDOK Freiburg zum 150.

Geburtstag von Ida Dehmel, der Gründerin der

GEDOK. Elisabeth-Schneider Stiftung

Theater & Tanz

10 h: FlussPferde. Theater im Marienbad

20 h: „Elektra“ - Sophokles / aus dem Griechischen

von Peter Krumme mit Musik von Karol Nepelski.

Theater Freiburg

20 h: „Herr und Knecht“ Theater der Immoralisten

20 h: „Vater“ von Florian Zeller. Wallgraben

Theater

Führungen

17 h: Führung – Pilze in Natur und Küche. Museum

Natur und Mensch

Vorträge & Gespräche

11 h: kunst:dialoge. Museum für Neue Kunst

20 h: „Vom Vorurteil zur Gewalt“ / Vortrag von

Wolfgang Benz. Pauluskirche Freiburg

Mi 4. November

Freiburg

Theater & Tanz

20 h: „Elektra“ - Sophokles / aus dem Griechischen

von Peter Krumme mit Musik von Karol Nepelski.

Theater Freiburg

20 h: „Herr und Knecht“ Theater der Immoralisten

20 h: „Vater“ von Florian Zeller. Wallgraben

Theater

Führungen

12:30 h: Archäologischer Kulturgenuss

/ Kurzführung in der Ausstellung „freiburg.

archäologie - Leben vor der Stadt“.

Archäologisches Museum Colombischlössle

12:30 h: Archäologischer Kulturgenuss – Geheime

Fundgeschichten zu keltischen Prunkgräbern.

Archäologisches Museum Colombischlössle

Basel

Musik

19:30 h: Sophie Hunger / Folk/Elektronika.

Kaserne Basel

Theater & Tanz

18:30 h: VoyageVoyage: Molly Bloom / Viviane

De Muynck & Jan Lauwers (BE). Kaserne Basel

20 h: „Café Populaire“ - Schauspiel. Theater Basel

Do 5. November

Freiburg

Theater & Tanz

10 h: FlussPferde. Theater im Marienbad

19:30 h: Naked Love - A love circle in dance /

DAGADA dance company. E-Werk Freiburg

20 h: „Herr und Knecht“ Theater der Immoralisten

20 h: „Vater“ von Florian Zeller. Wallgraben

Theater

20 h: Digitales Theaterprojekt „werther.live“ /

werther-live.de. Freiburg (verschiedene Orte)

Kabarett & Comedy

20 h: Andy Strauß. Vorderhaus

Führungen

18 h: Führung – „Whatever happend to love“.

Museum für Neue Kunst

Vorträge & Gespräche

21:30 h: Choreograf*innen-Nachgespräch.

E-Werk Freiburg

Fr 6. November

Freiburg

Literatur

18:30 h: Astor Piazzolla – „Mehr Tango geht nicht!“

/ Haslacher Wundertüte. Elkes Hinterhof

Theater & Tanz

19 h: „The Great Beauty“ / Ewelina Kotwa und

Belinda Winkelmann. E-Werk Freiburg

20 h: „Broken Dreams - Himmel auf Erden“, Ernst

Kleemann - Cala Theater. Cala Theater

20 h: „Learning Feminism from Rwanda“ - Flinn

Works. Theater Freiburg

20 h: „Mit Abstand das Beste: Starke Stücke“ / Die

Schönen. E-Werk Freiburg

20 h: „Starke Stücke“ - Die Schönen. Musiktheater

im E-Werk

20 h: „Vater“ von Florian Zeller. Wallgraben

Theater

20 h: Premiere: „Intercambios“ / Cargo-Theater.

E-Werk Freiburg

20:15 h: „De dressierte Ma“ - Mundartkomödie.

Alemannische Bühne

20:30 h: „How to do a downward facing dog“ /

Johanna Heusser. E-Werk Freiburg

Kabarett & Comedy

20 h: Mathias Tretter: Sittenstrolch. Vorderhaus

Führungen

07:15 h: Frühkunst – I Don‘t know You So I Can*t

Love You. Museum für Neue Kunst

12:30 h: Freiburger Kurzgeschichte(n) – Von

Silbertalern und Rappenpfennigen. Museum für

Stadtgeschichte

17 h: Führung – Die Formenwelt des Barocks.

Augustinermuseum

Vorträge & Gespräche

19:30 h: Kosmos - Vom Urknall zum Denken.

Planetarium Freiburg

22 h: Choreograf*innen-Nachgespräch. E-Werk

Freiburg

Basel

Theater & Tanz

19 h: „Saint François d’Assise“ - Oper. Theater

Basel

19 h: „Saint François d’Assise“ - Oper. Theater

Basel

19:30 h: „Hitchcock im Pyjama“ - Schauspiel.

Theater Basel

Andere Orte

Bad Säckingen

20 h: Kings of Floyd - Echoes of the Past.

Gloria-Theater

Baden-Baden

20 h: Cecilia Bartoli: La Cenerentola – Komische

Oper von G. Rossini - Halbszenische Aufführung.

Festspielhaus Baden-Baden

20 h: Cecilia Bartoli: La Cenerentola – Komische

Oper von G. Rossini - Halbszenische Aufführung.

Festspielhaus Baden-Baden

Lörrach

18 h: Hans Adolf Bühler: Kunst im Dienste des

NS? Dreiländermuseum

Mo 2. November

Sa 7. November

Freiburg

Vorträge & Gespräche

19:30 h: „Vergessene Sternbilder am Herbstund

Winterhimmel“ / mit Dr. Thomas Presper.

Planetarium Freiburg

Freiburg

Musik

12 h: Orgelmusik im Augustinermuseum.

Augustinermuseum

18 h: Gitarre Plus: Werke von Paganini, Scheidler,

Beethoven, Ronald Bruce Smith St. Michael

Kapelle

Theater & Tanz

19 h: „(Con)Fabulation“ / Eric Trottier/Eintanzhaus

E-Werk Freiburg

19:30 h: „Das kalte Herz“ - nach Wilhelm Hauff.

Theater Freiburg

20 h: „Broken Dreams - Himmel auf Erden“, Ernst

Kleemann - Cala Theater. Cala Theater

Di 3. November

Freiburg

Allgemein

19 h: Taizégebet der Gemeinde dreisam3.

Pauluskirche Freiburg

Literatur

19 h: Lesung: Erinnerungen – Anekdoten –

Expertisen. Museum Natur und Mensch

Basel

Musik

20:30 h: Pablo Nouvelle / Elektro. Kaserne Basel

Theater & Tanz

19:30 h: „Metamorphosen“ - Schauspiel. Theater

Basel

Vorträge & Gespräche

18:30 h: „Stille, Wahrnehmung und Kunst“ /

Meinrad Furrer, Beauftragter für Spiritualität beim

Projekt ‚‘Kirche Urban‘‘ Fondation Beyeler

BuchBasel

6.-8. November

Verschiedene Orte

www.buchbasel.ch


VERANSTALTUNGEN KULTUR JOKER 35

20 h: „Intercambios“ / Cargo-Theater. E-Werk

Freiburg

20 h: „Learning Feminism from Rwanda“ - Flinn

Works. Theater Freiburg

20 h: „Mit Abstand das Beste: Starke Stücke“ / Die

Schönen. E-Werk Freiburg

20 h: „Starke Stücke“ - Die Schönen. Musiktheater

im E-Werk

20 h: „Vater“ von Florian Zeller. Wallgraben

Theater

20:15 h: „De dressierte Ma“ - Mundartkomödie.

Alemannische Bühne

20:30 h: „Depth of Field“ / Emi Miyoshi. E-Werk

Freiburg

Kabarett & Comedy

20 h: Dagmar Schönleber: Respekt /

Musikkabarett. Vorderhaus

Vorträge & Gespräche

19:30 h: Auroras - Geheimnisvolle Lichter des

Nordens. Planetarium Freiburg

22 h: Choreograf*innen-Nachgespräch. E-Werk

Freiburg

Basel

Theater & Tanz

19:30 h: „Das Ende der Welt, wie wir es kennen“

- Schauspiel. Theater Basel

20 h: „Café Populaire“ - Schauspiel. Theater Basel

Andere Orte

Baden-Baden

18 h: Kirill Petrenko & Berliner Philharmoniker

– Die 9. Sinfonie von Schostakowitsch

und Metamorphosen von Richard Strauss.

Festspielhaus Baden-Baden

Basel

14 h: DIY-Lösungen für ein Leben ohne

technologische Schmerzen. Haus der

elektronischen Künste Basel

Donaueschingen

20:00 Uhr h: Ensemble Constantinople

– Wandernde Gärten. Donauhallen

Donaueschingen, Strawinsky Saal

Staufen

20 h: König Lear und sein Narr / Drama von

William Shakespeare. Auerbachs Kellertheater

Waldkirch

20 h: „Drei Männer im Schnee“, Komödie von Erich

Kästner. Theater am Kastelberg

Johann Wolfgang von Goethes

„Die Leiden des jungen

Werther“ bleibt in seiner Verhandlung

einer unerfüllten

Liebe zeitlos. Nur Briefe hätte

So 8. November

Freiburg

Allgemein

14 h: Museumsarbeit hautnah – Textilrestaurierung.

Museum Natur und Mensch

Theater & Tanz

15 h: „(Con)Fabulation“ / Eric Trottier/Eintanzhaus.

E-Werk Freiburg

15 h: „Das kalte Herz“ - nach Wilhelm Hauff.

Theater Freiburg

16 h: FlussPferde. Theater im Marienbad

17 h: „(Con)Fabulation“ / Eric Trottier/Eintanzhaus.

E-Werk Freiburg

18 h: „De dressierte Ma“ - Mundartkomödie.

Alemannische Bühne

18 h: „How to Date a Feminist“ - Samantha Ellis.

Theater Freiburg

19 h: „2 glorreiche Halunken“ - Ein Kernfamilien-

Abend mit Vater und Sohn, junges Theater.

Theater Freiburg

20 h: „Intercambios“ / Cargo-Theater. E-Werk

Freiburg

Kabarett & Comedy

20 h: Carmela de Feo: Allein unter Geiern.

Vorderhaus

Führungen

11 h: Augustinerfreunde führen – Adam und Eva

im Museum. Augustinermuseum

12 h: Führung – Der römische Legionär.

Archäologisches Museum Colombischlössle

12 h: Führung in der Ausstellung „Der

römische Legionär – weit mehr als ein Krieger“.

Archäologisches Museum Colombischlössle

15 h: Führung – Modern Love. Museum für

Neue Kunst

Basel

Theater & Tanz

18 h: „Saint François d’Assise“ - Oper. Theater

Basel

18:30 h: „Hitchcock im Pyjama“ - Schauspiel.

Theater Basel

19 h: „Café Populaire“ - Schauspiel. Theater Basel

Führungen

15 h: Öffentliche Führung: Real Feelings. Haus

der elektronischen Künste Basel

Werther heute nicht geschrieben,

er hätte Chats benutzt,

Sprachnachrichten aufgenommen,

hätte Musikvideos

verschickt und sich mit seiner

geliebten Lotte zum

Videocall verabredet.

Sein Leiden wäre

dann doch ein ganz

anderes geworden.

Mit „werther.

live“ ist unter der

Regie von Cosmea

Spelleken ein ganz

und gar ungewöhnliches

Theaterprojekt

entstanden. Die

Zuschauer*innen

folgen dem leidenschaftlich

Liebenden

über seinen

Computerbildschirm,

der per Bildschirmübertragung

live sichtbar wird.

Alles, was Werther

tut, tut er hier digital.

Und auch zugesehen

wird von

zuhause aus. Die

Andere Orte

Baden-Baden

16 h: Cecilia Bartoli: La Cenerentola – Komische

Oper von G. Rossini - Halbszenische Aufführung.

Festspielhaus Baden-Baden

Breisach

18 h: Lettische Exil-Künstler / Veranstaltungsreihe

„Verfolgung-Widerstand-Exil“. Ehem. Spitalkirche

Breisach

Staufen

17 h: König Lear und sein Narr / Drama von William

Shakespeare. Auerbachs Kellertheater

Waldkirch

18 h: „Drei Männer im Schnee“, Komödie von Erich

Kästner. Theater am Kastelberg

Mo 9. November

Freiburg

Musik

20 h: 2. Sinfonieorchester / Béla Bartók, Georg

Breinschmid, Anotonín Dvořák. Konzerthaus

Freiburg

Theater & Tanz

20 h: „Intercambios“ / Cargo-Theater. E-Werk

Freiburg

Basel

19:30 h: „Metamorphosen“ - Schauspiel. Theater

Basel

Andere Orte

Bad Säckingen

20 h: Moving Shadows - 40 Jahre Jubiläumstour

- Ein Schattentheater das alles in den Schatten

stellt – SCHATTENTHEATER - Neues Programm!

Gloria-Theater

34. Freiburger Literaturgespräch

5.-8. November

Verschiedene Orte

www.literaturhaus-freiburg.de

Digitales Leiden

Ein Theaterprojekt bringt Goethes „Werther“ in den digitalen Raum

Klara Wördemann als Lotte auf

Instagram

Foto: promo

Joachim Gauk über Toleranz Freiburg

Joachim Gauk kommt nach

Freiburg. Mit einer Lesung im

Paulussaal unter dem Titel „Toleranz.

Einfach schwer“ stellt

der Alt-Bundespräsident sein

neues Buch vor und wirft die

Frage auf, wie unsere Gesellschaft

mit der Andersartigkeit

vieler Lebensentwürfe umgehen

soll. Sein Plädoyer liegt

klar: Pluralität und Toleranz

sind Grundsätze unserer Gesellschaft

und müssen bewahrt

werden. Im Gespräch mit Autorin

Helga Hirsch erläutert Gauk

die Bedeutung von Toleranz als

Jonny Hoff als Werther im digitalen Raum

Live-Vorführung findet über

einen Live-Stream auf der

Website des Projekts statt.

Das passt in die Coronazeit,

in der ein Spaziergang

prompt durch eine Skypesession

ersetzt wird, in der ein

digitaler Raum zum Leben

selbst werden kann.

Das Projekt funktioniert

medienübergreifend. Zwar

erscheint die Aufführung

rein digital, verwendet aber

unterschiedliche Medien

ohne abrupten Bruch, seien

es Theaterperformance, Social

Media oder Film. Der digitale

Raum wird in Echtzeit

zur Bühne und verleiht dem

Geschehen eine besondere

Immersivität und Intimität.

Eben genau das, was man

von einer Liebesgeschichte

dieses Formats erwartet.

Passgerecht erscheint

„werther.live“ nicht nur in

der Corona-Zeit, sondern

auch zu den Lehrplänen vieler

Schüler*innen, die Goethes

Roman als Pflichtlektüre

vorsehen. Ein zeitgemäßer

Zugriff, der den Zugang auch

für jüngere Generationen erleichtert.

„werther.live“ ist an fünf

Terminen über die Website

aktive Haltung ohne Gleichgültigkeit.

Die Veranstaltung findet

am 24. November, 20 Uhr

statt. Die Plätze sind begrenzt.

Vorverkauf ist in der Alpha-

Buchhandlung und bei allen

Reservix-Vorverkaufsstellen.

Jüdische Leben Basel

Die neue Produktion von Dan

Wieners Oral-History-Theater

verdichtet 25 Portraits Basler

Jüd*innen auf literarische Weise.

Wiener hatte im Vorfeld Interviews

zu deren Leben in der aktuellen

Gesellschaft geführt. Die

daraus verdichteten literarischen

Figuren treten in einen Dialog mit

dem biblischen Noah, der mit zwei

Ein Raum alleine reicht nicht.

Man muss auch etwas hinein

tun. Die vier Akteur*innen

der performativen wie musikalischen

Arbeit „Räumen“ stellen

sich dieser Herausforderung

und einem leeren weißen Raum.

Jede Person bringt dabei etwas

anderes mit und so ergibt sich

eine ganz eigene Mischung aus

Ordnung und Chaos, Überblick

und Durcheinander. Ebenso gibt

es viel über die Geschichten

Foto: J. Denzel/S. Kugler

Musiker*innen auf der Bühne

steht, fragt und von einer anschließenden

Podiumsdiskussion inhaltlich

ergänzt wird. Statt findet die

Veranstaltung am 30. November,

19.30 Uhr im Gemeindesaal der

Israelitischen Gemeinde Basel.

Eine Voranmeldung ist notwendig,

da die Plätze begrenzt sind.

Anmeldung unter: info@cjp.ch

Über Räume Freiburg

hinter den Dingen zu erzählen.

Die Koproduktion des Theaters

im Marienbad und der Performancegruppe

pulk fiction bietet

bereits für Kinder ab 6 Jahren

besondere Einblicke in unser

Verhältnis zur Welt. Premiere

am 13. November, 20 Uhr im

Theater im Marienbad. Weitere

Vorführungen im November:

15., 16 Uhr/17., 10 Uhr/18., 19

Uhr/21., 19 Uhr/22., 16 Uhr/26.,

10 Uhr/27., 10 Uhr/28., 16 Uhr.

Foto: promo

des Projekts „werther-live.

de“ live abrufbar. Diese

sind: 5./16./25. November

und 4./6. Dezember, jew. 20

Uhr. Karten sind ebenfalls

über die Website erhältlich.


36 KULTUR JOKER VERANSTALTUNGEN

Schulcoaching für Eltern

Lisa Rheinheimer gibt im

Waldhof Einblicke in das von

ihr entwickelte Klassenheld-

Konzept, das sich primär an Eltern

richtet. Am 9. Dezember,

17 Uhr vermittelt Lisa Rheinheimer

anhand zahlreicher

Übungen die Grundlagen einer

Klassenhelden-Schulzeit. Danach

haben die Teilnehmenden

jede Menge Handwerkszeug

im Gepäck, um den Schulalltag

ihrer Kinder entspannter

und erfolgreicher zu meistern.

Kombiniert werden Methoden

aus Lerncoaching, Persönlichkeitsentwicklung

und der

Offenlegung der „Spielregeln“

Konfrontation mit Rechts Freiburg

Mo Asumang ist Kind einer

Deutschen und eines Ghanaers.

Als Betroffene von Rassismus

hat sie viel zu erzählen und

deutlich zu machen - über den

zunehmenden Hass in unserer

Gesellschaft, der etwa von

rechten Demonstrant*innen,

braunen Esoteriker*innen

oder rechten Organisationen

ausgeht. Asumang sucht den

Jetzt aber Respekt!

Sebastian Krämer ist ein

Urgestein des Musikkabaretts

und mit allen Unwägbarkeiten

des Lebens vertraut. Sein

neues Programm voller dreistnachdenklicher

Chansons

lautet „Liebeslieder an deine

Tante“ und bietet ein breites

Spektrum. Zwischen doppelzüngigem

Witz und tragender

Melancholie hat alles seinen

Platz. Und auch Ratlosigkeit

darf sein. Denn Mutmachparolen

und Empfehlungen

gibt es in unserer lauten,

populistischen Welt schon zur

Genüge. Krämer sucht etwas

dazwischen und findet die Absurdität

des eigenen Daseins.

Aufführung am 14. November,

Freiburg

der Schule. Der Podcast „Klassenheld“

landete 2019 auf Platz

#1 der iTunes-Charts in der

Kategorie „Kindererziehung“.

Infos: www.waldhof-freiburg.de

Foto: promo

direkten Kontakt, überwindet

die Angst und setzt sich zur

Wehr. Am 13. November, 19

Uhr kommt sie in die Adolf-

Reichwein-Schule in Freiburg.

Im Programm sind ihr Film

„Die Arier“, eine Lesung aus

ihrem Buch „Mo und die Arier“

und ein abschließendes

Gespräch.

Freiburg

Wer Respekt einfordert,

muss sich erst einmal umschauen.

Soll man der alten

Dame im Bus etwa den Sitzplatz

anbieten, wenn sie bekennende

Rechtswählerin ist?

Wie blickt man auf Eltern,

die zum Schutz ihrer Kinder

andere verprügeln? Darüber

sollte man reden, am besten

mit Pfiff und Schwung. Dagmar

Schönlebers Musikkabarett

„Respekt“ sucht nach dem

Miteinander im Durcheinander,

bleibt zwischen Anstand

und Aufstand flexibel. Am

Ende heißt es: Die Lebensweisheiten

sind frei, während

die Gitarre Akkordarbeit leistet.

Aufführung am 7. November,

20 Uhr im Vorderhaus in

der Fabrik.

Foto: Ralf Bauer

In der Seele gekramt Freiburg

20 Uhr im Vorderhaus in der

Fabrik.

Foto: Christian Biadacz

Di 10. November

Freiburg

Musik

20 h: 2. Sinfonieorchester / Béla Bartók, Georg

Breinschmid, Anotonín Dvořák. Konzerthaus

Freiburg

Theater & Tanz

20 h: „Herr und Knecht“ Theater der Immoralisten

20 h: „Intercambios“ / Cargo-Theater. E-Werk

Freiburg

20 h: „Vater“ von Florian Zeller. Wallgraben

Theater

Vorträge & Gespräche

18 h: Online: Podiumsdiskussion: Amerika, was

nun? – Dr. Christoph Haas, Friederike Schulte &

Frank Herrmann, Freiburg & Washington D.C..

Carl-Schurz-Haus, Online

Basel

Theater & Tanz

19:30 h: „Hitchcock im Pyjama“ - Schauspiel.

Theater Basel

20 h: Artsports! Spontane Künstler & Die

Impronauten. Tabourettli

Mi 11. November

Freiburg

Theater & Tanz

20 h: „Herr und Knecht“ Theater der Immoralisten

20 h: „Intercambios“ / Cargo-Theater. E-Werk

Freiburg

20 h: „Vater“ von Florian Zeller. Wallgraben

Theater

Kabarett & Comedy

20 h: Moritz Neumeier: Am Ende is eh egal.

E-Werk Freiburg

Führungen

12:30 h: Kunstpause – Passionsaltar des

Hausbuchmeisters. Augustinermuseum

Basel

Theater & Tanz

19:30 h: „Hitchcock im Pyjama“ - Schauspiel.

Theater Basel

Andere Orte

Lörrach

20 h: „Ich möchte leben“... 100 Jahre

Waldorfschule – Eurythmie zum Jubiläum / Else-

Klink-Ensemble Stuttgart. Burghof Lörrach

Do 12. November

Freiburg

Musik

21 h: Klangformator – Matthias Kurth. E-Werk

Freiburg

Theater & Tanz

20 h: „Herr und Knecht“ Theater der Immoralisten

20 h: „Intercambios“ / Cargo-Theater. E-Werk

Freiburg

Kabarett & Comedy

20 h: René Sydow: Heimsuchung. Vorderhaus

Führungen

18 h: Führung – Georg Kolbe, die Klagende, 1926.

Museum für Neue Kunst

Vorträge & Gespräche

10 h: Seminar „Barfuß Gehen“ / Senioren ab 60

Jahren. Dreisam3

Dance Dates 2020

5.-8. November

E-Werk Freiburg

www.ewerk-freiburg.de

Basel

Literatur

19 h: Gewalt, Erinnerung und Widerstand

in Literatur und Film aus dem ehemaligen

Jugoslawien. Literaturhaus Basel

Theater & Tanz

19:30 h: „Hitchcock im Pyjama“ - Schauspiel.

Theater Basel

Führungen

18 h: Kuratorinnenführung. Haus der

elektronischen Künste Basel

Vorträge & Gespräche

18:30 h: „Das Wetter und die wilden Frauen“ /

Lesung & Gespräch mit Anne Siegel. Fondation

Beyeler

Andere Orte

Lörrach

18 h: „Of Curious Nature“ / Préludes & Cheer.

Burghof Lörrach

Fr 13. November

Freiburg

Musik

18 h: Orgelmusik im Augustinermuseum.

Augustinermuseum

Theater & Tanz

20 h: „Intercambios“ / Cargo-Theater. E-Werk

Freiburg

20 h: „Mit Abstand das Beste: Starke Stücke“ / Die

Schönen. E-Werk Freiburg

20 h: „Starke Stücke“ - Die Schönen. Musiktheater

im E-Werk

20 h: „Vater“ von Florian Zeller. Wallgraben

Theater

20 h: Räumen (AT). Theater im Marienbad

20:15 h: „De dressierte Ma“ - Mundartkomödie.

Alemannische Bühne

20:30 h: „Der grosse Coup“ / Cargo-Theater.

E-Werk Freiburg

Kabarett & Comedy

20 h: Michael Krebs: #BeYourSelfie. Vorderhaus

Führungen

12:30 h: Führung – Stadtgeschichte(n) aufgedeckt.

Museum für Stadtgeschichte

Film

19 h: „Die Arier- Erfahrungen unter Rassisten

und Neonazis“ - Mo Asumang / Lesung, Film,

Diskussion. Adolf-Reichwein-Schule, Mensa- ARS

Vorträge & Gespräche

19:30 h: Kosmos - Vom Urknall zum Denken.

Planetarium Freiburg

Basel

Theater & Tanz

19:30 h: „Metamorphosen“ - Schauspiel. Theater

Basel

20 h: „Learning Feminism from Rwanda“ - Flinn

Works. Kaserne Basel

20 h: Premiere: „Odyssee“ - Schauspiel. Theater

Basel

Andere Orte

Baden-Baden

20 h: Julia Fischer & Antonio Pappano – Orchestra

dell’Accademia Nazionale di Santa Cecilia

spielt Mozart und Schönberg. Festspielhaus

Baden-Baden

Lörrach

18 h: Öffentliche Führung mit Kuratorin Barbara

Hauß. Dreiländermuseum

Sa 14. November

Freiburg

Musik

12 h: Orgelmusik im Augustinermuseum.

Augustinermuseum

20 h: „Fête Française“ - Musik am Hof von

Versailles. Mit Werken von Boismortier,

Caixd’Hervelois, Hotteterre, Marais und Forqueray

Rathausplatz

Theater & Tanz

19:30 h: „Mr. Emmet Takes a Walk“ - Peter

Maxwell Davies. Theater Freiburg

20 h: „Die Rückkehr des perfekten Mannes“.

Cala Theater

20 h: „Intercambios“ / Cargo-Theater. E-Werk

Freiburg

20 h: „Mit Abstand das Beste: Starke Stücke“ / Die

Schönen. E-Werk Freiburg

20 h: „Starke Stücke“ - Die Schönen. Musiktheater

im E-Werk

20 h: „Vater“ von Florian Zeller. Wallgraben

Theater

20:30 h: „Der grosse Coup“ / Cargo-Theater.

E-Werk Freiburg

Kabarett & Comedy

19:30 h: Bruno Jonas: Meine Rede. Paulussaal

20 h: Sebastian Krämer: Liebeslieder an deine

Tante. Vorderhaus

Vorträge & Gespräche

19:30 h: Auroras - Geheimnisvolle Lichter des

Nordens. Planetarium Freiburg

Basel

Allgemein

09:30 h: BitFabrik – Programmierclub. Haus der

elektronischen Künste Basel

14 h: BitFabrik – Programmierclub. Haus der

elektronischen Künste Basel

Musik

19:30 h: Basler Gesangverein: Beethoven - Messe

C-Dur; Brahms - Schicksalslied, Brahms - Nänie

– Orchester Musique des Lumières, Solisten;

Leitung: Facundo Agudin. Basler Münster

21:30 h: Klitclique / Rap. Kaserne Basel

Musical. Gloria-Theater

Baden-Baden

19 h: Till Brönner – Neues Material aus seinem

Album „On Vacation“. Festspielhaus Baden-

Baden

Lörrach

17 h: „China – Von Shanghai nach Tibet“ / Live-

Multivision von Andreas Pröve. Burghof Lörrach

Münstertal

16:30 h: Konzert mit Harfe und Kontrabass /

Dorothee Hecking-Neu und Peter Hecking. Kirche

St. Trudpert

Rheinfelden

18 h: Meisterkonzert / Mit Pianisten Miku Arizono

und Ryo Yamanishi. Bürgersaal Rheinfelden

Mo 16. November

Freiburg

Theater & Tanz

20 h: „Bazilikonmädchen“ / Solotheater von und

mit Bea von Malchus. Wallgraben Theater

20 h: Digitales Theaterprojekt „werther.live“ /

werther-live.de. Freiburg (verschiedene Orte)

Vorträge & Gespräche

19 h: Online: Friday Black – Nana Kwame

Adjei-Brenyah, New York / Lesung & Gespräch.

Carl-Schurz-Haus, Online

Basel

Theater & Tanz

20 h: „Odyssee“ - Schauspiel. Theater Basel

Di 17. November

Freiburg

Theater & Tanz

10 h: Räumen (AT). Theater im Marienbad

20 h: „Herr und Knecht“ Theater der Immoralisten

20 h: „Vater“ von Florian Zeller. Wallgraben

Theater

Basel


VERANSTALTUNGEN KULTUR JOKER 37

Literatur

19 h: Thomas Sparr: „Todesfuge. Biographie eines

Gedichts“. Literaturhaus Basel

Andere Orte

Lörrach

20 h: Alexander Krichel: Klavierwerke von

Beethoven, Schumann und Liszt. Burghof Lörrach

Mi 18. November

Freiburg

Theater & Tanz

19 h: Räumen (AT). Theater im Marienbad

20 h: „Herr und Knecht“ Theater der Immoralisten

20 h: „Vater“ von Florian Zeller. Wallgraben

Theater

Vorträge & Gespräche

17:30 h: Junge Forschung – Culture-Clash?

Archäologisches Museum Colombischlössle

17:30 h: Junge Forschung Culture-Clash? /

Römerzeitliche Brandbestattungen am Rhein - im

Rahmen der Ausstellung „Der römische Legionär

– weit mehr als ein Krieger“. Archäologisches

Museum Colombischlössle

18 h: Online: Kamingespräche über Corona /

„Die Rolle des Populismus nach Corona“ mit

Kultursoziologen Prof. Dr. Ulrich Bröckling,

Politikwissenschaftler Prof. Dr. Herfried Münkler

und Prof. Dr. Andreas Voßkuhle Freiburger

Staatsrechtler und bis vor Universität Freiburg

Do 19. November

Freiburg

Theater & Tanz

19:30 h: „The Turn Of The Screw“ / Benjamin

Britten. Theater Freiburg

20 h: „Herr und Knecht“ Theater der Immoralisten

Führungen

18 h: Führung – Smartphone, Tablet, Laptop.

Museum für Neue Kunst

Basel

Theater & Tanz

20 h: „Odyssee“ - Schauspiel. Theater Basel

Fr 20. November

Freiburg

Musik

20 h: „Solos & Electronics II“ - Solowerke

mit Elektronik bzw. Tonband des 20. und 21.

Jahrhunderts / Holst-Sinfonietta. E-Werk Freiburg

20 h: Kammerkonzert mit Mitgliedern des SWR

Symphonieorchesters. Augustinermuseum

20:00 Uhr h: Solos & Electronics II / Holst-

Sinfonietta Solowerke mit Elektronik bzw.Tonband

des 20. und 21. Jahrhunderts von Uduman,

Harvey, Breitenfeld, Xenakis, Boulez und Cage.

E-Werk Freiburg

Theater & Tanz

19:30 h: „Stabat Mater“ - Giovanni Battista

Pergolesi und Arvo Pärt. Theater Freiburg

20 h: „Vater“ von Florian Zeller. Wallgraben

Theater

20 h: Premiere: „Hedda Gabler“ - Henrik Ibsen.

Theater Freiburg

20 h: Theater L.U.S.T. - Impro Krimi. Cala Theater

20:15 h: Premiere: „Die 12 Geschworenen“.

Alemannische Bühne

20:30 h: „Mit der Träne im Knopfloch“ /

Theaterkollektiv RaumZeit. E-Werk Freiburg

Kabarett & Comedy

20 h: Lennart Schilgen: Engelszungenbrecher.

Vorderhaus

Führungen

12:30 h: Freiburger Kurzgeschichte(n) – Von

Silbertalern und Rappenpfennigen. Museum für

Stadtgeschichte

Vorträge & Gespräche

19:30 h: Kosmos - Vom Urknall zum Denken.

Planetarium Freiburg

Basel

Theater & Tanz

19:30 h: „Gloria“ - Ballett. Theater Basel

19:30 h: „Hitchcock im Pyjama“ - Schauspiel.

Theater Basel

20 h: „Café Populaire“ - Schauspiel. Theater Basel

20 h: „Playblack“ - Joana Tischkau. Kaserne Basel

Andere Orte

Waldkirch

20 h: Improtheater „Die Mauerbrecher“. Theater

am Kastelberg

Sa 21. November

Freiburg

Musik

12 h: Orgelmusik im Augustinermuseum.

Augustinermuseum

Theater & Tanz

19 h: Premiere: „Auf Klingel“ - Texte zum

Berufsalltag und Leben von Pflegenden /

Kooperation mit der Veronika-Stiftung. Theater

Freiburg

19 h: Räumen (AT). Theater im Marienbad

19:30 h: „Stabat Mater“ - Giovanni Battista

Pergolesi und Arvo Pärt. Theater Freiburg

20 h: „Die Rückkehr des perfekten Mannes“.

Cala Theater

20 h: „Vater“ von Florian Zeller. Wallgraben

Theater

20:15 h: „Die 12 Geschworenen“. Alemannische

Bühne

20:30 h: „Mit der Träne im Knopfloch“ /

Theaterkollektiv RaumZeit. E-Werk Freiburg

Kabarett & Comedy

20 h: BlöZinger: Vorzügliche BetrACHTungen.

Vorderhaus

Vorträge & Gespräche

19:30 h: Auroras - Geheimnisvolle Lichter des

Nordens. Planetarium Freiburg

Basel

Musik

21:30 h: „Khonnar“ - LiveSet / Deena Abdelwahed,

Elektro. Kaserne Basel

Theater & Tanz

19 h: Premiere: „Die Zauberflöte“ - Oper. Theater

Basel

19:30 h: „Hitchcock im Pyjama“ - Schauspiel.

Theater Basel

20 h: „Café Populaire“ - Schauspiel. Theater Basel

20 h: „Playblack“ - Joana Tischkau. Kaserne Basel

Andere Orte

Staufen

20 h: König Lear und sein Narr / Drama von William

Shakespeare. Auerbachs Kellertheater

Waldkirch

20 h: „Wenn der Dämon kommt“ von Rudolf Kühnl,

Theatergruppe SpielArt Emmendingen“ Theater

am Kastelberg

So 22. November

Freiburg

Musik

19:30 h: Musikkollegium Freiburg: Sinfoniekonzert

/ Antonín Dvořák, Louis Spohr, Antonio Vivaldi,

Joseph Haydn. Forum Merzhausen

Theater & Tanz

16 h: „Learning Feminism from Rwanda“ - Flinn

Works. Theater Freiburg

16 h: Räumen (AT). Theater im Marienbad

17 h: „Vater“ von Florian Zeller. Wallgraben

Theater

19 h: „Auf Klingel“ - Texte zum Berufsalltag und

Leben von Pflegenden / Kooperation mit der

Veronika-Stiftung. Theater Freiburg

19 h: „Die 12 Geschworenen“. Alemannische

Bühne

19 h: „Learning Feminism from Rwanda“ - Flinn

Works. Theater Freiburg

Führungen

11 h: Augustinerfreunde führen – Die

Beschneidung Christi. Augustinermuseum

15 h: Führung – Modern Love. Museum für

Neue Kunst

Basel

Theater & Tanz

16 h: „Metamorphosen“ - Schauspiel. Theater

Basel

18 h: „Die Zauberflöte“ - Oper. Theater Basel

Andere Orte

Donaueschingen

19 h: Felix Klieser & Festival Strings Lucerne –

Nielsen und Mozart. Donauhallen, Strawinsky Saal

Staufen

17 h: König Lear und sein Narr / Drama von William

Shakespeare. Auerbachs Kellertheater

Di 24. November

Freiburg

Literatur

20 h: „Toleranz: Einfach schwer“. Lesung mit

Joachim Gauck. Paulussaal

Musik

20 h: Keys Night - „Hammond Jazz Night“.

Jazzhaus Freiburg

20:30 h: „Die Soziale Gruppe“ / Jan F. Kurth &

Anne Munka. E-Werk Freiburg

Theater & Tanz

10 h: Krähe und Bär. Theater im Marienbad

20 h: „Vater“ von Florian Zeller. Wallgraben

Theater

Basel

20 h: Theatersport: Die Impronauten (Basel) &

Lamuns (Malans GR) Tabourettli

Andere Orte

Lörrach

20 h: Meret Becker, Lulu Hacke, Monika Hansen

/ 3 BIRDS. Eine Federlesung. Burghof Lörrach

Historix Tours Freiburg

Historische Stadtführungen

365 Tage im Jahr, bei jedem Wetter

www.historix-tours.de

Wilde Schönheit und abenteuerliche Wege

Die MUNDOLOGIA-Reihe präsentiert in Denzlingen zwei Vorträge

Der eine porträtiert die wilde

Schönheit des Schwarzwaldes,

der andere reist auf abenteuerlichen

Wegen nach Südamerika:

Am 29.11.20 zeigt die

MUNDOLOGIA nach langer

Pause und unter Einhaltung der

aktuellen Abstands- und Hygieneregeln

zwei großartige Live-

Reportagen im Kultur- & Bürgerhaus

Denzlingen. Aufgrund

der großen Nachfrage und der

geringen Platzkapazität werden

die beiden Vorträge jeweils zu

zwei Uhrzeiten gezeigt: Klaus

Echle präsentiert um 11 und 14

Uhr jeweils die „Wildnis vor

der Haustür“. Um 17 und 20

Uhr nimmt Joshi Nichell die

Zuschauer dann „Per Anhalter

nach Feuerland“ mit.

Der mehrfach ausgezeichnete

Naturfotograf und studierte

Forstwissenschaftler Klaus

Echle hat eigenwillige Charaktere

der Schwarzwälder Fauna

porträtiert. Seine Reportage

führt in die Wildnis vor unserer

Haustür und erzählt spannende

Geschichten aus dem Unterholz,

die zum Schmunzeln und Staunen

verleiten. In seiner Reportage

zeigt Klaus Echle einige

seiner besten Bilder und erzählt

ungewöhnliche Geschichten aus

dem Unterholz, wie jene von der

Füchsin Sophie, zu der er eine

ungewöhnliche Freundschaft

entwickelte

Auf nach Feuerland!

Joshi Nichell ist gerade einmal

18 Jahre alt – gerade alt genug,

um alleine die Welt entdecken

zu dürfen, als er das Abiturzeugnis

in den Händen hält. Er

träumt davon, Südamerika

bzw. sogar Feuerland per Anhalter

zu erreichen. Ohne Flieger,

ohne großes Geld. Ganz

bewusst schließt Joshi die Tür

des Komforts, um zu schauen,

was sich für neue Türen öffnen.

Voll Vertrauen reist er fast zwei

Jahre – 21 Monate – mit 681

Fahrzeugen durch die Welt. Mit

sieben Segelbooten überquert er

in sieben Monaten den großen

Teich und taucht in das Leben

und die traumhafte Natur Südamerikas

ein. Von seinem Mut,

dem Träumen, dem Vertrauen,

seiner Faszination und der erlebten

Nächstenliebe erzählt der

heute 22-jährige Buchautor und

Naturfotograf humorvoll und

voller Lebensenergie bespickt

mit professionellen Aufnahmen!

Online-Tickets sowie ausführliche

Informationen zum Programm

und zu den Vorverkaufsstellen

finden Sie unter www.

mundologia.de.

Fische, Wasserinsekten

und Kleinkrebse

schmecken

dem Eisvogel am

besten

Foto: Klaus Echle

„Per Anhalter nach Feuerland“

Foto: Joshi Nichell


38 KULTUR JOKER VERANSTALTUNGEN

Mikrokosmen

Soledad Bauer ist Deutsch-

Peruanerin und bezeichnet

sich selbst als „Sammlerin

aussterbender Dinge“. In Lima

hat sie ein umfangreiches und

einmaliges Archiv, das nicht

nur Zeitgeschichte dokumentiert,

sondern auch die Frage

aufwirft, welche Bedeutung

der menschliche Eingriff in die

Kreisläufe des Planeten hat.

Die Theaterperformance

„Intercambios“ des Cargo-

Theater entführt in das nachgebaute

Archiv Bauers und in

Die Operette hat besondere

Kraft. Leicht und süffisant

kommentiert sie seit jeher die

Lage der Welt, unterhält und

regt zum Nachdenken an.

Mit ihrem neuen Programm

„Operette sich wer kann“ verschreiben

sich die Schönen der

Nacht nun dieser Tradition.

Frisch arrangierte Ausschnitte

aus Werken wie „Blume von

Hawaii“ (Paul Abraham), die

„Fledermaus“ (Johan Strauß)

oder Kalmans „Czardasfürstin“

bieten beste Mitsingstimmung.

Zwischen Ironie, Kitsch

und Witz und mit drei Musikern

ergibt sich eine muntere

Freiburg

verschiedene Mikrokosmen.

Schreibende Insekten oder

fordernde Pflanzen sind nur

zwei der skurrilen Elemente,

denen die Zuschauer*innen

begegnen. Premiere ist am 6.

November, 20 Uhr im E-Werk.

Weitere Aufführungen: 7.-14.

November, jew. 20 Uhr.

Frech und schmissig Freiburg

musikalische Reise. Premiere

ist am 27. November 20 Uhr.

Weitere Aufführungen: 28.11.,

4./5., 11./12., jew. 20 Uhr.

Revolutionäre Rhythmen Freiburg

Astor Piazzolla (1921-1992)

gilt als Revolutionär des argentinischen

Tango. Klassik,

Jazz und Klezmer nahm er in

seinen Mix, der aber erst 40

Jahre nach seiner Entstehung

in seiner Heimat anerkannt

wurde. Die Freiburger Akkordeonistin

Cordula Sauter

widmet sich der Legende und

dem Tango Nuevo mit einer

musikalischen Lesung. Deutlich

wird dabei auch, welche

politische Schlagkraft das

Werk Piazzollas hatte. Die

Veranstaltung findet am 6.

Das Genre der Herrendardarstellerinnen

war ein Format,

das im Viktorianischen

England des ausgehenden

19. Jahrhunderts Konjunktur

hatte. Zwischen schmissiger

Unterhaltung und politischer

Subversion bot es Raum für

ambivalente Geschlechterrollen.

Nic* Reitzenstein greift

Foto: promo

Foto: Kasenbacher

November, 18.30 Uhr in Elkes

Hinterhof (Uffhauser Straße 4,

Freiburg) und im Rahmen des

Formats „Wundertüte Haslach“

statt.

Durch die Geschlechter Freiburg

dieses Format für die wilde

Produktion „Mit der Träne

im Knopfloch“ des Theaterkollektivs

RaumZeit neu auf.

Mit einem bunten Musik- und

Kostümmix geht es auf eine

geschlechtliche Achterbahnfahrt.

Aufführung am 20./21.

November, jew. 20.30 Uhr im

E-Werk.

Foto: James Tutor

Foto: Achim Keller

Mi 25. November

Freiburg

Musik

20:30 h: „Klangformator“ / Duo Streun Weinberg.

E-Werk Freiburg

Theater & Tanz

10 h: Krähe und Bär. Theater im Marienbad

20 h: „Nur das Beste“ - Eine Posse von Dirk

Laucke. Theater Freiburg

20 h: „Vater“ von Florian Zeller. Wallgraben

Theater

20 h: Digitales Theaterprojekt „werther.live“ /

werther-live.de. Freiburg (verschiedene Orte)

Führungen

12:30 h: Kunstpause – Die Heilige Katharina.

Augustinermuseum

Vorträge & Gespräche

19 h: Archäologie aktuell / Menschen schaffen

Kultur! - im Rahmen der Ausstellung „Der

römische Legionär - weit mehr als ein Krieger“.

Archäologisches Museum Colombischlössle

19 h: Archäologie Aktuell – Vielfalt schafft Kultur.

Archäologisches Museum Colombischlössle

19 h: Online: How To Lose The Information

War – Nina Jankowicz, Washington, D.C.. Carl-

Schurz-Haus, Online

Andere Orte

Lörrach

15 h: Hilmar Peter: Davon haben wir nichts

gewusst. Dreiländermuseum

20 h: Rolf Kühn / Yellow + Blue Tour 2020.

Burghof Lörrach

Musik

20:30 h: L‘Eclair / Psych, Rock. Kaserne Basel

Theater & Tanz

20 h: „Café Populaire“ - Schauspiel. Theater Basel

Andere Orte

Bad Krozingen

18 h: Backdemonstration mit Sonja Kurz vom Café

& Konditorei Sahnehäuble. Vita Classica

Lörrach

20 h: Christine Prayon: Abschiedstour. Burghof

Lörrach

Fr 27. November

Freiburg

Literatur

19:30 h: Literarisches Gespräch: Désirée

Schneider und Tobias Scheffel. Centre Culturel

Français Freiburg

Musik

18 h: Orgelmusik im Augustinermuseum.

Augustinermuseum

19:30 h: Konzert mit christlichen Liedern bei der

Gemeinde dreisam3. Pauluskirche Freiburg

20 h: „Musik-Kontakte“ / ensemble profectio

freiburg und Duo Nakamura-Pons. E-Werk

Freiburg

Theater & Tanz

10 h: Räumen (AT). Theater im Marienbad

19:30 h: „Die sieben Todsünden & Motherland“ -

Kurt Weill & Bertolt Brecht / Kata Wéber. Theater

Freiburg

20 h: „Mit Abstand das Beste: Operette sich wer

kann“ / Die Schönen. E-Werk Freiburg

20 h: „Vater“ von Florian Zeller. Wallgraben

Theater

20:15 h: „De dressierte Ma“ - Mundartkomödie.

Alemannische Bühne

Kabarett & Comedy

20 h: Tino Bomelino: Man muss die Dinge nur zu

Ende. Vorderhaus

Führungen

12:30 h: Führung – Stadtgeschichte(n) aufgedeckt.

Museum für Stadtgeschichte

Vorträge & Gespräche

19:30 h: Kosmos - Vom Urknall zum Denken.

Planetarium Freiburg

Basel

Theater & Tanz

20 h: „Odyssee“ - Schauspiel. Theater Basel

Andere Orte

Waldkirch

20 h: Goschehobel Theater am Kastelberg

Sa 28. November

Freiburg

Musik

12 h: Orgelmusik im Augustinermuseum.

Augustinermuseum

Theater & Tanz

16 h: Räumen (AT). Theater im Marienbad

19 h: „Dracula“, junges Theater ab 12 Jahren.

Theater Freiburg

19:30 h: „Die sieben Todsünden & Motherland“ -

Kurt Weill & Bertolt Brecht / Kata Wéber. Theater

Freiburg

20 h: „Gut gegen Nordwind“. Cala Theater

20 h: „Hedda Gabler“ - Henrik Ibsen. Theater

Freiburg

20 h: „Mit Abstand das Beste: Operette sich wer

kann“ / Die Schönen. E-Werk Freiburg

20 h: „Vater“ von Florian Zeller. Wallgraben

Theater

20:15 h: „De dressierte Ma“ - Mundartkomödie.

Alemannische Bühne

20:30 h: Die ImproShow mit Theater L.U.S.T..

E-Werk Freiburg

Kabarett & Comedy

20 h: Tina Teubner: Stille Nacht bis es kracht /

Klavier: Ben Süverkrüp. Vorderhaus

Vorträge & Gespräche

15 h: kunst:dialoge. Museum für Neue Kunst

19:30 h: Auroras - Geheimnisvolle Lichter des

Nordens. Planetarium Freiburg

Basel

Kunst

11 h: Eröffnung: Regionale 21 – Expanded Video

Works. Haus der elektronischen Künste Basel

Theater & Tanz

19 h: „Die Zauberflöte“ - Oper. Theater Basel

19:30 h: „Metamorphosen“ - Schauspiel. Theater

Basel

20 h: „Nothing Left“ - Tabea Martin (Tanz).

Kaserne Basel

Andere Orte

Bad Säckingen

20 h: Tommy Tailors Traumfabrik - Das Musical.

Gloria-Theater

Baden-Baden

18 h: Thomas Hengelbrock IV – Fazil Say Klavier,

die Münchner Philharmoniker. Musik von Mozart

und Beethoven. Festspielhaus Baden-Baden

Staufen

20 h: König Lear und sein Narr / Drama von

William Shakespeare. Auerbachs Kellertheater

So 29. November

Freiburg

Musik

17 h: Special Event: Mascha Kalekó: “Sie

sprechen von mir nur leise” – Paula Quast & Krisha

Weber, Oldersbek & Hamburg. E-Werk Freiburg,

E-Werk Freiburg

Theater & Tanz

11 h: „Hedda Gabler“ - Henrik Ibsen. Theater

Freiburg

15 h: „Eine Weihnachtsgeschichte“ / nach Charles

Dickens. Alemannische Bühne

16 h: Krähe und Bär. Theater im Marienbad

17 h: „Vater“ von Florian Zeller. Wallgraben

Theater

19 h: „Dracula“, junges Theater ab 12 Jahren.

Theater Freiburg

Kabarett & Comedy

19 h: Matthias Deutschmann: Notwehr für alle! /

Am Flügel begleitet Helmut Lörscher. Vorderhaus

Führungen

10:30 h: Führung – Der Schatz der Mönche.

Augustinermuseum

11 h: Augustinerfreunde führen – Hans Baldung

Grien. Augustinermuseum

14 h: Führung – Ausgepackt. Museum Natur

und Mensch

15 h: Führung – Modern Love. Museum für

Neue Kunst

Basel

Theater & Tanz

16 h: „Gloria“ - Ballett. Theater Basel

19 h: „Nothing Left“ - Tabea Martin (Tanz).

Kaserne Basel

19 h: „Odyssee“ - Schauspiel. Theater Basel

19:30 h: „Gloria“ - Ballett. Theater Basel

Führungen

16:30 h: Öffentliche Führung: Regionale 21 –

Expanded Video Works. Haus der elektronischen

Künste Basel

Andere Orte

Bad Säckingen

18:30 h: Tommy Tailors Traumfabrik - Das

Musical. Gloria-Theater

18:30 h: Tommy Tailors Traumfabrik - Das

Musical. Gloria-Theater

Baden-Baden

15 h: Thomas Hengelbrock VI – Fazil Say Klavier,

Münchner Philharmoniker. Musik von Beethoven

und Mozart.. Festspielhaus Baden-Baden

Denzlingen

11 h: Mundologia-Reihe: „Wildnis vor der Haustür“

- Klaus Echle. Kultur- & Bürgerhaus Denzlingen

14 h: Mundologia-Reihe: „Wildnis vor der Haustür“

- Klaus Echle. Kultur- & Bürgerhaus Denzlingen

17 h: Mundologia-Reihe: „Per Anhalter nach

Feuerland“ - Joshi Nichell. Kultur- & Bürgerhaus

Denzlingen

20 h: Mundologia-Reihe: „Per Anhalter nach

Feuerland“ - Joshi Nichell. Kultur- & Bürgerhaus

Denzlingen

Müllheim

17 h: „Ruft es aus in alle Welt“ / Markgräfler

Bezirkskantorei. Ev. Stadtkirche Müllheim

19 h: „Ruft es aus in alle Welt“ / Markgräfler

Bezirkskantorei. Ev. Stadtkirche Müllheim

Staufen

17 h: König Lear und sein Narr / Drama von

William Shakespeare. Auerbachs Kellertheater

Mo 30. November

Andere Orte

Baden-Baden

19 h: Cello als Opernheld – Raphaela Gromes,

Cello, und Julian Riem, Klavier, spielen Musik

von R. Strauss, G. Rossini u.a.. Festspielhaus

Baden-Baden

Bitte beachten Sie die Hygiene- und

Voranmelderegelungen sowie

eventuelle Absagen

Weitere aktuelle Termine finden Sie im

Online-Veranstaltungskalender unter:

www.kulturjoker.de


VERANSTALTUNGEN KULTUR JOKER 39

Von Sternen, Jazz und dem Reisen

Das 34. Freiburger Literaturgespräch im November in Freiburg

Lutz Seiler

Foto: promo

Vom 5. bis 8. November veranstaltet

das Literaturhaus Freiburg

das 34. Freiburger Literaturgespräch

im Historischen

Kaufhaus. Wieder heißt das:

Gespräche mit Autor*innen,

Begegnungen mit Literatur und

einen lebendigen Austausch. Ein

Highlight bietet Lutz Seilers gefeierter

Roman „Stern 111“. Zum

Auftakt am 5. November, 19.30

Uhr stellt er diesen im Gespräch

mit der Literaturkritikerin Insa

Wilke vor. Der Roman steht

auch als Motto für die Literaturgespräche:

Wie das Kofferradio

Stern 111 im Roman öffnet

auch Literatur Pforten in andere

Welten.

In andere Welten entführt auch

Christian Schulteisz‘ Roman

„Wense“ über den Tausendsassa

Hans Jürgen von der Wenses

und seine vielen Reisen (6. November,

18 Uhr). Ein großer Reisender

ist auch Uwe Timm. Am

6. November, 20 Uhr kommt

der Autor zu einer Lesung seines

Essaybands „Der Verrückte

in den Dünen“ ins Historische

Kaufhaus - passend zum 80.

Geburtstag des unermüdlichen

Gesellschaftskritikers.

Moderierte Kurzlesungen am

7. November, 10 Uhr/15 Uhr und

am 8. November, 15 Uhr bringen

Autor*innen wie Esther Kinsky

(„Schiefern“), Dorothee Elmiger

(„Aus der Zuckerfabrik“), Peter

Stamm („Wenn es dunkel wird“),

Zsófia Bán („Weiter atmen), Nora

Gomringer („Gottesanbieterin“)

und Monika Helfer („Die Bagage“)

zur Lesung nach Freiburg.

Eine furiose Mischung aus

Jazz und Lyrik bieten Nora Gomringer,

Philipp Scholz und Philip

Frischkorn am 7. November, 21

Uhr mit ihrem Programm „Peng

Peng Parker“. Vertont werden

hier die unverschämt wuchtigen

Spott-, Humor- und Liebesgedichte

Dorothy Parkers. Nora

Gommringers Vortrag wird von

Jazzsounds energisch begleitet.

Eine unmittelbare Reise in die

1920er und ein Highlight der abwechslungsreichen

diesjährigen

Literaturgespräche.

Kartenvorbestellung: www.

literaturhaus-freiburg.de

So 1. November

Freiburg

11 h: „Kasper und das kleine Schlossgespenst“

- Freiburger Puppenbühne, für Kids ab 4 Jahren.

Vorderhaus

11 h: „Kasper und das kleine Schlossgespenst“

- Freiburger Puppenbühne, für Kids ab 4 Jahren.

Vorderhaus

12:30 h: „Kasper und das kleine Schlossgespenst“

- Freiburger Puppenbühne, für Kids ab 4 Jahren.

Vorderhaus

12:30 h: „Kasper und das kleine Schlossgespenst“

- Freiburger Puppenbühne, für Kids ab 4 Jahren.

Vorderhaus

14:30 h: „Die Rettung der Sternenfee Mira“, für

Kids ab 5 Jahren. Planetarium Freiburg

14:30 h: Die Rettung der Sternenfee Mira / für Kids

ab 5 Jahren. Planetarium Freiburg

Mi 4. November

Freiburg

14:30 h: „Kasper und der Löwenkönig“ - Freiburger

Puppenbühne, für Kids ab 4 Jahren. Harmonie

Kino

16 h: „Kasper und der Löwenkönig“ - Freiburger

Puppenbühne, für Kids ab 4 Jahren. Harmonie

Kino

Sa 7. November

Freiburg

11 h: „Pfiffige Musik für kleine Ohren“ -

Lauschelieder , für Kids ab 3 Jahren. Vorderhaus

14:30 h: „Der Räuber Hotzenplotz und die

Mondrakete“, für Kids ab 5 Jahren. Planetarium

Freiburg

14:30 h: Der Räuber Hotzenplotz und die

Mondrakete / für Kids ab 5 Jahren. Planetarium

Freiburg

15 h: „Pfiffige Musik für kleine Ohren“ -

Lauschelieder , für Kids ab 3 Jahren. Vorderhaus

15 h: Kinder führen Kinder / Mit dem Schwert in die

Schreibstube? - im Rahmen der Ausstellung „Der

römische Legionär – weit mehr als ein Krieger“.

Archäologisches Museum Colombischlössle

15 h: Kinder führen Kinder – Mit dem Schwert

in die Schreibstube? Archäologisches Museum

Colombischlössle

16:30 h: Eine Reise durch die Nacht / für Kids ab

8 Jahren. Planetarium Freiburg

So 8. November

Freiburg

11 h: „FarbAffenLand“ - Theater Budenzauber, für

Kids ab 4 Jahren. Vorderhaus

14 h: Familienführung – Modern Love. Museum

für Neue Kunst

14:30 h: „Die Rettung der Sternenfee Mira“, für

Kids ab 5 Jahren. Planetarium Freiburg

14:30 h: Die Rettung der Sternenfee Mira / für Kids

ab 5 Jahren. Planetarium Freiburg

Di 10. November

Freiburg

19 h: Nachts im Museum – Taschenlampenführung

für Kids ab 5 Jahren. Museum Natur und Mensch

Mi 11. November

Freiburg

14:30 h: „Kaspers Reise zu Prinz Aladin“ -

Freiburger Puppenbühne, für Kids ab 4 Jahren.

Harmonie Kino

16 h: „Kaspers Reise zu Prinz Aladin“ - Freiburger

Puppenbühne, für Kids ab 4 Jahren. Harmonie

Kino

Sa 14. November

Freiburg

11 h: „Pippi Langstrumpf“ - für Kids ab 5 Jahren.

Theater Freiburg

14:30 h: „Der Räuber Hotzenplotz und die

Mondrakete“, für Kids ab 5 Jahren. Planetarium

Freiburg

14:30 h: Der Räuber Hotzenplotz und die

Mondrakete / für Kids ab 5 Jahren. Planetarium

Freiburg

16:30 h: Eine Reise durch die Nacht / für Kids ab

8 Jahren. Planetarium Freiburg

Lörrach

15 h: Kinderprogramm im Museum: Holz.

Dreiländermuseum

So 15. November

Freiburg

11 h: „Peter und der Wolf“ - marotte Figurentheater,

für Kids ab 4 Jahren. Vorderhaus

14 h: Familiennachmittag – Pflanzenpressen

selbst gebaut, für Kids ab 5 Jahren. Museum

Natur und Mensch

14 h: Familiennachmittag – Zum Stift gegriffen.

Museum für Neue Kunst

14:30 h: „Die Rettung der Sternenfee Mira“, für

Kids ab 5 Jahren. Planetarium Freiburg

14:30 h: Die Rettung der Sternenfee Mira / für Kids

ab 5 Jahren. Planetarium Freiburg

15 h: „Peter und der Wolf“ - marotte Figurentheater,

für Kids ab 4 Jahren. Vorderhaus

15:30 h: „Psssst!“ / Cargo-Theater, für Kids ab 4

Jahren. E-Werk Freiburg

Mi 18. November

Freiburg

10 h: „Meeresstille oder können Fische sprechen“

- Figurentheater Vagabündel, für Kids ab 3 Jahren.

Vorderhaus

14:30 h: „Kaspers Reise zu Prinz Aladin“ -

Freiburger Puppenbühne, für Kids ab 4 Jahren.

Harmonie Kino

16 h: „Kaspers Reise zu Prinz Aladin“ - Freiburger

Puppenbühne, für Kids ab 4 Jahren. Harmonie

Kino

Sa 21. November

Freiburg

14:30 h: „Der Räuber Hotzenplotz und die

Mondrakete“, für Kids ab 5 Jahren. Planetarium

Freiburg

14:30 h: Der Räuber Hotzenplotz und die

Mondrakete / für Kids ab 5 Jahren. Planetarium

Freiburg

16 h: „Balduin der Pinguin“ - Happy End

Figurentheater Susanne End, für Kids ab 4

Jahren. Haus der Jugend

16:30 h: Eine Reise durch die Nacht / für Kids ab

8 Jahren. Planetarium Freiburg

Lörrach

14 h: „Bremer Stadtmusikanten“ / Rike Schuberty,

für Kids ab 5 Jahren. Burghof Lörrach

So 22. November

Freiburg

11 h: „Scherz mit Herz“ - Clownduo Alex & Joschi,

für Kids ab 3 Jahren. Vorderhaus

14 h: Familienführung – Schau ins Land!

Archäologisches Museum Colombischlössle

14 h: Familienführung Schau ins Land! - im

Rahmen der Ausstellung „freiburg.archäologie

– Leben vor der Stadt“, für Kids ab 5 Jahren.

Archäologisches Museum Colombischlössle

14:30 h: „Die Rettung der Sternenfee Mira“, für

Kids ab 5 Jahren. Planetarium Freiburg

14:30 h: Die Rettung der Sternenfee Mira / für Kids

ab 5 Jahren. Planetarium Freiburg

15 h: „Scherz mit Herz“ - Clownduo Alex & Joschi,

für Kids ab 3 Jahren. Vorderhaus

Lörrach

14 h: „Mäuseken Wackelohr“ / Rike Schuberty, für

Kids ab 3 Jahren. Burghof Lörrach

Mi 25. November

Freiburg

14:30 h: „Kasper und der Weihnachtsmann“ -

Freiburger Puppenbühne, für Kids ab 4 Jahren.

Harmonie Kino

16 h: „Kasper und der Weihnachtsmann“ -

Freiburger Puppenbühne, für Kids ab 4 Jahren.

Harmonie Kino

Fr 27. November

Basel

18 h: „Der Räuber Hotzenplotz“ - Schauspiel, für

Kids ab 6 Jahren. Theater Basel

Sa 28. November

Freiburg

14:30 h: „Der Räuber Hotzenplotz und die

Mondrakete“, für Kids ab 5 Jahren. Planetarium

Freiburg

14:30 h: Der Räuber Hotzenplotz und die

Mondrakete / für Kids ab 5 Jahren. Planetarium

Freiburg

15 h: „Musik, Clownerie und Mitmachspaß“

- Flohzirkus Orquestra, für Kids ab 3 Jahren.

Vorderhaus

16:30 h: Eine Reise durch die Nacht / für Kids ab

8 Jahren. Planetarium Freiburg

So 29. November

Freiburg

11 h: „Koalabär & Freunde“ - marotte

Figurentheater, für Kids ab 3 Jahren. Vorderhaus

14 h: „Pippi Langstrumpf“ - für Kids ab 5 Jahren.

Theater Freiburg

14 h: Familiennachmittag - im Rahmen der

Ausstellung „Der römische Legionär – weit

Wasserwelten Freiburg

Balduin und die Liebe

Balduin der Pinguin ist ein

geschätzter Bewohner des Zoos

von Buxtehude, bisweilen nervt

er seine Mittiere aber auch. Tag

und Nacht träumt und singt er

von einer Liebe am Südpol und

dem Wunsch, Papa zu werden.

Die anderen Tiere im Zoo halten

das für verrückt, aber Balduin

verfolgt seinen Traum unbeirrt.

Die Freiburger Puppenbühne

lädt alle abenteuerlustigen Kinder

und ihre Familien zu neuen

Veranstaltungen ins Podium

der Harmonie-Kinos. Kaspers

Begegnung mit dem stolzen

Löwenkönig macht den Auftakt

am 4. November. Am 11. und 18.

November folgt Kaspers lange,

aufregende Reise zu Prinz

mehr als ein Krieger“, für Kids ab 5 Jahren.

Archäologisches Museum Colombischlössle

14 h: Familiennachmittag – Mit Würfelglück in die

römische Zeit zurück. Archäologisches Museum

Colombischlössle

14:30 h: „Die Rettung der Sternenfee Mira“, für

Kids ab 5 Jahren. Planetarium Freiburg

14:30 h: Die Rettung der Sternenfee Mira / für Kids

ab 5 Jahren. Planetarium Freiburg

15 h: „Koalabär & Freunde“ - marotte

Figurentheater, für Kids ab 3 Jahren. Vorderhaus

17 h: „Pippi Langstrumpf“ - für Kids ab 5 Jahren.

Theater Freiburg

Basel

16 h: „Der Räuber Hotzenplotz“ - Schauspiel, für

Kids ab 6 Jahren. Theater Basel

Mo 30. November

Basel

10 h: „Der Räuber Hotzenplotz“ - Schauspiel, für

Kids ab 6 Jahren. Theater Basel

Goethe für Kinder? Geht sowas?

Klar - mit dem Figurentheater

Vagabündel schon. Basierend

auf zwei Gedichten des

großen Schriftstellers entführt

das Figurenspiel „Meeresstille

oder können Fische sprechen“ in

von Fischen und anderen Lebewesen

bewohnte Welten. Ohne

viele Worte, dafür mit Musik begegnen

Kinder ab 3 Jahren dem

chinesischen Goldfisch Chang

Si, sehen, wie ein Wartezimmer

zum Aquarium wird und wie

Aeolus laue Lüftchen bläst. Am

Ende bringt Frau Herzberger alle

mit dem Sofa wieder ans sichere

Land. Das Figurenspiel ist am

18. November, 10 Uhr im Vorderhaus

in der Fabrik zu sehen.

Freiburg

Schließlich kommt er seinem

Wunsch immer näher. Das Happy

End Figurentheater Susanne

End bringt mit „Balduin der

Pinguin“ eine kleine einfühlsame

wie lustige Geschichte für

Kinder ab 4 Jahren ins Haus der

Jugend in Freiburg. Aufführung

ist am 21. November, 16 Uhr.

Kaspers Abenteuer Freiburg

Aladin. Kurz vor dem Weihnachtsmonat,

am 25. November,

besucht der lustige Abenteurer

schließlich den gütigen Weihnachtsmann.

Alle Veranstaltungen

finden jeweils um 14.30

und 16 Uhr statt und sind für

Kinder ab 4 Jahren geeignet.


Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!