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November 2020
31. Jahrgang
INHALT
THEATER_____________________ 5
„Samson et Dalila“ an der Straßburger Oper
VISION 2025________________ 10
Öffentliche Kunst im entschleunigten Blick
KUNST_____________________ 13
„Fantastische Bildwelten“ Kunsthalle Messmer
KULTOUR___________________ 18
Philipp Blom: Experte für die Zeitenwende
WEIHNACHTLICH____________ 21
Magische Momente, weihnachtlicher Zauber
NACHHALTIG________________ 26
Ein Schwung Halb- und Unwahrheiten
VEGAN_____________________ 28
Umdenken und Mitmachen
GESUNDHEIT________________ 31
Brustkrebs im Fokus
MUSIK______________________ 32
Klangfusion der Holst-Sinfonietta
VERANSTALTUNGEN_________ 37
MUNDOLOGIA-Reihe in Denzlingen
„Man muss Verhalten und Verhältnisse ändern“
Im Gespräch: Prof. Dr. Rainer Grießhammer, Träger des Deutschen Umweltpreises
Er war langjähriger Geschäftsführer
des Öko-Instituts, ist
Honorarprofessor an der Universität
Freiburg, Bestsellerautor,
Träger des Deutschen
Umweltpreises und wurde vor
kurzem mit dem Bundesverdienstkreuz
ausgezeichnet:
Professor Rainer Grießhammer,
der seit langemvor dem
Klimawandel warnt, ist aber
auch Hoffnungsträger. In
seinen Büchern fordert der
promovierte Chemiker nicht
nur eine engagierte Klimaschutzpolitik
und nachhaltigen
Konsum, sondern zeigt
auch Perspektiven auf – wie
in seinem jüngst erschienenen
Verhaltens- und Politikratgeber
„#klimaretten“. Friederike
Zimmermann, die nicht
glauben kann, dass es noch
immer Klimawandel-Leugner
gibt, wollte von ihm wissen,
wie man diese überzeugen und
etwa Inselstaaten, die weit entfernt
sind. So dachten viele, na
ja, wenn’s ein bisschen wärmer
wird, ist das ja auch nicht so
schlimm. Aber jetzt häufen sich
die Extremwetter-Ereignisse
auch in Deutschland: Starkregen
und Überflutungen, Dürren,
Waldbrände, Wassermangel –
im Schwarzwald versiegen die
Quellen. All das international
noch verstärkt durch sehr ungewöhnliche
Ereignisse: In Sibirien
taut der Permafrost auf,
im Amazonas-Regenwald gab
es dieses Jahr 200.000 Brände.
Also hallo: Der Klimawandel ist
da. Aber immer noch zeigt sich
bei vielen ein persönlicher Widerstand
und eine Art Trägheit:
Wenn man das jetzt wirklich
ernst nehmen würde, so müsste
man ja auch persönlich aktiver
werden.
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Prof. Dr. Rainer Grießhammer
ein bisschen mehr Schwung in
die Zukunftsdebatte bringen
kann.
Kultur Joker: Herr Grießhammer,
die ersten Zeilen Ihres
Buches „#klimaretten“ sind
formuliert wie ein Supermarktschild:
„Gute Argumente, Fakten
und CO2-Werte – Jetzt und
Hier!“ Warum ist es nötig, diesen
Ton anzuschlagen?
Grießhammer: Der Ton soll direkt
ansprechen und zielt auf die
jüngere „Fridays for Future“-
Generation ab.Denn ich habe auf
den Diskussionen, Demos usw.
gemerkt, dass diese jungen Leute
zwar sehr engagiert sind, es ihnen
aber vielfach an Argumenten
fehlt. Für eine andere Politik und
anderes Verhalten.
Kultur Joker: Sie wollen den
Lesern also nicht nur Tipps für
eine nachhaltigere Lebensweise
geben,sondern ihnen Rüstzeug
an die Hand liefern, sie wappnen,
um sich gut gegen die Klimaskeptiker
durchsetzen zu können.
Das hat fast schon etwas
Kämpferisches… Müssen wir
zum Schutz des Klimas eine Art
Kampf führen?
Grießhammer: Klimaschutz ist
ja hart umstritten und wird vor
allem auch von der Seite stark
Foto: Bicker
bekämpft, die im Grunde ganz
besonders zur Klimaerhitzung
beiträgt: Die Mineral-ölindustrie
beispielsweise oderdie Betreiber
von Kohlekraftwerken. Es gibt
regelrechte Lobbyverbände,
wie es sie früher bei der Tabakindustrie
gegeben hat. Diese
versuchen gezielt mit Scheinargumenten
und Verunsicherung
notwendige Klimaschutzmaßnahmen
zu verhindern. Insofern
muss man sich dafür rüsten, ja,
und sehr klare und harte Argumente
bereit haben, um den Klimaschutz
voranzubringen. Verhalten
und Verhältnisse müssen
geändert werden.
Kultur Joker: Sie sagen, der
Klimaschutz ist „umstritten“
– das kann man doch gar nicht
glauben… Ist er tatsächlich inhaltlich
umstritten, oder wollen
die Lobbyisten nur ihre Pfründe
verteidigen?
Grießhammer: Man kann
kaum noch verstehen, wie das
jemand noch nicht realisiert haben
kann. Gerade in den letzten
drei Jahren ist der Klimawandel
auch in Deutschland sehr deutlich
geworden. Früher war es
ja so, dass die Szenarien und
Prognosen noch fernere Zeiten
und andere Länder betrafen,
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vier Wänden bestens funktionieren,
ist neben Vehemenz
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In Ihrem Buch haben Sie „Klimachecks“
erarbeitet, mit denen
man in wenigen Minuten die ei-
Fortsetzung des
Interviews auf
Seite 20
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Liebe Leser*innen,
Solidarität, Zusammenhalt und ein Blick über den eigenen Tellerrand hinweg.
Dieses Jahr lehrt uns mehr denn je: unser Handeln hat direkten Einfluss auf
das Wohlergehen unserer Mitmenschen und unseres Lebensraums. In unserem
Titelseiteninterview sprechen wir mit Prof. Dr. Rainer Grießhammer,
Träger des Deutschen Umweltpreises, über eine engagierte Klimaschutzpolitik,
Zukunftsperspektiven und das Überdenken des eigenen Verhaltens. In zahlreichen
Theater- und Kunstbesprechungen spiegeln sich die große Vielfalt und
beeindruckende Leistung Kulturschaffender wider, denen es in den vergangenen
Monaten gelungen ist, ein kostbares Kulturprogramm inklusive funktionierender
Schutzmaßnahmen zu verwirklichen.
Mit Besorgnis sehen wir einem zweiten Lockdown entgegen und appellieren im
Namen der gesamten Kultur- und Veranstaltungsbranche an die Vernunft des
Einzelnen. Große private Feiern in geschlossenen Räumen, Corona-Partys
und das Missachten von Hygiene- und Schutzmaßnahmen wirken sich direkt
auf die Existenz kultureller Institutionen, freischaffender Künstler*innen und
Journalist*innen, kleinen und mittelständischen Unternehmen aus. Bitte bleiben
Sie solidarisch, vernünftig und vor allem gesund!
Ihr Kultur-Joker-Team
In diesen schweren
Zeiten sind wir dankbar
für jedes Zeichen der
Solidarität; egal ob liebe
Worte oder eine finanzielle
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THEATER KULTUR JOKER 3
The Show must go on
Herbert Fritsch inszeniert die Kammeroper „Mr. Emmet Takes a Walk“ am Theater Freiburg
Am Ende tigern sie alle über
die Bühne. Die Oper ist vorbei,
der Protagonist hat sich
das Leben genommen, aber im
Orchestergraben gibt es wie
im Musical noch eine Zugabe.
Und die vier Solisten kreisen
mit den Hüften und schwingen
die Arme. Auch Dirigent Ektoras
Tartanis legt im Freiburger
Theater zum Schlussapplaus
ein Tänzchen hin. Schließlich
wird Regisseur Herbert Fritsch
aus der Unterbühne hochgefahren,
der mit den Schultern
rollt und gemeinsam mit dem
strahlenden Ensemble groovt.
The Show must go on!
Dass der in den letzten Jahren
sehr gefragte, preisgekrönte
Regisseur an einem
mittelgroßen Haus wie Freiburg
eine Inszenierung vorlegt,
hat mit den durch die Coronapandemie
frei gewordenen
Kapazitäten, aber auch mit der
langen, freundschaftlichen
Verbindung zu Intendant Peter
Carp zu tun. Dieser hatte
ihm am Theater Luzern seine
erste Inszenierung überhaupt
ermöglicht. In Carps Oberhausener
Intendanz entstanden
weitere Arbeiten, bevor Fritsch
von den großen Häusern in Zürich,
Berlin und Hamburg eingeladen
wurde. Bis Ende des
Jahres hat das Theater Freiburg
einen neuen, coronakonformen
Spielplan vorgelegt, Sängerin und zwei Sänger.
braucht auf der Bühne nur eine
der kürzere Stücke mit kleiner Auch das Orchester ist kammermusikalisch
besetzt. Der
Besetzung, die ohne Pause gespielt
werden, auf die Bühne Spaziergang, den Mr. Emmet
bringt. Peter Maxwell Davies’ unternimmt, führt ihn in einen
letzte, gut einstündige Oper Park, in ein Hotelzimmer, auf
„Mr. Emmet Takes A Walk“ einen Berg und in ein Varieté.
aus dem Jahr 2000 mit einem Die Grenzen zwischen Realität
und 10:02 Traum Seite sind 1 fließend. Libretto Anz Kulturjoker20.qxp_Layout von David Pountney 1 07.10.20 Er
mode und geschenke
Staufen
Auf dem Graben 36
Samantha Gaul, Michael Borth und Alexander Kiechle
mode mit niveau
Freiburg Schusterstraße 27
Staufen Hauptstraße 37
begegnet seiner verstorbenen
Mutter und dem Klavierlehrer
seiner Kindheit. Es ist auch ein
Spaziergang ins Innere – in
seine Ängste und seine Selbstzweifel.
Als er über die Hitze
im Hotelzimmer klagt, klärt
ihn der Klempner auf, dass es
nicht an der Heizung läge, sondern
dass die Hitze von innen
käme.
In Freiburg trägt Mr. Emmet
einen braunen Anzug und einen
Seitenscheitel (Kostüme:
Victoria Behr). Er hält sich
fest an seiner verschlissenen
Aktentasche und wirkt zu Beginn
übertrieben gut gelaunt.
Mit seinem leichtgängigen,
dennoch tragfähigen Bariton
macht Michael Borth aus Mr.
Emmet einen nicht unsympathischen
Zeitgenossen, der
vor einem Klavier kniet und
verzückt ein paar Töne klimpert.
Die Oper startet mit
Schleifgeräuschen. Ka (Samantha
Gaul) und Mr. Todd
(Alexander Kiechle) schrubben
die Bühne. Sie sprechen
von einem Zug und viel Blut,
das sie entfernen müssen. Die
swingende, kleinteilige Musik,
die vom Philharmonischen
Orchester Freiburg unter ihrem
1. Kapellmeister Ektoras
Foto: Laura Nicke
Tartanis fein modelliert aus
dem Orchestergraben tönt, bildet
einen hübschen Kontrast
dazu. Samantha Gaul brilliert
als Putzfrau und Showgirl,
als madonnenähnliche Mutter
und Grande Dame mit quecksilbrigem
Sopran und großer
Präsenz. Alexander Kiechle
(Mr. Todd, Sicherheitsbeamter,
1. Dezember 2020 | 19:00 Uhr
Kellner, Klavierlehrer, Gabor)
ist darstellerisch ähnlich wandelbar.
Nur in der Tiefe wird
sein Bass etwas zu dünn.
Herbert Fritsch versucht erst
gar nicht, der offenen, rätselhaften,
von einer Episode zur
nächsten springenden Geschichte
eine Richtung zu geben.
Zarte Verbindungslinien
entstehen durch die Variation
der Kostüme oder die vom
Orchester delikat gestalteten
Zwischenspiele. Fritsch betont
den theatralischen Augenblick.
Den Brüchen der Vorlage fügt
er weitere hinzu, die er genüsslich
zelebrieren lässt. Die
Auftritte von Hartmut Stanke
als Mr. E., der absurde To-
Do-Listen („Die Katze sterilisieren“,
„Zur Maniküre gehen“,
„Meinen dämlichen Hut
tragen“) rezitiert, sind schön
absurde Einschübe. Dass sich
dieser Mr. Emmet am Ende vor
einen Zug werfen wird, kündigt
sich nicht an. Die wenigen
Spannungsverschärfungen wie
die vom Band eingespielten
gehetzten Schritte oder die
scharfen Blechattacken haben
szenisch keine Folgen. Fritsch
bleibt bei dem revuehaften
Grundton, der manches Mal
zu selbstverliebt daherkommt.
Am Ende kreischt der Zug –
und Mr. Emmet hält sich die
Augen zu. Dieser Spaziergang
endet tödlich. Warum? Das erfährt
man in Freiburg nicht.
Weitere Vorstellungen:
14./15. Nov., 18./31. Dez. 2020,
6. Jan. 2021. www.theater.freiburg.de
Georg Rudiger
Bald alles kalt und dunkel hier?
Streitgespräch über die Machbarkeit der Energiewende
Live-Stream aus dem Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (ISE)
Es gibt Tage ohne Wind und Sonne. Wo kommt dann der Strom her,
wenn einmal alle Atom- und Kohlekraftwerke abgeschaltet sind?
Prof. Hans-Martin Henning (Fraunhofer ISE) und Prof. Friedrich
Wagner (Max-Planck- Institut, Schwerpunkt Kernfusion) streiten
über die Machbarkeit der Energiewende.
Anmeldung zu der Veranstaltung: www.freiburger-diskurse.de
4 KULTUR JOKER THEATER Theater
Schublade auf, Schublade zu.
Im Kleinen Haus des Theater
Freiburg mangelt es nicht etwa
grundsätzlich an Türen. Regisseur
Eike Weinreich will uns
zusammen mit Bühnenbildnerin
Milagros Pia Del Pilar Salecker
damit etwas sagen. Denn auf der
Bühne steht eine Art Schrankwandlandschaft,
die mal erklommen
werden kann, mal wie ein
Küchenbüffet aussieht, die aber
aus unzähligen Schubladen besteht.
Und da Weinreichs Inszenierung
eine Orgie an Kostümen
und Requisiten ist, verschwinden
Perücken, Hochzeitskleid,
Häkelumhang, Fatsuit, Lichterketten,
Desinfektionsspray und
Lampions in den Schubladen
und manchmal auch die beiden
Schauspieler selbst. Der Witz von
Samantha Ellis‘ Stück „How to
date a feminst“ besteht also nicht
eigentlich darin, immer wieder
neue Situationen hervorzurufen,
indem jemand vor der Tür steht,
der ganz bestimmt alles sofort ins
Chaos stürzt. Er besteht vielmehr
darin, dass Kate (Laura Friedmann)
und Steve (Moritz Peschke)
nicht eigentlich füreinander geschaffen
sind und sie sich gegenseitig
in so manche Schublade
stecken. Und dass sie eine Weile
brauchen bis sie verstehen, wie
unwichtig es für ihre Liebe ist,
ob Steve als Feminist erzogen
wurde und Kate mit eher konventionellen
Vorstellungen, wie
Männer und Frauen sein sollten.
Haltungen machen den Charakter
Eike Weinreich inszeniert am Theater Freiburg die Komödie
Vor zwei Jahren hatte die Komödie
von Samantha Ellis, die 1975
in London als Tochter irakischjüdischer
Eltern geboren wurde,
in Karlsruhe ihre deutsche Erstaufführung.
Dass sie jetzt während
der Pandemie in vielen Theatern zu
sehen ist, hat durchaus praktische
Gründe. Zwei Darsteller teilen sich
sechs Rollen. Das bringt erheblichen
Mehrwert auf die Bühne,
wenn dort Abstandspflicht herrscht.
„How to date a feminist“ ist zwar
anschlussfähig an so manchen gesellschaftlichen
Diskurs, das Stück
Samstagabend im Werkraum
des Theater Freiburg. Ganz
frisch sind die neuen Corona-
Verordnungen der Stadt Freiburg
und so sitzt man nun mit Mund-
Nasenschutz bei der Premiere
des Tanztheaterstücks „2 Glorreiche
Halunken“ von und mit
Graham und Simão Smith, das
auch den Start des Jungen Theaters
in die neue Spielzeit markiert.
Es ist die „Annäherung an
einen Spielplan“ – so ehrlich wie
charmant betitelt Leiter Michael
Kaiser nämlich das Programm,
das dieses Mal in einem transparenten
Umschlag steckt. Man
fährt auf Sicht bis Jahresende,
hat aber im Falle eines Falles
auch Plan B und C in der Tasche.
Begonnen wird mit der kleinsten
Einheit: der Familie. Sechs
Meter Corona-Abstand zwischen
Tänzern – das braucht es
bei Vater und Sohn nicht, die
eine intensive Probephase im
wochenlangen Lockdown hatten.
Seit über zehn Jahren stehen
Graham und Simão Smith
immer wieder gemeinsam auf
der Bühne, erst 2018 entwickelte
die ganze Familie Pires-Smith
die Performance Family Affairs.
Auch jetzt geht es um Aufbrechen
und Loslassen – aber erst
einmal um Männlichkeit. Der
Einstieg ist witzig: Winnetou-
Sound tönt melodramatisch aus
dem Off, eine kleine Türe in der
Rollwand öffnet sich, Im Türrahmen
lungern, posen, drängeln
und schubsen sich Vater
und Sohn im gleichen Western-
Outfit mit Schiebermützen und
Hosenträgern. Clownerie à la
Väter der Klamotte, wenn einer
dem anderen die Türe vor der
Nase zuschlägt und die Bühne
für sich alleine haben will.
Rivalen – die mit schlenkerndem
Macho-Gang und
Riesenschritten synchron ihre
Bahnen ziehen, kraftvoll beide
und doch mit ganz unterschiedlichen
Körper-Schwerpunkten
und Sprachen: Langgliedrig, geschmeidig,
elegant der großgewachsene,
sehr schlanke Simão,
ausdauernd, präzise und sehr
viel erdiger sein Vater, der den
Sohn mühelos wie ein Kleinkind
schnappt und auf den Arm
nimmt. Die folgende Schlägerei
hat Schmackes und Stummfilm-
Komik: Mehlwolken stoben bei
jedem Hau und Stoß auf, man
wirft sich gegenseitig zu Boden
und rollt dann meterlang. Da
„How to date a feminist“
Moritz Peschke/Laura Friedmann
Eindringlicher Vater-Sohn-Dialog
Mit „2 Glorreiche Halunken“ startet das Junge Theater Freiburg in die neue Spielzeit
gibt es viel Gefühl und Ausdruck
– gebrochen von einer
launigen Mitmach-Choreografie
und einer Diskussion um Klimawandel
und Kohle-Ausstieg.
Die wirkt wie am familiären Küchentisch,
parallel wird aber von
beiden ein dynamischer Synchron-Bewegungsloop
getanzt.
„Es tut mir wahnsinnig leid für
dich und deine Generation“, so
Graham Smith am Ende.
Das ist hier bei aller thematischen
Dringlichkeit auch ein
wenig lapidar – richtig stark
wird die 50-minütige Performance
dann wieder im Tanz.
Mit einem Schlag zerfallen die
zwei Holzklötze auf der Bühne
in viele Scheiben. Erst tanzt
Graham Smith im runden Spots
wie ein Rock-Derwisch bis zur
Erschöpfung, dann balanciert
Simão auf allen Vieren über
den Scheiben-Parcours. Wo es
nicht weitergeht, legt der Vater
eine neue Spur. Wann fängt das
an, das „Busy, Happy?“, fragt
der Sohn bei seinem Solo. Mit
nacktem und bunt tätowiertem
Oberkörper und in ständiger
Bewegung erzählt er auf Englisch
eine berührende Liebesgeschichte.
- Nicht alles packt und
Foto: Rainer Muranyj
genügt aber auch dem derzeitigen
Bedürfnis nach Zerstreuung.
Was macht es mit der Paardynamik,
wenn ein Mann und eine
Frau sich auf einer Kostümparty
treffen? Wo sie in knappsten goldfarbenen
Hotpants Wonderwoman
gibt, was ihrem Chef Ross
zu denken geben sollte, der sie
jüngst mit der Praktikantin betrogen
hat. Steve aber in einem grünen
Wams und mit Strumpfhosen
Robin Hood gibt (Vordenker in
Sachen modernem Steuersystem
und Sozialstaat sowie der Umweltbewegung).
Man verlässt die
Party zusammen, um im nächsten
Fish and Chips-Laden Pommes zu
essen. Wie sollte das gut gehen, er
ist Bäcker, dem seine Knetmaschine
ebenso wie seine Kalkulation
in den Rücken gefahren ist
und der vor allem der Sohn einer
Mutter ist, die mehrere Jahre auf
einem Frauen-Friedens camp in
der Nähe eines militärischen Flugplatzes
gelebt hat und so den dritten
Weltkrieg verhindert hat. Sie
ist mit einem Vater aufgewachsen,
einem jüdischen Geschäftsmann,
auch der Spannungsbogen hängt
mal durch, der Sound ist fast zu
viel, trotzdem ist „2 Glorreiche
Halunken“ ein eindrücklicher,
und sehr offener Vater-Sohn-
Dialog, grandios getanzt. Wie
Simão zu Pandemie-Zeiten in
die Welt ziehen soll und die
Ablösung funktionieren kann,
Im Waldhof 16
79117 Freiburg-Littenweiler
der auch in einem Camp gelebt
hat, nur nicht ganz freiwillig. Die
Trennung von seiner Frau, nach
der Lektüre feministischer Literatur
verbrannte sie ihr Hochzeitskleid
und ging einfach, hat er nie
so richtig überwunden. Dass just
diese beiden auf der Hochzeit
ihrer Kinder, er im Fatsuit, sie
im hässlichen braunen Poncho,
auch erotisch zueinander finden,
spricht für die alte boy meets girl-
Geschichte.
Doch Ellis‘ Figuren haben weniger
Charakter als Haltungen.
Weinreichs Inszenierung überzeugt
dann, wenn sie geradezu
überdreht, wenn sie sich für die
Klamotte nicht zu schade ist.
Dann tragen Friedmann und
Peschke die Kostüme von allen ihrer
drei Figuren übereinander und
auch das Begehren geht durcheinander.
So sehr, dass aus dem Text
nur noch ein unverständliches Gemurmel
wird. Oder gleich Musik.
Weinreich zeigt hier mit Nena
und The Human League eine
überraschende Vorliebe für die
80er Jahre, vor allem jedoch zeigt
Laura Friedmann eine richtig gute
Stimme.
Ernsthafte Diskurse streift dieses
Stück eher. Macht nichts, die
Auseinandersetzung um die richtige
Haltung kann man ja woanders
führen.
Weitere Vorstellung: 8. November,
18 Uhr, Kleines Haus, Theater
Freiburg.
Annette Hoffmann
steht allerdings wie bei Millionen
anderer junger Leute in den
Sternen…
Weitere Aufführungen: 8.11;
15.11. jew. 19 Uhr im Werkraum,
Theater Freiburg. Tickets: www.
theater.freiburg.de
Marion Klötzer
VERANSTALTUNGSPROGAMM Nov. / Dez. 2020
06.11.: Flüsse als Spiegelbild der Gesellschaft - mit Prof. Dr. Andreas Fath
13.11. - 15.11.: Farbpsychologie - mit Hanna Maria Ludwig
16.11.: Neuguinea - mit Bernd Schindler
19.11.: Kernenergie - eine Technik für die Zukunft? Mit Dr. Christoph Pistner
27.11. - 29.11.: Wie viel ist mir genug? Persönlichkeitsbildung - mit Judith Matern
27.11. - 28.11.: Schwarze Löcher - die Schwerkraftmonster des Alls - mit Dr. Martin Federspiel
28.11. - 29.11.: Klimawandel, Globalisierung und Digitalisierung - mit Prof. Dr. Regine Kather
05.12. - 06.12.: Der Nikolaus als „global player“? Mit Prof. Dr. Sabine Wienker-Piepho
09.12.: Schulcoaching für Eltern - mit Lisa Reinheimer
Info und Anmeldung:
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THEATER KULTUR JOKER 5
Parallelität von privat und öffentlich
Saint-Saëns‘ Oper „Samson et Dalila“ als Politthriller an der Straßburger Oper
Eigentlich ist Samson ein
Held, der nicht nur erfolgreich
mit einem Löwen kämpfte,
sondern auch die verfeindeten
Philister besiegte. Erst
die schöne Dalila erfuhr das
Geheimnis der Unbesiegbarkeit,
nämlich seine volle
Haarpracht. Diese schnitt sie
ihm ab, so dass er seine Stärke
verlor und von den Philistern
besiegt und geblendet wurde.
Im Straßburger Opernhaus
sitzt Samson im Rollstuhl.
Offensichtlich verfügt der Anführer
der Israeliten nicht über
besondere körperliche Kräfte.
Sein Clownsgesicht, das an
den Joker aus Todd Phillips‘
gleichnamigen Kinofilm erinnert,
verstört. Regisseurin
Marie-Eve Signeyrole erzählt
Camille Saint-Saëns‘ dreiaktige
Oper als modernes Politdrama.
Zum langen Eingangschor,
in dem das israelische
Volk seinen Gott anfleht, findet
auf der Bühne ein Straßenkampf
in Zeitlupe statt.
Pflastersteine werden drohend
in die Luft gehalten, Transparente
entrollt. Wegen der Coronavorschriften
musste die
Regisseurin ihre Inszenierung
ändern und den 52-köpfigen
Chor (Leitung: Alessandro Zuppardo)
auf der Galerie postieren.
16 Statisten übernehmen
deren körperliche Präsenz auf
der Drehbühne (Ausstattung:
Fabien Teigné). Zwei Kameras
filmen unablässig das Geschehen
und übertragen die Live-
Bilder auf die quer über die
Bühne gespannte Leinwand.
Die verfeindeten Philister sind
in Signeyroles Deutung Anhänger
einer konservativen
Partei mit ihrem Spitzenkandidaten
Dagon (Alain Weber), im
Libretto der Gott der Philister.
Seinen Wahlkampfchef Abimélech
(Patrick Bolleire) tötet
Samson nicht selbst, sondern
lässt ihn durch aufgepeitschte
Handlanger mit seinem Stock
exekutieren. Der Machtwechsel
ist da. Das rebellische jüdische
Volk hat nun das Sagen.
Sie tragen Clownsmasken. Die
totale Identifikation der Anhänger
mit ihrem Helden ist
Samsons wahre Stärke.
Massimo Giordano singt die
Partie mit großer Strahlkraft,
aber leider auch mit intonatorischen
Eintrübungen und zu
wenig Zwischentönen. Katarina
Bradić ist als Dalila eine
knallharte Businessfrau, die
vor allem mit ihrer voluminösen
Tiefe punktet. Schon in
ihrer ersten, nur in der Höhe
etwas forcierten Arie „Printemps
qui commence“ betört
sie Samson mit ihrem sinnlichen
Mezzo, nachdem das
Orchestre symphonique de
Mulhouse unter der Leitung
von Ariane Matiakh zuvor dem
„Tanz der Priesterinnen“ orientalisches
Kolorit schenkte. Die
französische Dirigentin heizt
mit ihrer dramatischen Lesart
das Geschehen immer wieder
an, ohne dabei die großen
Melodiebögen zu vernachlässigen.
Der Abend braucht ein
wenig, bis die Bilderflut eine
stärkere Fokussierung erhält.
Die permanenten Videos und
die häufig in Gang gesetzte
Drehbühne laufen mitunter
ins Leere. Aber in starken Momenten
zeigen sie bei diesem
Politthriller die Parallelität von
privat und öffentlich.
Klug inszeniert ist der zweite
Akt, wenn Dalila Samson
Foto: Klara Beck
abschminkt – und ihn somit
seiner Stärke, der Gleichheit
mit dem Volk, beraubt. Nun
feiern wieder die Philister ihren
Wahlsieger Dagon. In dieser
modernen, von den Medien
polarisierten Gesellschaft gibt
es nur Freund und Feind. Jede
Schwäche wird gnadenlos bestraft.
Im dritten Akt lädt der
Oberpriester (mit betörendem,
warmem Bariton: Jean-Sébastian
Bou) zum Bankett, um
Dagons Erfolg zu feiern. Samson
muss dem delikat musizierten
Bacchanal, zu dem die
Partygesellschaft ausgelassen
tanzt, beiwohnen und wird
verspottet. Am Ende setzen
die Kellner Clownsmasken
auf und ziehen Pistolen. Erneut
werden die Rollen getauscht.
Die Gewaltspirale dreht sich
weiter.
Weitere Vorstellungen: Mulhouse/La
Filature: 6./8.11.
www.operanationaldurhin.eu
Georg Rudiger
6 KULTUR JOKER Theater
Vogelgezwitscher trifft auf einen
zarten Akkord im Klavier.
Zwei Schlagzeuger beklopfen
behutsam den Konzertflügel
auf der Bühne des Freiburger
E-Werks. Jay Schwartz‘ Kammeroper
Jay Schwartz‘ „Narcissus
& Echo“ (2003/2009)für Sologesang,
Viola, Schlagzeug und
E-Orgel beginnt fließend. Klaus
Simon hat mit seiner Opera Factory
Freiburg das nicht nur wegen
der Kleinstbesetzung coronataugliche
Werk entdeckt. Der
US-amerikanische, in Deutschland
lebende Komponist (Jahrgang
1965) schafft aus einem
begrenzten musikalischen Material
eine Fülle von Emotionen:
Sehnsucht nach Nähe, flüchtige,
selige Momente des Einklangs,
Verzweiflung, Wut und auch
tiefe Einsamkeit bis hin zur Depression.
Themen, die gerade in
Coronazeiten besonders nahe
gehen. Die der Oper zugrunde
liegende Geschichte aus den
„Metamorphosen“ von Ovid ist
schnell erzählt. Die Nymphe
Echo, die wegen eines Fluchs
nur noch die Worte ihres Gegenübers
wiederholen kann, verliebt
sich in Narcissus, der sie aber
nach anfänglichem Werben zurückweist.
Der schöne Jüngling
liebt viel mehr sein Spiegelbild.
Als ihm die Täuschung klar
wird, nimmt er sich das Leben.
Für die Gesangspartie, der einzelne
lateinische, häufig extrem
Olivier Messiaens einzige Oper
„Saint François d‘Assise“ verfolgt
laut Komponist nur das Ziel, „die
fortschreitenden Stadien der Gnade
in der Seele des heiligen Franziskus
zu schildern. Alles, was
keine Farben, keine Wunder, keine
Vögel, keine Frömmigkeit und
keinen Glauben enthielt, habe ich
ausgespart.“ Am Theater Basel
gibt es keine Farben, keine Wunder,
keine Vögel, keine Frömmigkeit
und keinen Glauben. Der neue
Intendant Benedikt von Peter hat
die Geschichte vom Italien des
13. Jahrhunderts in eine düstere
Zukunft verlegt. Márton Ághs
Bühnenbild umfasst den gesamten
Schlicht – und ergreifend
Die Opera Factory Freiburg unter Klaus Simon mit einer
berührenden Premiere von „Narcissus & Echo“ im E-Werk
gedehnte Sätze zugrunde liegen,
hat Jay Schwartz eigentlich einen
Countertenor vorgesehen. In
Freiburg singt Hélène Fauchère
mit ihrem kristallinen, wie an
der Schnur gezogenen Sopran
die mal ganz schlichten, dann
weit ausholenden Linien des
Narcissus, dem Aida-Carmen
Soanea an der Viola als Echo
gegenübergestellt ist. Die musikalische
Annäherung der beiden
unterstützt Regisseur Heiko
Aida Carmen Sonae, Hélène Fauchere Foto: Klaus Simon
Hentschel auch szenisch, indem
die am Anfang ganz hinten im
Zuschauerraum postierte Bratschistin
allmählich näherkommt.
Schon die vom Komponisten
zitierte Opernarie von Antonio
Cesti vereint Gesang und Viola
im engen Dialog – den absteigenden
Passacaglia-Bass spielt
Dirigent Klaus Simon an der
Orgel. Auch körperlich kommen
sich die beiden näher, umkreisen
sich und lehnen sich kniend
Theaterraum. Drei Strommasten
mit schlaffen Kabeln sind Relikte
der Zivilisation. Eine Supermarkt-
Baracke und zerfetzte Plakatwände
erinnern an vergangene Normalität.
Alles ist kaputt und unbehaust.
Selbst die Vögel, von denen so viele
in der Partitur zu hören sind, haben
nicht überlebt, sondern müssen von
Franziskus aus Papier gefaltet werden.
Einige Sitze sind im Parkett
herausgerissen, viele Bereiche mit
Flatterband abgesperrt. Die Isolation
des Publikums, die bereits
Bestandteil der vor zwei Jahren
konzipierten Bühnenkonzeption
war, hat durch die coronabedingten
Auflagen eine neue Bedeutung erhalten.
Szenisch musste deshalb
gar nichts verändert werden. Nur
das Orchester wurde auf ein Drittel
der Besetzung reduziert. Diese reduzierte
Orchesterfassung fertigte
der argentinische Komponist Oscar
Strasnoy innerhalb weniger Monate
an, indem er gerade bei den
Bläsern die Zahl der Instrumente
minimierte und beispielsweise
statt sieben Flöten und Klarinetten
jeweils nur zwei verwendete. Die
instrumentalen Farben dagegen
blieben weitgehend unverändert,
so dass das auf der Bühne postierte
Sinfonieorchester Basel unter der
präzisen Leitung von Clemens
Heil dem vielschichtigen Messiaenschen
Klangkosmos sensibel
nachspüren konnte. Die inklusive
Pause knapp vierstündige Schweizer
Erstaufführung des Werkes
wird so auch zur Uraufführung der
reduzierten Orchesterfassung.
Die Streicher entfalten trotz ihrer
kleinen Besetzung seidigen
Glanz. Die Blechbläser verlieren
nichts von ihrer Schärfe. Der ständige
Wechsel zwischen weichen,
lyrischen und nervösen, scharf
akzentuierten Passagen gelingt
kontrastreich. Regisseur Benedikt
von Peter bricht die allmähliche
innere Erleuchtung des heiligen
Franziskus auf eine freudlose
für einen Moment aneinander,
ehe sich Narcissus zurückzieht
und Aida-Carmen Soanea mit
wilden Arpeggien Echos Verzweiflung
zum Klingen bringt.
Lee Ferguson und Seorim Lee
schaffen am Schlagzeug nicht
nur Verbindungen zwischen
den Szenen durch sanfte Wirbel
oder auch den regelmäßigen
Puls eines Woodblocks, sondern
sind wichtige Impulsgeber und
wie im gewaltigen 5/4-Marsch
Nathan Berg
und spannungsarme Geschichte
im Obdachlosenmilieu herunter.
Selbst der Engel, den Messiaen
musikalisch entrückt, kocht sich
seine Tomatensuppe auf dem Gaskocher.
Zumindest musikalisch
kann Alfheiour Erla Guomundsdóttir
mit ihrem schlackenlosen
Sopran und dem wunderbaren
Legato ein wenig Licht verbreiten.
Nathan Berg ist als heiliger Franziskus
in seinem blutgetränkten
Oberteil (Kostüme: Márton Ágh)
ein echter Schmerzensmann, dem
jedes Lachen aus dem schmutzigen
Gesicht verschwunden ist. Von Peter
erzählt an der Hauptfigur eine
Geschichte des Niedergangs, bis
Franziskus am Ende im Müll verreckt.
Die Wärme, die die Regie
am Ende des ersten Akts auch
Gefühlsverstärker. Regisseur
Heiko Hentschel bezieht sie in
seiner klaren Inszenierung auch
immer wieder szenisch mit ein.
Die ruhigen Schwarz-Weiß-Videos
(Heiko Hentschel und Sébastian
Brohier) von vorbeiziehenden
Landschaften und einer
glitzernden Wasseroberfläche
ersetzen das fehlende Bühnenbild.
Der analog gebaute zweite Akt
beginnt mit sphärischen Klängen
von gestrichenen Gläsern.
Hélène Fauchères Sopran härtet
sich in den dramatischen Ausbrüchen.
Aida-Carmen Soanea
spürt an der Viola Narcissus‘
Spiegelbild nach und schafft mit
den häufigen Glissandi Übergänge.
Am Ende bewegt sich
die auch darstellerisch präsente
Bratschistin mit ruhigen Schritten
zum Klavier, um, sensibel
begleitet von Klaus Simon, Benjamin
Brittens „Lachrymae. Reflections
on a Song of Dowland“
zu interpretieren. Erst am Ende
des Variationswerks erklingt der
Song von John Dowland, mit
dem der Abend auch begann.
„If my complaints could passions
move“ - könnten doch meine
Klagen Dein Verlangen werden.
Ein zartes Lamento über das
Leiden an der Liebe. Schlicht –
und ergreifend!
Georg Rudiger
Keine Farben, keine Wunder, keine Vögel
Der neue Intendant Benedikt von Peter mit einem düsteren „Saint François d‘Assise“ am Theater Basel
Foto: Ingo Höhn
negiert, liegt in Bergs Stimme,
wenn er etwa im sechsten Bild
die im Orchester gespielten Vogelstimmen
beschwört. Die finale
Erlösung findet nur in der Musik
statt durch das vom unsichtbaren,
in der Galerie des Theaterturms
aufgestellten Basler Opernchors
(Chorleitung: Michael Clark) intonierte
Halleluja. Die Mönche sind
in Benedikt von Peters Inszenierung
heruntergekommene Saufbrüder,
die ihre Zeit totschlagen,
Dosenbier trinken und zusammen
abhängen. Am Ende ist Franziskus
tot. Und die Welt bleibt so trostlos,
wie sie war.
Weitere Vorstellungen: 1./6./8.11.
www.theater-basel.ch
Georg Rudiger
theater KULTUR JOKER 7
Die Tänzer*innen der Oldenburger
BallettCompagnie
haben zu Hause trainiert, sie
sind gejoggt, haben online-
Trainings abgehalten und haben
versucht, geistig-seelisch
und körperlich fit zu bleiben.
Es ist ihnen gelungen! Nun,
nach fast 7 langen Monaten
darf die Compagnie von Antoine
Jully auf die Bühne des
Großen Hauses zurückkehren.
Dies allerdings nicht gemeinsam,
sondern nur nacheinander.
Keine Ensembles, keine
Gruppenchoreografien, die sie
sonst mit Verve tanzen: heute
ist jede*r von ihnen ein*e
Solist*in.
Antoine Jully hat eine kluge
Mischung zusammengestellt
aus Soloeinlagen der Ballettklassiker,
Ausschnitten
seiner eigenen Erfolgschoreografien,
neuen Kreationen
sowie eigenen Arbeiten der
Tänzer*innen. Der Abend
spiegelt schlaglichtartig die
Entwicklung des klassischen
Balletts über einen Zeitraum
von 200 Jahren.
Die Choreografien berühren,
unterhalten und präsentieren
vor allem die unbändige
Tanzlust und das profunde
tanztechnische Können der
gesamten Compagnie.
Sie wagen sich an die großen
Solorollen des klassischromantischen
Repertoires aus
den Balletten Coppelia, La
Sylphide, Schwanensee und
viele mehr. Diese Solovariationen
haben es in sich: die
größten Ballerinen haben sie
Ein Feuerwerk des Tanzes
Der Ballettabend „1,5 m“ am Staatstheater Oldenburg
Teele Ude in "Swan at home" von Antoine Jully
getanzt - es ihnen nachzutun,
kein leichtes, sehr wohl aber
ein ambitioniertes, lohnendes
Unterfangen. Welch tänzerischer
Quantensprung nach
der Produktion „Apartment
7A“!
Auch die choreografische
Bandbreite von Antoine Jully
in seinen bisherigen Oldenburger
Jahren wird an diesem
Abend thematisiert. Ausschnitte
aus seinen Balletten
zeigen: „L´Arlésienne“ (dramatisch
hier Vincent Tapia),
„Arépo“(Keiko Oishi und
Francesco Fasano), „Is this
it?“ (Nicol Omezzolli) und
Foto: Stephan Walzl
„Artikulation“ (mit intensiver
Körpersprache: Samory Flury).
Besonders berührend ist
der erste Auftritt der neu engagierten
Tänzerin Lucia You.
Sie tanzt das Schlusssolo aus
„Vanitas“ zum Chanson „Avec
le temps“ von Léo Ferré einsam
und doch mit so feiner
Präsenz.
In neuen Kreationen des
Chefchoreografen tanzen
Keiko Oishi, die eine brilliante,
zeitgenössische Klassik zeigt,
die wunderbare Caetana Silva
Dias in dem Fado-Song „Com
que voz“ und wieder Teele Ude
in einer modernen Interpretation
des berühmten „Sterbenden
Schwans“ zur Musik von Camille
Saint Saëns. Nur eine
weiße Feder ist noch übrig
von dem Schwan, ihr Kostüm:
ein stilisiertes Tutu mit rechts
und links jeweils 1,5 Metern
Länge, das durch einen Draht
im Saum zusammengehalten
wird. Was die Tänzerin damit
tanzt, ja zelebriert, ist eine
wunderbare Abstraktion, ein
moderner Schwan im virtuosen
Kampf mit seinem riesigen
Rock, der ihn einsam werden
lässt und auf Distanz hält: zu
den Menschen, zur Welt. Eine
gelungene Anspielung auf unser
aller Erfahrung mit den
allgegenwärtigen Abstandsregeln.
Zwischendurch immer wieder
eingestreut die Choreografien
der Tänzer*innen: berührend
tanzt Nicol Omezzolli
in eigener Choreografie die
Beklemmungen während des
Lockdowns: ihre Einsamkeit,
ihre Angst um geliebte Menschen
…
Auch Laura Cristea thematisiert
diese Zeit in ihrem Solo
„Locked down“ mit einer interessanten
Sound Collage ihrer
eigenen Stimme und mit fragilem
Tanz. Nonchalant und
virtuos changiert der flinke
Seu Kim zwischen Klassik
und zeitgenössischem Vokabular
und macht selbstvergessen
seine Exercises mit der
Hand am Portal. - Was aber
Francesco Fasano mit seinen
jugendlichen 20 Jahren in
seiner Choreografie zu „Bébé
Funk“ von Hugues Le Bars
zeigt, ist so frech, frisch, ja
groovig, dass einem das Herz
aufgeht. Gemeinsam mit Teele
Ude, die ihm in Spitzenschuhen
wie ein Zwilling synchron
- und immer auf Abstand! -
folgt, tanzen sich die beiden
den ganzen Corona-Frust aus
dem Leib und sprühen nur so
vor Freude, wieder tanzen zu
dürfen!
Lang anhaltender, dankbarer
Applaus beschließt einen
denkwürdigen Abend, über
den zu berichten eine Freude
war.
Renate Killmann
„(Con)fabulation“
Dates der Tanzkunst
Die „Dance Dates“ bringen ein internationales Tanzprogramm nach Freiburg
Eine internationale Tanzplattform
soll es werden,
ein Festival der unterschiedlichen
Choreograf*innen und
ihrer Produktionen. „Dance
Dates“ bringt Stücke aus
anderen Städten nach Freiburg
und Freiburger Stücke
in andere Städte. Eine „Dating-Plattform“
für zeitgenössischen
Tanz. Vom 5.-8.
November findet dieser Austausch
unterschiedlicher Herangehensweisen
im E-Werk
statt, in Kooperation mit dem
Kulturamt Freiburg und dem
tanznetz | freiburg. Aufführungen,
Vernetzungs- und
Workshopformate bieten ein
buntes Programm für Gäste
und Professionelle.
Die Eröffnung macht „Naked
Love“, eine Produktion
der Freiburger DAGADA
Foto: Lys-Y-Seng
dance company am 5. November,
20 Uhr. Basierend auf
Recherchen und Interviews
zum Thema Liebe ist das
ein getanzter Einblick in die
schwierige wie lohnende Welt
der starken Gefühle. „How to
do a downward facing dog“
am 6. November, 19 Uhr ist
eine Choreografie der Schweizer
Tänzerin und Tanzpädagogin
Johanna Heusser zur
vielgestaltigen Stellung von
Yoga in unserer postmodernen
Welt. Um 20.30 Uhr folgt
an diesem Abend „The Great
Beauty“, eine poetische Hommage
an die Vielfalt des Lebens
von Ewelina Kotwa und
Belinda Winkelmann. Ein
ästhetisch radikalreduzierter
Blick auf die Beziehung von
Mensch und Erde.
„(Con)fabulation“, eine
Tanzinstallation von La Trottier
Dance nimmt sich den
sonderbaren menschlichen
Begegnungen zur Zeit der
Epidemie an. Am 7. November,
19 Uhr und am 8. November,
15 und 17 Uhr kommen
die Zuschauer*innen auf eine
Bühne mit vier Plexiglas-
Kuben, in denen die Tänzerinnen
auf Kontaktaufnahme
warten. Eine Begegnung zwischen
Nähe und Virtualität.
Die bekannte Freiburger Tänzerin
Emi Miyoshi kommt
für „Depth of Field“ am 7.
November, 20.30 Uhr zu den
Autohaus
Heinz Santo GmbH
Autorisierter
Mercedes-Benz
Service und
Vermittlung
Wilhelmstraße 3a
79098 Freiburg
Tel. 0761 38833-0
www.auto-freiburg.de
Wann
sehen wir uns?
„Dance Dates“. Fernöstliche
und westliche Ästhetik vereinigen
sich im körperstark
ausgedrückten ewigen Kreislauf
des Lebens. Diskussionsstark
ist schließlich das kulturpolitische
Podium „Tanz
fördern!“ am 8. November,
11 Uhr.
Weitere Informationen und
Tickets: www.ewerk-freiburg.
de
Auto
Santo GmbH
Autorisierter
KIA Vertriebsund
Service
Partner
Zinkmattenstraße 20
79108 Freiburg
Tel. 0761 504700
www.auto-freiburg.de
8 KULTUR JOKER Theater
Eines der schönsten Lustspiele
deutscher Sprache verdankt
sich einem Wettbewerb,
dessen Einsendefrist der Autor
verpasste. Die Uraufführung
von „Leonce und Lena“ erlebte
Georg Büchner nicht. Sie fand
erst 1895 stand, Büchner war
bereits 1837 an Typhus gestorben.
Hätte er die Geschichte
der Nebenumstände dieses
Dramas geschrieben, wären sie
anders ausgefallen. Dann hätte
er vermutlich gewonnen, doch
das Preisgeld wäre gestohlen
worden oder er hätte sich mit
dem Geld verspekuliert. „Leonce
und Lena“ ist ein Stück
voller Finten. Die Schlimmste
und Beste ist, dass ein Paar, das
von seinen Eltern füreinander
bestimmt ist, vor der Hochzeit
flieht, sich zufällig trifft und
sich unsterblich ineinander
verliebt. Und mit der Hochzeit,
mit der es das Establishment
zu übertölpeln glaubt, seine
eigentliche Bestimmung erfüllt.
Kann man sich zugestehen,
unter diesen Bedingungen
glücklich zu werden? Die Finten
finden sich aber auch in den
raffiniert-witzigen Sentenzen,
die voller Paradoxien sind. Das
Schöne ist auch, Büchners Humor
braucht einen Widerpart,
er schraubt sich erst im Dialog
in seine eigentliche Höhe.
Selbstoptimierung bis zum
Gefühls-Zombie, Ausbeutung
und Zerstörung von Natur und
Mitmenschen– und das alles
unter dem kapitalistischen
Credo von Leistung und Erfolg:
Neben anderen literaturwissenschaftlichen
Interpretationen
ist Wilhelm Hauffs
1827 erstmals veröffentlichtes
Kunstmärchen „Das Kalte
Avatare im Liebesglück
„Leonce und Lena“ von Georg Büchner am Theater im Marienbad
Christoph Müller, Nadine Werner und Thönes Benedikt
Es ist so naheliegend wie ambitioniert,
Büchners Stück auf
den Spielplan eines Kinderund
Jugendtheaters zu setzen.
Denn Leonce und Lena sind
jung wie der Frühling, tragen
aber den Winter im Herzen.
Und weil die „heutige Jugend“
nicht nur einen Ennui an der
Welt spürt, die ihr überlassen
wird, sondern auch konkrete
Forderungen stellt, hat Regisseur
Sascha Flocken ihr den
revolutionären Büchner zur
Seite gestellt, der den Palästen
den Krieg erklärt. Der Witz in
„Leonce und Lena“ ist ja nicht
Bilder, Klischees, Fantasien
„Das kalte Herz“ nach Wilhelm Hauff im Theater Freiburg
Herz“ vor allem eine Geschichte
über Strukturwandel
und Industrialisierung samt
ihren Chancen und Gefahren.
Das könnte absehbar wie ein
Berthold Brecht und ziemlich
moralisch werden, aber Hauff
macht daraus eine Fantasy-
Odyssee mit schillerndem Anti-Helden,
Zauberei und einer
dringlichen Frage: Wozu nützt
allein ein selbstbezüglicher,
er macht sich über die deutsche
Kleinstaaterei lustig, den
Reformstau und dass man all
das schön reden konnte. Lena
Drieschner fläzt sich auf der
Bühne des Theater im Marienbad,
die durch eine torähnliche
Konstruktion bestimmt
ist. Alles ist mit metallisch
schimmernder Folie ausgekleidet
(Ausstattung: Jens Dreske).
Der perfekte Hintergrund für
Selfies. Auf den beiden Projektionsflächen
sind Selbstporträts
mit leidlich witzigen
Filtern zu sehen, dann lässt sie
eigentlich so ein dummes Herz
mit all seinen Gefühlen, Ängsten
und Sorgen? Wäre das
Leben ohne nicht viel leichter?
Toller Stoff also auch für junge
Leute, deren heißes Herz oft
so wenig in unsere Welt passen
will. Jetzt feierte die Uraufführung
des gleichnamigen
Musiktheaterstückes unter der
Regie von Michael Schachermaier
(Bühnenfassung für das
Theater Hof von Reinhardt
Frieseoch) im Großen Haus des
Theater Freiburg rauschende
Premiere – soweit ein paar verstreute
Zuschauer*innen mit
Mundschutz ihre Begeisterung
rauschen lassen können. Aber
Corona ist da schnell vergessen:
Eindrücklich und berührend
- diese Inszenierung ist
ein bildermächtiges Geschenk
in kargen Zeiten, das man sich
nicht entgehen lassen sollte!
Zumal Exil46 (Friederike
Hess-Gagnon, Tilmann Collmer,
Dina Fortuna Bollon und
Timo Stegmüller) richtig coole
Musik dazu macht.
Denn nach etwas Anlauf
stimmt hier alles, wird man
eingesaugt in diese rustikalmagische
Schwarzwald-Welt:
Die mal rauhen, mal bittersüßen
Songs von Martin Jaques,
dem Frontmann der britischen
Foto: MINZ&KUNST
Kultband Tiger Lillies, passen
in ihrem düsteren Jahrmarktstil
kongenial zum fantastischen
Bühnenbild von
Volker Hintermeier, der für
die Drehbühne nicht nur das
Gasthaus „ALTES ERZ“ wie
eine pralle Europa-Park-Kulisse
entworfen hat, sondern
auch einen Tentakel-Krallen-
Wald aus riesigen, verkohlten
Tannen-Ästen, die zum
eisernen Gefängnis mutieren.
Mit Gazevorhängen und einer
extremen Licht-und Schattenführung
(Mario Bubic) wird
daraus ein bewegtes Tableau
aus Traumszenen in Schwarz,
Rot, Weiß. Grün findet sich
da nur in den eher klassischen
Kostümen von Su Bühler, die
dem Glasmännchen eine Koboldmütze
aufsetzt und den
Holländer-Michel in Frackmantel
und Zylinder steckt.
Bilder, Klischees, Fantasien –
die Figuren werden zu Allegorien,
der Wald zum mächtigen,
aber schon verletzten System.
Mittendrin sitzt der arme
Köhlersohn Peter Munk (wandelbar:
Thieß Brammer) allein
an seinem Meiler: Rußgeschwärzt
und verachtet. Denn
während die Glasbläser und
Holzfäller gute Geschäfte machen,
stirbt seine Zunft gerade
einen Gummiball aufprallen,
macht Liegestützen und sinkt
erschöpft zusammen. Mit Lena
Drieschner und Julia Schulze
mussten gleich zwei Umbesetzungen
vorgenommen werden.
Drieschner ist kein bloßer Ersatz
für Nadine Werner, es ist
ein Gewinn, sie als Leonce den
umfangreichsten Part sprechen
zu hören. Ihr melancholisches
Aufbegehren passt perfekt in
Flockens Inszenierung. Benedikt
Thönes übernimmt in
schillernd bunten Hosen Lena,
es ist ein Rollentausch, der
ganz selbstverständlich daherkommt.
Christoph Müller gibt
den lernfähigen Hofmeister,
der seine Gunst der Stunde erkennt,
während Julia Schulze
als Gouvernante seine politisch
gesinnte Gegenspielerin ist.
Und Daniela Mohr spielt den
König, der nun ein virtuelles
Volk zu leiten hat.
Flocken findet eine sehr zeitgenössische
Ästhetik. Rosetta
wird virtuell zugeschaltet, hat
dann aber schnell die Faxen
ihres halbherzigen Liebhabers
dicke und verlässt den Chat.
Die Liebenden jedoch könnten
sich an ihren Sneakern erkennen,
tun dies jedoch immer
noch an der Sprache und den
Gefühlen. Als sie verheiratet
werden sollen, ploppen anstatt
der veralteten Spieldosenfiguren
Avatare auf, die was Gesundheit,
Gehorsam und Moral
angeht, mit vier Sternchen bewertet
werden. Die Liebe geht
dann gegen unendlich. Was
Sascha Flockens Inszenierung
so besonders macht, ist, dass er
Büchners Sprache für zumutbar
hält. Man kann hier nur
hoffen, dass die Inszenierung
auch ihr junges Publikum erreicht.
Denn sie ist sehenswert
und nimmt Publikum und Text
gleichermaßen ernst.
Annette Hoffmann
aus. Dabei will er doch nur tanzen
mit Lisbeth (tolle Stimme,
tolles Spiel: Gioia Osthoff),
aber dazu hat er weder Geld
noch eine saubere Hose. Gegen
Traum-Bräutigam Jakob
(Musical-Star: Tim Al-Windawe)
kann er einpacken. „The
Grass is always greener on
the other Side“, singt der Chor
ironisch dazu (musikalische
Leitung: Johannes Knapp, Nikolaus
Renke). Das wird wie
alle Songs übertitelt und wäre
auf Deutsch wirkungsvoller,
zumal das Englisch manchmal
grottig klingt. Jedenfalls
geht Peter auf Anraten seiner
Mutter (Anja Schweitzer) zum
Glasmännlein (Inga Schäfer,
Gänsehaut-Mezzosopran) und
wünscht sich törichtes Zeug,
weswegen er auch scheitert
und geradewegs dem Holländer-Michel
(auch Wirt und
Priester: Henry Meyer) in die
Krallen stolpert. Und schwups
wird aus dem dreckigen
Habenichts ein Gewinner –
mit einem Herz aus Stein und
einem Leben ohne Liebe..
Gibt´s ein Happy End?
Weitere Termine 7.11., 19.30
Uhr; 8.11., 15 Uhr. Ab 12 Jahren.
Weitere Infos: www.theater.freiburg.de
Marion Klötzer
Das Nichts zieht ein
Theater/KUNST KULTUR JOKER 9
Obgleich Florian Zellers Stück
„Vater“ 2012 uraufgeführt wurde,
ist es nicht das Schlechteste,
es in diesem Jahr zu sehen. Denn
die Erfahrung, dass Sicherheiten
schwinden und sich Dinge in
einer Weise verändern, die man
nicht für möglich gehalten hätte,
ist eine gute Übung darin,
wie sich Demenz anfühlen mag.
Sozusagen von innen. „Vater“
beschreibt, wie ein alter Mann
langsam in eine eigene Wirklichkeit
abdriftet. Das klingt
versöhnlich, irgendwie tröstlich.
Nach gut eineinhalb Stunden
glaubt man das nicht mehr. Und
nur weil Perfidie besser auszuhalten
wäre als der Verlust des
Ichs, glaubt man einen Moment,
alles könnte ein Komplott der
Tochter und ihres Freunds sein,
sich endlich Andrés Wohnung in
Paris unter den Nagel zu reißen.
Das ist natürlich Quatsch. In Andrés
schlechtesten Momenten,
gelingt es Stefan Viering so etwas
wie Panik zu erzeugen.
In Hans Poeschls Inszenierung,
die die Außenspielstätte
einweiht, markieren Regalwände
und Backsteinwände den
Lebensraum des ehemaligen Ingenieurs.
Modernistische Stühle
zeigen, wer er mal war. Akten,
Katzenbilder, Kerzen, ein Globus
sind neben den Büchern auf
das weiße Blatt mit schwarzen
Linien gezeichnet. Man muss
sich das vergangene Leben
als gelungen vorstellen. Jetzt
ist jedoch alles im Alarmzustand.
„Was ist passiert?“, fragt
die Tochter (Regine Effinger).
„Nichts“, antwortet beschwich-
Das Wallgraben
Theater weiht seine
Corona-Außenspielstätte
mit einer sehenswerten
Inszenierung ein
Stefan Viering als Vater Foto: Wallgraben Theater
tigend der Vater. Doch die Rollen
haben ja längst gewechselt.
Der Vater vergisst, dass seine
Lieblingstochter bei einem Unfall
ums Leben kam. Nun muss
er sich mit der anderen, der mit
der besorgten Sicht auf die Welt
begnügen. Und sie hält mühsam
alles aufrecht, sich selbst, die
Haare streng nach hinten gebunden,
rote Strickjacke, schwarze
Hose. Man ist sich schließlich
etwas schuldig. Doch alle bis
auf den Vater wissen, so geht es
nicht weiter. Und dass er seiner
Tochter vermittelt, lediglich die
schlechtere Wahl zu sein, macht
es für Anna nicht besser, zudem
die Krankheit das eigene Leben
verdammt eng werden lässt.
Die Innensicht stellt sich dann
so dar: da wechselt die Tochter
die Gestalt (Sybille Denker),
nur die Kleidung ist beinahe
identisch und die Stellwände
verändern sich, der Raum wird
kleiner, André stößt an Wände.
Und dann sind da noch die
Partner (Peter Haug-Lamersdorf/Christian
Theil), der eine
verständnisvoller, der andere
kompromissloser. Hans Poeschl
hält sich an die vom Autor vorgesehene
Doppelbesetzungen,
die wesentlich dazu beitragen,
dass man die zunehmende Verzweiflung
des alten Mannes
mitfühlt. Stefan Viering, der
seit 50 Jahren auf der Bühne
steht, lässt allmählich Risse in
die Fassade Andrés sickern. Er
zeigt den Undank, der mit der
Krankheit einher geht und die
kaum mehr erwarteten Höhen
als die junge Hilfe Laura (Katharina
Rauenbusch) das erste
Mal vorbeischaut. Es ist ein Kabinettstückchen
mit viel reifem
Charme, das auch etwas von anderen
möglichen Lebenswegen
erzählt. Statt einschüchternder
Ingenieurkenntnisse die Freude,
andere mit Kunststückchen zu
unterhalten.
Florian Zeller hat klug beobachtet
und Hans Poeschl dies
mit viel Vertrauen in das gut
aufgelegte Ensemble umgesetzt.
Angehörige werden sich hier in
vielem wiederfinden, allen anderen
gibt es einen Einblick in eine
fremde und doch so nahe Welt.
Das Wallgraben Theater hat
nicht nur mit der Stückauswahl
ein Händchen bewiesen, es profitiert
auch von den Erfahrungen
mit früheren Außenspielstätten.
Es hat aus den gegebenen Umständen
viel gemacht.
Weitere Vorstellungen: Bis 29.
November, außer montags. Wallgraben
Südwest, Munzingerstr.
2, Freiburg.
Annette Hoffmann
„Offensichtlich“: trotz allem ein Erfolg Künstler-Ateliers gut besucht
Am 17./18. Oktober fanden
die turnusgemäß in jedem
zweiten Jahr veranstalteten
„Offenen Ateliers“ in Freiburg
statt – der Kultur Joker ist Medienpartner.
Die berechtigte
Frage blieb diesmal, ob das
Angebot angesichts der Pandemie
vom Publikum wahrgenommen
wurde. Wir waren
vor Ort und fragten nach.
Um 17 Uhr am Samstag, also
schon kurz vor Ende, traf ich
eine zufriedene Beatrice Adler,
die Trägerin des Reinhold
Schneider-Förderpreises 2010
und Absolventin der (seinerzeit
noch existierenden) Karlsruher
Akademie-Außenstelle
in Freiburg. Ich war für einige
Minuten allein in ihrem eher
abseitig gelegenen Einzelatelier
in der Fabrikstraße am
Ostrand des Ganter-Areals.
Es hat tagsüber viel Besuch
gegeben, sagt Adler, und tatsächlich
kommen gerade schon
die nächsten Gäste. Wenig später
fand ich mich bei Konrad
Wallmeier, dem Lichtkünstler,
in seiner Wiehremer Werkstatt
in der Konradstraße ein. Hier
war noch richtig Betrieb, so
dass Wallmeier pausenlos Führungen
geben konnte.
Michael Ott, Vorstand des
Veranstalters BBK-Südbaden,
zieht die offizielle Bilanz: „Es
waren einige Events geplant
und verschiedene Begleit-
Touren, die mussten ausfallen:
schade. Trotzdem hat sich die
Arbeit gelohnt.So groß war
die Beteiligung noch nie!“
Tatsächlich nahmen etwa 200
Künstler*innen teil – und
freuten sich über die Beachtung
ihrer Werke. Ein Beispiel:
Kirti Ingerfurth meldet
im Nachgang euphorisch aus
dem gemeinschaftlichen „Atelier
im Hinterhof“ in der Oberwiehre:
„Es war ein toller Tag;
von 14.30 bis 18.30 Uhr ging
die Post ab; bei uns viele, viele
Besucher.“ Also wünscht man
sich für die Zukunft auch eine
entsprechend angemessene Beachtung
der Bildenden Kunst
in der Stadtpolitik: zusätzliche
Atelierräume sind der vordringliche
Bedarf. Das erhofft
sich auch der BBK-Südbaden.
Martin Flashar
Richtigstellung:
Der Bildnachweis zum Text „Bis sich die Bühne
wieder mit Leben füllt…“ aus dem Oktober-Joker
ist leider inkorrekt. Tatsächlich ist das Bild, auf dem
man die Tänzer*innen Hélène Bouchet und Jacobo
Bellussi sieht, von Kiran West, seinerseits Hausfotograf
des John Neumeier Hamburg-Ballett.
SHOPPING-WEEK
21.11. - 28.11.2020
W W W . W E R B E G E M E I N S C H A F T - W A L D K I R C H . D E
10 KULTUR JOKER vision 2025
Bischoffs Hände
Öffentliche Kunst im entschleunigten Blick
Walter Schelenz,
Erzherzog
Albrecht-Plakette,
1957
Roland Bischoff, Türgriffe an der Universitätskirche, Bronze, ca. 1956 / 57
alle Fotos: M. Flashar
Nikolaus Röslmeir,
Relief am Rathaus-
Anbau, 1962
Wer kennt Roland Bischoff?
Die Freiburger vielleicht schon.
Aber darüber hinaus ist er als
Künstler wenig geläufig. Das
mag der Grund sein, weshalb
auch die Tagespresse (anders
als zuletzt bei Eberhard Brügel
und Jürgen Giersch zu deren
80. Geburtstagen im Laufe
dieses Jahres) von Bischoff nur
selten Notiz nahm. Er lebt im
mittlerweile 87. Lebensjahr gemeinsam
mit seiner Frau Oda
in Freiburg, beide sind weiterhin
künstlerisch aktiv. Bis
2006 betrieben die Bischoffs in
Lahr ein Atelier, das auch als
Veranstaltungsort und Galerie
diente: Publikum und Künstler
der gesamten Region haben
das geschätzt. Roland Bischoff
absolvierte sein Studium seit
1954 an der Karlsruher Akademie,
zu den Lehrern zählten
Wilhelm Schnarrenberger und
HAP Grieshaber, dort schloss
er auch Freundschaft mit dem
zwei Jahre älteren Kommilitonen
Peter Dreher. 1957 bekam
er den „Akademiepreis für Malerei“.
1962 erhielt er eine Stelle
als Kunstlehrer am Lahrer Max-
Planck-Gymnasium – das war
der gesicherte Lebensunterhalt.
Bis heute zeichnet und malt Bischoff,
vorrangig Landschaften;
während seiner Schullaufbahn
publizierte er in den 1990er Jahren
mehrere kunstpädagogische
Lehrbücher unter dem Titel
„Grundsteine Kunst“.
Das Jahr der Pandemie, des
Nachdenkens und vielleicht
auch langsameren und genaueren
Hinschauens lenkt den
Blick auf Roland Bischoffs wohl
einzige Arbeit im öffentlichen
Raum: die bronzenen Türgriffe
am Portal der Freiburger Universitätskirche
in der Bertoldstraße.
Wie kam es dazu? Bischoff
erinnert sich: „Das Uni-
Bauamt erkundigte sich nach
jungen Studenten an der Karlsruher
Akademie“, „vorgegeben
war das Thema: sich nach oben
öffnende Hände“. Der Architekt
Horst Linde, der damals in verschiedenen
Ämtern eine wesentliche
Rolle im Zuge des Freiburger
Wiederaufbaus spielte, war
als Leiter des Bauamts, „bei
der ersten Besprechung dabei“,
ebenso der Theologe Bernhard
Welte, 1955/56 Rektor der Universität.
Bischoffs erster Entwurf
wurde abgelehnt: er findet
noch den Fahrtkostenbeleg nach
Karlsruhe in seinen Unterlagen.
Denn da hatte er, in der Kunstgeschichte
suchend, eine eher
abstrakte Version, an Vorlagen
von Henri Matisse orientiert,
gewählt. Im zweiten Schritt
dann klappte es: Bischoff
nahm die eigenen Hände zum
Vorbild.
Diebstahl und falsche Zuschreibung
Zwei Kuriosa verbinden sich
mit der feinsinnigen Arbeit von
Roland Bischoff. In den 1990er
Jahren wurde der rechte Griff
am Portal demontiert und gestohlen
– der Fall wurde niemals
aufgeklärt; am Ort hat
man das fehlende Stück durch
Abguss des Pendants ersetzt.
Und zu Beginn des Jahres 2020
erschien ein neuer Führer über
die Freiburger Universitätskirche,
aus der Feder von Hans-
Otto Mühleisen. Kompetent
in allen Facetten. Aber die Autorschaft
der Türgriffe kannte
auch Mühleisen nicht, im Archiv
des Uni-Bauamts gab es
keine Dokumentation mehr, so
dass er die Arbeit falsch einem
Freiburger Goldschmied zuschrieb.
Schelenz und der Erzherzog
Beim langsamen Rundgang
durch die City fällt auch Walter
Schelenz (1903–1987) ins
Auge: Gemeint ist nicht seine
bedeutende Skulptur des
Mahnmals für die Opfer des
Nazi-Regimes von 1975, die
jetzt kürzlich erst – mit gutem
Sinn – an den Anfang der Rathausgasse
versetzt wurde, dort
wo bald dann das NS-Doku-
Zentrum der Stadt Freiburg
entstehen soll. Nein, Schelenz
hinterließ auch bescheidenere
Spuren: zur Erinnerung an den
Universitätsgründer, den Vorderösterreicher
Erzherzog Albrecht
VI., modellierte er beim
500-jährigen Jubiläum 1957 an
der Außenseite der Mauer zur
Alten Universität, jenem Hof,
wo sich im Innern das bedeutende
Wandmosaik von Julius
Bissier und Richard Bampi
von 1956 befindet, ein Bildnis
desselben im Relief. Da ist aktuell
alles im Umbau. Hoffentlich
wird es restauratorisch gut
gehen, auch die beschädigte
Schelenz-Arbeit bedarf einer
Aufbesserung.
Röslmeir: Plakette am Rathaus
Wer am Freiburger Rathaus
entlang geht, sieht am Anbau
Ecke Merian- und Gauchstraße
ein Relief des Bildhauers Nikolaus
Röslmeir (1901–1977).
Es zeigt Ratsherren und Stadtschreiber
und stammt aus dem
Jahr 1962. Röslmeir war in die
Kunst der Nazi-Zeit verstrickt.
Berüchtigt sind seine „Hitlerjungen“
die er, als „Pfadfinder“
betitelt, 1936 für den Möslepark
entwarf. Nach dem Krieg wandelte
sich sein Stil. Der Neue
Bertoldsbrunnen (1965) gibt
davon Zeugnis. Ebenso das
Alterswerk des „Prometheus“
auf dem Hof der Weiherhof-
Schulen (postum: 1980), das
seit Jahren dort leider stiefmütterlich
behandelt wird. So
endet der sehr unterschiedliche
Corona-Rundgang.
Martin Flashar
KUNST KULTUR JOKER 11
Mensch und Tier verbindet eine
lange, facettenreiche Geschichte.
Eigentlich höchste Zeit, sie in einer
Ausstellung einmal von vielen
unterschiedlichen Seiten zu
beleuchten, dachten sich die wissenschaftlichen
Volontär*innen
des Badischen Landesmuseums
Karlsruhe. Auf 120 Quadratmetern
haben die insgesamt 13
Volontärinnen und Volontäre innerhalb
von zwei Jahren eine witzige
und zugleich sehr erhellende
Schau zusammengestellt. „Humanimal.
Das Tier und wir“ lädt bis
zum 14. Februar 2021 dazu ein,
sich Gedanken über unseren Umgang
mit unseren Mitgeschöpfen
zu machen.
Symbol und Sympathieträger
der Ausstellung ist eine goldene
Winkekatze. Wir kennen sie aus
asiatischen Restaurants, wo sie
neben der Kasse thront und für
gute Umsätze sorgen soll. Im
Karlsruher Schloss erfährt man
den kulturellen Hintergrund der
aus Japan stammenden Winkekatze.
Für sie gibt es eine eigene
Gottheit, die Göttin der Gnade
Kannon, einen eigenen Tempel
und eine eigene Katzenrasse,
die Japanese Bobtail. Aber stellt
die Zucht einer Katzenrasse mit
Stummelschwanz nicht bereits
eine Qualzucht dar? Auf das Thema
Qualzucht verweisen auch die
Geliebt, gejagt, gegessen
„Humanimal. Das Tier und wir“ – eine Ausstellung im Schloss Karlsruhe
historischen Porzellan-Möpse.
Und schon hat die Ausstellung
ihr Ziel erreicht, Besucher*innen
zum Nachdenken zu bringen.
In „Humanimal“ geht es nicht
darum, besonders wertvolle Preziosen
zu zeigen. Die Schau vermittelt
eine ganze Reihe von Denkanstößen,
angeregt durch Objekte,
die sonst niemals den Weg in eine
Museumsvitrine gefunden hätten.
Zwei Pudelmützen zum Beispiel,
beide mit einem Fellbommel. Der
eine ist aus echtem Pelz, der andere
künstlich. Wie man das eine
vom anderen unterscheidet, erklärt
die dazu gehörende Hands
on-Station. Soll heißen: hier wird
das Anfassen und Befühlen ausdrücklich
gewünscht.
Das gilt natürlich nicht für alle
Exponate. Da reicht die Bandbreite
von modernen technischen
„Haustieren“ wie den fünf fluffigen
Furbys aus Privatbesitz bis
zu antiken ägyptischen Spitzmaussärgen.
Die alten Ägypter
haben tatsächlich Spitzmäuse
mumifiziert, vielleicht als Opfergaben
für den falkenköpfigen Gott
Horus. Tiere wurden in der Antike
generell oft geopfert. Arme,
die sich das nicht leisten konnten,
griffen auf getöpferte Ferkel
zurück, von denen zwei zu sehen
sind.
Tiere nehmen ganz unterschiedliche
Rollen ein. Manche werden
von uns als Nutztiere betrachtet
und gehalten, dafür steht in der
Ausstellung ein Ochsenjoch. Andere
waren und sind Statussymbole
wie das Pferd. Eine absolute
Rarität stellt der antike Pferdebrustpanzer
dar, der in einem
süditalienischen Grab gefunden
wurde. In der Mitte wurde aus
dem Metall das Gesicht der Medusa
herausgearbeitet, das Unglück
vom Pferd abwenden sollte. Viele
Jahrhunderte später, nämlich im
19. Jahrhundert, hat ein Pferdebesitzer
sein Tier auf einer Votivtafel
porträtieren lassen und damit den
heiligen Leonhard um Beistand
für das Pferd gebeten.
Die einen Tiere werden geschützt,
die anderen bejagt. Die
einen Tiere werden geliebt, die anderen
gegessen. Die Ambivalenz
im Verhältnis zwischen Mensch
und Tier kommt am besten in dem
Hamburger des Künstlers Jürgen
Blick in die
Ausstellung
Foto: Badisches Landesmuseum,
Uli Deck
Zimmermann zum Ausdruck.
Zwischen den übergroßen Brötchenscheiben
steckt ein weißes
Reh. Die Frage, die sich aufdrängt,
lautet: würden wir Bambi essen?
Im Lauf der Geschichte hat
sich manches gewandelt. Vieles
geht auf den seit Beginn des 20.
Jahrhunderts in Westeuropa entstandenen
Tierschutz zurück, was
sich in historischen Tierschutzfibeln
nachlesen lässt. Auf kleinem
Raum gelang den Volontär*innen
eine anregende Ausstellung zu
einem Thema, das die Menschheit
von der Steinzeit bis Heute
bewegt: Das Tier und wir.
„Humanimal. Das Tier und
wir“, Badisches Landesmuseum
Karlsruhe. Bis 14. Februar 2021.
Nike Luber
17. OKTOBER 2020 — 28. FEBRUAR 2021
MALEREI 1946 – 2019
SOULAGES
Pierre Soulages, Peinture 390 × 130 cm, 10 août 2019 (Detail). Acryl auf Leinwand. Privatsammlung © VG Bild-Kunst, Bonn 2020; Foto: Vincent Cunillère
200928_MFB_BB_SOULAGES_Anzeige_Kulturjoker_Freiburg_230x160mm_RZ.indd 1 28.09.20 15:09
12 KULTUR JOKER KUNST
Gefühlsecht
Das Museum für Neue Kunst sucht die
Liebe in der Gegenwart
Die „Familienporträts“ von
Maria Mavropoulou setzen
gleich am Anfang des Ausstellungsparcours
die Atmosphäre
von „Modern Love (or Love in
the Age of Cold Intimacies)“.
Es sind Interieurs, die lediglich
von Smartphones, Tablets
und Laptops beleuchtet werden.
Ganz selbstverständlich
liegen sie neben Wasser- und
Weingläsern, Suppenschüssel
und Teller. Mehr sieht man
auch kaum, der Rest, versinkt
im Schwarz. Und natürlich
sind diese Fotografien menschenleer.
Es scheint als ob
die Geräte ihre eigene Familie
gegründet hätten. Die Art der
Intimität ist zweifellos recht
kühl.
Kuratorin Katerina Gregos
hat den Untertitel ihrer
Ausstellung Eva Illouz‘ Buch
„Gefühle in Zeiten des Kapitalismus“
entlehnt (im Original:
Cold Intimicies). Ganz stimmt
es also nicht, dass die Liebe im
zeitgenössischen theoretischen
Diskurs, wie sie in ihrem einleitenden
Aufsatz anführt, keine
Rolle spielt. Die Ausstellung ist
in Kooperation mit der Kunsthalle
Tallinn und dem Festival
IMPAKT, das in Utrecht stattfindet,
entstanden. Gregos, die
in Brüssel lebt, hat 2015 den
belgischen Pavillon auf der Biennale
von Venedig kuratiert,
vor zwei Jahren war sie für
die erste Riga-Biennale verantwortlich.
Das erklärt nicht
unbedingt eine ausgesprochen
technikaffine Werkauswahl,
Hannah Anbert Toticki: Touch Screen Protection Rings, Silver version, 2019 Foto: Toticki Studio
die vor allem den Ausstellungstitel
bestätigt. Viele
der Arbeiten, die in Freiburg
jetzt gezeigt werden,
thematisieren oder laufen
auf jenen Medien, die die
Schau für die Gefühlskälte
verantwortlich macht. Das
bedingt eine große Ähnlichkeit,
so dass man sich beim
Verlassen einen Moment
wundert, dass man Werke
von 16 Künstler*innen gesehen
hat. Die Ästhetik ist
leicht unterkühlt, clean, perfektionistisch.
Viel ist von
Befreiung und Erlösung die
Rede, auch wenn man sich
fragt, von welchen Körpern
und welchen Zwängen.
Laura Cemin bietet in ihrem
„4-minute warm up“
eine Art Tutorial, wie man
sich in dieser Welt gut alleine
einrichten kann. Die
Protagonistin dieses Videos
trägt erst eine Creme aufs Gesicht
auf, die die Haut erwärmt,
macht dann ein kurzes Workout,
misst ihre Körperwerte
bevor sie sich ins Bett legt. Die
fehlende Nähe eines Partners
wird durch eine Heizdecke sublimiert.
Und selbstverständlich
sieht die Wohnung der jungen
Frau aus als sei sie aus einem
Einrichtungskatalog. Und natürlich
ist diese Arbeit ein Plädoyer
für unmittelbare menschliche
Nähe, die eben durch
nichts ersetzt werden kann. Im
gleichen Raum läuft der Film
„Liberdade“, der auf eine Zusammenarbeit
von Gabriel Abrantes
und Benjamin Crotty zurückgeht.
Die Liebesgeschichte
zwischen einem jungen Angolaner
und einer Chinesin ist in
der Hauptstadt Luanda gedreht,
die auf pittoreske Weise den
Niedergang bebildert. Er lebt
in einer Bauruine, die zugleich
eine illegale Müllhalde zu sein
scheint, einmal macht das Paar
einen Ausflug zum Schiffsfriedhof
Santiago, wo Frachter
vor sich hinrosten und von Jugendlichen
abgefackelt werden.
Die Geschichte ist schön anzusehen,
aber voller Abgründe.
Dass die Familie des Mädchens
in Luanda lebt, hat viel mit der
neuen Seidenstraße und dem
chinesischen Kolonialismus
zu tun und er überfällt eine
Apotheke, um an Viagra zu
kommen. Für sich selbst. Es ist
vieles in dieser vermeintlichen
Idylle dysfunktional.
Viele der Arbeiten befassen
sich mit Dating-Apps und der
Selbstoptimierung, die mit ihrer
Nutzung anscheinend zwangsläufig
einhergeht. Das ist mal
lustig, wenn Lauren Lee Mc-
Carthy sich von Zeitarbeitern
synchron durch Dates losen
lässt. Marijke De Roover hat
eine ganze Quarantäne-Serie
geschaffen, die viel von Sehnsüchten
und Projektionsflächen
erzählt und die Situation ins
Ironische wendet. Da wird die
sorgfältig konstruierte Tinder-
Bio ebenso erwähnt wie die
heißen Fotos, die jedoch schon
ein paar Jahre zurück liegen.
All das ist nicht aus der Welt,
doch ähnlich einseitig wie eine
rosarote Sicht auf die Liebe.
Modern Love (or Love in
the Age of Cold Intimacies).
Museum für Neue Kunst, Marienstr.
10a, Freiburg. Di-So
10-17 Uhr, Do 10-19 Uhr. Bis
7. März 2021.
Annette Hoffmann
Vielfältige Ausdrucksformen
Zehn Jahre Kunst in der Bettackerstraße in Freiburg
In der Bettackerstraße Freiburg
stehen am 22. November,
von 11-17 Uhr die Ateliertüren
für Kunstbegeisterte offen.
21 Künstler*innen zeigen eine
Vielfalt an Ausdrucksformen in
Malerei von Gegenständlich bis
Informell, Grafik und Druckgrafik
sowie Keramik (Geschirr und
Figuren), Mosaik, Musik und Fotokunst.
Neugierig geworden? Dann
einfach vorbeischauen! Herzlich
eingeladen sind alle Kunstinteressierten
und auch Menschen,
die sich selber ausprobieren
wollen. Je nach Interesse kann
man hier einen Überblick über
Kursangebote der verschiedenen
Künstler*innen bekommen.
Die Eingänge in die Ateliers
befinden sich im Erdgeschoss der
Bettackerstraße 10, 10a, 10b und
10c. Einen zusätzlichen Eindruck
können Besucher*innen in diesem
besonderen Jahr des Jubiläums
auch im Vorbeigehen in den
Fenstern der Bettackerstraße 10b
gewinnen. Eine fortlaufende Beamershow
zeigt am 22. November
Kunstwerke digital.
Selbstverständlich werden bei
der Ausstellung die aktuellen
Corona-Bestimmungen berücksichtigt.
Die Künstler*innen freuen sich
auf zahlreiche Besucher*innen
am 22. November, von 11-17
Uhr in den Atelierräumen in der
Bettackerstraße in Freiburg.
Offene Werkstatt (mit Hygienekonzept)
Do 19.–So 22.11.2020, 12–18 Uhr
und nach Absprache jederzeit möglich
Saskia Derksen, Schmuck & Objekte
Sebastian Derksen, Schmuck & Gerät
Kaffee und Kuchen gibts nebenan
im Café Pausenraum.
Burgdorfer Weg 19, 79108 Freiburg
Tel: 0761–2859954
info@saskia-derksen.de
www.saskia-derksen.de
Kunst KULTUR JOKER 13
Cecile Plaisance, „DIPTYQUE NUN ALEX & BABT DUNE“, 2018
Foto: Cecile Plaisance
Die Täuschung der Sinne
„Fantastische Bildwelten“ in der Kunsthalle Messmer in Riegel
„Am Anfang stand die Idee
eine Ausstellung zu machen,
in der die Optische Täuschung
im Vordergrund steht. Man
spricht von 160 verschiedenen
Arten das Auge zu täuschen,
doch habe ich zeigen wollen,
dass man dies auf verschiedensten
Sinnes-Ebenen erleben
kann. Diese Ausstellung
gehört damit zu den schönsten
Ausstellungen, die ich je kuratiert
habe.“ (Jürgen A. Messmer,
Stiftungsvorstand)
Seit jeher arbeiten
Künstler*innen mit Illusionen
und Täuschungen, führen den
Betrachter aufs Glatteis, da das
Auge schneller wahrnimmt,
als das Gehirn verarbeiten
kann. Seit der Entdeckung
der Camera Obscura gilt diese
für viele Künstler*innen
als praktikables Hilfsmittel,
wenn es um die Vermittlung
von Sinneseindrücken geht.
Die Kunsthalle Messmer zeigt
noch bis zum 31. Januar 2021
die Ausstellung „Fantastische
Bildwelten“, in der 27 international
renommierte zeitgenössische
KünstlerInnen mit über
80 faszinierenden Werken die
Wechselhaftigkeit der eigenen
Wahrnehmung aufzeigen.
Eine bunte Vielfalt aus dem
Kunstgenre der Pop-Art und
New OP-Art, der Kunstfotografie
und Kinetik treffen hier
aufeinander. Ein spielerischer
Umgang mit Illusion und
Wirklichkeit fokussiert dabei
die künstlerische Darstellung
der optischen Täuschung. Eine
Herausforderung für das Auge
und den Verstand bieten die
Skulpturen von Francis Tabary,
der ursprünglich als Zauberlegende
Bekanntheit erlangte.
Fast schon schwerelos
scheinen seine Arbeiten auf
ihren Podesten zu schweben
und bringen zeitgleich einen
Schwung an Leichtigkeit in
die starren Materialien. Die
Idee dahinter ist, das Spiel mit
der Dreidimensionalität zu
durchbrechen und eine feste
Raumstruktur aufzuheben.
Provokativ sind die bewegten
Kunstfotografien der französischen
Künstlerin Cecile
Plaisance. Die Arbeiten der
Preisträgerin des weltweit
größten Fotowettbewerbs des
Magazins PHOTO von 2018
suggerieren Offenheit und Intimität
zugleich. Vordergründig
steht die Gleichberechtigung
von Frauen aus aller Welt,
unabhängig von Religion,
Kultur oder Kleidung. Ein ästhetischer
Appell an das freie
Handeln und Entscheiden der
Frau über den eigenen Körper
und dessen Erscheinungsbild.
Doch wie genau entsteht die
Dynamik in den bewegten
Farbfotografien? Das Linsenrasterverfahren
und der
Prozess der additiven Farbmischung
offenbaren wechselnde
Bildmotive und bringen somit
nicht nur Bewegung in die Bilder,
sondern auch in uns selbst.
In eine gänzlich kontrastreiche
Welt entführt uns der japanische
Künstler Yoshiyuki
Miura. Seine Kompositionen
aus feingliedrigen, nahezu zerbrechlichen
Materialien verwirklichen
eine künstlerische
Form und Einheit. Shiki ist
ku und ku ist shiki. Übersetzt
aus dem japanischen Zen-Buddhismus:
Form ist Leere und
Leere ist Form. Eine künstlerisch-spielerische
Darbietung
eines fließenden Übergangs
von der Fülle der Leere. Unsere
Gedanken, Emotionen
und Gefühle beeinflussen die
Wassermoleküle in unserem
Körper. Adrien Marcos therapeutische
Skulpturen verbreiten
leuchtende Botschaften,
die unsere Zellen und den
Geist beeinflussen. Codiert
in einer leuchtenden binären
Sprache geht es um die Verbreitung
von Liebe, Freiheit
und Mitgefühl. Ein Spiel mit
der optischen Wahrnehmung
zeigen die Werke des Freiburger
Künstlers Joachim Kaiser.
Offenbart wird uns eine Welt
voller Dynamik und Bewegung.
Mittels optischer Täuschungseffekte
gelingt es ihm,
die Betrachtenden aktiv in das
Kunstgeschehen mit einzubeziehen.
Nicht die geometrischen
Formen spielen eine
übergeordnete Rolle, sondern
die Wirkung der Farbe in ihren
Zusammenhängen und Abhängigkeiten.
Basierend auf strengen
Berechnungen werden die
begrenzten Flächen nebeneinandergesetzt.
Die Tiefe des
Bildinhalts und die Vibration
der geometrisch ausgerichteten
Farbflächen und Farbkontraste
führen zu Schwingungen und
Klängen, die wir visuell wahrnehmen
können. „Fantastische
Bildwelten“ ermöglicht das
Eintauchen in die Welt der
Sinne und entführt uns auf
eine Reise in surreale Traumwelten.
Dabei wird uns das
Bewusstsein für die eigene
Wahrnehmung buchstäblich
vor Augen geführt.
Fantastische Bildwelten.
Bilder und Skulpturen. Kunsthalle
Messmer, Riegel am
Kaiserstuhl. Di bis So 10 – 17
Uhr. Feiertags geöffnet. Bis
31.01.2021. Miriam Paustian
Schopfheimerstraße
2
14 KULTUR JOKER kunst
Mensch und Mythos in Skulptur und Bild
Doppelausstellung in der ROPI Fotogalleria in St. Peter
Seit jeher dienten mythische
Erzählungen den Menschen
zur Erklärung der ihnen rätselhaften
Welt und zur Vergewisserung
ihrer selbst. Im
besten Falle bereicherten sie
als Literatur, Sage, philosophischer
Diskurs oder in
künstlerischer Verarbeitung
das Streben nach Weisheit und
Erkenntnis, am schlimmen
Ende erstarrten sie zu religiösem
und/oder ideologischem
Dogmatismus mit entsprechenden
Allgemeingültigkeits-
und Machtansprüchen.
In der durch Wissenschaft
und technischem Fortschritt
geprägten Neuzeit scheinen
physikalische Größen, binäre
Software-Quelltexte und Maschinencodes
die mythische
Welt mehr und mehr verdrängt
zu haben. Ist dies wirklich so?
In der kleinen, aber exquisiten
ROPI Fotogalleria in St.
Peter spüren die Künstlerin
Antonia Selzer und der Fotograf
Antonio Pisacreta in einer
gemeinsamen Ausstellung
dieser Frage nach. Antonia
Selzer erweckt in ihren sensationell
filigranen Miniatur-
Skulpturen, die sie
über wiegend aus
Kastanien schnitzt
und konserviert, die
alten Mythen und
deren Repräsentanten
zu neuem Leben
und scheut sich dabei
nicht vor eingearbeiteter
Kommentierung.
Und dies alles
in Skulpturengrößen
von wenigen Zentimetern
im Durchmesser.
Antonio Pisacreta
reiste jahrzehntelang
als erfolgreicher
Fotograf durch die
Welt und hielt mit
wachen Augen Mythen
der Neuzeit fest.
Seine Bilder dokumentieren
und entlarven
gleichzeitig die Vordergründigkeit
der glamourösen
Waren- und Konsumwelt und
offenbart die Widersprüche
unserer Lebenswirklichkeit.
Er richtet seine Kamera ausschließlich
auf reale Bildausschnitte,
gestellte Szenen sind
für ihn tabu.
Ausstellung „Mensch und
Mythos“, 31. Oktober bis 15.
Dezember 2020 in der ROPI-
Fotogalleria, Zähringerstr. 10
in St. Peter. Geöffnet Mittwoch
von 9 bis 13 Uhr und 15 bis 19
Uhr. Samstag von 10 bis 16
Uhr und Sonntag von 10 bis
13 Uhr.
Weitere Infos:www.fotogalleria.ropi-online.de
Antonio Pisacreta: „Coca Cola“ Foto: promo Antonia Selzer: Miniatur aus Kastanie Foto: promo
KUNST KULTUR JOKER 15
GEDOK macht frei
„Frauen.Gestalten“ ist ein gelungenes
Ausstellungsprojekt im Karl-Rahner-Haus
Das Freiburger Stadtjubiläum
stand seit Beginn unter keinem
guten Stern: Man erinnert den
ärgerlichen politischen Zank
um die Kuratur von Barbara
Mundel, deren Demission
schließlich. Als Resultat zwar
neues Personal, aber kaum inhaltliches
Konzept. Infolge dessen
das Fehlen einer Fach-Jury
für Kunst- und Kulturprojekte.
Danach der holprige Auftakt
mit Fackelumzügen aus einer
anderen Welt, Brauchtums-Kanonendonner
im Colombi-Park
und anderen Merkwürdigkeiten
mehr. Aber natürlich gibt es
auch Positives zu berichten. Zu
den ‚ausgewählten‘ (folglich bezuschussten)
Beiträgen zählt die
aktuelle Ausstellung „Frauen.
Gestalten 1“ – sehr lohnenswert.
Die GEDOK ist nicht irgendein
Club: „Der Verband der Gemeinschaften
der Künstlerinnen
und Kunstfördernden“ wurde
1926 gegründet und ist „das
älteste und europaweit größte
Netzwerk für Künstlerinnen“,
wie auf der bundesdeutschen
Homepage steht. Wir erinnern
uns: Seit 1918 gibt es das
Frauenwahlrecht in Deutschland.
Die Freiburger Sektion
des Verbands konzipierte fürs
Stadtjubiläum den mit Bedacht
zwei-sinnigen Antrag. 37 Bewerbungen
gingen ein. Und
anstatt per Jury mühsam auszuwählen,
entstand die Chance,
alle Beiträge zu präsentieren, in
drei Teilen. Der erste läuft nun
im Rahner-Haus, der zweite
folgt im März in der VHS nach,
der dritte im nächsten Sommer
im depot.K.
Dreizehn Künstlerinnen bringen
in den angenehm luftigen
Räumen des 2005 nach Entwurf
des Architekten Christof
Hendrich fertig gestellten katholischen
Instituts, wo regelmäßig
der Rahmen für Kunstausstellungen
geboten wird, was ihnen
zum Thema einfiel. Der Rundgang
beginnt im Basement mit
einer Triptychon-gleichen Arbeit
von Marianne Maul: Mit
feinem Grafitstift und zarter
Koloratur mittels Pastellkreide
sind auf drei Papierblättern die
Bäuerinnen in Szene gesetzt,
OFFENE
ATELIERS
Malerei Grafik Keramik
22. 11. 20
11 - 17 Uhr
Freiburg
Bettackerstraße
10 • 10a • 10b • 10c
wie sie auf dem Feld unterhalb
des Kaiserstuhls die Ernte einfahren
und dann die Ware auf
dem Münstermarkt feil bieten –
gesichtslose Schemen als Stellvertreterinnen
einer Familienzunft
bei ihrer Hände Tätigkeit.
Anonymen Frauen widmet
sich auch die Fotoserie von Ria
Hochmann, die drei Generationen
porträtiert, bei Gesprächen
in der Küche, also dem angestammten
Kommunikationsort
des Geschlechts und der Familie
im Ganzen. Eine 90-, eine gut
60- und eine knapp 30-Jährige.
Die Namen sind zwar bekannt,
aber darauf kommt es nicht an.
Geradezu bedrückend wirkt
das „Stundenbuch“ von Veronika
Grüger: Auf Küchentuch-
Meterware hat sie in langem
Prozess auf 4,2 Metern Länge
in 200 Farben als Bilderfolge die
Erlebensgeschichte geplagter
Frauen gestickt – Geburt, Spiel,
Schwangerschaft, Demütigung,
Gewalt, der Richtertisch und
letztlich doch Hoffnung sind
die Etappen des Lebens-Almanachs.
Und in die Reihe dieser
kraftvollen, oft geplagten Frauengestalten
gehört auch das eindrückliche
dreiteilige Konzept
„Schutzkleid“ von Irene Schüller:
Video, genähtes Objekt aus
Altkleidern, Foto. Hier wird
am deutlichsten der Fingerzeig
auf die Not in der Gegenwart
(Flüchtlingsfrauen) gelegt.
Historische Frauen suchen
die Künstlerinnen gern: Hannah
Arendt, Edith Stein, Käthe
Vordtriede. Die allegorische
Themensetzung wählte Michaela
Höhlein-Dolde, sie nimmt
sich die ‚Synagogia‘-Figur der
Münster-Vorhalle zur Brust:
mittelalterliche Personifikation
des Judentums mit verbundenen
Augen, die die Allmacht
der christlichen Herrschaft nicht
Michaela Hoehlein-Dolde, „Augenbinde
2“, Ton, gebrannt und glasiert
Foto: Gedok Freiburg
wahrzunehmen vermag. Höhlein-Dolde
zeigt sie in einem
zweiteiligen Holzschnitt, war
aber darüber hinaus inspiriert
vom Motiv der Augenbinde.
Acht wunderbare Keramikarbeiten
zeugen davon.
Als Fazit bleibt: Hier gerinnt
das Thema Frau nicht zur bloßen
sozialen Rolle, nicht zum
geschichtlichen Einmaleins,
nicht zur exemplarischen Typologie,
nicht zum reduzierten
Motiv – nein: die komplexe Mischung
macht den Reiz aus, und
die Gedanken frei.
Karl Rahner Haus, Habsburgerstr.
107, Freiburg. Führungen
jew. Dienstag und
Donnerstag, 16.30 Uhr oder
nach persönlicher Vereinbarung.
Anmeldung unter: info@
gedok-freiburg.de, Tel.: 0761-
15620602. Bis 27.11.2020.
Martin Flashar
Schmuckunikate und Fundholz-Objekte
Ausstellung im Atelier für Schmuck, Objekte und Kurse von Saskia Derksen
Wer sich in den kühlen Herbsttagen
Kreativität in feinen Nuancen
widmen möchte, kann sich in
der offenen Werkstatt von Saskia
Derksen einfinden. Seit 21 Jahren
führt die erlernte Goldschmiedin
nun ihr Atelier für Schmuck und
Objekte in Freiburg-Zähringen.
Da Begegnungen zurzeit weitgehend
eingeschränkt werden
müssen und der Austausch untereinander
abnimmt, sieht Saskia
Derksen es als notwendig
an, ihre Räume für den künstlerischen
Austausch zu öffnen.
Zusammen mit ihrem Bruder
Sebastian Derksen entführt uns
die freischaffende Künstlerin in
fremde Welten, Schmuck & Objekte
und Schmuck & Gerät. Die
Ausstellung findet vom 19. bis
22. November 2020 mit einem
Hygienekonzept statt. In einem
großen lichtdurchflutenden
Raum werden die feinen und
filigranen Schmuckunikate und
Fundholz-Objekte gezeigt. Jedes
Kunstwerk entspricht einem
Fundstück, welches zu einer
Skulptur vollendet wurde. In den
silbernen Bechern bilden malerische
Achatscheiben den Boden.
Jedes Unikat trägt einen Namen
und ist Teil einer Geschichte. Im
vorderen Teil der Halle können
Besucher*innen sich im Café
Pausenraum eventuelle Wartezeiten
versüßen.
Atelier für Schmuck, Objekte
und Kurse, Saskia Derksen.
Burgdorfer Weg 19, Freiburg.
Geöffnet: Do- So. 12-18 Uhr
sowie nach Vereinbarung: Tel:
0761 2859954. Weitere Infos:
www.saskia-derksen.de.
Schmuckunikate im Atelier der Künstlerin Saskia Derksen
Fotos: Saskia Derksen
16 KULTUR JOKER KUNST
„Gestern-heute-morgen“
60 Jahre Reinhold-Schneider-Preis / Bildende Kunst
Ausstellung bei KunstKoch in Freiburg-Hochdorf
Seit 1960 wird der Kulturpreis
der Stadt Freiburg, benannt
nach dem Autor und
Friedenspreisträger des deutschen
Buchhandels Reinhold
Schneider, alle zwei Jahre im
Wechsel verschiedener Sparten
vergeben: Kunst, Literatur
und Musik sowie neuerdings
auch für Darstellende
Kunst, Film, Fotografie und
Neue Medien. Als Beitrag zur
900-Jahr-Feier werden nun
alle bisherigen Preisträger der
Bildenden Kunst, auch die
mit Ehrengabe, Stipendium
oder Förderpreis bedachten 22
Künstler*innen, mit je einem
älteren und späteren Werk in
einer Ausstellung präsentiert.
Kurator ist der Galerist Albert
Baumgarten.
Rudolf Riester (1904-1999),
Zeichner, Maler, Autor, war
1964 der erste ausgezeichnete
Künstler, 1970 wurde der
Preis an den Bildhauer Walter
Schelenz vergeben; beide waren
nach dem Zweiten Weltkrieg,
in dem viele ihrer Werke
vernichtet wurden, von Berlin
nach Freiburg gekommen.
Zur gleichen Altersgruppe,
„verschollene Generation“ genannt,
die durch die NS-Diktatur
schwer beeinträchtigt wurde,
gehört Rudolf Dischinger
(1904-1988), er hatte noch bei
Georg Scholz und Karl Hubbuch
studiert; ausgezeichnet
wurde er erst 1976, als bereits
die nächste Generation zum
Zuge kam: Jürgen Brodwolf
(*1932), Peter Dreher (1932-
2020) und Christoph Meckel
(1935-2020), Poet, Zeichner,
Grenzen und Verbindungen
sind ein Schwerpunkt der Arbeit
des jungen Freiburger Künstlers
Max Siebenhaar. Auf seinen
Reisen und Erkundungen bleibt
er aufmerksam und sammelt
Eindrücke und Inspirationen,
die schließlich Teil seines Werks
werden. Vom 6. November bis
6. Dezember stellt er innerhalb
des neuen Kunstformats „Projektraum
Edith“ einige seiner
Werke aus.
Politisch und kritisch ist seine
Arbeit zu jedem Zeitpunkt, sind
es doch Grenzen und Brücken,
die unseren Blick auf die Welt
und das allweltliche politische
Geschehen prägen. Daneben sind
es historische und soziografische
Thematiken, die Siebenhaar beschäftigen.
Nach einer genauen
Beobachtung hofft der Künstler
neue Auseinandersetzungen mit
unserer heutigen Wirklichkeit
bieten zu können. Hoffnung ist
wesentliches Element dieser
Auseinandersetzung. Ein Blick
Grafiker, Schriftsteller, literarisch
und bildkünstlerisch
außerordentlich. 1982 ging
der Preis zu gleichen Teilen an
Karl-Heinz Scherer und Bernd
Völkle; 1988 wurde der Maler
Artur Stoll ausgezeichnet, den
„Förderpreis“ erhielten je zur
Hälfte endlich zwei betagte
Damen, die Bildhauerin Christine
Gerstel-Naubereit und die
Schriftstellerin Lotte Paepcke.
Peter Staechelin erhielt den
Preis 1997, Förderpreise wurden
Viola Kaiser und Hans
Rath zuteil. Erst sieben Jahre
später erhielt 2004 Peter Vogel
die Auszeichnung für seine
Klangskulpturen; gleichzeitig
wurden Freya Richter und Sabine
Wannemacher Stipendien
zugesprochen. Spätestens hier
zeigt sich der Wandel hin zu
einem konzeptuellen Kunstbegriff,
doch Malerei und Zeichnung
bleiben stetig relevant.
Als weitere Preisträger wären
Thomas Kitzinger (2010), Beatrice
Adler und Stefanie Gerhard
zu nennen; zudem Helga
Marten (Ehrengabe) sowie
nicht zu vergessen insbesondere
Susi Juvan, 1982 mit dem
Förderpreis geehrt und 2016
mit dem Hauptpreis.
Unmöglich, hier alle Preisträger
zu nennen und die
Entwicklungen der Kunst zu
skizzieren, die sich in diesem
Zusammenhang zeigen; diese
reichen von der Treue zu den
klassischen Medien über radikale
stilistische Umbrüche
bis hin zum Ausstieg aus dem
Bild. In jedem Falle entsteht
Kunst aus dem Geist der Beharrlichkeit,
des Widerspruchs
und der finessenreichen Wahrnehmung,
wie sechs Jahrzehnte
Reinhold-Schneider-
Preis zeigen.
Kunst Koch. Hanferstraße
26. 79108 Freiburg-Hochdorf.
Mo-Fr 10-16 Uhr. 8. 10. 2020
- 29. 1. 2021
Cornelia Frenkel
Rudolf Riester: „Fensterbild“,1975-Öl, Leinwand 90x80 cm
Foto: Nachlass Rudolf Riester
Verbindungen schlagen
Eine Ausstellung mit Werken des Künstlers Max Siebenhaar in
Freiburg-Munzingen
auf eine mögliche Welt, in der
statt Grenzen Brücken bestehen.
Max Siebenhaar eröffnet die
Ausstellung am 6. November,
19 Uhr zusammen mit einer
Einführungsrede der Kunstwissenschaftlerin
Elaine Progscha.
Progscha interviewt den
Künstler auch zur Finissage am
6. Dezember, 11 Uhr. Ort ist die
Galerie an der Edith-Maryon-
Kunstschule in Freiburg-Munzingen.
Die Werke sind über
ein Schaufenster ganztägig von
außen einsehbar.
Der „Projektraum Edith“ versteht
sich als Ausstellungs- und
Kommunikationsplattform für
zeitgenössische, junge, regionale
und überregionale Kunst.
MUSEEN & AUSSTELLUNGEN
FREIBURG
Archäologisches Museum Colombischlössle
- „Der römische Legionär - Weit mehr
als ein Krieger“-29.11.
- „freiburg.archäologie - Leben vor der
Stadt“-29.08.21
Augustinermuseum
- „Der Schatz der Mönche - Leben
und Forschen im Kloster St. Blasien“
28.11.-11.04.21
Haus der Grafischen Kunst
- „Verwandlung der Welt - Meisterblätter
von Hendrick Goltzius“
-31.01.21
Depot.K.
- „Adriane Steckhan – Fotografie /
Rocco Schelletter – Malerei“-22.11.
- „2. depot.K.Korona-Ausstellung“
28.11.-10.01.21
E-Werk - Galerie 1+2
- „Emeka Udemba #Another day in
Paradise / Regionale21“
28.11.-10.01.21
- „Verschiedene Künstler*innen:
Songs from the end of the world /
Regionale21“28.11.-10.01.21
Faulerbad
- „Kunst auf der Liegewiese“ -12.06.21
Galerie Claeys
- „Mayumi Okabayashi _ traces of
existence“-07.11.
Galerie im Alten Wiehrebahnhof
- „Öko-logics Ausstellung: Špela
Petrič, Ursula Biemann, Andreas
Greiner“-19.11.
Glashaus Rieselfeld
- „Franziska Klotz“ -27.11.
Hilda5
- „Warmer Schlafsack - Kalte Stadt“
-28.11.
JVA Freiburg
- „Strafraum - Absitzen in Freiburg“
-27.03.21
Karl-Rahner-Haus
- „GEDOK: Frauen.Gestalten.“-27.11.
Katholische Akademie
- „Gero Hellmuth: Schrei der Kriegskinder“03.11.-23.12.
Kunst Koch
- „Gestern - Heute - Morgen / 60 Jahre
Reinhold-Schneider-Preis“-31.03.21
Kunstverein Freiburg
- „Looking at a blackbird / Regionale21“28.11.-03.01.21
Meckelhalle
- „Öko-logics Ausstellung: Brandon
Ballengée“-27.11.
Museum Für Neue Kunst
- „Modern Love (or Love in the Age of
Cold Intimacies)-07.03.21
Museum für Stadtgeschichte
- „Öko-logics Ausstellung: Agnes
Meyer-Brandis“-29.11.
Museum Natur und Mensch
„Ausgepackt! 125 Geschichte(n) im
MNM“-10.01.21
Peac Museum
- „Nearby - Wie Bilder zeigen“
-28.03.21
Projektraum Edith
- „Max Siebenhaar“ 06.11.-06.12.
T66 Kulturwerk
- „Jürgen Giersch zum 80. Geburtstag“-14.11.
- „Regionale21“21.11.-19.12.
Universitätsbibliothek
- „Öko-logics Ausstellung: Andreas
Greiner“-29.11.
Waldhaus
- „SadtWaldMensch - 900 Jahre Wald
für Freiburg“-10.01.21
Wohntstift Freiburg
- „Bernhard Malin“-31.01.21
BASEL
Antikenmuseum
- „Die Griechen und ihre Welt - Identität
und Ideal”
(ständig)
- „Oriental Grand Tour. Fotografien
aus der Sammlung Ruth und Peter
Herzog“ -13.12.
Fondation Beyeler
- „Silent Vision“ -15.11.
- „Der Löwe hat Hunger / Sammlungspräsentation“-28.03.21
- „Roni Horn: You are the Weather /
Fokus-Ausstellung“ -17.01.21
Haus der elektronischen Künste
- „Real Feelings“ -15.11.
Historisches Museum Basel
- „Grenzfälle - Basel 1933-1945“
.-28.03.21
- „Wildsau und Kopfsalat“ -31.12.21
Kunsthalle Basel
- „Raphael Hefti: Salutary Failures“
-03.01.21
Kunsthaus Baselland
- „Lena Eriksson: Tag und Nacht
freihalten“ -31.12.
- „Thu Van Tran: A Novel Without a
Title“ -15.11.
- „Sharif Waked: Halftones“ -15.11.
Kunstmuseum Basel
- „Isa Genzken: Werke von 1973-
1983“-24.01.21
- „Rembrandts Orient: westöstliche
Begegnung in der niederländischen
Kunst des 17. Jahrhunderts“ -14.02.21
- „Rembrandts Radierungen“-24.01.21
- „Continuously Contemporary“
-10.01.21
Museum Tinguely
- „Taro Izumi“ -15.11.
S AM
- „Tsuyoshi Tane: Archaeology Of The
Future“-28.02.21
Spielzeug Welten Museum
- „Denim - stylisch, praktisch, zeitlos“
-05.04.21
ANDERE ORTE
Amsterdam (NL)
Foam Fotografiemuseum
- „Alec Sloth: I Know How Furiously
Your Heart is Beating“ -06.12.
- „Remsen Wolff: Amsterdam Girls“
-06.12.
MOCO
- „The Kid: Die Zukunft ist alt“
-ab 19.11.
Van Gogh Museum
- „Jean-Luc Mylayne“-14.02.21
Augsburg
Galerie Noah
- „Felix Weinold: Jungle“-29.11.
- „Bernd Zimmer“ -29.11.
Baden-Baden
Kunsthalle
- „Valie Export: Fragmente einer
Berührung“31.10.-31.12.
Museum LA8
- „Baden in Schönheit. Die Optimierung
des Körpers im 19. Jahrhundert“
-28.02.21
Museum Frieder Burda
- „Malerei 1946-2019“ -28.02.21
BAD-KROZINGEN
Schwarzwald-Klinik (Neurologie)
- „E.Baldes und B. Rebein“ -05.01.21
BARCELONA (E)
Fundación Mapfre
- „Bill Brandt“ -24.01.21
- „Paul Strand“ -24.01.21
BERLIN
Galerie Brockstedt
- „Natascha Ungeheuer: Gemälde
und Aquarelle aus 50 Jahren“-10.11.
Hamburger Bahnhof
- „Katharina Grosse: It Wasn‘t Us“
-10.01.21
- „Michael Schmidt. Retrospektive“
-17.01.21
Museum für Kommunikation
- „On Air - 100 Jahre Radio“
-29.08.21
Museum in der Kulturbrauerei
- „Nahaufnahme Ostdeutschland“
-11.04.21
Rober Morat Galerie
- „Mac Pinckers: Margins of Excess“
-18.12.
Willy-Brandt-Haus
- „Ruth Jacobi - Lotte Jacobi“-10.01.21
BERN (CH)
Alpines Museum der Schweiz
- „Werkstatt Alpen. Von Macherinnen
und Machern“-10.01.21
- „Fundbüro für Erinnerungen: N°1
Skifahren“-28.02.21
Kunstmuseum Bern
- „Crazy, Cruel and full of Love“
-14.02.21
- „Daros Latinamerica Collection“
-21.03.21
Zentrum Paul Klee
- „Mapping Klee“-24.01.21
BIETIGHEIM-BISSINGEN
Städtische Galerie
- „Keine Schwellenangst! Die Tür
als Motiv in der Gegenwartskunst“
-24.01.21
Bonn
Bundeskunsthalle
- „Julius von Bismarck: Feuer mit
Feuer“-24.01.21
Frauenmuseum
KUNST KULTUR JOKER 17
- „Eleonore, Emilie, Elisa - Beethoven
und die Frage nach den Frauen“
-08.11.
BÖBLINGEN
Schacher 2 - Raum für Kunst und
Poesie
- „Korkenwesen united - 30 verbogene
Momente in Agraffe und Plättchen“-12.11.
BREGENZ (A)
Kunsthaus Bregenz
- „Peter Fischli“-29.11.
- „Oliver Laric: Standbild“ -12.12.
Vorarlberg Museum
- „Grafische Provokation“ - Reinhold
‚Nolde‘ Luger-13.04.
- „19 Krippen aus Vorarlberg“
21.11.-10.01.21
BREMEN
Kunsthalle
- „The Picasso Connection. The Artist
and his German Gallerist“
21.11.-21.03.21
BREISACH
Museum für Stadtgeschichte
- „Ausstellung zur Geschichte der
Stadt Breisach am Rhein” (ständig)
BRUCHSAL
Schloss Bruchsal
- „Busy Girl - Barbie macht Karriere“
-21.02.21
BRÜSSEL (BEL)
Galerie Templon
- „Le bouillon d‘onze heures“-19.12.
DAVOS (CH)
Kirchner Museum
- „Die Skizzenbücher Kirchners. Vom
Bleistiftstrich zum Hologramm“-08.11.
Donaueschingen
Museum Art.Plus
- „Vollgas - Full Speed“-11.04.21
DRESDEN
Deutsches Hygienemuseum
- „Im Gefängnis. Vom Entzug der
Freiheit“ -31.05.21
- „Future Food. Essen für die Welt von
morgen“-21.02.21
DÜREN
Leopold-Hoesch-Museum
- „Piktogramme, Lebenszeichen,
Emojis: Die Gesellschaft der Zeichen“-07.02.21
DÜSSELDORF
Kunstpalast
- „Empört euch! Kunst in Zeiten des
Zorns“-10.01.21
- „Caspar David Friedrich und die
Düsseldorfer Romantik“
-07.02.21
K20 Kunstsammlung
- „Thomas Ruff“-07.02.21
EBRINGEN
Badisches Kunstforum
- „Heinz Krüger: S/W Fotografien“
-22.11.
Rathaus „Schloss“ Ebringen
- „Jörg Hilfinger: Wasser, Nebel,
Licht“-30.11.
EMMENDIngen
Galerie im Tor
- „Barbara Nies: Crossover“ -06.12.
FRANKFURT am main
Art Foyer DZ Bank
- „Win-Win. Synergien in der Kunst“
-13.02.21
Caricatura Museum
- „Hurzlmeiermalerei“-28.11.21
- „Hauck & Bauer: Cartoons“-07.03.21
Museum Moderne Kunst
- „Frank Walter - Eine Retrospektive“
-15.11.
Senckenberg Naturmuseum
- „Archaeopteryx Nr. 11“-31.12.
GRAZ (A)
Neue Galerie Graz
- „Kunst-Kontroversen“-22.08.21
- „Claudia Larcher“ -22.11.
- „Ladies First!“ -21.02.21
- „Dominik Steiger - Tagtraumarbeiter“-31.01.21
Hamburg
Deichtorhallen
- „Matt Black American Geography“
-03.02.21
- „#ProtestGoViral - Bilder des Aktivismus
auf Instagram“ -03.01.21
- „Jerry Berndt: Beautiful America“
-03.01.21
- „William Kentridge“ -18.04.21
Jenisch Haus
- „Der Traum vom Süden“ -18.01.21
Museum der Arbeit
- „Die Nacht. Alles außer Schlaf“
-12.07.
HEIDELBERG
Kurpfälzisches Museum
- „Friedrich Dürrenmatt. Karikaturen“
-07.02.21
Sammlung Prinzhorn
- „Grenzgänger zwischen Kunst und
Psychiatrie / Werke der Sammlung
Kraft“10.12.-28.03.21
HÜFINGEN
Stadtmuseum Hüfingen
- „D. Moriz, J. Mandernach: pas de
deux“-10.01.21
Karlsruhe
Badischer Kunstverein
- „Romy Rüegger: The Moving Body,
The Listening Body - Moving through
wires of wind“-29.11.
Badisches Landesmuseum/
Schloss
-„HumAnimal - Das Tier und Wir“
-25.04.21
- „Räuber Hotzenplotz Mitmachausstellung
für Familien“ -25.04.21
Naturkundemuseum
- „Kosmos Kaffee“ -06.06.21
Staatliche Kunsthalle
- „Francoise Boucher. Künstler des
Rokoko“14.11.-07.02.21
Junge Kunsthalle
- „Volle Kanne Kunst“-14.03.21
Städtische Galerie
- „Verborgene Spuren. Jüdische
Künstler*innen, Architekt*innen und
Fotograf*innen in Karlsruhe“
05.12.-28.02.21
- „Daniel Roth: Stac Lee“
15.11.-14.03.21
ZKM
- „Writing the History of the Future -
Die Sammlung des ZKM” -08.08.21
- „ZKM-Gameplay - The next Level”
-30.01.22
- „Ed und Urs Kiënder. Rollobjekte.
Vom Raumbild zum Rollraum“
-10.01.21
kassel
Caricatura
- „Unkraut vergeht nicht“-08.11.
KIEL
Kunsthalle zu Kiel
- „Forays through the Collection - from
Expressionism to Love“-30.12.
- „Right here. Right now. Jeppe Hein
zu Gast in der Sammlung“-24.01.21
KIRCHZARTEN
Kunstverein Kirchzarten
- „Uta Gerlach: Panorama“ -15.11.
KOCHEL AM SEE
Franz Marc Museum
- „Anselm Kiefer: Magnum“-21.02.21
KÖLN
Galerie Drei
- „Phung-Tien Phan, Anna Virnich /
Art Cologne“19.11.-22.11.
Parrotta Contemporary Art
- „Detlef Orlopp: Fragmente“-28.11.
LAHR
Städtische Galerie
- „Skulpturensammlung Vol. 2“-22.11.
Leipzig
Museum der bildenden Künste
- „Iza Tarasewicz: Once Information
Has Passed Into Protein“ -31.12.
- „Zero Waste“ -08.11.
Museum für Druckkunst
- „From Futura to the Future. International
Letterpress Workers“ -15.11.
LÖRRACH
Dreiländermuseum
- „Kunst und Nationalsozialismus“
-30.05.21
- „Gefeiert und gefürchtet“ -30.05.21
- „Die lieben Nachbarn - Karikaturen
aus Deutschland und der Schweiz“
-02.12.
LUDWIGSHAFEN
Wilhelm Hack Museum
- „Waldemar Zimbelmann“
07.11.-31.01.21
MADRID (E)
Fundación Mapfre
- „Lee Friedlander“-10.01.21
MAILAND (I)
Fondation Cartier
- „La lotta Yanomami at Triennale
Milano“-07.02.21
Mannheim
Kunsthalle Mannheim
- „Grenzenlos – Michael Buthes
Künstlerbücher“-07.03.21
Reiss-Engelhorn-Museen
- „Marc Erwin Babej: Yesterday -
Tomorrow, Die Wiedergeburt der
ägyptischen Kunst nach 2000 Jahren“
-31.01.21
- „Chromatik - Klang der Farben in
der modernen Glaskunst“-17.01.21
- „In 80 Bildern um die Welt“-10.01.21
- „Jörg Brüggemann: wie lange noch“
-06.01.21
MARBACH
Literaturmuseum der Moderne
- Hölderlin und die Sprachen der
Poesie“-01.08.21
MERZHAUSEN
Forum Merzhausen
- „Heidrun Reymann H.R.REY:
Einblick und Durchblick“ -26.11.
METZ (F)
Centre Pompidou
- „Der Himmel als Atelier. Yves Klein
und seine Zeitgenossen“ -01.02.21
MULHOUSE
Schlumpf Muséum
- „Pop Lamborghini“-10.01.21
MÜLLHEIM
Markgräfler Museum
- „Corona-Mosaik“-29.11.
Mediathek
- „Papan“-18.11.
MÜNCHEN
Lenbachhaus
- „Slawomir Elsner: In der Samlung
blauer Reiter“-07.02.21
Literaturhaus München
- „Thomas Mann, ‚Democracy Will
Win!“ -06.01.21
Pinakothek der Moderne
- „Gegenüber“-28.02.21
- „Arnulf Rainer zum 90. Geburtstag“
-31.12.
- „Hanne Darboven, Günther Förg, Sol
Lewitt“-31.07.21
Stadtmuseum München
- „Die Welt im Umbruch“ -10.01.21
Villa Stuck
- „Maya Schweizer: Stimmen“
-24.01.21
MÜNSTER
Kunstmuseum Pablo Picasso
- „Picasso/Miro - Eine Künstlerfreundschaft“-10.01.21
PARIS (F)
Centre Pompidou
- „Prix Marcel Duchamp 2020 - The
Nominees“-04.01.21
Galerie Cartier
- „Sarah Sze: Night into Day“-07.03.21
- „Artavazd Pelechian: Nature, The
Season“-07.03.21
Galerie Cecile Fakhoury
- „Roméo Mivekannin: Les âmes du
people noir (the souls of black folk“
-28.11.
Maison de Victor Hugo
- „Francois Auguste Biard, peintre
voyageur“ 05.11.-07.03.21
REUTLINGEN
Kunstmuseum
- „Gläserne Härten. Konkrete, generative
und sonisch visionäre Kunst
1960-2020“-22.11.
RIEGEL
Galerie Messmer
- „André Evard: Herbstträume“b.a.w.
Kunsthalle Messmer
- „Fantastische Bildwelten - Bilder
und Skulpturen“-31.01.21
ROTTWEIL
Erich Hauser Kunststiftung
- „Sammlung“-ständig
SAINT-LOUIS (F)
Forum
- „26 Salon des 40“20.11.-22.11.
SAINT-PAUL (F)
Fondation marguerite et aimé
maeght
- „Jacques Monory“-22.11.
SINDELFINGEN
Schauwerk
- „There is another way of looking at
things“ -24.05.21
SINGEN
Kunstmuseum
- „Meinrad Schade. Krieg ohne
Krieg.“-10.01.21
- „Thomas Kitzinger. 24.10.1955“
-10.01.21
Museum Art & Cars
- „Gianni Versace: Retrospective“
-21.04.21
SPEYER
Historisches Museum der Pfalz
- „Medicus: Die Macht des Wissens“
-13.06.21
- „Der Grüffelo“ -27.06.21
STAUFEN
Galerie K
- „Víctor Ramírez. Altres Passatges“
-28.11.
Keramikmuseum
- „Picasso & Co - Berühmte
Künstler*innen und ihre Keramiken“
-29.11.
- „Lea Georg - Neue Objekte“
-29.11.
STRASBOURG (F)
Archäologisches Museum
- „Archäologische Sammlung“
-28.06.21
Museum für bildende Kunst
- „Wofür wurden Bilder gemalt, als es
noch keine Museen gab?“-02.08.21
ST. Gallen (CH)
Kunstmuseum
- „Geta Brătescu: L’art c’est un jeu
sérieux“ -15.11.
- „Adrian Schiess. Malerei 1980-2020“
-07.02.21
- „Welt am Draht“ -07.03.21
Museum im Lagerhaus
- „ÜberMütter: Linda Naeff, Matricule
II“ -15.11.
ST. Märgen
Kloster Museum
- „Holzräderuhren“-2021
STUTTGART
Kunstmuseum
- „Wände | Walls“-31.01.21
- „Frischzelle_27: Claudia Magdalena
Merk“-19.09.21
Landesmuseum
- „Fashion?! Was Mode zu Mode
macht“ -25.04.21
Staatsgalerie
- „Mit allen Sinnen! Französischer
Impressionismus“-07.03.21
SYKE
Kreismuseum Syke
- „Mitteleuropäische Goldfunde der
Bronzezeit“ -Ende März 21
TÜBINGEN
Kunsthalle
- „Skulpturale Visionen des Körperlichen“-07.03.21
ULM
Kunsthalle Weishaupt
- “Intermezzo - Die Sammlung als
Zwischenspiel“b.a.w.
VADUZ (LIE)
Landesmuseum Lichtenstein
- „Global Happiness - Was brauchen
wir zum Glücklichsein?“-27.02.21
WALDENBUCH
Museum Ritter
- „Vera Molnar: Promenades en carré“
-11.04.21
- „Highlights. Lichtkunst aus der
Sammlung“-11.04.21
Waldkirch
GeorgScholzHaus Kunstforum
- „M. Siegel, G. Wübben: Areale“
08.11.-13.12.
Vitra Design Museum
- „Home Stories. 100 Jahre 20 visionäre
Interieurs“-28.02.21
- „Gae Aulenti. Ein kreatives Universum“-18.04.21
- „Typologie. Eine Studie zu Alltagsdingen“-24.01.21
WATTWILLER (F)
Fondation Francois Schneider
- „Fragments éphémères“-03.01.21
WEILBURG
Rosenhang Museum
- „Who the fuck is Banksy“ -15.11.
- „Sibylle Prinzessin von Preußen: of
eden“-08.11.
WEIL-FRIEDLINGEN
Museum Weiler Textilgeschichte
- „Knopf dran! Eine Kulturgeschichte
der Knöpfe“-17.01.21
Augustinermuseum
Haus der Graphischen
Sammlung
Verwandlung
der Welt
Meisterblätter von
Hendrick Goltzius
www.freiburg.de/goltzius
Wien (A)
Bank Austria Kunstforum
- „Daniel Spoerri“ -27.06.21
Belvedere
- „Maja Vukoje“ 12.11.-25.04.21
Galerie Crone
- „Stefan Reiterer: Displacement“
-31.12.
Kunstforum
- „Gerhard Richter: Landschaften“
-14.02.21
Kunsthistorisches Museum
- „Beethoven bewegt“-24.01.21
- „Böser Kaiser - Eine Ausstellung
des Münzkabinetts“-28.02.21
Leopold Museum
- „Hundertwasser - Schiele. Imagine
Tomorrow“-30.11.
MUMOK
- „Andy Warhol Exhibits“-31.01.21
- „Hugo Canoilas. On the extremes of
good and evil“ 06.11.-28.02.21
„Defrosting the Icebox“ -31.01.21
WINTERTHUR (CH)
Fotomuseum
- „Street. Life. Photography“-10.01.21
WOLFSBURG
Kunstmuseum Wolfsburg
- „Barbara Kasten. Works“ -08.11.
- „Ulrich Hensel. Zwischenwelten“
-08.11.
- „In aller Munde. Von Pieter Bruegel
bis Cindy Sherman“ -05.04.21
zell am harmersbach
Arthus Galerie
- „Manfred Mahsberg: Große mal
klein“-07.11.
Museum Villa Haiss
- „4+1 - Wechselausstellung“b.a.w.
- „Valery Koshlyakov: Pompejanische
Fragmente“ -27.12.
ZÜRICH (CH)
Kunsthaus
- „Landschaften: Orte der Malerei“
-08.11.
- „Kader Attia: Remembering the
Future“ -15.11.
- „ Im Herzen wild. Die Romantik in
der Schweiz“ 13.11.-14.02.21
Migros Museum für Gegenwartskunst
- „Potential Worlds 2: Eco-Fictions“
-21.02.21
Photobastei
- „Zürich - Schwarz auf Weiss“
-06.12.
Strauhof
- „Kosmos Dürrenmatt“
-10.01.21
31. Oktober 2020
bis 31. Januar 2021
18 KULTUR JOKER KULTOUR
Ein Experte für die Zeitenwende
Philipp Blom: „Das große Welttheater – Von der Macht der Vorstellungskraft in Zeiten des Umbruchs“
Nicht nur das große Welttheater
der Salzburger Festspiele,
weltweit bedeutendstes Festival
für klassische Musik und darstellende
Kunst, welches diesen
Sommer sein 100-jähriges Jubiläum
hatte, ist hier gemeint.
Aus diesem Anlass war der Historiker
und Philosoph Philipp
Blom beauftragt worden, etwas
beizutragen. Er hatte seitens der
Veranstalter freie Hand und hat
alles in die Waagschale geworfen,
was ihm zur Verfügung
steht. Seine Überlegungen und
Betrachtungen gehen weit über
die unmittelbaren Fragen der
Bühnenkunst hinaus. Die Festtagsschrift
wurde zu einem brillanten
und äußerst anregenden
Essay.
Bloms Ansatz: „Das große
Welttheater ist ein Ort, an dem
die Welt sich neu erfinden
kann“. In dem schmalen Bändchen
öffnen sich weite Räume
für neue Ideen und gedankliche
Experimente. In einem
spannend geführten dramaturgischen
Bogen wird uns das
Schauspiel der 4000-jährigen
Menschheitsgeschichte vorgeführt,
dessen Hintergrund, wie
könnte es anders sein, zwielichtig
gestimmt ist. Denn: „Nach
dem klassischen Verständnis
des Dramas ist die Welt längst
in der Krisis angekommen. Was
aber danach kommen mag, eine
Katastrophe oder der Schimmer
einer Katharsis, ist völlig
offen. Das Welttheater wartet
auf Akteure, um eine andere
Erzählung zu beginnen.“ Einen
Abstand zur derzeitigen Lage
schafft Philipp Blom dadurch,
dass er drei entscheidenden,
weit zurückliegenden historischen
Menschheitskrisen mit
ihren Zäsuren und Umbrüchen,
den daraus hervorgegangenen
Bewusstseinswandlungen und
Entwicklungsschüben nachgeht.
Das ist die sogenannte Kleine
Eiszeit um die zweite Hälfte des
16. Jahrhunderts, die Epoche
der Aufklärung und der Erste
Weltkrieg. Mit diesem historischen
Abstand wird der Blick
auf unsere Gegenwart präzisiert
und erhellt. Im Vergleich zur gegenwärtigen
Krise eröffnen sich
überraschende Perspektiven.
Wie damals, so müssten auch
heute neue Ansätze des Denkens,
Lebens und Überlebens
gefunden werden.
„Das große Welttheater“ beschwört
die Magie der Bühne
als eine Projektionsfläche, einen
Ort der gemeinsamen Imagination,
wo Selbstergründung und
Selbstfindung stattfinden können.
Als Theaterkenner zeigt
Philipp Blom auf, dass William
Shakespeare zwar geahnt habe,
dass er in einer Zeit des Umbruchs
lebte, aber seine Stücke
beschrieben eine Weltsicht, die
sich seit der griechischen Tragödie
nicht wesentlich geändert
hatte. Seine Figuren zerbrechen
an unumstößlichen Verhältnissen
und sterben oft am Ende
schön, aber sie sterben eben.
Fast zweihundert Jahre nach
Shakespeare würden die Helden
von Friedrich Schiller zwar
auch tragisch scheitern an der
Macht der Verhältnisse, doch
mit einem entscheidenden Unterschied:
„Sie wollen die Welt
verändern, sie rebellieren nicht
gegen ihr persönliches Unglück,
sondern gegen die Ungerechtigkeit
der herrschenden Ordnung,
sie fordern Freiheit, Gleichheit
und Brüderlichkeit für alle.“
Obwohl sie sich selbst dafür
opfern, seien sie doch Vorboten
für eine neue Zeit, da sie einen
Anspruch erheben auf die Veränderung
der Gesellschaft, in
der alles ganz anders zugehen
könnte. Mit Schillers Dramen
im Klima der Aufklärung eröffnen
sich völlig neue Denkräume
und Bilder, und so müssten auch
mit der heutigen Krise wieder
neue Geschichten entstehen.
Als mögliche Versionen eines
solchen Erzählens nennt Philipp
Blom zum Beispiel Hygienedemonstrationen
und das Auftreten
von Globalisierungsgegnern.
Wo sich eigentlich nichts
mehr bewegt, alles in einem
Status quo stecken zu bleiben
scheint, kann ja jeder kleine
Anstoß schon von Bedeutung
sein. Mit Scharfsinn führt uns
der Historiker vor Augen, dass
die westliche Welt nicht trotz,
sondern gerade wegen ihres
Friedens und Wohlstands - der
auf Sklaverei, Ausbeutung,
Unterstützung von Diktatoren
und vor allem auf massiver
Umweltzerstörung basiert -, in
einer Krise steckt. Durch seine
Ansichten wurde Philipp Blom
schon als Untergangsprophet
bezeichnet, obwohl er nur konsequent
versucht, Fakten zu analysieren.
In seinem Essay „Das
große Welttheater“ erweist er
sich als ein Experte für die Zeitenwende,
der von Klarsicht und
Liebe zur Vernunft geleitet ist,
es auch an Ironie und Wärme
nicht fehlen lässt. Bereits für
den Philosophen Ludwig Wittgenstein
war die Welt vor allem
die Summe aller Tatsachen.
Aber Blom bleibt bei Tatsachen
und Fakten nicht stehen, denkt
sie auch weiter auf eine bisher
noch nicht vernommene Weise.
Das Internet und die Sozialen
Medien sieht er als einen
bedenklich faktenfreien Raum,
wo jeder Nutzer sich Fakten zurechtschustern
und Verschwörungstheorien
verbreiten kann.
Das unterwandere gefährlich die
eigentlichen, auch wissenschaftlich
belegbaren Tatsachen.
Neben seinen bisweilen meditativen
Betrachtungen, kommen
in Philipp Bloms großartigem
Essay auch die nackten Zahlen
nicht zu kurz. Zahlen etwa zum
angewachsenen CO2-Ausstoß
und zur Plastikvermüllung des
Planeten. Er rechnet vor, dass
1970, in seinem Geburtsjahr,
weltweit 35 Millionen Tonnen
Plastik produziert wurden.
Schon 2015 sind es 381 Tonnen
gewesen, und 2016 wurden
allein 480 Milliarden PET-
Flaschen verkauft. Die Zahlen
machen es überdeutlich: Der
Mensch ist weiter denn je davon
entfernt zu begreifen, dass
er ein Teil der Natur ist, die er
zerstört. Die Ordnung, in der
wir heute leben, führt Blom
zurück auf das biblische Gebot:
„Mach dir die Erde untertan.“
Diese Geschichte sei an
ihr Ende gekommen. Denn wie
sollte die Ausbeutung der Erde,
ein unendlich fortschreitendes
Wirtschaftswachstum bei endlichen
Ressourcen, auf Dauer
möglich sein? Es lässt sich nicht
mehr leugnen, dass die Zeichen
auf Sturm stehen, der Kampf
um die Zukunft begonnen hat.
Auf die Bühne seines Welttheaters,
ins Spotlight, stellt Philipp
Blom den Homo Sapiens
als ein Zwitterwesen zwischen
Hell und Dunkel, Gut und Böse.
Überdeutlich wird: Die „Krone
© ArtMediaVerlag
der Schöpfung“ (der Mann als
Macher) ist ins Wanken geraten.
Laufend verwandelt sich die
Welt als Bühne, in größerer
Geschwindigkeit denn je. Bei
nie dagewesenen, rasanten Entwicklungen
kommt die Politik
mit ihrem Parteiengezänk, ihren
Machtkämpfen und ausufernden
Debatten längst nicht mehr hinterher.
Auf Warnzeichen wird
zwar reagiert, aber kaum vorausschauend
gehandelt, zaghafte
Ansätze versanden schnell
im Tagesgeschäft. Es sind zähe,
oft lähmende Prozesse der Auseinandersetzung,
doch gibt es
für unsere parlamentarische,
demokratische Regierungsform
keine Alternative. Aber
auch eine Demokratie müsse
sich wandeln, in ihrem Selbstverständnis
ändern können. In
komplizierten Zeiten gibt es
nun einmal keine einfachen Lösungen,
und alle die das in der
Politik versprechen, möchten
zuallererst Wahlen gewinnen.
„Populistische Politiker“, stellt
Blom fest, „haben weltweit bewiesen,
dass große Teile ihrer
Gesellschaft es vorziehen, an
alten Geschichten festzuhalten,
anstatt sich neuen Realitäten zu
stellen.“ Gleichzeitig schwinde
damit die Möglichkeit in einer
akuten Krise angemessen zu
handeln und zu tun, was notwendig
ist. Im Zweifel sei ein
Rüstungsdeal wichtiger als eine
Uno-Resolution. Die kollektive
Erzählung von Wachstumsökonomie,
industrieller Moderne
und hemmungsloser Ausbeutung
unserer natürlichen Grundlagen
sei vorbei. „Neue Bilder
zu finden für diese Herausforderung
ist das Friedensprojekt
der Gegenwart“.
KULTOUR KULTUR JOKER 19
Der Autor Philipp Blom Foto: Bogenberger Autorenfotos
Dass uns die vertraute Welt
langsam abhanden kommt, ist
in den Augen des Historikers
nicht erst seit Corona der Fall.
Doch könnte diese Krise möglicherweise
eine Generalprobe
für viel größere, gewaltigere
Umwälzungen sein. An CO-
VID-19, sagte Blom in einem
Interview nach Veröffentlichung
seines Buches, interessiere ihn,
dass das Virus „kein lösbares
Problem“ sei. Ein Weg müsse
gefunden werden, sich mit dem
Rest der Natur, deren Teil wir
nun einmal sind, „intelligent zu
arrangieren“. Die Pandemie sei
nur ein Symptom für viel größere
Probleme, eben auch ein
Zeichen dafür, dass es mit der
Herrschaft des Menschen über
die Natur an ein Ende komme.
Es müsse doch zu denken geben,
„dass ein kleiner blöder Virus
von einem Wet market irgendwo
in China die höchst entwickelten
Gesellschaften der Welt innerhalb
von wenigen Tagen völlig
lahm legen kann“. Wenn er,
Blom, die klimatischen Auswirkungen
des Raubkapitalismussystems
anspreche, bekomme er
zu hören: „Ja, tut uns schrecklich
leid, ist schon tragisch. Aber
man kann nichts dran machen,
die Wirtschaft muss weitergehen.“
Natürlich, doch eben
ganz anders, mit einem neuen,
besseren Ökonomieverständnis
wie bisher. Jetzt sehe man ja auf
einmal, dass Staaten durchaus
die Notbremse ziehen können.
Doch Philipp Blom ist leidenschaftlicher
Mahner und
Mutmacher zugleich. Sein Essay
ist ein flammendes, mitreißendes
Plädoyer für eine große,
weltweite Veränderung, in dem
Politisches und Privates, Historisches
und Visonäres in einen
Denkprozess eingebunden sind.
Nur eine einschneidende Veränderung
könne noch verhindern,
dass, in Bloms Worten, „unser
Planet zur Weltbühne eines
apokalyptischen Schauspiels
ohne Publikum wird“. Die Bühne
brauche ganz andere Figuren
und Geschichten, um eine neue
Wirklichkeit zu beschreiben
und Haltungen zu stärken, die
dieser Wirklichkeit angemessen
sind. Noch ließen sich nicht
diejenigen Figuren erkennen,
die einmal eine Schlüsselrolle
spielen könnten, aber gerade
in der jüngsten Vergangenheit
rekrutiere sich ein ganzer
Schwung neuer Akteure auf der
Weltbühne. Es hat sich schon
längst gezeigt, dass das demokratische
Projekt der Moderne
zum Gegenstand neuer sozialer
Konflikte werden wird.
Mit Optimismus alleine und
einem „Weiter so!“ kann es
keine Veränderung, kein Weiterkommen
mehr geben. Zumal
nicht mit einer Politik, die
in ihrer Verquickung mit der
Wirtschaft immer noch festhält
an der entleerten Formel
vom ewigen Wachstum. Eines
Fortschritts, der vor nichts Halt
macht, der Sicherheit und Wohlstand,
vor allem den Reichtum
von nur Wenigen garantieren
soll. „Politische Clowns und
Entertainer in internationalen
Führungspositionen sind die
logische Konsequenz einer Zivilisation,
deren Imagination
längst vermarktet wurde und
von kommerziellen Interessen
bewirtschaftet wird wie ein
Acker Kohl, einer Gesellschaft,
in der Celebrities die Helden
der gemeinsamen Geschichte
sind. ... Je stärker die disruptiven
Effekte des Klimanotstands
werden, desto größer wird das
Bedürfnis nach Sicherheit, nach
starken Männern, einfachen Lösungen,
nach Bestätigung und
Ausgrenzung.“ Das erleben wir
gerade. „Manchmal kann eine
neue Geschichte sich erst etablieren,
wenn die alte zu einer
Ruine zerfallen ist.“
Eine Hoffnung liegt besonders
auf den jungen, sich noch nicht
in festen Bahnen bewegenden
Menschen, die es sich nicht nehmen
lassen und darauf beharren,
noch etwas vor sich zu haben.
Könnten wir nicht mehr vertrauen
auf die Jugend, wäre in der
Tat alles zu spät. In seinem Fazit
hebt Philipp Blom eine Figur
hervor: „Ein schwedisches Mädchen
im Teenageralter mit langen
Zöpfen, ein unfreiwilliges
Weltgewissen mit Asperger-
Syndrom, eine moderne Jeanne
d’Arc, die einer korrupten
Gesellschaft den Spiegel vorhält
und deren einsam-trotziger
Appell an die Erwachsenen eine
globale Protestbewegung losgetreten
hat.“ So kommt der Historiker
am Ende auf die Bewegung
von „Fridays for Future“
zu sprechen, deren Weckrufe
für ihn ein Hoffnungsschimmer
sind. Und so bleibt auch
der Leser nach der Lektüre bei
allen erschütternden Befunden
nicht ganz hoffnungslos zurück.
Denn: „Vielleicht kann die Energie
einer weiter gedachten
Aufklärung tatsächlich neue
Geschichten beflügeln, neue Figuren
auf die Bühne stellen.“
„Das große Welttheater. Von
der Macht der Vorstellungskraft
in Zeiten des Umbruchs“ ist im
Paul Zsolnay Verlag erschienen,
hat 126 Seiten und kostet
18 Euro.
Peter Frömmig
„Zusammenleben. Das Potential der Gemeinschaft“
Internationales Literaturfestival BuchBasel vom 6. - 8. November 2020
In vielerlei Hinsicht wird das
diesjährige Literaturfestival
wie kein anderes bisher: Bunte
Masken schützen und verbinden
die Gäste, weniger Räume
werden bespielt, die feste Planung
weicht der Flexibilität aller
Beteiligten und ein digitales
Programm ergänzt das analoge.
Doch eines bleibt: Das Literaturfestival
BuchBasel schafft
ein Wochenende lang einen Ort
für Begegnung und Austausch.
In einer Zeit, in der nichts
selbstverständlich scheint, ist
dies etwas ganz Besonderes.
Mit dieser Besonderheit geht
eine Verantwortung einher, derer
sich das Festivalprogramm
annimmt: Die Auseinandersetzung
mit der gesellschaftspolitisch
drängenden Frage nach
einem Weg zu solidarischem
Handeln. Im Rahmen des
Schwerpunktthemas „Zusammenleben.
Das Potential der
Gemeinschaft“ widmen sich
etwa der Migrationsforscher
Paul Scheffer und die Soziologin
Bilgin Ayata der Bedeutung
der Schließ- ung der Grenzen
für Ausgeschlossene. Dem
Großen Wort „Europa“ stellen
der Publizist Roger de Weck,
die ungarische Soziologin Eva
Kovàcs und der Journalist Concetto
Vecchio aus Rom die Frage
nach dem Wie-Weiter. Dass
die Gegenwart neue Denk- und
Handlungsräume regelrecht
aufstößt, wird auch spürbar,
wenn die Autor*innen Jonas
Lüscher, Friederike Kretzen
und Gianna Molinari zusammenkommen,
um zu zeigen,
dass die Welt heute morgen
schon eine andere sein kann.
Auch Uwe Timm wagt sich auf
den Weg zur Utopie, wenn er
aus seinem neuen Werk „Der
Verrückte aus den Dünen. Literatur
und Utopie“ (Kiepenheurer
& Witsch), vorliest.
Dass Gegenwartsautor*innen
von Nah und Fern die heutige
Komplexität vieler Parallelwelten
in ihre Werke einschreiben,
zeigen die vielstimmigen
Lesungen, die es am Festival
zu erleben gibt. So folgt Dorothee
Elmiger, Nominierte
für den Schweizer Buchpreis
und auf der Shortlist des Deutschen
Buchpreis stehend, mit
„Aus der Zuckerfabrik“ (Carl
Hanser, 2020) den Spuren des
Geldes, des Kolonialismus
und des Begehrens. Patrik
Svensson zeigt, warum die
Auseinandersetzung mit Aalen
den Menschen auf seine
Kernfragen – wer bin ich und
wohin gehe ich – zurückwirft.
Karosh Taha erzählt in ihrem
Wenderoman die Geschichte
einer starken Frauenfigur, die
ihre Leserschaft dazu auffordert,
über die eigenen Vorurteile
nachzudenken und sie
letztlich vor die Notwendigkeit
stellt, sich zu entscheiden. Bei
Samanta Schweblin sind es
Kullerkameraaugen in Stofftieren,
die durch Wohnzimmer
wandern und fremde Menschen
miteinander vernetzen – nicht
ohne zu beobachten, wer wem
Feind ist. Als Feind der Fremde
hat auch Michel Abdollahi
Erfahrungen gemacht. Er führt
vor, warum heute noch ein
Deutscher Pass und eine erfolgreiche
Karriere nicht vor Diskriminierungen
schützen. Am
Festival sind außerdem diverse
junge Gegenwartsautor*innen
präsent: Wie Leif Randt, Meral
Kureyshi, Cihan Acar, Anaïs
Meier und Marius Goldhorn.
Das Literaturfestival Buch-
Basel lanciert auch einen neuen
Podcast für Gegenwartsliteratur!
Seit 14.10.20 sind die
ersten Folgen von „eins.sieben.
drei – der Literaturpodcast“
online.
In jeder Folge wird ein aktuelles
Buch vorgestellt. Die
Macher*innen fordern die
Autor*innen heraus und stellen
sich selber dabei auf die Probe.
Anregend, humorvoll und auf
Eine liebevolle
Beziehung beginnt
mit Vertrauen und
die schafft Bindung
jeden Fall erbarmungslos ehrlich
präsentieren der Schriftsteller
Lucien Haug, der Kulturjournalist
Christoph Keller
und Marion Regenscheit, Co-
Leiterin des Literaturfestivals
„Buch Basel“ ihre Lieblinge
aus dem Bücherjahr, fischen
die Gurke aus dem Gin Tonic,
picken die Rosinen aus dem
Grießpudding oder suchen einfach
nach dem Tüpfchen auf
dem i.
Weitere Infos und Vorverkauf:
www.buchbasel.ch oder
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Der Weg zu mehr Freiheit für Mensch und Hund
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0761-76674872
20 KULTUR JOKER Interview
gene Lebensweise auf wirklich
nachhaltiges Verhalten überprüfen
kann. Warum das?
Grießhammer: Viele glauben,
dass sie eigentlich recht umweltbewusst
leben, weil sie Müll
trennen, ein paar Energiesparlampen
eingeschraubt haben und
gelegentlich im Bioladen einkaufen.
Aber wer die vier Klimachecks
für Mobilität, Wohnen,
Ernährung und Stromverbrauch
durchgeht, merkt schnell, dass er
beim Ranking nicht bei A oder B
landet, sondern bei E und F.
Kultur Joker: Ein Grund dafür
ist vielleicht, dass vielen klimaschonendes
Verhalten wie ein
Aufruf zur Askese erscheint. Ist
denn Askese wirklich nötig?
Grießhammer: Überhaupt
nicht. Vieles kann man allein
schon mit Effizienz und leicht
verändertem Verhalten erreichen.
Die meisten Maßnahmen
zum Strom- oder Heizenergiesparen
lassen sich ohne jede
Komforteinbuße hinbekommen.
In anderen Bereichen ändert man
sein Verhalten, indem man zum
Beispiel mehr Fahrrad fährt oder
mehr vegetarisch isst. Beides ist
gut für die Gesundheit; und es
gibt äußerst leckere vegetarische
Gerichte. Das ist doch eher ein
Komfortgewinn.
Kultur Joker: In Ihrem Buch zeigen
Sie, dass viele Klimaschutzmaßnahmen
auch finanziell vorteilhaft
sind. Ist den Menschen
der eigene Geldbeutel näher als
das Klima?
Grießhammer: Zumindest reden
sich viele mit dem Argument
heraus, dass sie sich Umwelt-
oder Klimaschutz finanziell
gar nicht leisten können. Das
ist kompletter Unsinn. Wenn
man Strom- oder Heizenergie
spart, ein kleines Auto fährt
oder gar Carsharing nutzt, spart
man sehr viel Geld. Davon kann
man problemlos auch noch den
Mehrpreis von Biolebensmitteln
zahlen. Das Erstaunliche ist vielmehr,
dass die meisten Haushalte
die hohen Einsparungspotentiale
gar nicht nutzen. Zwei Drittel
von befragten Haushalten
konnten weder ihre ungefähren
Stromkosten noch ihren Stromverbrauch
angeben.
Kultur Joker: Aber wo registriert
man dann die höheren Kosten?
Grießhammer: Meistens nur
in der Gesamtsumme. Das Geld
wird irgendwie knapp, und dann
lästert man beispielsweise über
höhere Benzin- oder Strompreise.
Es ist aber tatsächlich
ein Problem, dass man bei einer
Reihe von Klimaschutzmaßnahmen
keine direkte Rückmeldung
bekommt. Wenn Sie ein neues
Gerät kaufen, schlägt sich das
erst in den nächsten Jahren in
der Stromrechnung nieder. Oder
man spart 15% Heizenergie und
es folgt ausgerechnet ein kälterer
Winter und Sie verbrauchen
mehr Heizenergie. Eine direkte
Rückmeldung bekommt man dagegen
beim Betanken eines Autos,
da rattern die Euro-Beträge
richtig hoch.
Kultur Joker: Wie ließen sich
denn solche Rückmeldungen bei
Klimaschutzmaßnahmen einbauen?
Grießhammer: Wenn die Bundesregierung
die CO2-Bepreisung
wie in anderen Ländern auf
100 Euro statt 25 Euro gesetzt
hätte, würde man beim Kauf von
Produkten und Dienstleistungen
eine direkte Rückmeldung bekommen.
Und wenn das Fliegen
nicht so gnadenlos subventioniert
wäre, würde man innerdeutsch
nicht fliegen und sich
jede Ferienreise gut überlegen.
Im Haushalt selbst kann man natürlich
den Strom- und Gasverbrauch
selbst ablesen und beim
Auto die gefahrenen Kilometer
und den Durchschnittsverbrauch.
Beim Fahrradfahren merkt man
schnell, wieviel Benzingeld man
spart, indem man das Auto stehen
lässt.
Kultur Joker: Und wie sieht es
mit Ihrer Lebensweise aus?
Grießhammer: Meine Devise
war schon immer, nur Maßnahmen
zu empfehlen, die ich auch
selbst einhalte. Um es konkret
zu machen: Wir haben zu zweit
eine sehr kleine Wohnung mit
67 qm.Wir haben kein Auto,
nutzen Carsharing, aber radeln
meistens. Unser Stromverbrauch
liegt bei 900 KWh (der eines
vergleichbaren Zwei-Personen-
Durchschnittshaushalts liegt bei
3.500 KWh). Und wir essen wenig
Fleisch. Innerdeutsch oder
auf kurzen Strecken fliege ich
überhaupt nicht. Meine Schwägerin
mit Familie wohnt aber in
Kalifornien, da sind wir schon
hingeflogen. Von daher ist meine
Lebensweise also nicht zu hundert
Prozent „Öko“, aber wenn
sich alle so verhalten würden wie
ich, wären die CO2-Emissionen
nur halb so hoch.
Kultur Joker: Aber wie ist es,
wenn die Radwege gefährlich
sind oder man auf dem Land
wohnt, oder wenn die Bahnfahrt
nach Berlin teurer ist als der
Flug?
Grießhammer: Nicht so leicht.
Gerade deshalb lege ich im Buch
den Schwerpunkt auf Politik und
passende Rahmenbedingungen.
Der öffentliche Nahverkehr
muss besser und billiger werden
und auch die Region besser einbinden.
Die Radwege müssen
ausgebaut werden, breiter und
sicherer werden – deshalb unterstütze
ich auch den Freiburger
Fuß- und Radentscheid. Und die
hohen Subventionen beim Fliegen
müssen gekappt werden. Es
ist ja leider so, dass beim Fliegen
die Kerosinsteuer bzw. Mineralölsteuer,
nicht bezahlt werden
muss, bei internationalen Flügen
auch die Mehrwertsteuer
nicht. Jeder Bahnreisende, jeder
Autofahrer, bezahlt das, nur der
Flugpassagier nicht. Deshalb ist
Fliegen auch so billig, deshalb
sind innerdeutsche Flüge häufig
günstiger als die Bahnfahrt.
Würde das ordentlich besteuert,
so sähe das komplett anders aus.
Dann würde man nicht übers
Wochenende mal schnell nach
Barcelona fliegen, weil das einfach
zu teuer wäre.
Ein anderes Beispiel ist das
Dienstwagenprivileg, durch das
ein Arbeitgeber seinen Angestellten
sehr kostengünstig ein
Auto zur Verfügung stellen kann
und dafür minimal Steuern zahlt.
Zum einen bevorzugt das Dienstwagenprivileg
also diejenigen,
die sowieso mehr Geld haben
(denn die anderen bekommen in
der Regel keinen Dienstwagen).
Zum anderen dominiert es den
Automobilmarkt, denn schließlich
würden sonst längst nicht
so viele große Autos gebaut und
verkauft. Also wie ich im Buch
schon gesagt habe: Man muss
Verhalten und Verhältnisse ändern.
Das bedingt sich gegenseitig.
Ohne das eine wird es das
andere nicht geben.
Kultur Joker: Aufklärung ist
wohl das einzige Mittel, in den
Köpfen etwas zu bewegen. Dafür
bietet Ihr Buch eine tolle Grundlage,
eine Art „Gebrauchsanleitung“
für alle, sind die Zusammenhänge
unseres Ökosystems
und des Klimawandels doch sehr
komplex. Aber nun heißt es Leute
dazu zu bewegen, das Buch auch
zur Hand zu nehmen. Die aber
haben in der Regel wenig Lust,
sich nach Feierabend noch mit
so komplexen Zusammenhängen
auseinanderzusetzen. Welche
Wege gibt es noch die Leserschaft
zu erreichen?
Grießhammer: Das Lesen von
Umweltbüchern hat leider stark
nachgelassen, gerade bei den
jungen Leuten. Deshalb haben
wir uns überlegt, 20 Klimaschutzvideos
zu machen, die
von Moritz Bross mit den beiden
Darstellern Anna Nell und
Simon Sumbert auf der Grundlage
des Buches „#klimaretten“
produziert und von der Freiburger
Bürgerstiftung finanziert
wurden. Behandelt werden alle
Themen in Verbindung mit Klimaschutz
nach den 17 Umweltzielen
der UN, die in der Agenda
2013 verabschiedet wurden. Die
Clips dauern immer zwischen
einer und zwei Minuten und bieten
sehr schnell einen Einblick
auf ein Thema. Verbreitet werden
die Low-Cost-Videos hauptsächlich
in sozialen Medien wie
YouTube und Instagram. Dazu
gibt es noch Verweise auf eine
Website, wo man genaue Hintergrundinfos
zum Thema findet.
Das ist eine Art gestufte Herangehensweise,
mit der man sicher
viel mehr Leute erreicht als mit
dem Buch. Die Videos wurden
schon in den ersten drei Wochen
10.000-20.000 Mal angeschaut,
das Buch hat sich nach einem
Dreivierteljahr etwa 2500 Mal
verkauft. Je mehr Videos veröffentlicht
werden, desto mehr
pushen sie sich auch gegenseitig.
Kultur Joker: Sie schreiben in
Ihrem Buch, Sie „schwanken
zwischen Zuversicht und Frust“.
Dass Klimaretten nun mal auch
bedeutet, uns selbst zu retten, ist
offenbar immer noch nicht überall
angekommen?
Grießhammer: Es ist tatsächlich
so, dass die Klimaerhitzung
auf die nächsten Jahrzehnte und
erst recht darüber hinaus viel
bedrohlicher ist als alles, was es
je zuvor an Umweltbedrohung
gab. Auf der anderen Seite sind
viele Maßnahmen schon eingeleitet,
die Erneuerbaren hatten
im ersten Halbjahr 2020 schon
einen Anteil von 50% an der
Stromproduktion und auch bei
der Mobilität und Ernährung
beginnt die Transformation. Ich
glaube nicht, dass das 1,5-Grad-
Limit noch eingehalten werden
kann. Aber mit starken Klimaschutzmaßnahmen
kann die
Klimaerhitzung noch erheblich
abgeschwächt werden. Mit jeder
0,1-Grad-Erhitzung, die noch
verhindert wird, können wir
vieles retten.
Kultur Joker: Aber reversibel ist
der Klimawandel nicht?
Grießhammer: Man wird es
vielleicht in 100 Jahren oder später
schaffen, tatsächlich wieder
auf die alten CO2-Werte zurückzukommen,
aber ohne starken
Klimaschutz sind die Gletscher
weg, die Meere gestiegen, viele
Wälder gestorben, die Permafrostböden
aufgetaut. Mit hohem
Engagement können wird diese
Kipppunkte hoffentlich noch
verhindern. Denn diese wirken
wie Multiplikatoren, deren Kettenreaktion
man gar nicht absehen
kann.
Kultur Joker: Es lohnt sich also
zu kämpfen?
Grießhammer: Auf jeden Fall.
Und klar ist: Unsere Enkel werden
uns sonst sicher fragen, warum
habt ihr nichts gegen die
Klimaerhitzung gemacht?
Kultur Joker: Herr Grießhammer,
wir danken Ihnen für das
Gespräch und wünschen Ihnen
weiterhin viel Erfolg!
Rainer Grießhammer: #klimaretten.
Jetzt Politik und Leben
ändern. Lambertus Verlag, Freiburg
i.B., 20202, 19,90 Euro.
Klimaschutzvideos: www.
freiburger-buergerstiftung.
de/2020/07/21/klimaschutzvideos/
oder www.youtube.com/
channel/UC79qgXPQVE9EohEFpKAEmxw/videos
wiehnachtlich KULTUR JOKER 21
Weihnachtlicher Zauber und magische Momente
Basler Weihnacht vom 26. November bis 23. Dezember 2020
Das Herzstück der Basler
Weihnacht, die in diesem Jahr
vom 26. November bis 23.
Dezember stattfinden wird,
bildet der Weihnachtsmarkt
auf dem Barfüsser- und dem
Münsterplatz. In dem Labyrinth
aus rustikalen, kreativ
dekorierten Holzchalets erstrahlen
die Lichterketten
in festlichem Glanz. Dieses
Jahr sind es rund 80 Händler
und Kunsthandwerker
aus der ganzen Schweiz, die
ihre schönsten Waren anpreisen.
Von regionaler Feinkost
bis zu Schmuckstücken und
Spielwaren – da ist für jedes
Alter etwas dabei. Nicht nur
für viele Einheimische ist der
Weihnachtsmarkt deshalb der
beste Ort, um Weihnachtsgeschenke
für ihre Liebsten zu
besorgen.
Ein Highlight der Basler
Weihnacht ist dieses Jahr das
Riesenrad, welches anlässlich
des 550-Jahre-Jubiläums der
Basler Herbstmesse bis Ende
des Jahres auf dem Münsterplatz
steht. Da heißt es einsteigen
und den fantastischen
Blick über die funkelnde
Weihnachtsstadt genießen.
Weihnachtsstimmung pur
in zauberhafter Atmosphäre
herrscht wieder im Innenhof
des Rathauses. Allein
die prachtvoll geschmückte
Tanne bringt Kinder- und Erwachsenenaugen
zum Leuchten
und Staunen. Daneben
liegt traditionsgemäß wieder
das Basler Wunschbuch aus –
hier ist der perfekte Ort, um
einen Moment innezuhalten
und die persönlichen Weihnachtswünsche
ins Buch zu
schreiben. Ob Jung, ob Alt,
jede*r ist herzlich eingeladen.
Nicht nur aber besonders
während der Weihnachtszeit
verführt Basel mit einem
reichen kulturellen Angebot.
Passend zur Jahreszeit
präsentieren verschiedene
Museen Ausstellungen, die
Kirchen bieten festliche
Konzerte und im Theater
Basel öffnet sich jeden Tag
ein neues Türchen des literarisch-musikalischen
Adventskalenders.
Ein Besuch
lohnt sich!
Basler Weihnacht, 26.11.-
23.12.2020, tägl. 11-20.30
Uhr. Weitere Infos: www.
baslerweihnacht.ch.
Weihnachtsmarkt auf dem Barfüsserplatz
Foto: Andreas Gerth
Weihnachtsmarkt
Münsterplatz und Barfüsserplatz
Täglich 11 bis 20.30 Uhr
26. November –
23. Dezember 2020
baslerweihnacht.ch
#xmasinbasel
XMAS-PACKAGE
Zu jeder Hotelbuchung
einen Einkaufsgutschein im
Wert von CHF 50 geschenkt.
22 KULTUR JOKER interview
Lektüre für prickelnde Momente und gegen Einsamkeit
Die Buchmesse hat dieses
Jahr weitgehend digital stattgefunden,
was uns glücklicherweise
nicht am Lesen von
Büchen hindert, etwa denen
von Olga Tokarczuk; für ihre
„erzählerische Vorstellungskraft“
wurde ihr der Nobelpreis
für Literatur zuerkannt.
Beeindruckt hat die Jury u.a.
ihr Text „Unrast“, der sich mit
dem Reisen und Nomadentum
des modernen Menschen
befasst, und das „Dazwischen“
sowie den „namenlosen
Ort“ als Metapher für
unsere Welt begreift. Tokarczuks
Vorlesungen zur Preisverleihung,
veröffentlicht in
in dem sanftmütig schlichten
Buch „Die verlorene Seele“.
Wie sehr Übersetzer auch
dazu beitragen, unseren
Wortschatz aufzufrischen,
das zeigt die witzige Neuübertragung
des französischen
Klassikers „Zazie dans le
Philosophische Gedankensplitter,
meist Aphorismen
genannt, haben Tradition, von
Lichtenberg über Schopenhauer
bis Franz Kafka. Letzterer
hat einst zwei apodiktische
Sätze formuliert, die
es in sich haben: „Du bist die
Aufgabe. Kein Schüler weit
und breit”. Unter diesem Titel
hat der Experte Reiner Stach
die erste kommentierte Ausgabe
von Franz Kafkas Aphorismen
ediert, deren Lektüre
zum Innehalten bringt, wenn
es etwa heißt: „Alle menschlichen
Fehler sind Ungeduld,
ein vorzeitiges Abbrechen
(…)“.
dem Band „Der liebevolle
Erzähler“, enthalten u.a. den
eindrücklichen Essay „Wie
Übersetzer die Welt retten“.
Hier entfaltet sie im historischen
Rückblick, wodurch
der intellektuelle Reichtum
der Antike vor barbarischen
Angriffen bewahrt wurde und
was die Zivilisation der arabischen
Abbasiden-Dynastie
sowie der Übersetzerschule
von Toledo zu verdanken hat.
Übersetzer verbinden Menschen
durch „Sprachen, aber
auch über Sprachgrenzen
hinweg“. Tokarczuk ist stets
Gesellschaftskritikerin, sogar
métro“ von Raymond Queneau
(1903–1975) durch Frank
Heibert. In diesem geht es um
die 13-jährige Göre Zazie, die
mit ihrer Mutter, die in Paris
einen Liebhaber treffen will,
in die französische Hauptstadt
kommt und ihrem Onkel
Gabriel übergeben wird.
Dieser erweist sich nicht,
wie behauptet, als Nachtwächter
von Beruf; vielmehr
tritt er in einem Kabarett als
„danseuse de charme“ auf,
ist aber verheiratet. Das entfacht
die Neugierde von Zazie,
die ihren Onkel piesackt,
um herausbekommen, ob er
„hormosessuel“ ist, ohne zu
wissen, wovon sie spricht. Da
Zazie unbedingt Metro fahren
will, doch diese bestreikt
wird, gerät sie definitiv
zur Nervensäge, was voller
Sprachspiele erzählt wird.
Barleben-Handspielpuppen
79098 Freiburg, Fischerau 24,
Mo-Sa 10:00-18:00
Katharina Hacker, bekannt
durch ihren Roman „Die Habenichtse“,
legt mit dem kleinen
Buch „Darf ich dir das
Sie anbieten?“ eine Reihe minimalistischer
Sentenzen vor,
„Minutenessays“ genannt,
die allesamt der Anfang einer
Geschichte sein könnten. Wie
ein Notizheft versammelt es
feine, kluge Beobachtungen
und Gedanken zu Freundschaft,
Kindern, Wohlwollen,
Streit, Phantasie u.a. Hier
werden Sachverhalte, die eine
nachdenkliche Strecke durchlaufen
haben, in knappen Sätzen
schwerelos verdichtet, sodass
blitzartig eine neue Perspektive
entsteht, ein Blick in
ungeahnte Fernen – und Platz
für eigene Gedanken.
Peter Handke hat sein
Schaffen einmal in die Worte
gefasst „Wer sagt denn, dass
die Welt schon entdeckt ist?“
Mit dieser Überschrift sind
fünf seiner wichtigen Prosawerke
neu ediert worden,
darunter „Die Angst des
Tormanns beim Elfmeter“,
„Wunschloses Unglück“ und
„Versuch über den geglückten
Tag“. Handke befasst sich
seit den 1960er Jahren mit der
Wahrnehmung von Alltäglichem
und Randständigem,
wie u.a. seine Journale belegen.
Unverkennbar ist die
Poetik dieses Schreibens,
doch liegt jedem seiner rund
70 Werke ein eigenes literarisches
Verfahren zugrunde,
was sich zuletzt in „Das zweite
Schwert“ zeigt.
Wie Christa Wolf die Zeit
von 1989/90 reflektiert hat,
lässt sich durch den Band
„Umbrüche und Wendezeiten“
erfahren, er enthält
Interviews, Reden und Essays,
die Hoffnungen und Niederlagen
in den letzten Jahren
der DDR bezeugen. Im Zuge
der Wende war Christa Wolf
kurzzeitig auf der politischen
Bühne präsent, musste aber
bald kapitulieren. Doch es gab
noch glückliche Momente, so
die Vortragsreihe „Nachdenken
über Deutschland“, wo
sie mit Walter Jens, Hans Mayer,
Lew Kopelew u.a. über
die Zukunft einer möglichen
Einheit nachdachte.
Als Meister der Verknappung
erweist sich Hans Magnus
Enzensberger mit seinem
Gedichtband „Wirrwarr“,
dem hintersinnige Bilder von
Jan Peter Tripp eine zusätzliche
Dimension verschaffen.
Es ist ein Vergnügen, ihm auf
seiner stets mit ironischem
Abstand vollbrachten Tour
durch den „Wirrwarr“ des
Lebens zu folgen und bei den
StaatsweinguT
freiburg
Weine der
Spitzenklasse
Merzhauser Str. 119, 79100 Freiburg
Mo. – Fr. 10.00 – 19.00 Uhr
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Literatur KULTUR JOKER 27
Buchtipps nicht nur für lange Abende
skurrilen visuellen Zutaten
zu verweilen. Einspruch vergebens,
Sprache und Bild, abgeklärt,
hart und tröstlich zugleich,
treffen ins Schwarze.
Mitten hinein in aufregende
Lebenskämpfe gerät man
hingegen in den „Malinois“
betitelten Prosastücken des
Dramatikers Lukas Bärfuss,
der hier der Liebe folgt, vorwiegend
in ihrer Auswirkung
auf Männer, die irrational
und blind alltäglich am Abgrund
zu schrammen scheinen.
Seitenhiebe gegen den
Literaturbetrieb geben dem
Text zusätzlich Pfiff.
Das Tolle an all diesen Büchern
ist: sie versetzen den
Leser in einen prickelnden
Zustand, lassen ihn aber in
Ruhe, wobei er dennoch nicht
einsam ist – so kann ich sie
nur empfehlen.
● Olga Tokarczuk. Der
Liebevolle Erzähler. Vorlesungen.
+ Die verlorene Seele.
Kampa Verlag 2019
● Raymond Queneau. Zazie
in der Metro. Aus dem
Frz. von Frank Heibert.
Suhrkamp 2019
● Katharina Hacker. Darf
ich dir das Sie anbieten? Minutenessays.
Berenberg 2019
● Franz Kafka. „Du bist
die Aufgabe“. Aphorismen.
Nachwort Reiner Stach.
Wallstein 2019
● Christa Wolf. Umbrüche
und Wendezeiten. Thomas
Grimm (Hg.). Suhrkamp
2019
● Peter Handke. Wer sagt
denn, dass die Welt schon
entdeckt ist? Suhrkamp 2019
● Lukas Bärfuss. Malinois.
Erzählungen. Wallstein 2019
● Hans Magnus Enzensberger.
Wirrwarr. Gedichte.
Gestaltet von Justine Landat
mit Bildern von Jan Peter
Tripp. Suhrkamp 2020
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Warum denn in die Ferne schweifen…
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Winterfestival im Kurhaus Bad Krozingen
Zum Auftakt des diesjährigen
Winterfestivals im Kurhaus
Bad Krozingen lädt das
Franz Lehár Ensemble am 25.
Dezember, 15.30 Uhr zu einem
Kurkonzert im Kurhaus ein. In
der Spielbesetzung Quartett
und teilweise als Duo wird das
Ensemble bis zum 27. Januar
2021 regelmäßig im Kurhaus
zu hören sein. Das Repertoire
fasziniert mit klassischen Salonstücken
über den Wiener
Walzer bis hin zu beliebten
Film- und Operettenmelodien.
Bei der Music Factory Night
am 26. Dezember, 19.30 Uhr
interpretieren vier Künstler
das Thema Weihnachten auf
ihre ganz eigene Art. Poetische
Texte rund um Weihnachten
werden von Musik umrahmt.
„Zauberhafte Wintersterne“
bringt am 27. Dezember, 14
Uhr und 18 Uhr mit Schlagerstar
Patrick Lindner und
Anna-Carina Woitschack den
Weihnachtszauber nach Bad
Krozingen. Der Grand Prix
Sieger Geri der Klostertaler
bringt seine Traditionen aus
dem Alpenland mit und rundet
das Konzert ab.
Die Black-Forest-Jazz-Band
präsentiert am 7. Januar, 16
Uhr ein umfangreiches Programm.
Die Band spielt in der
Besetzung Tenorsaxophon/
Klarinette, Piano, Bass und
Schlagzeug ihr breitgefächertes
Repertoire zwischen Swing,
Mainstream und gemäßigt
modernen Jazzstilen.
Am 15. Januar ,15.30 Uhr begeistert
das Franz Lehár Quartett
beim Wiener Neujahrskonzert
mit einem heiteren und
zugleich besinnlichen Programm
aus dem reichen Repertoire
der Strauß-Dynastie
und deren Zeitgenossen. Diese
unbeschwerte Musik schenkt
Freude und Optimismus für ein
gutes, neues Jahr 2021.
Für die Music Factory Night
am 17. Januar, 19.30 Uhr hat
der Dixiland Trompeter und
Entertainer Helmut Dold alias
„De Häme“ eine All-Star-Band
zusammengestellt. Jeder einzelne
Musiker ist exzellent und
erfahren.
Zum Abschluss des Winterfestivals
lädt das Landespolizeiorchester
Baden-Württemberg
unter der Leitung ihres
Chefdirigenten Prof. Stefan R.
Halder am 5. Februar, 19 Uhr
zu einem Konzert im Kurhaus
ein und nimmt sein Publikum
mit auf eine Reise durch die
Welt der bekannten und weniger
bekannten Melodien.
Weitere Infos: www.vita-classica.de
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Vier Generationen und knapp 100 Jahre Forschung
Das Familienunternehmen Duxiana bietet einzigartigen Schlaf- und Alltagskomfort
Das Sofa „Alicia“ mit individuellen Gestaltungsmöglichkeiten
Das Jahr 2020 und die Geschehnisse
der vergangenen
Monate haben den Blickwinkel
auf unsere eigenen vier
Wände verändert. Komfort
und Premium-Qualität im
eigenen Heim können unsere
Lebens- und Alltagsqualität
maßgeblich verbessern;
besonders dann, wenn wir
aus gegebenem Anlass mehr
Zeit Zuhause verbringen. Das
schwedische Familienunternehmen
Duxiana,
mit Sitz in Stuttgart,
verbindet bei seinen
Möbeln seit fast 100
Jahren einen hohen
Qualitätsanspruch
mit einem zeitlos eleganten
Design.
Unsere Wirbelsäule
beherbergt mehr als
120 Muskeln, 100 Gelenke
und 220 Bänder
und ist damit Zentrum
für einen gesunden
und schmerzfreien
Körper. Rückenprobleme,
die bereits als
Volkskrankheit betitelt
werden, können
sich im Wesentlichen
negativ auf unsere
Lebensqualität auswirken.
Duxiana bietet
eine Vielzahl an
einzigartigen Bettensystemen,
die genau
dort ansetzen, wo
andere an Qualität
und Präzision einsparen.
Die sogenannten
Dux-Betten sind speziell
dafür konstruiert worden,
den Druck auf die Wirbelsäule
zu verringern. So
kann es dem Körper gelingen,
einen Zustand der vollkommenen
Entspannung zu erlangen
und damit auch einen
hochwertigeren Tiefschlaf zu
erreichen. Eine längere Tiefschlafphase
lässt uns nicht nur
ausgeruhter erwachen, sondern
kann in Kombination mit
dem patentierten Pascal Kassettensystem
Rückenschmerzen
nachweislich lindern.
Doch die Produkte des internationalen
Unternehmens
können nicht nur mit Qualität
und kontinuierlicher Weiterentwicklung
durch Forschung
überzeugen. Das Familienunternehmen
in der vierten Generation
legt zudem großen
Wert auf eine nachhaltige und
faire Produktion. Gewährleistet
wird dieser hohe Produktionsstandart
unter anderem
durch Gütesiegel wie OEKO-
TEX und TÜV-Rheinland.
Zeitlos und elegant: Die
Möbelkollektion
Stilvolle Designklassiker
beherrbergt die Möbelkollektion
von Duxiana. Ein außerordentliches
Gespür für die
Symbiose aus Design, Funktionalität
und Qualität beweist
der schwedische Hersteller
Foto: Duxiana
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nicht nur mit seinen Betten.
Das Sofa „Alicia“ wird als
variables Modulsystem angeboten,
das es den Kund*innen
ermöglicht, die eigenen
Wünsche durch individuelle
Gestaltungsmöglichkeiten
umzusetzen. Vom eleganten
Zweisitzer bis hin zur familiengerechten
Sofalandschaft
bietet „Alicia“ viel Freiraum
zum kreativen Zusammensetzen.
Herzstück der luxuriösen
Couch ist das Federkernsystem,
welches
bequemes Sitzen und
Liegen garantiert.
Diverse Textilien,
Beinfarben und Ablagemöglichkeiten
aus Holz oder Marmor
machen Träume
sprichwörtlich wahr.
Wie viel mehr Erholung
und Qualität
die Produkte von Duxiana
tatsächlich in
den Alltag bringen,
kann man bei einem
Probeliegen und -sitzen
in der Freiburger
Filiale am Friedrichring
erfahren. In den
Ausstellungsräumen
besteht weiterhin die
Möglichkeit, das einzigartige
Bettensystem
auszuprobieren
und neuen Schlafund
Alltagskomfort
direkt mit nach Hause
zu nehmen.
Weitere Infos:
www.duxiana.de
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Das Kleiderforum zieht nach Opfingen
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Fast 22 Jahre ist es her, dass Stefanie Blüm mit ihrer
Mutter Ellen in der Emmendinger Straße in Brühl-Beurbarung
ihr Fachgeschäft für Stoffe, Kurzwaren, tragbare
aber besondere Kleidung und Schnittmuster eröffneten.
Von Anfang an gab es daneben gut besuchte und beliebte
Nähtreffs und -kurse. Zwei Jahre später fand der Umzug
in die Schwarzwaldstraße 1 in der Oberwiehre statt. Hier
erweiterte das Fachgeschäft sein Angebot durch eigene
Schnittmuster, die unter www.schnittquelle.de bestellt
werden können.
2021 steht nun der nächste Umzug an. Ab Februar 2021
wird das Kleiderforum im neuen Atelierladen in Opfingen
Unterdorf 7 zu finden sein. Zukünftig sollen auch im
Atelier in Opfingen spezielle Events, wie Nähtreffs und
Nähkurse stattfinden.
Parallel dazu wird das Onlinegeschäft intensiviert.
Die bekannte Webadresse www.kleiderforum.de bietet
Schnitte von schnittquelle, Stoffe, Verschlüsse wie
Schließen, Haken, Fibeln, Nadeln, Knöpfe und Knebel,
Bänder & Borten oder komplette Nähpakete zum sofort
losnähen an. Auf Wunsch können auch Stoffproben verschickt
werden.
Da ein Umzug auch immer „aufräumen“ bedeutet,
findet vom 10.11-6.12. ein radikaler Ausverkauf
von Sommer- und Winterstoffen, Borten,
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50-70% Rabatt in der Schwarzwaldstraße statt.
Professionell erstellte Schnittmuster wird es wie gehabt
an jedem ersten eines Monats geben. Darunter sind
Schnitte für Anfänger und Profis zu finden, von klassisch-elegant
bis sportlich – immer alltagstauglich und
zum Wohlfühlen.
Tipps und Tricks fürs Nähen, Nähanleitungen, Schnittinterpretationen,
News und Angebote findet man unter
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Vom 10.11. – 6.12. muss alles raus – wir ziehen um!
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ab Februar 2021 in Opfingen, Unterdorf 7
Nachhaltig KULTUR JOKER 25
Jeden Tag 20.000 Autos
Das Projekt „Blühende Industriegebiete“ offenbart Schwächen im Industriegebiet Freiburg Nord
Obwohl Freiburg in Sachen Auto
deutschlandweit einmalig gut dasteht
und bei der Verteilung des Verkehrsaufkommens,
dem sogenannten
„Modal Split“, nur einen Anteil von
21 Prozent Autoverkehr hat, sieht es
im Industriegebiet Freiburg Nord
vollkommen anders aus. 15.000
Menschen arbeiten dort, 80 Prozent
kommen mit dem Auto. Inklusive
Liefer- und Einkaufsverkehr fahren
täglich 20.000 Kraftfahrzeuge. Das
Podiumsgespräch „Transformation
vom Industriegebiet zum Green Industry
Park“, das die Freiburger Innovation
Academy zum Abschluss
ihres Projekts „BIG: Blühende Industriegebiete“
am 25. September
veranstaltete, offenbarte die Problematik:
Es fehlt an vernünftigen Alternativen.
Die Linie 4 beispielsweise endet
derzeit an der Messe. Die Weiterführung
über das neue FWI-Gelände mit
Ringschluss in Gundelfingen würde
Pendlern aus dem Norden den Umstieg
auf den öffentlichen Verkehr
deutlich erleichtern. Heute müssen
sie bis zum Hauptbahnhof fahren,
um dann mit der Straßenbahn zurück
ins Industriegebiet zu kommen. Der
Verkehr ist dabei nicht nur ein zentraler
Klimafaktor, er beansprucht
auch immense Flächen: Rund 56
Hektar sind im Industriegebiet bereits
in Parkplätze verwandelt worden.
Davon abgesehen offenbarte das
Langzeitprojekt die große Bereitschaft
der Unternehmen, etwas für
den Erhalt der Biodiversität zu tun.
Seit Sommer 2018 hat die Innovation
Academy mit 58 Auszubildenden
von der Abfallwirtschaft und Stadtreinigung
Freiburg, dem Energieversorger
badenova, der Freiburg
Wirtschaft Touristik und Messe
GmbH und dem Autozulieferer
TDK-Micronas nach Möglichkeiten
gesucht, auf dem jeweiligen Firmen-
Exkursion zur Badenova
gelände die Artenvielfalt zu verbessern.
Die einen haben anstelle einer
Bambusmonokultur Blütenstauden
und heimische Sträucher gepflanzt,
andere haben mit Hochbeeten Urban
Gardening auf dem Betriebsgelände
verwirklicht, wieder andere den
englischen Rasen in eine blühende
Wiese verwandelt.
So erfreulich diese Ergebnisse
sind, die Abschlussveranstaltung hat
gezeigt, dass Freiburg bei zentralen
Fragen erst am Anfang steht. Weitere
Infos: www. bluehende-industriegebiete.de
Horst Hamm
Flächenverbrauch und Autoverkehr möglichst reduzieren
Jan Otto zur Verkehrsproblematik im Industriegebiet Nord
Kultur Joker: Herr Otto, ins
Industriegebiet Freiburg-Nord
fahren täglich 20.000 Autos. Wie
lässt sich die Situation verbessern?
Otto: Zunächst müssen wir die
Frage klären, warum die Menschen
mit dem Auto kommen.
Fehlt die ÖPNV-Anbindung?
Oder fahren gerade dann keine
Busse und Bahnen, wenn Schichten
enden oder beginnen? Der
ÖPNV muss so gestaltet werden,
dass das passt.
Kultur Joker: Was halten Sie
von einer Weiterführung der
Stadtbahntrasse 4 mit Ringschluss
in Gundelfingen?
Otto: Es ist tatsächlich unattraktiv
mit dem ÖPNV aus
dem Norden ins Industriegebiet
Freiburg-Nord zu kommen. Ein
Ringschluss an sich ist sicherlich
sinnvoll, Freiburg hat aber wie
alle Kommunen nicht unendlich
viel Geld. Wir ertüchtigen deshalb
gerade den Radweg, damit
sich die Leute zutrauen, aufs Rad
umzusteigen. Und die Autofahrer
von außerhalb könnten zum
Park & Ride-Platz im Norden
von Zähringen fahren und von
dort die öffentlichen Angebote
nutzen.
Kultur Joker: Ein großes Problem
ist der Flächenverbrauch
durch ebenerdige Parkplätze
wie jetzt beim neuen SC-Stadion
in Sichtweite der Messe. Wäre da
nicht eine begrünte Hochgarage
für beide die bessere Lösung gewesen?
Otto: Vollkommen richtig! Die
Parkplätze beim Stadion werden
alle zwei Wochen für rund vier
Stunden gebraucht, mehr nicht.
Kultur Joker: Können Sie sich
zu ebenerdigem Parken eine Initiative
im Gemeinderat vorstellen?
Otto: Wir haben bereits Verschiedenes
versucht. Aber die
Bodenpreise im Industriegebiet
sind einfach zu niedrig, um den
Anreiz zu bieten, beim Parken
in die Höhe zu gehen. Wenn
man die Flächenversiegelung
in der Rechnung mit abgebildet
hätte, dann hätte sich diese Art
der Landschaftszerstörung ganz
schnell erledigt.
Kultur Joker: Herr Otto, wir
danken Ihnen für das Gespräch.
Jan Otto ist seit 2019 für
Bündnis 90/Die Grünen Mitglied
im Freiburger Stadtrat
Foto: promo
„Oft bedarf es nur eines leichten Anstoßes“
Alexander Bonde zum Ziel, Wirtschaft und Artenschutz unter einen Hut zu bekommen
Foto: promo
Kultur Joker: Herr Bonde, die
DBU hat das Projekt „Blühende
Industriegebiete“ gefördert. Was
ist dabei herausgekommen?
Bonde: Das Bildungsprojekt
hatte zum Ziel, junge Menschen
weiterzubilden und das Industriegebiet
Freiburg Nord naturnaher
zu gestalten. Beides ist sehr erfolgreich
gelungen! Besonders erfreulich
finde ich, wie interessiert
die Unternehmen an der Potenzialanalyse
und den Kartierungen
waren. Sie wissen jetzt, dass
Eidechsen, Brutvögel und Wildbienen
auf ihrem Gelände vorkommen
und wollen diese Arten
bei ihren zukünftigen Planungen
berücksichtigen. Damit wurde das
Projekt zum Modell für andere Industriegebiete.
Wie groß das Potenzial
allein in Baden-Württemberg
ist, lässt sich daran ermessen,
dass ein Prozent der Landesfläche
aus Industrie- und Gewerbegebieten
besteht. Das entspricht ungefähr
50.000 Fußballfeldern.
Kultur Joker: Wie teuer ist es
für Unternehmen, in dieser Richtung
aktiv zu werden?
Bonde: Das muss überhaupt
nicht teuer sein: Eine Blühwiese
anzulegen, war mit wenigen
hundert Euros umzusetzen.Einen
Außensitzplatz für eine Kantine
mit einer GreenCity Wall mit
tausenden Pflanzen zu erweitern,
ging dagegen in Richtung 200.000
Euro, wobei die Erweiterung früher
oder später ohnehin gekommen
wäre, aber eben nicht mit
einer derartigen Begrünung.
Kultur Joker: Müsste nicht jedes
Unternehmen Abstandsgrün
Alexander Bonde, seit 2018
Generalsekretär der Deutschen
Bundesstiftung Umwelt (DBU)
Foto: promo
in Blühstreifen verwandeln?
Bonde: Klimawandel und Artenrückgang
zwingen uns zu
einem grundlegenden gesellschaftlichen
Wandel, wobei sich
Klimaanpassungen und Artenschutz
gut vereinen lassen. Bäume
könnnen als Schattenspender und
zur Kühlung wichtig sein. Dachund
Fassadenbegrünung haben
ähnliche Effekte. All das dient
immer auch dem Artenschutz.
Kultur Joker: Herr Bonde, wir
danken Ihnen für das Gespräch.
Die Seiten NACHHALTIG werden unterstützt von:
Das WIR
schafft
Energie
26 KULTUR JOKER nachhaltig
Ein Schwung Halbund
Unwahrheiten
Irreführend – wie Lobbyisten mit Taschenspielertricks
Kopfkino erzeugen
„Eine Lüge ist bereits dreimal
um die Erde gelaufen,
bevor sich die Wahrheit die
Schuhe anzieht.“ Mark Twain
kannte zwar weder Lobby-Organisationen
im Allgemeinen,
noch die Internationale Atom-
Energie Agentur IAEA im
Besonderen, doch beschrieb
er mit seinem berühmten Satz
ziemlich genau das, was sich in
der letzten Oktoberwoche zutrug.
Inmitten von Klima- und
Corona-Krise fliegt der IAEA-
Chef diensteifrig um den Globus,
weil seiner Hochrisiko-
Zunft einerseits das Virus zu
schaffen macht. Andererseits
ist der Handlungsreisende mit
der skurrilen Mission unterwegs,
die Atomkraft als Klimaretter
zu promoten. Seine
aktuelle (Flug- ?) Reise führte
ihn von Wien nach Berlin. Er
hielt den Zeitpunkt für gut,
den Deutschen noch mal zu erklären,
dass diese - zusammen
mit 164 Nationen die ebenfalls
keine Atomkraft nutzen - einen
vermeintlichen Sonderweg gehen.
Bevor er am Montag Außenminister
Maas seine nukleozentrische
Weltsicht darlegen
durfte, gab er der Deutschen
Presseagentur DPA einen
Schwung Halb- und Unwahrheiten
mit, welche noch vor
ihm über die Landesgrenzen
kamen und sich in rasender
Geschwindigkeit im Blätterwald
ausbreiteten.
„Ohne Atomkraft sind Klimaziele
unerreichbar“ copypastete
der Deutschlandfunk
die Behauptung der Atom-
Lobbyisten noch am Sonntag
Abend.
„Absoluter Quatsch!“ ärgerte
sich Michael Sterner, Professor
für Energiespeicher und Energiesysteme
an der Technischen
Hochschule Regensburg. „Wir
haben regional, national und
global ausreichend erneuerbare
Energiequellen, die zudem
noch wesentlich günstiger und
sicherer sind als Atomenergie
und keinen Atommüll hinterlassen.“
Zahlreiche Studien
lassen diesen Schluss zu.
Als IAEA-Chef Grossi in
Berlin ankam, hatte eine Aussage
aus dem IAEA-dpa-Text
bereits die erste Erdumrundung
hinter sich, die aus der
Feder eines besonders gerissenen
Strategen stammt: „Es
sei eine empirische (= auf Erfahrung
beruhende) Tatsache,
dass ein Drittel der sauberen
Energie aus nuklearen Quellen
stamme“. Klingt beeindruckend,
ist aber falsch. Egal,
wie man es dreht.
Ein Faktencheck:
Der Anteil der Atomkraft
am weltweiten Strom-Bedarf
beträgt derzeit 10%, schon
das ist weit weg von den 33%,
die einem Drittel entsprechen.
Beim Primärenergie-Bedarf
liegt der atomare Anteil global
bei 4%; Neben dem Energieträger
Uran wird auch Kohle
und Öl betrachtet, es kommen
also noch die Energieträger
mit ins Spiel, die Fahrzeuge
antreiben oder Wärme liefern.
Noch mickriger sieht‘s bei der
Betrachtung der Endenergie
aus, diese Kenngröße berücksichtigt
zusätzlich noch die
Umwandlungsverluste. Von
der im Uran enthaltenen Energie
kommt nur ein Bruchteil
als elektrische Energie an
der Steckdose an, zwei Drittel
werden als Abwärme weggeworfen.
D.h. mit rund 1,4%
des weltweiten Endenergie-
Bedarfs ist die Atomkraft eine
echte Nischentechnologie, allerdings
mit einer bemerkenswert
starken Lobby.
Trickreich rechnen und
großzügig aufrunden
Wie um alles in der Welt
kommen denn nun die pfiffigen
Spindoktoren auf ihr „Drittel“?
Ein Drittel von was? Hier
liegt folgender Rechentrick
zugrunde: Man betrachtet die
4 % Primärenergie und fasst
sie mit 11% Erneuerbaren als
„saubere“ Energie zusammen.
Grad so als würde sich - sagen
wir mal - Harvey Weinstein
mit je einer jungen Schönheit
im Arm, und irgendwas von
„wir drei Hübschen“ schwadronierend,
Kameras und Publikum
anbiedern. Richtig, Erneuerbare
und Atomkraft sind
nicht „wir hübschen“. Rechnen
wir trotzdem kühl nach: 11%
Erneuerbare plus 4% Atomkraft
sind 15%. Ein Drittel von
„wir Hübschen“ wäre 5% und
nicht 4%. Der Lobbyist rundet
ebenso nonchalant wie großzügig,
fertig ist die Halb-Lüge.
„Halbwahrheit“ ist ein Wort,
das dieser gezielten Irreführung
schon nicht mehr gerecht
wird. Die Furcht darüber, dass
man sich mit wahrheitswidrige
Aussagen oder falschen
oder irreführenden Zahlen angreifbar
macht, scheint in der
IAEA keine Rolle zu spielen.
Ein Blick in die PR-Trickkiste
lässt erahnen, woher selbst
bei heftigsten Fehltritten eine
irritierende Siegesgewissheit
kommen könnte.
PR- und Nachrichten-
Agentur machen gemeinsame
Sache
Die PR-Agentur Scholz
&Friends, S&F, nach eigenen
Angaben eine der „meistausgezeichneten
Kreativ-Agenturen
in Europa“ hat mit der
DPA, „Deutschlands größter
Nachrichten Agentur mit
einem Korrespondentennetzwerk
in 80 Ländern“, eine
Kooperationspartnerschaft.
Das ist harter Tobak, S&F ist
in der Energieszene nicht unbekannt.
Bei Scholz & Friends
wurde die Initiative Neue Soziale
Marktwirtschaft INSM
erfunden und aus der Taufe
gehoben. Hierüber werden
Kampagnen gegen die Energiewende
gefahren. Das Partnerprojekt
von dpa und S&F,
„Scholz & Friends Publishing“
erklärt in einem Imagefilm:
“Wer seine Zielgruppen effizient
erreichen will, muss neue
Die Seiten NACHHALTIG werden unterstützt von:
AboOnline:
Foto: promo
Wege einschlagen.“ Wer von
Nachrichtenagenturen Qualitätsjournalismus
erwartet und
keine Unternehmensinhalte –
neudeutsch: „Corporate Content“
– dem läuft es bei dem
5-minütigen Promotions-Video
kalt den Rücken runter. Was
Zeitungsleser*innen für Nachrichten
halten, kann durchaus
die angebotene „Orchestrierung
Ihrer Publishing-Angebote
über alle Kanäle“ sein,
die „in verlässlicher DPA-Qualität“
und mit der „Kreativität
der PR-Agentur in Konzeption
und Gestaltung“ in Zeitungen
oder Nachrichtensendungen
aufgetischt werden.
Um es klar zu sagen: es
gibt keinen Beleg dafür, dass
im konkreten Fall der aufgeblasenen
Bedeutung der
Atomenergie das oben angesprochene
S&F/DPA-Partnerprojekt
dafür verantwortlich
ist, dass der Pro-atomare Spin
sich in rasender Geschwindigkeit
über dutzende Medien
verbreitet hat. Doch es ist
besorgniserregend, dass in
reichweitenstarken Medien
wie Deutschlandfunk, FAZ,
SZ, ZDF, Stern, Handelsblatt,
Wirtschaftswoche, Börse
Online, der Agentur Reuters
ebenso wie in zahlreichen Lokal-
und Regional-Zeitungen
das journalistische Zwei- oder
Mehr-Quellen-Prinzip keine
Bedeutung hat und stattdessen
ungeprüft die halbseidenen
und falschen Behauptungen
der Atomlobby-Organisation
IAEO verbreitet werden.
Eva Stegen
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Regionale Biospeisen für soziale Einrichtungen
Das Projekt RegioBioKüche der Regionalwert AG Freiburg
Die RegioBioKüche verarbeitet regionale Bioprodukte
Foto: promo
Im Juli dieses Jahres vergab
die Gemeinde Eichstetten am
Kaiserstuhl ein Baugrundstück
für das Projekt der RegioBio-
Küche an die Regionalwert
Immo. Das Hauptaugenmerk
der RegioBioKüche gilt der
Gemeinschaftsverpflegung
sozialer Einrichtungen, darunter
Schulen und Kindergärten.
Durch das Projekt soll die
Versorgung der sozialen Einrichtungen
mit regionalen Bio-
Speisen verbessert werden.
Die Großküche soll bereits im
Sommer 2022 in Betrieb genommen
werden. Wie alle bisherigen
Projekte der Regionalwert
AG Freiburg soll auch der
Erwerb des Grundstücks und
der Bau des Betriebsgebäudes
bürgerfinanziert werden. Um
dies zu ermöglichen, werden
unterschiedliche Beteiligungsmöglichkeiten
angeboten.
Bislang ist die regionale
Bio-Außer-Haus-Verpflegung
noch kein Standard im Großküchenbetrieb.
Nach Schätzungen
von Expert*innen soll
der aktuelle Bio-Anteil in der
Gemeinschaftsgastronomie bei
lediglich 1 Prozent liegen. Mit
dem Projekt RegioBioKüche
möchte es die Regionalwert
AG Freiburg Menschen jeden
Alters ermöglichen, sich ökologisch,
regional und somit gesund
ernähren zu können. Vor
allem die Verpflegung in Kitas,
Schulen, Pflegeheimen und
Betriebskantinen in der Stadt
Freiburg und dem gesamten
Umland soll verbessert werden,
qualitativ und ökologisch.
In Partnerschaft mit der
Stadt Freiburg soll das Vorhaben
gemeinsam mit den
regionalen Lieferant*innen,
Großhandelslogistiker*innen,
Einzelhändler*innen und Gemeinschaftsverpflegungseinrichtungen
umgesetzt werden.
Die regionalen Betriebe liefern
frische Lebensmittel, die
Betriebe der RegioBioKüche
verarbeiten, kochen und verteilen.
Als Mehrkomponentenküche
wird die RegioBioKüche
Speisen in unterschiedlichen
Verarbeitungsstufen anbieten.
Der Vorteil: größere Mengen
werden verarbeitet, die Auslastung
erhöht und die Kosten
pro Essen minimiert. Neben
hochwertigen Produkten und
Speisen für die Versorgung
sozialer Einrichtungen und
Unternehmen gewinnt die Region
weitere 25 dauerhafte Arbeitsplätze.
Für den Erwerb des Grundstücks
sowie den Bau der RegioBioKüche
werden von Seiten
der Regionalwert Immo, eine
Tochtergesellschaft der Regionalwert
AG Freiburg, Genussrechtsanteile
für Bürger*innen,
sowie Akteur*innen aller Art
in unterschiedlichen Größenordnungen
angeboten. Auch
Unternehmen und Kommunen
können sich darüber beteiligen.
Weitere Infos: www.regionalwert-ag.de/genussrechte
„Es geht darum, die Welle zu packen!“
Ingrid Wertheimer im Gespräch über die Chancen-Patenschaften bei der Freiburger Bürgerstiftung
Ingrid Wertheimer, Rechtsanwältin
und Mutter von drei
Kindern, ist seit 2016 bei der
Freiburger Bürgerstiftung,
wo sie federführend die
Chancen-Patenschaften verantwortet.
Friederike Zimmermann
sprach mit ihr.
Kultur Joker: Frau Wertheimer,
wann und wie hat es angefangen,
dass Sie sich so für die
Geflohenen engagierten.
Wertheimer: Ausgangspunkt
war, dass ich 2016 eine
Familie kennenlernte, die völlig
hilflos war. Ich habe mich ihrer
angenommen. Angesichts der
Herausgeber:
Art Media Verlagsgesellschaft mbH
Auerstr. 2 • 79108 Freiburg
Redaktionsleitung (V.i.S.d.P.):
Christel Jockers
Redaktion:
Cornelia Frenkel
Peter Frömmig
Annette Hoffmann
Marion Klötzer
Erich Krieger
Nike Luber
Fabian Lutz
Georg Rudiger
Claus Weissbarth
Friederike Zimmermann
u.a.
Terminredaktion:
Elisabeth Jockers
steigenden Flüchtlingszahlen
wuchs in mir der Wunsch, ein
Patenschaftsprojekt zu initiieren.
Zur selben Zeit wurde
ich von der Freiburger Bürgerstiftung
angefragt, unter der
Schirmherrschaft des Bundesministeriums
für Familie,
Senioren, Frauen und Jugend
(BFSFJ) „Menschen stärken
Menschen“ die Chancen-Patenschaften
für sie zu leiten.
Kultur Joker: Und wie muss
man sich so eine Patenschaft
vorstellen?
Wertheimer: Es werden
Freiwillige, die ehrenamtlich
Layout/Satz:
Art Media Verlag
Telefon: 0761 / 72072
E-mail: grafik@kulturjoker.de
redaktion@kulturjoker.de
Anzeigen/Telefon:
0761 / 72072
druck:
Rheinpfalz Verlag und Druckerei
GmbH & Co. KG, Ludwigshafen
Das Copyright für vom Verlag gestaltete
Anzeigen und Artikel liegt beim Verlag.
Nachdruck, auch nur auszugsweise, nur mit
schriftlicher Genehmigung des Verlages.
Für unverlangt eingesandte Manuskripte,
Fotos, Vorlagen und für Programmhinweise
kann keine Garantie übernommen werden,
sie sind aber herzlich willkommen.
eine Patenschaft übernehmen
wollen, und Geflüchtete sowie
Menschen mit einem schwierigen
Hintergrund zusammengebracht.
Wichtig ist mir dabei,
dass ich alle Beteiligten
persönlich kennen. Das Projekt
ist sehr offen, es gibt Tandems
aller Altersstufen und sie sind
inhaltlich sehr individuell ausgestaltet.
Erwerb der deutschen
Sprache, kultureller und gesellschaftlicher
Austausch sowie
die Freude an gemeinsam zu
verbringender Zeit sollten im
Vordergrund stehen.
Kultur Joker: Leistet das
Projekt auch Hilfe bei der Arbeitssuche?
Wertheimer: Das stand am
Anfang noch nicht so sehr im
Fokus, vielmehr die Unterstützung
bei Behördengängen.
Zunehmend spielt die Hilfeleistung
bei der Arbeitsplatzsuche,
bei der Bewältigung von
Konflikten am Arbeitsplatz
sowie bei der Wohnungssuche
eine große Rolle. Hierbei stehe
ich den Tandems als Ansprechpartnerin
zur Seite.
Kultur Joker: Was hat sich
durch Corona verändert?
Wertheimer: Auf der einen
Seite erkennen wir eine große
Bereitschaft von Leuten sich
einzubringen, vor allem von
Studierenden, die coronabedingt
die Universität hauptsächlich
online besuchen und
Ingrid Wertheimer
Foto: Britt Schilling
sich gerne ehrenamtlich zur
Verfügung stellen wollen. Auf
Geflohenen-Seite kam aber
gleich zu Anfang von Corona
der große Rückzug. Viele haben
sich abgeschottet, waren
von Angst geprägt und allenfalls
noch über WhatsApp erreichbar.
Zwischenzeitlich hat
sich wieder eine gewisse Normalität
eingestellt.
Kultur Joker: Wie laufen die
Patenschaften in dieser Krisenzeit?
Wertheimer: Ich wollte
den Fokus jetzt vor allem auf
Nachhilfe für Kinder legen,
was viele Studierende auch
anbieten. Das funktioniert im
Moment nicht so gut. Es gibt
aber unter den Geflüchteten
viele junge Frauen, die für
die Sprachprüfung um Unterstützung
bitten und auf diese
hinarbeiten. Wichtig ist mir
zu vermitteln, dass Sprache
und Bildung wichtige Faktoren
sind, um zu einer Berufstätigkeit
oder aus den Minijobs raus
in Vollzeitarbeitsverhältnisse
zu kommen.
Kultur Joker: Manches dürfte
zur Zeit auch nicht mehr
möglich sein…
Wertheimer: Als wir neulich
im Stadtgarten unser Sommer-
Patenschaftsfest veranstaltet
haben, konnte man sehr deutlich
erkennen, wie sich die
Leute gefreut haben, sich zu sehen.
Normalerweise laden wir
mehrmals im Jahr zu solchen
Festen ein, einmal haben wir
sogar eine Rallye zur Zähringer
Burg veranstaltet. Die Geflüchteten
lieben es sich einzubringen
und zusammen zu kochen,
das prägt viele Patenschaften.
Mit im Boot ist auch Karl-
Hans Jauss, der als Koordinator
der Flüchtlingsinitiative am
Schlierberg die Ehrenamtlichen
betreut, wir arbeiten sehr eng
zusammen.
Kultur Joker: Frau Wertheimer,
wir bedanken uns für das
Gespräch.
28 KULTUR JOKER VEGAN/Nachhaltig
Umdenken und Mitmachen
Bio-Speise-Frischöle
aus Saat, Kern und Nuss
sind aktive
Schutzengel
unserer Gesundheit
Schutzengel
sind
Geschenk-Botschafter,
die besonders gut zu
Weihnachten passen.
Gerne übernehmen wir
den Öl-Geschenk-Versand
mit Ihren
persönlichen Grüßen.
'Gesundheit wünschen'
gehört zum guten Ton –
Gesundheit schenken ist
wirksame Wertschätzung!
oleofactum – Öl & Wissen
Walter Bitzer
Hildastrasse 4
D-77654 Offenburg
Tel.: 0781/93 22 695
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Ehrbares Handwerk schützt Leben - auch das von Insekten und Vögeln!
Leckere vegane Gerichte im „Abendrot“
Die Partei „Mensch – Umwelt
– Tierschutz“ engagiert
sich in besonders starkem
Maße für unsere Mitlebewesen
und hat einen sehr informativen
Flyer zum Thema
„Neue Esskultur – ganz ohne
Tierleid“ herausgegeben.
Da heißt es: Ein gedeckter
Tisch ohne ein Stück Fleisch ist
für die meisten Menschen heute
noch undenkbar. Leid und Tod
von Abermillionen von Nutztieren
ist dabei in Kauf zu nehmen.
Die brutalen Methoden, wie wir
mit Enten, Gänsen, Hühnern,
Puten, Kaninchen, Schweinen,
Rindern, Kälbern und Lämmern
umgehen, sind erschreckend. So
werden nach einem Bericht des
„Stern“ alleine in deutschen
Schlachthöfen jährlich mindestens
150.000 Rinder bei vollem
Bewusstsein unter qualvoller
Todesangst und unendlichen
Schmerzen für einen „kurzen
Gaumenkitzel“ abgeschlachtet.
Unter der Überschrift „Umdenken
und Mitmachen“ bietet
die Partei reizvolle Alternativen
an. „Die Frage, was sollen wir
denn an Stelle des Bratens auf
den Tisch bringen, kann leicht
beantwortet werden, denn eine
Vielzahl köstlicher veganer und
vegetarischer Rezepte warten
nur darauf in Szene gesetzt zu
werden“. Vegane Vorschläge
und viele passende Infos können
unter der Mail sekretariat@
tierschutzpartei.de angefordert
werden. Vielleicht ist das nächste
festliche Menü für manch
einen ein Anstoß, sich für seine
Gesundheit und eine vernünft
ige E s sk u lt u r z u e ngag ie r e n .
Freie Bühne und grüne Küche
Am meisten fällt das neue
Restaurant „Abendrot“ in der
Passage Freiburger Hauptpost
zur Bertoldstraße in der wärmeren
Jahreszeit durch seine
Außenbewirtschaftung auf.
Es unterscheidet sich von den
vielen, dort angesiedelten gastronomischen
Betrieben durch
eine gediegene Ausstattung mit
bequemen Polstermöbeln, natürlich
in moderatem Corona-
Abstand, was die Gäste ganz
sicher zu schätzen wissen.
Was ist das Besondere im und
am „Abendrot“? Dort gibt es
nicht nur Essen und Trinken in
Frischequalität zu moderaten
Preisen, sondern auch eine große
Bühne mit mancherlei kulturellen
Veranstaltungen bei freiem
Eintritt. Jeden Mittwoch präsentiert
sich die „Open Stage“,
Foto: Kratz
nach Anmeldung offen für ganz
unterschiedliche Bands. Die
musikalischen Utensilien werden
vom Haus gestellt. Da gibt
es ein Klavier, E- und Western-
Gitarre, Bass und Chjon, Verstärker,
Boxen und Monitore. Jeden
Freitag gibt es Karaoke und
am Samstag Unicorn-Konzerte.
Jeden ersten Montag im Monat
eine Poetry-Slam-Show und jeweils
am ersten Donnerstag alle
zwei Monate ist die Bühne für
Comedy-Events reserviert.
Das „Abendrot“ bietet
Frischeküche von Fleisch und
Fisch über Vegetarisches und
Veganes. In dieser Serie interessiert
uns naturgemäß vorwiegend
die „grüne Küche“. Da
treffen sich Rote Beete Humus
mit Avocado Seitan Burgern
oder lecker gefüllten Folienkartoffeln.
Verschiedenste Salat-
Variationen runden das Angebot
ab. Weinfreunde freuen sich
über die edlen Tropfen der klassischen
Freiburger Weingüter
Faber und Kuhn. Wie alle gastronomischen
Betriebe hat auch
das „Abendrot“ mit den Turbulenzen
der Covid-19-Pandemie
Brunch im Adelhaus
zu kämpfen. Unter der Rufnummer
0761-28559482 können Sie
evtl. Auflagen und Programmänder
ungen abf ragen.
Ohne Flexibilität geht es
auch „vegan“ nicht
Nachdem die Stadt Freiburg
der regionalen Gastronomie in
der warmen Jahreszeit mit der
Genehmigung vieler neuer Plätze
im Außenbereich geholfen
hat, stehen Restaurants und Cafés
jetzt im Herbst und Winter
vor neuen Herausforderungen.
Jonas Schmidt, Geschäftsführer
des Bio-Restaurants Adelhaus
in der Freiburger City,
sieht in der Krise aber auch
Chancen. „Während des Lockdowns
mussten wir zeitweilig
schließen, indes sind wir auch
zusammengewachsen. Wir sind
und bleiben agil, und manchmal
sind wir selbst erstaunt, zu was
allem wir nun fähig sind“.
Für Herbst und Winter gibt
es im Adelhaus jetzt ein neues
Konzept. Solange es die Krise
erlaubt, bleiben unterhalb der
Woche vegane und vegetarische
Tagesessen erhalten, ab November
bietet das Restaurant
auch am Sonntag Frühstück und
Brunch an. Da gibt es am Salatbuffet,
neben selbstgebackenen
Sauerteigbroten, eine Müslistation,
vegane Aufschnitte und
Foto: promo
Veganer Griechischer
Teller
Foto: promo
vieles mehr. Frisch gepresster
Karotten- und Rote-Beete-Saft
sowie für Vegetarier auch Omelett
und Rührei.
„Regional und saisonal“ gilt
VEGAN/nachhaltig KULTUR JOKER 29
für das Adelhaus auch weiterhin.
Unter www.adelhaus.bio
finden sich stets die neuesten
Infos, dort können auch Reservierungen
abgefragt und bestätigt
werden. Allen Herausforderungen
und Hygienekonzepten
zum Trotz freut sich das Adelhaus-Team
auf viele alte und
neue Gäste im Winter.
Herausforderungen muss man
sich stellen! Gerade deswegen
wünschen wir der Gastronomie
im Lande, die Krise weiterhin
bestmöglich zu bewältigen und
den Gästen guten Appetit und
viel Vergnügen.
Goldschmiede
Vegan International
Bekannt sind die Fleischteller
hier bei uns in Deutschland
„beim Griechen um die Ecke“.
Oftmals wird so der Eindruck
erweckt, dass die Helenen sich
vom „Apolloteller bis zur Zeusplatte“
täglich und ausschließlich
von opulenten Fleischbergen
ernähren.
Es geht aber auch ganz anders.
Der in Winnenden ansässige
deutsch-griechische Verlag El
Politismos gibt wunderschöne
griechische Hochglanzbroschüren
wie das Magazin Neafoni in
deutscher Sprache heraus. Seine
Produkte sind ein „Muss“ für
alle Liebhaber griechischer Kultur
und Lebensfreude. Kurz vor
Weihnachten ist nun die Broschüre:
„Vegetarische Streifzüge
durch Griechenland“ und ein
Kalender für 2021 erschienen.
Viele dieser Rezepte sind auch
vegan und machen schon bei
der Betrachtung der tollen Fotos
Appetit. Wir zitieren aus der
Handschrift von Herausgeberin
und Chefredakteurin Maria Laftsidis-Krüger
die nur eine recht
eingeschränkte Vergleichsmöglichkeit
mit der Küche im Land
und der griechischer Lokale in
Deutschland sieht. „Authentisch
sind die Dorfküchen, da wo
Oma noch kocht auf der Zweierkochplatte
mit Gasflasche unter
dem Tisch. Da, wo die großen
Alutöpfe auf dem Herd stehen,
um die Großfamilie zu beköstigen
und der Duft von frischer
Tomatensoße mit Zimtstange
durch das ganze Haus zieht“,
und wo Gurken, Zucchini, Paprika,
Zwiebeln, Tomaten, Auberginen
im Garten vor der Tür
wachsen, gleichermaßen mit
allerlei unbehandelten Obstsorten.
Kalt- und erstgepresst werden
viele Gerichte mit eigenem
Olivenöl zubereitet und abgeschmeckt.
Die „kulinarischen
Streifzüge durch Griechenland“
können gegen einen Obolus von
€ 11,90 direkt beim Verlag unter
griechische-rezepte.info bestellt
werden. Appetithäppchen können
unter photopedia.info oder
neafoni.de heruntergeladen
werden.
Zwei Tipps noch für hier in
Freiburg. Das griechische Restaurant
„Dimitra“ im Stühlinger
bietet auch preiswerte und
Olivenöl und Wein
aus Griechenland
Katharina Schenke · Lorettostraße 30 · 79100 Freiburg
www.schoen-und-gut.eu
wohlschmeckende vegetarische
und sogar vegane Speisen an. Im
Laden „Schön und Gut“ in der
Wiehre herrscht ebenfalls griechisches
Flair. Olivenöl direkt
aus Kreta wird hier neben einem
interessanten Angebot an griechischen
Weinen offeriert. Auch
Katharina Schenke Foto: promo
edler Schmuck wird angeboten.
Wieder einmal Gelegenheit,
Wissen und Geschmacksnerven
etwas Gutes zu tun.
Der Winter kann kommen
Dass Leder oder gar Felle und
Große Auswahl und erste Qualität im Suslet
Pelze tierische Produkte sind,
für die seit Menschheitsgedenken
Millionen Geschöpfe ihr
Leben lassen mussten, weiß ein
Jeder. Was aber ist oder woraus
besteht vegane Kleidung. Wir
haben nachgefragt bei Dino
Zanolli, der vor einem guten
Jahr in der schönen Freiburger
Fischerau (Altstadt) das Suslet-
Outlet für nachhaltige und faire
Biomode und Accessoires eröffnete.
Für Frauen, Männer,
Kinder und sogar Babys. Vegane
Mode findet man hier aus
Baumwolle, Buche oder Eukalyptus,
ebenso aus Bambus oder
Hanffasern, aber auch aus Lyocell,
Tencal und Modal.
Wer denkt, dass vegane Mode
bieder oder langweilig ist, liegt
falsch, das Gegenteil ist der Fall!
Jede Woche werden im Suslet
die 30 Markenprodukte ergänzt
und komplettiert. Mode-Labels
senden ihre Kollektionen, Muster
von Messen kommen auch
hinzu. Wer also Geschmack finden
will an PETA zertifizierter
Degree Clothing, Jeans von
Goodsociety, veganen Schuhen
von ecoalf oder ethletics
und vielem mehr, ist hier richtig.
Kommen Sie gut durch den
Winter!
Texte Sahar F. Kratz
Frühstück im Adelhaus
Ab dem 01. November 2020
Ihre Reservierung nehmen wir gerne unter der
Telefonnummer 0761 38388191 entgegen.
Wir freuen uns auf Sie!
ADELHAUS Bio Restaurant Café | Tel.0761 38388191 I www.adelhaus.bio
Foto: promo
30 KULTUR JOKER Gesundheit
„Ein Herz und eine Seele“
Gesundheitsforum im Bürgerhaus Seepark
Im Rahmen der „Deutsche
Herzstiftung Herzwochen 2020“
findet am 19. November um 19
Uhr im Bürgerhaus Seepark
(Gerhart-Hauptmann-Straße 1 in
Freiburg) ein Gesundheitsforum
zum Thema „Ein Herz und eine
Seele“ statt. Die Referenten Professor
Dr. Christoph Bielitz, Ärztlicher
Direktor und Oberarzt Thomas
Behrndt der psychiatrischen
Privatklinik Sigma-Zentrum Bad
Säckingen, erläutern den Zusammenhang
von Herz und Psyche
und stehen auch nach ihren Vorträgen
für Fragen zur Verfügung.
Der Eintritt ist kostenfrei, aufgrund
der begrenzten Kapazität
ist eine Anmeldung erforderlich
(info@sigma-institut.de, Telefon
0761 1518713-0).
Stress und negative Gefühle
können dem Herzen stark zusetzen.
Depressionen und andere
psychische Belastungen können
das Risiko einer Herzkrankheit
sogar ähnlich stark erhöhen wie
andere Risikofaktoren. Stresshormone
wie Adrenalin und Noradrenalin
sowie Kortisol können die
Nervenverbindungen zwischen
Gehirn und Herz schädigen, aber
auch die Herzmuskelzellen direkt
schädigen und die Mikro-Gefäße
am Herzen verengen. In der Folge
der entstehenden Verkrampfungen
kann es unter Umständen
zu gestörten Pumpbewegungen
kommen.
„Massiver psychischer Druck
kann die Herzarterien verengen,
bereits bestehende Schäden
in Arterien verschlimmern und
damit auch bei der Entstehung
eines „echten“ Infarkts eine zentrale
Rolle spielen“, weiß Thomas
Behrndt aus der Praxis zu berichten.
„Psychosoziale Risikofaktoren
wie Depressionen, Stress
oder akut belastende Lebensereignisse
sind für eine große Zahl
der Herzinfarkte mitverantwortlich“,
betont Professor Dr. Christoph
Bielitz. Körper und Seele
gehören zusammen. Bei wenigen
Patientengruppen wird das so
deutlich, wie bei Menschen mit
somatoformen Störungen. Für die
Betroffenen steht meist erst einmal
die körperliche Symptomatik
im Vordergrund. Ein psychischer
Hintergrund wird oft verneint,
manchmal sogar vehement abgelehnt.
So ist es dann zunächst
meist Aufgabe des Hausarztes,
auch an somatoforme Störungen
zu denken und den Patienten vorsichtig
darüber aufzuklären. Beim
multimodal-multiprofessionellen
Therapiekonzept ist es in einem
solchen Fall dann wichtig, neben
einer guten Ausstattung im Bereich
der Psychotherapie u. a. ein
umfangreiches allgemeinmedizinisch-diagnostisches
und körperlich-therapeutisches
Angebot
vorzuhalten. Im Sigma-Zentrum
stehen erfahrene Allgemeinmediziner
und Internisten zur Verfügung,
die im Bedarfsfall z. B. mit
den benachbarten Kardiologen,
Radiologen oder dem benachbarten
spezialisierten Schmerzzentrum
intensiv zusammenarbeiten.
Im Sigma-Zentrum stehen neben
Medikamenten (wie z. B.
manchen Antidepressiva) insbesondere
psychosomatische und
psychiatrische Behandlungsoptionen
sowie psychotherapeutische
Gesprächsangebote zur
Verfügung – und dies im ambulanten,
tagesklinischen oder
vollstationären Rahmen. Das
Sigma-Zentrum arbeitet mit der
Herzfrequenz-Variabilität (HRV)
als Spiegelbild eines funktionierenden
aber auch eines gestörten
vegetativen Nervensystems und
Ärztehaus beim Diakoniekrankenhaus Freiburg Foto: Nicolai Schmidt
Prof. Dr. Christoph Bielitz im Patientengespräch
verfügt über umfangreiche Erfahrungen
mit der 24-Stunden-
Analyse, die Betroffenen tiefere
Einblicke in die aktuelle Stressbelastung
und Erholungsfähigkeit
Aus dem Jahrtausende alten Fluss des indischen
Yogas sind viele verschiedene Strömungen
im Westen entstanden und jede*r
kann den eigenen Zugang dazu finden.
Hatha Yoga besteht aus den Silben Ha und
Tha, Sonne und Mond, männlich und weiblich.
Durch die Asanas in Verbindung mit
dem Atem (Prana) und Meditation erschließen
sich innere Kraftquellen, auf die man
in Krisenzeiten zurückgreifen kann. Das
Yogazentrum YVS, mit integrierter Ausbildungsschule,
der Yoga-Vedanta-Schule
in Waldkirch von Madhuha R. Brünjes und
Astrid Fischer, blickt auf über zehn Jahre
Ausbildungen zurück.
Der Weise Patanjali verfasste in Sanskrit
seine berühmten Yoga-Sutras, in denen
der 8-stufige Yoga Weg gelehrt wird. Die
Shiva-Samhita, die Gheranda-Samhita und
die Hatha-Yoga-Pradipika beinhalten wertvolles
Wissen, das der Nachwelt erhalten
worden ist.
Dieser Hintergrund und M. Brünjes Buch
„Leben mit Yoga“, das aus seinen jahrzehntelangen
Kurserfahrungen entstanden
Foto: Sigma-Zentrum
des Nervensystems gibt und damit
ein bewährtes Frühwarnsystem
bildet.
Weitere Infos: www.sigma-institut.de
Yoga in der heutigen Zeit
Yogalehrer*innen Ausbildung im Yogazentrum Waldkirch
ist, bilden eine von mehreren Grundlagen
für die qualifizierte und von den Kassen
anerkannte 2-jährige Yogalehrausbildung
(500UE). Im Anschluss gibt es die Yogatherapie/YogacoachAusbildung
(300UE),
in der typengerechtes Yoga gelehrt wird,
um präventiv und stärkend im Einzelunterricht
wirken zu können.
An die zwanzig verschiedene
Dozenten*innen lehren ihre jeweiligen
Fachgebiete: wie Hatha Yoga Praxis, Didaktik,
Anatomie, Spiraldynamik®, Psychologie,
Philosophie und Ayurveda, Sanskrit,
Meditation und Mantras sowie Berufskunde
mit Infos zur Existenzgründung.
Eine neue 2-jährige Yogalehrausbildung
beginnt am 13. März 2021 und eine neue
14-monatige Yogatherapie/Yogacoach Ausbildung
am 25. September 2021.
Infoabende: 21. November 2020 und
8. Januar 2021 jew. um 20 Uhr im Yoga
Zentrum Waldkirch, Fabrik Sonntag 5A,
im OG. Weitere Infos: www.yoga-vedantaschule.de
oder www.yoga-zentrum-waldkich.de
Hier lernt jeder Mensch, den eigenen Zugang zum Yoga zu finden
Foto: Promo
gesundheit KULTUR JOKER 31
Brustkrebs im Fokus
Gesundheitsforum am 25. November im Forum Merzhausen
Brustkrebs ist mit 70.000
Neuerkrankungen pro Jahr die
häufigste Krebserkrankung bei
Frauen. Die rechtzeitige Erkennung
und aktuelle Ansätze in
der Therapie sind der Schlüssel
für die zielgerichtete Behandlung.
Mit der Eröffnung der
neuen radiologischen Praxis
IBID – Institut für bildgebende
Diagnostik – gibt es in der
Mammadiagnostik im Evangelischen
Diakoniekrankenhaus
neue Perspektiven. Aus diesem
Anlass findet am Mittwoch, 25.
November 2020, um 19 Uhr
im Forum Merzhausen (Am
Marktplatz 4) das Gesundheitsforum
„Brustkrebs im Fokus“
statt. Vorträge und Podiumsdiskussion
mit Spezialisten
des Gesundheitscampus am
Diakoniekrankenhaus geben
Antworten auf Fragen aus dem
Publikum. Durch den Informationsabend
führt Moderatorin
und Model Dany Michalski, die
selbst an Brustkrebs erkrankt
war und erfolgreich therapiert
wurde. Der Eintritt ist frei. Aus
aktuellem Anlass wurde der
Abend als Hybridveranstaltung
mit Videoübertragung konzipiert
und zum Schutz der Gäste
ist die Teilnehmerzahl vor
Ort begrenzt. Weiterführende
Informationen mit Zugang zu
Video-Livestream und Anmeldung:
www.diakoniekrankenhaus.de
oder Telefon 0761
/ 151864-05.
Die Diagnose Brustkrebs
löst bei Betroffenen oft Ängste
und Sorgen aus. Die Zerreißprobe
zwischen Hoffnungen
und Befürchtungen ist eine
Achterbahn der Gefühle und
es braucht Lösungen, um dem
persönlichen Kontrollverlust
zu begegnen. Gelingt es nicht,
Gedanken und Gefühle mitzuteilen,
sind Schwankungen des
seelischen Gleichgewichts oder
sogar Depressionen die Folge.
„Wir unterstützen Patientinnen
mit ihren Angehörigen bei der
Verarbeitung der Krankheit
und helfen ihnen, in dieser belastenden
Situation Mut, Kraft
und Zuversicht zu schöpfen“,
so die Psychoonkologin und
gynäkologische Oberärztin Dr.
Martina Meiser.
Zum Thema „Brustkrebs
rechtzeitig erkennen – Chancen
optimal nutzen“ referiert Dr.
Alexander Büttner, Leitender
Arzt der Abteilung Mammadiagnostik
im IBID. Das radiologische
Institut wurde vom
Praxisgründer und ärztlichen
Leiter Dr. Markus C. Müller
neu ausgestattet. Den Patienten
bietet es als Siemens-Referenzzentrum
die derzeit aktuellsten
Diagnosemöglichkeiten.
„Bei Brustkrebs stehen heute
schonende und minimal invasive
Operationstechniken zur
Verfügung“, erklärt Prof. Dr.
Dirk Watermann, Chefarzt der
Frauenklinik am Diakoniekrankenhaus
und Sprecher des
Brustzentrums Südbaden. Der
Onkologe Dr. Dieter Semsek
(Praxis für interdisziplinäre
Onkologie & Hämatologie)
gibt einen Einblick in neue Entwicklungen
in der medikamentösen
Therapie des Mammakarzinoms
und der Leiter des
Zentrums für Strahlentherapie,
PD Dr. Christian Weißenberger,
stellt beim Gesundheitsforum
die präzise und schonende
Behandlung mit Hilfe der atmungsgesteuerten
Strahlentherapie
(Atemgating) vor.
Für den Veranstalter, das
Evangelische Diakoniekrankenhaus,
hat die Gesundheit
der Teilnehmer höchste Priorität.
Beim Gesundheitsforum
wird deshalb ein umfassendes
Hygienekonzept umgesetzt.
Darüber hinaus bietet die im
Internet eingerichtete Videoübertragung
trotz der begrenzten
Teilnehmerzahl allen Interessierten
die Möglichkeit,
den Informationsabend live zu
verfolgen.
Weitere Infos, Stream & Anmeldung:
www.diakoniekrankenhaus.de;
0761 / 15 18 64 - 05
Foto: Ev. Diakoniekrankenhaus
Dr. Martina Meiser, Fachärztin
für Frauenheilkunde,
Psychoonkologin, Oberärztin
der Frauenklinik im Ev. Diakoniekrankenhaus.
Thema: Ängste
und individueller Umgang
bei der Diagnose Brustkrebs.
Foto: Ev. Diakoniekrankenhaus
Prof. Dr. Dirk Watermann,
Facharzt für Frauenheilkunde,
Gynäko-Onkologe, Chefarzt der
Frauenklinik im Ev. Diakoniekrankenhaus,
Sprecher des Brustzentrum
Südbaden. Thema: Schonende
und minimal invasive Operationstechniken
bei Brustkrebs.
Foto: Ev. Diakoniekrankenhaus
Referent*innen in Reihenfolge der Vorträge
PD Dr. Christian Weißenberger,
Facharzt für Strahlentherapie
und Palliativmedizin, Strahlentherapeut,
Leiter des Zentrum
für Strahlentherapie Freiburg.
Thema: Präzise und schonende
Behandlung durch atmungsgesteuerte
Strahlentherapie.
Foto: Zentrum für Strahlentherapie
Dr. Dieter Semsek, Facharzt
für Innere Medizin, Hämatologie
und Onkologie, Onkologe,
Praxis für interdisziplinäre Onkologie
& Hämatologie. Thema:
Neue Entwicklungen in der
medikamentösen Therapie des
Mammakarzinoms.
Foto: Omkologie Freiburg
Foto: Depositphotos.com - OtnaYdur
Dr. Alexander Büttner, Facharzt
für Diagnostische Radiologie,
Radiologe, Leitender Arzt
der Abteilung Mammadiagnostik
im IBID. Thema: Brustkrebs
rechtzeitig erkennen – Chancen
optimal nutzen.Anschließend
Podiumsdiskussion mit Möglichkeit
von Publikumsfragen.
Foto: IBID
Moderation: Dany Michalski,
Moderatorin, internationales
Model, Influencerin. Nach
Brustkrebsdiagnose in 2011
wurde sie erfolgreich therapiert.
Foto: T. P.Skupin
32 KULTUR JOKER MUSIK
Festliche Klassik und Tanz
Zwei Konzerte im Burghof Lörrach
Klassikfreund*innen aufgepasst:
Zwei Dezemberprogramme
im Lörracher Burghof
stehen nun zum Vorverkauf.
Am 15. Dezember, 18/20.30
Uhr prägt das Freiburger Barockorchester
mit dem Programm
„The Trumpet Shall
Sound“ die Adventszeit. Das
Trompetenkonzert von Johann
Wilhelm Hertel, Haydns
„Sinfonie Nr. 89 F-Dur“ sowie
die „Sinfonia pastorale
D-Dur“ von Johann Stamitz
bringen festliche Atmosphäre.
„Schwanensee & more. Perlen
des Klassischen Balletts“
bieten dann das Staatsballett
Berlin und internationale
Solotänzer*innen am 13. Dezember
um 15 und 20 Uhr.
Vorverkauf unter: www.
burghof.com.
Freiburger Barockorchester
Foto: Foppe Schut
Klassik elektronisch
Eine Klangfusion der Holst-Sinfonietta
Die Trennung zwischen
Klassik und Elektronik
aufheben. Das versuchen
die Solist*innen der Holst-
Sinfonietta zusammen mit
dem Tontechniker und Live-
Elektroniker Roland Breitenfeld
beim Konzert „Solos
and Electronics“. Klassische
Instrumente erscheinen auf
elektronische Weise verzerrt.
Zu hören sind unter anderem
Breitenfelds eigene Komposition
„HM98“, Pierre Boulez‘
„Dialogue de l‘ombre double“,
Jonathan Harveys „Tombeau
de Messiaen“ und John Cages
vergnüglicher Blick auf einige
Alltagsgeräusche: „Living
Room Music“. Das Konzert ist
am 20. November, 20 Uhr im
E-Werk in Freiburg zu hören.
Sinfoniekonzert
Musikkollegium Freiburg
Foto: promo
Am 22. November, 17 und
19.30 Uhr konzertiert das Musikkollogium
im Forum Merzhausen.
Auf dem Programm
stehen Werken von Antonín
Dvořák, Louis Spohr, Antonio
Vivaldi sowie Joseph Haydn,
als Solistin wikt Annette Winker
mit. Das Musikollegium
Freiburg unter Leitung von
Miachel Kuen tritt mehrmals
jährlich mit Sinfonie- und Solokonzerten
aus Klassik, Romantik
und Moderne in Freiburg
und der Region an die Öffentlichkeit.
Begabte Amateure
jeden Alters und Berufs finden
sich mit professionellen Musikern
zusammen, um Werke auf
hohem Niveau aufzuführen.
Karten: www.reservix.de und
Abendkasse
Foto: promo
250 Jahre Ludwig van Beethoven
Konzert im Tuniberghaus in Freiburg-Tiengen
Am 27. November, 20 Uhr in
der Elisabeth-Schneider-Stiftung
in Freiburg lädt die Black
Forest Percussion Group zu
einem Konzert ein: Auf dem
Programm steht „The Stone
Tapestry“, eine Sammlung
von miteinander verwobenen
Mythen, die etwas erzählen
über Ursprünge, Lebenszyklen
und das Voranschreiten
der Zeit vor allem in Hinblick
auf die Bedeutsamkeit von
Veränderung. Das Werk des
amerikanischen Komponisten
Ganz neue Klangerfahrungen
bietet das Konzert des
Ehepaars Dorothee Hecking-
Neu und Peter Hecking mit
Harfe und Kontrabass am
15. November, 16.30 Uhr in
St. Trudpert in Münstertal.
Der weiche Klang des Kontrabasses
unterstreicht und
kontrastiert die perlenden
Harfenklänge. Es erklingen
Werke von Claude Debussy,
Johann Sebastian Bach und
anderen. Dorothee Hecking-
Teichmanis-Staemmler,
Marcus Grimm Foto: M. Grimm
„The Stone Tapestry“
Black Forest Percussion Group
Jeff Herriott (2014 entstanden)
in der Besetzung Flöten und
Percussion-Quintett, Electronics
und optionales Set design
(Licht-Regie), überzeugt durch
die Verbindung von materiellnaturnahen
Klängen und subtiler
Spannkraft. Eingesetzt
werden unter anderem Kristallgläser,
Steine, die gegen
Holz gerieben werden oder in
Wasserschalen fallen, Gongs
und Vibraphon. Den melodischen,
singenden Counterpart
dazu übernehmen die
Harfe und Kontrabass
Konzert in St. Trudpert
Neu ist sowohl pädagogisch,
als auch kammermusikalisch
und solistisch tätig. Sie ist
gefragter Gast bei namhaften
Symphonieorchestern. Peter
Hecking ist Mitglied des SWR-
Symphonieorchesters und gastiert
weltweit. Karten können
ausschließlich im Vorverkauf
u.a. bei reservix.de erworben
werden. Beginn: 2. November.
Die Konzerte finden unter den
aktuellen Sicherheits- und Hygienemaßnamen
statt.
„Lebenszeichen“
Drei Konzerte in Badenweiler
Wieder unter Einhaltung der
coronabedingten Vorschriften
lädt der Kulturverein Tiengen
am 14. November, 19 Uhr zu
Beethoven im Beethovenjahr
& Wein vom Weingut Gleichenstein
ins Tuniberghaus
in Freiburg-Tiengen ein. Das
Duo Teichmanis / Staemmler
gastiert erneut im Tuniberghaus
mit Sonaten für Klavier
und Violoncello. Der Cellist
Juris Teichmanis, dem Freiburger
Publikum nicht nur
als künstlerischer Leiter des
Festivals BACH PUR gut bekannt
und der Pianist Hansjacob
Staemmler, ein gefragter
Kammermusikpartner, spielen
die Sonaten F-Dur op.5,1 und
C-Dur op.102,1. Außerdem
steht die A-Dur-Sonate op.69
auf dem Programm, die Sonate,
die Beethoven seinerzeit
seinem Freund Ignaz Freiherr
von Gleichenstein gewidmet
hat. Passend dazu werden die
„Beethoven“ - Weine op.69
vom Weingut Gleichenstein
aus Oberrottweil angeboten.
Karten: www.reservix.de
oder Email an vorstand@kulturverein-tiengen.de
Flöten (Querflöte, auch Altund
Bassflöte). Durch die ritualistische
Herangehensweise
ist es möglich, einen Abstand
zum Akt des Musizierens
herzustellen, um stattdessen
den Fokus auf das Repetitive
der physikalischen Ereignisse
selbst zu richten.
Wegen Covid-19 Bestimmungne
wird um Platzreservierung
unter blackforestpercussion@
googlemail.com oder 0173-
9069447 gebeten:
Harfe und Kontrabass
Dorothee Hecking-Neu und
Peter Hecking Foto: promo
Drei einzigartige Konzerte
werden am 6./7. November unter
dem Titel „Lebenszeichen“
in Badenweiler zur Aufführung
kommen. Im Mittelpunkt steht
der von den Nationalsozialisten
verbotene, verfolgte und
ermordete Komponist Erwin
Schulhoff (1894 – 1942). Zum
Auftakt am 6. November, 18
Uhr im Kurhaus spielen das
Münchner Diogenes-Streichquartett,
Hansjörg Albrecht
(Klavier) und der Saxophonist
Harry White Werke von Schulhoff,
Friedrich Gernsheim, Felix
Mendelssohn-Bartholdy und
Kurt Weill. Nach dem Konzert
findet ein Gespräch mit den
Künstlern bei einem Glas Wein
statt. Das Konzert am 7. November,
15 Uhr mit Wiederholung
um 17 Uhr findet in der
Pauluskirche statt. Hansjörg
Albrecht (Orgel, Transkriptionen)
und Harry White (Saxophon)
spielen Werke von Walter
Braunfels, Aaron Copland,
Henriëtte Hilda Bosmans, Béla
Bartók, Weill und Schulhoff.
In einer Soirée um 20 Uhr ist
dann das Kaleidoscope String
Quartett zu hören, ohne Notenständer,
eine Mélange aus fesselnder
Rhythmik, stimmungsvoller
Melodik und überraschenden
Klangschichten. Eine
rechtzeitige Platzreservierung
über www.badenweiler-klang.
de oder über die Tourist-Information
unter Tel.efon 07632
799-300 wird empfohlen.
MUSIK KULTUR JOKER 33
Musik am Hof von Versailles
Reihe Kreuzgangkonzerte in St. Martin
Ludwig van Beethoven blieb
in Bewegung, arbeitete eigene
Stücke immer wieder um. „Composing
Beethoven!“, ein Konzertabend
am 5. November, 18 und
20.30 Uhr in der Martinskirche
Müllheim zeigt das ruhelose
Genie in vielen Facetten. Drei
international anerkannte Kammermusiker
treffen aufeinander
Johnny Cash lebt! Oder zumindest
tut es seine Musik.
Zum Beispiel, wenn die Tribute
Band The Cashbags zur
„Johnny Cash Show“ lädt. Eine
originalgetreue Reproduktion
von Cashs Auftritten, etwa
dem im kalifornischen San
Quentin-Gefängnis. Klang,
Erscheinungs- und Bühnenbild
sind ebenso wie aus den 60ern
wie die Setlist mit Songs wie
Am 14. November, 20.00
Uhr, geben Ulrike Wettach-
Weidemaier (Blockflöte), Sonja
Kanno-Landoll (Block- und
Traversflöte) und Katrin Ziegler
(Barockcello) im Rahmen der
Kreuzgangkonzerte St. Martin
in Freiburg ein Konzert mit
Werken von Boismortier, Caix
d’Hervelois, Hotteterre, Marais
und Forqueray. Der Wettstreit
um den Lorbeer der führenden
Musiknation Europas
wurde im 18. Jahrhundert im
Wesentlichen zwischen Italien
und Frankreich ausgefochten.
Glänzte Italien mit Temperament,
Glut und ausdrucksstarken
Linien, so trumpfte
Frankreich mit höfischer Eleganz,
tänzerischer Leichtigkeit
und geistreicher Unterhaltung
auf. Der Streit wurde nie entschieden,
aber in Frankreich
bemühte man sich immerhin
um eine Verbindung der beiden
Stile und um einen Ausgleich
der Differenzen. Durch
die Rückwendung zur Natur
(J.-J. Rousseau zugeschrieben)
entstand eine Vorliebe für das
bukolische Hirtenwesen, ein
Traum von Arkadien. Mit ihm
wurden Instrumente gesellschaftsfähig,
die vorher als
bäuerlich galten, wie Musette
oder Drehleier. Mit Werken von
Boismortier, Caix d’Hervelois,
Hotteterre, Marais und Forqueray
kommen Protagonisten
Beethoven neu gedacht
Konzert in Müllheim
und präsentieren Beethovens besonderen,
auch humorvollen Bezug
zum eigenen Werk. Darunter
das berühmte Gassenhauer-Trio
und das Trio op. 38. Auch Beethoven-Bearbeitungen
anderer
Künstler*innen sind zu hören.
Karten nur im Vorverkauf:
Tourist-Info Müllheim oder
www.reservix.de
„Jesu, meine Freude“
Bachchor singt Herbstkonzert
„Aus der Tiefe“ erklingen
die Stimmen des Freiburger
Bachchors. In einer Zeit, die
bestimmt ist von zahlreichen
Einschränkungen, von Sorgen
um die Zukunft sowie
von einer Ungewissheit, wie
lange diese Pandemie noch
unser Leben bestimmt, sollen
die Zeilen aus Psalm 130 zur
Keimzelle des Konzerts am
15. November, 15/17.30/20
Uhr in der Maria-Hilf-Kirche
in Freiburg werden. Sie bringen
die Einsicht der menschlichen
Ohnmacht gegenüber
dem Virus – und damit die
generelle Einsicht, sehr wenig
in der Hand zu haben – zum
Ausdruck. Gleichzeitig erklingt
bereits in diesen Zeilen
in Wort und Ton Hoffnung,
die jeweilige Situation anzunehmen
und das Mögliche zu
ermöglichen. Der Freiburger
Bachchor, der sich als großer
Oratorienchor zurzeit im Tutti
mit 100 Menschen nicht treffen
kann, probt seit September in
drei Gruppen.Alle drei Chöre
Johnny Cash is back
Eine Revivalshow im Kinzigtal
„Ring Of Fire“, „Jackson“ oder
„I Walk The Line“. Aber auch
ein Klassiker wie „Hurt“ darf
nicht fehlen. Auftritt ist am 8.
dieser Zeit zu Wort, die diese
Epoche am Versailler Hof in
höchst unterschiedlichen Facetten
erlebbar machen. Das
Konzert findet bedingt durch
die Pandemie im Kirchenschiff
von St.Martin statt. Es wird nur
eine Abendkasse geben. Einlass
ist ab 19.30 Uhr.
Katrin Ziegler Foto: promo
Foto: promo
werden „ihr“ Konzert singen.
Um jedoch zu zeigen, dass sich
das Ensemble weiterhin als ein
Chor sieht, werden die anderen
beiden Gruppen auf einer
Videoleinwand zu sehen sein.
Auf dem Konzertprogramm
stehen Werke von Bach, Beethoven,
Schostakowitsch und
Pärt.
Eintritt frei – Spenden erbeten
– Vorabregistrierung
verpflichtend. Registrierung
und weitere Infos unter www.
freiburger-bachchor-de.
November, 19 Uhr in der Stadthalle
in Haslach im Kinzigtal.
Karten und Infos unter: www.
paulis.de
Foto: Tobias Ebert
Nacht der Trompete
Rüdiger Baldauf und Gäste
Star-Trompeter Rüdiger Baldauf
lädt am 13. November, 20 Uhr zu
einer wahren „Trumpet Night“ ins
Kurhaus Baden-Baden. Stars der
Szene treffen hier aufeinander. Joo
Kraus, Lorenzo Ludemann und der
Sänger Max Mutzke geben sich die
Ehre und spielen zusammen auf.
Die Gäste bringen ihre eigenen
Stimmklangkunst
Die Soziale Gruppe im E-Werk
Jan F. Kurth und Anne Munka
sind Die Soziale Gruppe und an
dem Austausch von Sprache und
Musik interessiert. Mit Stimmtechniken,
Soundscapes und Klangcollagen,
aber auch Fremdkompositionen,
etwa von Meredith Monk
Stücke mit, aber auch Baldauf
selbst zeigt Kompositionen, die den
Mitwirkenden wie auf den Leib geschrieben
sind. Dazu kommt eine
gut aufgelegte und talentierte Band.
Das Konzert findet im Rahmen der
Veranstaltungsreihe „kultur-baden
live & limited“ statt. Infos/Karten:
www.badenbadenevents.de
Pop und Experiment
Nils Wülker im Jazzhaus Freiburg
Die Alemannische Bühne
Freiburg lädt am 15. November,
19 Uhr zum Konzert mit Musik,
Gesang und Lyrik. Verbindendes
Thema ist die Vergänglichkeit
menschlicher Werke.
Klassische Dichter melden sich
zu Wort, einige davon längst
vergessen. Vorgetragen von
Brigitte Posenecker und begleitet
von Giulio Ferré am Klavier
und Maren Charlotte Herten
im Sopran ergibt das einen elegisch-nachdenklichen
Abend
mit Klang und Wort, der unter
Nils Wülker ist nicht nur Trompeter,
sondern auch Songwriter
mit vielen Ideen. Dabei ging es
für ihn mal in den Pop, mal in
den Hip-Hop. Sein nunmehr
zehntes Studioalbum „Go“ widmet
sich der Kunst der analogen
Synthesizer, organischen Loops
und Beats. Mitten drin im satten
Sound: Einfühlsame, emotionale
Songs wie sie Wülker eben liegen.
Am 3. November, 19 Uhr
kommt der Musiker nun ins Jazzhaus
Freiburg, um sein neues Album
zu präsentieren. Energisch
und extrem soll es werden, für
Freund*innen von Pop und Experiment
gleichermaßen geeignet.
Unterstützt wird Wülker von seiner
beliebt-bewährten Live-Band.
oder Béla Bartó k, bewegen sich
die beiden spielerisch zwischen
Konzert, Installation und Theater.
Auftrittsort und Publikum spielen
auch mal gern in die Performance
hinein. Aufführung am 24. November,
20.30 Uhr im E-Werk.
Vergänglichkeiten
Ein poetisch-musikalischer Abend
Foto:
David
Königsmann
dem Titel „Musikalisch-poetischer
Jahreszeitenwind“ steht.
Karten-Telefon: 0761/496-8888
Foto: promo
34 KULTUR JOKER VERANSTALTUNGEN
Gitarrenkunst Freiburg
Michał Stanikowski gilt als
einer der bekanntesten polnischen
Gitarristen. Bereits
neun Alben hat er veröffentlicht,
auf bekannten Festivals
gastiert. Der Verein Gitarre-
Freiburg hat Stanikowski nun
nach Freiburg zu einem besonderen
Gitarrenabend geladen.
Zusammen mit Gerd-Uwe
Klein (Historische Violine)
und Rahel Klein
(Historisches Violoncello)
spielt
Stanikowski
Werke von Paganini,
Scheidler,
Beethoven, Ronald Bruce
Smith. Neben der Biedermeier-Gitarre
und der klassischen
Gitarre wird der Musiker auch
auf Live Electronics zurückgreifen.
Das Konzert ist am
7. November, 18 Uhr in der
St. Michaelskapelle im Alten
Friedhof Herdern. Um Reservierung
per E-Mail an info@
gitarrenverein-freiburg.de
Kosmos der Welt Basel
Im Rahmen des Stadtjubiläums
bringt das Planetarium
Freiburg sein neues Familienprogramm
„Die Entdeckung
des Kosmos“. Im Mittelpunkt
steht der Kartograph Martin
Waldseemüller. Um 1500 und
während der Zeit der Weltentdecker
verstand sich Waldseemüller
als Kosmograph.
Sein Weltbild entwickelte er
im großen Maßstab. Bekannt
wurde er als Namensgeber der
Neuen Welt „America“. Das
Weltaidstag 1. Dezember 2020
Foto: Hannah Elisabeth Tilt
neue Programm beleuchtet
seine Überlegungen und die
Entwicklung unseres Bildes
von der Welt, innerhalb und
jenseits unseres Planeten. Geeignet
ist das Programm für
Menschen ab 8 Jahren. Vorführungen
sind immer sonntags,
16.30 Uhr. Eine Reservierung
vorab wird empfohlen,
telefonisch unter 0761 3890630
oder über die Homepage des
Planetariums: www.planetarium-freiburg.de
Bitte beachten Sie die Hygiene- und
Voranmelderegelungen sowie
eventuelle Absagen
Weitere aktuelle Termine finden Sie im
Online-Veranstaltungskalender unter:
www.kulturjoker.de
So 1. November
Freiburg
Allgemein
14 h: Museumsarbeit hautnah – Präparation.
Museum Natur und Mensch
Musik
11 h: Archäologie – Musik – Aperitif: freiburg.
archäologie - Leben vor der Stadt. Archäologisches
Museum Colombischlössle
11 h: Sonntagsmatinee im Colombischlössle.
Archäologisches Museum Colombischlössle
Theater & Tanz
16 h: FlussPferde. Theater im Marienbad
18 h: „Stabat Mater“ - Giovanni Battista Pergolesi
und Arvo Pärt. Theater Freiburg
19 h: „Nur das Beste“ - Eine Posse von Dirk
Laucke. Theater Freiburg
Führungen
11 h: Augustinerfreunde führen – Skulpturen von
der Romanik bis zum Barock. Augustinermuseum
15 h: Führung – Modern Love. Museum für
Neue Kunst
Vorträge & Gespräche
17 h: Stephen Cranes „Europabild“ – Unverhoffte
Aktualität – Prof. Dr. Wolfgang Hochbruck,
Freiburg. Carl-Schurz-Haus, René-Schickele-Saal
Basel
Theater & Tanz
16 h: „Saint François d’Assise“ - Oper. Theater
Basel
18:30 h: „Hitchcock im Pyjama“ - Schauspiel.
Theater Basel
19 h: Premiere: „Café Populaire“ - Schauspiel.
Theater Basel
Führungen
15 h: Öffentliche Führung: Real Feelings. Haus
der elektronischen Künste Basel
Andere Orte
Bad Säckingen
18:30 h: Tommy Tailors Traumfabrik - Das
Musical. Gloria-Theater
20 h: Tommy Tailors Traumfabrik - Das Musical.
Gloria-Theater
Baden-Baden
11 h: Thomas Hengelbrock III – Johannes Brahms
dritte Sinfonie mit dem Balthasar-Neumann-
Ensemble. Festspielhaus Baden-Baden
Lörrach
17 h: „Afrika – Unterwegs im wilden Süden“ /
Live-Reportage von Josef Niedermeier. Burghof
Lörrach
Musik
20 Uhr h: Spuren suchen - Klänge finden –
Jahreskonzert der GEDOK Freiburg zum 150.
Geburtstag von Ida Dehmel, der Gründerin der
GEDOK. Elisabeth-Schneider Stiftung
Theater & Tanz
10 h: FlussPferde. Theater im Marienbad
20 h: „Elektra“ - Sophokles / aus dem Griechischen
von Peter Krumme mit Musik von Karol Nepelski.
Theater Freiburg
20 h: „Herr und Knecht“ Theater der Immoralisten
20 h: „Vater“ von Florian Zeller. Wallgraben
Theater
Führungen
17 h: Führung – Pilze in Natur und Küche. Museum
Natur und Mensch
Vorträge & Gespräche
11 h: kunst:dialoge. Museum für Neue Kunst
20 h: „Vom Vorurteil zur Gewalt“ / Vortrag von
Wolfgang Benz. Pauluskirche Freiburg
Mi 4. November
Freiburg
Theater & Tanz
20 h: „Elektra“ - Sophokles / aus dem Griechischen
von Peter Krumme mit Musik von Karol Nepelski.
Theater Freiburg
20 h: „Herr und Knecht“ Theater der Immoralisten
20 h: „Vater“ von Florian Zeller. Wallgraben
Theater
Führungen
12:30 h: Archäologischer Kulturgenuss
/ Kurzführung in der Ausstellung „freiburg.
archäologie - Leben vor der Stadt“.
Archäologisches Museum Colombischlössle
12:30 h: Archäologischer Kulturgenuss – Geheime
Fundgeschichten zu keltischen Prunkgräbern.
Archäologisches Museum Colombischlössle
Basel
Musik
19:30 h: Sophie Hunger / Folk/Elektronika.
Kaserne Basel
Theater & Tanz
18:30 h: VoyageVoyage: Molly Bloom / Viviane
De Muynck & Jan Lauwers (BE). Kaserne Basel
20 h: „Café Populaire“ - Schauspiel. Theater Basel
Do 5. November
Freiburg
Theater & Tanz
10 h: FlussPferde. Theater im Marienbad
19:30 h: Naked Love - A love circle in dance /
DAGADA dance company. E-Werk Freiburg
20 h: „Herr und Knecht“ Theater der Immoralisten
20 h: „Vater“ von Florian Zeller. Wallgraben
Theater
20 h: Digitales Theaterprojekt „werther.live“ /
werther-live.de. Freiburg (verschiedene Orte)
Kabarett & Comedy
20 h: Andy Strauß. Vorderhaus
Führungen
18 h: Führung – „Whatever happend to love“.
Museum für Neue Kunst
Vorträge & Gespräche
21:30 h: Choreograf*innen-Nachgespräch.
E-Werk Freiburg
Fr 6. November
Freiburg
Literatur
18:30 h: Astor Piazzolla – „Mehr Tango geht nicht!“
/ Haslacher Wundertüte. Elkes Hinterhof
Theater & Tanz
19 h: „The Great Beauty“ / Ewelina Kotwa und
Belinda Winkelmann. E-Werk Freiburg
20 h: „Broken Dreams - Himmel auf Erden“, Ernst
Kleemann - Cala Theater. Cala Theater
20 h: „Learning Feminism from Rwanda“ - Flinn
Works. Theater Freiburg
20 h: „Mit Abstand das Beste: Starke Stücke“ / Die
Schönen. E-Werk Freiburg
20 h: „Starke Stücke“ - Die Schönen. Musiktheater
im E-Werk
20 h: „Vater“ von Florian Zeller. Wallgraben
Theater
20 h: Premiere: „Intercambios“ / Cargo-Theater.
E-Werk Freiburg
20:15 h: „De dressierte Ma“ - Mundartkomödie.
Alemannische Bühne
20:30 h: „How to do a downward facing dog“ /
Johanna Heusser. E-Werk Freiburg
Kabarett & Comedy
20 h: Mathias Tretter: Sittenstrolch. Vorderhaus
Führungen
07:15 h: Frühkunst – I Don‘t know You So I Can*t
Love You. Museum für Neue Kunst
12:30 h: Freiburger Kurzgeschichte(n) – Von
Silbertalern und Rappenpfennigen. Museum für
Stadtgeschichte
17 h: Führung – Die Formenwelt des Barocks.
Augustinermuseum
Vorträge & Gespräche
19:30 h: Kosmos - Vom Urknall zum Denken.
Planetarium Freiburg
22 h: Choreograf*innen-Nachgespräch. E-Werk
Freiburg
Basel
Theater & Tanz
19 h: „Saint François d’Assise“ - Oper. Theater
Basel
19 h: „Saint François d’Assise“ - Oper. Theater
Basel
19:30 h: „Hitchcock im Pyjama“ - Schauspiel.
Theater Basel
Andere Orte
Bad Säckingen
20 h: Kings of Floyd - Echoes of the Past.
Gloria-Theater
Baden-Baden
20 h: Cecilia Bartoli: La Cenerentola – Komische
Oper von G. Rossini - Halbszenische Aufführung.
Festspielhaus Baden-Baden
20 h: Cecilia Bartoli: La Cenerentola – Komische
Oper von G. Rossini - Halbszenische Aufführung.
Festspielhaus Baden-Baden
Lörrach
18 h: Hans Adolf Bühler: Kunst im Dienste des
NS? Dreiländermuseum
Mo 2. November
Sa 7. November
Freiburg
Vorträge & Gespräche
19:30 h: „Vergessene Sternbilder am Herbstund
Winterhimmel“ / mit Dr. Thomas Presper.
Planetarium Freiburg
Freiburg
Musik
12 h: Orgelmusik im Augustinermuseum.
Augustinermuseum
18 h: Gitarre Plus: Werke von Paganini, Scheidler,
Beethoven, Ronald Bruce Smith St. Michael
Kapelle
Theater & Tanz
19 h: „(Con)Fabulation“ / Eric Trottier/Eintanzhaus
E-Werk Freiburg
19:30 h: „Das kalte Herz“ - nach Wilhelm Hauff.
Theater Freiburg
20 h: „Broken Dreams - Himmel auf Erden“, Ernst
Kleemann - Cala Theater. Cala Theater
Di 3. November
Freiburg
Allgemein
19 h: Taizégebet der Gemeinde dreisam3.
Pauluskirche Freiburg
Literatur
19 h: Lesung: Erinnerungen – Anekdoten –
Expertisen. Museum Natur und Mensch
Basel
Musik
20:30 h: Pablo Nouvelle / Elektro. Kaserne Basel
Theater & Tanz
19:30 h: „Metamorphosen“ - Schauspiel. Theater
Basel
Vorträge & Gespräche
18:30 h: „Stille, Wahrnehmung und Kunst“ /
Meinrad Furrer, Beauftragter für Spiritualität beim
Projekt ‚‘Kirche Urban‘‘ Fondation Beyeler
BuchBasel
6.-8. November
Verschiedene Orte
www.buchbasel.ch
VERANSTALTUNGEN KULTUR JOKER 35
20 h: „Intercambios“ / Cargo-Theater. E-Werk
Freiburg
20 h: „Learning Feminism from Rwanda“ - Flinn
Works. Theater Freiburg
20 h: „Mit Abstand das Beste: Starke Stücke“ / Die
Schönen. E-Werk Freiburg
20 h: „Starke Stücke“ - Die Schönen. Musiktheater
im E-Werk
20 h: „Vater“ von Florian Zeller. Wallgraben
Theater
20:15 h: „De dressierte Ma“ - Mundartkomödie.
Alemannische Bühne
20:30 h: „Depth of Field“ / Emi Miyoshi. E-Werk
Freiburg
Kabarett & Comedy
20 h: Dagmar Schönleber: Respekt /
Musikkabarett. Vorderhaus
Vorträge & Gespräche
19:30 h: Auroras - Geheimnisvolle Lichter des
Nordens. Planetarium Freiburg
22 h: Choreograf*innen-Nachgespräch. E-Werk
Freiburg
Basel
Theater & Tanz
19:30 h: „Das Ende der Welt, wie wir es kennen“
- Schauspiel. Theater Basel
20 h: „Café Populaire“ - Schauspiel. Theater Basel
Andere Orte
Baden-Baden
18 h: Kirill Petrenko & Berliner Philharmoniker
– Die 9. Sinfonie von Schostakowitsch
und Metamorphosen von Richard Strauss.
Festspielhaus Baden-Baden
Basel
14 h: DIY-Lösungen für ein Leben ohne
technologische Schmerzen. Haus der
elektronischen Künste Basel
Donaueschingen
20:00 Uhr h: Ensemble Constantinople
– Wandernde Gärten. Donauhallen
Donaueschingen, Strawinsky Saal
Staufen
20 h: König Lear und sein Narr / Drama von
William Shakespeare. Auerbachs Kellertheater
Waldkirch
20 h: „Drei Männer im Schnee“, Komödie von Erich
Kästner. Theater am Kastelberg
Johann Wolfgang von Goethes
„Die Leiden des jungen
Werther“ bleibt in seiner Verhandlung
einer unerfüllten
Liebe zeitlos. Nur Briefe hätte
So 8. November
Freiburg
Allgemein
14 h: Museumsarbeit hautnah – Textilrestaurierung.
Museum Natur und Mensch
Theater & Tanz
15 h: „(Con)Fabulation“ / Eric Trottier/Eintanzhaus.
E-Werk Freiburg
15 h: „Das kalte Herz“ - nach Wilhelm Hauff.
Theater Freiburg
16 h: FlussPferde. Theater im Marienbad
17 h: „(Con)Fabulation“ / Eric Trottier/Eintanzhaus.
E-Werk Freiburg
18 h: „De dressierte Ma“ - Mundartkomödie.
Alemannische Bühne
18 h: „How to Date a Feminist“ - Samantha Ellis.
Theater Freiburg
19 h: „2 glorreiche Halunken“ - Ein Kernfamilien-
Abend mit Vater und Sohn, junges Theater.
Theater Freiburg
20 h: „Intercambios“ / Cargo-Theater. E-Werk
Freiburg
Kabarett & Comedy
20 h: Carmela de Feo: Allein unter Geiern.
Vorderhaus
Führungen
11 h: Augustinerfreunde führen – Adam und Eva
im Museum. Augustinermuseum
12 h: Führung – Der römische Legionär.
Archäologisches Museum Colombischlössle
12 h: Führung in der Ausstellung „Der
römische Legionär – weit mehr als ein Krieger“.
Archäologisches Museum Colombischlössle
15 h: Führung – Modern Love. Museum für
Neue Kunst
Basel
Theater & Tanz
18 h: „Saint François d’Assise“ - Oper. Theater
Basel
18:30 h: „Hitchcock im Pyjama“ - Schauspiel.
Theater Basel
19 h: „Café Populaire“ - Schauspiel. Theater Basel
Führungen
15 h: Öffentliche Führung: Real Feelings. Haus
der elektronischen Künste Basel
Werther heute nicht geschrieben,
er hätte Chats benutzt,
Sprachnachrichten aufgenommen,
hätte Musikvideos
verschickt und sich mit seiner
geliebten Lotte zum
Videocall verabredet.
Sein Leiden wäre
dann doch ein ganz
anderes geworden.
Mit „werther.
live“ ist unter der
Regie von Cosmea
Spelleken ein ganz
und gar ungewöhnliches
Theaterprojekt
entstanden. Die
Zuschauer*innen
folgen dem leidenschaftlich
Liebenden
über seinen
Computerbildschirm,
der per Bildschirmübertragung
live sichtbar wird.
Alles, was Werther
tut, tut er hier digital.
Und auch zugesehen
wird von
zuhause aus. Die
Andere Orte
Baden-Baden
16 h: Cecilia Bartoli: La Cenerentola – Komische
Oper von G. Rossini - Halbszenische Aufführung.
Festspielhaus Baden-Baden
Breisach
18 h: Lettische Exil-Künstler / Veranstaltungsreihe
„Verfolgung-Widerstand-Exil“. Ehem. Spitalkirche
Breisach
Staufen
17 h: König Lear und sein Narr / Drama von William
Shakespeare. Auerbachs Kellertheater
Waldkirch
18 h: „Drei Männer im Schnee“, Komödie von Erich
Kästner. Theater am Kastelberg
Mo 9. November
Freiburg
Musik
20 h: 2. Sinfonieorchester / Béla Bartók, Georg
Breinschmid, Anotonín Dvořák. Konzerthaus
Freiburg
Theater & Tanz
20 h: „Intercambios“ / Cargo-Theater. E-Werk
Freiburg
Basel
19:30 h: „Metamorphosen“ - Schauspiel. Theater
Basel
Andere Orte
Bad Säckingen
20 h: Moving Shadows - 40 Jahre Jubiläumstour
- Ein Schattentheater das alles in den Schatten
stellt – SCHATTENTHEATER - Neues Programm!
Gloria-Theater
34. Freiburger Literaturgespräch
5.-8. November
Verschiedene Orte
www.literaturhaus-freiburg.de
Digitales Leiden
Ein Theaterprojekt bringt Goethes „Werther“ in den digitalen Raum
Klara Wördemann als Lotte auf
Foto: promo
Joachim Gauk über Toleranz Freiburg
Joachim Gauk kommt nach
Freiburg. Mit einer Lesung im
Paulussaal unter dem Titel „Toleranz.
Einfach schwer“ stellt
der Alt-Bundespräsident sein
neues Buch vor und wirft die
Frage auf, wie unsere Gesellschaft
mit der Andersartigkeit
vieler Lebensentwürfe umgehen
soll. Sein Plädoyer liegt
klar: Pluralität und Toleranz
sind Grundsätze unserer Gesellschaft
und müssen bewahrt
werden. Im Gespräch mit Autorin
Helga Hirsch erläutert Gauk
die Bedeutung von Toleranz als
Jonny Hoff als Werther im digitalen Raum
Live-Vorführung findet über
einen Live-Stream auf der
Website des Projekts statt.
Das passt in die Coronazeit,
in der ein Spaziergang
prompt durch eine Skypesession
ersetzt wird, in der ein
digitaler Raum zum Leben
selbst werden kann.
Das Projekt funktioniert
medienübergreifend. Zwar
erscheint die Aufführung
rein digital, verwendet aber
unterschiedliche Medien
ohne abrupten Bruch, seien
es Theaterperformance, Social
Media oder Film. Der digitale
Raum wird in Echtzeit
zur Bühne und verleiht dem
Geschehen eine besondere
Immersivität und Intimität.
Eben genau das, was man
von einer Liebesgeschichte
dieses Formats erwartet.
Passgerecht erscheint
„werther.live“ nicht nur in
der Corona-Zeit, sondern
auch zu den Lehrplänen vieler
Schüler*innen, die Goethes
Roman als Pflichtlektüre
vorsehen. Ein zeitgemäßer
Zugriff, der den Zugang auch
für jüngere Generationen erleichtert.
„werther.live“ ist an fünf
Terminen über die Website
aktive Haltung ohne Gleichgültigkeit.
Die Veranstaltung findet
am 24. November, 20 Uhr
statt. Die Plätze sind begrenzt.
Vorverkauf ist in der Alpha-
Buchhandlung und bei allen
Reservix-Vorverkaufsstellen.
Jüdische Leben Basel
Die neue Produktion von Dan
Wieners Oral-History-Theater
verdichtet 25 Portraits Basler
Jüd*innen auf literarische Weise.
Wiener hatte im Vorfeld Interviews
zu deren Leben in der aktuellen
Gesellschaft geführt. Die
daraus verdichteten literarischen
Figuren treten in einen Dialog mit
dem biblischen Noah, der mit zwei
Ein Raum alleine reicht nicht.
Man muss auch etwas hinein
tun. Die vier Akteur*innen
der performativen wie musikalischen
Arbeit „Räumen“ stellen
sich dieser Herausforderung
und einem leeren weißen Raum.
Jede Person bringt dabei etwas
anderes mit und so ergibt sich
eine ganz eigene Mischung aus
Ordnung und Chaos, Überblick
und Durcheinander. Ebenso gibt
es viel über die Geschichten
Foto: J. Denzel/S. Kugler
Musiker*innen auf der Bühne
steht, fragt und von einer anschließenden
Podiumsdiskussion inhaltlich
ergänzt wird. Statt findet die
Veranstaltung am 30. November,
19.30 Uhr im Gemeindesaal der
Israelitischen Gemeinde Basel.
Eine Voranmeldung ist notwendig,
da die Plätze begrenzt sind.
Anmeldung unter: info@cjp.ch
Über Räume Freiburg
hinter den Dingen zu erzählen.
Die Koproduktion des Theaters
im Marienbad und der Performancegruppe
pulk fiction bietet
bereits für Kinder ab 6 Jahren
besondere Einblicke in unser
Verhältnis zur Welt. Premiere
am 13. November, 20 Uhr im
Theater im Marienbad. Weitere
Vorführungen im November:
15., 16 Uhr/17., 10 Uhr/18., 19
Uhr/21., 19 Uhr/22., 16 Uhr/26.,
10 Uhr/27., 10 Uhr/28., 16 Uhr.
Foto: promo
des Projekts „werther-live.
de“ live abrufbar. Diese
sind: 5./16./25. November
und 4./6. Dezember, jew. 20
Uhr. Karten sind ebenfalls
über die Website erhältlich.
36 KULTUR JOKER VERANSTALTUNGEN
Schulcoaching für Eltern
Lisa Rheinheimer gibt im
Waldhof Einblicke in das von
ihr entwickelte Klassenheld-
Konzept, das sich primär an Eltern
richtet. Am 9. Dezember,
17 Uhr vermittelt Lisa Rheinheimer
anhand zahlreicher
Übungen die Grundlagen einer
Klassenhelden-Schulzeit. Danach
haben die Teilnehmenden
jede Menge Handwerkszeug
im Gepäck, um den Schulalltag
ihrer Kinder entspannter
und erfolgreicher zu meistern.
Kombiniert werden Methoden
aus Lerncoaching, Persönlichkeitsentwicklung
und der
Offenlegung der „Spielregeln“
Konfrontation mit Rechts Freiburg
Mo Asumang ist Kind einer
Deutschen und eines Ghanaers.
Als Betroffene von Rassismus
hat sie viel zu erzählen und
deutlich zu machen - über den
zunehmenden Hass in unserer
Gesellschaft, der etwa von
rechten Demonstrant*innen,
braunen Esoteriker*innen
oder rechten Organisationen
ausgeht. Asumang sucht den
Jetzt aber Respekt!
Sebastian Krämer ist ein
Urgestein des Musikkabaretts
und mit allen Unwägbarkeiten
des Lebens vertraut. Sein
neues Programm voller dreistnachdenklicher
Chansons
lautet „Liebeslieder an deine
Tante“ und bietet ein breites
Spektrum. Zwischen doppelzüngigem
Witz und tragender
Melancholie hat alles seinen
Platz. Und auch Ratlosigkeit
darf sein. Denn Mutmachparolen
und Empfehlungen
gibt es in unserer lauten,
populistischen Welt schon zur
Genüge. Krämer sucht etwas
dazwischen und findet die Absurdität
des eigenen Daseins.
Aufführung am 14. November,
Freiburg
der Schule. Der Podcast „Klassenheld“
landete 2019 auf Platz
#1 der iTunes-Charts in der
Kategorie „Kindererziehung“.
Infos: www.waldhof-freiburg.de
Foto: promo
direkten Kontakt, überwindet
die Angst und setzt sich zur
Wehr. Am 13. November, 19
Uhr kommt sie in die Adolf-
Reichwein-Schule in Freiburg.
Im Programm sind ihr Film
„Die Arier“, eine Lesung aus
ihrem Buch „Mo und die Arier“
und ein abschließendes
Gespräch.
Freiburg
Wer Respekt einfordert,
muss sich erst einmal umschauen.
Soll man der alten
Dame im Bus etwa den Sitzplatz
anbieten, wenn sie bekennende
Rechtswählerin ist?
Wie blickt man auf Eltern,
die zum Schutz ihrer Kinder
andere verprügeln? Darüber
sollte man reden, am besten
mit Pfiff und Schwung. Dagmar
Schönlebers Musikkabarett
„Respekt“ sucht nach dem
Miteinander im Durcheinander,
bleibt zwischen Anstand
und Aufstand flexibel. Am
Ende heißt es: Die Lebensweisheiten
sind frei, während
die Gitarre Akkordarbeit leistet.
Aufführung am 7. November,
20 Uhr im Vorderhaus in
der Fabrik.
Foto: Ralf Bauer
In der Seele gekramt Freiburg
20 Uhr im Vorderhaus in der
Fabrik.
Foto: Christian Biadacz
Di 10. November
Freiburg
Musik
20 h: 2. Sinfonieorchester / Béla Bartók, Georg
Breinschmid, Anotonín Dvořák. Konzerthaus
Freiburg
Theater & Tanz
20 h: „Herr und Knecht“ Theater der Immoralisten
20 h: „Intercambios“ / Cargo-Theater. E-Werk
Freiburg
20 h: „Vater“ von Florian Zeller. Wallgraben
Theater
Vorträge & Gespräche
18 h: Online: Podiumsdiskussion: Amerika, was
nun? – Dr. Christoph Haas, Friederike Schulte &
Frank Herrmann, Freiburg & Washington D.C..
Carl-Schurz-Haus, Online
Basel
Theater & Tanz
19:30 h: „Hitchcock im Pyjama“ - Schauspiel.
Theater Basel
20 h: Artsports! Spontane Künstler & Die
Impronauten. Tabourettli
Mi 11. November
Freiburg
Theater & Tanz
20 h: „Herr und Knecht“ Theater der Immoralisten
20 h: „Intercambios“ / Cargo-Theater. E-Werk
Freiburg
20 h: „Vater“ von Florian Zeller. Wallgraben
Theater
Kabarett & Comedy
20 h: Moritz Neumeier: Am Ende is eh egal.
E-Werk Freiburg
Führungen
12:30 h: Kunstpause – Passionsaltar des
Hausbuchmeisters. Augustinermuseum
Basel
Theater & Tanz
19:30 h: „Hitchcock im Pyjama“ - Schauspiel.
Theater Basel
Andere Orte
Lörrach
20 h: „Ich möchte leben“... 100 Jahre
Waldorfschule – Eurythmie zum Jubiläum / Else-
Klink-Ensemble Stuttgart. Burghof Lörrach
Do 12. November
Freiburg
Musik
21 h: Klangformator – Matthias Kurth. E-Werk
Freiburg
Theater & Tanz
20 h: „Herr und Knecht“ Theater der Immoralisten
20 h: „Intercambios“ / Cargo-Theater. E-Werk
Freiburg
Kabarett & Comedy
20 h: René Sydow: Heimsuchung. Vorderhaus
Führungen
18 h: Führung – Georg Kolbe, die Klagende, 1926.
Museum für Neue Kunst
Vorträge & Gespräche
10 h: Seminar „Barfuß Gehen“ / Senioren ab 60
Jahren. Dreisam3
Dance Dates 2020
5.-8. November
E-Werk Freiburg
www.ewerk-freiburg.de
Basel
Literatur
19 h: Gewalt, Erinnerung und Widerstand
in Literatur und Film aus dem ehemaligen
Jugoslawien. Literaturhaus Basel
Theater & Tanz
19:30 h: „Hitchcock im Pyjama“ - Schauspiel.
Theater Basel
Führungen
18 h: Kuratorinnenführung. Haus der
elektronischen Künste Basel
Vorträge & Gespräche
18:30 h: „Das Wetter und die wilden Frauen“ /
Lesung & Gespräch mit Anne Siegel. Fondation
Beyeler
Andere Orte
Lörrach
18 h: „Of Curious Nature“ / Préludes & Cheer.
Burghof Lörrach
Fr 13. November
Freiburg
Musik
18 h: Orgelmusik im Augustinermuseum.
Augustinermuseum
Theater & Tanz
20 h: „Intercambios“ / Cargo-Theater. E-Werk
Freiburg
20 h: „Mit Abstand das Beste: Starke Stücke“ / Die
Schönen. E-Werk Freiburg
20 h: „Starke Stücke“ - Die Schönen. Musiktheater
im E-Werk
20 h: „Vater“ von Florian Zeller. Wallgraben
Theater
20 h: Räumen (AT). Theater im Marienbad
20:15 h: „De dressierte Ma“ - Mundartkomödie.
Alemannische Bühne
20:30 h: „Der grosse Coup“ / Cargo-Theater.
E-Werk Freiburg
Kabarett & Comedy
20 h: Michael Krebs: #BeYourSelfie. Vorderhaus
Führungen
12:30 h: Führung – Stadtgeschichte(n) aufgedeckt.
Museum für Stadtgeschichte
Film
19 h: „Die Arier- Erfahrungen unter Rassisten
und Neonazis“ - Mo Asumang / Lesung, Film,
Diskussion. Adolf-Reichwein-Schule, Mensa- ARS
Vorträge & Gespräche
19:30 h: Kosmos - Vom Urknall zum Denken.
Planetarium Freiburg
Basel
Theater & Tanz
19:30 h: „Metamorphosen“ - Schauspiel. Theater
Basel
20 h: „Learning Feminism from Rwanda“ - Flinn
Works. Kaserne Basel
20 h: Premiere: „Odyssee“ - Schauspiel. Theater
Basel
Andere Orte
Baden-Baden
20 h: Julia Fischer & Antonio Pappano – Orchestra
dell’Accademia Nazionale di Santa Cecilia
spielt Mozart und Schönberg. Festspielhaus
Baden-Baden
Lörrach
18 h: Öffentliche Führung mit Kuratorin Barbara
Hauß. Dreiländermuseum
Sa 14. November
Freiburg
Musik
12 h: Orgelmusik im Augustinermuseum.
Augustinermuseum
20 h: „Fête Française“ - Musik am Hof von
Versailles. Mit Werken von Boismortier,
Caixd’Hervelois, Hotteterre, Marais und Forqueray
Rathausplatz
Theater & Tanz
19:30 h: „Mr. Emmet Takes a Walk“ - Peter
Maxwell Davies. Theater Freiburg
20 h: „Die Rückkehr des perfekten Mannes“.
Cala Theater
20 h: „Intercambios“ / Cargo-Theater. E-Werk
Freiburg
20 h: „Mit Abstand das Beste: Starke Stücke“ / Die
Schönen. E-Werk Freiburg
20 h: „Starke Stücke“ - Die Schönen. Musiktheater
im E-Werk
20 h: „Vater“ von Florian Zeller. Wallgraben
Theater
20:30 h: „Der grosse Coup“ / Cargo-Theater.
E-Werk Freiburg
Kabarett & Comedy
19:30 h: Bruno Jonas: Meine Rede. Paulussaal
20 h: Sebastian Krämer: Liebeslieder an deine
Tante. Vorderhaus
Vorträge & Gespräche
19:30 h: Auroras - Geheimnisvolle Lichter des
Nordens. Planetarium Freiburg
Basel
Allgemein
09:30 h: BitFabrik – Programmierclub. Haus der
elektronischen Künste Basel
14 h: BitFabrik – Programmierclub. Haus der
elektronischen Künste Basel
Musik
19:30 h: Basler Gesangverein: Beethoven - Messe
C-Dur; Brahms - Schicksalslied, Brahms - Nänie
– Orchester Musique des Lumières, Solisten;
Leitung: Facundo Agudin. Basler Münster
21:30 h: Klitclique / Rap. Kaserne Basel
Musical. Gloria-Theater
Baden-Baden
19 h: Till Brönner – Neues Material aus seinem
Album „On Vacation“. Festspielhaus Baden-
Baden
Lörrach
17 h: „China – Von Shanghai nach Tibet“ / Live-
Multivision von Andreas Pröve. Burghof Lörrach
Münstertal
16:30 h: Konzert mit Harfe und Kontrabass /
Dorothee Hecking-Neu und Peter Hecking. Kirche
St. Trudpert
Rheinfelden
18 h: Meisterkonzert / Mit Pianisten Miku Arizono
und Ryo Yamanishi. Bürgersaal Rheinfelden
Mo 16. November
Freiburg
Theater & Tanz
20 h: „Bazilikonmädchen“ / Solotheater von und
mit Bea von Malchus. Wallgraben Theater
20 h: Digitales Theaterprojekt „werther.live“ /
werther-live.de. Freiburg (verschiedene Orte)
Vorträge & Gespräche
19 h: Online: Friday Black – Nana Kwame
Adjei-Brenyah, New York / Lesung & Gespräch.
Carl-Schurz-Haus, Online
Basel
Theater & Tanz
20 h: „Odyssee“ - Schauspiel. Theater Basel
Di 17. November
Freiburg
Theater & Tanz
10 h: Räumen (AT). Theater im Marienbad
20 h: „Herr und Knecht“ Theater der Immoralisten
20 h: „Vater“ von Florian Zeller. Wallgraben
Theater
Basel
VERANSTALTUNGEN KULTUR JOKER 37
Literatur
19 h: Thomas Sparr: „Todesfuge. Biographie eines
Gedichts“. Literaturhaus Basel
Andere Orte
Lörrach
20 h: Alexander Krichel: Klavierwerke von
Beethoven, Schumann und Liszt. Burghof Lörrach
Mi 18. November
Freiburg
Theater & Tanz
19 h: Räumen (AT). Theater im Marienbad
20 h: „Herr und Knecht“ Theater der Immoralisten
20 h: „Vater“ von Florian Zeller. Wallgraben
Theater
Vorträge & Gespräche
17:30 h: Junge Forschung – Culture-Clash?
Archäologisches Museum Colombischlössle
17:30 h: Junge Forschung Culture-Clash? /
Römerzeitliche Brandbestattungen am Rhein - im
Rahmen der Ausstellung „Der römische Legionär
– weit mehr als ein Krieger“. Archäologisches
Museum Colombischlössle
18 h: Online: Kamingespräche über Corona /
„Die Rolle des Populismus nach Corona“ mit
Kultursoziologen Prof. Dr. Ulrich Bröckling,
Politikwissenschaftler Prof. Dr. Herfried Münkler
und Prof. Dr. Andreas Voßkuhle Freiburger
Staatsrechtler und bis vor Universität Freiburg
Do 19. November
Freiburg
Theater & Tanz
19:30 h: „The Turn Of The Screw“ / Benjamin
Britten. Theater Freiburg
20 h: „Herr und Knecht“ Theater der Immoralisten
Führungen
18 h: Führung – Smartphone, Tablet, Laptop.
Museum für Neue Kunst
Basel
Theater & Tanz
20 h: „Odyssee“ - Schauspiel. Theater Basel
Fr 20. November
Freiburg
Musik
20 h: „Solos & Electronics II“ - Solowerke
mit Elektronik bzw. Tonband des 20. und 21.
Jahrhunderts / Holst-Sinfonietta. E-Werk Freiburg
20 h: Kammerkonzert mit Mitgliedern des SWR
Symphonieorchesters. Augustinermuseum
20:00 Uhr h: Solos & Electronics II / Holst-
Sinfonietta Solowerke mit Elektronik bzw.Tonband
des 20. und 21. Jahrhunderts von Uduman,
Harvey, Breitenfeld, Xenakis, Boulez und Cage.
E-Werk Freiburg
Theater & Tanz
19:30 h: „Stabat Mater“ - Giovanni Battista
Pergolesi und Arvo Pärt. Theater Freiburg
20 h: „Vater“ von Florian Zeller. Wallgraben
Theater
20 h: Premiere: „Hedda Gabler“ - Henrik Ibsen.
Theater Freiburg
20 h: Theater L.U.S.T. - Impro Krimi. Cala Theater
20:15 h: Premiere: „Die 12 Geschworenen“.
Alemannische Bühne
20:30 h: „Mit der Träne im Knopfloch“ /
Theaterkollektiv RaumZeit. E-Werk Freiburg
Kabarett & Comedy
20 h: Lennart Schilgen: Engelszungenbrecher.
Vorderhaus
Führungen
12:30 h: Freiburger Kurzgeschichte(n) – Von
Silbertalern und Rappenpfennigen. Museum für
Stadtgeschichte
Vorträge & Gespräche
19:30 h: Kosmos - Vom Urknall zum Denken.
Planetarium Freiburg
Basel
Theater & Tanz
19:30 h: „Gloria“ - Ballett. Theater Basel
19:30 h: „Hitchcock im Pyjama“ - Schauspiel.
Theater Basel
20 h: „Café Populaire“ - Schauspiel. Theater Basel
20 h: „Playblack“ - Joana Tischkau. Kaserne Basel
Andere Orte
Waldkirch
20 h: Improtheater „Die Mauerbrecher“. Theater
am Kastelberg
Sa 21. November
Freiburg
Musik
12 h: Orgelmusik im Augustinermuseum.
Augustinermuseum
Theater & Tanz
19 h: Premiere: „Auf Klingel“ - Texte zum
Berufsalltag und Leben von Pflegenden /
Kooperation mit der Veronika-Stiftung. Theater
Freiburg
19 h: Räumen (AT). Theater im Marienbad
19:30 h: „Stabat Mater“ - Giovanni Battista
Pergolesi und Arvo Pärt. Theater Freiburg
20 h: „Die Rückkehr des perfekten Mannes“.
Cala Theater
20 h: „Vater“ von Florian Zeller. Wallgraben
Theater
20:15 h: „Die 12 Geschworenen“. Alemannische
Bühne
20:30 h: „Mit der Träne im Knopfloch“ /
Theaterkollektiv RaumZeit. E-Werk Freiburg
Kabarett & Comedy
20 h: BlöZinger: Vorzügliche BetrACHTungen.
Vorderhaus
Vorträge & Gespräche
19:30 h: Auroras - Geheimnisvolle Lichter des
Nordens. Planetarium Freiburg
Basel
Musik
21:30 h: „Khonnar“ - LiveSet / Deena Abdelwahed,
Elektro. Kaserne Basel
Theater & Tanz
19 h: Premiere: „Die Zauberflöte“ - Oper. Theater
Basel
19:30 h: „Hitchcock im Pyjama“ - Schauspiel.
Theater Basel
20 h: „Café Populaire“ - Schauspiel. Theater Basel
20 h: „Playblack“ - Joana Tischkau. Kaserne Basel
Andere Orte
Staufen
20 h: König Lear und sein Narr / Drama von William
Shakespeare. Auerbachs Kellertheater
Waldkirch
20 h: „Wenn der Dämon kommt“ von Rudolf Kühnl,
Theatergruppe SpielArt Emmendingen“ Theater
am Kastelberg
So 22. November
Freiburg
Musik
19:30 h: Musikkollegium Freiburg: Sinfoniekonzert
/ Antonín Dvořák, Louis Spohr, Antonio Vivaldi,
Joseph Haydn. Forum Merzhausen
Theater & Tanz
16 h: „Learning Feminism from Rwanda“ - Flinn
Works. Theater Freiburg
16 h: Räumen (AT). Theater im Marienbad
17 h: „Vater“ von Florian Zeller. Wallgraben
Theater
19 h: „Auf Klingel“ - Texte zum Berufsalltag und
Leben von Pflegenden / Kooperation mit der
Veronika-Stiftung. Theater Freiburg
19 h: „Die 12 Geschworenen“. Alemannische
Bühne
19 h: „Learning Feminism from Rwanda“ - Flinn
Works. Theater Freiburg
Führungen
11 h: Augustinerfreunde führen – Die
Beschneidung Christi. Augustinermuseum
15 h: Führung – Modern Love. Museum für
Neue Kunst
Basel
Theater & Tanz
16 h: „Metamorphosen“ - Schauspiel. Theater
Basel
18 h: „Die Zauberflöte“ - Oper. Theater Basel
Andere Orte
Donaueschingen
19 h: Felix Klieser & Festival Strings Lucerne –
Nielsen und Mozart. Donauhallen, Strawinsky Saal
Staufen
17 h: König Lear und sein Narr / Drama von William
Shakespeare. Auerbachs Kellertheater
Di 24. November
Freiburg
Literatur
20 h: „Toleranz: Einfach schwer“. Lesung mit
Joachim Gauck. Paulussaal
Musik
20 h: Keys Night - „Hammond Jazz Night“.
Jazzhaus Freiburg
20:30 h: „Die Soziale Gruppe“ / Jan F. Kurth &
Anne Munka. E-Werk Freiburg
Theater & Tanz
10 h: Krähe und Bär. Theater im Marienbad
20 h: „Vater“ von Florian Zeller. Wallgraben
Theater
Basel
20 h: Theatersport: Die Impronauten (Basel) &
Lamuns (Malans GR) Tabourettli
Andere Orte
Lörrach
20 h: Meret Becker, Lulu Hacke, Monika Hansen
/ 3 BIRDS. Eine Federlesung. Burghof Lörrach
Historix Tours Freiburg
Historische Stadtführungen
365 Tage im Jahr, bei jedem Wetter
www.historix-tours.de
Wilde Schönheit und abenteuerliche Wege
Die MUNDOLOGIA-Reihe präsentiert in Denzlingen zwei Vorträge
Der eine porträtiert die wilde
Schönheit des Schwarzwaldes,
der andere reist auf abenteuerlichen
Wegen nach Südamerika:
Am 29.11.20 zeigt die
MUNDOLOGIA nach langer
Pause und unter Einhaltung der
aktuellen Abstands- und Hygieneregeln
zwei großartige Live-
Reportagen im Kultur- & Bürgerhaus
Denzlingen. Aufgrund
der großen Nachfrage und der
geringen Platzkapazität werden
die beiden Vorträge jeweils zu
zwei Uhrzeiten gezeigt: Klaus
Echle präsentiert um 11 und 14
Uhr jeweils die „Wildnis vor
der Haustür“. Um 17 und 20
Uhr nimmt Joshi Nichell die
Zuschauer dann „Per Anhalter
nach Feuerland“ mit.
Der mehrfach ausgezeichnete
Naturfotograf und studierte
Forstwissenschaftler Klaus
Echle hat eigenwillige Charaktere
der Schwarzwälder Fauna
porträtiert. Seine Reportage
führt in die Wildnis vor unserer
Haustür und erzählt spannende
Geschichten aus dem Unterholz,
die zum Schmunzeln und Staunen
verleiten. In seiner Reportage
zeigt Klaus Echle einige
seiner besten Bilder und erzählt
ungewöhnliche Geschichten aus
dem Unterholz, wie jene von der
Füchsin Sophie, zu der er eine
ungewöhnliche Freundschaft
entwickelte
Auf nach Feuerland!
Joshi Nichell ist gerade einmal
18 Jahre alt – gerade alt genug,
um alleine die Welt entdecken
zu dürfen, als er das Abiturzeugnis
in den Händen hält. Er
träumt davon, Südamerika
bzw. sogar Feuerland per Anhalter
zu erreichen. Ohne Flieger,
ohne großes Geld. Ganz
bewusst schließt Joshi die Tür
des Komforts, um zu schauen,
was sich für neue Türen öffnen.
Voll Vertrauen reist er fast zwei
Jahre – 21 Monate – mit 681
Fahrzeugen durch die Welt. Mit
sieben Segelbooten überquert er
in sieben Monaten den großen
Teich und taucht in das Leben
und die traumhafte Natur Südamerikas
ein. Von seinem Mut,
dem Träumen, dem Vertrauen,
seiner Faszination und der erlebten
Nächstenliebe erzählt der
heute 22-jährige Buchautor und
Naturfotograf humorvoll und
voller Lebensenergie bespickt
mit professionellen Aufnahmen!
Online-Tickets sowie ausführliche
Informationen zum Programm
und zu den Vorverkaufsstellen
finden Sie unter www.
mundologia.de.
Fische, Wasserinsekten
und Kleinkrebse
schmecken
dem Eisvogel am
besten
Foto: Klaus Echle
„Per Anhalter nach Feuerland“
Foto: Joshi Nichell
38 KULTUR JOKER VERANSTALTUNGEN
Mikrokosmen
Soledad Bauer ist Deutsch-
Peruanerin und bezeichnet
sich selbst als „Sammlerin
aussterbender Dinge“. In Lima
hat sie ein umfangreiches und
einmaliges Archiv, das nicht
nur Zeitgeschichte dokumentiert,
sondern auch die Frage
aufwirft, welche Bedeutung
der menschliche Eingriff in die
Kreisläufe des Planeten hat.
Die Theaterperformance
„Intercambios“ des Cargo-
Theater entführt in das nachgebaute
Archiv Bauers und in
Die Operette hat besondere
Kraft. Leicht und süffisant
kommentiert sie seit jeher die
Lage der Welt, unterhält und
regt zum Nachdenken an.
Mit ihrem neuen Programm
„Operette sich wer kann“ verschreiben
sich die Schönen der
Nacht nun dieser Tradition.
Frisch arrangierte Ausschnitte
aus Werken wie „Blume von
Hawaii“ (Paul Abraham), die
„Fledermaus“ (Johan Strauß)
oder Kalmans „Czardasfürstin“
bieten beste Mitsingstimmung.
Zwischen Ironie, Kitsch
und Witz und mit drei Musikern
ergibt sich eine muntere
Freiburg
verschiedene Mikrokosmen.
Schreibende Insekten oder
fordernde Pflanzen sind nur
zwei der skurrilen Elemente,
denen die Zuschauer*innen
begegnen. Premiere ist am 6.
November, 20 Uhr im E-Werk.
Weitere Aufführungen: 7.-14.
November, jew. 20 Uhr.
Frech und schmissig Freiburg
musikalische Reise. Premiere
ist am 27. November 20 Uhr.
Weitere Aufführungen: 28.11.,
4./5., 11./12., jew. 20 Uhr.
Revolutionäre Rhythmen Freiburg
Astor Piazzolla (1921-1992)
gilt als Revolutionär des argentinischen
Tango. Klassik,
Jazz und Klezmer nahm er in
seinen Mix, der aber erst 40
Jahre nach seiner Entstehung
in seiner Heimat anerkannt
wurde. Die Freiburger Akkordeonistin
Cordula Sauter
widmet sich der Legende und
dem Tango Nuevo mit einer
musikalischen Lesung. Deutlich
wird dabei auch, welche
politische Schlagkraft das
Werk Piazzollas hatte. Die
Veranstaltung findet am 6.
Das Genre der Herrendardarstellerinnen
war ein Format,
das im Viktorianischen
England des ausgehenden
19. Jahrhunderts Konjunktur
hatte. Zwischen schmissiger
Unterhaltung und politischer
Subversion bot es Raum für
ambivalente Geschlechterrollen.
Nic* Reitzenstein greift
Foto: promo
Foto: Kasenbacher
November, 18.30 Uhr in Elkes
Hinterhof (Uffhauser Straße 4,
Freiburg) und im Rahmen des
Formats „Wundertüte Haslach“
statt.
Durch die Geschlechter Freiburg
dieses Format für die wilde
Produktion „Mit der Träne
im Knopfloch“ des Theaterkollektivs
RaumZeit neu auf.
Mit einem bunten Musik- und
Kostümmix geht es auf eine
geschlechtliche Achterbahnfahrt.
Aufführung am 20./21.
November, jew. 20.30 Uhr im
E-Werk.
Foto: James Tutor
Foto: Achim Keller
Mi 25. November
Freiburg
Musik
20:30 h: „Klangformator“ / Duo Streun Weinberg.
E-Werk Freiburg
Theater & Tanz
10 h: Krähe und Bär. Theater im Marienbad
20 h: „Nur das Beste“ - Eine Posse von Dirk
Laucke. Theater Freiburg
20 h: „Vater“ von Florian Zeller. Wallgraben
Theater
20 h: Digitales Theaterprojekt „werther.live“ /
werther-live.de. Freiburg (verschiedene Orte)
Führungen
12:30 h: Kunstpause – Die Heilige Katharina.
Augustinermuseum
Vorträge & Gespräche
19 h: Archäologie aktuell / Menschen schaffen
Kultur! - im Rahmen der Ausstellung „Der
römische Legionär - weit mehr als ein Krieger“.
Archäologisches Museum Colombischlössle
19 h: Archäologie Aktuell – Vielfalt schafft Kultur.
Archäologisches Museum Colombischlössle
19 h: Online: How To Lose The Information
War – Nina Jankowicz, Washington, D.C.. Carl-
Schurz-Haus, Online
Andere Orte
Lörrach
15 h: Hilmar Peter: Davon haben wir nichts
gewusst. Dreiländermuseum
20 h: Rolf Kühn / Yellow + Blue Tour 2020.
Burghof Lörrach
Musik
20:30 h: L‘Eclair / Psych, Rock. Kaserne Basel
Theater & Tanz
20 h: „Café Populaire“ - Schauspiel. Theater Basel
Andere Orte
Bad Krozingen
18 h: Backdemonstration mit Sonja Kurz vom Café
& Konditorei Sahnehäuble. Vita Classica
Lörrach
20 h: Christine Prayon: Abschiedstour. Burghof
Lörrach
Fr 27. November
Freiburg
Literatur
19:30 h: Literarisches Gespräch: Désirée
Schneider und Tobias Scheffel. Centre Culturel
Français Freiburg
Musik
18 h: Orgelmusik im Augustinermuseum.
Augustinermuseum
19:30 h: Konzert mit christlichen Liedern bei der
Gemeinde dreisam3. Pauluskirche Freiburg
20 h: „Musik-Kontakte“ / ensemble profectio
freiburg und Duo Nakamura-Pons. E-Werk
Freiburg
Theater & Tanz
10 h: Räumen (AT). Theater im Marienbad
19:30 h: „Die sieben Todsünden & Motherland“ -
Kurt Weill & Bertolt Brecht / Kata Wéber. Theater
Freiburg
20 h: „Mit Abstand das Beste: Operette sich wer
kann“ / Die Schönen. E-Werk Freiburg
20 h: „Vater“ von Florian Zeller. Wallgraben
Theater
20:15 h: „De dressierte Ma“ - Mundartkomödie.
Alemannische Bühne
Kabarett & Comedy
20 h: Tino Bomelino: Man muss die Dinge nur zu
Ende. Vorderhaus
Führungen
12:30 h: Führung – Stadtgeschichte(n) aufgedeckt.
Museum für Stadtgeschichte
Vorträge & Gespräche
19:30 h: Kosmos - Vom Urknall zum Denken.
Planetarium Freiburg
Basel
Theater & Tanz
20 h: „Odyssee“ - Schauspiel. Theater Basel
Andere Orte
Waldkirch
20 h: Goschehobel Theater am Kastelberg
Sa 28. November
Freiburg
Musik
12 h: Orgelmusik im Augustinermuseum.
Augustinermuseum
Theater & Tanz
16 h: Räumen (AT). Theater im Marienbad
19 h: „Dracula“, junges Theater ab 12 Jahren.
Theater Freiburg
19:30 h: „Die sieben Todsünden & Motherland“ -
Kurt Weill & Bertolt Brecht / Kata Wéber. Theater
Freiburg
20 h: „Gut gegen Nordwind“. Cala Theater
20 h: „Hedda Gabler“ - Henrik Ibsen. Theater
Freiburg
20 h: „Mit Abstand das Beste: Operette sich wer
kann“ / Die Schönen. E-Werk Freiburg
20 h: „Vater“ von Florian Zeller. Wallgraben
Theater
20:15 h: „De dressierte Ma“ - Mundartkomödie.
Alemannische Bühne
20:30 h: Die ImproShow mit Theater L.U.S.T..
E-Werk Freiburg
Kabarett & Comedy
20 h: Tina Teubner: Stille Nacht bis es kracht /
Klavier: Ben Süverkrüp. Vorderhaus
Vorträge & Gespräche
15 h: kunst:dialoge. Museum für Neue Kunst
19:30 h: Auroras - Geheimnisvolle Lichter des
Nordens. Planetarium Freiburg
Basel
Kunst
11 h: Eröffnung: Regionale 21 – Expanded Video
Works. Haus der elektronischen Künste Basel
Theater & Tanz
19 h: „Die Zauberflöte“ - Oper. Theater Basel
19:30 h: „Metamorphosen“ - Schauspiel. Theater
Basel
20 h: „Nothing Left“ - Tabea Martin (Tanz).
Kaserne Basel
Andere Orte
Bad Säckingen
20 h: Tommy Tailors Traumfabrik - Das Musical.
Gloria-Theater
Baden-Baden
18 h: Thomas Hengelbrock IV – Fazil Say Klavier,
die Münchner Philharmoniker. Musik von Mozart
und Beethoven. Festspielhaus Baden-Baden
Staufen
20 h: König Lear und sein Narr / Drama von
William Shakespeare. Auerbachs Kellertheater
So 29. November
Freiburg
Musik
17 h: Special Event: Mascha Kalekó: “Sie
sprechen von mir nur leise” – Paula Quast & Krisha
Weber, Oldersbek & Hamburg. E-Werk Freiburg,
E-Werk Freiburg
Theater & Tanz
11 h: „Hedda Gabler“ - Henrik Ibsen. Theater
Freiburg
15 h: „Eine Weihnachtsgeschichte“ / nach Charles
Dickens. Alemannische Bühne
16 h: Krähe und Bär. Theater im Marienbad
17 h: „Vater“ von Florian Zeller. Wallgraben
Theater
19 h: „Dracula“, junges Theater ab 12 Jahren.
Theater Freiburg
Kabarett & Comedy
19 h: Matthias Deutschmann: Notwehr für alle! /
Am Flügel begleitet Helmut Lörscher. Vorderhaus
Führungen
10:30 h: Führung – Der Schatz der Mönche.
Augustinermuseum
11 h: Augustinerfreunde führen – Hans Baldung
Grien. Augustinermuseum
14 h: Führung – Ausgepackt. Museum Natur
und Mensch
15 h: Führung – Modern Love. Museum für
Neue Kunst
Basel
Theater & Tanz
16 h: „Gloria“ - Ballett. Theater Basel
19 h: „Nothing Left“ - Tabea Martin (Tanz).
Kaserne Basel
19 h: „Odyssee“ - Schauspiel. Theater Basel
19:30 h: „Gloria“ - Ballett. Theater Basel
Führungen
16:30 h: Öffentliche Führung: Regionale 21 –
Expanded Video Works. Haus der elektronischen
Künste Basel
Andere Orte
Bad Säckingen
18:30 h: Tommy Tailors Traumfabrik - Das
Musical. Gloria-Theater
18:30 h: Tommy Tailors Traumfabrik - Das
Musical. Gloria-Theater
Baden-Baden
15 h: Thomas Hengelbrock VI – Fazil Say Klavier,
Münchner Philharmoniker. Musik von Beethoven
und Mozart.. Festspielhaus Baden-Baden
Denzlingen
11 h: Mundologia-Reihe: „Wildnis vor der Haustür“
- Klaus Echle. Kultur- & Bürgerhaus Denzlingen
14 h: Mundologia-Reihe: „Wildnis vor der Haustür“
- Klaus Echle. Kultur- & Bürgerhaus Denzlingen
17 h: Mundologia-Reihe: „Per Anhalter nach
Feuerland“ - Joshi Nichell. Kultur- & Bürgerhaus
Denzlingen
20 h: Mundologia-Reihe: „Per Anhalter nach
Feuerland“ - Joshi Nichell. Kultur- & Bürgerhaus
Denzlingen
Müllheim
17 h: „Ruft es aus in alle Welt“ / Markgräfler
Bezirkskantorei. Ev. Stadtkirche Müllheim
19 h: „Ruft es aus in alle Welt“ / Markgräfler
Bezirkskantorei. Ev. Stadtkirche Müllheim
Staufen
17 h: König Lear und sein Narr / Drama von
William Shakespeare. Auerbachs Kellertheater
Mo 30. November
Andere Orte
Baden-Baden
19 h: Cello als Opernheld – Raphaela Gromes,
Cello, und Julian Riem, Klavier, spielen Musik
von R. Strauss, G. Rossini u.a.. Festspielhaus
Baden-Baden
Bitte beachten Sie die Hygiene- und
Voranmelderegelungen sowie
eventuelle Absagen
Weitere aktuelle Termine finden Sie im
Online-Veranstaltungskalender unter:
www.kulturjoker.de
VERANSTALTUNGEN KULTUR JOKER 39
Von Sternen, Jazz und dem Reisen
Das 34. Freiburger Literaturgespräch im November in Freiburg
Lutz Seiler
Foto: promo
Vom 5. bis 8. November veranstaltet
das Literaturhaus Freiburg
das 34. Freiburger Literaturgespräch
im Historischen
Kaufhaus. Wieder heißt das:
Gespräche mit Autor*innen,
Begegnungen mit Literatur und
einen lebendigen Austausch. Ein
Highlight bietet Lutz Seilers gefeierter
Roman „Stern 111“. Zum
Auftakt am 5. November, 19.30
Uhr stellt er diesen im Gespräch
mit der Literaturkritikerin Insa
Wilke vor. Der Roman steht
auch als Motto für die Literaturgespräche:
Wie das Kofferradio
Stern 111 im Roman öffnet
auch Literatur Pforten in andere
Welten.
In andere Welten entführt auch
Christian Schulteisz‘ Roman
„Wense“ über den Tausendsassa
Hans Jürgen von der Wenses
und seine vielen Reisen (6. November,
18 Uhr). Ein großer Reisender
ist auch Uwe Timm. Am
6. November, 20 Uhr kommt
der Autor zu einer Lesung seines
Essaybands „Der Verrückte
in den Dünen“ ins Historische
Kaufhaus - passend zum 80.
Geburtstag des unermüdlichen
Gesellschaftskritikers.
Moderierte Kurzlesungen am
7. November, 10 Uhr/15 Uhr und
am 8. November, 15 Uhr bringen
Autor*innen wie Esther Kinsky
(„Schiefern“), Dorothee Elmiger
(„Aus der Zuckerfabrik“), Peter
Stamm („Wenn es dunkel wird“),
Zsófia Bán („Weiter atmen), Nora
Gomringer („Gottesanbieterin“)
und Monika Helfer („Die Bagage“)
zur Lesung nach Freiburg.
Eine furiose Mischung aus
Jazz und Lyrik bieten Nora Gomringer,
Philipp Scholz und Philip
Frischkorn am 7. November, 21
Uhr mit ihrem Programm „Peng
Peng Parker“. Vertont werden
hier die unverschämt wuchtigen
Spott-, Humor- und Liebesgedichte
Dorothy Parkers. Nora
Gommringers Vortrag wird von
Jazzsounds energisch begleitet.
Eine unmittelbare Reise in die
1920er und ein Highlight der abwechslungsreichen
diesjährigen
Literaturgespräche.
Kartenvorbestellung: www.
literaturhaus-freiburg.de
So 1. November
Freiburg
11 h: „Kasper und das kleine Schlossgespenst“
- Freiburger Puppenbühne, für Kids ab 4 Jahren.
Vorderhaus
11 h: „Kasper und das kleine Schlossgespenst“
- Freiburger Puppenbühne, für Kids ab 4 Jahren.
Vorderhaus
12:30 h: „Kasper und das kleine Schlossgespenst“
- Freiburger Puppenbühne, für Kids ab 4 Jahren.
Vorderhaus
12:30 h: „Kasper und das kleine Schlossgespenst“
- Freiburger Puppenbühne, für Kids ab 4 Jahren.
Vorderhaus
14:30 h: „Die Rettung der Sternenfee Mira“, für
Kids ab 5 Jahren. Planetarium Freiburg
14:30 h: Die Rettung der Sternenfee Mira / für Kids
ab 5 Jahren. Planetarium Freiburg
Mi 4. November
Freiburg
14:30 h: „Kasper und der Löwenkönig“ - Freiburger
Puppenbühne, für Kids ab 4 Jahren. Harmonie
Kino
16 h: „Kasper und der Löwenkönig“ - Freiburger
Puppenbühne, für Kids ab 4 Jahren. Harmonie
Kino
Sa 7. November
Freiburg
11 h: „Pfiffige Musik für kleine Ohren“ -
Lauschelieder , für Kids ab 3 Jahren. Vorderhaus
14:30 h: „Der Räuber Hotzenplotz und die
Mondrakete“, für Kids ab 5 Jahren. Planetarium
Freiburg
14:30 h: Der Räuber Hotzenplotz und die
Mondrakete / für Kids ab 5 Jahren. Planetarium
Freiburg
15 h: „Pfiffige Musik für kleine Ohren“ -
Lauschelieder , für Kids ab 3 Jahren. Vorderhaus
15 h: Kinder führen Kinder / Mit dem Schwert in die
Schreibstube? - im Rahmen der Ausstellung „Der
römische Legionär – weit mehr als ein Krieger“.
Archäologisches Museum Colombischlössle
15 h: Kinder führen Kinder – Mit dem Schwert
in die Schreibstube? Archäologisches Museum
Colombischlössle
16:30 h: Eine Reise durch die Nacht / für Kids ab
8 Jahren. Planetarium Freiburg
So 8. November
Freiburg
11 h: „FarbAffenLand“ - Theater Budenzauber, für
Kids ab 4 Jahren. Vorderhaus
14 h: Familienführung – Modern Love. Museum
für Neue Kunst
14:30 h: „Die Rettung der Sternenfee Mira“, für
Kids ab 5 Jahren. Planetarium Freiburg
14:30 h: Die Rettung der Sternenfee Mira / für Kids
ab 5 Jahren. Planetarium Freiburg
Di 10. November
Freiburg
19 h: Nachts im Museum – Taschenlampenführung
für Kids ab 5 Jahren. Museum Natur und Mensch
Mi 11. November
Freiburg
14:30 h: „Kaspers Reise zu Prinz Aladin“ -
Freiburger Puppenbühne, für Kids ab 4 Jahren.
Harmonie Kino
16 h: „Kaspers Reise zu Prinz Aladin“ - Freiburger
Puppenbühne, für Kids ab 4 Jahren. Harmonie
Kino
Sa 14. November
Freiburg
11 h: „Pippi Langstrumpf“ - für Kids ab 5 Jahren.
Theater Freiburg
14:30 h: „Der Räuber Hotzenplotz und die
Mondrakete“, für Kids ab 5 Jahren. Planetarium
Freiburg
14:30 h: Der Räuber Hotzenplotz und die
Mondrakete / für Kids ab 5 Jahren. Planetarium
Freiburg
16:30 h: Eine Reise durch die Nacht / für Kids ab
8 Jahren. Planetarium Freiburg
Lörrach
15 h: Kinderprogramm im Museum: Holz.
Dreiländermuseum
So 15. November
Freiburg
11 h: „Peter und der Wolf“ - marotte Figurentheater,
für Kids ab 4 Jahren. Vorderhaus
14 h: Familiennachmittag – Pflanzenpressen
selbst gebaut, für Kids ab 5 Jahren. Museum
Natur und Mensch
14 h: Familiennachmittag – Zum Stift gegriffen.
Museum für Neue Kunst
14:30 h: „Die Rettung der Sternenfee Mira“, für
Kids ab 5 Jahren. Planetarium Freiburg
14:30 h: Die Rettung der Sternenfee Mira / für Kids
ab 5 Jahren. Planetarium Freiburg
15 h: „Peter und der Wolf“ - marotte Figurentheater,
für Kids ab 4 Jahren. Vorderhaus
15:30 h: „Psssst!“ / Cargo-Theater, für Kids ab 4
Jahren. E-Werk Freiburg
Mi 18. November
Freiburg
10 h: „Meeresstille oder können Fische sprechen“
- Figurentheater Vagabündel, für Kids ab 3 Jahren.
Vorderhaus
14:30 h: „Kaspers Reise zu Prinz Aladin“ -
Freiburger Puppenbühne, für Kids ab 4 Jahren.
Harmonie Kino
16 h: „Kaspers Reise zu Prinz Aladin“ - Freiburger
Puppenbühne, für Kids ab 4 Jahren. Harmonie
Kino
Sa 21. November
Freiburg
14:30 h: „Der Räuber Hotzenplotz und die
Mondrakete“, für Kids ab 5 Jahren. Planetarium
Freiburg
14:30 h: Der Räuber Hotzenplotz und die
Mondrakete / für Kids ab 5 Jahren. Planetarium
Freiburg
16 h: „Balduin der Pinguin“ - Happy End
Figurentheater Susanne End, für Kids ab 4
Jahren. Haus der Jugend
16:30 h: Eine Reise durch die Nacht / für Kids ab
8 Jahren. Planetarium Freiburg
Lörrach
14 h: „Bremer Stadtmusikanten“ / Rike Schuberty,
für Kids ab 5 Jahren. Burghof Lörrach
So 22. November
Freiburg
11 h: „Scherz mit Herz“ - Clownduo Alex & Joschi,
für Kids ab 3 Jahren. Vorderhaus
14 h: Familienführung – Schau ins Land!
Archäologisches Museum Colombischlössle
14 h: Familienführung Schau ins Land! - im
Rahmen der Ausstellung „freiburg.archäologie
– Leben vor der Stadt“, für Kids ab 5 Jahren.
Archäologisches Museum Colombischlössle
14:30 h: „Die Rettung der Sternenfee Mira“, für
Kids ab 5 Jahren. Planetarium Freiburg
14:30 h: Die Rettung der Sternenfee Mira / für Kids
ab 5 Jahren. Planetarium Freiburg
15 h: „Scherz mit Herz“ - Clownduo Alex & Joschi,
für Kids ab 3 Jahren. Vorderhaus
Lörrach
14 h: „Mäuseken Wackelohr“ / Rike Schuberty, für
Kids ab 3 Jahren. Burghof Lörrach
Mi 25. November
Freiburg
14:30 h: „Kasper und der Weihnachtsmann“ -
Freiburger Puppenbühne, für Kids ab 4 Jahren.
Harmonie Kino
16 h: „Kasper und der Weihnachtsmann“ -
Freiburger Puppenbühne, für Kids ab 4 Jahren.
Harmonie Kino
Fr 27. November
Basel
18 h: „Der Räuber Hotzenplotz“ - Schauspiel, für
Kids ab 6 Jahren. Theater Basel
Sa 28. November
Freiburg
14:30 h: „Der Räuber Hotzenplotz und die
Mondrakete“, für Kids ab 5 Jahren. Planetarium
Freiburg
14:30 h: Der Räuber Hotzenplotz und die
Mondrakete / für Kids ab 5 Jahren. Planetarium
Freiburg
15 h: „Musik, Clownerie und Mitmachspaß“
- Flohzirkus Orquestra, für Kids ab 3 Jahren.
Vorderhaus
16:30 h: Eine Reise durch die Nacht / für Kids ab
8 Jahren. Planetarium Freiburg
So 29. November
Freiburg
11 h: „Koalabär & Freunde“ - marotte
Figurentheater, für Kids ab 3 Jahren. Vorderhaus
14 h: „Pippi Langstrumpf“ - für Kids ab 5 Jahren.
Theater Freiburg
14 h: Familiennachmittag - im Rahmen der
Ausstellung „Der römische Legionär – weit
Wasserwelten Freiburg
Balduin und die Liebe
Balduin der Pinguin ist ein
geschätzter Bewohner des Zoos
von Buxtehude, bisweilen nervt
er seine Mittiere aber auch. Tag
und Nacht träumt und singt er
von einer Liebe am Südpol und
dem Wunsch, Papa zu werden.
Die anderen Tiere im Zoo halten
das für verrückt, aber Balduin
verfolgt seinen Traum unbeirrt.
Die Freiburger Puppenbühne
lädt alle abenteuerlustigen Kinder
und ihre Familien zu neuen
Veranstaltungen ins Podium
der Harmonie-Kinos. Kaspers
Begegnung mit dem stolzen
Löwenkönig macht den Auftakt
am 4. November. Am 11. und 18.
November folgt Kaspers lange,
aufregende Reise zu Prinz
mehr als ein Krieger“, für Kids ab 5 Jahren.
Archäologisches Museum Colombischlössle
14 h: Familiennachmittag – Mit Würfelglück in die
römische Zeit zurück. Archäologisches Museum
Colombischlössle
14:30 h: „Die Rettung der Sternenfee Mira“, für
Kids ab 5 Jahren. Planetarium Freiburg
14:30 h: Die Rettung der Sternenfee Mira / für Kids
ab 5 Jahren. Planetarium Freiburg
15 h: „Koalabär & Freunde“ - marotte
Figurentheater, für Kids ab 3 Jahren. Vorderhaus
17 h: „Pippi Langstrumpf“ - für Kids ab 5 Jahren.
Theater Freiburg
Basel
16 h: „Der Räuber Hotzenplotz“ - Schauspiel, für
Kids ab 6 Jahren. Theater Basel
Mo 30. November
Basel
10 h: „Der Räuber Hotzenplotz“ - Schauspiel, für
Kids ab 6 Jahren. Theater Basel
Goethe für Kinder? Geht sowas?
Klar - mit dem Figurentheater
Vagabündel schon. Basierend
auf zwei Gedichten des
großen Schriftstellers entführt
das Figurenspiel „Meeresstille
oder können Fische sprechen“ in
von Fischen und anderen Lebewesen
bewohnte Welten. Ohne
viele Worte, dafür mit Musik begegnen
Kinder ab 3 Jahren dem
chinesischen Goldfisch Chang
Si, sehen, wie ein Wartezimmer
zum Aquarium wird und wie
Aeolus laue Lüftchen bläst. Am
Ende bringt Frau Herzberger alle
mit dem Sofa wieder ans sichere
Land. Das Figurenspiel ist am
18. November, 10 Uhr im Vorderhaus
in der Fabrik zu sehen.
Freiburg
Schließlich kommt er seinem
Wunsch immer näher. Das Happy
End Figurentheater Susanne
End bringt mit „Balduin der
Pinguin“ eine kleine einfühlsame
wie lustige Geschichte für
Kinder ab 4 Jahren ins Haus der
Jugend in Freiburg. Aufführung
ist am 21. November, 16 Uhr.
Kaspers Abenteuer Freiburg
Aladin. Kurz vor dem Weihnachtsmonat,
am 25. November,
besucht der lustige Abenteurer
schließlich den gütigen Weihnachtsmann.
Alle Veranstaltungen
finden jeweils um 14.30
und 16 Uhr statt und sind für
Kinder ab 4 Jahren geeignet.