02.11.2022 Aufrufe

flip-Joker_2022-11

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

November <strong>2022</strong><br />

33. Jahrgang<br />

INHALT<br />

THEATER_____________________ 5<br />

Richard Strauss‘ “Salome“ am Theater Basel<br />

VISION ____________________ 12<br />

Reinhold Schneider: Der Preis ist heiß<br />

KUNST_____________________ 17<br />

„Zerrissene Moderne“ im Kunstmuseum Basel<br />

KULTOUR___________________ 22<br />

Im Gespräch: Krisztina Horváth, Choreografin<br />

MIXTAPE____________________ 25<br />

Im Gespräch: Multicore Freiburg e.V.<br />

LITERATUR __________________ 26<br />

„Sedimente der Zeit“ von Peter Frömmig<br />

NACHHALTIG________________ 27<br />

„Revolution für das Leben“<br />

WEIHNACHTLICH____________ 33<br />

Kulinarische Welten<br />

FRAUEN-GESUNDHEIT________ 34<br />

Genau (hin)hören: Unterschiede im Gehör<br />

MUSIK______________________ 37<br />

Jubiläumsgala: 10 Jahre Forum Merzhausen<br />

VERANSTALTUNGEN_________ 43<br />

Mundologia-Reihe im November<br />

Die Welt hört unsere Stimme<br />

Im Gespräch: Marzieh Nasiri, iranische Frauenrechtsaktivistin<br />

Der gewaltsame Tod von<br />

Mahsa Amini durch die Sittenpolizei<br />

wegen eines zu locker<br />

sitzenden Kopftuchs hat<br />

im Iran landesweit Demonstrationen<br />

ausgelöst. Auch von<br />

Deutschland aus unterstützen<br />

iranische Frauen die Proteste<br />

gegen das Terrorregime der<br />

Mullahs. Mit der Aktivistin,<br />

Philosophiestudentin und<br />

ehemaligen Fußballschiedsrichterin<br />

Marzieh Nasiri<br />

sprach Olaf Neumann über<br />

den Kopftuchzwang, die Brutalität<br />

des Regimes, Frauenfußball<br />

und die Bedeutung<br />

von Immanuel Kant für den<br />

Iran.<br />

Kultur <strong>Joker</strong>: Mutige Iranerinnen<br />

legen derzeit ihre Kopftücher<br />

ab und schneiden sich<br />

die Haare kurz. So protestieren<br />

sie u.a. gegen den Kopftuchund<br />

Hijab-Zwang. Glauben die<br />

Marzieh Nasiri<br />

Foto: Sabine Göttel<br />

kein Internet mehr und ich mache<br />

mir Sorgen, aber andererseits<br />

bin ich auch stolz auf sie.<br />

Kultur <strong>Joker</strong>: Von den Protesten<br />

2019/2020 ist bekannt,<br />

dass das Regime nicht davor<br />

zurückschreckt, auf Kinder und<br />

Jugendliche zu schießen. Wie<br />

groß ist Ihre Angst, dass sich<br />

das wiederholen könnte?<br />

Nasiri: Das Regime zögerte<br />

nie, Kinder zu töten. Es ist jetzt<br />

wieder dasselbe, sie schießen<br />

unkontrolliert auf Demonstrierende<br />

und es ist ihnen egal, wer<br />

dabei getötet wird. Heute wurde<br />

die Leiche eines 17-jährigen<br />

Mädchens namens Nika, das<br />

vor einigen Tagen bei Protesten<br />

Startguthaben*<br />

sichern!<br />

Deka-Fondssparplan<br />

abschließen und 25 €<br />

erhalten.<br />

* Beim Abschluss eines Deka-Fonds<br />

sparplans (ausgenommen ETF’s)<br />

im Zeitraum vom 01.10. – 30.<strong>11</strong>.<strong>2022</strong>.<br />

Einfach abschließen und lossparen:<br />

sparkasse-freiburg.de/fondssparen<br />

Weil’s um mehr als Geld geht.<br />

Menschen im Iran, dass jetzt die<br />

letzte Chance ist, das Regime zu<br />

verdrängen?<br />

Marzieh Nasiri: Die Menschen<br />

im Iran kämpfen seit Jahren für<br />

die Freiheit, und insbesondere<br />

die Kampagnen gegen den<br />

Hijabzwang wie “Weißer Mittwoch“,<br />

„Unsere Kamera, unsere<br />

Waffe“ oder „Die Mädchen der<br />

Revolution Street“ laufen im<br />

Iran seit Jahren. Es gibt eine<br />

lange Liste von Frauen, die<br />

wegen ihrer Beteiligung an diesen<br />

Kampagnen im Gefängnis<br />

sitzen. Zwei dieser Mädchen<br />

kamen sogar zusammen mit<br />

ihrer Mutter, die sie begleitete,<br />

in Haft. Aber dieses Mal hat<br />

die Welt unsere Stimme gehört,<br />

und deshalb denken die Menschen<br />

im Iran, dass dies ihre<br />

letzte Chance sein könnte, das<br />

Regime zu stürzen. Weil die<br />

Welt zuschaut und die Mullahs<br />

nicht wie in der Vergangenheit<br />

Tausende von Menschen töten<br />

können.<br />

Kultur <strong>Joker</strong>: Man hört, dass<br />

im Iran Schüler:innen zum<br />

Streik aufrufen. Personen des<br />

öffentlichen Lebens verkünden,<br />

dass sie nicht weiter unter den<br />

Regeln des Staates arbeiten<br />

wollen. Wie groß ist die Unzufriedenheit<br />

der Iraner:innen?<br />

Nasiri: Die Mehrheit der Menschen<br />

ist unglücklich und unzufrieden.<br />

Sie haben seit Jahren<br />

keine Hoffnung auf eine<br />

Reform dieses Regimes und<br />

sind sich sicher, dass es nicht<br />

möglich ist, ein faschistisches<br />

System zu reformieren. Bijan<br />

Djir-Sarai, der Generalsekretär<br />

der FDP, hat mit klaren Wort<br />

gesagt, dass die Menschen im<br />

Iran nur die Abschaffung der<br />

Islamischen Republik fordern.<br />

Kultur <strong>Joker</strong>: Sind Sie optimistisch,<br />

dass die Proteste im<br />

Iran zu Sturz oder Zerfall des<br />

Regimes führen können?<br />

Nasiri: Ja, ich bin sehr optimistisch,<br />

dass es zum Sturz<br />

des islamischen Regimes<br />

kommen wird. Vielleicht nicht<br />

sofort, aber es wird definitiv<br />

passieren. Jetzt hat das Regime<br />

unter anderem Fußballspieler,<br />

Demonstrant:innen,<br />

Sänger:innen, Schauspieler:innen<br />

und Aktivist:innen verhaftet,<br />

um die Menschen zu verängstigen,<br />

aber die finden jeden Tag<br />

eine neue Art zu kämpfen. Das<br />

Regime verschont niemanden,<br />

von meiner 70-jährigen Mutter<br />

bis zu meiner 20-jährigen Nichte,<br />

die auf der Straße geschlagen<br />

wurden, aber sie weichen nicht<br />

und kämpfen weiter. Sie haben<br />

vom Regime getötet wurde,<br />

ihrer Familie übergeben. Sie<br />

haben auch Tränengas im Auto<br />

meiner Nichte abgefeuert, ihr<br />

vierjähriger Sohn hatte deshalb<br />

Atemprobleme und war mehrere<br />

Tage im Krankenhaus. Dass<br />

die Zahl der Todesopfer noch<br />

nicht Tausende erreicht hat,<br />

liegt nicht an der Toleranz des<br />

Regimes, sondern daran, dass<br />

die Welt jetzt zuschaut und die<br />

Stimme des iranischen Volkes<br />

gehört wird.<br />

Fortsetzung des<br />

Interviews auf<br />

Seite 24<br />

Kultur <strong>Joker</strong><br />

Tel.: 0761 / 72 0 72<br />

www.kulturjoker.de<br />

kulturjoker


Liebe Leser:innen,<br />

Es sind mehr als 40 Tage vergangen, seitdem der Tod<br />

der jungen Iranerin Mahsa Amini durch die iranische Sittenpolizei<br />

landesweit und global Proteste auslöste. Mahsa<br />

Amini wurde drei Tage vor ihrem Tod in Teheran verhaftet,<br />

da sie kein Kopftuch trug, und allem Anschein nach in Gewahrsam<br />

brutal misshandelt – das Regime weist bis heute<br />

jegliche Vorwürfe zurück. Die Proteste im Iran werden derweil<br />

aber nicht stiller. Tausende Menschen gehen Tag und<br />

Nacht auf die Straße, demonstrieren in den Universitäten<br />

gegen die Geschlechtertrennung, Eltern protestieren vor<br />

einer Mädchenschule in Teheran, nachdem der Schuldirektor,<br />

laut WDR-Journalistin Isabel Schayani, die Mädchen<br />

gezwungen habe, sich zu entkleiden, um versteckte<br />

Smartphones zu finden. Über 300 Demonstrierende wurden<br />

bislang verhaftet, einigen droht die Todesstrafe, ihnen<br />

wird ein „Krieg gegen Gott“ vorgeworfen. Mehr als 240<br />

Menschen wurden bereits getötet.<br />

Auch im Ausland demonstrieren tausende Exil-Iraner:innen<br />

gegen das Regime, am 22. Oktober versammelten sich<br />

mehr als 80.000 Menschen in Berlin.<br />

Warum wir jetzt nicht wegsehen dürfen? Weil die Situation<br />

der Iraner:innen, die seit Jahrzehnten unter einem totalitären<br />

Regime leiden und zum Teil ins Exil flüchteten, die<br />

Lebensrealität von Millionen Frauen und Männern weltweit<br />

ist. Der Kampf für die Rechte von Frauen ist auch ein<br />

Kampf für die Rechte aller Menschen. Für die Gleichheit<br />

und Freiheit des Individuums, unabhängig von Geschlecht,<br />

Herkunft oder anderen äußerlichen Merkmalen, die uns<br />

oberflächlich gesehen vielleicht unterscheiden mögen,<br />

aber legen sie auch den Wert eines Menschen fest? Bin<br />

ich weniger wert, weil ich eine Frau bin? Weil sich meine<br />

Hautfarbe, meine Gesundheit, meine Herkunft von der deinen<br />

unterscheidet? Wir haben darauf eine klare Antwort:<br />

Nein. Aus diesem Grund sprachen wir für unser Titelseiteninterview<br />

in diesem Monat mit der iranischen Frauenrechtsaktivistin,<br />

Philosophiestudentin und ehemaligen<br />

Fußballschiedsrichterin Marzieh Nasiri. Und aus diesem<br />

Grund werden wir auch weiterhin über intersektionale und<br />

feministische Themen, Bücher, Theaterstücke und Ausstellungen<br />

berichten. Auch und vor allem weil rechtspopulistische<br />

Stimmen in Krisenzeiten schon immer lauter wurden<br />

und auch heute werden, dürfen wir nicht aufhören darüber<br />

zu sprechen, dass Frauen unterdrückt, verfolgt, misshandelt<br />

und getötet werden, weil sie Frauen sind.<br />

Wir wünschen Ihnen eine gute Zeit! Bleiben Sie<br />

weltoffen, kritisch, solidarisch und gesund.<br />

Ihr Kultur <strong>Joker</strong>-Team<br />

Ihre<br />

Unterstützung<br />

Seit 33 Jahren arbeiten wir<br />

kostenfrei für Kultur und Interessierte.<br />

Wir freuen uns über jedes Zeichen der Solidarität -<br />

ob liebe Worte oder eine finanzielle Unterstützung,<br />

damit wir unsere Arbeit fortsetzen können.<br />

Empfänger: Art Media Verlag<br />

IBAN: DE 26 6805 0101 0002 0225 12<br />

10 JAHRE KOMPASS SPORT IN EIMELDINGEN<br />

dein Partner für Outdoor & Abenteuer seit 2012<br />

20%<br />

auf Bekleidung von<br />

Kopf bis Fuß.<br />

Wir haben eine<br />

riesige Auswahl!<br />

30%<br />

auf Bekleidung und<br />

Ausrüstung unseres<br />

MUNDOLOGIA-Partners<br />

HALTI<br />

20%<br />

auf alle Wander-,<br />

und Winterstiefel,<br />

sowie Sport- und<br />

Skischuhe*<br />

Wir feiern Jubiläum!<br />

Profitiere von satten Rabatten<br />

im ganzen November...<br />

25%<br />

auf alle<br />

Rucksäcke<br />

und Taschen<br />

*außer Langlauf<br />

Kompass Sport GmbH<br />

Hauptstr. 7<br />

D-79591 Eimeldingen<br />

Kontakt:<br />

+49 7621 57 68 60<br />

info@kompass-sport.de<br />

@Kompass.Sport<br />

@kompasssport<br />

direkt am Bahnhof<br />

Eimeldingen<br />

- - -<br />

kostenlose Parkplätze<br />

vorhanden<br />

Irrtum vorbehalten. Nicht kombinierbar mit weiteren Rabatten. Keine Anwendung auf Kundenbestellungen. Gültig bis 30.<strong>11</strong>.<strong>2022</strong>.


THEATER KULTUR JOKER 3<br />

Erstickt im Container, gefangen im Überwachungsstaat<br />

Mit „Escape“ präsentierte das Freiburger Theater zwei Musiktheater-Uraufführungen<br />

das Instrumentalensemble<br />

platziert, im rechten der<br />

schmalen Rechtecke liegen<br />

Kleider, im linken stehen<br />

eng gedrängt gesichtslose<br />

Menschen (Bühnenbild und<br />

Kostüme: Christian Wiehle,<br />

Regie: Thomas Fiedler).<br />

Bei Ying Wangs Musiktheater<br />

„Lorry 39“ treffen gedämpfte<br />

Trompetenklänge<br />

auf Glissandi in den Streichern.<br />

Die Musik sorgt für<br />

permanente Verunsicherung<br />

und setzt von Anfang an die<br />

tragische Geschichte unter<br />

Spannung. Könntest Du<br />

bitte das Licht anschalten?<br />

Wo sind wir? – lauten die<br />

ersten Sätze im englischen<br />

Libretto, die von der Mezzosopranistin<br />

Inga Schäfer<br />

artikuliert werden.<br />

Auf der Leinwand oberhalb<br />

der Bühne erscheint<br />

das Innere eines Containers<br />

(Video: Stefan Bischoff, Kevin<br />

Graber). Am 23. Oktober<br />

2019 fand man in solch<br />

einem Stahlquader in Essex<br />

im Südosten Englands die<br />

Leichen von 39 Migrantinnen<br />

und Migranten aus<br />

Vietnam. Andreas Karl hat<br />

einige ihrer Handynachrichten<br />

in sein Libretto eingearbeitet.<br />

Inga Schäfer spricht,<br />

deklamiert und singt diese<br />

kurzen Sätze in kantablen<br />

Linien. Dazwischen hört<br />

man immer wieder Atemgeräusche,<br />

Herzschlag und<br />

elektronische Beats, zu denen<br />

sich die Statisten des<br />

Theaters beugen und krümmen.<br />

In den Videos wird dieser<br />

Todeskampf noch sichtbarer.<br />

Hier nehmen einige<br />

ihre Maske ab und zeigen<br />

ihre Angst, ihren Schmerz,<br />

ihren Schweiß.<br />

„A Cerebral’s Rhapsody“<br />

von Huihui Cheng (Libretto:<br />

Pat To Yan) fußt auf keiner<br />

realen Geschichte, aber die<br />

darin gezeigte Utopie – oder<br />

Dystopie? – ist in Ländern<br />

wie China schon Realität. Am<br />

Anfang glaubt die Gesellschaft<br />

noch den Verheißungen<br />

des smarten Programmierers<br />

(mit geschmeidigem Tenor:<br />

Hyunhan Hwang), dass mit<br />

dem Sammeln von Daten alles<br />

besser werden würde. Nur ein<br />

Mensch (von kantabel zu Beginn<br />

bis hysterisch am Ende:<br />

der Bariton Lorenz Kauffer)<br />

ist von Beginn an skeptisch.<br />

Er misstraut der neuen Welt,<br />

wenn er von einem beweglichen<br />

Scheinwerfer gescannt<br />

wird, um seine Persönlichkeit<br />

durchleuchten zu lassen.<br />

Faszinierend wird die Musik,<br />

wenn Inga Schäfer als Künstliche<br />

Intelligenz ihre zu Beginn<br />

noch roboterhaft klingende<br />

Stimme nach und nach<br />

mit Emotionen anreichert:<br />

Liebe, Leidenschaft, Begierde.<br />

Das SWR Experimentalstudio<br />

packt hier seinen digitalen<br />

Zauberkasten aus und setzt<br />

Hall hinzu, spaltet Frequenzen<br />

ab und streut glitzernde Partikel<br />

über die Gesangslinie. Die<br />

Künstliche Intelligenz wird<br />

immer menschlicher, was den<br />

Programmierer freut. Nur<br />

der normale Mensch möchte<br />

fliehen aus dieser perfektionierten,<br />

überwachten Welt.<br />

Weitere Vorstellungen:<br />

15./22./30. Oktober, 5./6. November<br />

<strong>2022</strong>. Tickets unter<br />

0761/201 2853 oder unter<br />

www.theater.freiburg.de<br />

Georg Rudiger<br />

Uhren von hier - für hier<br />

made in Germany<br />

handgraviert in Freiburg<br />

Die Mezzosopranistin Inga Schäfer<br />

Foto: Britt Schilling<br />

Die einen sind aus ihrer<br />

Heimat Vietnam geflohen,<br />

weil sie sich in Großbritannien<br />

ein besseres Leben erhofften<br />

– am Ende sind alle<br />

39 Menschen tot. Erstickt in<br />

dem Container, in dem sie ins<br />

ersehnte Land geschmuggelt<br />

wurden. Die anderen werden<br />

nach und nach durch Künstliche<br />

Intelligenz beobachtet<br />

und gesteuert. Die verspro-<br />

chene goldene Zukunft wird<br />

zur Unfreiheit. „Escape“ –<br />

Flucht – heißt der unbequeme<br />

Abend im Kleinen Haus des<br />

Freiburger Theaters, der<br />

gleich zwei Musiktheater-<br />

Uraufführungen präsentierte.<br />

Großer Applaus für die jeweils<br />

rund 45-minütigen Produktionen,<br />

die ein Ensemble<br />

des Philharmonischen Orchesters<br />

Freiburg unter der Leitung<br />

von Detlef Heusinger<br />

mit dem SWR Experimentalstudio<br />

(Klangregie: Maurice<br />

Oeser und Thomas Hummel)<br />

und Gesangssolisten zusammenbrachten.<br />

Die Fläche der drei Räume,<br />

die auf der Bühne durch<br />

einen Rahmen am Boden<br />

markiert sind, entspricht genau<br />

den Maßen eines LKW-<br />

Containers. In der Mitte ist<br />

…..auch mit Ihrem Wunschmotiv<br />

Meistergoldschmiede in der Ölmühle<br />

Insel 1A, 79098 Freiburg, 0761 22969<br />

www.charakterschmuck.de


4 KULTUR JOKER THEATER Theater<br />

Kaleidoskop einer Spurensuche<br />

„Gottlos“ – Natalja Althausers Regiedebüt feierte im E-Werk Premiere mit dem neu gegründeten Theater Explosiv<br />

Sonja (Natalja Althauser), Michail (Christian Packbier) und Antons Eltern Bea (Sybille Denker)<br />

und Helmut (Georg Blumreiter)<br />

Foto: Alexandre Goebel<br />

Ein Kammerspiel mit zwei<br />

Paaren, ein emotionaler Flächenbrand<br />

befeuert von Alkohol,<br />

Müdigkeit, Frust und<br />

Trauer – das erste Stück der<br />

in Freiburg lebenden Autorin,<br />

Schauspielerin und Regisseurin<br />

Natalja Althauser ist<br />

mehr als ein Psychodrama à<br />

la „Wer hat Angst vor Virginia<br />

Woolf“. Denn hier stellt<br />

das neugegründete Theater<br />

Explosiv vor allem die Frage:<br />

Gibt es einen sinnvollen und<br />

damit gerechten Krieg? Das<br />

ist erschreckend aktuell…<br />

„Gottlos“, so der Titel der rund<br />

80-minütigen, sehr fesselnden<br />

und dichten Inszenierung (Regie<br />

Christian Theil, gefördert<br />

vom Kulturamt und Regierungspräsidium<br />

Freiburg), die<br />

im Kammertheater des E-Werk<br />

Premiere feierte.<br />

Dabei sind die politischen<br />

Ereignisse der Stückentwicklung<br />

nicht erst mit dem Ukraine-Krieg<br />

davon galoppiert:<br />

Althausers Geschichte spielt<br />

im Wohnzimmer eines Paares<br />

nach dem Staatsbegräbnis<br />

ihres Sohnes, der als Bundeswehrsoldat<br />

bei einem Auslandseinsatz<br />

in Afghanistan<br />

gefallen ist. War Anton dort<br />

auf heiliger Mission für das<br />

Gute und Wahre – oder auf der<br />

Flucht vor einem kaputten Elternhaus,<br />

einer unglücklichen<br />

Liebe, der eigenen Orientierungslosigkeit?<br />

War die ganze<br />

Aktion nur ein privat-pervertierter<br />

Heldentraum? Wer hätte<br />

ihn zurückhalten können?<br />

Sinnlose Fragen und Mutmaßungen,<br />

findet sein Vater (Georg<br />

Blumreiter), denn Anton<br />

ist tot. Trotzdem geht es vor<br />

allem im ersten Drittel dieser<br />

packenden Inszenierung darum,<br />

wie das eigentlich war in<br />

Afghanistan: Wer hat die Taliban<br />

gezüchtet und unterstützt?<br />

Warum spielten die Amis<br />

wieder Weltpolizei? Wird<br />

deutsche Freiheit wirklich am<br />

Hindukusch verteidigt? Gut<br />

recherchiert, wenn auch sehr<br />

wortlastig tauscht das Spieler-<br />

Kleeblatt Überzeugungen und<br />

Fakten.<br />

Doch erst mal ist Smalltalk<br />

dran: Auf der Bühne eine bürgerliche<br />

Sofa-Sitzgruppe, aus<br />

dem Off ein Intro-Soundtrack<br />

aus Bombeneinschlägen,<br />

Nachrichten-Sprengseln und<br />

Politiker-Statements. Dann<br />

ein Trauermarsch, Beerdigung<br />

vorbei. Jetzt erst mal einen<br />

Cognac... Antons Eltern Bea<br />

(Sybille Denker) und Helmut<br />

(Georg Blumreiter) wirken<br />

gefasst, das befreundete Paar<br />

Sonja (Natalja Althauser) und<br />

Michail (Christian Packbier)<br />

scheint sensibel und zugewandt.<br />

Doch es gibt von Anfang<br />

an nur drei Sitzplätze,<br />

wie bei der Reise nach Jerusalem<br />

ist immer jemand zu viel.<br />

„Ist doch schön mal wieder ein<br />

bisschen Leben in der Bude“,<br />

kommentiert Oberstudienrat<br />

Helmut. Falscher Satz, falscher<br />

Ort, schon ist die Stimmung<br />

im Eimer. Ab da kippt und eskaliert<br />

die Gruppendynamik:<br />

Schuldzuweisungen, Vorwürfe,<br />

Entgleisungen und Abgründe<br />

– wie sich das für ein Psychodrama<br />

gehört.<br />

Schnelle pointierte Dialoge,<br />

sehr souveränes Schauspiel,<br />

vor allem viele überraschende<br />

Regieideen und immer neue<br />

Puzzles-Stücke halten den<br />

Spannungsbogen: Dass die<br />

Ehe zwischen Helmut und Bea<br />

unglücklich ist, wird schnell<br />

klar, doch welche Rolle spielt<br />

da Bea, die als Internistin bei<br />

Ärzten ohne Grenzen Afrika-<br />

Einsatz nach Afrika-Einsatz<br />

absolvierte und ihre kleine Familie<br />

immer wieder verließ?<br />

Warum lauert sie jetzt betrunken<br />

Michail in der Dusche<br />

auf? Warum wurden Helmuts<br />

Lieblingsplatten zerkratzt, sind<br />

die Buchstaben eine Botschaft<br />

Antons aus dem Jenseits? Was<br />

bedeutet, dass Nachhilfelehrerin<br />

Sonja mit Anton geschlafen<br />

hat? Warum ist sie bis heute<br />

kinderlos? Ist sie wirklich das<br />

ideale Paar mit Michail, wie<br />

Helmut behauptet, der wenig<br />

später betrunken und verzweifelt<br />

Sonja fast vergewaltigt?<br />

War Anton religiös? Am Ende<br />

wird er per Videobotschaft aus<br />

dem Camp zu erleben sein.<br />

Es ist das Kaleidoskop einer<br />

Spurensuche, ein Gewirr roter<br />

Fäden ohne Anfang und Ende,<br />

vielschichtig, bewegt und bewegend.<br />

Nicht alles ist logisch,<br />

fesselnd und relevant aber unbedingt.<br />

Chapeau!<br />

Marion Klötzer<br />

Als Paar zusammenleben<br />

ohne verheiratet zu sein? Null<br />

Problem heutzutage. Nicht<br />

so in dem 2005 erstmals auf<br />

Ein turbulenter Spaß<br />

Klassische Screwball-Komödie auf der Alemannischen Bühne<br />

Deutsch (Maria Harpner,<br />

Anatol Preissler) inszenierten<br />

Stück „Job Suey: Kein Dinner<br />

für Sünder“ des Briten Edward<br />

Taylor. Das ist hanebüchen<br />

konstruiert: Haufenweise absurde<br />

Entscheidungen, Zufälle<br />

und Missverständnisse. Dazu<br />

gibt’s schrullige Charaktere in<br />

pikanten Hierarchie-Verwirblungen.<br />

So wird eine klassische<br />

Screwball-Komödie draus:<br />

Schnell, schräg und voller Dialogwitz,<br />

zumal auf der in lindgrüner<br />

Folklore tapezierten<br />

Alemannischen Bühne (Ausstattung:<br />

Alexander Albiker)<br />

sechs ziemlich sinnfreie Türen<br />

für rasante Auf- und Abgänge<br />

sorgen und so das Genre parodieren.<br />

Unter dem Titel „E Ma kunnt<br />

selte ellai“ (in Mundart übertragen<br />

von Lissy Lücke) feierte<br />

das hellwache Laien-Ensemble<br />

jetzt Premiere – ein turbulenter<br />

Spaß auch für das Publikum.<br />

Vor allem weil Hausregisseur<br />

Martin Mayer hier alle Männerrollen<br />

mit Frauen besetzt<br />

und andersrum, was altbackene,<br />

im Original ziemlich dick<br />

aufgetragene Geschlechtsstereotype<br />

aushebelt und für erfrischende<br />

Irritationen sorgt.<br />

So kommt es, dass zwei Business-Frauen<br />

im Wohnzimmer<br />

Scotch kübeln, während sich in<br />

der Küche Männer tummeln,<br />

die alle helfen wollen... – Die<br />

Story ist krude: Tanja Waldhaus<br />

(Sandra Jettkandt) arbeitet<br />

als Führungskraft eines<br />

Börsenunternehmens und erwartet<br />

zum Abendessen ihre<br />

Oberchefin samt Gemahl auf<br />

deren Tour durch „The Länd“.<br />

Klar will Tanja „a richtig gude<br />

idruck mache“. Da gibt’s nur<br />

ein Problem: Hannelore Huppenberger<br />

ist auch Präsidentin<br />

des Vereins gegen moralischen<br />

Frevel und kündigt in ihrer<br />

Belegschaft rigoros allen, die<br />

nicht verheiratet sind. – Wär<br />

im Prinzip kein Ding, nur<br />

macht Tanjas Freund Hendrik<br />

(Martin Maier) statt Hampelmann<br />

die Drama-Queen und<br />

so muss Tanja ganz schnell<br />

einen Ersatz finden, der auch<br />

noch kochen kann.<br />

In ihrer Verzweiflung bleib<br />

nur der Putzmann – mit Joachim<br />

Mast der eigentliche Star<br />

des Abends: Ein schriller Vogel,<br />

der den Schnabel nicht halten<br />

kann, ein Clown mit Chaos-Potential<br />

und den Allüren<br />

eines alternden Rockstars, der<br />

sich seine Show gut bezahlen<br />

lässt. Herrlich! Auf eine verrückte<br />

Art läuft der Abend mit<br />

den Huppenbergers (Neuzugang<br />

Gerlinde Lorenz, Bernd<br />

Geiger) dann erstaunlich gut,<br />

zumal Putzmann Ernst sich<br />

als Naturtalent mit goldenem<br />

Riecher für lukrative Aktienkäufe<br />

zeigt. Leider versagt er<br />

in der Küche komplett und die<br />

Gäste bekommen Cornflakes<br />

mit Wollmäusen zum Aperitif,<br />

während sein Kaugummi<br />

irgendwo im Nudelwasser<br />

schwimmt. Aber dann kommt<br />

nicht nur Hendrik reumütig<br />

zurück um für Tanja den Ehemann<br />

zu mimen, sondern auch<br />

ihr überengagierter Assistent<br />

Torsten (Felix Zapf). Der will<br />

eigentlich Schauspieler werden,<br />

da passt solche Mission<br />

perfekt.<br />

Drei Lovers statt eines braven<br />

Ehemanns, das ist für die<br />

„Madonna der Börse“ ganz<br />

klar Sodom und Gomorrha.<br />

Schon zetert sie was von Skandal,<br />

Unzucht und Kündigung<br />

– aber da hat einer des Trios<br />

noch einen Trumpf in der Tasche...<br />

Gut gemacht, gut gespielt<br />

– lustiges Familienstück!<br />

Jedes Wochenende bis zum<br />

28. Januar, je 20.15 Uhr. Alemannische<br />

Bühne, Freiburg.<br />

Marion Klötzer


THEATER KULTUR JOKER 5<br />

Rüschen statt Rausch<br />

Herbert Fritsch inszeniert Richard Strauss‘ Einakter „Salome“ am Theater Basel<br />

Heather Engebretson als Salome<br />

Foto: Thomas Aurin<br />

Der Kopf des Jochanaan. Er<br />

ist Lustobjekt und Trophäe für<br />

Salome. Dass dieser Kopf des<br />

Propheten auf dem Höhepunkt<br />

von Richard Strauss‘ Drama in<br />

einem Aufzuge auf dem Silbertablett<br />

präsentiert wird, gehört<br />

zu den größten Schockszenen<br />

der Operngeschichte. Und<br />

führte dazu, dass das skandalumwitterte,<br />

1905 entstandene<br />

Werk, mit dem der Komponist<br />

die Tür zur Moderne weit aufstieß,<br />

auf enormen Widerstand<br />

beim Klerus traf und in Wien<br />

erst 1918 aufgeführt werden<br />

konnte.<br />

Am Theater Basel ist Jochanaans<br />

Kopf schon von Beginn<br />

an zu sehen. Er schaut aus dem<br />

in Blau getauchten Boden heraus,<br />

der in seiner Spiegelung<br />

an eine Wasserfläche erinnert.<br />

Mit dem Mond am Theaterhimmel<br />

und Schattenrissen<br />

der beiden Soldaten entsteht<br />

ein ästhetisches, aber auch gespenstisches<br />

Nachtbild (Licht:<br />

Roland Edrich/David Hedinger),<br />

das diese „Salome“ in<br />

der Regie von Herbert Fritsch,<br />

die bereits 2019 am koproduzierenden<br />

Theater Luzern zu<br />

sehen war, zu Beginn unter<br />

Spannung setzt (szenische Einstudierung:<br />

Caterina Cianfarini).<br />

Dieser Idylle ist nicht zu<br />

trauen. Der verstörende Kopf in<br />

der Bühnenmitte antizipiert die<br />

Abgründe, die sich noch auftun<br />

werden. Auch das Sinfonieorchester<br />

Basel entfaltet beides:<br />

Schönheit und Schaudern. Dirigent<br />

Clemens Heil gibt den<br />

Holzbläsern Raum für ihre Girlanden<br />

und entwickelt mit dem<br />

Orchester einen edlen, runden<br />

Streicherklang, der ganz in der<br />

Spätromantik verwurzelt ist.<br />

Vor allem wahrt Heil immer die<br />

Balance und lässt das Orchester<br />

nie zu massiv werden, so dass<br />

die Solisten wie Ronan Caillet<br />

als hell timbrierter Narraboth<br />

nicht forcieren müssen.<br />

Jason Cox verleiht Jochanaan<br />

Ausstrahlung und Würde. Mit<br />

seinem über große Reserven<br />

verfügenden Bariton macht er<br />

aus den Anklagen des Propheten<br />

keine Hetzreden, sondern<br />

kantable Botschaften. Ein Asket<br />

ohne Fehl und Tadel. Das<br />

Herrscherpaar überzeichnet die<br />

Regie als Knallchargen. Peter<br />

Tantsits ist ein bacchantischer<br />

Herodes mit Stummelflügel und<br />

Goldketten (Kostüme: Victoria<br />

Behr), Jasmin Etezadzadeh gibt<br />

Herodias als zeternde Drama<br />

Queen. Wie immer setzt Herbert<br />

Fritsch auf Künstlichkeit<br />

und Karikatur. Die bis auf zwei<br />

goldene Throne leere Bühne<br />

wird zur Spielfläche, die raffinierten<br />

Farbwechsel gliedern<br />

die vier Szenen. Näher kommen<br />

die Figuren allerdings nicht.<br />

Die Juden bleiben in ihren<br />

Pelzhüten und langen Bärten<br />

genauso illustrativ und unnahbar<br />

wie die augenverdrehenden<br />

Soldaten oder das durchgeknallte<br />

Königspaar. Das nimmt<br />

diesem immer weiter eskalierenden<br />

Drama die Wucht und<br />

die Glaubwürdigkeit. Das zieht<br />

dem verstörenden Werk den<br />

Stachel.<br />

Vor allem die Titelfigur bleibt<br />

seltsam undefiniert. Salome ist<br />

hier keine sinnliche Femme<br />

fatale, sondern mit ihrem rosa<br />

Rüschenkleid und dem Pagenschnitt<br />

ein trotziges Mädchen,<br />

das auch mal mit den Füßen<br />

aufstampft und an den elterlichen<br />

Thronen herumturnt.<br />

Die dunkle, abnorme, perverse<br />

Seite dieser Frau kommt in der<br />

Rollenzeichnung abhanden.<br />

Heather Engebretson verstärkt<br />

mit ihrem klaren, leuchtenden<br />

Sopran diese ungewöhnliche<br />

Sicht auf Salome. In der Tiefe<br />

fehlt es der Sängerin aber an<br />

dunklen Farben und Durchschlagskraft.<br />

Ihr Tanz der sieben<br />

Schleier, mit dem sie den<br />

geilen Stiefvater befriedigt,<br />

wird in Basel immer wieder<br />

ironisch gebrochen. Mal streckt<br />

diese Salome ihrer Mutter die<br />

Zunge heraus, mal liegt sie auf<br />

dem Rücken und strampelt mit<br />

den Füßen, mal werden ihre<br />

Bewegungen eine Spur aufreizender.<br />

Dass sie auch für Jochanaan<br />

tanzt, dessen Kopf mal<br />

wieder durch den Bühnenboden<br />

lugt, bleibt eine Randnotiz. Ihr<br />

angedeutetes sexuelles Erwachen<br />

wirkt konstruiert.<br />

Die sinnliche, orientalisch<br />

gefärbte Musik aus dem Orchestergraben<br />

– die Schlagzeuger<br />

sind exponierter platziert – erzählt<br />

eine andere Geschichte:<br />

von Rausch und Entgrenzung,<br />

von Kontrollverlust und Tabubruch.<br />

Das ist alles nur musikalisch<br />

zu erfahren wie auch<br />

die enorme Spannung, wenn<br />

Salome auf den Preis ihres<br />

Tanzes, den Kopf Jochanaans,<br />

wartet. Hier erzielt das Sinfonieorchester<br />

Basel auf dem bedrohlichen<br />

Wirbel der großen<br />

Trommel eine beängstigende<br />

Plastizität. „Warum schreit er<br />

nicht, der Mann?“, fragt Salome<br />

– die akzentuierten Achtel<br />

der hohen Kontrabässe, die<br />

verschreckenden Fanfaren von<br />

Kontrafagott, Fagott und Tuba<br />

und die harten Paukenschläge<br />

lassen Schlimmstes befürchten.<br />

Am Ende bekommt Salome<br />

den abgetrennten Kopf<br />

und liebkost ihn zu wohligen<br />

Orchesterklängen. „Doch es<br />

schmeckt vielleicht nach Liebe“,<br />

singt Heather Engebretson<br />

im schönsten Legato, ehe nach<br />

JAZZ’N’MORE...<br />

Julian & Roman Wasserfuhr<br />

feat. Jörg Brinkmann<br />

Alma Naidu<br />

Håkon Kornstad Trio<br />

Herodes‘ Ruf „Man töte dieses<br />

Weib“ das Sinfonieorchester<br />

Basel eine letzte Panikattacke<br />

aus dem Graben schleudert.<br />

Weitere Vorstellungen:<br />

6./12./14. November, 8./<strong>11</strong>./13.<br />

Dezember <strong>2022</strong>, 26. März 2023,<br />

Tickets: 0041 61 295<strong>11</strong>33 oder<br />

www.theater-basel.ch<br />

Georg Rudiger<br />

ZEHN.<br />

2012 -<strong>2022</strong><br />

18 -19 NOV <strong>2022</strong><br />

10 JAHRE FORUM MERZHAUSEN<br />

DIE JUBILÄUMS-GALA<br />

F O R U M<br />

Gemeinde<br />

Merzhausen<br />

BZ-Ticket · reservix.de · forumjazz.de


6 KULTUR JOKER Theater<br />

Eine Geschichte, zwei Perspektiven<br />

Die Opera Factory zeigt im Freiburger E-Werk mit „The Last Five Years“ ein berührendes Musical<br />

Gabriela Ryffel als Catherine Hiatt<br />

Foto: Britt Schilling<br />

„Goodbye“ singt Cathy in der<br />

letzten Szene zu einem melancholischen<br />

Walzer und schaut<br />

ganz verliebt. Auch Jamie verabschiedet<br />

sich mit dem gleichen<br />

Wort. Für Cathy bedeutet dieser<br />

Abschiedsgruß der Anfang ihrer<br />

Liebe, für Jamie das Ende.<br />

Fünf Jahre Beziehung liegen vor<br />

ihr – bei Jamie sind sie gerade<br />

vorbei. Jason Robert Browns<br />

Off-Broadway-Musical „The<br />

Last Five Years“ (2000) erzählt<br />

die gleiche Geschichte aus zwei<br />

unterschiedlichen Perspektiven<br />

und in gegensätzlicher Chronologie.<br />

Die vierzehn Songs, die<br />

durch diesen fokussierten Abend<br />

der Opera Factory Freiburg im<br />

E-Werk führen, nähern sich von<br />

verschiedenen Zeiten her.<br />

Catherine Hiatt, genannt Cathy,<br />

stellt sich mit der Countryballade<br />

„Still Hurting“ vor. Sie trägt ein<br />

leichtes Sommerkleid – im Innern<br />

fühlt sie aber den Schmerz<br />

der Trennung und möchte am<br />

liebsten davonrennen. Gabriela<br />

Ryffel singt und spielt dieses<br />

Mädchen vom Land, das in New<br />

York als Musicalsängerin Karriere<br />

machen möchte, mit vielen<br />

Zwischentönen. Zu Beginn ist<br />

Cathy wie versteinert. Die LIE-<br />

BE, aus deren überdimensionalen<br />

Buchstaben Melanie Kintzinger<br />

das spartanische Bühnenbild gebaut<br />

hat, ist kaputt. Das B liegt<br />

am Boden – und wird auch nicht<br />

wieder aufgestellt. Eine rhythmische<br />

Figur im Klavier leitet<br />

über zur energiegeladenen Latin-<br />

Nummer „Shiksa Goddess“, die<br />

den jungen jüdischen Erfolgsautor<br />

Jamie Wellerstein nach dem<br />

ersten Date mit Cathy zeigt. Calum<br />

Melville verleiht Jamie jede<br />

Menge Energie und stimmliche<br />

Power.<br />

Eigentlich begegnen sich die<br />

beiden Protagonisten im formal<br />

streng gebauten Musical nur einmal<br />

in der Mitte des Stücks im<br />

Duett „The Next Ten Minutes“,<br />

dem ungewöhnlichen Heiratsantrag<br />

Jamies. Hier treffen die<br />

beiden Zeitschienen aufeinander,<br />

hier sprechen die beiden direkt<br />

miteinander und versprechen sich<br />

ihre Liebe. Ansonsten ist jeder<br />

für sich und singt darüber, wie es<br />

ihm so geht. Regisseurin Natalia<br />

Voskoboynikova bringt das Paar<br />

aber immer wieder zusammen. So<br />

werden die Konflikte dramatisiert,<br />

wenn zum Beispiel Jamie sich seinem<br />

Schreiben widmet und gar<br />

keine Notiz von seiner Partnerin<br />

nimmt. In Cathys groovigem „I<br />

Can Do Better Than That“ ist sie<br />

bis über beide Ohren verknallt –<br />

und Jamie starrt mit leerem Blick<br />

in den Zuschauerraum. Die Regisseurin<br />

knüpft Fäden über die Szenen<br />

hinweg, die dieses Paar mit<br />

seinen Hoffnungen und Enttäuschungen<br />

näherkommen lassen.<br />

Auch die Musik schafft Verbindungen<br />

und öffnet emotionale<br />

Räume. Verortet in einem melodiösen,<br />

harmonisch immer wieder<br />

überraschenden Popsound,<br />

beziehen die zum Teil komplexen<br />

Songs von Jason Robert Brown<br />

verschiedene musikalische Stile<br />

mit ein – von Country über Rock<br />

’n’ Roll und Jazz bis zum Irish<br />

Folk. Mit der Besetzung Violine<br />

(Sylvia Oelkrug), Violoncello<br />

(Philipp Schiemenz und Mika<br />

Tamura), Gitarre (Felix Möller),<br />

E-Bass (Sebastian Heieck) und<br />

Klavier (Klaus Simon) ist die im<br />

Bühnenhintergrund postierte Formation<br />

der Holst-Sinfonietta eine<br />

Mischung aus Klassikensemble<br />

und Popband. Klaus Simon leitet<br />

vom Klavier aus souverän diese<br />

eingespielte, homogene, perfekt<br />

abgemischte Band und entwickelt<br />

auch musikalisch einen Spannungsbogen,<br />

der diese ohne Dialoge,<br />

nur in den Songs erzählte<br />

Geschichte zusammenhält.<br />

All das würde aber noch nicht<br />

reichen, hätte die Opera Factory<br />

Freiburg mit Gabriela Ryfell und<br />

Calum Melville nicht zwei Musicalkünstler<br />

der Extraklasse am<br />

Start, die nicht nur gesanglich mit<br />

dem perfekten Belting ihrer Stimme<br />

den passenden Sound verleihen,<br />

sondern auch darstellerisch<br />

enorme Präsenz entfalten.<br />

Georg Rudiger<br />

Eine glühend-heiße Wüste, ein<br />

geheimnisvoller Schatz und zwei<br />

verfeindete Cowboy-Gruppen<br />

auf filmreifer Verfolgungsjagd<br />

– fertig ist der Western. Wie das<br />

Originelles Wildwestabenteuer<br />

Das Cargo-Theater feierte Premiere mit dem Objekttheaterstück „El Dorado“<br />

Yogalehrausbildung (640 UE) 2023/24<br />

Yogakinderlehrausbildung (66 UE) 2023<br />

Yogatherapieausbildung (300 UE) 2023/24<br />

Infoabende:<br />

Fr. 14.10.<strong>2022</strong>, Fr. 02.12.<strong>2022</strong>, und Fr. 03.03.2023<br />

jeweils um 20.00 Uhr im Yoga Zentrum Waldkirch<br />

Madhuha Brünjes und Astrid Fischer<br />

Gesundheitszentrum, Fabrik Sonntag 5A<br />

D-79183 Waldkirch<br />

Telefon: +49 (0) 76 81 - 49 26 89 7<br />

info@yoga-zentrum-waldkirch.de<br />

www.yoga-zentrum-waldkirch.de<br />

Genre für Kindergartenkinder<br />

funktioniert, zeigen Margit Wierer<br />

und Stefan Wiemers vom<br />

Cargo-Theater: Ihr von Stadt und<br />

Land gefördertes Objekttheaterstück<br />

„El Dorado“ feierte jetzt im<br />

Kammertheater des Freiburger E-<br />

Werks Premiere (Dramaturgie:<br />

Leon Wierer).<br />

Auf der Bühne ein gut gefüllter<br />

Sandkasten mit vielen bunten Plastik-Spielsachen,<br />

ein Overheadprojektor<br />

und eine Leinwand.<br />

Breitbeinig und sehr cool betreten<br />

die beiden Erzähler nacheinander<br />

die Szene: Das rote Sandschäufelchen<br />

ragt lässig als Colt aus der<br />

Hose, die Cowboyhüte haben sie<br />

tief ins Gesicht gezogen. „Es war<br />

einmal – tief im Westen“, so beginnt<br />

ihre Geschichte. Die stimmungsvolle<br />

Kulisse entsteht vor<br />

den Augen des Publikums mit<br />

ein paar Pinselstrichen im Sand<br />

des Overheadprojektors: Schon<br />

füllen Kandelaber-Kakteen in<br />

flirrender Wüste die Leinwand.<br />

Willkommen in El Dorado! Ein<br />

Ort im Nirgendwo, mit ganz eigenen<br />

Gesetzen. Irgendwo hier<br />

soll ein riesiger Schatz vergraben<br />

sein – behauptet Old Jim. Rebecca<br />

und ihre Bande sind jedenfalls<br />

am Start, genauso wie Marli und<br />

Johnny. Klar, sind die Gruppen<br />

verfeindet. Logo, ist Rebecca eine<br />

miese Angeberin, die immer alles<br />

für sich alleine haben und nie<br />

teilen will.<br />

Dass diese Cowboys zerzauste<br />

Plastikpüppchen auf Barbie-und<br />

Dublo-Pferden sind, die über<br />

Sandkuchen-Berge galoppieren<br />

und ihre Gegner mit „Ihr Futzis!“<br />

beschimpfen – das macht die Sache<br />

sehr lustig und knüpft kreativ<br />

am Alltags-Kinderspiel an. Die<br />

Charaktere könnten noch differenzierter<br />

gesprochen werden,<br />

einige Stellen wirken roh und haben<br />

noch Potenzial. Viel Theaterzauber<br />

gibt es trotzdem, wenn sie<br />

auf ihrer Schatzjagd eine Nacht in<br />

der Wüste bei züngelndem Overheadfeuer<br />

verbringen, sich an Seilen<br />

in die tiefste Schlucht abseilen<br />

oder einen tosenden Fluss überqueren<br />

müssen – das ist bestes<br />

Kopfkino auch für die Erwachsenen,<br />

strotzt diese Geschichte doch<br />

vor kernigen Western-Klischees<br />

wie die zerrissene Schatzkarte.<br />

Aber auch vor Überraschungen:<br />

Wie, die taffe Rebecca kann nicht<br />

schwimmen? Jetzt muss sich die<br />

Gruppe zusammenraufen – und<br />

sich gegenseitig vertrauen… Ein<br />

originelles Wildwestabenteuer,<br />

mit Schattenspiel, Musik (Carla<br />

Wierer) und Geräuschen.<br />

Vorstellung: 27.<strong>11</strong>., 15.30 Uhr,<br />

E-Werk, ab 4.<br />

Marion Klötzer


Theater theater KULTUR JOKER 7<br />

Lisa Bräuniger in<br />

„What the body?!“<br />

Foto: MiNZ&KUNST Photography<br />

Wenn das Vertraute fremd wird<br />

„What the body?!“ sucht im Theater im Marienbad nach Körperbildern jenseits der Schubladen<br />

Pst, falls Sie frieren, da wäre<br />

etwas für Sie. Die zehn Leuchtstäbe,<br />

die im Kesselhaus des<br />

Theater im Marienbad an der<br />

Decke hängen, wärmen und<br />

Lisa Bräuninger wird Sie eine<br />

gute Stunde lang in Bewegung<br />

halten. Die Schauspielerin,<br />

die auf bemerkenswert hohen<br />

Plateauschnürstiefeln steht<br />

und eine enge grün-schwarze<br />

Pepitahose zum Bowler trägt,<br />

deutet die Richtung an, sie teilt<br />

das Publikum wie Moses das<br />

Meer. Und am Ende wird sogar<br />

getanzt. Denn, wer gerne<br />

tanzt, weiß, so gut kann sich<br />

ein Körper im Sitzen gar nicht<br />

anfühlen.<br />

„What the body?!“ hält sich<br />

mit der Trennung von Zuschauern<br />

und Theater, Stück<br />

und Recherche nicht auf. Die<br />

Tribüne ist abgebaut, das Publikum<br />

versammelt sich zu<br />

Beginn von Bräuningers Solo<br />

in Grüppchen im Theaterraum<br />

und wird sich während der<br />

gut einstündigen Vorstellung<br />

immer wieder neu verteilen,<br />

mal bildet sich eine Schlange,<br />

dann ein Kreis. Die Musik<br />

(Siri Thiermann) pumpt<br />

ordentlich. „What the body?!“<br />

gehört zu jenen Stücken, die<br />

das Theater seinem Ensemble<br />

überantwortet hatte und<br />

die auch für Klassenzimmer<br />

konzipiert sind. Die Monologe<br />

befassten sich mit dem<br />

Klimawandel, was sonst noch<br />

auf den Nägeln brannte oder<br />

was die Schauspielerinnen<br />

und Schauspieler immer schon<br />

einmal machen wollten. Mit<br />

dem gemeinsamen Stück von<br />

Lisa Bräuninger, Anne Wittmiß<br />

und Anna Fritsch, das<br />

kaum mehr als ein Mikro und<br />

einen Lautsprecher braucht,<br />

schließt die Reihe. „What the<br />

body?!“ ist nicht allein das übliche<br />

Pubertätsdrama, bei dem<br />

der eigene Körper fremd wird,<br />

sich verändert, weiblicher oder<br />

männlicher wird, es beruht auf<br />

Interviews, die die drei Frauen<br />

mit Schülerinnen und Schülern<br />

geführt haben. Es scheint als<br />

ob der Pubertätshormoncocktail<br />

auf fluide Identitäten trifft.<br />

Da werden mathematische<br />

Formeln zur Volumenberechnung<br />

von Brüsten zitiert, dann<br />

wiederum probiert die Protagonistin<br />

einen Sport-BH an,<br />

aus dem sie eigentlich herausgewachsen<br />

ist, um ihre Oberweite<br />

abzubinden. Bräuninger<br />

fordert einzelne Zuschauer<br />

zur direkten Interaktion auf:<br />

Guck‘ mal, guck‘ weg. Teenager<br />

brauchen einfach viel Aufmerksamkeit.<br />

Die Kommentare der Heranwachsenden<br />

und Jugendlichen<br />

werden immer wieder unterbrochen<br />

von Betrachtungen<br />

aus dem Tierreich, genauer<br />

von Delphinen. Delphine heißt<br />

es da einmal stoßen alle zwei<br />

Stunden ihre äußeren Hautzellen<br />

ab oder Delphine bekommen<br />

in Gefangenschaft<br />

Depressionen. Das ist ein<br />

bisschen so als schaute man<br />

zwischendurch ein Tiervideo,<br />

das – wenig überraschend –<br />

die eigenen Befindlichkeiten<br />

spiegelt. Und auf diese Spiegelungen<br />

zielt „What the body?!“<br />

ja ab. Dass es keine Distanz<br />

zwischen Bühne und Publikum<br />

gibt, ist programmatisch.<br />

Wir sollen den eigenen Körper<br />

erfahren, doch was wichtiger<br />

ist, wer durch den Raum läuft<br />

und tanzt, wird zum Komplizen<br />

des Textes. Ist man jenseits<br />

der Pubertät – wie das Premierenpublikum<br />

im Marienbad<br />

‒ kann das schnell etwas Unangemessenes<br />

bekommen. Sie<br />

erwarten an dieser Stelle ja<br />

auch keine Tipps, wie wir den<br />

Winter überstehen können.<br />

Oder?!<br />

Annette Hoffmann<br />

Von Sehnsucht und Aufbruch<br />

Standing Ovations für „LOVETRAIN2020“ des israelischen Choreografen Emanuel Gat im Theater Freiburg<br />

Bombastisch-berührendbezaubernde<br />

Bilderflut, tolle<br />

Musik ausschließlich von der<br />

britischen New-Wave-Band<br />

Tears For Fears und vierzehn<br />

fantastische Tänzer*innen<br />

– am Ende von LOVE-<br />

TRAIN2020 des israelischen<br />

Choreografen Emanuel Gat<br />

gab es im Großen Haus des<br />

Theater Freiburgs Standing<br />

Ovations. - Vielleicht auch,<br />

weil es genau diese prallbunte<br />

Poesie und mitreißende<br />

Lebensfreude ist, die so fehlt<br />

in diesen Tagen, Monaten,<br />

Jahren der schlechten Nachrichten…<br />

Meterhohe Lichtsäulen<br />

öffnen sich auf der Bühne,<br />

Theaternebel wabert, Beat<br />

wummert und aus dem Off<br />

tönt das eingängige „Say<br />

what you want“ aus „The<br />

Hurting“ – noch irritierend<br />

leise und dumpf – offensichtlich<br />

geht es dem 1969 geborenen<br />

Emanuel Gat bei allem<br />

Wiedererkennungswert<br />

von „Shout“, „Mad-World“,<br />

„Every wants to Rule The<br />

World oder „Sowing The<br />

Seeds of Love“ nicht um Musik-Bebilderung.<br />

Vielmehr<br />

triggern diese siebzig Minuten<br />

ein Lebensgefühl, das<br />

von Sehnsucht und Aufbruch<br />

erzählt. Dynamik und Ausdruck<br />

changieren zwischen<br />

hymnisch und zart, wild und<br />

verspielt, sind so divers wie<br />

die Compagnie, die in den<br />

Arbeiten von Emanuel Gat<br />

auch Raum und Freiheit für<br />

individuelle Interpretationen<br />

hat. Das ist spürbar: Selten<br />

wirkt ein Ensemble so lebendig<br />

und spontan.<br />

Auf der Bühne im Großen<br />

Haus tragen Männer wie<br />

Frauen voluminöse Kleider<br />

und Röcke in bauschigraffinierter,<br />

schillernder<br />

Vielschichtigkeit, mal als<br />

kostbar-aufwendige Roben<br />

und Togen, dann wieder in<br />

wilder Schürzen-Manier<br />

wie nach einer Explosion im<br />

Altkleider-Container (Kostümdesign<br />

Thomas Bradley).<br />

Gold und Blau, Dunkelrot<br />

und Grün – alles wogt, ist<br />

Augenschmaus. So wie das<br />

Licht-Design (Emanuel Gat),<br />

das den Raum nach oben öffnet,<br />

immer wieder biblische<br />

Gemälde-Settings schafft<br />

mit scharfen Schatten, steingrauen<br />

Wolkenformationen,<br />

geheimnisvollen Pyramiden-<br />

Perspektiven. Konventionell<br />

inszenierter Ästhetizismus<br />

also? Dazu gibt es zu viele<br />

Stile und Brüche, schälen<br />

sich aus den kraftvollen,<br />

komplexen Gruppenchoreografien<br />

immer wieder ganz<br />

unterschiedliche Soli heraus,<br />

am Ende hat man alle<br />

vierzehn Tanzenden gesehen<br />

und erlebt. Ein magisches<br />

Erlebnis – und damit eine<br />

tolle Spielzeit-Eröffnung für<br />

den Tanz.<br />

Marion Klötzer<br />

DIE SCHÖNEN<br />

MUSIKTHEATER IM E-WERK<br />

Das wahre Leben der<br />

FLORENCE FOSTER JENKINS<br />

SOUVENIR<br />

18.NOV - 17. DEZ<br />

dieschoenen.com


8 KULTUR JOKER Theater<br />

Eine nächtliche Fahrt auf der<br />

Landstraße. Die Scheinwerfer<br />

erhellen die Straße, eine Kurve<br />

folgt auf die andere. Zum<br />

Schwarz-Weiß-Video, das auf<br />

den Vorhang des Freiburger<br />

Theaters projiziert wird, spielt<br />

das Philharmonische Orchester<br />

ganz plastisch die Ouvertüre<br />

des „Freischütz“ mit ihrem bedrohlichen<br />

Unisonobeginn, dem<br />

romantischen Hörnergesang und<br />

den plötzlichen Stimmungswechseln.<br />

Die Oper von Carl Maria<br />

von Weber nimmt richtig Fahrt<br />

auf, ehe am Ende der Vorhang<br />

fällt und der Blick frei wird auf<br />

einen in die Jahre gekommenen<br />

Reisebus mit qualmendem Motor,<br />

der offensichtlich mit einer<br />

Panne mitten im Wald gestrandet<br />

ist (Bühne: Antonia Kamp,<br />

René Fußhöller). Im Bus: der<br />

Chor eines freien Ensembles, das<br />

gerade auf Tournee ist mit der<br />

bekannten Oper. Man entscheidet,<br />

den „Freischütz“ im Wald<br />

zu spielen, um den Vertrag zu<br />

erfüllen und bezahlt zu werden –<br />

nur die Solopartien müssen vom<br />

Chor besetzt werden, weil die<br />

Solisten mit dem Flugzeug reisen<br />

durften. Der Busfahrer (Martin<br />

Müller-Reisinger), dem zuvor der<br />

Opernstoff erklärt wird, verteilt<br />

Unterhose im Unterholz<br />

Der „Freischütz“ trifft am Freiburger Theater nur musikalisch ins Schwarze<br />

Caroline Melzer und<br />

Katharina Ruckgaber<br />

Foto: Laura Nickel<br />

die Rollen. Soweit die Rahmenhandlung,<br />

die das vierköpfige<br />

Künstlerkollektiv Showcase<br />

Beat Le Mot für die Freiburger<br />

Inszenierung der vielgespielten<br />

romantischen Oper installiert<br />

(besuchte Vorstellung: 6.10.22).<br />

Das funktioniert zunächst relativ<br />

gut, weil die neu geschriebenen<br />

Dialoge Tempo, Witz und<br />

auch eine gewisse Distanz zur hanebüchenen,<br />

mit Gespensterromantik<br />

aufgeladenen Geschichte<br />

hineinbringen. Statt eines Steinadlers<br />

schießt Roberto Gionfriddo<br />

als Max einen Scheinwerfer<br />

ab. Agathe (Caroline Melzer)<br />

und Ännchen (Janina Staub) regen<br />

sich über Friedrich Kinds<br />

Libretto auf, in dem Frauen nur<br />

als Trophäen vorkommen. Und<br />

wenn Agathe sich vor ihrer Arie<br />

„Wie naht mir der Schlummer“<br />

eine Zigarette anzündet, dann<br />

hat das etwas schön Subversives.<br />

Caroline Melzer gestaltet große<br />

Melodiebögen und schenkt der<br />

Arie emotionale Tiefe. Das Philharmonische<br />

Orchester Freiburg<br />

zaubert dazu einen intensiven<br />

Streicherklang. Wie überhaupt<br />

das Orchester unter der Leitung<br />

vom ersten Kapellmeister<br />

Ektoras Tartanis dem szenisch<br />

grobschlächtigen Abend viele<br />

Zwischentöne verleiht, aber auch<br />

Dramatisches in voller Pracht<br />

entfaltet wie in der packend musizierten<br />

Wolfsschlucht-Szene.<br />

Roberto Gionfriddo ist ein zumindest<br />

stimmlich viriler Max,<br />

Jin Seok Lee ein bassmächtiger<br />

Kaspar mit Akzent, Janina Staub<br />

ein charmant-glockenhelles Ännchen.<br />

Je länger der Abend allerdings<br />

andauert, desto weniger verfängt<br />

die Regie. Dass die Männer<br />

beim Jägerchor und auch sonst<br />

Frauenkleider tragen (Kostüme:<br />

Clemens Leander), sorgt für einen<br />

schnellen Lacher, kann aber<br />

keine echte Reibung erzeugen.<br />

Das Spielerische wird zum platten<br />

Klamauk. Auch die Rolle<br />

von Martin Müller-Reisinger als<br />

Busfahrer und Samiel im Jogginganzug<br />

gerät immer rätselhafter<br />

– sein entblößter Hintern am<br />

Ende trägt da nicht weiter zur<br />

Aufklärung bei. Zum Chor „Wir<br />

winden dir den Jungfern-Kranz“<br />

wird Agathe gefesselt, aber das<br />

von der Regie mehr behauptete<br />

als inszenierte Umschlagen in<br />

Gewalt bleibt seltsam blutleer<br />

und vor allem auch unglaubwürdig.<br />

Am Ende verrenkt sich Samiel<br />

in Unterhose auf dem Busdach<br />

mit Kreuz auf der nackten<br />

Brust, während Max und Agathe<br />

Schlingen um den Hals gelegt bekommen.<br />

Nur Ännchen hat günstigerweise<br />

eine Pistole zur Hand<br />

und trifft mit erstaunlicher Präzision<br />

beide Stricke, so dass am<br />

Ende die beiden doch nochmals<br />

mit dem Leben davonkommen.<br />

Alles klar?<br />

Weitere Vorstellungen: 4./12.<br />

November, 8./22. Dezember<br />

<strong>2022</strong>, 26. Februar, 4. März 2023.<br />

Georg Rudiger


Theater KULTUR JOKER 9<br />

Bea, die Laborantin,<br />

gespielt von<br />

Katharina Rauenbusch<br />

Foto: Wallgraben<br />

Theater<br />

Der Alltagswahnsinn einer Gesellschaft<br />

Regine Effingers dichte Inszenierung von „Die Laborantin“ nach Ella Road feierte<br />

im Wallgraben Theater Premiere<br />

Erster Akt, Szene 1 – Karambolage<br />

des zukünftigen<br />

Paares mit Materialchaos und<br />

anschließender Verabredung<br />

– ein klassisch romantisches<br />

Kennenlernen also, nur dass<br />

hier nicht gemeinsam irgendwelche<br />

verstreuten Papierstapel<br />

vom Boden aufgesammelt<br />

werden, sondern jede Menge<br />

Röhrchen mit Blutproben.<br />

Umso schlimmer, nämlich<br />

eine Katastrophe!, so Laborantin<br />

Bea (ehrgeizig, geradlinig,<br />

taff: Katharina Rauenbusch),<br />

denn wenn jetzt was<br />

fehlt oder vertauscht wurde, ist<br />

sie ihren Job los. Doch Aaron<br />

(als Melancholiker mit ebenso<br />

verspieltem wie schlagfertigem<br />

Humor: David Köhne)<br />

hilft ihr – und ist überhaupt<br />

süß: Er sammelt alte Münzen,<br />

ist mit einem berühmten<br />

Dichter verwandt und hat ein<br />

spektakuläres Blut-Rating von<br />

knapp unter 9. Beste Voraussetzungen<br />

für eine Beziehung<br />

mit eventueller Familiengründung<br />

also!<br />

Was es mit diesem Rating<br />

auf sich hat, ahnt das Publikum<br />

im Wallgraben-Theater<br />

da schon, denn es gibt in Regine<br />

Effingers dichter Inszenierung<br />

von „Die Laborantin“<br />

(UA 2018 in London, deutschsprachige<br />

Erstaufführung 2021<br />

Dresden) eine Art Prolog auf<br />

dem Riesen-Monitor, der neben<br />

ein paar weißen Stühlen<br />

und einem mobilen Ledersofa<br />

auf der klinisch-steril-futuristischen<br />

Bühne steht: Da fordert<br />

eine Wissenschaftlerin bei ihrem<br />

feurigen Vortrag 2017<br />

das Recht auf vollständige<br />

Genom-Sequenzierung für die<br />

ärztliche Praxis. Die Schwangerschafts-Frühdiagnostik<br />

lässt ahnen wohin die Reise<br />

geht… Die junge Schauspielerin<br />

und Autorin Ella Road<br />

geht ein paar Schritte weiter<br />

und dekliniert die Problematik<br />

anhand ihrer vier Figuren<br />

durch: Wie ist das, wenn das<br />

Blut noch mehr Infos über Veranlagungen<br />

und zukünftige<br />

Krankheitsausbrüche liefert?<br />

Wenn diese Infos ein öffentliches<br />

Rating-System füttern<br />

und damit den Wert eines<br />

Menschen vermeintlich messbar<br />

machen – in einer Skala<br />

von 1 bis 10. Dann wird sich<br />

unsere Leistungsgesellschaft<br />

noch weiter pervertieren…<br />

Ella Roads Stück spielt in<br />

naher Zukunft: Obst und Gemüse<br />

sind unerschwinglich<br />

geworden, bei Bewerbungen<br />

sind Rating-Werte erwünscht,<br />

wenn auch noch nicht Pflicht.<br />

Gesund, intelligent und stark<br />

– das ist der Schlüssel zum<br />

Erfolg, High-Rater ist allerdings<br />

nur, bei wem das auch<br />

so bleibt. Da hat Beas Freundin<br />

Charly (Stefanie Verkerk)<br />

richtig Pech: Jahrelang hat sie<br />

geschuftet und geackert, doch<br />

jetzt eröffnet ihr Gentest eine<br />

fiese Krankheit, die bald ausbrechen<br />

wird – Wert 2, Low-<br />

Rater, Karriere futsch. Lange<br />

wehrt sich Bea, dann löscht<br />

sie auf Charlys verzweifeltes<br />

Drängen deren Datei und<br />

tauscht die Proben aus. Doch<br />

während die Freundin bald zur<br />

politischen Akteurin im Anti-<br />

Ratismus-Kampf wird, entwickelt<br />

sich Bea nach diesem<br />

ersten Betrug im lukrativen<br />

„Nebenjob“ zur Blut-Dealerin<br />

und Handlangerin, schließlich<br />

ist sie seit dem Selbstmord<br />

der depressiven Mutter hoch<br />

verschuldet und will auch ein<br />

Stück vom Kuchen. Ihre Haltung<br />

und Rolle innerhalb eines<br />

unmenschlichen System – darum<br />

geht’s.<br />

Das Thema ist ein Stück weit<br />

also austauschbar und auch in<br />

vielen Sciencefictions zu finden,<br />

hier wird es entlang einer<br />

Liebesgeschichte auf der Bühne<br />

mit überzeugendem Schauspiel<br />

erzählt. Flankiert und<br />

rhythmisiert von vielen kreativen<br />

und auch lustigen Videos<br />

per XXL-Flachbildschirm:<br />

Ob Beiträge aus der My Rate<br />

Date App oder Nachrichten<br />

über Sterilisationen von Low-<br />

Ratern, ob Mitschnitte aus<br />

der Beschwerde-Hotline der<br />

Gesundheitsbehörde oder Talk<br />

mit einem „Uprater“ – der potentielle<br />

Alltagswahnsinn einer<br />

Gesellschaft, die Perfektion<br />

und Sicherheit als Goldenes<br />

Kalb feiert und dabei längst die<br />

Fähigkeit zu Liebe und Glück<br />

4.-<strong>11</strong>. NOVEMBER<br />

freiburg<br />

blues<br />

‚<br />

FESTIVAL 22<br />

BLUESANOVAS<br />

LEADBELLY CALLS<br />

CHRIS RANNENBERG &<br />

ROBERT CREMER<br />

BLUESBONES<br />

JOHNNY RAWLS<br />

CHRIS CAIN<br />

ANTHONY GERACI &<br />

THE BOSTON BLUES<br />

ALL-STARS feat. BILLY PRICE<br />

SHANNA WATERSTOWN<br />

HARLEM LAKE<br />

JESSIE LEE &<br />

THE ALCHEMISTS<br />

TIPITINA<br />

verloren hat. Deswegen wird’s<br />

am Ende auch ein Drama…<br />

Marion Klötzer<br />

www.freiburg-bluesfestival.de


10 KULTUR JOKER Theater<br />

Patientin und Debatte tot<br />

Die Schauspielsaison startet am Theater Freiburg mit einer neuen Fassung von „Professor Bernhardi“<br />

Wenn eine kranke Frau auf<br />

der Bühne aussieht, als hätte<br />

Ferdinand Hodler sie gemalt,<br />

wird es für sie nicht gut ausgehen.<br />

Sie ist beinahe noch<br />

ein Kind, 14 Jahre und wird<br />

an einer Sepsis sterben. Im<br />

Großen Haus des Theater<br />

Freiburg ist sie fast nur ein<br />

Motiv. Im Hintergrund liegt<br />

sie auf dem Krankenbett aufgebahrt,<br />

durch eine milchige<br />

Distanz vom eigentlichen Geschehen<br />

Amir Reza Koohestanis<br />

Inszenierung von Arthur<br />

Schnitzlers „Professor Bernhardi“<br />

getrennt (Textfassung:<br />

Amir Reza Koohestani und<br />

Mahin Sadri). Ihre Lebenslinie<br />

schlägt noch aus, in den<br />

kommenden Minuten wird<br />

sie zu einer Linie verflachen,<br />

die sich dann auf die Rückwand<br />

der Bühne ausbreiten<br />

wird. Vermutlich stammt sie<br />

aus einer streng katholischen<br />

Familie, schwanger wurde sie<br />

dennoch, sie versuchte sich<br />

des Kindes und des Problems<br />

durch eine Stricknadel zu entledigen.<br />

Ironischerweise wäre das<br />

Elisabethinum eine Einrichtung<br />

gewesen, in der sie Hilfe<br />

gefunden hätte und abtreiben<br />

können. Doch ihr Fall, genauer<br />

die Komplikation, dass<br />

ein Arzt, Prof. Dr. Bernhardi<br />

(Henry Meyer), und ein<br />

Pfarrer, Franz Reder (Moritz<br />

Peschke), aneinandergeraten,<br />

weil der jüdische Direktor<br />

der Klinik Bernhardi dem<br />

Geistlichen den Zutritt zur<br />

Sterbenden und somit das<br />

Henry Meyer als Professor Bernhardi<br />

(Im Hintergrund: Holger Kunkel)<br />

Sakrament verweigert, um<br />

sie nicht mit ihrem Zustand<br />

zu belasten, wird zu einem<br />

Politikum. Ein harmloser<br />

Zusammenstoß aus einer<br />

unvermittelten Umdrehung<br />

hinaus wird zu einer körperlichen<br />

Auseinandersetzung<br />

aufgebauscht. In Koohestanis<br />

Foto: Britt Schilling<br />

Regiearbeit für das Theater<br />

Freiburg schimmert Schnitzlers<br />

Geburtsstadt Wien durch,<br />

auch wenn ein paar Anspielungen<br />

auf die Gegenwart<br />

eingestreut sind. Da sind die<br />

allgegenwärtigen Desinfektionsspender,<br />

die durch die<br />

Pandemie in unseren Alltag<br />

diffundiert sind und natürlich<br />

hat die fähige Anwärterin für<br />

die Stelle der Apothekerin am<br />

Elisabethinum über Viren geforscht.<br />

Nachrichten werden<br />

über Smartphones übermittelt<br />

und am Ende schaltet sich der<br />

Gesundheitsminister Dr. Flint<br />

(Helmut Kunkel) aus dem<br />

Homeoffice und mit buntem<br />

Hemd dazu. Das ist eher lässlich<br />

und wirkt anbiedernd.<br />

Vielleicht hat es hingegen mit<br />

Wien zu tun, dass die einzige<br />

Frau auf der Entscheiderebene<br />

Prof. Dr. Löwenstein (Anja<br />

Schweitzer) eine klinische<br />

Studie zur weiblichen Hysterie<br />

zu sein scheint.<br />

Arthur Schnitzler, dessen<br />

Vater fast ein Jahrzehnt eine<br />

ganz ähnliche Einrichtung<br />

wie das Elisabethinum leitete,<br />

hat „Professor Bernhardi“<br />

eine Komödie benannt.<br />

Uraufgeführt wurde sie 1912<br />

in Berlin, in Wien hingegen<br />

war sie lange verboten. Der<br />

Streit, der vor Gericht und mit<br />

der Verurteilung Bernhardis<br />

wegen Störung der Religionsausübung<br />

enden wird, ist ein<br />

offensichtliches Politikum, in<br />

einer Stadt, in der der Antisemitismus<br />

in den 1910er Jahren<br />

immer offensichtlicher wird.<br />

Im Drama wird die deutschnationale<br />

Position durch Prof.<br />

Dr. Ebenwald (Martin Hohner)<br />

vertreten, der Mann wittert<br />

Morgenluft. Je weiter die<br />

zweieinhalbstündige Inszenierung<br />

fortschreitet, desto<br />

mehr wird Professor Bernhardi<br />

mit einer Verstaatlichung<br />

des Konflikts zu tun haben:<br />

der Fall wird im Parlament<br />

debattiert und der Justiz übergeben.<br />

Eigentlich komisch ist<br />

das nicht.<br />

Amir Reza Koohestani hat<br />

dieses Thesenstück in die<br />

gleißende Leere der Bühne<br />

des Großen Hauses gesetzt<br />

(Bühne und Licht: Éric Soyer).<br />

Die Räume, die durch<br />

Tische bestimmt werden, sind<br />

blanke Seiten, an Tischen,<br />

Klinikfluren und in der Kantine<br />

werden Konkurrenzen<br />

ausgehandelt, Intrigen eingefädelt<br />

oder alte Rechnungen<br />

beglichen. Obgleich das Stück<br />

die Verhandlung ausspart, hat<br />

es in seiner kühlen Abstraktion<br />

etwas von einem Gerichtsprozess<br />

(tatsächlich wird der<br />

ethisch-moralische Konflikt<br />

im Programmheft lebhafter<br />

geführt). Nur, dass das eigentliche<br />

Opfer längst tot ist,<br />

was in dem Streit zunehmend<br />

vergessen wird. „Professor<br />

Bernhardi“ ist ein Ensemblestück,<br />

das eine genauere Behandlung<br />

der Nebenfiguren<br />

und überhaupt eine stärkere<br />

Regiehandschrift gebraucht<br />

hätte, so stehen die beiden Positionen<br />

einander unvermittelt<br />

gegenüber. Das bleibt so blass,<br />

dass man für keine Seite Partei<br />

ergreifen möchte.<br />

Weitere Vorstellungen: 5./<strong>11</strong>.<br />

und 29. November, 3./7. und<br />

30. Dezember, jeweils 19.30<br />

Uhr im Großen Haus des Theater<br />

Freiburg.<br />

Annette Hoffmann<br />

Ganz schön schräg<br />

„Souvenir - Das wahre Leben der Florence Foster Jenkins“ im Musiktheater im E-Werk<br />

Florence Foster Jenkins war<br />

und ist ein Phänomen. Die reiche<br />

amerikanische Erbin sang<br />

in den 1940er Jahren vor einem<br />

hin- (und her-)gerissenen New<br />

Yorker Publikum nicht nur leidenschaftlich<br />

gerne die Klassiker<br />

der Opernliteratur, sondern<br />

sang diese auch zum Erbarmen<br />

falsch! Doch Kritik und Zweifel<br />

konnten Florence nicht<br />

erschüttern. Was zunächst<br />

mit kleinen Soireen begann,<br />

endete mit einem legendären<br />

Konzert in der ausverkauften<br />

und tobenden Carnegie Hall.<br />

Florence Foster Jenkins war –<br />

auf ihre Weise – ein Star, ihre<br />

Plattenaufnahmen genießen<br />

heute noch Kultstatus. Nun<br />

steht die legendäre „Diva der<br />

Dissonanzen“, gespielt von Kathryn<br />

Magestro, ab Mitte November<br />

wieder auf der Bühne<br />

des Musiktheaters die Schönen<br />

im E-Werk, begleitet von Gilead<br />

Mishory am Klavier.<br />

Vorstellungen ab dem 18.<br />

November <strong>2022</strong> bis 29. Januar<br />

2023. Tickets: reservix.de<br />

Kathryn Magestro als Florence<br />

Foster Jenkins<br />

Foto: MiNZ&KUNST


THEATER Und ... KULTUR JOKER <strong>11</strong><br />

Kulturelle Teilhabe für Jedermensch<br />

Der KulturWunsch e.V. ermöglicht Menschen mit geringem Einkommen den kostenfreien Besuch von Veranstaltungen<br />

Was bedeutet kulturelle<br />

Teilhabe? Kulturelle Teilhabe<br />

trägt maßgeblich zum sozialen<br />

Zusammenhalt in einer Bevölkerung<br />

bei und ist zudem ein<br />

wichtiger Bestandteil der Integration<br />

diverser Gruppen in<br />

ein gemeinschaftliches Miteinander.<br />

Wer kulturelle Veranstaltungen<br />

besuchen kann, erlebt<br />

nicht nur schöne Stunden<br />

in bester Unterhaltung, sondern<br />

lernt zugleich Menschen,<br />

Geschichten, Traditionen und<br />

Werte verschiedenster Kulturen<br />

kennen und schätzen.<br />

Für viele Menschen ist ein Besuch<br />

im Theater, Museum oder<br />

Konzert selbstverständlich<br />

und ohne finanzielle Hürden<br />

verbunden. Der Kulturfinanzbericht<br />

2020 liefert einen interessanten<br />

Einblick in das Konsumverhalten<br />

des Publikums<br />

– hier heißt es, dass im Jahr<br />

2017 jede*r deutsche Bürger*in<br />

im Jahr durchschnittlich 1553<br />

Euro für Freizeit, Kultur und<br />

Unterhaltung ausgegeben hat<br />

– also ca. 129 Euro im Monat.<br />

Über einen solchen Betrag frei<br />

verfügen zu können, ist für<br />

viele nicht selbstverständlich.<br />

Die Armutsgrenze wird in<br />

Deutschland am Einkommen<br />

gemessen, das bedeutet, dass<br />

jeder Mensch, der weniger als<br />

60 Prozent des Durchschnittseinkommens<br />

zur Verfügung<br />

hat, unter der Armutsgrenze<br />

liegt. Im Jahr 2020 waren in<br />

Deutschland 16,2 Prozent der<br />

Bevölkerung armutsgefährdet,<br />

Tendenz weiterhin steigend.<br />

Zwar ist Freiburg und die<br />

Region eine vergleichsweise<br />

wohlhabende Gegend, doch<br />

auch hier gibt es viele Menschen,<br />

die es sich nicht leisten<br />

können am kulturellen Leben<br />

teilzunehmen. Hier driftet die<br />

Gesellschaft auseinander und<br />

die Unterschiede zwischen<br />

Arm und Reich werden deutlich.<br />

Schon lange werden politische<br />

Debatten über frei zugängliche<br />

kulturelle Angebote<br />

geführt – doch wie so häufig<br />

versinken Anträge im bürokratischen<br />

Sumpf, sodass in den<br />

letzten Jahren ehrenamtliche<br />

Projekte ins Leben gerufen<br />

wurden, die die kulturelle Teilhabe<br />

für Jedermensch ermöglichen<br />

möchten. Ein solches<br />

Projekt ist der KulturWunsch<br />

Freiburg e.V..<br />

Die Philosophie<br />

Um Kultur unabhängig finanzieller<br />

Ressourcen für Jedermensch<br />

erlebbar zu machen,<br />

gründeten Steffi Bürger (Regisseurin),<br />

Karola Mohr (internationale<br />

Kulturmanagerin)<br />

und Carola Ziemke (Medienund<br />

Theaterwissenschaftlerin)<br />

2015 den gemeinnützigen Verein<br />

KulturWunsch e.V., dessen<br />

Konzept so einfach wie genial<br />

ist: nicht verkaufte Eintrittskarten<br />

für Veranstaltungen werden<br />

an Personen mit geringem Einkommen<br />

vermittelt. In Freiburg<br />

beteiligen sich insgesamt über<br />

fünfzig Veranstalter*innen und<br />

ÜBER VIERZIG<br />

KULTURVERANSTALTER<br />

AUS FREIBURG<br />

EINTRITT FREI<br />

ERDEN SIE KULTURGAST<br />

IN FREIBURG<br />

www.kulturwunsch-freiburg.de<br />

Foto: Julia Gat<br />

„LOVETRAIN2020“ feierte im Oktober Premiere im Theater Freiburg<br />

kulturelle Institutionen, indem<br />

sie dem Verein ihre nicht verkauften<br />

Eintrittskarten kostenfrei<br />

zur Verfügung stellen.<br />

Dank des großen Engagements<br />

der drei Gründerinnen sowie<br />

der großen Beteiligung durch<br />

Veranstaltende, bekamen bereits<br />

1200 Personen die Chance,<br />

sich als Gäste des Kultur-<br />

Wunschs registrieren zu können.<br />

So wurden beispielsweise<br />

in einem Jahr über 4500 Freikarten<br />

vermittelt.<br />

So funktioniert‘s<br />

Um sich als KulturGast beim<br />

KulturWunsch registrieren zu<br />

können, muss die Person unter<br />

eine festgelegte Einkommensgrenze<br />

fallen. Diese liegt bei<br />

einem Ein-Personen-Haushalt<br />

zum Beispiel bei einem monatlichen<br />

Nettoeinkommen von<br />

1000 Euro, bei einer dreiköpfigen<br />

Familie bei 1600 Euro.<br />

Der Nachweis kann direkt beim<br />

Team des KulturWunschs eingereicht<br />

werden, dazu zählen<br />

Bescheide zu ALG I und ALG<br />

II, Hartz IV Bescheid, Einkommensteuerbescheid<br />

vom<br />

Finanzamt, Lohnabrechnung<br />

oder ein Wohngeld-Bewilligungsbescheid.<br />

Um es für neue<br />

Gäste so einfach wie möglich<br />

zu gestalten, kann statt eines<br />

ALG-Bescheids auch der FreiburgPass,<br />

die FamilienCard<br />

oder der Berechtigungsschein<br />

der Tafel vorgelegt werden.<br />

Auch die Anmeldung über einen<br />

SozialPartner des Kultur-<br />

Wunschs ist möglich, darunter<br />

die Freiburger Tafel, das Amt<br />

für Soziales und Senioren, das<br />

Freiburger Bündnis für Familie,<br />

Friga und viele mehr. Alle<br />

SozialPartner finden Sie auf<br />

der Homepage des Vereins –<br />

dort gibt es zudem die Möglichkeit,<br />

sich als SozialPartner<br />

zu bewerben.<br />

Nachdem die Anmeldung<br />

als KulturGast erfolgt ist, wird<br />

man telefonisch zu den Veranstaltungen<br />

eingeladen, beraten,<br />

informiert und natürlich auch<br />

motiviert. Die Eintrittskarten<br />

werden beim Veranstaltenden<br />

auf den Namen der Kultur-<br />

Gäste hinterlegt und können<br />

spätestens eine halbe Stunde<br />

vor Beginn an der Abendkasse<br />

abgeholt werden. Selbstverständlich<br />

steht es den Kulturgästen<br />

frei, sich aktiv beim<br />

KulturWunsch um Karten zu<br />

bemühen.<br />

Ob Klassik, Rock, Jazz, Theater,<br />

Kabarett, Zirkus, Film,<br />

Lesung, Führungen oder Kinderprogramm<br />

– der Kultur-<br />

Wunsch findet für jeden Gast<br />

die passende Veranstaltung.<br />

Und wenn der Hunger auf Kultur<br />

noch nicht gestillt ist, gibt<br />

es auf der Homepage auch einen<br />

Eintritt-Frei-Kalender, der<br />

über generell kostenfreie Veranstaltungen<br />

informiert.<br />

Dank des großen ehrenamtlichen<br />

Engagements des Teams,<br />

leistet der KulturWunsch e.V.<br />

einen wichtigen Beitrag, um<br />

kulturelle Teilhabe in Freiburg<br />

zu ermöglichen und unser soziales<br />

Miteinander zu stärken.<br />

Weitere Infos sowie Anmeldeformulare:<br />

www.<br />

kulturwunsch-freiburg.de<br />

Telefon: 01577 0880 2<strong>11</strong> oder<br />

0761 61 25 77 37<br />

Elisabeth Jockers<br />

Tina Teubner<br />

Ohne Dich war es immer so schön<br />

Musikkabarett<br />

Klavier: Ben Süverkrüp<br />

<strong>11</strong>.<strong>11</strong>.<strong>2022</strong> | 20.00 Uhr<br />

KULTUR IN DER FABRIK


12 KULTUR JOKER VISION<br />

Adolf Riedlin<br />

Fresken suchen neue Heimat<br />

Vor 130 Jahren, am 3. April<br />

1892, wurde der Maler Adolf<br />

Riedlin in Laufen bei Sulzburg<br />

geboren. Er verstarb 1969 in<br />

Freiburg. Die Lebensspanne<br />

umfasste also den Ersten Weltkrieg,<br />

die Weimarer Republik,<br />

die gesamte NS-Zeit sowie die<br />

Nachkriegsjahrzehnte in der<br />

neuen Bundesrepublik. Keine<br />

Überraschung daher, dass diese<br />

Zeitläufte in der Vita des Künstlers<br />

und seinem Oeuvre Spuren<br />

hinterlassen haben. Und, dass<br />

dies nachzuverfolgen und zu<br />

studieren, eine geschichtliche<br />

Lehrstunde sein kann. Zuletzt<br />

richtete das Lörracher Dreiländermuseum<br />

2016/2017 eine Retrospektive<br />

anlässlich des 125.<br />

Geburtstags ein.<br />

Riedlin hat tatsächlich mehrmals<br />

einen ‚Stilwechsel‘ vollzogen:<br />

Seine frühen Bilder bis in<br />

die 1930er Jahre, unter dem Eindruck<br />

seiner Studien bei Adolf<br />

Hölzel an der Stuttgarter Kunstakademie,<br />

sind geprägt von farbenfroher<br />

Abstraktion, kubistischen<br />

Anklängen – weshalb ihm<br />

attestiert wurde, „Vorreiter der<br />

Klassischen Moderne in Baden“<br />

gewesen zu sein. Elemente des<br />

Expressionismus und des Surrealismus<br />

hat er gleichsam aufgesogen.<br />

Dies „avantgardistische<br />

Kunstschaffen des Künstlers“<br />

fiel auch den Nazi-Schergen in<br />

den Blick, fünf seiner Arbeiten<br />

wurden 1937 im Freiburger<br />

FREIBURGER Unikate<br />

Stadtwappen Freiburg 12 cm<br />

Museum als „entartet“ entfernt.<br />

Selbst die realistischen Bilder<br />

bäuerlichen Landlebens entsprachen,<br />

wie bei anderen badischen<br />

Künstlern der Zeit, nun nicht<br />

mehr dem Zeitgeist, zu wenig<br />

ideologisches Pathos schien<br />

ihnen eigen. Zugleich jedoch,<br />

eigentlich schon kurz zuvor, besann<br />

sich Riedlin anders: 1935<br />

bewarb er sich bei einer Ausschreibung<br />

der Stadt Freiburg<br />

… doch davon später.<br />

Zwei Arbeiten Riedlins auf<br />

Freiburger Gemarkung, einst<br />

beide öffentlich, harren künftiger<br />

Aufbewahrung. Den Erzstolleneingang<br />

am Schönberg in<br />

St. Georgen bekrönt ein Fresko<br />

von 1941: Zwei überlebensgroße<br />

behelmte Arbeiter im Profil<br />

agieren dynamisch von links<br />

nach rechts; gemeinsam treiben<br />

sie eine schwere, pneumatische<br />

Bohrmaschine in den anstehenden<br />

Fels. Heroische körperliche<br />

Leistung paart sich mit der<br />

Vorführung neuester Technologie,<br />

wie sie just im Bergbau<br />

Verwendung fand. Die Arbeit,<br />

mehrfach wurde daran schon<br />

erinnert, steht unter Denkmalschutz,<br />

gleichzeitig jedoch unter<br />

freiem Himmel. Also verblassen<br />

die Farben, Risse in der Wand<br />

treten auf, es bröckelt. Eine<br />

wirkliche Sicherung, wohl nur<br />

durch Abnahme und Verbringung<br />

an einen gesicherten Ort<br />

(im Innern?), ist vonnöten.<br />

Stadtwappen Freiburg 13 cm, Entwürfe G. Zoller<br />

Konviktstr. 21-23, 79098 Freriburg, Tel. 0761 37536<br />

www.culinara-freiburg.de<br />

Freiburg Münsterturmuhr12 cm<br />

Prominenter, wenngleich mittlerweile<br />

eher weniger bekannt,<br />

weil nicht mehr offen zugänglich,<br />

ist das ungleich größere<br />

Wandbild, ebenfalls in Fresko-<br />

Technik ausgeführt, das Riedlin<br />

im kommunalen Auftrag 1937<br />

für das neu erbaute Casino des<br />

Freiburger Gaswerks geschaffen<br />

hat, nachdem er den Wettbewerb<br />

gewann. In monumentalen<br />

Maßen, 9,20 m breit und<br />

2,40 m hoch, marschiert hier<br />

eine Kolonne von Landarbeitern<br />

in stolzem Schritt, mit Schaufeln<br />

und Spitzhacken bewehrt,<br />

von links auf zwei offenbar<br />

mittellose Figuren am rechten<br />

Bildrand zu – mit dem Hitlergruß<br />

treffen sie aufeinander (die<br />

erhobenen Arme wurden nach<br />

1945 übermalt). Das bildete den<br />

Geschmack und wurde folglich<br />

als „Kunstwerk völkischer<br />

Selbstbestimmung“ gefeiert.<br />

Auch dies Bild existiert noch.<br />

Für die Freiburger Fresken<br />

sollten tragfähige Lösungen der<br />

Aufbewahrung gefunden werden.<br />

Sie sind allemal von kunsthistorisch-pädagogischem<br />

Wert<br />

und insofern (im Wortsinn) erhaltenswerte<br />

Denkmale, auch<br />

weil Thematik und Bildsprache<br />

im NS-Kontext beheimatet sind.<br />

Martin Flashar<br />

Reinhold Schneider<br />

Der Preis ist heiß<br />

Bergarbeiter in St. Georgen, Detail<br />

Foto: Flashar<br />

Landarbeiter beim Energieversorger, Detail Foto: Michael Klant<br />

Vor 62 Jahren richtete die<br />

Stadt Freiburg einen Kunst-<br />

Preis ein und benannte ihn nach<br />

dem damals beachteten Literaten.<br />

Der Schriftsteller Reinhold<br />

Schneider (1903–1958)<br />

ist heute indes wenig bekannt,<br />

schlicht weil man seine Texte<br />

nicht mehr liest und er auch kein<br />

Autor des Curriculums in den<br />

Schulen blieb – was er einst war.<br />

Sein ehemaliges Wohnhaus<br />

in der Mercystraße 2 am Fuße<br />

des Lorettobergs konnte nach<br />

breitem bürgerschaftlichem<br />

Protest 2014, der bundesweit<br />

Kreise zog, zwar bestehen, aber<br />

der Erhalt des großen, parkähnlichen<br />

Grundstücks, von dem er<br />

seit 1938 wirkte und tatsächlich<br />

durch die hohe Mauer, die das<br />

Anwesen umgab, vor Gestapo<br />

und NS-Spitzeln wenigstens<br />

halbwegs sicher war, wurde<br />

nicht erreicht: die Treubau Freiburg<br />

hatte das Objekt erworben,<br />

die Stadt erteilte die Baugenehmigung,<br />

im Zuge derer der vormals<br />

auf das gesamte Ensemble<br />

ausgesprochene Denkmalschutz<br />

dann ganz fix fiel.<br />

Immerhin trägt der Kunst-<br />

Preis der Stadt Freiburg Schneiders<br />

Namen, seit 1960. Viele<br />

Jahrzehnte ging das gut vonstatten<br />

– und verschuf auch über die<br />

Stadtgrenzen hinaus positives<br />

Image. Bedeutende Preisträger<br />

stehen in der Liste: von Walter<br />

Schelenz und Jürgen Brodwolf,<br />

über Christoph Meckel, Peter<br />

Dreher, Wolfgang Rihm, Peter<br />

Huchel, Walter Mossmann,<br />

Swetlana Geier, Peter Staechelin<br />

und Annette Pehnt bis Klaus<br />

Theweleit und Susi Juvan. Die<br />

Genres gelangten im Wechsel<br />

zum Zug: alle zwei Jahre Literatur,<br />

Musik und Bildende Kunst;<br />

der Hauptpreis war mit 15.000<br />

Euro dotiert, dazu gab es eine<br />

Ehrengabe bzw. ein Stipendium,<br />

dotiert mit 6.000 Euro.<br />

2018 beschloss der Gemeinderat<br />

die Erweiterung um die<br />

Bereiche: Fotografie / Film /<br />

Neue Medien sowie Darstellende<br />

Kunst. An sich positiv.<br />

Aber wie ist das organisatorisch<br />

zu bewerkstelligen? 2020 erfolgte<br />

die Vergabe erstmals in<br />

zwei Sparten parallel. So soll es<br />

auch künftig sein. Wie aus gut<br />

unterrichteten Kreisen verlautet,<br />

hat das neue Procedere in diesem<br />

Jahr zu Reibungsverlusten<br />

im Rahmen der jüngsten Jury-<br />

Sitzung und -entscheidung vor<br />

der Sommerpause geführt. Kein<br />

Wunder: eine 15-köpfige Jury,<br />

bestückt mit GemeinderätInnen<br />

nach Proporz und Fachleuten<br />

aus der Kultur, ist ohnedies viel<br />

zu groß – zumal wenn beide<br />

ausgelobten Sparten jeweils von<br />

Allen, ob fachlich kundig oder<br />

nicht, diskutiert und entschieden<br />

werden. Die Zeit war zu knapp<br />

für ernstliche Diskussion, so<br />

heißt es. Eine Teilung des Gremiums<br />

ist daher angesagt. Vielleicht<br />

sogar der Entschluss einer<br />

jährlichen Auslobung und Verleihung<br />

fortan, mit dann eben<br />

doch wieder nur je einer Sparte.<br />

Denn auch die Gestaltung und<br />

Durchführung des Festakts im<br />

Dezember mit diesmal sieben zu<br />

belobigenden Preisträgern kann<br />

zur Herkules-Aufgabe werden<br />

und für die Gäste als Martyrium<br />

enden.<br />

Da sollte also für die Zukunft<br />

nachgebessert werden. Um Profil<br />

und Image zu schärfen – und<br />

den Künsten besser gerecht zu<br />

sein.<br />

Martin Flashar


kunst KULTUR JOKER 13<br />

Gold – das sagenhafte Edelmetall<br />

Das Badische Landesmuseum zeigt die Ausstellung „Rheingold - Rohstoff aus dem Fluss“ im Rahmen der grenzüberschreitenden<br />

Ausstellungsreihe „Der Rhein“<br />

Medaille, Großherzog Ludwig von Baden, Karlsruhe, 1827, Gold<br />

© Badisches Landesmuseum, Foto: ARTIS – Uli Deck<br />

Goldwaschen am Rhein bei Philippsburg im Jahr 19<strong>11</strong><br />

© Landesmedienzentrum Baden-Württemberg<br />

Gold hat etwas Faszinierendes<br />

an sich, das über seinen materiellen<br />

Wert hinaus geht. Der<br />

warme dunkle Glanz, die vielen<br />

Geschichten und Legenden. Und<br />

dazu kommen die bis heute spannenden<br />

Mythen, in denen das<br />

Gold auf den Rhein trifft, von<br />

der mittelalterlichen Nibelungen-<br />

Saga bis zu Richard Wagners<br />

„Ring“-Zyklus, dessen Vorabend<br />

– genau, „Das Rheingold“<br />

heißt. Nicht als Oper, sondern<br />

als Ausstellung, widmet sich das<br />

Badische Landesmuseum im<br />

Karlsruher Schloss dem sagenhaften<br />

Edelmetall. „Rheingold<br />

– Rohstoff aus dem Fluss“ zeigt<br />

in einer Studio-Schau, dass es<br />

tatsächlich Gold im Rhein gibt,<br />

mit welchen Methoden die Menschen<br />

früher die Goldkörnchen<br />

herausgefiltert haben, und was<br />

alles mit dem Rheingold hergestellt<br />

wurde.<br />

Im Mittelpunkt steht ein absolutes<br />

Highlight der Goldschmiedekunst.<br />

Aus dem Rheingold ließ<br />

der badische Großherzog Karl<br />

für seine Frau Stephanie in Paris<br />

ein 42teiliges Toilettenservice<br />

anfertigen. Kurator Oliver Sänger<br />

kennt die Hintergründe der<br />

Scheren, Pinzetten, Schälchen,<br />

Tabletts und Dosen in allen Größen,<br />

wunderschön gearbeitet und<br />

mit den Initialen S. N. für Stephanie<br />

Napoleon versehen: das<br />

wertvolle Geschenk wurde in<br />

Auftrag gegeben, als Stephanie<br />

schwanger wurde und man den<br />

ersehnten Thronerben erhoffte.<br />

Das Gold aus dem Rhein wurde<br />

mit der Kutsche nach Paris zu<br />

Goldschmied Martin Guillaume<br />

Biennais geschickt. Über-<br />

Ausstellung<br />

Lidong Zhao<br />

andererseits<br />

raschenderweise kam das Gold<br />

sogar planmäßig an, wobei die<br />

größeren Gegenstände aus Silber<br />

bestehen, das vergoldet wurde.<br />

Das komplette Service reiste in<br />

einem eigenen Koffer nach Baden<br />

zurück und blieb im Besitz<br />

der markgräflichen Familie von<br />

Baden, bis es in den 1970er Jahren<br />

verkauft wurde. Dass es so<br />

neu aussieht, liegt daran, dass es<br />

nie benutzt wurde, erklärt Oliver<br />

Sänger und verweist auf den warmen,<br />

dunkelgoldenen Glanz der<br />

kleineren Gegenstände, die aus<br />

reinem Rheingold bestehen.<br />

Nachweislich gefördert wurde<br />

das Gold des Rheins schon<br />

im 16. Jahrhundert. Pfälzer und<br />

Badener Goldwäscher suchten<br />

nach den Sandbänken, die durch<br />

ihre dunklere Färbung den Metallanteil<br />

verraten. Dann begann<br />

ein mühsamer Prozess, den man<br />

anhand der ausgestellten Goldwäscher-Utensilien<br />

und der alten<br />

Fotos nachvollziehen kann.<br />

Schaufelweise wurden Sand und<br />

Kies erst grob gesiebt, dann mit<br />

Hilfe von Stoff vom Wasser getrennt,<br />

der Sand ausgewaschen<br />

und mit der Hand geschüttelt,<br />

bis sich die kleinen Goldkörnchen<br />

zeigten. Die etwas andere,<br />

sehr beliebte Methode dokumentieren<br />

die 19<strong>11</strong> gemachten<br />

Fotos vom letzten Goldwäscher<br />

in Philippsburg am Rhein: man<br />

benutzte Quecksilber, um das<br />

Gold schneller herauszufiltern,<br />

ließ das Quecksilber verdampfen<br />

und hatte dann kleine Goldklümpchen.<br />

In der Mitte des<br />

19. Jahrhunderts erreichte der<br />

Goldabbau per Hand einen Höhepunkt.<br />

Kurator Oliver Sänger<br />

weiß, warum ausgerechnet zu<br />

dieser Zeit so viel Gold gefunden<br />

wurde: durch die Begradigung<br />

des Rheins.<br />

Dauer der Ausstellung: 24. November <strong>2022</strong> bis 10. Februar 2023<br />

in den Räumen des Unternehmens KOCH Freiburg GmbH<br />

Öffnungszeiten: montags bis freitags 10 - 16 Uhr<br />

KOCH Freibrug GmbH - Hanferstraße 26 - 79108 Freiburg<br />

Dass es im Fluss Gold gibt,<br />

liegt nicht am Nibelungenschatz,<br />

den der alten Sage nach<br />

Hagen im Rhein versenkt hat.<br />

Das Gold wird aus den Alpen<br />

mit dem Schmelzwasser in die<br />

größeren Flüsse getragen, auch<br />

der Inn oder die Isar enthalten<br />

immer etwas Gold. Im Süden<br />

findet man deshalb bis heute mit<br />

etwas Glück immer noch ein<br />

bisschen Goldflitter, ab der Höhe<br />

von Mainz ist es vorbei mit dem<br />

Rheingold. Der kommerzielle<br />

Abbau wurde schon vor Jahren<br />

eingestellt. Dass das Gold aus<br />

dem Rhein immer etwas Besonderes<br />

war, kann man der ausgestellten<br />

Auswahl an Münzen<br />

und Medaillen ansehen. Dafür<br />

liegt extra eine große Lupe am<br />

Vitrinenrand bereit. Die Golddukaten<br />

aus der Karlsruher Münze<br />

und aus der Pfalz wurden besonders<br />

schön gestaltet, neben dem<br />

jeweiligen Kopf des damaligen<br />

Herrschers sind auf den Rückseiten<br />

Stadtansichten, eine Kirche,<br />

Vater Rhein höchstselbst und<br />

andere detaillierte Darstellungen<br />

zu finden. Diese Dukaten waren<br />

keine alltäglichen Zahlungsmittel,<br />

sondern dienten als fürstliche<br />

Geschenke und Auszeichnungen.<br />

Bis zum 10. September 2023 ist<br />

die kleine, aber feine Studioausstellung<br />

zu sehen, mit der sich<br />

das Badische Landesmuseum<br />

an der grenzüberschreitenden<br />

Ausstellungsreihe „Der Rhein“<br />

beteiligt, an der rund 38 Museen<br />

in der Schweiz, dem Elsass und<br />

Deutschland teilnehmen.<br />

„Rheingold – Rohstoff aus dem<br />

Fluss“, Badisches Landesmuseum,<br />

76131 Karlsruhe, Di-Fr 10-<br />

17 Uhr, Sa+So 10-18 Uhr, www.<br />

landesmuseum.de<br />

Nike Luber


14 KULTUR JOKER kunst<br />

Kontinuitäten und Kontaktzonen<br />

Das Archäologische Museum bricht mit dem Mythos des Zusammenbruchs nach Ende des Weströmischen Reiches<br />

„Untergang und Aufbruch“ titelt die neue Ausstellung im Archäologischen<br />

Museum Colombischlössle in Freiburg © Patrick Seeger<br />

Man kann sich der Ausstellung<br />

„Untergang und Aufbruch.<br />

Frühmittelalter am<br />

südlichen Oberrhein“ auch nähern,<br />

indem man sie erst einmal<br />

verfehlt. Denn dann landet<br />

man in der Präsentation, mit<br />

der sich das Archäologische<br />

Museum Colombischlössle an<br />

den kürzlich stattgefundenen<br />

Freiburg Fashion Days beteiligt<br />

hat. Die Figuren präsentieren<br />

Römer und Germanen<br />

in ihrer typischen Kleidung.<br />

Mode ist ja meist mehr als<br />

nur die Anpassung an die lokalen<br />

Wetterverhältnisse. Daher<br />

wundert es zwar nicht,<br />

dass Römer in der Provinz<br />

die Vorteile von Beinkleidern<br />

und Oberteilen mit Ärmeln<br />

erkannten. Aber es zeigt sich<br />

eben auch, das Fremde oder<br />

Andere war durchaus cool,<br />

so dass es modische Annäherungen<br />

sowohl von den Germanen<br />

als auch von den Provinzialrömern<br />

gab. Dass man<br />

am Hinweis auf die Schau so<br />

einfach vorbeilaufen kann, hat<br />

aber auch damit zu tun, dass es<br />

sich mehr um eine Neupräsentation<br />

des Frühmittelalters am<br />

Oberrhein handelt, als um eine<br />

eigentliche Sonderausstellung.<br />

Sie passt sich jedenfalls übergangslos<br />

in die anderen Räume<br />

des ersten Stocks ein.<br />

Nicht grundlos heißt die Präsentation<br />

„Untergang und Aufbruch“,<br />

betont der Titel doch<br />

den Charakter des Übergangs<br />

zwischen Antike und Mittelalter.<br />

Die Archäologie schaut<br />

heute differenzierter auf diese<br />

Zeit, auch auf die Menschen,<br />

die hier siedelten. Als das Römische<br />

Reich zusammenbrach,<br />

fiel der südliche Oberrhein<br />

nicht in das sprichwörtliche<br />

dunkle Mittelalter. Die Präsentation<br />

beleuchtet die Zeit<br />

zwischen dem 3. und 8. Jahrhundert,<br />

zeigt Funde, interpretiert<br />

sie und gibt durch Videos<br />

Einblick in die Herstellung von<br />

Waffen und Glasperlen. Und<br />

wirklich lässt die Kunstfertigkeit<br />

der Handwerker – wie die<br />

gefundenen Waffen oder die<br />

vergoldete Silberfibel aus Hüfingen<br />

aus dem 6. Jahrhundert<br />

zeigen – nicht einfach nach.<br />

Wie ein solcher Übergang sich<br />

vollzogen haben kann, zeigt<br />

beispielhaft die Grenzregion<br />

am Limes. Als mehr und mehr<br />

Truppenkontingente vom Wall<br />

abgezogen wurden, nutzten die<br />

Germanen die Situation für<br />

Überfälle und Plünderungen<br />

in den römisch besiedelten<br />

Gebieten. Anstatt sich zurückzuziehen,<br />

begannen sie sich in<br />

den eroberten Regionen anzusiedeln,<br />

aus der Grenze wurde<br />

eine römisch-germanische<br />

Kontaktzone. Wo Menschen<br />

zusammenlebten, beeinflussen<br />

sie einander. Das hatte<br />

bereits früher selbst Konsequenzen<br />

auf die Götterwelt.<br />

So wird die Diana Abnoba<br />

als eine Verschmelzung von<br />

römischen und keltischen Vorstellungen<br />

interpretiert. Die römische<br />

Göttin der Jagd vertrug<br />

sich mit der keltischen Göttin<br />

des Schwarzwaldes. Und auch<br />

die Begräbnissitten verändern<br />

sich. Da die germanische<br />

Oberschicht die Alltagskultur<br />

der Römer zu schätzen wusste,<br />

werden deren Gefäße zu<br />

Prestigeobjekten und so auch<br />

von den Archäologen in den<br />

Gräbern gefunden.<br />

Höhensiedlungen sind charakteristisch<br />

für diese Zeit des<br />

Frühmittelalters am Oberrhein,<br />

wie etwa auf dem Zähringer<br />

Burgberg, dem Geißkopf bei<br />

Berghaupten, dem Kügeleskopf<br />

bei Ortenberg. Die beiden<br />

letzteren Siedlungen waren<br />

auch hinsichtlich der alten<br />

Römerstraße zwischen Straßburg<br />

und dem Schwarzwald<br />

nach Rottweil wichtig. Neben<br />

diesen Höhensiedlungen gab<br />

es auch eher bäuerliche Dörfer<br />

und größere Reihengrabfelder.<br />

Doch von den Dörfern hat sich<br />

aufgrund der Holzbauweise<br />

nur wenig erhalten.<br />

Archäologisches Museum<br />

Colombischlössle, Rotteckring<br />

5, Freiburg. Di, Do-So 10-17<br />

Uhr, Mi 10-19 Uhr.<br />

Annette Hoffmann<br />

Der Rhein/Le Rhin 12.<strong>11</strong>.<strong>2022</strong> - 02.07.2023<br />

38 Ausstellungen beleuchten aus europäischer Perspektive die Geschichte<br />

des Oberrheins – Überblicksausstellung im Dreiländermuseum Lörrach<br />

Der Oberrhein und seine Ebene prägt die Landschaft zwischen Schwarzwald, Vogesen und Schweizer Jura. Seinen Charakter änderte der Fluss im<br />

Laufe der Jahrhunderte fundamental. Aber immer blieb er eine wichtige Lebensader und Verkehrsachse. Grenzen und Kriege um den Fluss trennten<br />

Menschen, meist aber verband der Rhein die Bevölkerung auf beiden Seiten seines Ufers. Die Leitausstellung in Lörrach gibt einen Überblick zum<br />

Oberrhein, seiner Geschichte und seiner Bedeutung für das Leben und die Kultur der<br />

Menschen. Ein Schwerpunkt gilt dem national unterschiedlichen Blick: In Deutschland entwickelte<br />

sich „Vater Rhein“ zur Personifikation eines urdeutschen Flusses, die „Wacht am<br />

Rhein“ wurde als nationale Aufgabe stilisiert. Frankreich sah seit dem 17. Jahrhundert im<br />

Flusslauf eine Linie, die die natürliche Ostgrenze des Landes bilden müsse. Das schweizerische<br />

Basel mit seiner alten Rheinbrücke entwickelte sich zu beiden Seiten des Flusses.<br />

Die Ausstellung im Dreiländermuseum ist Teil des mit Interreg-Mitteln geförderten Netzwerks<br />

Museen mit insgesamt 38 Ausstellungen zwischen Laufenburg in der Schweiz und Bingen<br />

in Rheinland-Pfalz. Große Museen in Mannheim, Karlsruhe, Straßburg oder Basel sind<br />

ebenso mit dabei wie viele mittlere und kleinere Häuser. Das garantiert einen umfassenden<br />

Blick auf den Fluss und seine Geschichte in unterschiedlichen Epochen. Die Ausstellungen<br />

widmen sich der Kunst und Ökologie, der Schifffahrt und Wasserkraft, der Archäologie<br />

und Literatur, vielen Kriegen und neuen Brücken. Zur Ausstellungsreihe – zugleich Teil des<br />

Interreg-Projektes ‚Die Dreiländersammlung‘ - ist auch ein zweisprachiger Begleitband zum<br />

Oberrhein mit zahlreichen Abbildungen erschienen.<br />

Einen Überblick über alle<br />

38 Ausstellungen unter:<br />

www.netzwerk-museen.de<br />

www.dreilaendermuseum.eu<br />

Instagram: 3lm_loerrach<br />

Eduard Tenner, Der Isteiner Klotz, 1875,<br />

Öl auf Leinwand.<br />

Sammlung Dreiländermuseum Lörrach


kunst KULTUR JOKER 15<br />

Die bleibende Hinterlassenschaft der Nordmänner<br />

Die umfassende Schau „Die Nomannen“ in den Reiss-Engelhorn-Museen wartet mit 300 internationalen Exponaten auf<br />

Schwerter, Helme, Axtklingen,<br />

Holzschilde mit Metallbeschlägen,<br />

steinerne Reste einst<br />

äußerst wehrhafter Festungen:<br />

die Normannen haben Bleibendes<br />

hinterlassen. Einen<br />

bleibenden Eindruck sowieso,<br />

den die vielen Zitate von<br />

Zeitzeugen beschreiben. Nicht<br />

alles, was man in der großen<br />

Ausstellung „Die Normannen“<br />

der Reiss-Engelhorn-Museen<br />

Mannheim liest, ist schmeichelhaft,<br />

aber die ausgewählten<br />

Zitate sind immer sehr<br />

erhellend. Sozusagen die Chilischoten<br />

in einer bemerkenswert<br />

umfassenden Schau, die<br />

mit rund 300 internationalen<br />

Exponaten einen weiten Bogen<br />

schlägt von den berüchtigten<br />

Wikingern im frühen Mittelalter<br />

zu den Gründungen von<br />

Fürstentümern, die sich bis<br />

in den Mittelmeerraum ausdehnten.<br />

Viele Fundstücke zeigen den<br />

Radius, den die Raubzüge,<br />

aber auch Handelsfahrten der<br />

Wikinger umfassten. Bis weit<br />

hinein in den Osten, wo sie gemeinsam<br />

mit anderen Völkern<br />

die Kiewer Rus gründeten.<br />

Nordwärts, es gab Siedlungsversuche<br />

in Grönland und vermutlich<br />

waren die Wikinger<br />

sogar die ersten Europäer, die<br />

Nordamerika erreichten. Vor<br />

allem aber nach Mittel- und<br />

Südeuropa, wo es viel zu holen<br />

gab. Münzen aus ganz Europa,<br />

Arabien und Nordafrika<br />

bezeugen, wie erfolgreich die<br />

Nordmänner = Normannen<br />

waren. Im Handel mit Pelzen,<br />

Bernstein, aber auch Menschen,<br />

die sie auf ihren Raubzügen<br />

gefangen nahmen und<br />

als Sklaven verkauften. Sie<br />

waren auf ihren hochsee- wie<br />

flusstauglichen Drachenschiffen<br />

sehr mobil, und offenbar<br />

auch anpassungsfähig, wenn<br />

notwendig.<br />

Christianisierung und der<br />

Aufbau neuer Herrschaftsbereiche<br />

gingen Hand in Hand.<br />

Besonders schön sieht man das<br />

im Bereich der Normandie. Fotowände<br />

zeigen die Festungen,<br />

Kirchen und Klöster, die von<br />

den neuen normannischen<br />

Herzögen gegründet wurden.<br />

Kapitelle und Skulpturen künden<br />

von eindrucksvoller Handwerkskunst,<br />

in einem Mix<br />

aus verschiedenen Stilen und<br />

Traditionen. Erfrischend übersichtlich<br />

sind die dynastischen<br />

Verflechtungen dargestellt,<br />

und man erfährt auch einiges<br />

über die Frauen der Normannen.<br />

Das wichtigste Ereignis<br />

war die Inbesitznahme Englands<br />

durch die Schlacht bei<br />

Hastings 1066. Dank des in<br />

unzähligen Stunden detailgenau<br />

nachgestickten Wand-<br />

Sogenannter Mantel Karls des Großen. Grundgewebe: Seide, Seiden- und Goldstickerei; Schild<br />

und Stab: Seiden- und Metallstickerei; H: 142 cm B: 304 cm; Mantel: Anfang 13. Jh., Schild und<br />

Stab: 16. Jh.<br />

© Conseil de fabrique de la cathédrale de Metz, Trésor de la Cathédrale Saint-Etienne de Metz; photo: Reiss-Engelhorn-<br />

Museen Mannheim, Jean Christen<br />

Hisham-Kästchen. Museu Tresor de la Catedral, Girona<br />

Iberische Halbinsel, ausgehendes 10. Jh. Silberschmiedearbeit<br />

mit Niello, vergoldet<br />

© Colección Capítol Catedral de Girona. Autor 3DTecnics<br />

teppichs von Bayeux und des<br />

Films über diese Schlacht verrät<br />

die Ausstellung, warum es<br />

so kam. Das Domesday Book<br />

und Zeitzeugenberichte vermitteln<br />

einen Eindruck davon,<br />

wie es den Eroberten ging und<br />

wie die Normannen ihre Herrschaft<br />

finanzierten.<br />

In ausgesprochen unterhaltsamen<br />

Zeichentrick-<br />

Kurzfilmen und Cartoons<br />

werden einzelne Charaktere<br />

vorgestellt wie Harald Hardrade.<br />

Dessen wildbewegtes<br />

Leben war recht typisch für<br />

einen Normannen: aufgrund<br />

von Erbstreitigkeiten (Kronen<br />

wurden blutig erkämpft)<br />

musste er ins Exil ausweichen,<br />

wurde Söldner im Dienste von<br />

Byzanz, führte Kriegszüge in<br />

Süditalien, wurde reich, konnte<br />

die Tochter des Fürsten in<br />

Kiew heiraten, sich doch noch<br />

die norwegische Krone aufsetzen<br />

– und dann verlor er sein<br />

Leben beim Versuch, England<br />

zu erobern. Die Byzantiner,<br />

die letzten Erben des antiken<br />

römischen Imperiums, sahen<br />

die Söldner aus dem Norden<br />

mit einer Mischung aus Faszination<br />

und Grausen.<br />

Das änderte nichts am Erfolg<br />

der Nordmannen, die jedes<br />

Machtvakuum erkannten<br />

und zu nutzen wussten. In<br />

Süditalien gründeten sie Fürstentümer,<br />

das größte und<br />

spannendste war Sizilien, das<br />

sie ab <strong>11</strong>30 beherrschten. Sie<br />

waren klug genug, alle Teile<br />

der Bevölkerung, auch die arabischen<br />

und jüdischen, in ihren<br />

Hofstaat und die Verwaltung<br />

einzubeziehen. Wissenschaft<br />

und Kunst erreichten eine<br />

Hochblüte. Zu den glanzvollsten<br />

Ausstellungsstücken gehört<br />

der Krönungsmantel von<br />

Friedrich II., dem Sohn der<br />

normannischen Erbin von Sizilien<br />

und des deutschen Kaisers.<br />

Neben den Filmen und Cartoon-Tafeln<br />

sorgen Mitmach-<br />

Stationen dafür, dass auch<br />

Kinder Spaß an dem opulenten<br />

Streifzug durch die Geschichte<br />

der Normannen haben. Zum<br />

Anfassen und Anprobieren<br />

gibt es eine normannische<br />

Krieger-Montur mit Kettenhemd<br />

und Schild Den einzigen<br />

Schwachpunkt stellen die Beschriftungen<br />

an den Vitrinen<br />

dar, die so tief angebracht sind,<br />

dass man sich in gebückter<br />

Haltung von Pfeilspitzen zu<br />

Schachfiguren bewegt. Die<br />

kleine Schrift wirkt auch nicht<br />

gerade lesefreundlich. Davon<br />

abgesehen sind „Die Normannen“<br />

ausgesprochen lohnend.<br />

„Die Normannen“, Reiss-<br />

Engelhorn-Museen, Museum<br />

Zeughaus C5, 68159 Mannheim,<br />

Di-So <strong>11</strong>-18 Uhr. www.remmannheim.de.<br />

Bis 26.2.2023<br />

Nike Luber<br />

Lewis Chessmen: Wächterfigur.<br />

National Museum of Scotland,<br />

Edinburgh. Ende 12. Jh.<br />

Walrosszahn. H: 9,8 cm<br />

© National Museums Scotland


16 KULTUR JOKER KUNST<br />

Brüche und Kontinuitäten<br />

Das Kunstmuseum Bern zieht im Fall Gurlitt Bilanz<br />

Provenienzforschung ist eine<br />

Frage des Respekts. Den früheren<br />

Besitzern der Werke, die<br />

meist zu den Verfolgten des Faschismus<br />

gehörten, gegenüber,<br />

aber auch der eigenen Sammlung.<br />

Drei Ausstellungen hat<br />

das Kunstmuseum Bern, das<br />

2014 das Erbe Cornelius Gurlitt<br />

annahm, ausgerichtet, die<br />

sich mit dem Legat befassen.<br />

Die jüngste „Gurlitt. Eine Bilanz“<br />

ist die vorläufig letzte.<br />

Doch bis heute konnten nicht<br />

alle Provenienzen der Werke<br />

geklärt werden, manche wie<br />

Camille Pissarros „Le Louvre<br />

au matin“ konnten jedoch restituiert<br />

werden, mitunter wurden<br />

andere Lösungen gefunden.<br />

Die Annahme der Erbschaft<br />

und die Einrichtung einer eigenen<br />

Provenienzforschung<br />

am Kunstmuseum Bern 2017<br />

hat die nationale Debatte über<br />

Raub- und Fluchtkunst und<br />

die eigene Rolle im Kunsthandel<br />

des Nationalsozialismus<br />

verändert. Womöglich würde<br />

man heute in Zürich auch anders<br />

mit der Sammlung Bührle<br />

umgehen. Die Forschung und<br />

die Auseinandersetzung mit<br />

diesem schwierigen Erbe sind<br />

in die Berner Ausstellung geflossen,<br />

die die Besucher im<br />

ersten Raum mit den kopierten<br />

Rückseiten aller Werke des Legats<br />

empfängt. Sie ziehen sich<br />

bis in das zweite Stockwerk,<br />

wo die von Nikola Doll, Leiterin<br />

der Berner Provenienzabteilung,<br />

kuratierte Ausstellung<br />

fortgesetzt wird.<br />

Während Cornelius Gurlitt<br />

(1932-2014) zwar nicht unschuldig,<br />

aber doch eher als<br />

eine unglückliche Figur in<br />

einem medialen Kunstskandal<br />

geraten ist, geht es in der<br />

Ausstellung vor allem um<br />

dessen Vater Hildebrand Gurlitt<br />

(1895-1956). Er war einer<br />

der Kunsthändler, die den<br />

Nationalsozialisten Devisen<br />

beschaffen sollten. Es geht in<br />

dieser Ausstellung um seine<br />

Geschäfte und um Werke, die<br />

nicht einmal eine Sammlung<br />

bilden, sondern unmittelbarer<br />

Ausdruck seiner Tätigkeit als<br />

Kunsthändler zwischen 1922<br />

und bis weit in die Nachkriegszeit<br />

waren. Gurlitt gelang es<br />

nach dem Krieg sich als Opfer<br />

der Zeitverhältnisse zu stilisieren.<br />

In der Zwischenkriegszeit<br />

engagierte er sich für die<br />

Durchsetzung der Moderne,<br />

1933 musste er als Geschäftsführer<br />

des Hamburger Kunstvereins<br />

zusammen mit dem<br />

Vorstand zurücktreten, wenig<br />

später gründete er in der Hansestadt<br />

das Kunstkabinett Dr.<br />

H. Gurlitt. 1939 gehörte er zu<br />

den vier Kunsthändlern, über<br />

die die Nationalsozialisten den<br />

Verkauf „verwertbarer“ Kunst<br />

aus der Beschlagnahme „entartete“<br />

Kunst aus den deutschen<br />

Museen organisierten. Durch<br />

ihn gelangten Werke nach<br />

Basel, im Kunstmuseum Basel<br />

ist in der Ausstellung „Zerrissene<br />

Moderne“ der Briefwechsel<br />

zwischen ihm und dem<br />

Direktor Georg Schmidt nachzulesen.<br />

Auch nach dem Krieg<br />

verschleierte er weiterhin die<br />

eigentlichen Besitzverhältnisse<br />

vieler seiner Werke oder<br />

solcher, die er verkauft hatte.<br />

Er muss nicht schlecht verdient<br />

haben. Denn später stieg<br />

er in den Handel im besetzten<br />

Chargesheimer: Hildebrand Gurlitt, 1955, Fotografie<br />

© Koblenz, Bundesarchiv Nachlass Cornelius Gurlitt<br />

Frankreich ein, seine Provision<br />

betrug fünf Prozent.<br />

Die Ausstellung „Gurlitt.<br />

Eine Bilanz“ breitet die Arbeit<br />

des Kunstmuseum Bern, insbesondere<br />

seiner Provenienzabteilung<br />

aus. Sie legt die vier<br />

Bewertungen offen, ob es sich<br />

um Raubkunst oder nicht handelt,<br />

dabei wurde auch differenziert,<br />

ob zwischen 1933 und<br />

1945 Hinweise auf NS-Raubkunst<br />

vorliegen oder nicht. Tatsächlich<br />

liegt in vielen Fällen,<br />

oft auf direkte Anweisung des<br />

Propagandaministeriums, eine<br />

erhebliche Portion kriminelle<br />

Energie vor. Der nationalsozialistische<br />

Kunsthandel war Teil<br />

des Systems. Vorsätzlich wurde<br />

die Herkunft der Werke verschleiert,<br />

Inventarnummern,<br />

Kommentare und Stempel<br />

wurden entfernt, bei Grafiken<br />

wurden sie oft abgeschnitten.<br />

Wie dennoch die Museen ermittelt<br />

werden konnten, aus<br />

denen etwa die Grafiken beschlagnahmt<br />

wurden, ist oft<br />

detektivische Recherche. Da<br />

ist viel Kärrnerarbeit hineingeflossen,<br />

doch diese Details<br />

erzählen nicht allein vom<br />

mühseligen, aber spannenden<br />

Max Beckmann: „Zandvoordt Strandcafé“, 1934 Aquarell mit<br />

Gouache über Spuren einer Vorzeichnung mit Kohle auf Papier<br />

© Kunstmuseum Bern, Legat Cornelius Gurlitt<br />

Geschäft der Provenienzforschung,<br />

sondern eben auch<br />

von der Perfidie des Systems.<br />

Und wie die Basler Ausstellung<br />

„Zerrissene Moderne“ so<br />

fragt auch die Schau im Kunstmuseum<br />

Bern, was geworden<br />

wäre, wenn Künstlerinnen und<br />

Künstler nicht durch die Nationalsozialisten<br />

verfolgt und<br />

diffamiert worden wären und<br />

warum es manches Oeuvre in<br />

der Nachkriegszeit leichter auf<br />

dem Kunstmarkt hatte als andere.<br />

Das „Dritte Reich“ und<br />

die Aktion „entarte“ Kunst, die<br />

Verfolgung von Kunstschaffenden<br />

und Kunst war auch für die<br />

Sammlungen internationaler<br />

Museen ein Einschnitt, der bis<br />

heute Spuren hinterlassen hat.<br />

Gurlitt. Eine Bilanz. Kunstmuseum<br />

Bern, Hodlerstr. 8-12,<br />

Bern. Di 10-21 Uhr, Mi-So 10-<br />

17 Uhr. Bis 15. Januar 2023.<br />

Annette Hoffmann


KUNST KULTUR JOKER 17<br />

Einblick in Grauzonen<br />

Das Kunstmuseum Basel beleuchtet mit der Schau „Zerrissene Moderne“ die schwierige Seite der eigenen<br />

Sammlungsgeschichte<br />

Pablo Picasso: „La Famille Soler“, 1903, Öl auf Leinwand<br />

© Succession Picasso / ProLitteris, Zürich<br />

Marc Chagall: „Winter“, 19<strong>11</strong>/1912, Aquarell und Deckfarbe auf Pappe<br />

© ProLitteris, Zürich<br />

Die Entscheidung war nicht<br />

unumstritten. Doch sie fiel.<br />

Joseph Gantner, Mitglied der<br />

Basler Kunstkommission,<br />

nannte das Ganze eine „masslose<br />

Schweinerei“, wie es jetzt<br />

in der Ausstellung „Zerrissene<br />

Moderne“ nachzulesen ist. Der<br />

Kunsthistoriker und Dozent<br />

war 1933 aus Frankfurt in die<br />

Schweiz zurückgekehrt, nachdem<br />

sich die Nationalsozialisten<br />

zunehmend in die Belange seiner<br />

Arbeitsstätte, der Frankfurter<br />

Kunstakademie, eingemischt<br />

hatten. Worüber die Kunstkommission<br />

1939 derart temperamentvoll<br />

diskutierte, war der<br />

Ankauf mehrere Kunstwerke<br />

aus der Beschlagnahme „Entartete<br />

Kunst“. Es ging einerseits<br />

um einen Sonderkredit der<br />

Basler Regierung über 50.000<br />

Franken, andererseits um die<br />

grundsätzliche Ausrichtung<br />

Elfriede Lohse-<br />

Wächtler: „Lissy“,<br />

1931, Bleistift<br />

und Aquarell<br />

auf Papier<br />

© Privatsammlung<br />

Städel Museum<br />

Frankfurt am Main<br />

des Kunstmuseum Basel, um<br />

eine Abwägung zwischen einer<br />

als „norddeutsch“ wahrgenommenen<br />

und der französischen<br />

Kunst. Und ein bisschen auch<br />

um Moral. Paul Westheim, renommierter<br />

Kunstkritiker, Autor<br />

und Jude, zeigte noch einen<br />

anderen Weg auf: die Museen<br />

hätten auch bei den Künstlern<br />

und Galeristen im Exil Werke<br />

kaufen können und so diese<br />

und nicht etwa die Rüstungsindustrie<br />

der Nationalsozialisten<br />

unterstützen können. Denn für<br />

manche ging es um Bilder, für<br />

andere um Leben.<br />

Georg Schmidt, 1939 frisch<br />

auf dem Direktorenposten des<br />

Kunstmuseums Basel, war von<br />

einem robusten Pragmatismus<br />

geleitet. Schon sein Vorgänger<br />

Otto Fischer war an Ankäufen<br />

von 1937 für „entartet“ erklärten<br />

Werken des deutschen Expressionismus<br />

interessiert. Schmidt<br />

hatte viele weiße Wände<br />

im Neubau des Kunstmuseums<br />

Basel und ihm bot sich mit der<br />

Versteigerung „Moderne Meister<br />

aus deutschen Museen“ bei<br />

der Luzerner Galerie Fischer<br />

eine wohl historische Gelegenheit.<br />

Hätte er sich anders<br />

entschieden, wäre das Kunstmuseum<br />

Basel heute ein anderes.<br />

Seitdem gehören Franz<br />

Marcs „Tierschicksale“ ebenso<br />

zur Sammlung wie Paul Klees<br />

„Villa R“, Marc Chagalls „Die<br />

Prise. Rabbiner“ oder Otto<br />

Dix‘ „Bildnis der Eltern“. Im<br />

Kunstmuseum Basel machte<br />

man noch mehr – wie die Ausstellung<br />

„Zerrissene Moderne“<br />

zeigt. Man ließ sich aus dem<br />

Depot in Berlin-Schönhausen<br />

Werke zur Ansicht nach Basel<br />

liefern. Zwei derjenigen, die<br />

nach Deutschland zurückgesandt<br />

wurden, sind verschollen.<br />

Doch seit dem Debakel um<br />

die Sammlung Bührle in Zürich,<br />

ist die Gewissheit, dass<br />

die Bilder durch den Basler<br />

Ankauf gerettet wurden, in der<br />

Schweiz ziemlich getrübt. Am<br />

Kunstmuseum Basel hat man<br />

dieses düstere Kapitel der eigenen<br />

Sammlungsgeschichte mit<br />

größter Sorgfalt aufgearbeitet.<br />

Neben den Werken, deren Provenienz<br />

lückenlos belegt wird,<br />

sind viele Dokumente zu sehen,<br />

unter anderem die sogenannte<br />

Harry-Fischer-Liste, in der auf<br />

482 Seiten 16.558 aus deutschen<br />

Museen beschlagnahmte<br />

Werke aufgeführt werden, aber<br />

auch den Luzerner Auktionskatalog<br />

mit Bemerkungen von<br />

Georg Schmidt. Der Kunstmuseumsdirektor<br />

war gut vorbereitet,<br />

noch vor der Auktion<br />

war er nach Berlin gereist, um<br />

zu schauen, welche Arbeiten<br />

für einen Ankauf in Frage kamen.<br />

Schmidt korrespondierte<br />

im April 1939 mit zwei der vier<br />

Kunsthändler, die vom Propagandaministerium<br />

beauftragt<br />

waren: Karl Buchholz und Hildebrand<br />

Gurlitt. Über Gurlitt<br />

kam etwa der Kauf von Marcs<br />

„Tierschicksale“ zustande. Die<br />

Schau zeigt aber auch, welche<br />

Verbreitung der Expressionismus<br />

und die Moderne in europäischen<br />

und amerikanischen<br />

Museen durch den Verkauf<br />

„verwertbarer“ Kunst durch die<br />

Nazis fanden. Und dass in der<br />

Nachkriegszeit Künstlerinnen<br />

und Künstler wie Conrad Felixmüller,<br />

Jeanne Mammen und<br />

Jankel Adler erst langsam rezipiert<br />

wurden. Die Klassifikation<br />

der Nationalsozialisten in „verwertbare“<br />

und „nicht verwertbare“<br />

Kunst hatte einen langen<br />

Effekt.<br />

Tatsächlich gibt die Schau<br />

„Zerrissene Moderne“ einen<br />

18.<strong>11</strong>.<strong>2022</strong> – 14.1.2023<br />

Einblick in viele Grauzonen.<br />

Eine gehört zu Ernst Barlachs<br />

Bronzeskulptur „Schwebender<br />

Engel“ von 1927, die 1937 aussortiert<br />

und 1941 eingeschmolzen<br />

wurde. Nicht nur schwor<br />

Barlach Hitler 1934 im „Aufruf<br />

der Kulturschaffenden“ Treue,<br />

sondern der Freund, der 1939<br />

heimlich einen Abguss vom<br />

Gipsmodell nahm, war Bernhard<br />

A. Böhmer, einer der<br />

Kunsthändler, die am Geschäft<br />

der Nazis mit der Kunst beteiligt<br />

war. Die Werke sind in der Ausstellung<br />

immer auch Objekte<br />

der Geschichte.<br />

Zerrissene Moderne. Die Basler<br />

Ankäufe „entarteter“ Kunst.<br />

Kunstmuseum Basel, St. Alban-<br />

Graben 16, Basel. Di-So 10-18<br />

Uhr, Mi 10-20 Uhr. Bis 19. Februar<br />

2023.<br />

Annette Hoffmann<br />

GALERIE ALBERT BAUMGARTEN<br />

Freiburg • Kartäuserstraße 32<br />

Di–Fr 15–19Uhr / Sa <strong>11</strong>–14Uhr<br />

www.galerie-baumgarten.de


18 KULTUR JOKER KUNST<br />

Von Rastern und anderen Systemen<br />

Die Katholische Akademie zeigt Arbeiten des Münchner Künstlers Thomas Bechinger<br />

Thomas Bechinger gehört<br />

nicht zu jenen Künstlern, die<br />

Titel für sich sprechen lassen.<br />

So ungegenständlich wie seine<br />

Arbeiten sind, so titellos bleiben<br />

sie. In der Katholischen<br />

Akademie in Freiburg sind nun<br />

Bilder und Grafiken des 1960<br />

geborenen Künstlers unter<br />

dem Titel „Schichtungen“ zu<br />

sehen. Und dieses Schichten,<br />

dieses Auseinanderdividieren<br />

verschiedener Arbeitsschritte<br />

verbindet tatsächlich die Grafik<br />

mit der Malerei. Bechinger<br />

hat in München, am Londoner<br />

Royal College of Arts und an<br />

der Kunstakademie Düsseldorf<br />

studiert. Heute lebt er wieder<br />

in München sowie in Stuttgart,<br />

wo er seit 2010 eine Professur<br />

für Glasgestaltung an der Akademie<br />

der bildenden Künste<br />

innehat.<br />

Das Erdgeschoss der Katholischen<br />

Akademie vereint in<br />

der Ausstellung gut zehn Jahre<br />

alte Kaltnadelradierungen<br />

mit sehr farbigen Arbeiten in<br />

Acryl, die zwischen 2019 und<br />

2021 entstanden sind. Manchmal<br />

sind diese Radierungen<br />

derart reduziert als läge ihnen<br />

das Raster eines Notenpapiers<br />

oder von Spalten zugrunde,<br />

nur, dass die senkrech-<br />

ten Striche nicht konsequent<br />

durchgezogen sind und mal<br />

in abgerundeten Horizontalen<br />

enden. Doch meist meint<br />

„Schichtungen“ ein dichteres<br />

System. So legt Bechinger<br />

etwa auf eine bestehende Netzstruktur<br />

eine fast rechteckige<br />

Fläche, die aus lauter Linien zu<br />

bestehen scheint, wodurch der<br />

Charakter von etwas Textilem<br />

noch verstärkt wird. Bechinger<br />

verbindet in diesen Papierarbeiten<br />

meist die Kaltnadelradierung<br />

mit der Aquatinta, wobei<br />

es scheint, als ständen beide<br />

Techniken ganz im Dienst<br />

der Linie. Denn diese Grafiken<br />

wirken sehr zeichnerisch durch<br />

die Gitter- und Netzstrukturen.<br />

Und wenn man überhaupt<br />

an etwas Konkretes denken<br />

wollte, dann sind es die Konstruktionsskelette<br />

beim Bau<br />

oder beim Abbruch eines Gebäudes.<br />

Im obersten Stockwerk<br />

zeigt Thomas Bechinger<br />

eine Reihe von Lithografien,<br />

die stärker mit Flächen arbeiten<br />

und bei denen der Münchner<br />

Künstler sein Formrepertoire<br />

um sattschwarze Kreise<br />

erweitert hat.<br />

Die Malerei, die Bechinger<br />

in Freiburg zeigt, bildet hierzu<br />

– allein durch die Kraft der<br />

Werk aus der Ausstellung Thomas Bechingers in der Katholischen Akademie Freiburg © Thomas Bechinger<br />

Farbe – ein eindeutiges Gegengewicht.<br />

Das kontrollierte<br />

Arbeiten an einer Druckgrafik<br />

ist einem freieren Duktus<br />

gewichen. Und hier spielt der<br />

Zufall eine größere Rolle, etwa<br />

wenn Bechinger die Farbe aufs<br />

Papier tropfen lässt oder wenn<br />

an den Rändern verschiedener<br />

Farbfelder es zu Reaktionen<br />

kommt. Die Schichtungen sind<br />

dann eher Experimentierfelder.<br />

Thomas Bechinger, Schichtungen.<br />

Katholische Akademie,<br />

Wintererstr. 1, Freiburg.<br />

Mo-Fr 8.30-18.45 Uhr. Bis 16.<br />

Dezember <strong>2022</strong>.<br />

Annette Hoffmann


KUNST KULTUR JOKER 19<br />

Stadt zur Kunst gemacht<br />

Mit Kunstinstallationen und Kunstaktionen verwandelt<br />

die Veranstaltung Art & Design die Freiburger<br />

Innenstadt und Geschäfte zu Kunsträumen<br />

Der 5. November steht für<br />

die Freiburger Innenstadt im<br />

Zeichen von Art & Design.<br />

Auf der Kaiser-Joseph-Straße<br />

bei Breuninger und der Löwen<br />

Apotheke wird der Freiburger<br />

Künstler und Architekt Udo<br />

Hoffmann zwei Kunstinstallationen<br />

unter dem Motto „Facades<br />

on the move“ präsentieren.<br />

Auch in einigen Ladengeschäften<br />

der Innenstadt werden<br />

Kunst und Design greifbar<br />

gemacht, während auf dem<br />

Kartoffelmarkt von 10–16 Uhr<br />

eine Art & Design Party mit<br />

Graffiti-Mitmachaktion, Live<br />

Musik und Tanzshows stattfinden<br />

wird. Organisiert wird<br />

Art & Design von z‘Friburg in<br />

der Stadt, der Aktionsgemeinschaft<br />

Handel und Gewerbe in<br />

der Freiburger Innenstadt.<br />

Ein Höhepunkt von Art &<br />

Design sind sicher die „Facades<br />

on the move“-Kunstinstallationen<br />

von uh-Kunst (Udo<br />

Hoffmann). Warum Hoffmann<br />

die zentralen Fassaden bei der<br />

Arkadenecke bei Breuninger<br />

und der Löwen Apotheke ausgewählt<br />

hat, erklärt sich mit<br />

seinem Begriff der Urbanen<br />

Kunst: „Es sind gerade die<br />

offenen Räume wie Einkaufsstraßen,<br />

Plätze und Fußgängerzonen,<br />

in denen sich die<br />

Widersprüche, Interessen<br />

und Bedürfnisse einer Stadtgesellschaft<br />

zeigen. Urbane<br />

Kunst kann Impulse setzen,<br />

um die städtischen Strukturen<br />

zu hinterfragen, zu kommentieren<br />

und spannend neu zu<br />

erfinden.“ Innenstadt und<br />

Händler*innen profitierten<br />

gleichsam von der Aufmerksamkeit,<br />

die so generiert wird.<br />

Die zwei Kunstwerke, die<br />

Hoffmann präsentiert, greifen<br />

namenlose Gegenstände aus<br />

dem urbanen Raum auf und<br />

arrangieren sie neu. Fundstücke,<br />

Bauteile und viel Farbe<br />

treten an den Fassaden zusammen.<br />

Dieses „Urban Mining“,<br />

wie es in der aktuellen Architekturszene<br />

heißt, meint das<br />

Aufgreifen von Gütern, die<br />

ihren Nutzungshorizont erreicht<br />

haben und die symbolisch<br />

wieder in einen Kreislauf<br />

integriert werden. Alltagsgegenstände<br />

werden zum Kunstwerk,<br />

werden transformiert<br />

und zu einer ästhetischen Einheit<br />

zusammengefügt. „Unter<br />

dem Eindruck der Wiederkehr<br />

des Verdrängten entstehen<br />

Gebilde, die zu einer ausgiebigen<br />

Auseinandersetzung<br />

aufrufen.“ Deutlich werden<br />

soll, dass Städte eigentlich<br />

eine einzige große Installation<br />

seien, die es zu studieren<br />

gilt. „Mit Beharrlichkeit, viel<br />

Kreativität, Unbekümmertheit<br />

und einem Sinn für nachhaltiges<br />

Denken kann hier die<br />

Kunst einen großen Beitrag<br />

leisten.“<br />

Auch in den Geschäften<br />

wird das Künstlerische im<br />

Städtischen betont. Etwa bei<br />

der „Art Of Spirits“ bei Stefan<br />

Meier Whiskey & Tabak. Im<br />

Schaufenster der Filiale von<br />

Tee Gschwender wird die Freiburger<br />

Macromedia Fachhochschule<br />

Freiburg-spezifische<br />

Udo W. Hoffmann: Modellentwurf „Facades on the move“<br />

künstlerische Illustrationen<br />

und Arbeiten ausstellen.<br />

Auch die Meistergoldschmiede<br />

in der Ölmühle<br />

(Insel 1A) nimmt am fröhlich<br />

künstlerischen Treiben teil.<br />

Unter dem Titel „Schwarzwald<br />

live Painting” stellt<br />

Goldschmiedemeister Rainer<br />

Töpler seine Schwarzwald-Ölgemälde<br />

aus. Auch wird er vor<br />

Ort an einem Schwarzwaldmotiv<br />

als Ölgemälde arbeiten,<br />

so dass die Besucher*innen<br />

© Udo W. Hoffmann<br />

live der Entstehung beiwohnen<br />

können.<br />

Die Öffnungszeiten von Art<br />

& Design richten sich nach<br />

den Öffnungszeiten der Geschäfte<br />

in der Innenstadt.<br />

+<br />

Art Design<br />

sAMsTag<br />

5. NoVeMber<br />

FREIBURGER INNENSTADT<br />

„FACADES ON THE MOVE“<br />

Kunstinstallationen von uh-kunst<br />

bei Breuninger & Löwen Apotheke<br />

Freifahrt im<br />

VAG-Netz<br />

12-16 UHR KARTOFFELMARKT:<br />

Graffiti Mitmach-Aktion für Groß und Klein,<br />

Tanzshows, Live Musik, Getränke & Speisen<br />

ART & DESIGN IN GESCHÄFTEN<br />

Rainer Töpler: „Blick vom Schauinsland nach Süden“<br />

© Rainer Töpler<br />

www.freiburg-zeit.de


20 KULTUR JOKER KUNST<br />

Unzeitgemäße Körperbilder<br />

Die E & K Stiftung widmet Franziska Plate-Gies eine Hommage<br />

Zu Weihnachten 1992 widmete<br />

Franziska Plate-Gies dem befreundeten<br />

Künstlerpaar Sandra<br />

Eades und Reinhard Klessinger<br />

zwei Flügelwesen. Jetzt ist der<br />

Linolschnitt in der E&K Stiftung<br />

zu sehen bis zu Franziska Plate-<br />

Gies‘ Geburtstag im Februar. Sie<br />

wäre im nächsten Jahr 100 Jahre<br />

alt geworden. Ein Großteil der gezeigten<br />

Arbeiten ist aus eigenen<br />

Beständen, manche Werke sind<br />

durch Tausch in die Sammlung<br />

gekommen und auch die Tochter<br />

der 2013 verstorbenen Franziska<br />

Plate-Gies hat zu dieser Hommage<br />

ihren Teil beigetragen. Es<br />

ist also eine sehr persönliche<br />

Ausstellung; die Wolkenstudien<br />

etwa hatte die Künstlerin als<br />

Postkarte von der Insel Baltrum<br />

geschickt.<br />

Wie sehr Plate-Gies im regionalen<br />

Kunstschaffen eine feste<br />

Größe war, lässt sich in der Auflistung<br />

der Ausstellungen in der<br />

begleitenden Publikation noch<br />

einmal nachvollziehen. Plate-<br />

Gies hatte an der Kunst- und<br />

Werkschule Offenbach studiert<br />

und im Anschluss Anfang der<br />

1950er Jahre ihre Ausbildung an<br />

der Hochschule für Gestaltung<br />

Köln als Meisterschülerin abgeschlossen.<br />

Ihre Malerei ist keine<br />

geschmeidige Position. In ihrer<br />

Franziska Plate-Gies: „Sechs Figuren“<br />

unablässigen Thematisierung des<br />

Körpers steckt eine große Portion<br />

Beharrlichkeit. Und neben<br />

wenigen (Wolken)Landschaften<br />

liegt der Fokus dieser Ausstellung<br />

auf den Körperbildern.<br />

1984 malt sie in Temperatechnik<br />

auf Reispapier einen „Springer“.<br />

Die Figur ist vom Betrachter<br />

Franziska Plate-Gies: „Sprung“<br />

© E&K Stiftung<br />

abgewandt, hat die Beine angewinkelt,<br />

und um sich im Gleichgewicht<br />

zu halten, die Arme ausgestreckt.<br />

Schwach erkennt man<br />

auf dem roten Hintergrund eine<br />

Art Bewegungsbild der Figur.<br />

Als sei sie dem Abgrund schon<br />

ein bisschen näher. Sechszehn<br />

Jahre später entstehen auf einem<br />

© E&K Stiftung<br />

ganz ähnlichen mit breitem Pinsel<br />

gemalten Hintergrund sechs<br />

Figuren, die in unterschiedlichen<br />

Positionen, mit unterschiedlichen<br />

Arm- und Beinhaltungen dargestellt<br />

sind. Es scheint als hätte sie<br />

unmittelbar an der früheren Arbeit<br />

angeknüpft. Die Körper, die<br />

sie malt, wirken so geschlechtswie<br />

alterslos. Als seien es ständige<br />

Begleiter, die im Laufe eines<br />

Lebens sich weder verändert<br />

hätten noch aus sich heraustreten<br />

würden – alles Individuelle,<br />

jede Spur des Lebens ist hier<br />

ausgespart. Stephan Berg, der in<br />

der Katalogbroschüre mit einem<br />

Beitrag vertreten ist, versteht diese<br />

Figuren als „Erforschung der<br />

eigenen Befindlichkeit“. „Blickund<br />

gesichtslos wie sie sind, wollen<br />

diese Körper nicht in erster<br />

Linie von uns etwas wissen, sondern<br />

von sich selbst“, schreibt er.<br />

Dies lässt sich auch über einzelne<br />

Glieder, Ohrmuscheln oder<br />

Hände sagen. Immer scheint es<br />

um die zeichenhafte Ausdrucksfähigkeit<br />

des Körpers zu gehen.<br />

Franziska Plate-Gies mag sich in<br />

diesen Körperbildern gespiegelt<br />

haben, doch sie sind derart offen,<br />

dass sie auch ein Angebot an die<br />

Betrachtenden sind. Das hat sie<br />

uns hinterlassen und ist neu zu<br />

entdecken.<br />

Franziska Plate-Gies zum 100.<br />

Geburtstag. E & K Stiftung, Luisenstr.<br />

1, Freiburg. Mittwoch 17-<br />

20 Uhr. Bis 15.02.2023.<br />

Annette Hoffmann<br />

MUSEEN & AUSSTELLUNGEN<br />

REGIONAL, NATIONAL, INTERNATIONAL<br />

FREIBURG<br />

Archäologisches Museum Colombischlössle<br />

- „Untergang und Aufbruch - Frühmittelalter<br />

am südlichen Oberrhein“b.a.w.<br />

- „Zeitlos chic - Antike Fashionshow“<br />

-06.<strong>11</strong>.<br />

Atelier 4e<br />

- „Skulpturengarten <strong>2022</strong>“-November<br />

Augustinermuseum<br />

- „Faszination Italien“-Dauer<br />

Haus der Graphischen Sammlung<br />

- „Freiburg und Kolonialismus: Gestern?<br />

Heute!“ -<strong>11</strong>.06.23<br />

- „Kammerspiel: Die Sammlung Gabriele<br />

Rauschning“ 26.<strong>11</strong>.-14.05.23<br />

Carl-Schurz-Haus<br />

- „Barbara Peacock: Hometown“<br />

-20.12.<br />

Centre Culturel Français<br />

- „Frugalité créative / weniger ist<br />

genug“-25.<strong>11</strong>.<br />

depot.K<br />

- „Waltraud Wengert, Barbara Nies:<br />

the best way out...“-20.<strong>11</strong>.<br />

Elisabeth-Schneider-Stiftung<br />

- „Reinhard Klessinger: rundherum<br />

und weiter“ -19.<strong>11</strong>.<br />

E-Werk<br />

Galerie für Gegenwartskunst<br />

- „Susanne Kühn: Profliferation - Vasa,<br />

Auginella & other Stories“ -06.<strong>11</strong>.<br />

E&K Stiftung<br />

- „Franziska Plate-Gies zum 100.<br />

Geburtstag“-15.02.23<br />

Faulerbad<br />

- „Kunst auf der Liegewiese“<br />

-14.05.23<br />

Galerie Albert Baumgarten<br />

- „Guten Morgen, Malerei“<br />

18.<strong>11</strong>.-14.01.23<br />

Galerie Strich und Faden<br />

- „Ingrid Battistini: Sticken - Drucken -<br />

Stanzen - Falten - Nähen“ -25.<strong>11</strong>.<br />

Katholische Akademie<br />

- „Thomas Bechinger: Schichtungen“<br />

-16.12.<br />

Kunsthaus L6<br />

- „Kirti Ingerfurth“ -06.<strong>11</strong>.<br />

Kunstverein Freiburg<br />

- „Regionale23: On the Brink of<br />

Remembering“26.<strong>11</strong>.-08.01.23<br />

Künstlerwerkstatt L6<br />

- „Thomas Hammelmann: Im Licht<br />

verfallen wir... und jeder Schritt im<br />

Dunkeln so klein“ 18.<strong>11</strong>.-15.12.<br />

Museum für Neue Kunst<br />

- „Peter Dreher: Malen, um zu malen“<br />

-19.02.23<br />

- „Phänomen Großmann trifft auf<br />

künstlerische Fotografie“<br />

-19.02.23<br />

Museum für Stadtgeschichte<br />

- „Eine Reise in die Vergangenheit“<br />

-Dauer<br />

Museum Natur und Mensch<br />

- „Handle with care - Sensible Objekte<br />

der Ethnologischen Sammlung“<br />

-22.01.23<br />

PEAC Museum<br />

- „Allerbeste Aussichten. Neue Generation<br />

Kunst“ 27.<strong>11</strong>.-26.03.23<br />

Projektraum Edith<br />

- „Elisabeth Zeller: sections of a circle“<br />

-06.<strong>11</strong>.<br />

Schwarzes Kloster<br />

- „Begegnungskunst bei Schwere(s)<br />

Los!“-27.<strong>11</strong>.<br />

Stiftung für Konkrete Kunst Roland<br />

Phleps<br />

- „Norbert Müller-Everling: Konkretionen<br />

des Lichts“ -06.<strong>11</strong>.<br />

Stiftung Waldhaus<br />

- „Klaus Echle: Tierische Tausendsassas“<br />

-Feb 2023<br />

Universitätsklinikum<br />

- „Patient*innen im Klinikpark“ b.a.w.<br />

BASEL<br />

Fondation Beyeler<br />

- „Doris Salcedo: Palimpsest“<br />

-17.09.23<br />

- „25 Jahre Fondation Beyeler“<br />

-08.01.23<br />

Haus der Elektronischen Künste<br />

- „Earthbound: Im Dialog mit der<br />

Natur“-13.<strong>11</strong>.<br />

Kunsthalle Basel<br />

- „Berenice Olmedo“ -18.09.<br />

Kunsthaus Baselland<br />

- „Claudia & Julia Müller“-31.12.<br />

- „Maude Léonard-Contant“<br />

-13.<strong>11</strong>.<br />

- „Werner von Mutzenbecher“<br />

-13.<strong>11</strong>.<br />

- „Kelly Tissot“ -13.<strong>11</strong>.<br />

- „Regionale23“ 27.<strong>11</strong>.-Januar23<br />

Kunstmuseum Basel<br />

- „Fun Feminism“-19.03.23<br />

Museum Tinguely<br />

- „Territories of waste“-08.01.23<br />

ANDERE ORTE<br />

ALBSTADT<br />

Kunstmuseum Albstadt<br />

- „Eckhard Froeschlin. Die zweite<br />

Stimme - Dichterbilder und Bücher“<br />

-29.01.23<br />

ALKERSUM/FÖHR<br />

Museum Kunst der Westküste<br />

- „Andreas Jorns: Inseljugend“-27.<strong>11</strong>.<br />

Amsterdam (NL)<br />

FOAM - Fotografiemuseum<br />

- „Foam Talent <strong>2022</strong>“-18.01.23<br />

AUGSBURG<br />

Galerie Noah<br />

- „Sterne sind nicht schnuppe. Die<br />

neue Lepziger Schule in Regie von<br />

Rosa Loy und Neo Rauch“ -13.<strong>11</strong>.<br />

Baden-Baden<br />

Kunstmuseum Gehrke Remund<br />

- „Frida Kahlo: Leid und Leidenschaft“-Dauer<br />

Museum Frieder Burda<br />

- „James Turrell: Accretion Disc“<br />

(ständig)<br />

- „Die Maler des heiligen Herzens:<br />

André Bauchant, Camille Bombois,<br />

Séraphine Louis, Henri Rousseau,<br />

Louis Vivin“ -20.<strong>11</strong>.<br />

BAD-KROZINGEN<br />

Kunstraum H<br />

- „Thomas Klein: Digital Paintings“<br />

06.<strong>11</strong>.-27.<strong>11</strong>.<br />

BAD-URACH<br />

Haus auf der Alb<br />

- „´on democracy`“ -<strong>11</strong>.<strong>11</strong>.<br />

BERLIN<br />

Crone Berlin<br />

- „Sahar Zuckerman: The Promise,<br />

The Lion, The Omen“-19.<strong>11</strong>.<br />

Galerie Brockstedt<br />

- „Die neue Freiheit. Abstraktion in<br />

Malerei und Skulptur (1917-<strong>2022</strong>)“<br />

-31.12.<br />

Willy-Brandt-Haus<br />

- „Marie-Luise Rief“ -27.<strong>11</strong>.<br />

BERN (CH)<br />

Alpines Museum der Schweiz<br />

- „Frauen am Berg“ -Okt. 2023<br />

- „Raclette. L‘excellent fromage de<br />

montagne“-13.<strong>11</strong>.<br />

- „Heimat. Auf Spurensuche in Mitholz“19.<strong>11</strong>.-30.06.23<br />

Kunstmuseum Bern<br />

- „Gurlitt. Eine Bilanz“ -15.01.23<br />

- „Paul Klee. Vom Rausch der Technik“-22.05.23<br />

- „Isamu Noguchi“ -08.01.23<br />

Zentrum Paul Klee<br />

- „Isamu Noguchi“ -08.01.23<br />

- „Paul Klee: Vom Rausch der Technik“-21.05.23<br />

BIETIGHEIM-BISSINGEN<br />

Städtische Galerie<br />

- „Avantgarde in den Niederlanden –<br />

Die expressionistische Künstlergruppe<br />

‚De Ploeg‘“ -26.02.23<br />

BONN<br />

Galerie Burg Lede<br />

- „Em, ein Projekt von Timm Rautert“<br />

-19.<strong>11</strong>.<br />

BREGENZ (A)<br />

Kunsthaus Bregenz<br />

- „Anna Boghiguian“ -22.01.23<br />

BREISACH<br />

Blaues Haus<br />

- „Nach der Shoah“-Dauer<br />

Museum für Stadtgeschichte<br />

- „Ausstellung zur Geschichte der<br />

Stadt Breisach am Rhein” (ständig)<br />

BREMEN<br />

Weserburg<br />

- „Teresa Burga: Die Seiltänzerin“<br />

-06.<strong>11</strong>.<br />

BÖBLINGEN<br />

Galerie Schacher 2<br />

- „Sebastian Rogler: Übergangshelfer“-12.<strong>11</strong>.<br />

CLERVAUX (LUX)<br />

Clervaux - Cité De L‘image<br />

- „Jean-Christian Bourcart“-24.03.23<br />

COLMAR (F)<br />

Musée Unterlinden


kunst KULTUR JOKER 21<br />

- „Fabienne Verdier“-28.03.23<br />

DENZLINGEN<br />

Galerie im Alten Rathaus<br />

- „Beate Knapp: Malerei und Zeichnung“-28.<strong>11</strong>.<br />

DONAUESCHINGEN<br />

Museum Art.Plus<br />

- „Durchstarten - Take Off“-13.<strong>11</strong>.<br />

- „Jörg Bach, Jakob Leander Ach“<br />

-26.02.23<br />

DRESDEN<br />

Albertinum<br />

- „Weltflucht und Moderne. Oskar<br />

Zwintscher in der Kunst um 1900“<br />

-15.01.23<br />

Deutsches Hygienemuseum<br />

- „Fake. Die ganze Wahrheit“<br />

-05.03.23<br />

DÜREN<br />

Leopold-Hoesch-Museum<br />

- „Vera Molnar: Unterbrechungen,<br />

Lücken“-06.<strong>11</strong>.<br />

- „Kerstin Brätsch: Sein“ -08.01.23<br />

- „Alexis Gautier: Burning the Plot“<br />

-08.01.23<br />

- „Britta Thie: In Development“<br />

-08.01.23<br />

DÜSSELDORF<br />

Kunstpalast<br />

- „Christo und Jeanne-Claude. Paris.<br />

New York. Grenzenlos“<br />

-22.01.23<br />

- „Evelyn Richter“ -08.01.23<br />

EMMENDINGEN<br />

Arkana-Forum<br />

- „Kathrin Zier: Blaugrün“ -24.02.23<br />

ESSEN<br />

Museum Folkwang<br />

- „Image Capital“ -<strong>11</strong>.12.<br />

FELDBERG<br />

Haus der Natur<br />

- „Vielfalt vor der Kamera - Herbst<br />

und Winter am Feldberg“<br />

<br />

-Ende Dez<br />

FRANKFURT am main<br />

Caricatura Museum<br />

- „Pardon - Teuflische Jahre“-19.03.23<br />

Kunstverein Frankfurt<br />

- „Wie geht es jetzt weiter? 12 Erzählungen<br />

aktueller Kunst aus Spanien“<br />

-29.01.<br />

Kunststiftung DZ Bank<br />

- „Förderstipendium“-08.01.23<br />

Museum für Moderne Kunst<br />

- „John Cage: Museumcircle“-20.03.<br />

Hamburg<br />

Deichtorhallen<br />

- „The New Abnormal“-06.<strong>11</strong>.<br />

HEIDELBERG<br />

Sammlung Prinzhorn<br />

- „Das Gedankenleben ist doch<br />

wirklich: Restrospektive Else Blankenhorn“-22.01.23<br />

HEILBRONN<br />

Kunsthalle Vogelmann<br />

- „Expressionismus Schweiz“<br />

12.<strong>11</strong>.-26.02.23<br />

HEIKENDORF<br />

Künstlermuseum Heikendorf-Kieler<br />

Förde<br />

- „Einfach malerisch. Künstlerkolonie<br />

Ekensund“-20.<strong>11</strong>.<br />

HÜFINGEN<br />

Stadtmuseum Hüfingen<br />

- „rendez-vous“-08.01.23<br />

INTERLAKEN (CH)<br />

Kunsthaus Interlaken<br />

- „Fußball isst unser Leben“-27.<strong>11</strong>.<br />

Karlsruhe<br />

Badischer Kunstverein<br />

- „The Living and the Dead Ensemble“-20.<strong>11</strong>.<br />

Schloss Karlsruhe<br />

- „Schmetterling erbeutet! - Eine<br />

künstlerische Position zum Jugendstil<br />

von Parastou Forouhar“ -19.03.23<br />

- „Museumshelden - Von Vitrinenstars<br />

und Depothütern“ -04.06.23<br />

Städtische Galerie<br />

- „Marcel van Eeden, Karl Hubbuch:<br />

Drawing Rooms“-12.02.23<br />

- „Helen Feifel: the body and its<br />

powers“-16.04.23<br />

ZKM<br />

- „Katharina John: Talking Heads“<br />

-06.<strong>11</strong>.<br />

- „Marijke van Warmerdam. Then,<br />

now, and then“ -05.02.23<br />

- „Walter Giers. Electronic Art“<br />

-16.04.23<br />

KASSEL<br />

Caricatura<br />

- „Beste Bilder - Die Cartoons des<br />

Jahres <strong>2022</strong>“-05.02.23<br />

Grimmwelt<br />

- „unMÖGLICH? Die Magie der<br />

Wünsche“24.<strong>11</strong>.-<strong>11</strong>.06.23<br />

KIEL<br />

Kunsthalle zu Kiel<br />

- „1+1=3; Die Kunstwelten der Mary<br />

Bauermeister“-05.03.23<br />

KIRCHZARTEN<br />

Kunstverein Kirchzarten<br />

- „Herta Seibt de Zinser: FLOR“<br />

-20.<strong>11</strong>.<br />

KÖLN<br />

Museum Ludwig<br />

- „Grüne Moderne. Die neue Sicht auf<br />

Pflanzen“-22.01.23<br />

Wallraf-Richartz-Museum<br />

- “Susanna: Bilder einer Frau vom<br />

Mittelalter bis MeToo“-26.02.23<br />

LEIPZIG<br />

Druckkunst Museum<br />

- „Lubok. 15 Jahre Künstlerbücher“<br />

-03.<strong>11</strong>.<br />

LICHTENSTEIN (LIE)<br />

Kunstmuseum Lichtenstein<br />

- „Körperbilder. Intimität - Dekonstruktion<br />

- Interaktion“ -26.02.23<br />

LÖRRACH<br />

Dreiländermuseum<br />

- „Der Rhein“ 12.<strong>11</strong>.-02.03.23<br />

LUDWIGSHAFEN<br />

Wilhelm Hack Museum<br />

- „Körperbilder. Intimität - Dekonstruktion<br />

- Interaktion“-26.02.23<br />

- „Niamh McCann Hairline Crack (a<br />

dialogue)“-08.01.23<br />

- „Street Life. Die Straße in der Kunst<br />

von Kirchner bis Streuli“<br />

12.<strong>11</strong>.-05.03.23<br />

Mannheim<br />

Museum Weltkulturen D5<br />

- „Seit‘s um Geld geht. 200 Jahre<br />

Sparkasse Rhein Neckar Nord“<br />

-27.<strong>11</strong>.<br />

- „Unsichtbare Welten“ -30.07.22<br />

Museum Zeughaus C5<br />

- „Die Normannen“ -26.02.23<br />

MARCKOLSHEIM (F)<br />

Maison Culturelle de Marckolsheim<br />

- „Dominique Such, Mareike Mohr:<br />

Vis-à-Vis“ -04.<strong>11</strong>.<br />

MERZHAUSEN<br />

Forum Merzhausen<br />

- „Daniel Gjoka: Cutwork - Orange“<br />

-24.<strong>11</strong>.<br />

METZ (F)<br />

Centre Pompidou-Metz<br />

- „Die Pforten des Möglichen“<br />

05.<strong>11</strong>.-10.04.23<br />

49 Nord 6 Est-Frac Lorraine<br />

- „Betye Saar“ -22.01.23<br />

MULHOUSE<br />

Kunsthalle Mulhouse<br />

- „Regionale23“ 25.<strong>11</strong>.-27.12.<br />

MÜLLHEIM<br />

Markgräflermuseum<br />

- „Ausgegraben. Neufunde aus Müllheim“-20.<strong>11</strong>.<br />

- „Rosa Lachenmeier: Rheinreise - Au<br />

Long du Rhin“ -26.03.23<br />

MÜNCHEN<br />

Lenbachhaus<br />

- „Was von 100 Tagen übrig blieb...<br />

Die documenta und das Lenbachhaus“-<strong>11</strong>.06.23<br />

Museum Fünf Kontinente<br />

- „Simone Fattal“ -04.12.<br />

Museum Villa Stuck<br />

- „Dayanita Singh“ -19.03.23<br />

NEUSS<br />

Skulpturenhalle<br />

- „Harald Klingelhöller: Schneefall<br />

erzählt“-<strong>11</strong>.12.<br />

OFFENBURG<br />

Galerie im Artforum<br />

- „Förderpreis Kunst Und Kultur: „Den<br />

Rasen glatt streichen“ 06.<strong>11</strong>.-04.12.<br />

PARIS (F)<br />

Cernuschi Museum - Museum für<br />

asiatische Kunst der Stadt Paris<br />

- „Ink in Motion. Eine Geschichte der<br />

chinesischen Malerei im 20. Jahrhundert“-19.02.23<br />

Cidal<br />

- „Alexander Dettmar: Painting to<br />

remember“02.<strong>11</strong>.-22.<strong>11</strong>.<br />

Fondation Cartier<br />

- „Mirdidingkingathi Juwarnda Sally<br />

Gabori“-06.<strong>11</strong>.<br />

Galerie Miranda<br />

- „Jo Ann Callis, Jan Groover: Early<br />

Color“-13.<strong>11</strong>.<br />

Grand Palais Éphémère<br />

- „25. Paris Photo“ -13.<strong>11</strong>.<br />

Nationalmuseum für Einwanderungsgeschichte<br />

- „Paris und nirgendwo sonst. 24<br />

ausländische Künstler in Paris 1945-<br />

1972“-22.01.23<br />

REUTE<br />

Försterhaus<br />

- „20 Jahre - Skulpturen von Norbert<br />

Siegel“-22.01.23<br />

RHEINFELDEN<br />

Haus Salmegg<br />

- „Panta Rhei(n)“ -12.02.23<br />

RIEGEL<br />

Kunsthalle Messmer<br />

- „Lichtkunst“-26.02.23<br />

ROTTWEIL<br />

Erich Hauser Kunststiftung<br />

- „Sammlung“-ständig<br />

- „Zuzanna Czebaturl: Werkstattpreisträgerin<br />

<strong>2022</strong>“-20.<strong>11</strong>.<br />

SALZBURG (A)<br />

Fotohof<br />

- „Christian Wachter“-26.<strong>11</strong>.<br />

SINDELFINGEN<br />

Schauwerk<br />

- „Ben Willikens: Raum und Gedächtnis“-12.02.23<br />

- „Chiharu Shiota: Silent Word“<br />

-08.10.23<br />

SINGEN<br />

Kunstmuseum Singen<br />

- „Jürgen Palmtag“ -20.<strong>11</strong>.<br />

SPEYER<br />

Historisches Museum der Pfalz<br />

- „Rendezvous. Frankreichs Militär in<br />

der Pfalz 1945-1999“ -27.<strong>11</strong>.<br />

- „Die Habsburger im Mittelalter:<br />

Aufstieg einer Dynastie“ -16.04.23<br />

STAUFEN<br />

Galerie K<br />

- „Stephan Spicher, Dirk Sommer“<br />

-05.<strong>11</strong>.<br />

Keramikmuseum<br />

- „Zsuzsa Füzesi: Nach den Regeln<br />

der Natur“ -27.<strong>11</strong>.<br />

ST. Gallen (CH)<br />

Kunstmuseum<br />

- „Perfect Love - Von Liebe und<br />

Leidenschaft“-14.05.23<br />

- „On Kawara: On“ -06.<strong>11</strong>.<br />

- „Alexander Hahn: Memory of Light -<br />

Light of Memory“ -02.04.23<br />

- „Grace Schwindt: Defiant Bodies“<br />

-05.02.23<br />

STUTTGART<br />

Altes Schloss<br />

- „Berauschend. 10.000 Jahre Bier<br />

und Wein“-30.04.23<br />

Junges Schloss/Kindermuseum<br />

- „Müllmonster-Alarm!“-30.07.23<br />

Kunstmuseum<br />

- „Kubus. Sparda-Kunstpreis“<br />

-08.01.23<br />

- „Frischzelle_29: Hannah J. Kohler“<br />

-17.09.23<br />

Kunststiftung Baden-Württemberg<br />

- „Kunstfenster“ -17.12.<br />

Schacher - Raum für Kunst<br />

- „Paula Pelz“ -12.<strong>11</strong>.<br />

Staatsgalerie<br />

- „Hyperimage. Sammlung Rolf H.<br />

Krauss“-05.02.23<br />

ULM<br />

Kunsthalle Weishaupt<br />

- “Intermezzo - Die Sammlung als<br />

Zwischenspiel“b.a.w.<br />

- „Reine Formsache“-18.06.23<br />

UMKIRCH<br />

Rathaus Schloss Büningen<br />

- „Bernhard Malin: 25 Jahre Stein-<br />

Farbe.Form“-16.01.23<br />

VADUZ (LI)<br />

Kunstmuseum Liechtenstein<br />

- „Candida Höfer“ -10.04.23<br />

VENEDIG (IT)<br />

Biblioteca Nazionale Marciana<br />

- „Erwin Wurm: Avatare“-13.<strong>11</strong>.<br />

WALDENBUCH<br />

Museum Ritter<br />

- „Şakir Gökçebağ. Twists & Turns“<br />

-16.04.23<br />

- „Tutto bene! Italienische Kunst aus<br />

der Sammlung“ -16.04.23<br />

WALDKIRCH<br />

GeorgScholzHaus<br />

- „Barbara Schober: Moonshots“<br />

-04.12.<br />

Sparkasse Waldkirch<br />

- „Waldkircher Weltklassefechter -<br />

Seit den Plympischen Spielen 1972<br />

auf Erfolgskurs“-04.<strong>11</strong>.<br />

WATTWILLER (F)<br />

Fondation François Schneider<br />

- „Réceptable“ -30.03.23<br />

- „Horizon“ -30.03.23<br />

WEIL AM RHEIN<br />

Galerie Stahlberger<br />

- „Jürgen Brodwolf“-18.12.<br />

Museum Weiler Textilgeschichte<br />

- „Am Wasser - au bord de l‘eau“<br />

06.<strong>11</strong>.-26.03.<br />

Museum am Lindenplatz<br />

- „Lebensader: Rhein im Wandel“<br />

22.01.23.-15.10.23<br />

Wien (A)<br />

Albertina<br />

- „Basquiat. Of Symbols and Signs“<br />

-08.01.23<br />

- „Ways of Freedom. Pollock. Rothko.<br />

Mitchell“-22.01.23<br />

Akademie der Bildenden Künste<br />

- „Das entwendete Meisterwerk.<br />

Bilder als Zeitmaschinen“-29.01.23<br />

Austria Kunstforum<br />

- „Helmut Newton Legacy“<br />

-15.01.23<br />

Kunsthistorisches Museum<br />

- „Idole & Rivalen: Künstler im Wettstreit“-08.01.23<br />

Leopold Museum<br />

- „Tilla Durieux. Eine Jahrhundertzeugin<br />

und ihre Rollen“ -27.02.23<br />

MUMOK<br />

- „Kollaboration“ -06.<strong>11</strong>.<br />

- „Emília Rigová: Who will play for<br />

me?“-13.<strong>11</strong>.<br />

- „mixed up with others before we<br />

even begin“ 26.<strong>11</strong>.-10.04.23<br />

WOLFSBURG<br />

Kunstmuseum Wolfsburg<br />

- „Empowerment“ -08.01.23<br />

WORPSWEDE<br />

Worpsweder Museen<br />

- „Heinrich Vogeler. Der Neue<br />

Mensch“-06.<strong>11</strong>.<br />

ZELL AM HARMERSBACH<br />

Villa Haiss<br />

- „Emil Schumacher: Erprobung neuer<br />

Freiheiten“-29.01.23<br />

- „Tobias Molitor: Thank You For<br />

Shopping“-29.01.23<br />

ZÜRICH (CH)<br />

Hauser & Wirth, Limmatstraße<br />

- „Erna Rosenstein“-19.<strong>11</strong>.<br />

- „Richard Jackson“ -23.12.<br />

Kunsthaus<br />

- „Niki de Saint Phalle“ -08.01.23<br />

- „Aristide Maillol. Die Suche nach<br />

Harmonie“-22.01.23<br />

Migros Museum für Gegenwartskunst<br />

- „Renée Green“-08.01.23<br />

Museum Haus Konstruktiv<br />

- „Elisabeth Wild“ -15.01.23<br />

- „Kapwani Kiwanga“ -15.01.23<br />

Photobastei<br />

- „Und dann fing das Leben an“-06.<strong>11</strong>.<br />

rainhof scheune<br />

Buchladen & Erlesenes<br />

mi | 03.<strong>11</strong>. | 19:30<br />

DaviD Höner<br />

cuisine sans frontières<br />

do | 10.<strong>11</strong>. | 19:30<br />

coco & lorenz<br />

von<br />

„the brothers“<br />

miTsingkonzerT<br />

fr | <strong>11</strong>.<strong>11</strong>. | 19:30<br />

Tischgespräch miT<br />

Wolfgang abel<br />

„handWerk und design“<br />

fr | 18.<strong>11</strong>. | 19:30<br />

annie ernaux<br />

LiTeraTurnobeLpreis <strong>2022</strong><br />

„das ereignis“<br />

LiTeraTurverfiLmung<br />

fr | 25.<strong>11</strong>. | 19:30<br />

Tischgespräch miT<br />

marion meuth &<br />

bernd neunerduttenhofer<br />

„HUngrig aUf Den<br />

ScHwarzwaLD“<br />

sa | 26.<strong>11</strong>. | <strong>11</strong>-17<br />

rainhof scheune - aktionstag<br />

„geist des schWarzWalds“<br />

mi | 30.<strong>11</strong>. | 20:00<br />

„mit der tinte<br />

deiner augen“<br />

D. engiST (LeSUng)<br />

K. PerSicKe (cHanSonS)<br />

S. HaSeLHoff (KLavier)<br />

Unsere Ladenöffnungszeiten<br />

Di-Sa 9:30 - 18:30 Uhr<br />

So <strong>11</strong>:30 - 18:30 Uhr<br />

79199 Kirchzarten-Burg<br />

Höllentalstraße 96<br />

Tel. 07661-9880921<br />

www.buchladen-rainhof.de<br />

info@buchladen-rainhof.de


22 KULTUR JOKER Kultour<br />

„Du kannst die Kreativität nicht stoppen“<br />

Im Gespräch: Choreografin Krisztina Horváth anlässlich ihres 75. Geburtstags<br />

Auf der Suche nach dem<br />

„Grünen Tisch“, dem epochalen<br />

Antikriegs-Ballett von<br />

Kurt Jooss, emigrieren die<br />

ungarische Tänzerin Krisztina<br />

Horváth und ihr Ehemann<br />

Michael Molnár 1970 in die<br />

BRD. Nach schnellem Anschluss<br />

an die Ballettwelt der<br />

1970-er Jahre fanden sie den<br />

Weg zum Tanzforum Köln –<br />

und: zum“Grünen Tisch“. Renate<br />

Killmann sprach mit ihr.<br />

Kultur <strong>Joker</strong>: Liebe Krisztina,<br />

Du bist in diesem Jahr 75<br />

Jahre alt geworden und immer<br />

noch als Choreografin aktiv. Als<br />

Tänzerin warst Du an verschiedenen<br />

Theatern in Ungarn und<br />

in Deutschland tätig, hast dann<br />

die Sparte Tanz an den Theatern<br />

in Osnabrück, Freiburg und<br />

Kassel geleitet und 1996 das<br />

freie TanzTheaterEutin gegründet.<br />

Was treibt Dich an, immer<br />

weiter Tanz zu kreieren?<br />

Krisztina Horváth: Erst einmal:<br />

nach Kassel wollte ich gar<br />

nichts mehr machen. Jetzt, du<br />

kannst die Kreativität nicht stoppen!<br />

Irgendwann, als ich schöne<br />

Menschen um mich hatte und<br />

schöne Musik hörte, ist mir wieder<br />

etwas eingefallen. Zunächst<br />

hatte ich in Eutin eine Kinderballettschule,<br />

habe dann mit den<br />

jungen Müttern weiter gearbei-<br />

Renate Killmann mit Krisztina Horváth in Eutin<br />

tet, sie mit dem Tanztheater vertraut<br />

gemacht. Auch kamen einige<br />

ehemalige Tänzer:innen als<br />

Gäste dazu, das geht bis heute.<br />

Wir machen gerne weiter.<br />

Kultur <strong>Joker</strong>: Schauen wir auf<br />

einige Stationen Deiner Laufbahn:<br />

Du warst im Ballettinternat<br />

in Budapest, wo Du auch<br />

Deinen Mann Michael Molnár<br />

kennen gelernt hast. Zusammen<br />

wart Ihr im Erstengagement<br />

beim Ballett in Pécs. 1970 seid<br />

Ihr dann während eines Gastspiels<br />

mit dieser Compagnie in<br />

den Westen geflüchtet – warum?<br />

Krisztina Horváth: Das<br />

ist ganz einfach: das Ballett<br />

Pécs war zwar eine anerkannte<br />

Gruppe – wir haben viele Gastspiele<br />

gemacht in Leningrad, in<br />

Moskau und u.a. auch in Paris –<br />

aber die Tanztechnik war nicht<br />

modern, nicht zeitgemäß. Dann<br />

haben wir bei einem Gastspiel<br />

in Ljubljana Choreografien von<br />

Glen Tetley und Hans van Manen<br />

gesehen und haben erkannt,<br />

was es alles noch gibt. Auch waren<br />

wir auf der Suche nach dem<br />

„Grünen Tisch“, einem Ballett,<br />

von dem unsere Lehrerin in der<br />

Ausbildung immer gesprochen<br />

hat. Bei einem weiteren Gastspiel<br />

in Passau sind wir dann im<br />

Westen geblieben.<br />

Kultur <strong>Joker</strong>: Wie waren Eure<br />

Erfahrungen im Westen, zunächst<br />

in Düsseldorf und dann<br />

sieben Jahre lang beim Tanzforum<br />

Köln?<br />

Krisztina Horváth: In Düsseldorf<br />

hatten wir eine schöne,<br />

sorglose Zeit bei Erich Walter.<br />

Es war wieder sehr klassisch,<br />

aber auf neuere Art: es gab viele<br />

Stücke von Hans van Manen,<br />

z.B. „Die Große Fuge“. Bald<br />

kam ein ungarischer Freund,<br />

Imre Zoltán zu uns und sagte:<br />

„Kommt rüber zu uns, ich zeige<br />

Euch das Tanzforum“. So kamen<br />

wir nach Köln, dort hin, wo „Der<br />

Grüne Tisch“ getanzt wurde.<br />

Wir haben das Ballett selber ca.<br />

60 Mal getanzt, denn bei jedem<br />

Gastspiel des Tanzforums wurde<br />

das Stück aufgeführt.<br />

Kultur <strong>Joker</strong>: Wie war dann<br />

die Zusammenarbeit mit Kurt<br />

Jooss?<br />

Foto: Berend Neumann<br />

Krisztina Horváth: Er hat<br />

ja die Einstudierung nicht gemacht,<br />

sondern Anna Markard,<br />

sie war sehr genau und streng!<br />

Aber sie hat die Choreografie<br />

gut einstudiert.<br />

Kultur <strong>Joker</strong>: Wie war es mit<br />

der modernen Tanztechnik?<br />

Krisztina Horváth: Michael<br />

hat die Modern Technik sehr<br />

schnell gelernt, schneller als ich.<br />

Ich habe mich mehr dafür interessiert,<br />

was die Gastchoreografen<br />

gemacht haben, war total<br />

fasziniert von der neuen und anderen<br />

Arbeitsweise. Es war ein<br />

tolles Programm! Dann habe<br />

ich mit den Kollegen für den<br />

Choreografischen Wettbewerb<br />

ein erstes Stück choreografiert:<br />

„Was steckt im Sack?“ – später<br />

dann mit dem Stück „Charlies<br />

Traum“ habe ich eine so tolle<br />

Kritik von Jochen Schmidt in<br />

der FAZ bekommen, dass die<br />

Theaterintendanten auf mich<br />

aufmerksam wurden.<br />

Kultur <strong>Joker</strong>: Wie waren Deine<br />

Erfahrungen als Tanztheater<br />

Chefin in Osnabrück und dann<br />

für sieben Jahre in Freiburg,<br />

wo Du Dein Tanztheater erfolgreich<br />

etabliert hast?<br />

Krisztina Horváth: Zunächst<br />

hat mich Dr. August nach Osnabrück<br />

engagiert, wo ich mit<br />

„Dorfszenen“ und einem Schostakowitsch-Programm<br />

große<br />

Projekte realisieren konnte.<br />

Dann kam Ulrich Brecht aus<br />

Essen zu mir und holte mich<br />

nach der zweiten Spielzeit nach<br />

Freiburg.<br />

Kultur <strong>Joker</strong>: Was waren<br />

Deine größten künstlerischen<br />

Erfolge, wichtigsten Projekte in<br />

Freiburg und danach in Kassel?<br />

Was waren die großen Themen<br />

Deiner Arbeit?<br />

Krisztina Horváth: In Freiburg<br />

habe ich auf Wunsch des<br />

Intendanten mit einem berühmten<br />

Stück, mit „Romeo<br />

und Julia“ eröffnet. Das war<br />

Ulrich Brecht wichtig, dass die<br />

Leute kommen, um zu schauen.<br />

„Aber Du kannst es auf Deine<br />

Art machen“, sagte er zu mir.<br />

Das tat ich dann auch: mit einem<br />

völlig neuen Musik-Konzept,<br />

mit Alter Musik, Renaissance-<br />

Musik und ich habe mit viel<br />

Stoff gearbeitet.<br />

Meine weiteren Produktionen<br />

in der Freiburger Zeit waren<br />

außerdem: „Gott und Nijinsky“,<br />

„Auf Leonardos Spuren“,<br />

„Erinnerung und Vergänglichkeit“.<br />

Dann die Porträts von<br />

Charlie Chaplin und Buster<br />

Keaton zum Beispiel. In Kassel<br />

war sicherlich die Deutsche<br />

Erstaufführung von Mauricio<br />

Kagels „Tantz-Schul“ von Bedeutung.<br />

Dort habe ich drei<br />

Lorca-Abende gemacht: „Bernarda<br />

Albas Haus“, „Yerma“<br />

und „Bluthochzeit“.<br />

Kultur <strong>Joker</strong>: Das sind alles<br />

sehr schwere Themen.<br />

Krisztina Horváth: Ja, das<br />

stimmt. Krieg, Tod und Vergänglichkeit<br />

waren immer wiederkehrende<br />

Themen.<br />

Kultur <strong>Joker</strong>: Gibt es einen<br />

Grund dafür?<br />

Krisztina Horváth: Ich habe<br />

viel darüber nachgedacht. Ich<br />

glaube, es hat damit zu tun, dass<br />

ich als Neunjährige während<br />

des Ungarischen Aufstandes<br />

1956 drei Monate im Keller<br />

verbracht habe und draußen<br />

wurde geschossen. Diese Situation,<br />

diese Angst vergisst man<br />

nicht. Budapest lag – auch noch<br />

vom 2. Weltkrieg – in Schutt<br />

und Asche. Und weißt Du, was<br />

ich gemacht habe? Ich habe mit<br />

den anderen Kindern Theater<br />

gespielt, unten im Keller … Es<br />

gab aber auch leichtere, unterhaltsame<br />

Programme: z.B. „English<br />

Lesson“, „Silent Clowns“<br />

oder „Waltz-Nocturnes“.<br />

Kultur <strong>Joker</strong>: Jetzt in Eutin:<br />

wie ist der Unterschied, mit<br />

einem freien Tanztheater zu arbeiten?<br />

Krisztina Horváth: In Eutin<br />

dachte ich zunächst, dass ich<br />

gar nichts mehr mache. Jetzt,<br />

wenn ich mir die Stücke anschaue,<br />

die wir inzwischen hier<br />

realisiert haben, dann ist das<br />

schon ganz enorm! „Carmen“,<br />

ein Wigman-Stück, „Zauberflöte“,<br />

„Dido“, „Anne Frank“,<br />

ein Stück über Valeska Gert,<br />

und vieles mehr. Alles wird<br />

natürlich sparsam gemacht,<br />

wir suchen Orte, wo wir kein<br />

Bühnenbild brauchen. Mehrere<br />

Stücke sind in Kooperation mit<br />

dem GEDOK-Atelierhaus in<br />

Lübeck entstanden. Es ist alles<br />

in kleinerem Rahmen, aber es<br />

sind doch von mir professionell<br />

gestaltete Projekte.


Kultour KULTUR JOKER 23<br />

Kultur <strong>Joker</strong>: Wo ist das<br />

Tanztheater in Deutschland geblieben?<br />

Krisztina Horváth: Ich weiß<br />

es nicht, wo es geblieben ist. Ich<br />

stamme nicht aus dieser Sorte<br />

Tanz, die heute praktiziert wird.<br />

Ich mache meine eigene Art<br />

Tanz, entwickele meinen Stil<br />

immer weiter. Zur Zeit gehe ich<br />

mehr Richtung Schauspiel, zum<br />

Beispiel mit Angelika Neumann<br />

entstehen sehr interessante,<br />

mehr szenische Sachen, wie bei<br />

„Valeska“ oder „Elisabeth I“.<br />

Das nächste Projekt ist schon in<br />

Arbeit.<br />

Kultur <strong>Joker</strong>: Vor zwei Jahren<br />

ist Dein Ehemann Michael<br />

Molnár, mit dem Du alles zusammen<br />

gemacht hast, gestorben<br />

…<br />

Krisztina Horváth: Das ist<br />

etwas, das kam wie aus heiterem<br />

Himmel… Das kann<br />

man nicht verstehen, habe ich<br />

bis heute nicht. Aber ich bin sicher:<br />

das, was ich jetzt mache,<br />

das hätte er gewollt. Es ist absolut<br />

in seinem Sinne, dass ich<br />

weiter mache.<br />

Kultur <strong>Joker</strong>: Was bedeutet<br />

Glück für Dich?<br />

Krisztina Horváth: Gute<br />

Menschen um Dich herum, das<br />

ist Glück. Dass wir gesund sind<br />

– auch, dass wir uns wieder begegnen<br />

können.<br />

Kultur <strong>Joker</strong>: Krisztina, vielen<br />

Dank für das Gespräch!<br />

Tänze der Belle Époque<br />

Internationales Tanztheater-Wochenende im Jagdschlösschen Eutin<br />

Serpentinentänze nach Loïe Fuller“ von und mit: Gunda Gravemann-Kamper Foto: Berend Neumann<br />

Nikolett Gerlitz in der Choreografie von Ildikó Mándy<br />

Foto: Berend Neumann<br />

Anna Pavlova, die wohl<br />

berühmteste Ballerina aller<br />

Zeiten ist Inspiration für den<br />

ersten Teil des Tanztheater<br />

Wochenendes in Eutin. Auf<br />

Einladung von Krisztina Horváth<br />

gastiert die Company von<br />

Ildikó Mándy aus Budapest<br />

und präsentiert mit dem Solo<br />

„Anna Pavlova – Ballerina auf<br />

Reisen“ eine Art Selbstfindung<br />

einer jungen Tänzerin im Angesicht<br />

des großen Idols.<br />

Mal spürt Nikolett Gerlitz<br />

sich hinein in die Schwanenbewegungen<br />

der Pavlova, mal<br />

bietet sie ihren filigranen Körper<br />

im weißen Ganztrikot als<br />

Projektionsfläche für das übergroße<br />

Antlitz der russischen<br />

Ballerina an. Ausschnitte aus<br />

Pavlovas berühmten Solo „Der<br />

sterbende Schwan“ werden<br />

nachgetanzt und verschmelzen<br />

bisweilen mit dem filmischen<br />

Original. Doch schnell legt<br />

Gerlitz die Spitzenschuhe ab,<br />

tauscht sie mit poppigen Gummi-Boots,<br />

die Musik wird von<br />

Techno-Beats unterwandert.<br />

Vom Spitzentanz bis hin zu<br />

trendigem Urban Dance: Nikolett<br />

Gerlitz erweist sich als ungemein<br />

vielseitig und sieht dabei<br />

der jungen Lady Gaga zum<br />

Verwechseln ähnlich. Kapriziös<br />

und romantisch versunken<br />

im Tutu, draufgängerisch und<br />

dynamisch mit Turnschuhen<br />

und Sweater, wird sie begleitet<br />

von zum Teil biografischen<br />

Videoprojektionen, die auf das<br />

Interessanteste mit den analogen<br />

Darstellungen verschmelzen.<br />

Der zweite Teil des Abends<br />

gehört der modernen Antipodin<br />

Loïe Fuller mit ihren<br />

ebenfalls berühmt gewordenen<br />

Serpentinentänzen. Gunda<br />

Gravemann-Kamper widmet<br />

diese Hommage – unterstützt<br />

von Krisztina Horváth in Musikauswahl,<br />

Timing und Kostüm<br />

– der amerikanischen<br />

Tanzpionierin aus der Zeit<br />

der Belle Époque. Sie tanzt in<br />

sechs Abschnitten diese durch<br />

wirbelnde Stoffbahnen geprägten<br />

Tänze mit ausdrucksvoller<br />

Kraft. Man meint diese<br />

Tänze zu kennen - meist aus<br />

Filmen - und ist beim Zusehen<br />

doch überrascht, wie sehr<br />

die Live-Aufführung in ihren<br />

Bann zieht. Gravemann-Kamper<br />

gibt ihnen durch weiche<br />

Bewegungen Atem und Eleganz,<br />

tanzt sich barfuß von<br />

Szene zu Szene: mal lyrisch<br />

ganz in Weiß zu Claude Debussys<br />

„Claire de Lune“, dann<br />

dramatisch zum „Valse Triste“<br />

von Jean Sibelius. In den Pausen<br />

liest Ruth Speidel von Voss<br />

Texte von und über Loïe Fuller,<br />

gibt Einblicke in ihre Auffassung<br />

von Tanz: Fuller interessierte<br />

sich für die im Jugendstil<br />

typischen Übergänge von<br />

Formen in Linien, für eine Art<br />

Entmaterialisierung des Körpers<br />

mit Hilfe von Stoff. – Das<br />

Publikum in Eutin ist in seiner<br />

Begeisterung kaum zurückzuhalten.<br />

Am zweiten Abend dann<br />

Carl Orffs berühmtes Chorund<br />

Orchesterwerk „Carmina<br />

Burana“ von Krisztina<br />

Horváth choreografiert. Sehr<br />

harmonisch und bisweilen an<br />

Ausdruckstanz erinnernd tanzen<br />

die Tänzerinnen des Tanz-<br />

TheaterEutin in lyrischen, bäuerlich<br />

anmutenden Tanzbildern<br />

die Angst vor dem Schicksal,<br />

die Hingabe an das Leben mit<br />

all seinem Auf und Ab. Eine<br />

schöne, nicht herausfordernde<br />

Choreografie, der das Publikum<br />

mit Interesse folgt.<br />

Eutin kann sich glücklich<br />

schätzen, eine so versierte<br />

Künstlerin wie Kristina Horváth<br />

vor Ort zu haben – ein<br />

absolut gelungenes Kulturwochenende<br />

in einer Gegend, in<br />

der sonst nur Urlaub gemacht<br />

wird.<br />

Renate Killmann


24 KULTUR JOKER INTerview<br />

Kultur <strong>Joker</strong>: Wurden Sie im<br />

Iran früher selbst schon von der<br />

Sittenpolizei festgenommen?<br />

Nasiri: Ja, ich wurde zweimal<br />

verhaftet. Einmal, weil sie<br />

meinten, meine Kleidung sei<br />

nicht islamisch, und einmal,<br />

weil sie ein junges Mädchen<br />

schlugen und ich dagegen protestierte.<br />

Kultur <strong>Joker</strong>: Für manche muslimischen<br />

Frauen in Deutschland<br />

ist das Kopftuch Ausdruck<br />

ihrer Freiheit, auch ihrer Religionsfreiheit.<br />

Für andere ist es ein<br />

Ausdruck von Tabuisierung der<br />

Sexualität, von Geschlechtertrennung,<br />

von Machtdemonstration<br />

der patriarchalischen<br />

Strukturen. Wie sehen Sie das?<br />

Nasiri: Ich konnte nie verstehen,<br />

wie der Hijab ein Zeichen<br />

von Freiheit sein kann.<br />

In islamischen Familien und<br />

islamischen Regierungen müssen<br />

Mädchen ab neun Jahren<br />

ein Kopftuch tragen. Was hat<br />

Pflicht mit Recht und Freiheit<br />

zu tun? Ein Kopftuch zu tragen<br />

bedeutet im Grunde, dass Sie<br />

nicht das Recht haben, Ihre eigene<br />

Kleidung zu wählen, weil<br />

der Islam sie bereits für Sie<br />

ausgewählt hat. Wenn die Seele<br />

eines kleinen Mädchens ab dem<br />

neunten Lebensjahr Angst vor<br />

Sünde und Hölle hat und es deshalb<br />

einen Hijab auf dem Kopf<br />

trägt, weiß ich nicht, wie das<br />

ein Zeichen für die Entscheidungsfreiheit<br />

von Frauen sein<br />

kann. Ich verstehe die deutsche<br />

Außenministerin ehrlich gesagt<br />

auch nicht als Feministin. In<br />

einer Rede sagte sie, dass „die<br />

Ereignisse im Iran nichts, aber<br />

gar nichts mit dem Islam zu tun<br />

haben“. Ob sie sich die Verse<br />

der Sura an-Nisā‘ über Frauen<br />

einmal durchgelesen hat? Es<br />

gibt ein seltsames Paradoxon<br />

zwischen dem Feminismus und<br />

der Aussage, dass die Ereignisse<br />

im Iran nichts mit dem Islam zu<br />

tun haben.<br />

Kultur <strong>Joker</strong>: Warum haben<br />

die ultrareligiösen Mullahs im<br />

Iran überhaupt ein Problem mit<br />

Frauen, die ihr Haar nicht bedecken?<br />

Nasiri: Weil die Mullahs<br />

Frauen keine Rechte zusprechen,<br />

wollen sie beweisen, dass<br />

das offensichtlichste Recht der<br />

Frauen, nämlich das Recht, ihre<br />

Kleidung zu wählen und ihren<br />

Körper zu besitzen, in den Händen<br />

des Islam liegt. Wenn die<br />

Mullahs Frauen die offensichtlichsten<br />

Rechte verweigern, ist<br />

es selbstverständlich, dass sie<br />

auch ihre anderen Rechte leicht<br />

übernehmen können.<br />

Kultur <strong>Joker</strong>: Werden Männer<br />

wirklich erregt durch den Anblick<br />

von Haaren – und werden<br />

Frauen mit Kopftuch nicht von<br />

Männern belästigt?<br />

Nasiri: Wenn es so wäre, würden<br />

die iranischen Männer<br />

nicht neben den Frauen auf<br />

den Straßen des Landes schreien:<br />

„Frauen, Leben, Freiheit!“<br />

Iranische Männer (natürlich<br />

keine muslimischen, die die<br />

Regierung unterstützen) glauben:<br />

Wenn der Iran frei wird,<br />

werden Frauen frei sein und<br />

ihre Menschenrechte anerkannt.<br />

Wir erleben gerade eine<br />

sehr fortschrittliche Bewegung<br />

im Iran.<br />

Kultur <strong>Joker</strong>: Weil sie in New<br />

York kein Kopftuch tragen<br />

wollte, sagte Irans Präsident<br />

Ebrahim Raisi ein Interview<br />

mit der „CNN“-Journalistin<br />

Christiane Amanpour ab. Gilt<br />

das Kopftuch auch als ein Ausdruck<br />

von Respekt?<br />

Nasiri: Respekt vor wem? Vor<br />

jemandem, der keine Rechte<br />

für Frauen vorgesehen hat?<br />

Iranische Frauen wurden vor<br />

der islamischen Revolution<br />

nicht gezwungen, Kopftücher<br />

zu tragen. Nur muslimische<br />

Frauen trugen Hijab, daher ist<br />

das Kopftuch in unserer Kultur<br />

kein Zeichen des Respekts, es<br />

ist obligatorisch.<br />

Kultur <strong>Joker</strong>: Manche sagen,<br />

ein Kopftuchverbot in Deutschland<br />

wäre genauso frauenfeindlich<br />

wie der Kopftuchzwang.<br />

Was meinen Sie?<br />

Nasiri: Wie ich bereits sagte,<br />

werden Mädchen in islamischen<br />

Gesellschaften gezwungen,<br />

einen Hijab von<br />

Kindheit an unter psychologischem<br />

Druck zu tragen – und<br />

nicht aus freien Stücken, denn<br />

es steckt ein männlicher religiöser<br />

Zwang hinter diesem<br />

Thema. Wenn der Hidjab hier<br />

nach und nach akzeptiert wird,<br />

werden auch die anderen islamischen<br />

Gesetze – wie die<br />

Steinigung von Frauen (das<br />

Urteil für Frauen, die eine unerlaubte<br />

Beziehung hatten) –, in<br />

Deutschland akzeptiert werden.<br />

Kultur <strong>Joker</strong>: Sie promovieren<br />

an der Universität Düsseldorf<br />

im Fach Philosophie. Welchen<br />

Stellenwert haben Kunst, Kultur<br />

und Philosophie im Alltag<br />

der Iraner?<br />

Nasiri: Viele Iraner haben Interesse<br />

an Philosophie. Ich habe<br />

im Iran einen Bachelor und<br />

Master erworben. Wenn man<br />

im Iran nach dem Studienfach<br />

gefragt wird und mit „Philosophie“<br />

antwortet, wissen die<br />

Leute genau, was das ist und<br />

verwechseln es nicht mit Psychologie<br />

oder Soziologie. Wir<br />

beschäftigen uns seit Jahrhunderten<br />

damit, viele wichtige<br />

Quellen der Philosophie haben<br />

Bezug zu iranischen Denkern<br />

wie den Philosophen Avicenna<br />

und Alfarabi. Die Anliegen der<br />

Kunst, Kultur und Philosophie<br />

sind im täglichen Leben der iranischen<br />

Bevölkerung aktuell,<br />

und natürlich auch die Anliegen<br />

der Politik.<br />

Kultur <strong>Joker</strong>: Wird die Philosophie<br />

im Iran zensiert?<br />

Nasiri: Philosophie wird wie<br />

alles andere im Iran vom Regime<br />

zensiert. Zum Beispiel<br />

durften wir während unseres<br />

Studiums nicht alle Quellen lesen.<br />

An der Universität hatten<br />

wir nur Zugang zu zensierten<br />

Quellen, aber für das persönliche<br />

Interesse haben wir uns<br />

Quellen vom Schwarzmarkt besorgt.<br />

Es gibt Buchhandlungen,<br />

die alte und unzensierte Bücher<br />

als Kopien oder Originale verkaufen,<br />

die vor der islamischen<br />

Revolution veröffentlicht wurden.<br />

Philosophie studieren<br />

macht zwar Spaß, birgt aber im<br />

Iran manche Schwierigkeiten.<br />

Kultur <strong>Joker</strong>: Sind Sie deshalb<br />

nach Deutschland gegangen?<br />

Nasiri: Ja. Ich wollte eigentlich<br />

im Iran promovieren und<br />

in meiner Heimat in diesem<br />

Bereich arbeiten, aber leider<br />

boten sich mir nicht viele Möglichkeiten.<br />

Deshalb habe ich<br />

mein Studium in Deutschland<br />

fortgesetzt.<br />

Kultur <strong>Joker</strong>: Sie promovieren<br />

über Immanuel Kant. Wie kamen<br />

Sie ausgerechnet auf den<br />

Philosophen der Aufklärung?<br />

Nasiri: Weil ich denke, dass<br />

wir im Iran Kant als Aufklärer<br />

brauchen. Er kann uns in<br />

dieser Situation helfen. „Habe<br />

Mut, dich deines eigenen Verstandes<br />

zu bedienen“, lautet<br />

ein Wahlspruch der Kantschen<br />

Aufklärung. Was ist der eigene<br />

Verstand? Wo liegt die Erkenntnisgrenze?<br />

Wie können<br />

wir erkennen? Warum ist die<br />

Metaphysik Kampfplatz endloser<br />

Streitigkeiten? Kant antwortet<br />

auf wichtige Fragem in<br />

seinem Buch „Kritik der reinen<br />

Vernunft“. Das iranische Volk<br />

lebt unter der Kontrolle einer<br />

religiösen und islamischen Regierung.<br />

Der Islam ist im Iran<br />

praktisch beendet. Und die<br />

Menschen brauchen Kant und<br />

die Aufklärung mehr als metaphysische<br />

Philosophie. Kant ist<br />

nicht nur für den Iran wichtig,<br />

sondern für die ganze Welt.<br />

Kultur <strong>Joker</strong>: Sie haben<br />

im Iran als Frauenfußball-<br />

Schiedsrichterin gearbeitet.<br />

Wie kam es dazu?<br />

Nasiri: 2016 erhielt ich ein<br />

Studienvisum für Deutschland.<br />

Davor habe ich in Teheran<br />

acht Jahre lang beim Fußballverband<br />

gearbeitet. Als ich<br />

ein Teenager war, spielte ich<br />

zusammen mit meiner jüngeren<br />

Schwester und anderen<br />

Mädchen Fußball in einem<br />

Verein in Teheran. Wir waren<br />

nach der Islamischen Revolution<br />

die einzige Frauenfußballmanschaft<br />

im Iran. Später<br />

wurden weitere Frauenteams<br />

gebildet sowie die Liga und<br />

die Nationalmanschaft. Meine<br />

Schwester und ich nahmen an<br />

Fußballschiedsrichter-Kursen<br />

teil, bekamen ein Schiedsrichterzertifikat<br />

und ich wurde<br />

beim iranischen Fußballverband<br />

angestellt. Vor 15 Jahren<br />

war ich als Vertreterin des Fußballverbandes<br />

mit der Frauen-<br />

Jugend-Nationalmannschaft<br />

beim Asienturnier in Bangladesch<br />

und wir haben dort die<br />

Meisterschaft gewonnen<br />

Kultur <strong>Joker</strong>: Frauenfußball –<br />

ein Zeichen von Freiheit?<br />

Nasiri: Die Regierung spielt<br />

jedes Mal Theater. Sie lässt<br />

Frauen Fußball spielen, um der<br />

Welt zu sagen, dass Frauen im<br />

Iran frei sind. In Wirklichkeit<br />

tun sie dies, um ein Fußballverbot<br />

zu vermeiden. Frauen<br />

haben weder auf dem Fußballplatz,<br />

noch am Arbeitsplatz<br />

oder auf der Straße die<br />

Freiheit, ihre eigene Kleidung<br />

zu wählen. Von daher ist ihr<br />

Fußballspielen kein Zeichen<br />

der Freiheit, sondern eine politische<br />

Täuschung des Regimes.<br />

Letztes Jahr wurde das Match<br />

Iran gegen Syrien im Azadi-<br />

Stadion im Iran ausgetragen.<br />

Syrische Frauen betraten das<br />

Stadion und iranische Frauen<br />

mussten vor der Tür bleiben.<br />

Der Name des Stadions ist aber<br />

Azadi – das bedeutet Freiheit!<br />

Kultur <strong>Joker</strong>: Und vorher gab<br />

es im Iran keinen Frauenfußball?<br />

Nasiri: Den gab es in der Zeit<br />

des Schahs und vor dem islamischen<br />

Regime. Als meine<br />

Mutter jung war, konnte sie als<br />

Frau ins Stadion gehen, aber<br />

nach der islamischen Revolution<br />

nicht mehr. Jetzt darf sie<br />

sich Spiele von Männern nicht<br />

mehr im Stadion ansehen. Männer<br />

dürfen Frauenspiele nicht<br />

sehen, Frauen dürfen Männerspiele<br />

nicht sehen. Dies ist ein<br />

völlig politischer Fußball, der<br />

gegen die FIFA-Regeln verstößt<br />

– aber die FIFA besänftigt<br />

das islamische Regime.<br />

Kultur <strong>Joker</strong>: Warum wollten<br />

Sie unbedingt Schiedsrichterin<br />

werden?<br />

Nasiri: Wir iranischen Frauen<br />

haben gelernt, immer zu kämpfen.<br />

Wenn die Regierung sagt,<br />

wir dürfen nicht Fußball spielen,<br />

versuchen wir es trotzdem<br />

irgendwie. Ich spielte Fußball,<br />

ich wurde Schiedsrichterin,<br />

ich arbeitete im Fußballverband<br />

und war sogar Fußballreporterin.<br />

Haben Sie von dem<br />

„blauen Mädchen“ gehört?<br />

Sie betrat das Stadion, indem<br />

sie ihr Gesicht so veränderte,<br />

dass sie wie ein Mann aussah.<br />

Leider wurde sie verhaftet und<br />

zu einer Gefängnisstrafe verurteilt.<br />

Schließlich verbrannte<br />

sie sich vor Gericht und starb.<br />

Wie andere Iranerinnen wollte<br />

sie nur ihre Lieblingsfußballmannschaft<br />

im Stadion spielen<br />

sehen. Viele Mädchen, die mit<br />

verändertem Gesicht ein Stadion<br />

betraten und als Frauen<br />

identifiziert wurden, kamen vor<br />

Gericht und mussten sogar aus<br />

dem Iran fliehen.<br />

Kultur <strong>Joker</strong>: Frau Nasiri, wir<br />

bedanken uns herzlich für das<br />

Gespräch.


MIxTAPE KULTUR JOKER 25<br />

„Natürlich haben wir uns verzockt“<br />

Im Interview: Nicole Lapp und Markus Schillberg, Multicore Freiburg e.V<br />

Im Juli diesen Jahres ludt<br />

das reboot open air <strong>2022</strong> regionale<br />

Bands zu einem Festival<br />

in den Eschholzpark<br />

ein. Was zunächst vielversprechend<br />

klang, endete in<br />

einem finanziellen Disaster<br />

für den Veranstalter Multicore<br />

Freiburg e.V., der sonst<br />

als Anlaufstelle für Bands<br />

und Musiker:innen agiert<br />

und diese bei Konzertveranstaltungen,<br />

Proberaumvermittlung,<br />

Second Hand<br />

Musikequipment, Fördergeldern<br />

und mehr unterstützt.<br />

Seit über zwei Jahrzehnten<br />

widmet sich der Verein dieser<br />

Aufgabe und hat sich zu<br />

einem etablierten Standbein<br />

der lokalen Bandszene entwickelt,<br />

das nun ins Wanken<br />

gerät. In einem kritischen<br />

Resümée heißt es: „Seit dem<br />

Festival-Finanz-Crash steht<br />

die Handlungsfähigkeit des<br />

Vereins auf Stand-By“, vom<br />

Aus ist die Rede. Über die<br />

aktuelle Notsituation, das<br />

reboot open air und Hilfsmöglichkeiten<br />

sprach Elisabeth<br />

Jockers mit Markus<br />

Schillberg, stellvertretender<br />

Vorsitzender des Vereins sowie<br />

Projektleiter des reboot<br />

open air <strong>2022</strong> und Nicole<br />

Lapp aka Püppi, Beisitzerin<br />

im Vorstand und betraut mit<br />

dem Booking des Festivals.<br />

Kultur <strong>Joker</strong>: Wie läuft der<br />

Spendenaufruf soweit?<br />

Markus: Bislang haben wir<br />

über das Crowdfunding und<br />

direkte Überweisungen ca.<br />

2000 Euro Spenden erhalten.<br />

Im Oktober haben wir außerdem<br />

einen Pop-Up Musikgarten<br />

veranstaltet, der uns auch<br />

nochmal um die 2000 Euro<br />

Erlös eingebracht hat.<br />

Kultur <strong>Joker</strong>: Reicht das denn<br />

für die kommenden Monate?<br />

Markus: Nein, das ist ein<br />

bisschen mehr als 10 Prozent<br />

dessen, was wir eigentlich<br />

schnell benötigen würden, um<br />

den Schaden des Festivals auszugleichen.<br />

Vom Gemeinderat<br />

erhalten wir jetzt ein Darlehen<br />

in Höhe von 30.000 Euro. Das<br />

Unterstützer*innen der Seite:<br />

(v.l.n.r.) Markus Schillberg, Daniel Wurzer und Nicole Lapp<br />

© Peter Herrmann<br />

ist natürlich kein Geschenk,<br />

sondern ein Vorschuss auf<br />

unsere Förderung im kommenden<br />

Jahr. Das Geld hilft<br />

uns jetzt, damit wir nicht in<br />

die Insolvenz müssen, aber<br />

das vorgestreckte Geld wird<br />

uns natürlich im kommenden<br />

Jahr fehlen. Damit ist unsere<br />

Handlungsfähigkeit sehr einschränkt,<br />

insbesondere wenn<br />

es um Proberäume, Mitarbeitende<br />

usw geht.<br />

Kultur <strong>Joker</strong>: Bereut ihr es,<br />

das reboot open air veranstaltet<br />

zu haben?<br />

Markus: Natürlich haben wir<br />

uns verzockt, aber die Notwendigkeit<br />

eines solchen Festivals<br />

existiert. Während der Pandemie<br />

hat die regionale Bandszene<br />

wahnsinnig gelitten: es gab<br />

keine Gigs mehr und somit<br />

© Peter Herrmann<br />

auch kaum Möglichkeiten das<br />

Publikum zu erreichen. Als<br />

Multicore ist Vernetzung und<br />

Infrastruktur unsere Aufgabe,<br />

z.B. in Form von Proberäumen,<br />

eines der drängendsten<br />

Themen in Freiburg.<br />

Kultur <strong>Joker</strong>: Also überhaupt<br />

keine Reue?<br />

Markus: Doch natürlich,<br />

wir bereuen wie das Festival<br />

gelaufen ist, aber nicht, dass<br />

wir es gemacht haben. Rückblickend<br />

hätten wir vieles<br />

anders machen müssen. In<br />

nur acht Wochen ein Festival<br />

dieser Größe zu organisieren,<br />

auch mit einer Förderung von<br />

90.000 Euro, war zu hoch gegriffen.<br />

Wir hatten kaum Zeit<br />

Werbung zu machen, weil wir<br />

damit beschäftigt waren, die<br />

Infrastruktur auf die Beine zu<br />

stellen.<br />

Kultur <strong>Joker</strong>: Wurde euch<br />

denn eine Veranstaltungs-<br />

Deadline für den Juli gesetzt?<br />

Nicole: Nein, das lag an uns.<br />

Unser Vorstand begann im<br />

August ein Projekt in Köln,<br />

weswegen wir uns intern die<br />

Frist im Juli setzten. Rückblickend<br />

würde ich auch sagen,<br />

dass wir es auf den September<br />

hätten legen sollen.<br />

Kultur <strong>Joker</strong>: Ihr schreibt in<br />

eurem kritischen Resümee,<br />

dass Multicore kein „erfahrener<br />

Festivalveranstalter“<br />

sei. Woher dann das Selbstbewusstsein,<br />

ein so großes Festival<br />

stemmen zu wollen?<br />

Nicole: Jeder von uns hat sein<br />

Steckenpferd und ist in seinem<br />

Bereich wirklich gut. Technik,<br />

Licht, Bühne, Bands – wir<br />

waren individuell in unseren<br />

Bereichen sehr sicher und haben<br />

uns auch gegenseitig hart<br />

gepusht. Für mich war zum<br />

Beispiel die Organisation des<br />

Backstagebereichs wichtig,<br />

damit die Bands sich geschätzt<br />

fühlen.<br />

Markus: Die Frage ist schon<br />

auch berechtigt. Warum tut<br />

man sich das an? Das war Leidenschaft<br />

und Idealismus – sowas<br />

braucht es eben auch. Wir<br />

kommen ja alle selbst aus der<br />

Bandszene und wissen, wie<br />

groß der Bedarf nach einem<br />

solchen Event wirklich ist.<br />

Freiburg hat für die künstlerische<br />

Selbstverwirklichung<br />

eigentlich gute Voraussetzung,<br />

vor allem was die Lage und<br />

das Mindset angeht. Aber sowohl<br />

die Infrastruktur als auch<br />

Wertschätzung der Szene ist<br />

eher gering. Deshalb wollten<br />

wir den Bands eine wirklich<br />

geile Bühne bieten mit guter<br />

Versorgung, auch im Backstagebereich.<br />

Kultur <strong>Joker</strong>: Ihr habt also<br />

viel Wert auf die kleinen Details<br />

gelegt. Waren das Faktoren,<br />

bei denen ihr euch finanziell<br />

verkalkuliert habt?<br />

Markus: Wir haben mit zu<br />

vielen Einnahmen durch den<br />

Eintritt gerechnet. Über vier<br />

Tage mit 3000-3500 zahlenden<br />

Gästen bei einem Eintritt von<br />

22-27 Euro zu rechnen, war<br />

nicht weit genug gedacht. Den<br />

Musikern wollten wir eine<br />

professionelle Bühne zur Verfügung<br />

stellen. Auch, um den<br />

Bands gutes Bild- und Videomaterial<br />

für ihre Portfolios bieten<br />

zu können, damit sie sich<br />

endlich auch außerhalb dieser<br />

Stadt ordentlich bewerben können.<br />

Natürlich kostet auch die<br />

Infrastruktur Geld. Wir haben<br />

im Eschholzpark veranstaltet,<br />

dort gibt es weder Toiletten<br />

noch ausreichend Strom.<br />

Kultur <strong>Joker</strong>. Wie hoch ist der<br />

gesamte Schaden?<br />

Markus: Der Schaden hätte<br />

eigentlich bei über 48.000<br />

Euro gelegen. Nach Plan hätten<br />

die Helferinnen und Helfer<br />

und wir von der Organisation<br />

noch eine Aufwandsentschädigung<br />

bekommen, wenn das<br />

Festival entsprechend gelaufen<br />

wäre. Auf diese verzichten wir<br />

jetzt. Ausstehende Rechnungen<br />

gibt es jetzt vor allem bei den<br />

Dienstleistern.<br />

Kultur <strong>Joker</strong>: Also lag es am<br />

Publikum?<br />

Markus: Ja, es fehlten uns<br />

tatsächlich die Einnahmen.<br />

Kultur <strong>Joker</strong>: In diesem Sommer<br />

gab es so viele Festivals<br />

wie kaum zuvor, viele davon im<br />

Juli. Einige der Bands auf eurem<br />

Line-up waren parallel bei<br />

kostenfreien Veranstaltungen<br />

zu sehen. Fehlte da das Verständnis<br />

des Publikums? Oder<br />

das der Bands?<br />

Nicole: Ja, das Verständnis<br />

hat auf beiden Seiten gefehlt.<br />

Ich finde es immer schade,<br />

wenn Bands ihre Musik „verramschen“<br />

und jeden Auftritt<br />

umsonst spielen. Da fehlt auch<br />

die Wertschätzung seitens der<br />

Veranstalter gegenüber den lokalen<br />

Bands.<br />

Markus: Ich glaube, dass<br />

die Bands ihren eigenen Wert<br />

nicht sehen …<br />

Nicole: Klar, die haben Bock<br />

zu spielen und wenn es dann<br />

mal eine Möglichkeit gibt, tun<br />

sie das natürlich auch umsonst.<br />

Ich finde das für jede Band und<br />

auch die Szene eher kontraproduktiv.<br />

Markus: Ich denke auch, dass<br />

es für viele Bands einfach cool<br />

war, überhaupt mal richtige<br />

Gigs in Freiburg zu spielen, die<br />

Möglichkeit gibt es sonst vielleicht<br />

ein- bis zweimal im Jahr<br />

und wenn dann im Café Atlantik<br />

oder auf privaten Feiern.<br />

Dann sage ich da natürlich zu<br />

und denke nicht darüber nach,<br />

welche Konsequenzen das z.B.<br />

für unseren Verein hat.<br />

Kultur <strong>Joker</strong>: Plant ihr neben<br />

dem Crowdfunding weitere<br />

Veranstaltungen, bei denen<br />

der Verein unterstützt werden<br />

kann?<br />

Nicole: Am 5. November veranstalten<br />

wir eine Spendengala<br />

mit Live-Musik im Haus der<br />

Jugend. Nachdem der Pop-up<br />

Musikgarten so gut gelaufen<br />

ist, wird es sowas bestimmt<br />

nochmal mit Glühwein geben.<br />

Kultur <strong>Joker</strong>: Herzlichen<br />

Dank für das Gespräch, wir<br />

wünschen dem Verein alles<br />

Gute für die Zukunft.<br />

Hier könnt ihr den Multicore<br />

Freiburg e.V. unterstützen:<br />

https://www.betterplace.<br />

org/de/projects/<strong>11</strong>3035?utm_<br />

campaign=user_share&utm_<br />

medium=ppp_sticky&utm_<br />

source=Link<br />

oder via PayPal an<br />

kasse@multicore-freiburg.de,<br />

Verwendungszweck: “Nothilfe<br />

Vereinsrettung”


26 KULTUR JOKER Literatur<br />

Lustvolle Aufbrüche in die Vergangenheit<br />

Der Schriftsteller und Künstler Peter Frömmig<br />

blickt in seinem neuen Buch zurück auf das<br />

eigene Leben und die Literatur im<br />

Nachkriegsdeutschland<br />

Ein bewegtes Leben. Soll<br />

das Phrase nennen, wer will,<br />

auf Peter Frömmigs Weg trifft<br />

es zu. Geboren 1946 in der<br />

Region um Leipzig, geflohen<br />

1954 mit der Familie aus der<br />

DDR, erst die Ausbildung<br />

zum Feinmechaniker, dann<br />

der Weg zu Literatur, Theater<br />

und Bildender Kunst mit den<br />

Stationen Köln, Salzburg, den<br />

USA und auch Freiburg, einer<br />

Stadt, der Frömmig von 1981–<br />

1995 treu blieb. Auf dem Weg<br />

schichten sich Begegnungen,<br />

Auseinandersetzungen, „Sedimente“,<br />

wie Frömmig sie<br />

nennen würde.<br />

„Sedimente der Zeit“ heißt<br />

Peter Frömmigs neu erschienener<br />

Band mit Essays und<br />

Erzählungen, eine Vermessung<br />

der Topografie des eigenen<br />

Lebens. Oder ist es<br />

nicht das Leben, das der<br />

Künstler durch die Leben anderer<br />

Künstler erkennt? Auf<br />

viele Namen von Vorbildern<br />

und Weggefährt*innen stößt<br />

man bei der Lektüre, darunter<br />

große Namen wie Werner<br />

Herzog, Peter Handke, Marie<br />

Luise Kaschnitz, Michael<br />

Ende, Robert Walser, H.C.<br />

Artmann, Ezra Pound oder<br />

Dylan Thomas. Aber auch<br />

ein großer Bekannter wie der<br />

2020 verstorbene in Freiburg<br />

schaffende Autor und Grafiker<br />

Christoph Meckel ist darunter.<br />

Ihm war Peter Frömmig nahe,<br />

persönlich wie im künstle-<br />

rischen Blick: „Durch Christoph<br />

Meckels sprachschöpferische<br />

Wiedergewinnung werden<br />

jene weit entfernten Jahre<br />

des Nachkriegs wieder fassbar<br />

und lebendig gemacht.“<br />

Fassbar und lebendig werden<br />

bei Frömmig nicht nur die vielzähligen<br />

und in respektvoller<br />

Geste geschriebenen Portraits,<br />

sondern auch die Stationen des<br />

eigenen Lebens. Der Mittelteil<br />

des Buchs verweist unter<br />

dem Titel „Wege ins Offene“<br />

auf die Entdeckergesten des<br />

Autors, dem der Aufbruch<br />

aus vermeintlich sicheren Verhältnissen<br />

stets mitgegeben<br />

war. Ebenso die „Lust zur Abschweifung“.<br />

Denn zielgerichtet<br />

nacherzählend bewegt sich<br />

Peter Frömmig nicht durch<br />

die Sedimente. Vielmehr reißt<br />

er punktuell Panoramen vor<br />

den Augen der Lesenden auf.<br />

Beispielgebend ist die wilde<br />

Zeit, die Frömmig im schicksalsträchtigen<br />

Jahr 1968 in<br />

Salzburg verbringt, eingeladen<br />

an die Dramatische Werkstatt<br />

Salzburg, einquartiert in<br />

„eine Art Gartenhäuschen“.<br />

In diesem durchaus romantischen<br />

Verschlag und in echter<br />

Beat-Geste eines Jack Keruac<br />

entwirft Peter Frömmig „fieberhaft“<br />

auf DIN A5 Blättern<br />

sein Theaterstück „Konfrontationen“.<br />

In den USA ist Frömmig sieben<br />

Jahre später kein Schriftsteller<br />

mehr, sondern Bildender<br />

Künstler, der mit einem<br />

Vortrag in der Fine Arts Gallery<br />

der University of Idaho<br />

ironischerweise vor allem<br />

Schriftsteller und Poeten beeindruckte.<br />

Rückblickend gewinnt<br />

Frömmig den Blick auf<br />

die Bildende Kunst als Universalsprache,<br />

die nicht nur dem<br />

Fremdsprachler in den USA<br />

Foto: Privat<br />

aushilft, sondern allen Menschen<br />

bei der Kommunikation.<br />

Universell berührt und weltgereist<br />

trifft Peter Frömmig<br />

1981 im Breisgau ein und verkündet:<br />

Nie hätte er so gerne<br />

in einer Stadt gelebt wie damals<br />

in Freiburg. Dieser zugewandte,<br />

schätzende Blick<br />

ist auch das, was Peter Frömmigs<br />

sprachschöpferische<br />

Wiedergewinnung des eigenen<br />

Lebens und das anderer<br />

Schriftsteller*innen ausmacht.<br />

Interessiert am Blick der anderen,<br />

im Dialog mit dem eigenen<br />

Blick ist der Gang durch<br />

die Sedimente eine wissensreiche<br />

Begegnung mit dem literarischen<br />

Erbe Deutschlands<br />

nach dem Krieg und ein Appell<br />

für den steten Aufbruch und<br />

die lustvolle Abschweifung.<br />

Peter Frömmig, „Sedimente<br />

der Zeit. Essays und Erzählungen“.<br />

Pop Verlag <strong>2022</strong>.<br />

Fabian Lutz<br />

Verlag für geneigte Bücherfreunde<br />

Der neugegründete Freiburger 8 grad verlag überrascht mit einem bunten Herbstprogramm zwischen Hemingway,<br />

Pazifismus und Bodenseekunde<br />

8 Grad – das ist der achte<br />

Längengrad, der sich quer<br />

durch Baden-Württemberg<br />

zieht. Für das Programm des<br />

gleichnamigen frischgegründeten<br />

Freiburger Verlags ist<br />

das Ziel damit klar: Bücher<br />

mit klarem Regiobezug, etwa<br />

zwölf an der Zahl pro Jahr.<br />

Vielfalt zählt dabei, so sind literarische<br />

wie landeskundliche<br />

wie kulturhistorische Titel,<br />

Romane, Biografien, Essays,<br />

Reiseberichte, Sachbücher und<br />

auch Kalender im Programm.<br />

Besonders exqusit gibt sich<br />

etwa Thomas Fuchs‘ Sachbuch<br />

„Hemingway im Schwarzwald“<br />

über die Spuren einer<br />

ungewöhnlichen Reise vor genau<br />

100 Jahren. Das poetische<br />

Portrait der Aktivistin Anna<br />

Haag unter dem Titel „Schreiben<br />

in Zeiten des Kriegs“ von<br />

Dr. Gabriele Katz ergänzt das<br />

Programm um einen nachdenklich<br />

stimmenden wie bewegenden<br />

Beitrag. „Warum die<br />

Liebe den Idioten überlassen?“,<br />

fragt Frank Maier mit seinem<br />

Roman über einen verlassenen<br />

Music Club der US-Armee<br />

in Süddeutschland, der zum<br />

Treffpunkt der Musikszene<br />

(Shaggy, The Roots, Die Fantastischen<br />

Vier) wird. Schrill<br />

ist das. Eine persönliche Liebeserklärung<br />

an den Bodensee<br />

und an Oberschwaben bringt<br />

Monika Kübles Buch „Diese<br />

Hügel sind mir nah“, das tief in<br />

die Regionalgeschichte der besonderen<br />

Urlaubsregion dringt.<br />

Gründer des Verlags ist<br />

der Breisacher Augenarzt<br />

Matthias Grüb. Das unalltägliche<br />

Unternehmen der Verlagsgründung<br />

sieht der Literaturliebhaber<br />

durchaus als mutig.<br />

Entsprechend begründet er<br />

diesen Schritt mit einem Zitat<br />

Schillers: „Wer nichts waget,<br />

der darf nichts hoffen.“<br />

Weitere Infos:<br />

www.8gradverlag.de<br />

Herausgeber:<br />

Art Media Verlagsgesellschaft mbH<br />

Auerstr. 2 • 79108 Freiburg<br />

Redaktionsleitung (V.i.S.d.P.):<br />

Christel Jockers<br />

Redaktion:<br />

Dr. Martin Flashar<br />

Dr. Cornelia Frenkel<br />

Annette Hoffmann<br />

Marion Klötzer<br />

Erich Krieger<br />

Nike Luber<br />

Fabian Lutz<br />

Georg Rudiger<br />

Claus Weissbarth<br />

u.a.<br />

Terminredaktion:<br />

Elisabeth Jockers<br />

Layout/Satz:<br />

Art Media Verlag<br />

Telefon: 0761 / 72072<br />

E-mail: grafik@kulturjoker.de<br />

redaktion@kulturjoker.de<br />

Anzeigen/Telefon:<br />

0761 / 72072<br />

Druck:<br />

Rheinpfalz Verlag und Druckerei<br />

GmbH & Co. KG, Ludwigshafen<br />

Das Copyright für vom Verlag gestaltete<br />

Anzeigen und Artikel liegt beim Verlag.<br />

Nachdruck, auch nur auszugsweise, nur mit<br />

schriftlicher Genehmigung des Verlages.<br />

Für unverlangt eingesandte Manuskripte,<br />

Fotos, Vorlagen und für Programmhinweise<br />

kann keine Garantie übernommen werden,<br />

sie sind aber herzlich willkommen.


NAchhaltig KULTUR JOKER 27<br />

Voll peinlich – Innenansichten von Auto-Schämikern<br />

Fast 40% aller im letzten Jahr zugelassenen Autos sind Firmenwagen. Da sitzen Leute mit überdurchschnittlichen Gehältern<br />

drin, bekommen oft noch den Sprit von der Firma bezahlt und nutzen den Wagen nach Herzenslust privat. So<br />

spart sich der Arbeitgeber Lohnkosten und die Finanzierung wird über die Steuern auf alle umgelegt. Auch auf die, die<br />

sich gar kein Auto leisten können. Viele Privilegierte machen es sich dann im dicke-Karre-Selbstverständnis bequem<br />

„Stell Dir vor Dich sieht einer,<br />

wie Du einen SUV fährst! Wie<br />

peinlich wäre das denn?“ Uli<br />

krümmt sich vor Fremdscham<br />

bei dem Gedanken. Chrissi<br />

setzt noch einen drauf: “Ich<br />

sehe da nur übergewichtige<br />

alte Kerle einsteigen, weiß gar<br />

nicht, warum die Stadtpanzer<br />

ausgerechnet ‚Sports (!) Utility<br />

Vehicle‘ heißen. Andi rümpft<br />

die Nase: „Persönlichkeitsprothese.“<br />

Und Anja feixt: “Kennt<br />

Ihr eigentlich diese SUV-Karikatur<br />

von Martin Perscheid?<br />

‚Warum sich Gedankenleser<br />

besser keinen Geländewagen<br />

kaufen‘?“ Sie zeigt das Bild<br />

in die Runde und alle stellen<br />

sich unter johlendem Gelächter<br />

vor, wie der Nachbar wohl<br />

gucken würde, wenn man ihm<br />

diese Karikatur hinter den<br />

Scheibenwischer seines Stadtpanzers<br />

klemmen würde. Alle<br />

kannten mindestens einen, der<br />

mit „seinem“ SUV vor dem<br />

Haus riesige Flächen zuparkt<br />

– Dienstwagen-Privileg sei<br />

Dank. „Sonst hätte man sowas<br />

doch gar nicht“. Tatsächlich,<br />

Dienstwagen werden mit bis<br />

zu 57 % ihres Kaufpreises von<br />

der Allgemeinheit subventioniert.<br />

Von allen SUV die auf<br />

unseren Straßen fahren, sind<br />

80% Dienstwagen. „Na klasse,<br />

und ich als Krankenschwester<br />

darf das mitbezahlen!“ ärgert<br />

sich Sarah. Chrissis Fantasie<br />

war noch mit den Potenzialen<br />

der Gedankenleser-Karikatur<br />

beschäftigt: “Stell Dir vor, Du<br />

druckst das Bild total groß aus<br />

und wenn die Beifahrertür regennass<br />

ist, pappst Du das Bild<br />

darauf. Und der Typ wundert<br />

sich an der Ampel, warum die<br />

Leute immer so lachen!“<br />

Lars musste zwar lachen, hatte<br />

aber auch Bedenken. Kann<br />

das funktionieren, dass man<br />

Leute so dazu bringt, den eigenen<br />

Überkonsum zu überdenken?<br />

Oder löst man nur Trotz<br />

aus? Das Für und Wider von<br />

Sekundenkleber und Tomatensuppe<br />

im Museum wurde<br />

diskutiert. Den Aufschrei der<br />

Kultivierten hatten alle mitbekommen,<br />

auch derer, die noch<br />

nie ein Museum von innen gesehen<br />

hatten. Von den anderthalb<br />

Millionen Kindern, die<br />

im selben Moment in Nigeria<br />

durch die Klimakrisen verschärften<br />

Überschwemmungen<br />

durch Ertrinken, Krankheit und<br />

Hunger bedroht sind, hatten die<br />

meisten gar nichts mitbekommen.<br />

Eine Randnotiz.<br />

Wie holt man Leute aus der<br />

Komfortzone? Nett sein oder<br />

provokant? Wie war man selbst<br />

früher drauf? Welchen Irrsinn<br />

fanden wir früher „normal“?<br />

Chrissi erinnert sich: als ein<br />

Freund vor Jahren Autos als<br />

„Tötungsmaschinen“ bezeichnet<br />

hat, fand sie das völlig unangemessen,<br />

obwohl jährlich<br />

Tausende im Verkehr verletzt<br />

oder getötet werden. In Holland<br />

begehrten die Eltern auf, bei der<br />

Aktion „Stop de Kindermoord“<br />

wurden in den 1970-ern Autos<br />

buchstäblich auf den Kopf<br />

© Perscheid aus "Der fette Perscheid", Lappan Verlag<br />

gestellt, Holland wurde zum<br />

Fahrradland. In Deutschland<br />

blieb Verkehrstod ‚normal‘.<br />

Chrissi fand das damals völlig<br />

normal, mit der ganzen Familie<br />

Thommy Gottschalk dabei zuzusehen,<br />

wie er samstagabends<br />

freudentrunkenen Wettkönigen<br />

dicke Autos schenken durfte.<br />

Von Greenwash und exakt<br />

festgelegten PR-Drehbüchern<br />

für Auto-Schleichwerbung<br />

im Fernsehen hatte sie noch<br />

nichts gehört. Auch Andi fällt<br />

erst jetzt auf: „Unser Sohn hat<br />

als Teeny mal gesagt, wenn er<br />

groß wäre, würde er ein rotes<br />

Cabrio fahren. Signalrot! Warum<br />

nur?“ Und selbst Anja, die<br />

Öko-Überzeugungstäterin par<br />

excellence gesteht: “Stimmt,<br />

jetzt wo Ihr es sagt: lange bevor<br />

ich den Führerschein gemacht<br />

habe, sah ich mich als Fahrerin<br />

eines offenen Jeeps. So eine Art<br />

Paula Tracey aus Daktari. Mit<br />

Sonne, Wind und Natur drum<br />

herum.“ Sie musste lachen „Ich<br />

weiß gar nicht, wo in unserer<br />

Stadt das hätte sein sollen!“ Die<br />

Jungs wollten im Auto so aussehen<br />

wie Knight Rider, Magnum<br />

oder Starsky und Hutch. Und in<br />

der Grundschule prahlte man<br />

mit der Automarke vom Papa.<br />

Uli musste sich immer rechtfertigen,<br />

weil der Papa gar kein<br />

Auto hatte und sie mit dem Zug<br />

in den Urlaub fuhren. Geizhals,<br />

klarer Fall!<br />

Emotional aufgeladen –<br />

Blech auf Rädern<br />

Aber wann genau hat der<br />

Verstand eingesetzt? Welcher<br />

Schalter im Kopf musste umgelegt<br />

werden, damit Sätze wie<br />

„Stell Dir vor, wie sie guckt,<br />

wenn Du mit einem …..* vorfährst!“<br />

einfach nicht mehr<br />

funktionieren? Anja outet sich:<br />

„Sind wirklich schon alle Hebel<br />

von emotional auf rational<br />

umgelegt? Wir haben noch vor<br />

kurzem über diesen ätzenden<br />

Hochstapler gelästert. Romeo,<br />

der erst protzig mit seinem Alfa<br />

rumfuhr und nach seiner Insolvenz<br />

- ätsch, voll peinlich - mit<br />

„Putzfrauenauto“ gesehen wurde.<br />

Versteht mich nicht falsch,<br />

für den Betrüger Romeo freut’s<br />

mich. Aber wieso funktioniert<br />

ein Wort wie „Putzfrauenauto“,<br />

obwohl es auf so vielen Ebenen<br />

falsch ist? Wer regiert so erfolgreich<br />

in unseren Gehirnzellen,<br />

dass wir das eine kleine Auto<br />

naserümpfend abwerten, während<br />

das andere kleine Auto,<br />

sagen wir ein R4 oder eine<br />

Ente, uns dazu bringt, verklärt<br />

zu grinsen? Sag mal ‚Revolverschaltung‘<br />

zu nem Boomer<br />

und der weint sofort Freudentränen.“<br />

Die Macht des positiven<br />

Feedbacks<br />

Und warum fallen uns so viele<br />

provokante Aktionen ein, um<br />

Menschen aus ihren gewohnten<br />

Denkmustern zu schubsen? Da<br />

wusste Marco eine Geschichte<br />

zu erzählen. Er hatte kürzlich<br />

seine Tochter besucht, die in<br />

London studiert. Ihr zuliebe<br />

war er nicht geflogen, sondern<br />

hatte den Zug genommen. Die<br />

Klimadebatten mit ihr waren<br />

anstrengend, er wollte sich nicht<br />

auch noch bei diesem kurzen<br />

Besuch streiten müssen. Sie<br />

hatte sich längst so viele Fakten<br />

draufgeschafft, da zog er sowieso<br />

immer den Kürzeren. Als er<br />

in London, St Pancras, aus dem<br />

Eurostar stieg, lächelte ihn eine<br />

junge Frau an. Sie hielt ihm einen<br />

kleinen Zettel hin, den er<br />

neugierig annahm, wie alle anderen<br />

Fahrgäste vor ihm in der<br />

Schlange. “Thank you for not<br />

flying!” sagte sie freundlich.<br />

„Danke, dass Sie nicht geflogen<br />

sind. Wenn Sie auf dieser<br />

Strecke mit der Bahn fahren,<br />

sparen Sie 96 % Ihrer Emissionen<br />

ein“ stand darauf. „Da<br />

kannst Du gar nicht anders, Du<br />

musst auch lächeln.“ schildert<br />

Marco. „Und das fühlte sich<br />

gut an, dieses ‚auf der richtigen<br />

Seite der Geschichte stehen‘.<br />

Ich habe das auch sofort meiner<br />

Tochter erzählt. Und jetzt<br />

frage ich mich natürlich, wie<br />

viele in der Schlange genauso<br />

gefühlt haben. Die haben alle<br />

zurückgelächelt und alle haben<br />

den Zettel angenommen.“<br />

Die Autorin, die die Geschichte<br />

nicht völlig frei erfunden<br />

hat, erinnert sich auch an<br />

diese Momente in ihrem Job –<br />

irgendwas mit Ökostrom – als<br />

die Energiewende brummte<br />

und alle Welt die Arbeit und<br />

das Engagement der gesamten<br />

deutschen Energiewende-Szene<br />

fantastisch fand. Himmel<br />

war das damals toll, qua Amt<br />

Everybodys Darling zu sein!<br />

Das müsste doch wieder hinzukriegen<br />

sein. Wir können<br />

doch auch den Aktiven beim<br />

Klimacamp einfach mal den<br />

ausgestreckten Daumen zeigen<br />

und ihnen zurufen “Toll, dass<br />

Ihr da seid!“ Schließlich wollen<br />

wir doch, dass immer mehr<br />

Menschen mitmachen und sich<br />

gerne engagieren. Sich gut dabei<br />

fühlen.<br />

Eva Stegen


28 KULTUR JOKER nachhaltig<br />

Anzeige<br />

Gesund in und durch den Schlaf<br />

Den eigenen Schlafrythmus erkennen<br />

Schlafen Sie gut? Ja? Nein?<br />

Falls Ihre Antwort ‚nein‘ lautet,<br />

sind Sie damit nicht allein,<br />

denn in Deutschland leiden<br />

immer mehr Menschen an Problemen<br />

beim Ein- und Durchschlafen.<br />

Laut des DAK-Gesundheitsreport<br />

„Deutschland<br />

schläft schlecht – ein unterschätztes<br />

Problem“ (2017) ist<br />

seit 2010 die Zahl der Schlafstörungen<br />

bei Berufstätigen<br />

zwischen 35 und 65 Jahren um<br />

66 Prozent angestiegen – mittlerweile<br />

fühlen sich 80 Prozent<br />

der Arbeitnehmer:innen davon<br />

betroffen.<br />

„Erholsames Schlafen wird<br />

immer noch unterschätzt,<br />

wir können uns gesund oder<br />

krank schlafen. Schlafentzug<br />

ist eine hochwirksame und<br />

grausame Foltermethode“, erklärt<br />

Thomas Bethmann, der<br />

als Schreinermeister in der<br />

Massivholzbett mit handwerklicher Holzverbindung und Lehne<br />

Freien Holzwerkstatt Freiburg<br />

seinen Kund:innen mit maßgefertigten<br />

Ökoholzbetten sowie<br />

Schlafsystemen des Hüsler-<br />

Nests zu einem nachhaltig<br />

gesunden Schlaf verhilft. „Wir<br />

verbringen ein Drittel unseres<br />

Lebens im Bett und das ist auch<br />

wichtig, denn unser Schlaf ist<br />

das am stärksten vernetzte<br />

Gesundheitsthema“, führt Bethmann<br />

weiter aus. „Im Schlaf<br />

wird unser Herz-Kreislauf-<br />

System entlastet – wer zu wenig<br />

schläft, hat ein deutlich erhöhtes<br />

Herzinfarktrisiko. Auch<br />

wichtige Stoffwechselprozesse<br />

finden während des Schlafens<br />

statt, sodass mangelnder<br />

Schlaf unser Körpergewicht<br />

beeinflussen kann. Nicht zuletzt<br />

wirkt sich Schlafentzug<br />

auf unsere Stimmung und Entscheidungsfähigkeit<br />

aus – wer<br />

nicht richtig schläft, leidet unter<br />

Stimmungsschwankungen,<br />

Gereiztheit, Aggressivität, bis<br />

hin zu Orientierungsschwierigkeiten<br />

und Vergesslichkeit.“<br />

Zudem finden Zellerneuerungsprozesse<br />

statt und unsere<br />

Abwehrkräfte werden gestärkt<br />

– so kann Schlafmangel auch<br />

die Anfälligkeit für Infekte<br />

erhöhen. Ein gesunder Schlaf<br />

ist also nicht nur Luxus, sondern<br />

Notwendigkeit für einen<br />

gesunden Körper.<br />

Gesund schlafen, gesund<br />

leben<br />

Für einen gesunden Schlaf<br />

spielen verschiedene Lebensbereiche<br />

eine wichtige Rolle.<br />

„In meinen Vorträgen spreche<br />

ich von vier Faktoren: Schlafhygiene,<br />

Lebensführung, Liegequalität<br />

und Raumklima.<br />

Dazu gehört auch, den eigenen<br />

Schlafrythmus zu erkennen.<br />

Foto: Freie Holzwerkstatt Freiburg<br />

80 Prozent der Arbeitnehmer:innen fühlen sich von Schlafproblemen<br />

betroffen<br />

Foto: SHVETS production via pexels<br />

Anzeige<br />

Wenn wir abends müde werden,<br />

sollten wir das Zeitfenster,<br />

ich nenne es ‚den Bus<br />

nicht verpassen‘, berücksichtigen<br />

und innerhalb 15-20 Minuten<br />

zur Ruhe kommen“, erklärt<br />

Bethmann. Dazu gehöre auch,<br />

sich eine gesunde Umgebung<br />

für Körper und Geist zu schaffen.<br />

Schlafhygiene bedeutet,<br />

ungesunde Gewohnheiten vor<br />

oder zum Schlafengehen abzulegen,<br />

z.B. TV oder Handy im<br />

Bett und zu späte Abendessen.<br />

Stattdessen ist es von Vorteil,<br />

sich kleine Rituale fürs Nachhausekommen<br />

zu schaffen und<br />

sich selbst einen Feierabend<br />

einzuräumen. Auch der Wert<br />

eines guten Bettes wird von<br />

vielen unterschätzt. „Eine ergonomische,<br />

punktelastische<br />

Matratze und eine gute, passende<br />

Bettausstattung mit Kissen<br />

und Zudecke wird immer<br />

noch unterschätzt, sodass Verspannungen,<br />

Kopfschmerzen<br />

und orthopädische Probleme<br />

folgen. Das fängt an bei zu hohen<br />

Kissen und unpassender<br />

Matratzenhärte und hört bei<br />

einer schlechten und teils<br />

sogar schädlichen Materialauswahl<br />

auf. Deshalb ist eine<br />

individuelle Beratung so wichtig,<br />

um einen rückengerechten<br />

Liegekomfort sowie eine gerade<br />

Wirbelsäule und entlastete<br />

Bandscheiben garantieren zu<br />

können“, betont Schreinermeister<br />

Bethmann.<br />

Für einen gesunden Schlaf<br />

spielen also diverse Faktoren<br />

eine entscheidende Rolle – auf<br />

eine Vielzahl können wir in<br />

unserem Alltag aktiv Einfluss<br />

nehmen, um einen gesunden<br />

und ausgeruhten Schlaf zu erleben.<br />

Die Freie Holzwerkstatt<br />

Freiburg (Schauraum: Habsburgerstraße<br />

9) berät Sie<br />

gerne rund um die perfekte<br />

Lösung fürs Schlafzimmer.<br />

Termine: Tel. 0761/54531 oder<br />

kontakt@freie-holzwerkstatt.<br />

de<br />

Zusammenleben und Solidarität<br />

Bewerbungsfrist für Berndt Koberstein Preis 2023<br />

Der Berndt Koberstein<br />

Preis wird seid 2012 vergeben,<br />

ab 2019 nicht mehr von<br />

Hendrijk Guzzoni privat, sondern<br />

von der neugegründeten<br />

Guzzoni-Federer Stiftung für<br />

Zusammenleben und Solidarität.<br />

Er zeichnet jedes Jahr<br />

Initiativen, Organisationen<br />

oder Einzelpersonen aus, die<br />

mit beispielhaften Aktivitäten<br />

und Projekten in besonderer<br />

Weise zu einem guten nachbarschaftlichem<br />

Zusammenleben,<br />

zu einem solidarischen<br />

Miteinander der Menschen<br />

beitragen, die das Eigenengagement<br />

von Menschen für<br />

ein gutes Miteinander-Leben<br />

fördern, die Ausgrenzung bekämpfen<br />

und Inklusion befördern.<br />

Der Berndt Koberstein wird<br />

nächstes Jahr zum zwölften<br />

Mal verliehen. Für den Berndt<br />

Koberstein Preis können sich<br />

Gruppen, Initiativen und auch<br />

Einzelpersonen bewerben aus<br />

Freiburg und der näheren Umgebung<br />

(Näheres auch unter<br />

www.berndt-koberstein-preis.<br />

de). Der Berndt Koberstein<br />

Preis wird jährlich vergeben<br />

und ist mit 10.000.-€ dotiert.<br />

Die Preisverleihung wird Anfang<br />

Mai 2023 stattfinden.<br />

Die Bewerbungsfrist für den<br />

Berndt Koberstein Preis für<br />

Zusammeleben und Solidarität<br />

2023 läuft bis zum 30. November<br />

<strong>2022</strong>. Bewerbungen<br />

können gerichtet werden bis<br />

zum 30.<strong>11</strong>.<strong>2022</strong> schriftlich an:<br />

Guzzoni-Federer Stiftung,<br />

Carl von Ossietzky Str. 7,<br />

79<strong>11</strong>1 Freiburg oder per Mail<br />

an gfs@guzzoni-federer-stiftung.org,<br />

an Hst.Guzzoni@<br />

web.de oder an info@berndtkoberstein-preis.de.


nachhaltig KULTUR JOKER 29<br />

Das köstliche Gefühl der Revolution<br />

Die Philosophin Eva von Redecker entwirft in ihrem Buch „Revolution für das Leben“ gedankliche und praktische<br />

Wege zur Überwindung der kapitalistischen Sachherrschaft<br />

Im Septemberheft des Kultur<br />

<strong>Joker</strong>s wurde das Buch „Revolution<br />

für das Klima“ des<br />

Wirtschaftswissenschaftlers<br />

Christian Zeller vorgestellt.<br />

Auf Basis einer vorwiegend<br />

politökonomischen Analyse<br />

des kapitalistischen Wirtschaftssystems<br />

fordert er darin<br />

mit Blick auf die drohende Klimakatastrophe<br />

einen radikalen<br />

Bruch mit dessen Mensch und<br />

Natur grenzenlos ausbeutender<br />

Profit- und Konkurrenzlogik.<br />

Als Konsequenz sieht er in<br />

einer öko-sozialistischen Umwälzung<br />

die notwendige Voraussetzung<br />

für die Klimarettung,<br />

die Vergesellschaftung<br />

der Produktionsmittel, den<br />

Aufbau rätedemokratischer<br />

Strukturen und damit für das<br />

Überleben der Menschheit.<br />

Eva von Redecker, wie Zeller<br />

in erklärt kritischer marxistischer<br />

Tradition, kommt<br />

in ihrem Buch zu ähnlichen<br />

Ergebnissen, freilich auf ganz<br />

anderen Wegen. Gleich in der<br />

Einleitung stellt sie klar: Hier<br />

geht es um nichts weniger als<br />

um „das Leben in einer speziellen<br />

Hinsicht: der Befreiung<br />

von kapitalistischer Herrschaft.“<br />

Analyse<br />

Dies bleibt bei Redecker kein<br />

ideologisches Schlagwort,<br />

denn sie analysiert die kapitalistische<br />

Systematik und die<br />

darauf fußende Gesellschaftsverfassung<br />

mit gnadenloser<br />

Akribie. Sie zeigt, dass deren<br />

elementare Fixierung auf das<br />

private Eigentumsrecht an<br />

Produktionsmitteln zur Willkür<br />

der Kapitaleigner berechtigt.<br />

Diese geschützte private<br />

Verfügungshoheit zum Zwecke<br />

der Profitmaximierung<br />

legitimiert ein umfassendes<br />

Reich der „Sachherrschaft als<br />

Weltverhältnis“. Mensch und<br />

Natur sind davon gleichermaßen<br />

betroffen. Der Zwang<br />

zum unbegrenzten Wachstum<br />

führt zum unbegrenzten und<br />

somit destruktiven Raubbau<br />

an endlichen Ressourcen und<br />

zur Ausbeutung der zur Ware<br />

reduzierten Arbeitskraft des<br />

Menschen.<br />

Diese neuen Besitz- und<br />

auch Geschlechterverhältnisse<br />

werden in Anlehnung an Karl<br />

Marx detailliert historisch<br />

hergeleitet - vom bröckelnden<br />

Feudalismus und der Abschaffung<br />

der Sklaverei über die<br />

ursprüngliche Kapital-Akkumulation<br />

und die wachsende<br />

Entfaltung der Produktivkräfte<br />

durch die industrielle Mechanisierung<br />

bis heute. Zentra-<br />

le marxistische Begriffe wie<br />

Entfremdung der Arbeit oder<br />

der Fetischcharakter der Ware<br />

erfahren eine erfrischende Aktualisierung.<br />

Redecker führt in diesem<br />

Zusammenhang darüber hinaus<br />

einen neuen Begriff - den<br />

des Phantombesitzes - ein. Der<br />

Zugewinn an Bürgerrechten<br />

durch die sich entwickelnde<br />

kapitalistische Produktionsweise<br />

erstreckte sich im Wesentlichen<br />

auf die Männer. Patriarchalische<br />

Ehegesetze und<br />

Verweigerung wichtiger bürgerlicher<br />

Rechte schränkten<br />

die Freizügigkeit von Frauen<br />

bis weit ins vergangene Jahrhundert<br />

drastisch ein. Diese<br />

„soziale Sachherrschaft“ wirke<br />

trotz rechtlicher Gleichstellung<br />

bis heute als unbegründet<br />

„verinnerlichter Phantombesitz“,<br />

denn nach wie vor obliegt<br />

die Aufrechterhaltung<br />

des Reproduktionsbereichs<br />

Aktion (2021) von „Ende Gelände“ zum Braunkohle-Ausstieg<br />

faktisch den Frauen. Für den<br />

Kapitalisten (und die Männer)<br />

fungieren die Frauen dadurch<br />

als unbezahlte Dienstleisterinnen.<br />

Dieser ungerechtfertigte<br />

Phantombesitz manifestiert<br />

sich ebenfalls auf vielfältige<br />

Weise in der rassistischen<br />

Spaltung in Weiß und Schwarz<br />

oder gegenüber ethnischen<br />

Minderheiten als „Erbpacht<br />

der Sachherrschaft“.<br />

Im Anschluss an Hannah<br />

Arendts Gedanken in deren<br />

Schrift „Vita activa“ konstatiert<br />

Redecker gegen Ende<br />

ihres Analyseteils einen Verlust<br />

der Welt, die es wieder zu<br />

gewinnen gilt. Sie resümiert:<br />

„Die kapitalistische Wirtschaftsweise…haben<br />

wir auf<br />

dem Rücken der natürlichen<br />

Nach dem gewaltsamen Tod von Mahsa Amini halten die Proteste im Iran weiterhin an<br />

© Martin Bernetti/AFP<br />

Zyklen errichtet…Aber die<br />

von Eigentumsfixierung und<br />

Profitorientierung zerstörten<br />

Grundlagen sind die Grundlagen<br />

jeglicher Zivilisation<br />

und sämtlichen Lebens auf der<br />

Erde.“ (S. 120) Und sie lässt<br />

keinen Zweifel: Für deren<br />

Wiederherstellung bleibt nicht<br />

viel Zeit und sie kann nur über<br />

revolutionären Widerstand und<br />

schließlich die Überwindung<br />

des Kapitalismus führen.<br />

Revolution für das Leben<br />

Für Redecker stehen die<br />

Chancen dafür gar nicht so<br />

schlecht, denn sie sieht gerade<br />

in jüngster Zeit weltweit<br />

ein Erstarken von vielfältigen<br />

Protestbewegungen neuen<br />

Typs. „Die neuen Formen des<br />

Widerstands gehen von einer<br />

Foto: Hubert Perschke<br />

Mobilisierung für akut bedrohte<br />

Leben aus und kämpfen<br />

für die Aussicht auf geteiltes,<br />

gemeinsam gewahrtes und<br />

solidarisches Leben. Eine Revolution<br />

für das Leben findet<br />

sich in der antirassistischen<br />

Mobilisierung gegen Polizeigewalt,<br />

im feministischen<br />

Kampf gegen Frauenmorde<br />

und in der Klimabewegung,<br />

die das Schreckbild eines toten<br />

Planeten ins Bewusstsein<br />

gehoben hat.“<br />

Auf vielen Seiten beschreibt<br />

sie Bewegungen wie das antirassistische<br />

2013 in den USA<br />

entstandene „Black Lives<br />

Matter“-Movement oder die<br />

mexikanische feministische<br />

„NiUnaMenos“ (Nicht eine<br />

weniger) gegen Frauenmorde,<br />

die beispielgebend auf viele<br />

Länder der Erde ausstrahlt.<br />

Für die globale Umweltbewegung<br />

steht das Aktionsbündnis<br />

„Ende Gelände“ als Teil der<br />

internationalen Klimagerechtigkeitsbewegung<br />

„Climate<br />

Justice Now“. All diesen teils<br />

militanten Widerstandsformen<br />

und Bewegungen gemeinsam<br />

ist eine langandauernde, permanent<br />

rebellische antikapitalistische<br />

Grundhaltung. Sie


30 KULTUR JOKER NAchhaltig<br />

organisieren dabei nicht nur<br />

Widerstand, sondern bemühen<br />

sich in ihren Strukturen und<br />

Aktionen, auch Grundformen<br />

künftiger solidarischer Gesellschaftsorganisation<br />

vorwegzunehmen.<br />

Exemplarisch<br />

dafür zitiert Redecker einen<br />

Auszug aus einer Publikation<br />

von „Ende Gelände“: „Für uns<br />

ist dieser Teil entscheidend.<br />

Denn die Art, wie wir uns organisieren,<br />

wie wir miteinander<br />

umgehen und zusammen<br />

handeln, entscheidet nicht nur<br />

darüber, wie viel wir verändern<br />

können. Er zeichnet zugleich<br />

ein Bild davon, wie wir<br />

in Zukunft miteinander leben<br />

wollen.“ (S.246)<br />

Die Beispiele sollen nicht<br />

als Blaupausen fungieren,<br />

sondern solidarische revolutionäre<br />

Haltungen beschreiben.<br />

Ihr Widerstandsverständnis<br />

weist weit über tradierte Formen<br />

des Arbeits- oder Klassenkampfes<br />

hinaus. So kann<br />

für Eva von Redecker die unumgängliche<br />

Revolution für<br />

das Leben nur aus einem Leben<br />

für die Revolution entstehen<br />

und nicht aus einem wie<br />

auch gearteten Umsturzakt.<br />

Sie zitiert die schwarze Feministin<br />

Francis Beal: „Wir müssen<br />

anfangen zu verstehen,<br />

dass eine Revolution nicht nur<br />

die Bereitschaft erfordert, unser<br />

Leben aufs Spiel zu setzen<br />

und uns töten zu lassen. In gewisser<br />

Weise ist es leicht, sich<br />

dazu zu bekennen. Für die<br />

Revolution zu sterben ist eine<br />

einmalige Angelegenheit; für<br />

die Revolution zu leben bedeutet,<br />

die schwierigere Aufgabe<br />

zu übernehmen, unsere<br />

alltäglichen Lebensmuster zu<br />

ändern.“<br />

Diese Aufgabe vollzieht sich<br />

für Redecker an der Kreuzung<br />

zweier Sehnsüchte: „Die eine<br />

ist der unbändige Drang nach<br />

Befreiung aus der kapitalistischen<br />

Herrschaft…und „die<br />

Gewalt der Vergangenheit in<br />

der Gegenwart unschädlich<br />

zu machen“… Die zweite<br />

Sehnsucht, die die Revolution<br />

für das Leben leitet, vermisst,<br />

was sie noch gar nicht kennen<br />

kann: eine Welt in der wir<br />

pflegen, statt zu beherrschen,<br />

teilen, statt zu verwerten, regenerieren,<br />

statt zu erschöpfen<br />

und retten, statt zu zerstören“.<br />

(S.286/87)<br />

Die Erkenntnis, selbst an<br />

der Gestaltung künftiger gesellschaftlicher<br />

Verhältnisse<br />

aktiv mitwirken zu können,<br />

stellt sich nach Redecker eher<br />

als Erfahrung „im Zuge des<br />

Aufbegehrens und der Selbstregierung“<br />

ein. „Freiheit als<br />

die Erfahrung, sich gemeinsam<br />

einigen und regieren zu<br />

können, vergisst sich nicht. Es<br />

ist ein einmaliges, köstliches<br />

Gefühl, aber auch ein Wissen,<br />

hinter das es kein Zurück<br />

gibt.“ (S.131)<br />

Hier konnten nur die wichtigsten<br />

Grundlinien des<br />

Buches beschrieben werden.<br />

Realiter ist es noch viel reicher<br />

an faktisch-analytischen, philosophischen<br />

und praktischen<br />

Bezügen zum Thema. Dass es<br />

bei durchweg wissenschaftlicher<br />

Evidenz auch in bestechend<br />

literarischer Qualität<br />

geschrieben ist, macht es doppelt<br />

lesenswert. Ein Mutmachbuch<br />

für den Kampf um eine<br />

solidarische Weltwahrung<br />

contra kapitalistische Sachherrschaft.<br />

Am Schluss noch ein Zitat<br />

aus dem Stück von Bertolt<br />

Brecht „Die heilige Johanna<br />

der Schlachthöfe“, welches<br />

Eva von Redecker an den Anfang<br />

ihres Buches gesetzt hat:<br />

„Sorgt nicht, dass ihr die Welt<br />

verlassend nur gut wart, sondern<br />

verlasst eine gute Welt!“<br />

Das Buch ist im S. Fischer<br />

Verlag erschienen und unter<br />

der Nummer ISBN 978-3-10-<br />

397048-7 im Buchhandel erhältlich.<br />

Erich Krieger<br />

Filme zu den Themen Umwelt und Nachhaltigkeit<br />

Greenmotions Filmfestival in Freiburg<br />

Die 8. Edition des Greenmotions<br />

Filmfestival findet vom<br />

9.-13. November im Kommunalen<br />

Kino in Freiburg statt. Es<br />

werden lösungsorientierte und<br />

bestärkende Filme zum Thema<br />

Umwelt und Nachhaltigkeit<br />

vorgeführt und motivierende<br />

Workshops, einzigartige Filmgespräche<br />

und Vernetzungsmöglichkeiten<br />

angeboten.<br />

Weltweit setzen sich Menschen<br />

und Organisationen für<br />

ihr Mitspracherecht in umweltrelevanten<br />

Entscheidungen ein.<br />

Insbesondere Frauen und junge<br />

Menschen fordern auf allen<br />

Kontinenten Mitgestaltung<br />

hinsichtlich Klimapolitik, Ge-<br />

schlechter- und Klimagerechtigkeit<br />

ein. Daher wurde neben<br />

inspirierenden Spiel- und<br />

Kurzfilmen unter dem Schwerpunktthema<br />

“Beyond Sustainability”<br />

in der diesjährigen Ausgabe<br />

ein Preis für das Sonderthema:<br />

„Frauen - Aktivismus<br />

- Umwelt” ausgeschrieben.<br />

Ein Wochenende lang werden<br />

berührende Geschichten, innovative<br />

Ideen und faszinierende<br />

Erkenntnisse gezeigt, die zu<br />

einem bewussteren und nachhaltigeren<br />

Leben im Kleinen<br />

wie auch im Großen beitragen<br />

sollen.<br />

Das Festival wird nach der<br />

Eröffnung am 9. November, 20<br />

Uhr mit einem Film eingeläutet,<br />

der zum Innehalten einlädt.<br />

Weltweit werden Gebiete ohne<br />

Lärmbelästigung immer seltener.<br />

Der Toningenieur Boris<br />

Jollivet begibt sich in “La Quête<br />

du Silence” auf die Suche nach<br />

den letzten Orten der Stille. Ein<br />

besonderes Highlight: in “The<br />

Ants and the Grasshopper”<br />

am <strong>11</strong>. November, 21.15 Uhr<br />

macht sich die Protagonistin<br />

Anita Chitaya aus Malawi auf<br />

die beschwerliche Reise in die<br />

USA um Amerikaner*innen<br />

davon zu überzeugen, dass der<br />

Klimawandel real ist. Weitere<br />

inspirierende Filme zum Thema<br />

Aktivismus sind: „Der unberechenbare<br />

Faktor“ (10.<strong>11</strong>.,<br />

18 Uhr) und „La Lucha Sigue“<br />

(12.<strong>11</strong>., 20:30 Uhr).<br />

Darüber hinaus adressiert<br />

das Festival Lösungsansätze<br />

zu wichtigen Themen unserer<br />

Zeit: Mikroplastik in Gletschern<br />

(„Montagne di Plastica“,<br />

9.<strong>11</strong>., 18 Uhr), Artenschutz („O<br />

Jardineiro da Floresta“, <strong>11</strong>.<strong>11</strong>.,<br />

18:30 Uhr), Abfall in Brasilien<br />

(„Descarte“, <strong>11</strong>.<strong>11</strong>., 19:30<br />

Uhr) und Massentourismus<br />

(„Living in a Postcard“, 13.<strong>11</strong>.,<br />

13 Uhr). Dabei kommen Menschen<br />

aus der ganzen Welt in<br />

den Filmen und den anschließenden<br />

Diskussionen mit den<br />

Filmemacher*innen zu Wort.<br />

Weitere Höhepunkte des Festivals<br />

sind ein Foodsharing-<br />

Brunch am Sonntagmorgen,<br />

passend zu “Die Stangenbohnen<br />

Partei” (13.<strong>11</strong>., <strong>11</strong> Uhr) sowie<br />

der Kurzfilmwettbewerb<br />

am Sonntag Abend mit anschließender<br />

Preisverleihung,<br />

bei der die Gewinnerfilme aus<br />

den Kategorien Kurzfilm, Publikumsliebling<br />

und Sonderthema<br />

prämiert werden. Die<br />

Filme sind in Deutsch, Englisch<br />

oder in der jeweiligen<br />

Landessprache mit Untertiteln<br />

zu sehen.<br />

Infos und Tickets: www.<br />

greenmotions -filmfestival.de<br />

„Der unberechenbare Faktor“ ist ein inspirierender Film zum Thema Aktivismus © Greenmotions Filmfestival


SENIOREN KULTUR JOKER 31<br />

Die Würdigung des Einzelnen<br />

Im Oktober wurde der Deutsche Pflegepreis <strong>2022</strong> verliehen<br />

Der vom Deutschen Pflegerat<br />

ausgelobte Deutsche<br />

Pflegepreis geht im Jahr <strong>2022</strong><br />

an alle Pflegefachpersonen<br />

und Hebammen und wurde<br />

im Rahmen einer feierlichen<br />

Preisverleihung beim Deutschen<br />

Pflegetag <strong>2022</strong> am 6.<br />

Oktober verliehen. Damit<br />

möchte der Deutsche Pflegerat<br />

ein wichtiges Zeichen für<br />

die Bedeutung, Dynamik und<br />

Leistungsfähigkeit der Profession<br />

Pflege und der Hebammen<br />

setzen. „Die Leistungen<br />

der Pflegefachpersonen und<br />

Hebammen für unsere Gesellschaft<br />

sind beispiellos wertvoll.<br />

Sie sind das Bindeglied,<br />

welches unsere Gesellschaft<br />

zusammenhält, und sie sind<br />

ein wichtiges Glied der Teilhabe<br />

am Leben, vom Beginn des<br />

Lebens bis zu seinem Ende.<br />

Alle Pflegefachpersonen und<br />

Hebammen haben es verdient,<br />

auf ihren Beruf stolz zu sein“,<br />

so Christine Vogler, Präsidentin<br />

des Deutschen Pflegerats<br />

e.V. (DPR). „Jede einzelne von<br />

ihnen, jeder einzelne von ihnen<br />

und damit von uns ist eine<br />

absolut würdige Preisträgerin,<br />

ein absolut würdiger Preisträger.<br />

Sie alle werden zu Recht<br />

mit dem Deutschen Pflegepreis<br />

für ihre Leistungen und ihren<br />

Einsatz geehrt.“<br />

Dankbarkeit und Wertschätzung<br />

für alle Pflegefachpersonen<br />

und Hebammen müssen<br />

sich zukünftig zwingend<br />

nicht mehr nur durch Preise<br />

und abendliches Klatschen an<br />

Fenstern zeigen. Mit dem Preis<br />

verbunden äußert der Deutsche<br />

Pflegerat erneut einen Appell<br />

an die Politik, denn beide Professionen<br />

benötigen zusätzliche<br />

Kolleg:innen, eine bessere Vergütung<br />

und gerechtere Arbeitsbedingungen<br />

– auch, um den<br />

Bedürfnissen der Patient:innen<br />

gerecht werden zu können. Derzeit<br />

arbeiten viele von ihnen bereits<br />

über ihre Belastungsgrenze<br />

hinweg, nicht wenige geben<br />

ihren Beruf auf – nicht, weil<br />

ihnen die Arbeit keine Freude<br />

bereitet, sondern weil Politik<br />

und Entscheidungsträger seit<br />

Jahren die Vernachlässigung<br />

des Pflegesektors vorangetrieben.<br />

Pflegefachpersonen und<br />

Hebammen können sich die<br />

Urkunde zur Preisverleihung<br />

unter www.deutscher-pflegetag.de<br />

herunterladen und<br />

individualisieren.<br />

Der Deutsche Pflegepreis ging in diesem Jahr an alle Pflegefachpersonen<br />

und Hebammen ©: Jan Pauls / Deutscher Pflegetag<br />

Die Tagesstätte<br />

im Kaiserstuhl<br />

Lebensqualität für Senioren<br />

Zurück ins Leben<br />

Bewegung für Geist und Körper in<br />

fröhlicher Gemeinschaft<br />

Rufen Sie uns an - 07663 60 75 226<br />

info@tagesstaette-im-kaiserstuhl.de<br />

Hausnotruf<br />

· 24 Stunden einsatzbereite Notrufzentrale<br />

· Hilfevermittlung an 365 Tagen<br />

· Persönliche Beratung und Bereitstellung<br />

des Hausnotrufgerätes<br />

MENSCH SEIN–MENSCH BLEIBEN<br />

Jetzt<br />

unverbindlich<br />

testen!<br />

Betreutes Wohnen<br />

Mit Sicherheit<br />

Raum für Individualität.<br />

Erleben Sie entspannten Komfort in einem wundervollen<br />

Apartment – inklusive eigenem Bad, Einbauküche, entlastenden<br />

Serviceleistungen und 24-Stunden-Notrufsystem.<br />

Natürlich profitieren Sie – wenn Sie es wünschen – auch von<br />

unserem Restaurant und unserem abwechslungsreichen<br />

Freizeitprogramm. Und bei Bedarf betreut Sie unser<br />

hauseigener Ambulanter Pflegedienst.<br />

Vereinbaren Sie doch unter Tel.: 0761 3685-0<br />

einen Termin zum Probewohnen.<br />

Wir freuen uns auf Ihren Anruf!<br />

Lassen Sie sich beraten, denn Sicherheit beruhigt!<br />

Tel.: 0761 29622-0<br />

www.hausnotrufdienst.de<br />

Jechtinger Str. 9 • 79<strong>11</strong>1 Freiburg<br />

Rabenkopfstraße 2 · 79102 Freiburg<br />

Telefon 0761 3685-0 · www.wohnstift-freiburg.de<br />

WSF_AZ_Probewohnen_90x165mm_4c_09_<strong>2022</strong>.indd 1 21.09.22 08:08


32 KULTUR JOKER XXX<br />

Mit dem Münster durchs Jahr<br />

Der Münsterkalender in Neuauflage und ein Kartenspiel zur Baukunst<br />

Foto: Claudia Tabori<br />

Wer sich auf das neue Jahr<br />

vorbereiten will, braucht zunächst<br />

einen Kalender. Eine<br />

Möglichkeit bietet der Münsterladen,<br />

der auch fürs nächste<br />

Jahr eine Neuauflage des<br />

beliebten Wandkalenders mit<br />

Münstermotiven anbietet. Auf<br />

seinen monatlichen Bildern<br />

zeigt der DIN A3-große Kalender<br />

im Jahr 2023 geometrische<br />

Stein-Spielereien in luftiger<br />

Höhe oder auch den Hahnenturm<br />

bei Nacht.<br />

Ebenfalls im Angebot ist<br />

das Quartett-Spiel zur Baukunst,<br />

herausgegeben von<br />

Monumente Publikationen der<br />

Deutschen Stiftung Denkmalschutz.<br />

In gewohnter Weise<br />

muss man vier zusammenpassende<br />

Karten finden, hier in<br />

Kategorien wie Säulen, Giebel<br />

oder Türme. Mit den anschaulichen<br />

Bildern von Johann Daniel<br />

Thulesius und kurzen Texten<br />

informiert „Baukunst im<br />

Quartett“ über Unterschiede<br />

und Besonderheiten bestimmter<br />

Epochen. Natürlich ist auch<br />

eine Karte vom weltberühmten<br />

Freiburger Münsterturm dabei.<br />

Das Spiel ist wie der Kalender<br />

Markt der schönen Dinge<br />

Kulinarik, Delikatessen und Handwerk<br />

Am 5. und 6. November,<br />

jeweils von <strong>11</strong>–18 Uhr findet<br />

im Schlosskeller und im Falkensteingewölbe<br />

des Schloss<br />

Rimsingen der Martinimarkt<br />

statt, ein „Markt der schönen<br />

+ feinen Dinge“. Hier bieten<br />

Aussteller*innen den Besuchenden<br />

vielfältige Angebote<br />

aus Kulinarik, Delikatessen<br />

und Handwerk. Es gibt neben<br />

regionalen und überregionalen<br />

Aussteller*innen mit<br />

Käse- und Wurstsortiment,<br />

italienische und französche<br />

Salami, Schinken, Gebäck.<br />

Alles aus der Joahnnisbeere.<br />

Pralinen, Schokolade, Essige,<br />

Öle, Gewürze, ebenso frische<br />

Maroni. Auch Edelbrände,<br />

Destillate, Liköre, Whisky<br />

und Gin bereichern das Angebot.<br />

Ebenso wie Fellprodukte<br />

aus eigener Herstellung,<br />

Wanduhren aus Holz, Stearinkerzen<br />

und viele weitere<br />

Dinge, die das Zuhause verschönern<br />

können.<br />

Kreatives aus der<br />

Hand bieten Stoff- und<br />

Holzkünstler*innen. Auch<br />

Gartenantiquitäten und Ceramique<br />

aus Frankreich<br />

sind im Angebot. Gold-und<br />

Silberschmied*innen zeigen,<br />

was sie können.<br />

im Münsterladen erhältlich.<br />

Im Münsterladen sind regionale<br />

und lokale Produkte rund<br />

um das Münster zu erwerben,<br />

entweder vor Ort in der Herrenstraße<br />

30 in Freiburg oder<br />

über den Onlineshop. Ein Teil<br />

des Erlöses fließt in die Sanierungsarbeiten<br />

am Freiburger<br />

Münster.<br />

Weitere Infos: www.muensterladen-freiburg.de<br />

Speziell im Schlosskeller<br />

finden kunstinteressierte<br />

Besucher*innen neue Arbeiten<br />

von Rainer L. Hosp und<br />

diverser Künstler*innen.<br />

Das Restaurant für Feste hält<br />

Weine aus verschiedenen Regionen,<br />

Kuchen aus der eigenen<br />

Schlossküche und eine<br />

kleine Auswahl an Snacks<br />

bereit.<br />

Foto: Monumente Publikationen der<br />

Deutschen Stiftung Denkmalschutz<br />

25 JAHRE<br />

GROSSE<br />

JUBILÄUMSSHOW<br />

MESSEPLATZ<br />

VON MITTWOCH<br />

21. DEZ.<br />

BIS SONNTAG<br />

08. JAN.<br />

Tel. 0700 - 599 000 00 - www.offenburger-weihnachtscircus.de


XXX KULTUR JOKER 33<br />

Kulinarische Welten<br />

Die Plaza Culinaria auf der Messe Freiburg<br />

2004 gegründet bietet die<br />

Plaza Culinaria auch dieses<br />

Jahr, vom <strong>11</strong>.–13. November,<br />

eine Vielzahl von Genüssen.<br />

Neben den zahlreichen<br />

Austeller*innen, die mit vielfältigen<br />

kulinarischen Angeboten<br />

aufwarten, gibt es ein<br />

umfangreiches Rahmenprogramm<br />

mit Highlights wie<br />

dem Kochstudio, der Charity<br />

Night oder dem „JRE-Genussfestival“.<br />

Neu in diesem Jahr<br />

ist der Themenbereich „kulinarische<br />

Reisen“ – hier werden<br />

Reiseziele rund um das Thema<br />

Kulinarik präsentiert.<br />

Die vier Sterneköche, die<br />

auch dieses Jahr im Rahmen<br />

des „JRE Genuss-Festivals“<br />

alle vier Tage einen Querschnitt<br />

ihres kulinarischen<br />

Schaffens bieten sind: Steffen<br />

Disch (Gasthaus zum Raben<br />

in Horben), Daniel Fehrenbacher<br />

(Hotel Restaurant Adler<br />

in Lahr), Jochen Helfesrieder<br />

(Storchen in Bad Krozingen)<br />

und Thomas Merkle (Merkles<br />

Restaurant in Endingen am<br />

Kaiserstuhl). Special Guests<br />

sind Viktoria Fuchs aus dem<br />

Münstertal und Ben Kindler<br />

aus Freiburg. Beide sind für<br />

ihre kreativen Kreationen bekannt,<br />

die nationale Schranken<br />

überwinden und zugleich regional<br />

verwurzelt sind.<br />

Schließlich sind auch die<br />

Food Rockerz wieder mit dabei,<br />

der Bereich mit innovativen<br />

Start-ups, die Produkte<br />

rund ums Essen vorstellen.<br />

Seit 2018 dient die Plattform<br />

zur Vernetzung und hilft<br />

Gründer*innen, eine Bindung<br />

zu Besucher*innen sowie zur<br />

Gastronomie-Szene aufzubauen.<br />

Ein Bereich „Weihnachtszauber“<br />

mit Geschenk- und<br />

Dekorationsideen sowie die<br />

Naturpark-Kochschule für<br />

Foto: Achim Kaeflein<br />

Kinder runden das Programm Weitere Infos: www.plazaculinaria.de<br />

auf dem Messegelände ab.<br />

<strong>11</strong>. – 13. November<br />

Messe Freiburg<br />

Freitag<br />

14 – 22 Uhr<br />

6<br />

Samstag<br />

10 – 22 Uhr<br />

Sonntag<br />

10 – 19 Uhr<br />

www.plaza-culinaria.de<br />

<br />

<br />

Weihnachtsmarkt<br />

6<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

ab 10:00 Uhr im FORUM | Merzhausen<br />

und auf dem Markt- und Festplatz<br />

Eintreffen<br />

Nikolaus:<br />

ca. 16:30 Uhr<br />

Eröffnung: <strong>11</strong>:00 Uhr durch Bürgermeister Dr. Christian Ante<br />

Über 70 Anbieter freuen sich auf Ihren Besuch.<br />

Eine Veranstaltung der Gemeinde Merzhausen


34 KULTUR JOKER FRAUEN-Gesundheit<br />

Brustkrebs<br />

Prävention und moderne Therapieoptionen<br />

Brustkrebs ist mit über<br />

70.000 Neuerkrankungen pro<br />

Jahr die häufigste Krebserkrankung<br />

bei Frauen. Im internationalen<br />

Brustkrebsmonat<br />

Oktober informierte das Ev.<br />

Diakoniekrankenhaus deshalb<br />

über Prävention, Früherkennung<br />

und moderne Therapieoptionen.<br />

Darüber hinaus veranstaltet<br />

das gemeinsam mit<br />

dem Kreiskrankenhaus Emmendingen<br />

getragene Brustzentrum<br />

Südbaden am 12.<br />

November <strong>2022</strong> um 10.45 Uhr<br />

im Bürgerhaus Denzlingen<br />

wieder einen „Informationstag<br />

Brustkrebs“. Betroffene,<br />

Angehörige und Interessierte<br />

haben die Möglichkeit, aktuelle<br />

Entwicklungen kennenzulernen<br />

und Unterstützung<br />

für den persönlichen Weg zu<br />

erhalten.<br />

„Für eine erfolgreiche<br />

Krankheitsbewältigung ist<br />

es wichtig ist, die jeweiligen<br />

Therapieentscheidungen zu<br />

verstehen“, erklärt Prof. Dr.<br />

Dirk Watermann, Chefarzt<br />

der Frauenklinik am Diakoniekrankenhaus<br />

und Sprecher<br />

des Brustzentrums Südbaden,<br />

das seit vielen Jahren<br />

von der Deutschen Krebsgesellschaft<br />

und der Deutschen<br />

Gesellschaft für Senologie<br />

zertifiziert ist. Tatsächlich ist<br />

Brustkrebs so vielfältig wie<br />

kaum eine andere Krebsart.<br />

Entsprechend individuell und<br />

Genau (hin)hören: Genderspezifische Unterschiede im Gehör<br />

Im Gespräch: Neurobiologin Dr. Anja Johnen und Hörakustikermeister Reinhard Sorg<br />

Diverse Studien haben gezeigt,<br />

dass Frauen anders<br />

hören. So ist das weibliche<br />

Gehör beispielsweise feinsinniger<br />

und kann hohe Töne<br />

sowie emotionale Zwischentöne<br />

besser wahrnehmen.<br />

Diese Unterschiede wirken<br />

sich auch auf den Verlauf<br />

sowie die Behandlung von<br />

Gehörverlusten aus. Hörakustikermeister<br />

Reinhard<br />

Sorg entwickelte gemeinsam<br />

mit Dr. Anja Johnen,<br />

promovierte Biologin, eine<br />

geschlechtsspezifische Hörsystemversorgung,<br />

die<br />

„Mona&Lisa“-Methode.<br />

Elisabeth Jockers sprach<br />

mit ihnen über die besondere<br />

Behandlungsmethode,<br />

Unterschiede des weiblichen<br />

und männlichen Gehörs sowie<br />

Veränderungen in der<br />

geschlechtsspezifischen Forschung.<br />

Kultur <strong>Joker</strong>: Herr Sorg, für<br />

die „Mona&Lisa“-Methode<br />

haben Sie bereits den Freiburger<br />

Innovationspreis 2021<br />

gewonnen und jetzt auch den<br />

VR-InnovationsPreis <strong>2022</strong>.<br />

Was macht Ihre Methode so<br />

besonders?<br />

Reinhard Sorg: Wir haben<br />

uns weltweit als erste damit<br />

beschäftigt, wie das Gehör bei<br />

komplex ist der Therapieansatz.<br />

Die Entwicklungen in<br />

der Brustkrebstherapie gehen<br />

immer mehr in Richtung einer<br />

individualisierten und auf<br />

den jeweiligen Tumortyp ausgerichteten<br />

Therapie. Sowohl<br />

die Operationen als auch die<br />

Systemtherapien sind heute<br />

zielgenauer und somit nebenwirkungsärmer<br />

bei besserer<br />

Wirksamkeit. Bahnbrechende<br />

Entwicklungen in der operativen<br />

Therapie, Strahlentherapie<br />

und Systemtherapie haben<br />

die Heilungschancen deutlich<br />

verbessert. Ein zentraler Baustein<br />

der medizinischen Kompetenz<br />

ist deshalb die in der<br />

Bildung von Zentren sichtbare<br />

Spezialisierung. Studien haben<br />

gezeigt, dass Patienten, die in<br />

interdisziplinär arbeitenden<br />

Krebszentren therapiert werden,<br />

einen deutlichen Heilungs-<br />

und Überlebensvorteil<br />

haben.<br />

Gesundheitscampus<br />

Der Gesundheitscampus bietet<br />

neben der Früherkennung<br />

alle Voraussetzungen für eine<br />

zielgerichtete Behandlung. Das<br />

individuelle Brustkrebs-Risiko<br />

hängt vom Alter und der familiären<br />

Vorbelastung ab. Ziel<br />

des Mammographie-Screening<br />

ist es, Brustkrebs möglichst<br />

früh zu erkennen. Als Teil des<br />

bundesweit eingeführten staatlichen<br />

Mammographie-Screening-Programms<br />

zur Früherkennung<br />

von Brustkrebs ist<br />

das Mammographie-Zentrum<br />

auf dem Gesundheitscampus<br />

zuständig für die Landkreise<br />

Emmendingen, Breisgau-<br />

Hochschwarzwald, Freiburg<br />

Stadt, Waldshut-Tiengen und<br />

Lörrach. Ergänzend zu der für<br />

höchste medizinische Standards<br />

und eine einfühlsame<br />

sowie kompetente Betreuung<br />

auch überregional bekannten<br />

Frauenklinik am Diakoniekrankenhaus<br />

bietet die Praxis<br />

für interdisziplinäre Onkologie<br />

& Hämatologie modernste Ansätze<br />

im Bereich der medikamentösen<br />

Therapie des Mammakarzinoms.<br />

Das im gleichen<br />

Haus untergebrachte Zentrum<br />

für Strahlentherapie verfügt<br />

über eine medizinische Ausstattung,<br />

die eine präzise und<br />

schonende Behandlung mithilfe<br />

der atmungsgesteuerten<br />

Strahlentherapie (Atemgating)<br />

erlaubt.<br />

Frauen und Männern funktioniert.<br />

In meiner Filiale in<br />

Freiburg fiel mir vor 15 Jahren<br />

in Gesprächen mit Frauen und<br />

Männern auf, dass Frauen ihre<br />

Beschwerden grundsätzlich<br />

anders beschreiben. Frauen<br />

mit sehr leichten Hörverlusten<br />

klagten bereits darüber, dass<br />

sie sich in Gruppen weniger<br />

gut orientieren könnten. Kurze<br />

Zeit später stieß ich auf eine<br />

Studie*, die 2009 in Tübingen<br />

und Bochum angefertigt wurde<br />

und meine Beobachtung bestätigte:<br />

Frauen mit geringen<br />

Hörverlusten haben bereits<br />

maximale Schwierigkeiten,<br />

sich in großen und geräuschvollen<br />

Gruppen zu orientieren.<br />

Kultur <strong>Joker</strong>: Die Bedürfnisse<br />

von Frauen in der Hörakustik<br />

sind also anders. Verlaufen<br />

Beratung, Diagnose und Therapie<br />

auch unterschiedlich?<br />

Reinhard Sorg: Ja, insbesondere<br />

bei der Auswahl der<br />

Geräte. Es gibt zwar tausende<br />

Modelle am Markt, davon<br />

sind aber maximal ein Viertel<br />

für Frauen geeignet. Davon<br />

wissen viele nichts, weshalb<br />

Frauen zu uns kommen, die<br />

bereits ein Hörgerät tragen,<br />

aber noch immer unter Beschwerden<br />

leiden – denn es<br />

gibt Hörgeräte, die das weibliche<br />

Gehör zusätzlichen irritieren.<br />

Gesundheitscampus © Ev. Diakoniekrankenhaus<br />

Brustzentrum Südbaden<br />

Das Brustzentrum Südbaden<br />

hat sich zum Ziel gesetzt,<br />

Patientinnen mit Brusterkrankungen<br />

nach den höchsten<br />

Ansprüchen sowohl an die<br />

fachliche Qualität als auch an<br />

die menschliche Begleitung zu<br />

untersuchen, zu beraten und<br />

zu behandeln. In dem Kompetenzzentrum<br />

werden sämtliche<br />

diagnostischen und therapeutischen<br />

Methoden nach dem<br />

neuesten Stand der Wissenschaft<br />

und aktueller Leitlinien<br />

angewandt. Ein großes Anliegen<br />

des Brustzentrums ist<br />

es, im persönlichen Gespräch<br />

eine individuelle gemeinsame<br />

Entscheidung mit den Patientinnen<br />

zu finden. Im letzten<br />

Jahr wurden 437 Frauen mit<br />

einem erstmals diagnostizierten<br />

Brustkrebs behandelt.<br />

Mit einer Steigerung von 15 %<br />

in Freiburg wurden zusammen<br />

mit dem Standort Emmendingen<br />

insgesamt 550 Frauen<br />

behandelt. Damit konnte die<br />

Position als eines der führenden<br />

und größten Brustzentren<br />

Deutschlands weiter ausgebaut<br />

werden.<br />

Prof. Dr. Dirk Watermann<br />

© Diakoniekrankenhaus<br />

Kultur <strong>Joker</strong>: Wie verläuft die<br />

Eingewöhnung?<br />

Reinhard Sorg: Teil unserer<br />

Methode ist ein von uns entwickeltes<br />

Training im virtuellen<br />

Raum, womit wir Situationen<br />

simulieren können. Hierfür<br />

haben wir mit einem speziell<br />

Dr. Anja Johnen entwickelte gemeinsam mit Reinhard Sorg die<br />

geschlechtsspezifische Hörsystemversorgung © Mona&Lisa


FRAUEN-Gesundheit KULTUR JOKER 35<br />

entwickelten Mikrofon reale<br />

Situationen aufgenommen<br />

und können diese direkt auf<br />

das Testhörgerät streamen.<br />

Nur so können wir das ideale<br />

Gerät mit der perfekten<br />

Feinjustierung finden und die<br />

Kundin an die Nutzung heranführen.<br />

Kultur <strong>Joker</strong>: Wie unterscheidet<br />

sich das weibliche Gehör<br />

vom männlichen?<br />

Ihre Apothekerin<br />

Marianne Nägele e.K.<br />

Habsburgerstraße <strong>11</strong>4<br />

79104 Freiburg<br />

Telefon: 0761/3 98 28<br />

Öffnungszeiten<br />

Montag bis Freitag<br />

8.30 Uhr – 18.30 Uhr<br />

Samstag<br />

8.30 Uhr – 13.00 Uhr<br />

Gute Gesundheit!<br />

Dr. Anja Johnen: Die Wahrnehmungsempfindlichkeit<br />

für<br />

Sprache, Sprachkompetenz<br />

und die Erfassung emotionaler<br />

Zwischentöne ist bei Frauen<br />

höher. Frauen haben z.B. auch<br />

ein Leben lang ein besseres<br />

Wortgedächtnis. Insbesondere<br />

die unterschiedliche Statur<br />

von Frauen und Männern<br />

wirkt sich auf das Hören aus.<br />

Die Köpfe von Frauen sind<br />

statistisch kleiner, was für<br />

das Richtungshören, also die<br />

Schallortung, einen großen<br />

Unterschied macht.<br />

Kultur <strong>Joker</strong>: Wo macht sich<br />

das erkenntlich?<br />

Dr. Anja Johnen: Frauen<br />

berichten in Situationen, in<br />

denen die Schallortung eine<br />

Rolle spielt, also in kommunikativen<br />

oder geräuschvollen<br />

Situationen, von Problemen.<br />

Das hat einfach damit zu tun,<br />

dass der Kopf kleiner und die<br />

Ohren näher beieinander sind.<br />

Kultur <strong>Joker</strong>: Unterscheidet<br />

sich auch die Form?<br />

Dr. Anja Johnen: Ja, die Form<br />

des Hörorgans bei Frauen und<br />

Männern unterscheidet sich<br />

stark – und zwar so sehr, dass<br />

man bereits im Mutterleib nur<br />

an der Form des Hörorgans<br />

erkennen könnte, ob es ein<br />

Mädchen oder Junge wird.<br />

Das Hörorgan ist unter einem<br />

dicken Knochen, dem Mastoid,<br />

hinter der Ohrmuschel<br />

gebettet.<br />

Kultur <strong>Joker</strong>: Wirken sich<br />

diese Unterschiede auch auf<br />

die Wahrnehmung aus?<br />

Dr. Anja Johnen: Man würde<br />

sagen, dass Frauen hohe<br />

und leise Töne und Männer<br />

tieffrequentierte Töne besser<br />

auswerten können. Das führt<br />

auch zu Wahrnehmungsunterschieden,<br />

z.B. beim Musikhören.<br />

Kultur <strong>Joker</strong>: Nehmen Hormone<br />

ebenfalls Einfluss auf<br />

das weibliche Hören?<br />

Reinhard Sorg: Ja, ein einfaches<br />

Beispiel. Junge Mädchen<br />

sind gegenüber lauten<br />

Geräuschen weniger schreckhaft,<br />

mit dem Eintritt in die<br />

Pubertät nimmt die Schreckhaftigkeit<br />

dann zu. Bei Erwachsenen<br />

Frauen stabilisiert<br />

sich diese Empfindlichkeit.<br />

Mit dem Alter tritt das gleiche<br />

Phänomen dann wieder<br />

auf. Die Schreckhaftigkeit<br />

gegenüber lauten Geräuschen<br />

steigt, der Östrogenspiegel<br />

sinkt und das Gehör verändert<br />

sich. Deshalb wissen wir, dass<br />

wir bei der Einstellung von<br />

Hörgeräten auf diese Details<br />

besonders achten müssen.<br />

Dr. Anja Johnen: Das wurde<br />

bereits in vielen wissenschaftlichen<br />

Zusammenfassungen<br />

bestätigt. Es gibt im<br />

weiblichen Ohr Östrogenrezeptoren,<br />

wo das Hormon<br />

andockt. Man hat herausgefunden,<br />

dass es im Ohr einen<br />

Signalweg für Östrogen gibt,<br />

der den Schutz vor Hörveränderungen<br />

steuert. Bis es zu<br />

Hörakustikermeister Reinhard Sorg hat für die „Mona&Lisa“-Methode den Freiburger Innovationspreis<br />

2021 und den VR-Innovationspreis <strong>2022</strong> gewonnen<br />

©Mona&Lisa<br />

dem Punkt kommt, wo die<br />

Hormonumstellung stattfindet.<br />

Kultur <strong>Joker</strong>: Welchen Einfluss<br />

hat diese auf das weibliche<br />

Hören?<br />

Dr. Anja Johnen: In der Menopause<br />

beschleunigt sich die<br />

Veränderung des Gehörs. Das<br />

wird von Frauen in der Regel<br />

auch unmittelbar wahrgenommen,<br />

denn es wirkt sich<br />

natürlich auf die Lebensqualität<br />

aus.<br />

Reinhard Sorg: Genau. Der<br />

Hörverlust bei Männern verläuft<br />

anders, denn ihre Hörfähigkeit<br />

nimmt ab circa 30 Jahren<br />

kontinuierlich in kleinen<br />

Schritten ab. Frauen erleben<br />

diesen Hörverlust dagegen<br />

in kürzester Zeit. So gibt es<br />

Kundinnen, die uns davon<br />

berichten, dass sie vor einem<br />

Jahr noch wunderbar gehört<br />

haben und heute bereits Orientierungsschwierigkeiten<br />

haben.<br />

Kultur <strong>Joker</strong>: Lange Zeit war<br />

es so, dass es in der medizinischen<br />

Forschung hauptsächlich<br />

männliche Probanden<br />

gab und die Forschungsergebnisse<br />

auf den weiblichen<br />

Körper übertragen wurden;<br />

mit katastrophalen Folgen,<br />

die unterschiedlichen Symptome<br />

eines Herzinfarktes<br />

sind ein bekanntes Beispiel.<br />

Nehmen Sie eine Veränderung<br />

in der Forschung wahr?<br />

Reinhard Sorg: Da sprechen<br />

Sie einen wichtigen Punkt an.<br />

In der Medizin ist das noch<br />

immer nicht selbstverständlich<br />

und wir kommen gerade<br />

dazu, uns die genderspezifischen<br />

Unterschiede anzusehen.<br />

Das ist wahnsinnig wichtig,<br />

damit die Gesundheit von<br />

Frauen nicht darunter leidet.<br />

Dr. Anja Johnen: In meinen<br />

Vorträgen weise ich gerne<br />

darauf hin, dass 2008 in der<br />

European Health Policy fest<br />

verankert wurde, dass die geschlechtsspezifische<br />

Diagnose<br />

und Therapie miteinbezogen<br />

werden muss. Seither hat auch<br />

die Forschung in diesem Bereich<br />

zugenommen und ich<br />

denke, dass wir auf einem guten<br />

Weg sind. Jetzt ist es wichtig,<br />

dass diese Forschung auch<br />

in geschlechtsspezifischen<br />

Konzepten und Therapien umgesetzt<br />

wird.<br />

Kultur <strong>Joker</strong>: Herzlichen<br />

Dank für das Gespräch.<br />

*Erwähnte Studie: McFadden D,<br />

Martin GK, Stagner BB, Maloney<br />

MM (2009) Sex differences in distortion-product<br />

and transient-evoked<br />

optoacoustic emissions compared


36 KULTUR JOKER GESUNDHEIT<br />

Auch bei Diabetes sichere stationäre Behandlung<br />

Diakoniekrankenhaus erneut für Diabetes-Engagement ausgezeichnet<br />

Menschen mit Diabetes müssen<br />

zuweilen wegen anderer<br />

Beschwerden ins Krankenhaus,<br />

beispielsweise für eine<br />

Operation am Knie. Ihnen<br />

stellt sich die Frage, ob ihre<br />

Vorerkrankung dort berücksichtigt<br />

und qualifiziert behandelt<br />

wird – etwa bei einer<br />

auftretenden Unterzuckerung?<br />

Im Ev. Diakoniekrankenhaus<br />

können sie sich darauf verlassen:<br />

Die Einrichtung wurde<br />

jetzt von der Deutschen Diabetes<br />

Gesellschaft (DDG) zum<br />

wiederholten Mal mit dem<br />

Qualitäts-Siegel „Klinik für<br />

Diabetespatienten geeignet“<br />

ausgezeichnet.<br />

Diabetes ist auch in Deutschland<br />

eine Volkskrankheit:<br />

Etwa 7,2 Millionen Menschen<br />

sind betroffen. Daher haben<br />

Ärzte und Pflegekräfte in Kliniken<br />

sehr oft mit Patienten<br />

zu tun, die zusätzlich zu ihrer<br />

akuten Erkrankung an Diabetes<br />

erkrankt sind. „Patienten<br />

sollten darauf achten, dass das<br />

Personal in der Klinik sich<br />

auch mit Diabetes sehr gut<br />

auskennt“, erläutert DDG-Präsident<br />

Prof. Dr. Andreas Neu.<br />

Das entsprechende, von der<br />

DDG entwickelte Zertifikat<br />

„Klinik für Diabetespatienten<br />

Yogalehrausbildung als Lebensschule<br />

Neue Kurse im Yoga Zentrum Waldkirch ab 2023<br />

In Indien gilt Hatha Yoga<br />

seit Jahrtausenden als eine<br />

bewährte Methode zur Höherentwicklung<br />

des ganzen Menschen.<br />

Er ist ein klassischer<br />

Weg zur Integrierung von<br />

Körper, Geist und Seele. Die<br />

Philosophie und Ayurveda gehen<br />

auf bis zu ca. 5000 Jahre<br />

zurück. Madhuha R. Brünjes<br />

hatte in seiner über zehnjährigen<br />

Zeit als Wandermönch in<br />

Indien und Europa genügend<br />

Gelegenheit, aus der Weisheit<br />

und den unversiegbaren Quellen<br />

Indiens zu schöpfen. Die<br />

Übertragung in den normalen<br />

Alltag ist eines seiner Ziele.<br />

In den letzten 20 Jahren bereiste<br />

das Ehepaar Madhuha<br />

Brünjes und Astrid Fischer als<br />

Reisebegleitung Indien. Sie besuchten<br />

Ashrams, Tempel von<br />

Sikhs, Jains, Hindus, Moslems<br />

und Buddhisten.<br />

Mittlerweile kann Brünjes<br />

aus seinem über 45 Jahre<br />

langen Yoga Erfahrungsweg,<br />

seine Kenntnisse an<br />

Kursteilnehmer*innen,<br />

Klient*innen und Yogalehrenden<br />

weitervermitteln. Sein<br />

Standardwerk „Leben mit<br />

Yoga“ bietet ausführliche, gut<br />

geeignet DDG“ wurde nun<br />

dem Ev. Diakoniekrankenhaus<br />

erneut ausgestellt: „Das<br />

Ev. Diakoniekrankenhaus<br />

stellt eine fächerübergreifende<br />

Diabetes-Kompetenz sicher,<br />

von der die Patienten auf allen<br />

Stationen profitieren“, betont<br />

Professor Neu.<br />

Um das Zertifikat zu erhalten,<br />

musste das Ev. Diakoniekrankenhaus<br />

umfangreiche<br />

Qualifikationen durchlaufen<br />

und Kompetenzen nachweisen.<br />

Dazu gehörten neben dem<br />

Annette Nestler<br />

© Ev. Diakoniekrankenhaus<br />

bebilderte Anleitungen zu<br />

vielen wichtigen Asanas und<br />

den Haupt-Pranayamas. Infos<br />

unter: www.leben-mit-yogabuch.de.<br />

An der Yoga Vedanta<br />

Schule (YVS) finden<br />

ab 2023 Ausbildungen zu<br />

Yogalehrer*in, Yogatherapie<br />

und Kinderyogalehrer*in statt.<br />

In der Yogatherapie/Yogacoach<br />

Ausbildung (300 UE) werden<br />

verschiedene, sich ergänzende<br />

Themenbereiche unterrichtet.<br />

In der Ausbildung betreuen<br />

Brünjes und Fischer sowie ein<br />

erfahrenes Dozent*innenteam<br />

die Teilnehmer*innen. Hier<br />

steht das Studieren der Asanas<br />

in Bezug zu Krankheit<br />

körperlicher, seelischer und<br />

psychischer Art im Mittelpunkt.<br />

Eine abgeschlossene<br />

Yogalehrer*innen Ausbildung<br />

ist die Voraussetzung.<br />

Ausnahme sind medizinische<br />

und psychologische sowie<br />

therapeutische Berufe und<br />

Heilpraktiker*innen mit Yogaerfahrung<br />

zur eigenen<br />

Fortbildung. Die Ausbildung<br />

kann auch als Selbststudium<br />

genutzt werden. Bei der<br />

Kinder-Yoga Lehrausbildung<br />

Nachweis spezieller Schulungen<br />

für das Pflegepersonal<br />

auch das entsprechende ärztliche<br />

Know-how: Ärzte mit<br />

Claus Vollbrandt<br />

© Ev. Diakoniekrankenhaus<br />

sind die Anforderungen an die<br />

Yogalehrenden höher als bei<br />

Erwachsenengruppen. Dazu<br />

gehören u.a. Aufbau einer<br />

Yoga-Stunde, Massagen, Interaktionsspiele,<br />

Stilleübung,<br />

Yogaspiele und Tänze, vorlesen<br />

Diabetes-Erfahrung sind im<br />

Ev. Diakoniekrankenhaus eine<br />

Selbstverständlichkeit. Sie legen<br />

für die Patienten mit der<br />

Vorerkrankung Diabetes mellitus<br />

auf allen Stationen die<br />

optimale Behandlung fest und<br />

unterstützen durch schriftliche<br />

Anleitungen (beispielsweise<br />

Notfallpläne bei Unter- oder<br />

Überzuckerungen) fachübergreifend<br />

ihre Kollegen. Auf<br />

jeder Station sind mindestens<br />

zwei Pflegekräfte speziell geschult<br />

und unterstützen das<br />

Ärzteteam bei der optimalen<br />

Betreuung der Diabetes-Patienten.<br />

Auch bei Operationen<br />

und Narkosen gehört die Diabetes-Erkrankung<br />

zu den relevanten<br />

Faktoren. „So können<br />

wir den Patienten mit Diabetes<br />

viele Komplikationen ersparen<br />

und sie früher entlassen“,<br />

sagt Oberarzt und Diabetologe<br />

und freies Erzählen.Abschluss<br />

ist eine Zertifizierung zur<br />

Kinderyogalehrer*in (YVS).<br />

Voraussetzung ist eine Yoga-<br />

Grundausbildung mit mindestens<br />

400 Unterrichtseinheiten<br />

einer Yogalehrausbildung.<br />

Gesundheitscampus © Ev. Diakoniekrankenhaus<br />

Claus Vollbrandt. Ernährungsund<br />

Diabetesberaterin Annette<br />

Nestler ergänzt: „Wir freuen<br />

uns über das neue Zertifikat<br />

der DDG als erneute Bestätigung<br />

unseres Engagements<br />

für eine fachlich optimale Behandlung.“<br />

Von diesen Standards profitieren<br />

auch Patienten, deren<br />

Diabetes bislang noch nicht<br />

entdeckt worden war: Bei jeder<br />

Neuaufnahme werden routinemäßig<br />

die Blutzuckerwerte<br />

kontrolliert. Eine daraus eventuell<br />

resultierende Diabetes-<br />

Diagnose kann während des<br />

Krankenhausaufenthaltes sofort<br />

berücksichtigt werden. So<br />

wird der Behandlungserfolg<br />

gesichert und Folgeschäden<br />

können durch eine entsprechende<br />

Therapie verhindert<br />

werden.<br />

Infoabende: 02.12. und<br />

03.03.2023, je 20 Uhr im Yoga<br />

Zentrum Waldkirch. Weitere<br />

Infos: www.yoga-vedantaschule.de<br />

oder www.yogazentrum-waldkich.de<br />

Foto: YOGA Zentrum Waldkirch


MUSIK KULTUR JOKER 37<br />

Blues in allen Facetten<br />

Das Freiburger Bluesfestival bleibt wild und international<br />

Das Freiburg Bluesfestival<br />

meldet sich zurück. Mit acht<br />

Konzertabenden in Freiburg,<br />

Breisach und Kandern wird<br />

vom 4.–<strong>11</strong>. November dem<br />

Blues gehuldigt. Beginnend<br />

mit einem Auftritt der kommenden<br />

Bluesstars Bluesanovas<br />

am 4. November, 20 Uhr<br />

in der Markthalle Freiburg<br />

wartet das Festival mit verschiedenen<br />

Veranstaltungsformaten<br />

auf. Neue Impulse<br />

fürs Festival gibt das Duo Bob<br />

Cremer & Chris Rannenberg<br />

am 6. November, 19 Uhr im<br />

Museum für Neue Kunst. Bob<br />

Cremer hat mit „Die Geheimsprache<br />

des Blues“ ein Buch<br />

zur Blues-Symbolik verfasst.<br />

Eine Soul-Legende ist Johnny<br />

Rawls, der mit The Bluesbones<br />

am 7. November, 19.30 Uhr in<br />

die Wodan-Halle kommt. Im<br />

Chabah in Kandern ist am 9.<br />

November, 20.30 Uhr Shanna<br />

Waterstown zu erleben, die mit<br />

ihrer Band einen modernen<br />

und doch traditionsbewussten<br />

Electric Blues mit großen<br />

Soul-Einflüssen verfolgt.<br />

Richtige Shootingstars sind<br />

Jessie Lee and The Alchemists<br />

und Harlem Lake. Beide standen<br />

in diesem Jahr bei den<br />

großen internationalen Blues-<br />

Wettbewerben ganz oben und<br />

gelten als Blues-Hoffnung.<br />

Jessie Lee &<br />

The Alchemists<br />

Foto: Vincent Legallic<br />

Tipitina<br />

Foto: Felix Groteloh<br />

Am 10. November, 19.30 Uhr<br />

sind sie in der Wodan Halle zu<br />

sehen. Den Abschluss des Festivals<br />

macht das Trio Tipitina<br />

am <strong>11</strong>. November, 20 Uhr im<br />

Birkenmeier Forum Breisach-<br />

Niederrimsingen. Thomas<br />

Scheytt, Deutschlands prominenter<br />

Blues- und Boogie-<br />

Pianist, nimmt sich zusammen<br />

mit Schlagzeuger Jörn-Paul<br />

Weidlich und Sängerin Karoline<br />

Dombrowski die großen<br />

Klassiker aus mehr als einem<br />

Jahrhundert Blues-Geschichte<br />

vor.<br />

Weitere Infos: www. freiburg-bluesfestival.de<br />

Die Nerven<br />

Deutscher Post-Punk im Waldsee<br />

Die Nerven gelten längst<br />

und 12 Jahre nach ihrer Gründung<br />

als eine der besten Live-<br />

Bands Deutschlands. Nun<br />

erscheint das neue, fünfte,<br />

selbstbetitelte Album und die<br />

Band geht auf „100 Milliarden<br />

Dezibel Tour“. Zwischen Gefühl<br />

und Krach ist die Band<br />

spätestens seit ihrem Album<br />

„Fake“ auch außerhalb des<br />

musikalischen Underground<br />

bekannt und spielt sich längst<br />

durch die Clubs und Festivals<br />

der Welt (Roskilde, Melt!,<br />

Appletree Garden, Sziget, Eurosonic).<br />

Am 13. November,<br />

20 Uhr spielen die Nerven im<br />

Freiburger Waldsee.<br />

Foto: Lucia Berlanga<br />

Französische Musik<br />

Flöte und Klavier im Historischen Kaufhaus<br />

Am 12. November, 20.15<br />

Uhr findet im Kaisersaal des<br />

Historischen Kaufhauses Freiburg<br />

ein Abend mit Französischer<br />

Musik statt. Gespielt<br />

werden Werke für Flöte und<br />

Klavier, unter anderem von<br />

Walckiers, Gaubert, Valentini<br />

und Taffanel. Zu hören sind<br />

Barbara Hank an der Flöte<br />

und als Gast Marija Fillipova<br />

am Klavier. Marija Fillipova<br />

gewann bereits in jungen Jahren<br />

national und international<br />

Wettbewerbe. Neben ihrer solistischen<br />

Tätigkeit, widmet sie<br />

sich auch der Kammermusik,<br />

Liedbegleitung und der Orgel.<br />

Vor genau zehn Jahren eröffnete<br />

in Merzhausen ein<br />

besonderer Ort der kulturellen<br />

Begegnung: Eine elegant<br />

geschwungene Glasfassade,<br />

die zu manch künstlerischer<br />

Bespielung und Beleuchtung<br />

einlädt, mitten im Herzen<br />

Merzhausens. Bereits die Architektur<br />

des Kultur- und Bürgerhauses<br />

Forum Merzhausen<br />

ist besonders und auch die vielseitige<br />

Bespielung bringt die<br />

Besucher:innen an so manchen<br />

Abenden zum Staunen.<br />

„Nachdem die ersten Jazzkonzerte<br />

im Forum Merzhausen<br />

viel Anklang beim Publikum<br />

fanden, gründeten wir<br />

2016 den forum jazz e.V., um<br />

unsere Leidenschaft für den<br />

Jazz weiter verfolgen zu können.<br />

Durch das vielseitige kulturelle<br />

Angebot, von Konzerten<br />

über Ausstellungen, Seminare<br />

und Vorträge, haben wir es<br />

gemeinsam geschafft, Merzhausen<br />

auf die kulturelle Karte<br />

zu bringen“, erzählt Reinhard<br />

Vogt, Gründer des forum jazz<br />

e.V., stolz.<br />

Denn neben den üblichen<br />

Nutzungen eines Bürgerhauses,<br />

konnte sich das Haus<br />

in den vergangenen zehn<br />

Jahren auch als Konzertsaal<br />

mit 500 Plätzen für Jazz- und<br />

Klassikliebhaber:innen einen<br />

überregionalen Namen machen.<br />

So reisten dank des Engagements<br />

ansässiger Vereine<br />

bereits internationale Musikgrößen<br />

nach Merzhausen, darunter<br />

Künstler:innen wie Carla<br />

Zehn Jahre Forum Merzhausen<br />

Große Jubiläumsgala mit internationalen Stars im November<br />

Die Sängerin Alma Naidu ist am 19. November bei der Jubiläumsgala zu hören<br />

Bley, Ralph Towner, das Freiburger<br />

Barockorchester, Joachim<br />

Kühn, Enrico Rava, Anja<br />

Lechner, Thomas Hengelbrock<br />

und Eberhard Weber.<br />

Ein Höhepunkt des vergangenen<br />

Jahrzehnts war das 2016<br />

veranstaltete Festival mit dem<br />

renommierten Münchner ECM<br />

Label, bei dem auch Gründer<br />

Manfred Eicher zugegen war.<br />

„ECM zeichnet sich für mich<br />

nicht nur durch eine hervorragende<br />

Klangqualität aus, sondern<br />

auch durch eine eigene<br />

Qualität der Coverästhetik“,<br />

erzählt Reinhard Vogt. „Nach<br />

dem Erfolg des Festivals kamen<br />

wir auf die Idee, eine Ausstellung<br />

zu den Plattencovern zu<br />

organisieren, die schließlich<br />

an der Glasfassade des Forum<br />

Merzhausen zu sehen waren.“<br />

Sowohl Publikum als auch<br />

Presse zeigten sich begeistert.<br />

Jubiläumsgala<br />

Anlässlich des Jubiläums veranstaltet<br />

der forum jazz e.V. in<br />

Kooperation mit der Gemeinde<br />

Merzhausen eine Jubiläumsgala<br />

am 18./19. November im Forum<br />

Merzhausen. Zu diesem Anlass<br />

kommt mit den Brüdern Roman<br />

& Julian Wasserfuhr und dem<br />

Cellisten Jörg Brinkmann am<br />

Foto: Boris Breuer<br />

18. November, 20 Uhr eine der<br />

arriviertesten Formationen der<br />

deutschen Jazzszene nach Merzhausen.<br />

Ein Doppelkonzert erwartet<br />

die Gäste am 19. November,<br />

19:30 Uhr. Die junge Münchnerin<br />

Alma Naidu gilt laut Süddeutscher<br />

Zeitung als „eines<br />

der größten Gesangstalente der<br />

Republik“ und wird mit ihrem<br />

Quartett den Abend eröffnen.<br />

Danach bietet der Norweger Håkon<br />

Kornstad weltweit einmaliges.<br />

„Ich freue mich natürlich<br />

auf jeden Auftritt, ein besonderes<br />

Highlight ist aber mit Sicherheit<br />

der norwegische Tenor-<br />

Saxophonist Håkon Kornstad,<br />

der Operngesang mit Jazz kombiniert<br />

und sich selbst auf dem<br />

Saxophon begleitet. Das ist absolut<br />

außergewöhnlich und einfach<br />

nur toll zu diesem besonderen<br />

Jubiläum“, schwärmt Reinhard<br />

Vogt. Bei einem Besuch in New<br />

York entdeckte Håkon Kornstad<br />

die Oper für sich, nahm kurz<br />

darauf Gesangsunterricht und<br />

bewarb sich schließlich 20<strong>11</strong> erfolgreich<br />

an der Norwegischen<br />

Opernakademie, wo er im Mai<br />

2014 sein Masterstudium als<br />

Operntenor abschloss. Der überaus<br />

sympathische Ausnahme-<br />

Künstler erntete bereits 2018 als<br />

Solist Begeisterungsstürme in<br />

Merzhausen. Nun kommt er im<br />

Trio mit den renommierten Begleitern<br />

Mats Eilertsen (Bass)<br />

und Frode Haltli (Akkordeon)<br />

zurück.<br />

Nach der Jubiläumsgala ist<br />

vor der Jubiläumsgala und so<br />

blickt das Forum Merzhausen<br />

in eine spannende, kulturell reiche<br />

und musikalische Zukunft,<br />

in der die Veranstaltenden auch<br />

ein jüngeres Publikum für Jazz<br />

und Klassik begeistern möchten.<br />

„Mit dem forum jazz e.V. gehen<br />

wir nach der Jubiläumsgala erst<br />

einmal in Winterpause. Im kommenden<br />

Jahr möchten wir uns<br />

dann auch einem jüngeren Publikum<br />

zuwenden und die jungen<br />

Leute für die vielen Facetten<br />

der Jazzmusik begeistern.“<br />

Zehn Jahre FORUM Merzhausen:<br />

18/19. November. FORUM<br />

Merzhausen. Tickets: reservix.<br />

de/forumjazz.de


38 KULTUR JOKER MUSIK<br />

Soundexperimente<br />

„un-sound“ im Jos Fritz Café<br />

Das dritte Konzert der Reihe<br />

„un-sound“ am 25. November,<br />

20 Uhr im Jos Fritz widmet<br />

sich dem Motto „untanzbar“.<br />

Der Abend experimenteller, interdisziplinärer<br />

Musik widmet<br />

sich zunächst dem „Puppeteering<br />

AI“, Künstliche Intelligenz<br />

und Tanz. Dabei werden<br />

die Ergebnisse des gleichnamigen<br />

Forschungsprojekts in<br />

einer anfänglichen Präsentation<br />

hergeleitet und mit teilnehmenden<br />

Tänzer*innen diskutiert<br />

(Gäste: Emi Miyoshi &<br />

Graham Smith) Weiter geht es<br />

mit dem K H W Trio, das mit<br />

Violine, Gitarre, Kontrabass<br />

Improvisationen wagt und dem<br />

Quartett Madam Zzay. Zum<br />

Ausklang spielt es eine volle<br />

Portion Soul und Ska.<br />

„Puppeteering AI“<br />

Foto: Piquet Jouette<br />

Atem und Feuer<br />

Lateinamerikanische Neue Musik<br />

Im Mittelpunkt des zweiten<br />

Saisonkonzerts des ensemble<br />

aventure am 1. November, 20<br />

Uhr in der Elisabeth Schneider<br />

Stiftung (Wilhelmstr. 17a<br />

in Freiburg) steht das Motto<br />

„Atem und Feuer“. Gespielt<br />

werden vier Werke neuer<br />

Musik aus drei Ländern Lateinamerikas,<br />

die aus langjähriger<br />

Freundschaft mit<br />

Komponist*innen vor Ort entstanden<br />

sind und auf verschiedene<br />

Aspekte der Wirklichkeit<br />

Bezug nehmen. Zu hören sind<br />

Werke von Rodolfo Acosta<br />

(„Octaedro“), Natalia Solomonoff<br />

(„Quema“), José Manuel<br />

Serrano („Hojas que arrebató<br />

un soplo frío“) und die Uraufführung<br />

des Werks „Cyanotypie“<br />

von Maximiliano Soto.<br />

Klänge im Kreuzgang<br />

Kreuzgangkonzert im November<br />

Ein musikalisches Erlebnis<br />

in besonderem Ambiente<br />

sind die Kreuzgangkonzerte<br />

in der Freiburger Kirche St.<br />

Martin. Im Winter folgt nun<br />

eine Fortsetzung der beliebten<br />

Reihe. Am 5. November,<br />

20 Uhr wird „Eine barocke<br />

Wiener Modernen<br />

Werke für Klarinette und Klavier<br />

Kartenpartie“ zu hören sein.<br />

Kammermusik von Fasch,<br />

Philidor, Dornel, Händel und<br />

Telemann. Es spielen Rafaella<br />

Bortolini (Oboe, Blockflöten),<br />

Hanna Geisel (Oboe), Caroline<br />

Ritchie (Gamben) und Martin<br />

Müller (Cembalo).<br />

Foto: Piquet<br />

Jouette<br />

Die Jahre zwischen 1900 und<br />

1914 gehören vielleicht zu den<br />

vielgestaltigsten der Musikgeschichte.<br />

In ihnen bildet sich<br />

das heraus, was man heute<br />

als musikalische Moderne bezeichnet.<br />

Besonders in Wien<br />

entwickelte sich die Musik und<br />

das Musikleben in einer Vielfalt<br />

von Ästhetiken, Stilen und<br />

Genres. Kilian Herold (Klarinette)<br />

und Hansjacob Staemmler<br />

(Klavier) haben sich dem<br />

Erbe Wiener Klangkunst mit<br />

Werken von Alban Berg, Egon<br />

Kornauth, Johannes Brahms<br />

und Erich Wolfgang Korngold<br />

angenommen und eine CD<br />

veröffentlicht. Das Release<br />

Konzert ist am 27. November,<br />

19 Uhr im Historischen Kaufhaus<br />

Freiburg.<br />

Der Flamenco-Gitarrist<br />

Mariano Martìn kommt am<br />

6. November, 18 Uhr in die<br />

Evangelische Friedenskirche<br />

Freiburg. Der renommierte<br />

Gitarrist ist auch als Komponist<br />

tätig. Ab 1995 erhielt er<br />

Aufträge zur Komposition der<br />

Musik mehrerer Flamenco-<br />

Theaterstücke. 2019 kompo-<br />

Nachdem im Herbst 2019 das<br />

per tutti Orchester beim Universitätsorchester<br />

Besançon<br />

zu Gast sein durfte, werden<br />

sich die Musiker*innen nun<br />

in Freiburg wiedertreffen. Das<br />

gemeinsame Konzert findet<br />

am 26. November, 19 Uhr im<br />

Bürgerhaus Zähringen statt.<br />

Die Gäste aus Besançon bringen<br />

die „Norwegischen Tänze“<br />

von Edward Grieg zur Aufführung.<br />

Bei einer Suite aus „Ice<br />

Age“ werden bekannte Comic-<br />

Gestalten wieder lebendig. Das<br />

per tutti Orchester spielt Aus-<br />

Die Simon & Garfunkel Revival<br />

Band widmet sich den<br />

großen Klassikern des berühmten<br />

Singer-Songwriter-<br />

Duos. Seien es traumhafte,<br />

leidenschaftliche Balladen<br />

wie „Scarborough Fair“ oder<br />

„Bright Eyes“, Klassiker wie<br />

„Mrs. Robinson“, „The Sound<br />

of Silence“ oder „Cecilia“.<br />

Michael Frank (Gesang, Gitarre),<br />

Guido Reuter (Gesang,<br />

Flamenco-Kompositionen<br />

Marino Martìn in Freiburg<br />

nierte er das Stück „Esencia“<br />

für einen Chor von 70 Sängern<br />

und Gitarre. Mariano Martìn<br />

beschreitet eine Gratwanderung<br />

zwischen verschiedenen<br />

musikalischen Kulturen, seine<br />

Kompositionen lehnen jede<br />

Vereinfachung der Genres ab.<br />

Eine Veranstaltung des Gitarrenverein<br />

Freiburg e.V.<br />

Grieg und Ice Age<br />

Ein Partnerstädte-Konzert<br />

züge aus Felix<br />

Mendelssohn<br />

Bartholdys 3.<br />

Sinfonie. Das<br />

Konzert beschließen<br />

beide<br />

Orchester<br />

mit der Ouvertüre<br />

aus dem<br />

Schauspiel<br />

„Egmont“,<br />

ko m p o n ie r t<br />

von Ludwig<br />

van Beethoven.<br />

Pop-Stern<br />

Sofia Portanet im Waldsee<br />

Seit ihrem Debütalbum gilt<br />

Sofia Portanet als schillernder,<br />

neuer Stern am Indie-Pop-<br />

Himmel. „Freier Geist“ war<br />

für viele ein Lichtblick kurz<br />

nach dem ersten Lockdown<br />

2020. Die BBC feierte Sofia<br />

Portanet als „Germany’s next<br />

international pop star“. Der<br />

Spiegel schrieb: „Die Versatzstücke<br />

ihrer Ästhetik sind<br />

die dunkle Poesie und Weichzeichnerwehmut<br />

des<br />

New Wave, die Hypnotik<br />

des Krautrock, der rotweiß-schwarze<br />

Sixties<br />

Chic der White Stripes.<br />

Aber dennoch: Ein so<br />

elegantes Pop-Pastiche<br />

wie Portanet gibt es nicht<br />

alle Tage.“ Am 17. November,<br />

20 Uhr kommt<br />

Sofia Portanet ins Waldsee<br />

in Freiburg.<br />

Musik multimedial<br />

Das Ensemble s c o pe<br />

Am 17./18. November, jew.<br />

19 Uhr kommt das Ensemble<br />

s c o p e mit einem musiktheatralen<br />

Gesamterlebnis<br />

in den Kunstverein Freiburg.<br />

Anliegen des Ensembles ist<br />

es, intermediale, genreübergreifende<br />

thematische Konzepte<br />

zu entwerfen und zu<br />

verwirklichen und sich als<br />

Instrumental- und Vokalensemble<br />

mit Elektronik, Licht<br />

und Video zu einem immersiven,<br />

musiktheatralen Gesamterlebnis<br />

zu verbinden.<br />

Ihr Stück „GL;TCH“, das in<br />

Sounds of Silence<br />

Die Simon & Garfunkel Revival Band<br />

Geige, Flöte und Klavier), Sebastian<br />

Fritzlar (Gitarre, Klavier,<br />

Trommel und Bass), Sven<br />

Lieser (Gitarre) sowie Mirko<br />

Sturm (Percussion, Schlagzeug)<br />

suchen den Spagat zwischen<br />

Cover und spielerischer<br />

Neuinterpretation. Das Konzert<br />

ist am 19. November, 20<br />

Uhr im Bürgerhaus Müllheim<br />

zu hören.<br />

Foto: Fr. Martinez<br />

Das per tutti Orchester in Besançon<br />

© per tutti Orchester<br />

Foto: Phillip Kaminiak<br />

verschiedenen Kreativteams<br />

entwickelt wurde, entspricht<br />

dem. Gespielt werden exklusive<br />

Neukompositionen und<br />

bestehende Werke, versehen<br />

mit einem dramaturgischen,<br />

musiktheatralen Bogen.<br />

Foto: Simon & Garfunkel Revival Band


MUSIK KULTUR JOKER 39<br />

Seit rund zwei Jahrzehnten<br />

ist die Freiburger Band Barrel<br />

of Blues im Dienste des Blues<br />

unterwegs. Gespielt wird alles,<br />

vom klassischen Bluessound<br />

früherer Jahrzehnte über den<br />

Bluesrock der Sechziger und<br />

Siebziger bis hin zu mehr und<br />

mehr Eigenkompositionen.<br />

Am 24. November, 20 Uhr<br />

heißt es nun: „Barrel of 68“.<br />

Cream, Deep Purple, die Rolling<br />

Stones, klassischer Blues<br />

Am 24. November, 20 Uhr<br />

kommt die Gruppe Sistanaglia<br />

ins E-Werk. Die in<br />

Berlin lebenden israelischen<br />

und iranischen Musiker suchen<br />

mit ihrem Projekt den<br />

Dialog. Sie bedienen sich<br />

sowohl folkloristischer und<br />

religiöser Melodien aus<br />

Klezmer, sephardischer und<br />

traditionell persischer Musik<br />

als auch moderner und<br />

klassischer Kompositionen.<br />

Die Schwarzwaldkapelle<br />

Münstertal spielt am 20.<br />

November, 16.30 Uhr in St.<br />

Trudpert im Münstertal sinfonische<br />

Blasmusik quer durch<br />

die Jahrhunderte. Rund um<br />

das Hauptwerk „Et in Terra<br />

Pax“ des zeitgenössischen<br />

belgischen Komponisten Jan<br />

van der Roost gruppieren sich<br />

thematisch passende Kompositionen,<br />

etwa von König<br />

Henry VIII und Edvard Grieg.<br />

Dirigent des etwa 50-köpfigen<br />

Orchesters ist Christian Steinlein.Das<br />

Konzert ist das achte<br />

Im Dienste des Blues<br />

Barrel of Blues auf Schloss Reinach<br />

à la BB King, JJ<br />

Cale, Ten Years<br />

After und neue<br />

Eigenkompositionen<br />

stehen<br />

auf dem Programm,<br />

das im<br />

Zehntkeller im<br />

Hotel Schloss<br />

Reinach in<br />

M u n z i n g e n<br />

stattfindet.<br />

Musik in Zeit und Raum<br />

Die Komposition „five G“<br />

Identitätssuche<br />

Das Ensemble L‘Art du Bois<br />

Sich als Individuum in einer<br />

schnell wandelnden Welt zurechtzufinden,<br />

erleben viele als<br />

eine immer größer werdende<br />

Herausforderung. Das Ensemble<br />

L’Art du Bois widmet sich<br />

dem mit den Ausdrucksformen<br />

Musik und Tanz. Im Zentrum<br />

des Konzerts „Illusion und<br />

Wirklichkeit“ steht französische<br />

Barockmusik, ergänzt<br />

durch Barockliteratur, zeitgenössischen<br />

Tanz und Improvisation.<br />

Töne und Bewegungen<br />

überlagern sich und finden zu<br />

einer neu definierten Einheit.<br />

Aufführung am 12. November,<br />

20 Uhr in der Christuskirche<br />

Freiburg.<br />

Kleszmer, Metal, Flamenco<br />

Sistanaglia im E-Werk<br />

Die unterschiedlichen<br />

Melodien und Motive,<br />

neu arrangiert mit<br />

Einflüssen von Flamenco<br />

und Jazz bis<br />

hin zu progressivem<br />

Metal, verschmelzen<br />

zu einer Musik, die<br />

versucht, etwas ganz<br />

Neues entstehen zu<br />

lassen und eine Brücke<br />

zwischen zwei<br />

Welten baut.<br />

Bläserkonzert<br />

Schwarzwaldkapelle Münstertal<br />

Konzert im<br />

Jahr <strong>2022</strong><br />

im Rahmen<br />

der Konzertreihe<br />

„Konz<br />

e r t e St .<br />

Trudpert“.<br />

K a r t e n :<br />

www.reservix.de.<br />

Foto: Stefanie Salzer-Deckert<br />

In seiner Komposition „five<br />

G“ entwickelt der Gitarrist<br />

und Komponist Peter Kleindienst<br />

ein musikalisches Projekt,<br />

das sich aus verschiedenen<br />

Blick- und Hörwinkeln<br />

mit Beziehungen und Wechselwirkungen<br />

zum Thema<br />

Zeit und Raum auseinandersetzt.<br />

Vierzehn Musiker und<br />

ein Tontechniker agieren in<br />

und mit dem gesamten Konzertsaal,<br />

das Publikum erlebt<br />

die vielschichtigen Klanggespräche<br />

direkt und unmittelbar<br />

im Geschehen. Premiere<br />

von „five G“ ist am <strong>11</strong>./12.<br />

November, jew. 20 Uhr im<br />

Freiburger Paulussaal.<br />

Foto: Daniele Caminiti<br />

Foto: Sistanaglia<br />

Foto: Andrei Sicrea<br />

Deutschrap-Star<br />

Kontra K im November in Freiburg<br />

Mit seiner „Letzte Wölfe“-<br />

Tour hat Kontra K Ende 2019<br />

und Anfang 2020 neue Live-Standards<br />

für das Genre<br />

Deutschrap und weit darüber<br />

hinaus gesetzt. An manchen<br />

Abenden stand der Berliner vor<br />

bis zu 15.000 Menschen auf der<br />

Bühne und spielte eine Show,<br />

deren Produktion ihresgleichen<br />

sucht. Und auch was seine Musik<br />

angeht, spielt Kontra K auf<br />

einem eigenen Level, längst<br />

fernab der Konkurrenz. „Wer<br />

mich kennt, der weiß, dass ich es<br />

liebe, live zu spielen. Für mich<br />

ist das keine Selbstverständlichkeit<br />

und ich bin dankbar für jeden<br />

einzelnen, der das möglich<br />

macht. <strong>2022</strong> wird Vollmond in<br />

den Arenen!“, freut sich Kontra<br />

K auf die Tour <strong>2022</strong>. Am 29.<br />

November, 20 Uhr steht er auf<br />

der Bühne der SICK-Arena. Tickets:<br />

eventim.de<br />

Foto: Niculai Constantinescu<br />

„Crisis of Faith“<br />

Billy Talent kommt in die Sick-Arena<br />

Sechs lange Jahre mussten<br />

die Fans von Kanadas erfolgreichstem<br />

Punk- und Alternative-Rock-Export<br />

auf neues<br />

Material warten. Doch seit<br />

Veröffentlichung des sechsten<br />

Billy Talent-Albums „Crisis<br />

of Faith“ Anfang des Jahres<br />

überschlagen sich die Ereignisse:<br />

Die Platte kletterte u.a.<br />

in Deutschland und Kanada<br />

sofort an die Spitze der Charts;<br />

Billy Talent wird das neue<br />

Album „Crisis of Faith“ am 26.<br />

November, 20 Uhr auch in der<br />

Vedische Mantren klassisch<br />

Ein Konzert mit Wilma Rueda Reges<br />

Am 27. November gibt die<br />

kolumbianische Konzertsängerin<br />

Wilma Rueda Reges um<br />

17 Uhr ein Konzert in der Lukaskirche<br />

in Freiburg-St.Georgen.<br />

Sie singt Vedische Mantren<br />

klassisch. Am Keyboard<br />

wird sie von Stefan Haselhof<br />

begleitet. Wilma Rueda Reges<br />

gewann 1988 in Bogotta am<br />

Konservatorium ein Stipendium<br />

und studierte 3 Jahre an der<br />

Musikhochschule Freiburg. Es<br />

folgte eine Opernausbildung<br />

in Zürich sowie Opernengagements<br />

und Auftritte als Solistin<br />

mit Orchester in 12 Ländern.<br />

Im Dezember <strong>2022</strong> nimmt die<br />

Konzertsängerin ihre 5. CD<br />

mit dem Titel „To your Lotusfeet<br />

– Vedische Mantren im<br />

klassischen Gewand“ auf.<br />

Sick-Arena in Freiburg vorstellen.<br />

Karten: www.vaddiconcerts.de<br />

Billy Talent<br />

Foto: press shot final_credit Dustin Rabin


40 KULTUR JOKER MUSIK<br />

Trio Vivente<br />

Repertoire zwischen Klassik und Moderne<br />

Das Trio Vivente kommt erneut<br />

zum Kulturverein Tiengen<br />

ins Tuniberghaus, am 12.<br />

November, 19 Uhr. Auf modernen<br />

Instrumenten bringen<br />

die Geigerin Anne Katharina<br />

Schreiber und die Cellistin<br />

Kristin von der Goltz – beide<br />

langjährig tätig im Freiburger<br />

Barockorchester sowie bei den<br />

Berliner Barock Solisten – zusammen<br />

mit der Pianistin Jutta<br />

Ernst neue Impulse ins Triorepertoire<br />

von der Klassik bis zur<br />

Moderne. Auf dem Programm<br />

des Abends stehen das Klaviertrio<br />

in B op.99 (D 898) von<br />

Franz Schubert und zusammen<br />

mit der Bratschistin Corina<br />

Golomoz das Klavierquartett<br />

op.25 g-moll von Johannes<br />

Brahms.<br />

Foto: Trio Vivente<br />

Gesten in der Musik<br />

Trinationale Masterclass für Chorleitung<br />

Im Conservatoire Huguette<br />

Dreyfus in Mulhouse findet<br />

vom <strong>11</strong>.–13. November<br />

die trinationale Masterclass<br />

für Chorleitung statt. Unter<br />

der Leitung renommierter<br />

Dirigent*innen aus dem<br />

Dreiländereck liegt der pädagogische<br />

Schwerpunkt auf<br />

einem umfangreichen und<br />

vielfältigen Repertoire, das<br />

frühe Polyphonien wie neuere<br />

Leinwandkonzert<br />

Musik mit und für Stummfilme<br />

Zum ersten Mal widmet die<br />

Holst-Sinfonietta der Filmmusik<br />

ein ganzes Projekt. Arnold<br />

Schönbergs Begleitmusik für<br />

eine Lichtspielszene war ursprünglich<br />

nicht für einen<br />

Film konzipiert. Nun aber hat<br />

die Holst-Sinfonietta die junge<br />

Dresdner Künstlerin Ann-<br />

Marie Najderek mit einem<br />

Film beauftragt, zu dessen<br />

Uraufführung das Orchester<br />

Schönbergs Musik live spielen<br />

wird. Im Ensemblekonzert<br />

kommt David Sawers „Hollywood<br />

Extra“ dazu, Musik zum<br />

Stummfilm „Life & Death of<br />

9413 – A Hollywood Extra“<br />

(1928), ebenso Arthur Honeggers<br />

„L‘Idée“, Filmmusik zum<br />

Trickfilm von B. Bartosch<br />

(1934). Das Leinwandkonzert<br />

Stücke beinhaltet. Diese Werke<br />

werden vom trinationalen Studienchor<br />

Ensemble Chœur3 interpretiert.<br />

Die Teilnehmenden<br />

leiten den Chor, tauschen sich<br />

untereinander aus, beobachten<br />

und widmen sich der körperlichen<br />

Dimension der Musik.<br />

Ein öffentliches Abschlusskonzert<br />

beschließt das Wochenende.<br />

Anmeldung: www.cadencemusique.fr<br />

findet am 8./9. November, jew.<br />

20 Uhr im E-Werk statt.<br />

Foto: Holst-Sinfonietta<br />

Requiem von Maurice Duruflé<br />

Doppelkonzerte der Kirchenchöre Günterstal und Tunsel<br />

Die Kirchenchöre der Liebfrauenkirche<br />

in Freiburg-<br />

Günterstal und der Kirche St.<br />

Michael in Tunsel laden am 5.<br />

November in die Liebfrauenkirche<br />

in Freiburg-Günterstal<br />

und am 6. November in die<br />

Pfarrkirche St. Michael in Bad<br />

Krozingen-Tunsel jeweils um<br />

17 Uhr zu einem Chorkonzert.<br />

Unter der Leitung von Organist<br />

und Dirigent Niklas Jahn werden<br />

das Requiem von Maurice<br />

Duruflé op. 9 in der Orchesterfassung<br />

von 1961 sowie Werke<br />

von Arvo Pärt, Ludwig v. Beethoven<br />

und Gabriel Fauré aufgeführt.<br />

Der Liebfrauenchor<br />

Günterstal und der Katholische<br />

„Das größte Kunstwerk, das<br />

die Welt je gesehen hat“, so<br />

beschrieb Carl Friedrich Zelter<br />

18<strong>11</strong> die Messe in h-Moll. In der<br />

Tat beschäftigte sich der Thomaskantor<br />

über Jahrzehnte hinweg<br />

mit dieser „Missa tota“ und<br />

trotzdem – ein schönes Geheimnis<br />

der Musikgeschichte – liegen<br />

die Beweggründe der Komposition<br />

auch heute noch im Dunklen.<br />

Nach J. S. Bachs Tod trug<br />

Cocktail Stories zum Hören<br />

und Trinken – das ist das Motto<br />

am 19. November, 20 Uhr<br />

im roccafé in Denzlingen! Mit<br />

Swing, Bossa Nova, Balladen<br />

und Titeln der Filmmusik<br />

spielt sich die Band Cocktail<br />

Stories durch den Jazz aus dem<br />

American Songbook. Nostalgie<br />

für das Publikum und viel<br />

Raum zum Tanzen. Die gutgelaunte<br />

Band Cocktail Stories,<br />

das sind Stephan Waldmann<br />

(Piano, Gesang) und Christian<br />

Armin (Bass). Echte Cocktails<br />

gibt es an der Bar dazu. Klassiker<br />

und eigene Kreationen<br />

werden ausgeschenkt.<br />

Im Rahmen der diesjährigen<br />

depot.K-Jahresausstellung<br />

(Vernissage: 25. November,<br />

19 Uhr; Ausstellung bis zum 8.<br />

Januar 2023) findet am Samstag,<br />

26. November, 19 Uhr im<br />

depot.K ein Solokonzert mit<br />

der Mezzosopranistin Hanna<br />

Roos statt. Dabei wird gesungen,<br />

geächzt, getrillert und<br />

gelacht – ein experimentierfreudiges<br />

Stimmabenteuer.<br />

Grundlage dafür ist Luciano<br />

Berios „Sequenza III“. Für<br />

Kirchenchor St. Michael Tunsel<br />

bereiten seit vielen Monaten<br />

die anspruchsvollen Aufführungen<br />

mit einem aus ca. 70<br />

Sängerinnen und Sängern bestehenden<br />

Chor vor. Außerdem<br />

werden ein Bariton-Solist und<br />

eine Sopran-Solistin mitwirken.<br />

Zum Orchester gehören<br />

Streicher, Hörner, Trompeten,<br />

Harfe, Orgel und Schlagwerk.<br />

Am Anfang der Konzerte wird<br />

es jeweils einen geistlichen<br />

Impuls von Pfarrer Werner<br />

Kohler (Seelsorgeeinheit Freiburg-Wiehre-Günterstal)<br />

und<br />

in Tunsel von Dekan Gerhard<br />

Disch (Katholisches Dekanat<br />

Breisach-Neuenburg) geben,<br />

in dem u.A. der Verstorbenen<br />

beider Gemeinden besonders<br />

gedacht werden soll. Ihnen ist<br />

die Aufführung des Requiems<br />

gewidmet.<br />

Niklas Jahn<br />

J. S. Bachs h-Moll Messe<br />

Freiburger Bachchor und Bachorchester<br />

dieses Werk wie kein anderes<br />

den Ruhm des Komponisten<br />

in alle Welt. Die Romantik hat<br />

dieses „größte Kunstwerk aller<br />

Zeiten und Völker“ (Zitat des<br />

Schweizer Musikpädagogen<br />

Hans Georg Nägli) als menschheitsumfassende<br />

Aussage eines<br />

humanen Geistes verstanden.<br />

Der Freiburger Bachchor unter<br />

Leitung von Hannes Reich<br />

greift diese Gedanken auf und<br />

Jazz und Drinks<br />

Cocktail Stories im roccafé<br />

Ächzen, Trillern, Lachen<br />

Die Mezzosopranistin Hanna Roos<br />

Foto: Veranstalter<br />

möchte mit dem Konzert – am<br />

13. November, 19 Uhr, im Konzerthaus<br />

Freiburg – in turbulenten<br />

und ungewissen Zeiten<br />

mit Bachs Opus Ultimum ein<br />

Zeichen für Gemeinschaft und<br />

Menschlichkeit setzen. Neun<br />

Jahre nach seiner letzten Aufführung<br />

stellt sich das Ensemble<br />

erneut den hohen Anforderungen<br />

der Partitur dieses UN-<br />

ESCO-Weltdokumentenerbes.<br />

Foto: Denny Voigt<br />

Foto: Markus Guenther<br />

ihr Programm „Eine Stimme<br />

a cappella“ hat sich Hanna<br />

Roos dazu entschieden, in<br />

diese Komposition neun weitere<br />

Stücke einzugliedern. Daraus<br />

entsteht eine ganz eigene<br />

Geschichte, deren Deutung<br />

jedem selbst überlassen bleibt.


Veranstaltungen KULTUR JOKER 41<br />

Di 1. November<br />

Freiburg<br />

Musik<br />

20 h: „Atem und Feuer“ / 2. Saisonkonzert<br />

des Ensemble Aventure. Elisabeth-<br />

Schneider Stiftung, Wilhelmstr. 17A<br />

Theater & Tanz<br />

15 h: „Kasper und der Pirat der sieben<br />

Meere“ / Freiburger Puppenbühne.<br />

Harmonie Kino, Grünwälderstr. 16-18<br />

16:30 h: „Kasper und der Pirat der sieben<br />

Meere“ / Freiburger Puppenbühne.<br />

Harmonie Kino, Grünwälderstr. 16-18<br />

18 h: „Macbeth“. Theater Freiburg,<br />

Großes Haus, Bertoldstr. 46<br />

19 h: „Draußen vor der Tür“. Theater<br />

Freiburg, Kleines Haus, Bertoldstr. 46<br />

Führungen<br />

14 h: Familienführung – Nach den<br />

Römern, vor der Rittern! Archäologisches<br />

Museum Colombischlössle, Rotteckring<br />

5<br />

Basel<br />

Theater & Tanz<br />

18:30 h: „Giselle“ / Ballett. Theater Basel,<br />

Elisabethenstr. 16<br />

19:30 h: „Die Physiker“. Theater Basel,<br />

Elisabethenstr. 16<br />

Andere Orte<br />

St. Peter<br />

17 h: Kammermusik des Europäischen<br />

Barock. Geistliches Zentrum St. Peter,<br />

Fürstensaal, Klosterhof 2<br />

Mi 2. November<br />

Freiburg<br />

Musik<br />

20 h: Basta / Acappella. Jazzhaus<br />

Freiburg, Schnewlinstr. 1<br />

Theater & Tanz<br />

15 h: „Kasper und der Pirat der sieben<br />

Meere“ / Freiburger Puppenbühne.<br />

Harmonie Kino, Grünwälderstr. 16-18<br />

16:30 h: „Kasper und der Pirat der sieben<br />

Meere“ / Freiburger Puppenbühne.<br />

Harmonie Kino, Grünwälderstr. 16-18<br />

20 h: „Die Laborantin“ von Ella Road.<br />

Wallgraben Theater, Rathausgasse 5A<br />

Partys<br />

20 h: Move to Groove. Waldsee<br />

Gaststätte, Waldseestr. 84<br />

Film<br />

20 h: aka-Filmclub: „Taming the Garden<br />

- Die Zähmung der Bäume“ – Filmreihe:<br />

Neues Kino aus Georgien. GHS der<br />

Biologie, GHS Biologie, Schänzlestr. 1<br />

Vorträge & Gespräche<br />

18 h: „Dynamik und Zustand von<br />

Ökosystemen und deren Biodiversität:<br />

eine globale und regionale Betrachtung“<br />

– Tandemvortrag mit Prof. Dr. Michael<br />

Scherer-Lorenzen und Prof. Em. Dr.<br />

Albert Reif. Universität Freiburg, KG1,<br />

HS1221, Platz der Universität 3<br />

Do 3. November<br />

Freiburg<br />

Kunst<br />

18 h: Aperitivo der Dante im November.<br />

Café au lait, Brombergstr. 33<br />

Literatur<br />

19:30 h: „Wo vielleicht das Leben<br />

wartet“ – Lesung mit Gusel Jachina.<br />

Stadtbibliothek Freiburg, Hauptstelle<br />

Münsterplatz, Münsterplatz 17<br />

Musik<br />

20 h: Indierock-Duo Milliarden . Waldsee<br />

Gaststätte, Waldseestr. 84<br />

20 h: Tim Hüllstrung – Freiburger Blues<br />

Association e.V. Gasthaus Schiff,<br />

Gewölbekeller Schiff, Schwarzwaldstr. 82<br />

Theater & Tanz<br />

19:30 h: Premiere: „Die Schwergewichte“<br />

- Company J.U.S.T. . E-Werk Freiburg,<br />

Eschholzstraße 77<br />

20 h: „Cultural Drag“ - TachoTinta /<br />

Tanzperformance. E-Werk Freiburg,<br />

Eschholzstraße 77<br />

20 h: „Die Laborantin“ von Ella Road.<br />

Wallgraben Theater, Rathausgasse 5A<br />

20:30 h: „Holmes und Ich“. Theater der<br />

Immoralisten, Ferdinand-Weiß-Str. 9-<strong>11</strong><br />

Führungen<br />

14 h: Familienführung – Nach den<br />

Römern, vor der Rittern! Archäologisches<br />

Museum Colombischlössle, Rotteckring<br />

5<br />

Film<br />

20 h: aka-Filmclub: „Der schlimmste<br />

Mensch der Welt“. GHS der Biologie,<br />

GHS Biologie, Schänzlestr. 1<br />

Basel<br />

Theater & Tanz<br />

19:30 h: „König Teiresias“. Theater Basel,<br />

Elisabethenstr. 16<br />

Andere Orte<br />

Kirchzarten<br />

19:30 h: David Höner - Cuisine sans<br />

frontières. Buchladen in der Rainhof<br />

Scheune, Höllentalstr. 96<br />

Fr 4. November<br />

Freiburg<br />

Kunst<br />

19 h: Till Ten: Sandra Hanschitz – IIIII.<br />

Kunstverein Freiburg, Dreisamstr. 21<br />

Literatur<br />

20 h: „Der Bhikku: Vom Suchen und<br />

Finden“ - Musikalische Lesung mit<br />

Clemens Maria Heymkind (Autor),<br />

Alexander Wiechec (Gastleser, Klavier).<br />

Galerie Atelier 4e, Riegeler Str. 4e<br />

Musik<br />

18 h: Orgelmusik im Augustinermuseum.<br />

Augustinermuseum, Augustinerplatz<br />

20 h: „Birds of America“. Theater<br />

Freiburg, TheaterBar, Bertoldstr. 46<br />

20 h: La Serva Padrona. Café Norso,<br />

Cafe Norso, Karlstraße 46<br />

20 h: The Bluesanovas – Freiburg<br />

Blues Festival. Markthalle Freiburg,<br />

Grünwälderstr. 4<br />

Theater & Tanz<br />

15 h: „Kasper und der Pirat der sieben<br />

Meere“ / Freiburger Puppenbühne.<br />

Harmonie Kino, Grünwälderstr. 16-18<br />

16:30 h: „Kasper und der Pirat der sieben<br />

Meere“ / Freiburger Puppenbühne.<br />

Harmonie Kino, Grünwälderstr. 16-18<br />

19 h: „Dracula“ . Theater Freiburg,<br />

Werkraum, Bertoldstr. 46<br />

19 h: „Popcorn“. Theater im Marienbad,<br />

Marienstr. 4<br />

19:30 h: „Der Freischütz“. Theater<br />

Freiburg, Großes Haus, Bertoldstr. 46<br />

19:30 h: Premiere: „Die Schwergewichte“<br />

- Company J.U.S.T. . E-Werk Freiburg,<br />

Eschholzstraße 77<br />

20 h: „Cultural Drag“ - TachoTinta /<br />

Tanzperformance. E-Werk Freiburg,<br />

Eschholzstraße 77<br />

20 h: „Der Schauspieldirektor“ -<br />

musikalische Komödie von W.A. Mozart<br />

/ Die Schönen. Musiktheater im E-Werk,<br />

Ferdinand-Weiß-Str. 6a<br />

20 h: „Die Laborantin“ von Ella Road.<br />

Wallgraben Theater, Rathausgasse 5A<br />

20:30 h: „Holmes und Ich“. Theater der<br />

Immoralisten, Ferdinand-Weiß-Str. 9-<strong>11</strong><br />

Kabarett & Comedy<br />

20 h: Uli Boettcher: „Auszeit“. Vorderhaus,<br />

Habsburgerstraße 9<br />

Führungen<br />

12:30 h: Kurzgeschichte(n) – Vauban und<br />

die Folgen. Museum für Stadtgeschichte,<br />

Münsterplatz 30<br />

Freiburg Blues Festival<br />

4.-<strong>11</strong>. November<br />

www.freiburg-bluesfestival.de<br />

Partys<br />

22 h: I love 80s. Jazzhaus Freiburg,<br />

Schnewlinstr. 1<br />

Film<br />

20 h: aka-Filmclub: „Rocky Horror Picture<br />

Show“ (Zweittermin) – In Kooperation mit<br />

den maniACTs! GHS der Biologie, GHS<br />

Biologie, Schänzlestr. 1<br />

Basel<br />

Kunst<br />

18 h: Friday Beyeler: Brightening Our<br />

Own Lighting Spot. Fondation Beyeler,<br />

Baselstrasse 101<br />

Theater & Tanz<br />

19:30 h: „Der Phönix aus der Währung“.<br />

Theater Basel, Elisabethenstr. 16<br />

19:30 h: „Giselle“ / Ballett. Theater Basel,<br />

Elisabethenstr. 16<br />

20 h: „Wie alles endet“. Theater Basel,<br />

Elisabethenstr. 16<br />

Andere Orte<br />

Endingen<br />

19:30 h: „Sophie & Ich“ - Theaterstück<br />

von Ursula Kohlert / Produktion Deutsche<br />

Kammerschauspiele. Bürgerhaus<br />

Endingen, St. Jakobsgässli 4<br />

Waldkirch<br />

20 h: „Hin und Her“ – Posse nach Ödön<br />

von Horváth. Theater am Kastelberg,<br />

Bergstr. 8<br />

Sa 5. November<br />

Freiburg<br />

Musik<br />

12 h: Orgelmusik im Augustinermuseum.<br />

Augustinermuseum, Augustinerplatz<br />

17 h: Chorkonzerte mit Requiem von<br />

Maurice Duruflé / Doppelkonzerte<br />

der Kirchenchöre Günterstal und<br />

Tunsel. Liebfrauenkirche Günterstal,<br />

Schauinslandstr. 43<br />

20 h: Leadbelly Calls – Freiburg Blues<br />

Festival. Hotel Schloss Reinach, St.<br />

Erentrudis-Str. 12<br />

Theater & Tanz<br />

16 h: „Zirkus Dralladoni zeigt: Die große<br />

Tierschau.” - Kindertheater Günter<br />

Fortmeier. Haus der Jugend, Uhlandstr. 2<br />

19 h: „Dracula“. Theater Freiburg,<br />

Werkraum, Bertoldstr. 46<br />

19 h: tanzwuchs#6 / Tanznetz Freiburg .<br />

Südufer, Haslacher Str. 41<br />

19:30 h: „Professor Bernhardi“. Theater<br />

Freiburg, Großes Haus, Bertoldstr. 46<br />

19:30 h: Premiere: „Die Schwergewichte“<br />

- Company J.U.S.T. . E-Werk Freiburg,<br />

Eschholzstraße 77<br />

20 h: „Amore“ - undBorisundSteffi /<br />

Tanzperformance. E-Werk Freiburg,<br />

Eschholzstraße 77<br />

20 h: „Der Schauspieldirektor“ -<br />

musikalische Komödie von W.A. Mozart<br />

/ Die Schönen. Musiktheater im E-Werk,<br />

Ferdinand-Weiß-Str. 6a<br />

20 h: „Die Laborantin“ von Ella Road.<br />

Wallgraben Theater, Rathausgasse 5A<br />

20 h: „Escape“. Theater Freiburg, Kleines<br />

Haus, Bertoldstr. 46<br />

20 h: „Popcorn“. Theater im Marienbad,<br />

Marienstr. 4<br />

20:30 h: „Holmes und Ich“. Theater der<br />

Immoralisten, Ferdinand-Weiß-Str. 9-<strong>11</strong><br />

Kabarett & Comedy<br />

20 h: Anny Hartmann: „Klima Ballerina“.<br />

Vorderhaus, Habsburgerstraße 9<br />

Führungen<br />

13 h: Führung durch die Münsterbauhütte.<br />

Treffpunkt: Vor dem Münsterladen,<br />

Herrenstr. 30<br />

Partys<br />

22 h: Flausen Freak Night . E-Werk<br />

Freiburg, Eschholzstraße 77<br />

23 h: In the mix. Jazzhaus Freiburg,<br />

Schnewlinstr. 1<br />

Vorträge & Gespräche<br />

14 h: Explainerstation – Koloniale<br />

Ausbeutung der Natur.<br />

Augustinermuseum, Augustinerplatz<br />

Der aka-Filmclub feiert<br />

Der akademische Filmclub<br />

Freiburg feiert sein 65. Jubiläum<br />

vom 17. bis 22. November.<br />

Zur Eröffnung am 17. November,<br />

20 Uhr im Großen Hörsaal<br />

der Biologie wird dazu<br />

Fritz Langs Stummfilmklassiker<br />

„Frau im Mond“ (1929)<br />

gezeigt – live vertont von<br />

Günter Buchwald! Am 18.<br />

November, ab 20 Uhr lädt der<br />

aka zum Jubiläumsempfang<br />

ins Strandcafé. Für alle Interessierten<br />

gibt es schon um 19<br />

Uhr die Möglichkeit, das Büro<br />

des aka in der Belfortstr. 37 zu<br />

besichtigen. Am Wochenende<br />

gewährt der Filmclub im Rahmen<br />

einer Videoinstallation<br />

einen Einblick in sein Filmarchiv.<br />

Die Ausstellung ist am<br />

Durch die Wechseljahre<br />

Am 29. November, 19.30 Uhr<br />

präsentiert Heide Fischer im<br />

Weinschlösschen (Wilhelmstr.<br />

17a) ihr Buch „Mein Kompass<br />

durch die Wechseljahre“. Fischers<br />

Ansatz stellt naturheilkundliche<br />

Heilmethoden vor,<br />

denn oft birgt die Hormontherapie<br />

mehr Risiken, als oft angenommen<br />

wird. Ihr Buch will<br />

„Skin Diving“<br />

Freiburg<br />

19. und 20. November, jew. von<br />

16-19 Uhr in der Wenzingerstr.<br />

58 (Hinterhof) zu sehen. Den<br />

Abschluss der Woche macht<br />

am 22. November, 20 Uhr eine<br />

Vorführung von Ingmar Bergmans<br />

„Wilde Erdbeeren“ von<br />

1957, dem Gründungsjahr des<br />

aka-Filmclub (Großer Hörsaal<br />

der Biologie).<br />

© aka-Filmclub<br />

Freiburg<br />

nicht nur von den langjährigen<br />

Erfahrungen mit Pflanzenhormonen<br />

und anderen Naturheilmitteln<br />

erzählen, sondern auch<br />

ein anderes Verständnis für<br />

den weiblichen Körper vermitteln.<br />

Heide Fischer ist Freiburger<br />

Ärztin, Autorin, Dozentin<br />

und Mitbegründerin der Frauengesundheitsbewegung.<br />

Freiburg<br />

Die neue Tanzproduktion<br />

„Skin Diving –Tanz mit KI“<br />

von Emi Miyoshi & SHIBUI<br />

Kollektiv verknüpft das Forschungsprojekt<br />

„Artificial<br />

Intimcacy“ von Daniel Bisig<br />

(Videoprogrammierung),<br />

Ephraim Wegner (Soundprogrammierung,<br />

Klangregie)<br />

und Emi Miyoshi (Choreografie)<br />

mit der Tanzproduktion<br />

„Skin“ von Emi Miyoshi<br />

und SHIBUI Kollektiv, die im<br />

März Premiere feierte. „Skin<br />

Diving“ ist eine raumgreifende<br />

Inszenierung, die Elemente<br />

beider Arbeiten zu einer immersiven<br />

Gesamterfahrung<br />

verbindet. Premiere: <strong>11</strong>. November,<br />

20 Uhr im E-Werk.<br />

Weitere Aufführung: 12. November,<br />

20 Uhr.<br />

Fotos aus dem Dreisamtal Kirchzarten<br />

Regelmäßig organisiert der<br />

Fotoclub Dreisamtal e.V. die<br />

KirchzARTener FOTOtage.<br />

Ziel ist, einer breiten Öffentlichkeit<br />

die Faszination<br />

und Facetten der Fotografie<br />

näher zu bringen. Über 50<br />

Fotograf*innen aus Deutschland<br />

und dem benachbarten<br />

Drei Männer und der Tod<br />

Drei Männer, Dietrich, Lothar<br />

und Oliver, freuen sich auf<br />

Frühstück und Tee. Da erreicht<br />

sie plötzlich ein Brief ohne Absender,<br />

aber mit der Nachricht:<br />

„Euer Leben ist alle.“ Plötzlich<br />

ist der alltägliche Tag gegessen<br />

– aber die Männer lassen sich<br />

nicht unterkriegen. Sie wollen<br />

nicht sterben und schreiben<br />

zurück. Unter der Regie von<br />

Bernd Bosse kommt das eigensinnige<br />

Stück von Suzanne<br />

van Lohuizen nach langer<br />

Foto: Marc Doradzillo<br />

Ausland nutzen die Gelegenheit<br />

und präsentieren sich und<br />

ihre Fotografien am 26./27 November,<br />

jew. 10–18 Uhr in den<br />

Black Forest Studios in Kirchzarten.<br />

Am 27. November, 16<br />

Uhr findet die Siegerehrung<br />

der Jurierung und der Publikumswertung<br />

statt.<br />

Freiburg<br />

Spielpause wieder auf die Bühne<br />

des SpielRaumTheaters in<br />

der Brombergstr. 17c. Vorführungen:<br />

18. November, 20.30<br />

Uhr, 19. November, 19 Uhr und<br />

20. November, 17 Uhr.<br />

Foto: SpielRaumTheater Freiburg


42 KULTUR JOKER Veranstaltungen<br />

Bunte Kunstparty<br />

Am 19. November, 21 Uhr<br />

lädt das Tanznetz Freiburg zu<br />

einem hybriden performativen<br />

Clubformat ins E-Werk. Denn<br />

das Feiern als kulturelle Praxis<br />

ist aufgrund pandemiebedingter<br />

Einschränkungen in den letzten<br />

Jahren immer weniger kultiviert<br />

worden. „Club Unique“<br />

ist eine Ode an den Moment, an<br />

der Gäste und Gastgeber*innen<br />

gleichermaßen beteiligt sind.<br />

DJ-Acts, Live-Performances,<br />

Improvisationen und kleine<br />

Sprache – egal wie<br />

Freiburg<br />

Happenings schichten nach und<br />

nach einen Kunstraum voller<br />

Energie und Möglichkeiten.<br />

Eins ist sicher, die Party wird<br />

so bunt wie ihre Gäste.<br />

„findet Jetzt statt“ von I-Fen<br />

Lin (DANCE DATES <strong>2022</strong>)<br />

Foto: Jennifer Rohrbacher<br />

Freiburg<br />

Träumende im Dialog, ein<br />

singender Drahtesel, eine Erinnerung<br />

ans Menschsein durch<br />

Maschinenlaute und viele andere<br />

Begegnungen mit Varietäten<br />

der Sprache klingen an<br />

in der Lesung „Niemand heißt<br />

Lebsack“ am 13. November,<br />

17 Uhr im K.I.S.S. (Lehener<br />

Str. 47). Alexander Grimm<br />

flüstert, spricht, schreit seine<br />

Texte oder kratzt sie auf Papier<br />

und lässt dabei Wörter<br />

und Laute ihre eigenwilligen<br />

Geschichten erzählen. Eine<br />

Lesung ohne Musik, dafür mit<br />

Alemannischer Tuba.<br />

Gedenklesung und Konzert Müllheim<br />

Am 27. November, 17 Uhr<br />

liest Jadranka Marijan-Berendt<br />

unter dem Titel „Das Leben –<br />

Ein Klang“ aus der Autobiografie<br />

ihres Mannes Joachim,<br />

umrahmt von der Musik, die er<br />

liebte. Es spielt die Band More<br />

Than Four mit Mike Schweizer<br />

(Saxofon), Albrecht Haaf (Klavier),<br />

Florian Döling (Bass),<br />

Rolf Kilchling (drums) – erweitert<br />

durch Jutta Haaf als<br />

Endstation Brücke<br />

Das Ensemble des Freien<br />

Theater Waldkirch e.V. bringt<br />

unter der Regie von Ulrike<br />

Trescher die Komödie „Hin<br />

und Her“ nach Ödön von Horváth<br />

mit übertriebenem Humor<br />

und Satire auf die Bühne.<br />

Ferdinand Havlicek wird<br />

aus dem Staat, in dem er brav<br />

seine Steuern gezahlt hatte,<br />

abgeschoben. Er muss zurück<br />

in sein Geburtsland, das er nie<br />

wirklich kennengelernt hat.<br />

Da er für sein Geburtsland<br />

aber keinen Pass besitzt, also<br />

seine Staatsbürgerschaft nicht<br />

erneuern kann, kann er auch<br />

Varieté ohne Grenzen<br />

Vom 3.–13. November findet<br />

das Varieté am Seepark statt.<br />

Mit dabei: Bubble Guy Burl,<br />

ein Meister der Seifenblasen-<br />

Kunst, Naoto, der Yo-Yo-<br />

Weltmeister, das Duo Have a<br />

Ball, das 13 Bälle in der Luft<br />

jonglieren kann und die Sportartistinnen<br />

Bellissimo. Gleich<br />

zwei Irynas bezaubern mit<br />

Grazie und Körperpower. Die<br />

eine an den Tüchern, die andere<br />

mit Hula-Hoop-Reifen. Mit<br />

Foto:<br />

Maren Heumesser<br />

Gast an Klavier und Percussion.<br />

Joachim-Ernst Berendt<br />

war ein deutscher Musikjournalist<br />

und Musikproduzent in<br />

der Gattung Jazz. Mit seinem<br />

Standardwerk „Das Jazzbuch“,<br />

prägte er seit den 50ern Generationen<br />

von Hörer*innen und<br />

Musiker*innen vor allem im<br />

deutschsprachigen Raum. Die<br />

Lesung findet in der Müllheimer<br />

Martinskirche statt.<br />

Waldkirch<br />

dorthin nicht mehr zurück.<br />

Die Brücke zwischen den Staaten,<br />

eigentlich ein Symbol der<br />

Verbindung, wird für ihn zum<br />

„Gefängnis“. Aufführungen<br />

im Theater am Kastelberg:<br />

4./5./12. November, jew. 20<br />

Uhr, 13. November, 18 Uhr.<br />

Foto:<br />

Ulrike<br />

Trescher<br />

Freiburg<br />

dabei ist auch ein Traumtänzer:<br />

Hans-Hermann Thielke,<br />

surrealer Gedankenakrobat.<br />

Aufführung im Bürgerhaus<br />

am Seepark, werktags 16 und<br />

20 U h r,<br />

sonntags<br />

15 und 19<br />

Uhr, spielfrei<br />

am 7.<br />

November.<br />

Foto: mackevent<br />

Basel<br />

Theater & Tanz<br />

19:30 h: „Lady in the Dark“ / Oper.<br />

Theater Basel, Elisabethenstr. 16<br />

19:30 h: „Onkel Wanja“. Theater Basel,<br />

Elisabethenstr. 16<br />

Andere Orte<br />

Breisach - Oberrimsingen<br />

<strong>11</strong> h: Martinimarkt - Markt der Schönen<br />

und Feinen Dinge. Schloss Rimsingen,<br />

Bundesstraße 44<br />

Riegel am Kaiserstuhl<br />

20 h: Die Vokalisatoren – A capella<br />

Chorkonzert. Theater Kumedi,<br />

Römerstraße 2<br />

Vörstetten<br />

16 h: Familiennachmitag „Feuer und<br />

Licht“. Alamannen-Museum Vörstetten,<br />

Denzlinger Str. 24a<br />

Vogelgrun, Frankreich<br />

09 h: Das Schatten- und Puppentheater<br />

- Club der Kunstexpedition – Célia<br />

Constantiso. Art‘Rhéna, Île du Rhin<br />

Waldkirch<br />

20 h: „Hin und Her“ – Posse nach Ödön<br />

von Horváth. Theater am Kastelberg,<br />

Bergstr. 8<br />

So 6. November<br />

Freiburg<br />

Literatur<br />

19 h: Die Geheimsprache des Blues<br />

Robert Cremer & Chris Rannenberg –<br />

Freiburg Blues Festival. Museum für<br />

Neue Kunst, Marienstr. 10A<br />

20 h: Markus Kavka liest Depeche Mode.<br />

Waldsee Gaststätte, Waldseestr. 84<br />

Musik<br />

18 h: Mariano Martìn / Flamenco-Gitarrist.<br />

Friedenskirche Freiburg, Hirzbergstr. 1<br />

20 h: Malia / Jazz. Jazzhaus Freiburg,<br />

Schnewlinstr. 1<br />

Theater & Tanz<br />

<strong>11</strong> h: „Kasper und das kleine<br />

Schlossgespenst“ / Freiburger<br />

Puppenbühne. Vorderhaus,<br />

Habsburgerstraße 9<br />

16 h: Premiere: „Die Schneekönigin“.<br />

Theater Freiburg, Großes Haus,<br />

Bertoldstr. 46<br />

19 h: „Escape“. Theater Freiburg, Kleines<br />

Haus, Bertoldstr. 46<br />

19 h: „Lola Blau“ / Gastspiel. Wallgraben<br />

Theater, Rathausgasse 5A<br />

19 h: tanzwuchs#6 / Tanznetz Freiburg .<br />

Südufer, Haslacher Str. 41<br />

20 h: „Amore“ - undBorisundSteffi /<br />

Tanzperformance. E-Werk Freiburg,<br />

Eschholzstraße 77<br />

Kabarett & Comedy<br />

19 h: Jakob Schwerdtfeger: „Ein<br />

Bild für die Götter“. Vorderhaus,<br />

Habsburgerstraße 9<br />

Führungen<br />

10:30 h: Inklusive Führung mit<br />

Gebärdensprache – Freiburg und<br />

Kolonialismus. Augustinermuseum,<br />

Augustinerplatz<br />

14 h: Familiennachmittag – Dort<br />

oben leuchten die Sterne....<br />

Augustinermuseum, Augustinerplatz<br />

14 h: Familiennachmittag –<br />

Rappenpfennig und Schatzkiste. Museum<br />

für Stadtgeschichte, Münsterplatz 30<br />

Basel<br />

Theater & Tanz<br />

18:30 h: „Die Physiker“. Theater Basel,<br />

Elisabethenstr. 16<br />

18:30 h: „Salome“ / Oper. Theater Basel,<br />

Elisabethenstr. 16<br />

Andere Orte<br />

Bad Krozingen<br />

17 h: Chorkonzerte mit Requiem von<br />

Maurice Duruflé / Doppelkonzerte der<br />

Kirchenchöre Günterstal und Tunsel.<br />

Pfarrkirche St. Michael, St.-Michael-<br />

Straße 13<br />

Breisach - Oberrimsingen<br />

<strong>11</strong> h: Martinimarkt - Markt der Schönen<br />

und Feinen Dinge. Schloss Rimsingen,<br />

Bundesstraße 44<br />

Riegel am Kaiserstuhl<br />

18 h: „Das Bazilikonmädchen“ –<br />

eine orientalische Liebesgeschichte<br />

– Erzähltheater. Theater Kumedi,<br />

Römerstraße 2<br />

Mo 7. November<br />

Freiburg<br />

Musik<br />

19:30 h: The Bluesbones (B) - Johnny<br />

Rawls (USA) – Freiburg Blues Festival.<br />

Wodan Halle, Leo-Wohleb-Str. 4<br />

Theater & Tanz<br />

10 h: „Hey, hey, hey, Taxi!“. Theater im<br />

Marienbad, Marienstr. 4<br />

Basel<br />

19:30 h: „Das Narrenschiff“. Theater<br />

Basel, Elisabethenstr. 16<br />

19:30 h: „Lady in the Dark“ / Oper.<br />

Theater Basel, Elisabethenstr. 16<br />

Di 8. November<br />

Freiburg<br />

Allgemein<br />

10 h: SprachCafé Deutsch für Frauen.<br />

Stadtbibliothek Freiburg, Hauptstelle<br />

Münsterplatz, Münsterplatz 17<br />

Literatur<br />

19:30 h: „Die rechtschaffenden Mörder“<br />

/ Lesung. Theater Freiburg, Winterer-<br />

Foyer, Bertoldstr. 46<br />

20 h: Slam 46. Theater Freiburg,<br />

TheaterBar, Bertoldstr. 46<br />

Musik<br />

19:30 h: Chris Cain (USA) - Anthony<br />

Geraci & The Boston Blues All-Stars<br />

feat. Billy Price – Freiburg Blues Festival.<br />

Wodan Halle, Leo-Wohleb-Str. 4<br />

20 h: „Hollywood Extra“ - Holst Sinfonietta<br />

/ Filmmusik von Arnold Schönberg,<br />

David Sawer und Arthur Honegger<br />

live zur Leinwand. E-Werk Freiburg,<br />

Eschholzstraße 77<br />

20 h: Blackout Problems. Waldsee<br />

Gaststätte, Waldseestr. 84<br />

Theater & Tanz<br />

20 h: „Die Laborantin“ von Ella Road.<br />

Wallgraben Theater, Rathausgasse 5A<br />

Film<br />

20 h: aka-Filmclub: „Uhrwerk Orange - A<br />

Clockwork Orange“. GHS der Biologie,<br />

GHS Biologie, Schänzlestr. 1<br />

Vorträge & Gespräche<br />

19 h: „Alle Menschen sind vor dem<br />

Gesetz gleich - Kann die Strafjustiz<br />

dieses Versprechen einlösen?“ / Vortrag<br />

und Diskussion In Zusammenarbeit mit<br />

der Katholischen Arbeitsgemeinschaft<br />

Straffälligenhilfe und dem Deutschen<br />

Caritasverband. Katholische Akademie,<br />

Wintererstr. 1<br />

19 h: „Zeuge und Erfüllungsgehilfe der<br />

kolonialen Expansion“ - Caroline Bräuer,<br />

Ethnologin. Museum Natur und Mensch,<br />

Gerberau 32<br />

19:30 h: „Geist statt Geiz – Wandel<br />

durch Gemeinwohlökonomie“ Christian<br />

Felber im Gespräch mit Gabriele Hartlieb.<br />

Pauluskirche Freiburg, Dreisamstr. 3<br />

Basel<br />

Theater & Tanz<br />

19:30 h: „Giselle“ / Ballett. Theater Basel,<br />

Elisabethenstr. 16<br />

Andere Orte<br />

fällt aus<br />

Vogelgrun, Frankreich<br />

20 h: „Rêver Molière“ – Comédie<br />

deColmar- par les villages. Art‘Rhéna,<br />

Île du Rhin<br />

Mi 9. November<br />

Freiburg<br />

Musik<br />

19 h: Jugendkulturabend – Freiburger<br />

Blues Association e.V. Gasthaus Schiff,<br />

Gewölbekeller Schiff, Schwarzwaldstr. 82<br />

20 h: „Hollywood Extra“ - Holst Sinfonietta<br />

/ Filmmusik von Arnold Schönberg,<br />

David Sawer und Arthur Honegger<br />

live zur Leinwand. E-Werk Freiburg,<br />

Eschholzstraße 77<br />

Theater & Tanz<br />

10 h: „Hey, hey, hey, Taxi!“. Theater im<br />

Marienbad, Marienstr. 4<br />

19 h: „Popcorn“. Theater im Marienbad,<br />

Marienstr. 4<br />

20 h: „Die Laborantin“ von Ella Road.<br />

Wallgraben Theater, Rathausgasse 5A<br />

20:30 h: „Kuss und Umarmung,<br />

Deine Hildegard von Bingen“ - Eine<br />

Annäherung in Wort, Musik und Bild von<br />

und mit Cordula Sauter. E-Werk Freiburg,<br />

Eschholzstraße 77<br />

Kabarett & Comedy<br />

20 h: Christian Springer: „Nicht egal“.<br />

Vorderhaus, Habsburgerstraße 9<br />

Partys<br />

20 h: Move to Groove. Waldsee<br />

Gaststätte, Waldseestr. 84<br />

Film<br />

20 h: aka-Filmclub: „Beginning“ –<br />

Filmreihe: Neues Kino aus Georgien.<br />

GHS der Biologie, GHS Biologie,<br />

Schänzlestr. 1<br />

Vorträge & Gespräche<br />

18 h: „Kreislaufwirtschaft: Stoffkreisläufe<br />

und kulturelle Herausforderungen“ –<br />

Tandemvortrag mit Prof. Dr. Stefan<br />

Pauliuk und Dr.in Sarah May. Universität<br />

Freiburg, KG1, HS1221, Platz der<br />

Universität 3<br />

19 h: TheaterTreff. Theater Freiburg,<br />

Winterer-Foyer, Bertoldstr. 46<br />

Basel<br />

Theater & Tanz<br />

19:30 h: „Lady in the Dark“ / Oper.<br />

Theater Basel, Elisabethenstr. 16<br />

Andere Orte<br />

Kandern<br />

20 h: Shanna Waterstown – Freiburg<br />

Blues Festival. ChaBah, Bahnhofstr. 13<br />

Do 10. November<br />

Freiburg<br />

Musik<br />

19:30 h: Harlem Lake (NL) - Jessie<br />

Lee & The Alchemists – Freiburg Blues<br />

Festival. Wodan Halle, Leo-Wohleb-Str. 4<br />

Theater & Tanz<br />

10 h: „Popcorn“. Theater im Marienbad,<br />

Marienstr. 4<br />

19:30 h: „Macbeth“. Theater Freiburg,<br />

Großes Haus, Bertoldstr. 46<br />

20 h: Premiere: „Medea“. Theater<br />

Freiburg, Kleines Haus, Bertoldstr. 46<br />

20:30 h: „Holmes und Ich“. Theater der<br />

Immoralisten, Ferdinand-Weiß-Str. 9-<strong>11</strong><br />

20:30 h: „Kuss und Umarmung,<br />

Deine Hildegard von Bingen“ - Eine<br />

Annäherung in Wort, Musik und Bild von<br />

und mit Cordula Sauter. E-Werk Freiburg,<br />

Eschholzstraße 77<br />

Kabarett & Comedy<br />

20 h: Comedy Night. Jazzhaus Freiburg,<br />

Schnewlinstr. 1<br />

Film<br />

20 h: aka-Filmclub: „Der Tod von Ludwig<br />

XIV.“ – Filmreihe: Ableben – Nachleben.<br />

GHS der Biologie, GHS Biologie,<br />

Schänzlestr. 1<br />

Historix Tours Freiburg<br />

Historische Stadtführungen<br />

365 Tage im Jahr, bei jedem Wetter<br />

www.historix–tours.de


Veranstaltungen KULTUR JOKER 43<br />

Vorträge & Gespräche<br />

18 h: Jour Fixe mit Lidong Zhao. Museum<br />

für Neue Kunst, Marienstr. 10A<br />

19:30 h: „Und wenn der Himmel<br />

schweigt? Wozu Franz von Assisi<br />

ermutigt“. Katholische Akademie,<br />

Wintererstr. 1<br />

Basel<br />

Theater & Tanz<br />

19:30 h: „Das Narrenschiff“. Theater<br />

Basel, Elisabethenstr. 16<br />

19:30 h: „Heidi“ / Ballett. Theater Basel,<br />

Elisabethenstr. 16<br />

Andere Orte<br />

Kirchzarten<br />

19:30 h: Mitsingkonzert mit Coco und<br />

Lorenz, „The Brothers“. Buchladen in der<br />

Rainhof Scheune, Höllentalstr. 96<br />

Fr <strong>11</strong>. November<br />

Freiburg<br />

Musik<br />

20 h: Komposition five G / 14 Musiker<br />

und ein Tontechniker agieren in und mit<br />

dem gesamten Konzertsaal. Paulussaal,<br />

Dreisamstr. 3<br />

Theater & Tanz<br />

10 h: „Hey, hey, hey, Taxi!“. Theater im<br />

Marienbad, Marienstr. 4<br />

19:30 h: „Professor Bernhardi“. Theater<br />

Freiburg, Großes Haus, Bertoldstr. 46<br />

20 h: „Die Laborantin“ von Ella Road.<br />

Wallgraben Theater, Rathausgasse 5A<br />

20 h: „Mystik“ - Tanztheaterprojekt für<br />

Kinder und Jugendliche. Studio Pro Arte,<br />

Am Rohrgraben 4a<br />

20 h: „Skin Diving“ - Emi Miyoshi &<br />

SHIBUI Kollektiv. Studio Pro Arte, Am<br />

Rohrgraben 4a<br />

20:30 h: „Holmes und Ich“. Theater der<br />

Immoralisten, Ferdinand-Weiß-Str. 9-<strong>11</strong><br />

Kabarett & Comedy<br />

20 h: Tina Teubner: „Ohne dich war<br />

es immer so schön“ / Musikkabarett.<br />

Vorderhaus, Habsburgerstraße 9<br />

Führungen<br />

12:30 h: Kurzgeschichte(n) – Handwerk<br />

und Handel. Museum für Stadtgeschichte,<br />

Münsterplatz 30<br />

17 h: Themenführung – Faszination<br />

Italien. Augustinermuseum,<br />

Augustinerplatz<br />

Vorträge & Gespräche<br />

19 h: „Was ist Mystik? Warum könnte<br />

sie heute relevant sein?“ - Vortrag<br />

von Professorin Christine Büchner.<br />

Katholische Akademie, Wintererstr. 1<br />

Messen & Märkte<br />

14 h: Plaza Culinaria. Messe Freiburg,<br />

Hermann-Mitsch-Str. 3<br />

Basel<br />

Kunst<br />

18 h: Friday Beyeler: The Poetry Hour.<br />

Fondation Beyeler, Baselstrasse 101<br />

Theater & Tanz<br />

19:30 h: „Lady in the Dark“ / Oper.<br />

Theater Basel, Elisabethenstr. 16<br />

19:30 h: „Onkel Wanja“. Theater Basel,<br />

Elisabethenstr. 16<br />

Andere Orte<br />

Breisach am Rhein<br />

20 h: Tipitina – Freiburg Blues Festival.<br />

Birkenmeier Forum, Industriestrasse 1<br />

Kirchzarten<br />

19:30 h: Tischgespräche mit Wolfgang<br />

Abel | Gäste: Jutta Rothe und Wolfgang<br />

Wochner. Buchladen in der Rainhof<br />

Scheune, Höllentalstr. 96<br />

Lahr<br />

20 h: Robert Griess: „Apocalypso, Baby!“.<br />

Schlachthof Lahr, Dreyspringstr. 16<br />

Lörrach<br />

17:30 h: Eröffnung der<br />

Überblicksausstellung „Der Rhein“.<br />

Dreiländermuseum, Basler Str. 143<br />

Riegel am Kaiserstuhl<br />

20 h: „Mein Lieblingsstatus wäre Witwer,<br />

aber dazu müsste ich erst heiraten“ –<br />

Martin Hermann, Songkabarett. Theater<br />

Kumedi, Römerstraße 2<br />

Staufen<br />

20 h: Benefizkonzert für Paraguay mit<br />

Musiker Mario Casartelli. Bürgerhaus<br />

Wettelbrunn, Weinstr. <strong>11</strong><br />

Sa 12. November<br />

Freiburg<br />

Musik<br />

12 h: Orgelmusik im Augustinermuseum.<br />

Augustinermuseum, Augustinerplatz<br />

19 h: „Illusion und Wirklichkeit“ - L‘Art du<br />

Bois. Christuskirche Freiburg, Maienstr. 2<br />

19:30 h: „Jahr100Konzert“ – Freiburger<br />

Blasorchester e.V.. Konzerthaus<br />

Freiburg, Konrad-Adenauer-Platz 1<br />

20 h: Doctor Krapula / Latin. Jazzhaus<br />

Freiburg, Schnewlinstr. 1<br />

20 h: Komposition five G / 14 Musiker<br />

und ein Tontechniker agieren in und mit<br />

dem gesamten Konzertsaal. Paulussaal,<br />

Dreisamstr. 3<br />

21 h: Paustowski-Zyklus 3. Abend. Haus<br />

für Kunst, Handwerk und Dienstleistung<br />

(DIVA), Diva la Musica, Lise-Meitner-<br />

Str. 12<br />

Theater & Tanz<br />

16 h: „Die abenteuerliche Reise” -<br />

Kindertheater Günter Fortmeier. Haus<br />

der Jugend, Uhlandstr. 2<br />

16 h: „Die Nacht, als Lu vom Himmel<br />

fiel“. Theater Freiburg, Kammerbühne,<br />

Bertoldstr. 46<br />

19 h: „Hey, hey, hey, Taxi!“. Theater im<br />

Marienbad, Marienstr. 4<br />

19:30 h: „Der Freischütz“. Theater<br />

Freiburg, Großes Haus, Bertoldstr. 46<br />

20 h: „Die Laborantin“ von Ella Road.<br />

Wallgraben Theater, Rathausgasse 5A<br />

20 h: „Medea“. Theater Freiburg, Kleines<br />

Haus, Bertoldstr. 46<br />

20 h: „Skin Diving“ - Emi Miyoshi &<br />

SHIBUI Kollektiv. Studio Pro Arte, Am<br />

Rohrgraben 4a<br />

20:30 h: „Holmes und Ich“. Theater der<br />

Immoralisten, Ferdinand-Weiß-Str. 9-<strong>11</strong><br />

Kabarett & Comedy<br />

20 h: Jeane Philippe Kindler:<br />

„Deutschland umtopfen“. Vorderhaus,<br />

Habsburgerstraße 9<br />

Führungen<br />

13 h: Führung durch die Münsterbauhütte.<br />

Treffpunkt: Vor dem Münsterladen,<br />

Herrenstr. 30<br />

15 h: Kinder führen Kinder –<br />

Geheimnisgräberei? Archäologisches<br />

Museum Colombischlössle, Rotteckring<br />

5<br />

Partys<br />

22:30 h: „Cute Cactus Party“ / Queer<br />

& Friends Party. Theater Freiburg,<br />

TheaterBar, Bertoldstr. 46<br />

23 h: Connected. Jazzhaus Freiburg,<br />

Schnewlinstr. 1<br />

Vorträge & Gespräche<br />

14 h: Explainerstation – Koloniale<br />

Ausbeutung der Natur.<br />

Augustinermuseum, Augustinerplatz<br />

Messen & Märkte<br />

10 h: Plaza Culinaria. Messe Freiburg,<br />

Hermann-Mitsch-Str. 3<br />

Basel<br />

Theater & Tanz<br />

19:30 h: „Das Narrenschiff“. Theater<br />

Basel, Elisabethenstr. 16<br />

19:30 h: „Salome“ / Oper. Theater Basel,<br />

Elisabethenstr. 16<br />

Andere Orte<br />

Riegel am Kaiserstuhl<br />

Küche, Literatur und Liebe<br />

Lesungen und mehr im Buchladen der Rainhofscheune<br />

Genuss, Kunst, Kulinarisches.<br />

Im Novemberprogramm<br />

des Buchladens in der<br />

Rainhof Scheune in Kirchzarten<br />

kommt alles zusammen.<br />

Alle Abendveranstaltungen<br />

finden um 19.30 Uhr statt.<br />

Den Auftakt macht Profi-<br />

Koch David Höner mit seiner<br />

„Cuisine sans frontières“ am<br />

3. November. Mit seinen „Projekten<br />

der Esskultur“ bringt<br />

er verfeindete Volksgruppen<br />

zusammen, indem er die Beteiligten<br />

zum Essen einlädt.<br />

In seinem Buch „Völker hört<br />

die Signale“ geht es ihm um<br />

die Bedeutung von gutem<br />

Essen und Trinken – und um<br />

Macht. Das Tischgespräch (Ersatztermin<br />

für Oktober) findet<br />

am <strong>11</strong>. November statt. Eine<br />

Diskussion über die Symbiose<br />

von Landschaft, Produkt<br />

und Mensch. Am 18. November<br />

gibt es im Kino in der<br />

Scheune, die preisgekrönte<br />

Verfilmung des Romans „Das<br />

Ereignis“, der Literaturnobelpreisträgerin<br />

Annie Ernaux.<br />

Erzählt wird das schwere<br />

Schicksal einer Studentin, die<br />

Kochen mit Moritz und Martina<br />

Jede Menge Ispiration<br />

Die Mundologia-Reihe im November<br />

Es gibt viele Gründe, warum<br />

uns Reisen glücklich macht:<br />

Wir lassen die Zwänge des<br />

Alltags hinter uns, lernen die<br />

Schönheiten anderer Regionen<br />

der Welt kennen und machen<br />

außergewöhnliche Erfahrungen.<br />

Für alle Reisehungrigen bietet<br />

das neue Programm der<br />

MUNDOLOGIA jede Menge<br />

Inspiration. Am 3. November<br />

<strong>2022</strong> startet die Vortragssaison<br />

im Konzerthaus Freiburg mit<br />

einem Mann, der wie kaum ein<br />

anderer die Grenzen des Machbaren<br />

ausgelotet hat: Reinhold<br />

Messner. In „Über Leben“<br />

blickt er auf sieben Jahrzehnte<br />

zurück und skizziert seine Entwicklung<br />

vom Südtiroler Bergbub<br />

zum größten Bergsteiger<br />

und Abenteurer unserer Zeit.<br />

In seiner Live-Show „Nanga<br />

Parbat-Schicksalsberg“, zu<br />

sehen am 4. November, setzt<br />

er sich noch einmal mit einem<br />

Berg auseinander, an dem<br />

er seinen größten Erfolg feierte,<br />

der aber auch für seinen<br />

schlimmsten Schicksalsschlag<br />

steht. In der MUNDOLOGIA-<br />

Reihe im November schließen<br />

sich weitere Berg-und Naturreportagen<br />

an, darunter „Südtirol<br />

und Dolomiten“ von Walter<br />

Steinberg am 6. November im<br />

Bürgerhaus Denzlingen und<br />

„Himalaya -Gipfel, Götter,<br />

Glücksmomente“ von Pascal<br />

Violo zu sehen am 21. November<br />

im Bürgerhaus Seepark.<br />

Große Publikumsmagneten<br />

sind außerdem die Länderreportagen,<br />

vielleicht weil sie<br />

viel Wissenswertes für die eigene<br />

Urlaubsplanung bieten.<br />

Thomas Sbambato berichtet<br />

am 6. November im Bürgerhaus<br />

Denzlingen aus „Namibia<br />

und Botswana“. Olaf Krüger<br />

und Kerstin Langenberger am<br />

22. November im Bürgerhaus<br />

am Seepark von den „Inseln<br />

des Nordens“. Exzellente Bilder<br />

und Geschichten gibt es<br />

zudem am 27. November aus<br />

„Irland“ im Paulussaal zu sehen.<br />

Berühmt für wilde Wege<br />

und erneut zu Gast ist am 27.<br />

in den 60ern schwanger wird<br />

und abtreiben will. Die dienstältesten<br />

Fernsehköche der Republik,<br />

Martina Meuth und<br />

Bernd Neuner-Duttenhofer,<br />

genannt Moritz, kommen mit<br />

ihrem Buch „Hungrig auf den<br />

Schwarzwald“ am 25. November<br />

in die Buchhandlung. Der<br />

„Geist des Schwarzwalds“,<br />

ein Aktionstag mit regionalen<br />

Destillaten, Edlen Bränden,<br />

Whiskeys und anderem Hochprozentigen,<br />

findet am Folgetag,<br />

den 26. November, <strong>11</strong>–17<br />

Uhr statt.<br />

„Mit der Tinte deiner Augen<br />

…“ heißt ein literarischmusikalischer<br />

Abend am<br />

30. November, bei dem die<br />

Schriftstellerin Daniela Engist<br />

und die Sopranistin Katharina<br />

Persicke Erinnerungen an vergangene<br />

Liebschaften wecken.<br />

Chansons und Lieder von Kurt<br />

Weill bis ZAZ treten in Dialog<br />

mit Texten aus Engists Roman<br />

„Lichte Horizonte“.<br />

Foto: Axel Frank<br />

November Willi Weitzel, der<br />

durch das Heilige Land wanderte.<br />

Direkt im Anschluss ist<br />

Christine Thürmer zu Gast, die<br />

bisher weit über 50.000 Kilometer<br />

zu Fuß zurückgelegt hat.<br />

In ihrer höchst unterhaltsamen<br />

Reportage „Laufen. Essen.<br />

Schlafen.“ erzählt sie von ihren<br />

Erlebnissen als Langstreckenwanderin.<br />

Reisen macht glücklich.<br />

Manchmal aber reicht es<br />

schon, anderen beim Reisen<br />

zuzuschauen, ihren Abenteuern<br />

und Geschichten zu lauschen,<br />

beeindruckende Fotografien<br />

zu sehen und von der<br />

Ferne zu träumen.<br />

Weitere Infos<br />

& Tickets:<br />

www.mundologia.de<br />

Bergsteigerlegende<br />

Reinhold<br />

Messner kommt<br />

mit zwei Vorträgen<br />

nach<br />

Freiburg<br />

Foto: Mundologia


44 KULTUR JOKER Veranstaltungen<br />

Freiburger Puppenbühne<br />

Tanzwuchs<br />

Körperstimmen<br />

In „Die Schwergewichte“ nehmen<br />

die Mitglieder der Company<br />

J.U.S.T. den Kampf mit den Einflüsterungen<br />

der inneren Stimmen<br />

und den Altlasten der eigenen Geschichte<br />

auf und entwerfen einen<br />

Abend, der selbstironisch und mit<br />

spielerisch-kindlichem Witz nach<br />

den Potentialen unserer inneren<br />

Welt fragt. Statt an akuter Selbstverharmlosung<br />

zu leiden, ringen<br />

hier zwei Figuren mit den eigenen<br />

Freiburg<br />

Auch im November wartet<br />

Kasper mit spannenden Abenteuern<br />

im Gepäck auf seine kleinen<br />

Gäste. In den Harmonie-Kinos<br />

zeigt die Freiburger Puppenbühne<br />

„Kasper und der Pirat der<br />

sieben Meere“ (1./2./4.<strong>11</strong>., je 15<br />

u. 16.30 Uhr), „Kasper und das<br />

Schlossgespenst“ (16./23.<strong>11</strong>., je<br />

15 u. 16.30 Uhr) sowie „Kasper<br />

und der Weihnachtsmann“<br />

(30.<strong>11</strong>., 15 u. 16.30 Uhr). Im Vorderhaus<br />

zeigt Kasper dann noch-<br />

mal am 6. November, <strong>11</strong>/12.30<br />

Uhr sein Abenteuer „Kasper und<br />

das Schlossgespenst“.<br />

Tickets: freiburgerpuppenbuehne<br />

.de<br />

Foto:<br />

Freiburger<br />

Puppenbühne<br />

„tanzwuchs#6“ am 5./6. November,<br />

jeweils 19 Uhr ist ein Abend<br />

mit sechs kurzen Stücken aus der<br />

freien professionellen Tanzszene.<br />

Gezeigt werden Arbeiten, die von<br />

Nachwuchschoreograf*innen und<br />

Tänzer*innen kreiert wurden. Die<br />

Künstler*innen werden ermutigt,<br />

mit zeitgenössischen Techniken<br />

zu experimentieren und neue<br />

Ideen auszuprobieren. Die Stücke<br />

sind voneinander unabhängig abgeschlossene<br />

Arbeiten und wer-<br />

Freiburg<br />

den an zwei Abenden öffentlich<br />

aufgeführt. Im Anschluss ist das<br />

Publikum zum informellen Gespräch<br />

mit den Künstler*innen<br />

an der Bar eingeladen. Ein Format<br />

des Tanznetz Freiburg im<br />

Südufer.<br />

Freiburg<br />

inneren Sehnsuchtsbildern. Sie<br />

schwingen sich auf zur kämpferischen<br />

Pose, um am Ende gemeinsam<br />

doppelt tief zu<br />

fallen. Premiere am<br />

3. November, 19.30<br />

Uhr im E-Werk.<br />

Weitere Termine:<br />

4./5. November,<br />

jew. 19.30 Uhr und<br />

6. November, 15.30<br />

Uhr.<br />

© Jürgen<br />

Gocke<br />

© Matthias<br />

Erfurt<br />

Römerstraße 2<br />

Waldkirch<br />

20 h: „Hin und Her“ – Posse nach Ödön<br />

von Horváth. Theater am Kastelberg,<br />

Bergstr. 8<br />

So 13. November<br />

Freiburg<br />

Kunst<br />

14 h: Familienworkshop – Lasst uns<br />

zeichnen! Museum für Neue Kunst,<br />

Marienstr. 10A<br />

Literatur<br />

17 h: „Niemand heißt Lebsack – Wörter,<br />

Muckse, Rückenschreiben“. KISS (Kultur<br />

im Stühlinger Souterrain), Lehener<br />

Straße 47<br />

Musik<br />

<strong>11</strong> h: Vintage Waitress Show / Miss Petty<br />

Bee, swingende und herzvoll klingende<br />

Songs der 20er-50er Jahre. Die Kantina,<br />

Berta-Ottenstein-Straße 3<br />

17 h: Paustowski-Zyklus 4. Abend. Haus<br />

für Kunst, Handwerk und Dienstleistung<br />

(DIVA), Diva la Musica, Lise-Meitner-<br />

Str. 12<br />

19 h: H-Moll-Messe von Johann<br />

Sebastian Bach / Freiburger Bachcho<br />

mit dem Bachorchester. Konzerthaus<br />

Freiburg, Konrad-Adenauer-Platz 1<br />

20 h: Die Nerven - 100 Milliarden Dezibel<br />

Tour. Waldsee Gaststätte, Waldseestr. 84<br />

20 h: Stelter, Baldu & Orlowsky / Jazz.<br />

Jazzhaus Freiburg, Schnewlinstr. 1<br />

Theater & Tanz<br />

14 h: „Die Schneekönigin“. Theater<br />

Freiburg, Großes Haus, Bertoldstr. 46<br />

16 h: „Die besten Beerdigungen der<br />

Welt“. Theater im Marienbad, Marienstr. 4<br />

16:30 h: „Die Schneekönigin“. Theater<br />

Freiburg, Großes Haus, Bertoldstr. 46<br />

17 h: „Die Laborantin“ von Ella Road.<br />

Wallgraben Theater, Rathausgasse 5A<br />

Führungen<br />

14 h: Familienführung – Wem gehört<br />

die Welt? Augustinermuseum,<br />

Augustinerplatz<br />

14 h: Handle with care! Museum Natur<br />

und Mensch, Gerberau 32<br />

Messen & Märkte<br />

10 h: Plaza Culinaria. Messe Freiburg,<br />

Hermann-Mitsch-Str. 3<br />

Basel<br />

Theater & Tanz<br />

18:30 h: „Der Freischütz“ / Oper. Theater<br />

Basel, Elisabethenstr. 16<br />

18:30 h: „König Teiresias“. Theater Basel,<br />

Elisabethenstr. 16<br />

Andere Orte<br />

Freiburg<br />

ab 15:30 h: s‘ Z Vieri im Schloss –<br />

Musik&Genuss mit dem Ensemble<br />

„different voices“ und der BluegrassBand<br />

„Blackberry Jam“. Schloss Ebnet,<br />

Zehntscheune, Schwarzwaldstr. 278<br />

Staufen<br />

18 h: „Schubertiade“ mit Karina<br />

Cveigoren, Ada Heinke und Lukas<br />

Lemcke. Stubenhaus Staufen,<br />

Hauptstraße 54A<br />

Waldkirch<br />

18 h: „Hin und Her“ – Posse nach Ödön<br />

von Horváth. Theater am Kastelberg,<br />

Bergstr. 8<br />

Mo 14. November<br />

Freiburg<br />

Musik<br />

20 h: Nneka / Soul. Jazzhaus Freiburg,<br />

Schnewlinstr. 1<br />

Theater & Tanz<br />

09:30 h: „Die Schneekönigin“. Theater<br />

Freiburg, Großes Haus, Bertoldstr. 46<br />

Basel<br />

19:30 h: „Salome“ / Oper. Theater Basel,<br />

Elisabethenstr. 16<br />

Di 15. November<br />

Freiburg<br />

Musik<br />

20 h: 1. Sinfoniekonzert. Theater<br />

Freiburg, Konzerthaus, Bertoldstr. 46<br />

20 h: Dekker / Singer und Songwriter . The<br />

Great Räng Teng Teng, Grünwälderstr. 6<br />

20 h: Fanfare Ciocarlia / Balkan.<br />

Jazzhaus Freiburg, Schnewlinstr. 1<br />

Theater & Tanz<br />

10 h: „Die besten Beerdigungen der<br />

Welt“. Theater im Marienbad, Marienstr. 4<br />

20 h: „Die Laborantin“ von Ella Road.<br />

Wallgraben Theater, Rathausgasse 5A<br />

Film<br />

20 h: aka-Filmclub: „Elvis“. GHS der<br />

Biologie, GHS Biologie, Schänzlestr. 1<br />

Mi 16. November<br />

Freiburg<br />

Allgemein<br />

20 h: „Die Ehemaligen“. Theater Freiburg,<br />

Kammerbühne, Bertoldstr. 46<br />

Theater & Tanz<br />

10 h: „Die besten Beerdigungen der<br />

Welt“. Theater im Marienbad, Marienstr. 4<br />

15 h: „Kasper und das kleine<br />

Schlossgespenst“ / Freiburger<br />

Puppenbühne. Harmonie Kino,<br />

Grünwälderstr. 16-18<br />

16:30 h: „Kasper und das kleine<br />

Schlossgespenst“ / Freiburger<br />

Puppenbühne. Harmonie Kino,<br />

Grünwälderstr. 16-18<br />

20 h: „Die Laborantin“ von Ella Road.<br />

Wallgraben Theater, Rathausgasse 5A<br />

Kabarett & Comedy<br />

20 h: Martin Zingsheim: „Normal ist das<br />

nicht“. Vorderhaus, Habsburgerstraße 9<br />

Partys<br />

20 h: Move to Groove. Waldsee<br />

Gaststätte, Waldseestr. 84<br />

Film<br />

20 h: aka-Filmclub: „Enter the Void“ –<br />

Filmreihe: Ableben – Nachleben. GHS<br />

der Biologie, GHS Biologie, Schänzlestr.<br />

1<br />

Vorträge & Gespräche<br />

18 h: „Grüne Chemie, nachhaltige<br />

Pharmazie“ – Tandemvortrag mit Prof.<br />

Dr. Michael Müller und Karina Witte.<br />

Universität Freiburg, KG1, HS1221, Platz<br />

der Universität 3<br />

19:30 h: „Heute nichts gespielt“. Theater<br />

Freiburg, Winterer-Foyer, Bertoldstr. 46<br />

fällt aus<br />

Do 17. November<br />

Freiburg<br />

Literatur<br />

18 h: Margret Greiner: „Mutig und Stark<br />

alles erwarten“. Museum für Neue Kunst,<br />

Marienstr. 10A<br />

20 h: „Die Ehemaligen“. Theater Freiburg,<br />

Kammerbühne, Bertoldstr. 46<br />

Musik<br />

19 h: „GL;TCH“ – Ensemble s c o p e.<br />

Kunstverein Freiburg, Dreisamstr. 21<br />

19 h: Sofia Portanet. Waldsee Gaststätte,<br />

Waldseestr. 84<br />

20 h: Blue Funk Session No.16 –<br />

Freiburger Blues Association e.V.<br />

Gasthaus Schiff, Gewölbekeller Schiff,<br />

Schwarzwaldstr. 82<br />

Theater & Tanz<br />

10 h: „Die besten Beerdigungen der<br />

Welt“. Theater im Marienbad, Marienstr. 4<br />

20 h: „Die Laborantin“ von Ella Road.<br />

Wallgraben Theater, Rathausgasse 5A<br />

20:30 h: „Holmes und Ich“. Theater der<br />

Immoralisten, Ferdinand-Weiß-Str. 9-<strong>11</strong><br />

Kabarett & Comedy<br />

20 h: Christine Eixenberger:<br />

„Einbildungsfreiheit“. Vorderhaus,<br />

Habsburgerstraße 9<br />

Film<br />

20 h: aka-Filmclub: „Frau im Mond –<br />

35mm!“ Mit Live-Vertonung! Filmreihe:<br />

Der aka feiert. GHS der Biologie, GHS<br />

Biologie, Schänzlestr. 1<br />

Vorträge & Gespräche<br />

19:30 h: „Konturen der nächsten<br />

Gesellschaft“. Theater Freiburg,<br />

Katholische Akademie, Bertoldstr. 46<br />

Fr 18. November<br />

Freiburg<br />

Kunst<br />

20 h: Kunst in Szene <strong>2022</strong>. Weiherhof<br />

Schule, Aula, Schlüsselstraße 5<br />

Musik<br />

20 h: KAFVKA / Punk. Jazzhaus Freiburg,<br />

Schnewlinstr. 1<br />

Theater & Tanz<br />

10 h: „Hey, hey, hey, Taxi!“. Theater im<br />

Marienbad, Marienstr. 4<br />

<strong>11</strong> h: „Parzival_Game on“. Theater<br />

Freiburg, Werkraum, Bertoldstr. 46<br />

19 h: „Mord auf der Single-Party“ -<br />

FREISTIL Dinner-Krimi. Schlossberg-<br />

Restaurant Dattler, Am Schlossberg 1<br />

20 h: „Die Laborantin“ von Ella Road.<br />

Wallgraben Theater, Rathausgasse 5A<br />

20 h: „Souvenir - Das wahre Leben der<br />

Florence Foster Jenkins“ / Die Schönen.<br />

Musiktheater im E-Werk, Ferdinand-<br />

Weiß-Str. 6a<br />

20 h: „Tartuffe“ - Freiburger<br />

Schauspielschule. E-Werk Freiburg,<br />

Eschholzstraße 77<br />

20 h: Premiere: „Pli“. Theater Freiburg,<br />

Kleines Haus, Bertoldstr. 46<br />

20:30 h: „Holmes und Ich“. Theater der<br />

Immoralisten, Ferdinand-Weiß-Str. 9-<strong>11</strong><br />

Kabarett & Comedy<br />

20 h: Nektarios Vlachopoulos: „Das<br />

Problem sind die Leute“. Vorderhaus,<br />

Habsburgerstraße 9<br />

Führungen<br />

12:30 h: Kurzgeschichte(n) – Freiburg<br />

und seine Klöster. Museum für<br />

Stadtgeschichte, Münsterplatz 30<br />

17 h: Expertinnenführung – „The Last<br />

Stage of Imperialism. Augustinermuseum,<br />

Augustinerplatz<br />

Basel<br />

Kunst<br />

18 h: Friday Beyeler: Rivers Jumping<br />

over Mountains. Fondation Beyeler,<br />

Baselstrasse 101<br />

Theater & Tanz<br />

19:30 h: „Das Narrenschiff“. Theater<br />

Basel, Elisabethenstr. 16<br />

19:30 h: „Der Freischütz“ / Oper. Theater<br />

Basel, Elisabethenstr. 16<br />

Andere Orte<br />

Lahr<br />

20 h: Iona Fyfe . Schlachthof Lahr,<br />

Dreyspringstr. 16<br />

Merzhausen<br />

20 h: Julian & Roman Wasserfuhr /<br />

Jubiläumsgala zu 10 Jahren Forum<br />

Merzhausen. Forum Merzhausen,<br />

Dorfstr. 1<br />

Waldkirch<br />

20 h: Improtheater - Die Mauerbrecher.<br />

Theater am Kastelberg, Bergstr. 8<br />

Sa 19. November<br />

Freiburg<br />

Musik<br />

12 h: Orgelmusik im Augustinermuseum.<br />

Augustinermuseum, Augustinerplatz


Foto: michaelihle.de<br />

Booking, Planung<br />

und Durchführung<br />

von Veranstaltungen<br />

kontakt @ wk-events.de<br />

Veranstaltungen KULTUR JOKER 45<br />

Theater & Tanz<br />

<strong>11</strong> h: „Parzival_Game on“. Theater<br />

Freiburg, Werkraum, Bertoldstr. 46<br />

15 h: „Paula und die Zauberschuhe“.<br />

Theater Freiburg, TheaterBar, Bertoldstr.<br />

46<br />

19 h: „Mord am 75. Geburtstag“ -<br />

FREISTIL Dinner-Krimi. Schlossberg-<br />

Restaurant Dattler, Am Schlossberg 1<br />

19:30 h: „Der Trafikant“. Theater<br />

Freiburg, Großes Haus, Bertoldstr. 46<br />

20 h: „Die Laborantin“ von Ella Road.<br />

Wallgraben Theater, Rathausgasse 5A<br />

20 h: „Identitti“. Theater Freiburg, Kleines<br />

Haus, Bertoldstr. 46<br />

20 h: „Souvenir - Das wahre Leben der<br />

Florence Foster Jenkins“ / Die Schönen.<br />

Musiktheater im E-Werk, Ferdinand-<br />

Weiß-Str. 6a<br />

20:30 h: „Holmes und Ich“. Theater der<br />

Immoralisten, Ferdinand-Weiß-Str. 9-<strong>11</strong><br />

Kabarett & Comedy<br />

20 h: Matthias Eggersdörfer: „Nachrichten<br />

aus dem Hinterhaus“. Vorderhaus,<br />

Habsburgerstraße 9<br />

Führungen<br />

10 h: Samstagsmuseum für Kids – Auf<br />

den Spuren der Römer. Archäologisches<br />

Museum Colombischlössle, Rotteckring<br />

5<br />

13 h: Auf den Spuren des immateriellen<br />

Kulturerbes. Treffpunkt: Vor dem<br />

Münsterladen, Herrenstr. 30<br />

Partys<br />

21 h: Club Unique – Performance Party.<br />

E-Werk Freiburg, Saal, Eschholzstraße<br />

77<br />

23 h: In the mix. Jazzhaus Freiburg,<br />

Schnewlinstr. 1<br />

Vorträge & Gespräche<br />

14 h: Explainerstation – Koloniale<br />

Ausbeutung der Natur.<br />

Augustinermuseum, Augustinerplatz<br />

Basel<br />

Theater & Tanz<br />

19:30 h: „Der Phönix aus der Währung“.<br />

Theater Basel, Elisabethenstr. 16<br />

19:30 h: „Giselle“ / Ballett. Theater Basel,<br />

Elisabethenstr. 16<br />

Andere Orte<br />

Bad Krozingen<br />

17 h: “Gevatter Telemann” - Matías Lanz<br />

(Cembalo) und Alex Jellici (Viola da<br />

Gamba sowie Violoncello). Schloss Bad<br />

Krozingen, Am Schlosspark 7<br />

17 h: “Gevatter Telemann” - Matías Lanz<br />

(Cembalo), Alex Jellici (Viola da Gamba<br />

und Violoncello). Schloss Bad Krozingen,<br />

Am Schlosspark 7<br />

Breisach - Oberrimsingen<br />

18:30 h: „MORDsMENUe - die<br />

improvisierte DinnerKriminalKomödie“<br />

- Der improvisierte Kriminalfall in 3<br />

Akten mit Vier Gang Menue . Schloss<br />

Rimsingen, Bundesstraße 44<br />

Lörrach<br />

15 h: Kinderprogramm im Museum:<br />

Wassertiere. Dreiländermuseum, Basler<br />

Str. 143<br />

Müllheim<br />

20 h: Simon & Garfunkel Revival Band -<br />

die Welthits des Kult-Duos. Bürgerhaus<br />

Müllheim, Bürgerhaus Müllheim,<br />

Hauptstr. 122<br />

Merzhausen<br />

19:30 h: Alma Naidu Quartett und Håkon<br />

Kornstad / Jubiläumsgala zu 10 Jahren<br />

Forum Merzhausen. Forum Merzhausen,<br />

Dorfstr. 1<br />

Riegel am Kaiserstuhl<br />

20 h: „Lassen Sie mich durch, ich<br />

bin Oma!“ – Madeleine Sauveur und<br />

Clemens Maria Kitschen. Theater<br />

Kumedi, Römerstraße 2<br />

Vogelgrun, Frankreich<br />

20 h: „Les mots s‘improsent“ – Félix<br />

Radu. Art‘Rhéna, Île du Rhin<br />

Waldkirch<br />

20:30 h: Soulfoodcafe. Theater am<br />

Kastelberg, Bergstr. 8<br />

Noch nicht genug? Mehr gibt‘s digital!<br />

www.kulturjoker.de<br />

insta: @kulturjoker<br />

So 20. November<br />

Freiburg<br />

Literatur<br />

19 h: Bea von Malchus: „Säwentitu“<br />

/ Interaktive Lesung. Vorderhaus,<br />

Habsburgerstraße 9<br />

Musik<br />

17 h: Brahms: Ein Deutsches Requiem<br />

op. 45, Reger: Requiem, op. 144b<br />

/ Heinrich-Schütz-Kantorei Freiburg<br />

. Katholische Kirche St. Albert,<br />

Sundgauallee 9, Sundgauallee 9<br />

20 h: Helge Lien Trio / Jazz. Jazzhaus<br />

Freiburg, Schnewlinstr. 1<br />

Theater & Tanz<br />

<strong>11</strong> h: „Parzival_Game on“. Theater<br />

Freiburg, Werkraum, Bertoldstr. 46<br />

15 h: „Macbeth“. Theater Freiburg,<br />

Großes Haus, Bertoldstr. 46<br />

15:30 h: „Frida und das Wut“ -<br />

Vanessa Valk und Konrad Wiemann<br />

/ Kindertheater. E-Werk Freiburg,<br />

Eschholzstraße 77<br />

16 h: „Die besten Beerdigungen der<br />

Welt“. Theater im Marienbad, Marienstr. 4<br />

19 h: „Medea“. Theater Freiburg, Kleines<br />

Haus, Bertoldstr. 46<br />

Führungen<br />

14 h: Familienführung – Mach ein<br />

Foto davon. Museum für Neue Kunst,<br />

Marienstr. 10A<br />

14 h: Handle with care! Museum Natur<br />

und Mensch, Gerberau 32<br />

Basel<br />

Musik<br />

17 h: Basler Gesangverein. Stadtcasino<br />

Basel, Musiksaal, Konzertgasse 1<br />

Theater & Tanz<br />

18:30 h: „Das Narrenschiff“. Theater<br />

Basel, Elisabethenstr. 16<br />

18:30 h: „Der Freischütz“ / Oper. Theater<br />

Basel, Elisabethenstr. 16<br />

Andere Orte<br />

Münstertal<br />

16:30 h: Bläserkonzert mit der<br />

Schwarzwaldkapelle Münstertal. Kirche<br />

St. Trudpert, St. Trudpert 6<br />

Riegel am Kaiserstuhl<br />

18 h: Mascha Kaléko: „Wohin ich immer<br />

reise, ich fahr nach Nirgendland“ –<br />

Lesung mit Musik. Theater Kumedi,<br />

Römerstraße 2<br />

Mo 21. November<br />

Freiburg<br />

Theater & Tanz<br />

<strong>11</strong> h: „Frida und das Wut“ - Vanessa Valk<br />

und Konrad Wiemann / Kindertheater.<br />

E-Werk Freiburg, Eschholzstraße 77<br />

Vorträge & Gespräche<br />

14 h: „Kulturelle Teilhabe?! Von Diversität,<br />

Chancengleichheit und Inklusion in<br />

Kunst und Kultur“ - Goska Soluch,<br />

Melanelle B. C. Hémêfa, Sarah Baumgart<br />

. Stadtbibliothek Freiburg, Hauptstelle<br />

Münsterplatz, Münsterplatz 17<br />

Basel<br />

Theater & Tanz<br />

19:30 h: „Der letzte Pfiff – ein<br />

Drehschwindel“. Theater Basel,<br />

Elisabethenstr. 16<br />

Di 22. November<br />

Freiburg<br />

Theater & Tanz<br />

10 h: „Hey, hey, hey, Taxi!“. Theater im<br />

Marienbad, Marienstr. 4<br />

Film<br />

20 h: aka-Filmclub: „Wilde Erdbeeren“ –<br />

Filmreihe: Der aka feiert. GHS der<br />

Freaks gehören zur Kunst.<br />

Ohne ihren Eifer und ihre Bereitschaft,<br />

auch zu scheitern,<br />

bereichern sie den Kreativbetrieb.<br />

Das Projekt „Flausen<br />

Freak City Freiburg“<br />

zeigt in Kooperation mit dem<br />

flausen+Bundesnetzwerk vom<br />

3.–6. November in verschiedenen<br />

interdisziplinären Veranstaltungsformaten,<br />

was für<br />

Freaks in Freiburg stecken.<br />

Tanz, Performance, Musik<br />

oder bildende Kunst ergeben<br />

ein buntes Programm im E-<br />

Werk, bei dem auch die Ergebnisse<br />

unterschiedlicher Residenzen<br />

präsentiert werden.<br />

Eröffnet wird das Programm<br />

am 3. November, 20 Uhr mit<br />

„Cultural Drag“ der Gruppe<br />

Tacho Tinta, eine Tanzproduktion<br />

rund um kulturelle<br />

Identitäten (auch 4. November,<br />

Tanz, Performance, Musik<br />

Freakshow im E-Werk<br />

20 Uhr). Der Flausen Fachtag<br />

„FlausenLänd – Perspektiven<br />

künstlerischer Forschung“<br />

folgt am 4. November, 13–18<br />

Uhr. Dabei geht es um die Frage<br />

nach weitere Vernetzung,<br />

der Chancen forschender Theaterpraxis<br />

und nach der Entwicklung<br />

der künstlerischen<br />

Forschung in Freiburg und Baden-Württemberg.<br />

Das Kollektiv<br />

undBorisundSteffi begreift<br />

ihre Perfomance „Amore“ am<br />

5./6. November, jew. 20 Uhr<br />

als dadaistische Sinnsuche und<br />

einem Kampf um Wörter.<br />

Die live gestreamte Flausen-<br />

Freak-Night am 5. November,<br />

22 Uhr präsentiert die Ergebnisse<br />

der Residenzen am E-<br />

WERK. Eine große Freak-Party<br />

wird dann alle Tanzwütigen<br />

zu einem gemeinsamen Feiern<br />

der Kunst auffordern.<br />

16 + 20 Uhr<br />

Aufführung!<br />

03.01.23 FREIBURG<br />

KONZERTHAUS<br />

07.01.23 FREIBURG<br />

SICK-ARENA<br />

Tickets unter www.vaddi-concerts.de<br />

WLADIMIR<br />

KAMINER<br />

KAMINER<br />

Wie sage<br />

ich es meiner<br />

Mutter?<br />

Foto: Robin Junicke<br />

Buntes Programm für Jung und Alt<br />

Die Art‘Rhena im November<br />

„Rêver Molière“<br />

Auch im November hält die<br />

Art‘Rhena auf der Rheininsel<br />

ein buntes Programm für Jung<br />

und Alt bereit. Wer etwa glaubt,<br />

alles von Molière zu kennen,<br />

von Sganarelle über Harpagon<br />

und Scapin bis hin zu Monsieur<br />

Jourdain – der wird mit dem<br />

Theater „Rêver Molière“ noch<br />

überrascht. In seinem Stück<br />

schaut Regisseur Youssouf<br />

Abi-Ayad zwischen die Zeilen<br />

der denkwürdigen Tiraden, begleitet<br />

von der jeune troupe de<br />

Reims à Colmar. So entwickelt<br />

sich eine intime Begegnung mit<br />

einem gewissen Jean-Baptiste<br />

Poquelin. Aufführung am 8.<br />

November, 20 Uhr, auf Französisch<br />

(ab 14 Jahren).<br />

Félix Radu gilt als junges<br />

Wunderkind der Worte. Er jongliert<br />

mit ihnen, verzerrt ihre<br />

Bedeutung und bringt zum Lachen.<br />

Inspiriert von Größen wie<br />

Camus, Rilke und Shakespeare<br />

führt Radu durch eine Welt<br />

voller Poesie. Aufführung der<br />

Show „Les mots s‘improsent“<br />

am 19. November, 20 Uhr, auf<br />

Französisch (ab 12 Jahren).<br />

Eine besondere Vorführung<br />

ohne Worte und für alle ab 2<br />

Jahren bietet das Marionettentheater<br />

„Kreise“ des He-<br />

Foto: Art‘Rhena<br />

lios Theater. Im Mittelpunkt<br />

steht der Kreis, denn alles<br />

schwingt in Resonanz. Ein<br />

Stein schwingt über einer blauen<br />

Fläche. Ein Planet über dem<br />

Wasser? Die Erde im Weltraum?<br />

Tiere tauchen auf, Menschen<br />

kommen hinzu, die Welt<br />

wird erschaffen, Geschichten<br />

beginnen. Aufführung am 23.<br />

November, 10 Uhr.<br />

Weitere Infos: www. artrhena.eu<br />

05.01.23 FREIBURG<br />

E-WERK<br />

18.01.23 FREIBURG<br />

KONZERTHAUS


46 KULTUR JOKER Veranstaltungen<br />

Klimaballerinas, Cancel Culture und<br />

Flozirkus Das Vorderhausprogramm im November<br />

Als künstlerisch vielfältig<br />

und bunt präsentiert sich das<br />

Programm im Vorderhaus in<br />

der Fabrik. 14 Veranstaltungen<br />

laden zu Unterhaltung und kritischen<br />

Einblicken ein. Alle<br />

genannten Veranstaltungen<br />

finden um 20 Uhr statt.<br />

Als „Klima Ballerina“ präsentiert<br />

sich die Kabarettistin<br />

Anny Hartmann am 5.<br />

November. Die studierte Diplom-Volkswirtin<br />

analysiert<br />

wirtschaftliche und politische<br />

Zusammenhänge nicht nur,<br />

sondern bringt sie auch nachvollziehbar<br />

und bissig auf die<br />

Bühne. Konträr zur „Klima<br />

Ballerina“ scheint sich Kabarettist<br />

Christian Springer<br />

mit seinem Programm „nicht<br />

egal“ zu positionieren (9. November).<br />

So sagt er: „Ich bin<br />

bekennender Nichtradfahrer.“<br />

Seine Mission geht gegen alle<br />

Klugscheißer, mit einer Mischung<br />

aus Feinheit und Bosheit.<br />

Wenn er groß ist, möchte<br />

er Influencer werden.<br />

Jean-Philippe Kindler will<br />

noch mehr, laut Programm<br />

nämlich „Deutschland umtopfen“<br />

(12. November). Diversity<br />

als Ausbeutung durch<br />

alle Geschlechter, Meditationsworkshops<br />

zum Wegatmen<br />

des Burnout. Kindler hilft aus.<br />

Comedian Salim Samatou ver-<br />

Wind durch Fenster<br />

Das 36. Freiburger Literaturgespräch hat die Büchnerpreisträgerin<br />

Emine Sevgi Özdamar zu Gast<br />

Wenn das Freiburger Literaturgespräch<br />

vom 10.-13.<br />

November stattfindet, ist alles<br />

bereits entschieden. Die<br />

Buchmesse hat stattgefunden<br />

mit der Verkündigung des<br />

Deutschen Buchpreises und<br />

auch der Büchnerpreis wurde<br />

verliehen. In diesem Jahr<br />

wird Emine Sevgi Özdamar<br />

ausgezeichnet, die beim mittlerweile<br />

36. Freiburger Literaturgespräch<br />

aus ihrem letzten<br />

Roman „Ein von Schatten<br />

begrenzter Raum“ lesen wird.<br />

Eine solche Koinzidenz ist<br />

nicht selten in der Geschichte<br />

der Veranstaltung.<br />

Sasa Stanisic war hier schon<br />

öfters in Lesungen zu hören.<br />

Und er kommt gleich mit einer<br />

doppelten Aufgabe, so wird er<br />

nicht nur am 10. November im<br />

Neuen Rathaus die viertägige<br />

Veranstaltung eröffnen, er<br />

wird am Freitagmorgen auch<br />

aus seinem Kinderbuch lesen.<br />

Überhaupt hat das Team<br />

steht sich mit seiner Comedy<br />

ebenfalls auf Doppelmoral.<br />

Mit seinem Programm „Cancel<br />

Culture“ (23. November)<br />

fragt er nach: Welche Berufe<br />

genießen Cancel-Immunität?<br />

Und: Gibt es Cancel Culture<br />

auch im Tierreich?<br />

Jean-Philippe Kindler<br />

Foto: Fabian Stuertz<br />

Salim Samatou Foto: Simone Ramiro<br />

den Freitag bereits vor einer<br />

Weile verändert. Statt Lesemarathon<br />

am Nachmittag gibt<br />

es ein Konzert. Robert Stadlober<br />

spricht jedoch lieber von<br />

„Hörbuch“. Zusammen mit<br />

Klara Deutschmann und Daniel<br />

Moheit hat er unter dem<br />

Titel „Vom Aufstossen der<br />

Fenster“ frühe Gedichte von<br />

Stefan Heym vertont und veröffentlicht.<br />

Sie sind entstanden<br />

kurz bevor Heym vor den Nationalsozialisten<br />

flüchtete und<br />

thematisieren Emigration und<br />

Heimatlosigkeit.<br />

Der folgende Samstag ist<br />

kürzeren Lesungen und Gesprächen<br />

mit Emine Sevgi<br />

Özdamar, den Autorinnen und<br />

Autoren Andreas Stichmann,<br />

der „Eine Liebe in Pjöngjang“<br />

veröffentlicht hat, Sharon Dodua<br />

Otoo, die über den Bachmann-Wettbewerb<br />

reflektiert<br />

und Anna Kim gewidmet, die<br />

in ihrem Roman „Geschichte<br />

eines Kindes“ über Rassismus<br />

Für Kids ab 3 Jahren gibt es<br />

am 19. November, 15 Uhr dann<br />

das Tierreich in Flohform. Das<br />

Kindertheater „Flohzirkus Orquestra“<br />

bietet Musik, Clownerie<br />

und Mitmachspaß.<br />

Weitere Infos: www.vorderhaus.de<br />

in den USA schreibt. Während<br />

Uljana Wolf in „Etymologischer<br />

Gossip“ mit von ihr<br />

geschätzten Dichterinnen und<br />

Dichtern ein Gespräch über<br />

Lyrik beginnt, hat Volha Hapeyeva<br />

einen sehr politischen<br />

Essayband herausgebracht.<br />

Es geht um nichts anderes als<br />

die Verteidigung der Sprache<br />

und der Literatur gegen die<br />

Propaganda der Diktatoren.<br />

Der letzte Tag gehört dann<br />

ganz dem Gedicht. Im Mittelpunkt<br />

der sonntäglichen<br />

Matinee steht die vierbändige<br />

Anthologie spanischer Lyrik.<br />

Das Gastland der diesjährigen<br />

Frankfurter Buchmesse würdigen<br />

Jaime Luis Huenún,<br />

Martin von Koppenfels sowie<br />

Susanne Lange und José F.A.<br />

Oliver.<br />

Weitere Infos: www.literaturhaus-freiburg.de<br />

Annette Hoffmann<br />

Biologie, GHS Biologie, Schänzlestr. 1<br />

Andere Orte<br />

Bad Krozingen<br />

19:30 h: „Sophie & Ich“ - Theaterstück<br />

von Ursula Kohlert / Produktion Deutsche<br />

Kammerschauspiele . Kurhaus Bad<br />

Krozingen, Kurhausstr. 1<br />

Mi 23. November<br />

Freiburg<br />

Theater & Tanz<br />

10 h: „Hey, hey, hey, Taxi!“. Theater im<br />

Marienbad, Marienstr. 4<br />

15 h: „Kasper und das kleine<br />

Schlossgespenst“ / Freiburger<br />

Puppenbühne. Harmonie Kino,<br />

Grünwälderstr. 16-18<br />

16:30 h: „Kasper und das kleine<br />

Schlossgespenst“ / Freiburger<br />

Puppenbühne. Harmonie Kino,<br />

Grünwälderstr. 16-18<br />

20 h: „Am Ende Licht“. Theater Freiburg,<br />

Kleines Haus, Bertoldstr. 46<br />

20:30 h: „Love & Error“ - Freiburger<br />

Theater Compagnie. E-Werk Freiburg,<br />

Eschholzstraße 77<br />

Partys<br />

20 h: Move to Groove. Waldsee<br />

Gaststätte, Waldseestr. 84<br />

Film<br />

20 h: aka-Filmclub: „Personal Shopper“<br />

– Filmreihe: Ableben – Nachleben. GHS<br />

der Biologie, GHS Biologie, Schänzlestr.<br />

1<br />

Vorträge & Gespräche<br />

18 h: „Auf Privilegien verzichten“ –<br />

Tandemvortrag von Prof.in. Dr.in Nina<br />

Degele und Prof. Dr. Timo Heimerdinger.<br />

Universität Freiburg, KG1, HS1221, Platz<br />

der Universität 3<br />

Basel<br />

Theater & Tanz<br />

20 h: Premiere: „Wilhelm Troll“. Theater<br />

Basel, Elisabethenstr. 16<br />

Andere Orte<br />

Bad Krozingen<br />

17 h: „... denn die Galanterie und das<br />

je ne scay quoy (...) eyenerley wären“<br />

Vortragsabend mit Studierenden der<br />

Hochschule für Musik Freiburg. Schloss<br />

Bad Krozingen, Am Schlosspark 7<br />

Vogelgrun, Frankreich<br />

10 h: „Kreise“ – Helios Theater (DE).<br />

Art‘Rhéna, Île du Rhin<br />

Do 24. November<br />

Freiburg<br />

Allgemein<br />

20:15 h: Gespräch über aktuelle<br />

Inszenierungen. Theater Freiburg,<br />

Universität, Bertoldstr. 46<br />

Musik<br />

20 h: Sistanaglia. E-Werk Freiburg,<br />

Eschholzstraße 77<br />

20 h: Barrel of Blues. Hotel Schloss<br />

Reinach, St. Erentrudis-Str. 12<br />

20 h: Buntspecht / Indie. Jazzhaus<br />

Freiburg, Schnewlinstr. 1<br />

20 h: Roberto Morbioli Akustik Trio<br />

– Freiburger Blues Association e.V.<br />

Gasthaus Schiff, Gewölbekeller Schiff,<br />

Schwarzwaldstr. 82<br />

Theater & Tanz<br />

10 h: „Die besten Beerdigungen der<br />

Welt“. Theater im Marienbad, Marienstr. 4<br />

19 h: „Dracula“. Theater Freiburg,<br />

Werkraum, Bertoldstr. 46<br />

20 h: „Draußen vor der Tür“. Theater<br />

Freiburg, Kleines Haus, Bertoldstr. 46<br />

20:30 h: „Holmes und Ich“. Theater der<br />

Immoralisten, Ferdinand-Weiß-Str. 9-<strong>11</strong><br />

20:30 h: „Love & Error“ - Freiburger<br />

Theater Compagnie. E-Werk Freiburg,<br />

Eschholzstraße 77<br />

Film<br />

20 h: aka-Filmclub: „Tod in Venedig“.<br />

GHS der Biologie, GHS Biologie,<br />

Schänzlestr. 1<br />

Andere Orte<br />

Endingen<br />

19:30 h: „Sophie & Ich“ - Theaterstück<br />

von Ursula Kohlert / Produktion Deutsche<br />

Kammerschauspiele. Bürgerhaus<br />

Endingen, St. Jakobsgässli 4<br />

Fr 25. November<br />

Freiburg<br />

Musik<br />

19:30 h: Itchy / Ska. Jazzhaus Freiburg,<br />

Schnewlinstr. 1<br />

20 h: Roland Kaiser: „Perspektiven –<br />

Meine große Geburtstagstournee“. Sick-<br />

Arena, Hermann-Mitsch-Str. 3<br />

20 h: un-sound(@Jos) Konzert :: Nr. 03<br />

:: un-tanzbar. Jos Fritz Café, Wilhelmstr.<br />

15/1<br />

Theater & Tanz<br />

10 h: „Die besten Beerdigungen der<br />

Welt“. Theater im Marienbad, Marienstr. 4<br />

19:30 h: „Der Trafikant“. Theater<br />

Freiburg, Großes Haus, Bertoldstr. 46<br />

20 h: „Judas“. Wallgraben Theater,<br />

Rathausgasse 5A<br />

20 h: „Souvenir - Das wahre Leben der<br />

Florence Foster Jenkins“ / Die Schönen.<br />

Musiktheater im E-Werk, Ferdinand-<br />

Weiß-Str. 6a<br />

20:30 h: „Fragen an Charlotte“<br />

- Cargo Theater . E-Werk Freiburg,<br />

Eschholzstraße 77<br />

20:30 h: „Holmes und Ich“. Theater der<br />

Immoralisten, Ferdinand-Weiß-Str. 9-<strong>11</strong><br />

22 h: „Dracula“ / Latenight . Theater<br />

Freiburg, Werkraum, Bertoldstr. 46<br />

Kabarett & Comedy<br />

20 h: Thilo Seibel: „ParOdiesisch“.<br />

Vorderhaus, Habsburgerstraße 9<br />

Führungen<br />

12:30 h: Kurzgeschichte(n) – Wentzingers<br />

barockes Traumhaus. Museum für<br />

Stadtgeschichte, Münsterplatz 30<br />

Partys<br />

23 h: Bars & Drops. Jazzhaus Freiburg,<br />

Schnewlinstr. 1<br />

Basel<br />

Kunst<br />

18 h: Friday Beyeler: The Night of<br />

Mixed Feelings. Fondation Beyeler,<br />

Baselstrasse 101<br />

Theater & Tanz<br />

20 h: Premiere: „Wilhelm Troll“. Theater<br />

Basel, Elisabethenstr. 16<br />

Andere Orte<br />

Endingen<br />

19:30 h: „Sophie & Ich“ - Theaterstück<br />

von Ursula Kohlert / Produktion Deutsche<br />

Kammerschauspiele. Bürgerhaus<br />

Endingen, St. Jakobsgässli 4<br />

Kirchzarten<br />

19:30 h: Tischgespräch mit Martina<br />

Meuth und Bernd Neuner-Duttenhofer:<br />

„Hungrig auf den Schwarzwald“.<br />

Buchladen in der Rainhof Scheune,<br />

Höllentalstr. 96<br />

Waldkirch<br />

20 h: Rare Tulpe. Theater am Kastelberg,<br />

Bergstr. 8<br />

Sa 26. November<br />

Freiburg<br />

Musik<br />

12 h: Orgelmusik im Augustinermuseum.<br />

Augustinermuseum, Augustinerplatz<br />

16 h: Adventssingen. Theater Freiburg,


Veranstaltungen KULTUR JOKER 47<br />

Winterer-Foyer, Bertoldstr. 46<br />

20 h: Billy Talent. Sick-Arena, Hermann-<br />

Mitsch-Str. 3<br />

20 h: il Civetto / Pop. Jazzhaus Freiburg,<br />

Schnewlinstr. 1<br />

Theater & Tanz<br />

19:30 h: Premiere: „Wozzeck“. Theater<br />

Freiburg, Großes Haus, Bertoldstr. 46<br />

20 h: „Am Ende Licht“. Theater Freiburg,<br />

Kleines Haus, Bertoldstr. 46<br />

20 h: „Judas“. Wallgraben Theater,<br />

Rathausgasse 5A<br />

20 h: „Souvenir - Das wahre Leben der<br />

Florence Foster Jenkins“ / Die Schönen.<br />

Musiktheater im E-Werk, Ferdinand-<br />

Weiß-Str. 6a<br />

20:30 h: „Fragen an Charlotte“<br />

- Cargo Theater . E-Werk Freiburg,<br />

Eschholzstraße 77<br />

20:30 h: „Holmes und Ich“. Theater der<br />

Immoralisten, Ferdinand-Weiß-Str. 9-<strong>11</strong><br />

Kabarett & Comedy<br />

20 h: Vocal Recall: „Die Zeit is<br />

live“ / Musikkabarett. Vorderhaus,<br />

Habsburgerstraße 9<br />

Führungen<br />

<strong>11</strong> h: Theaterführung. Theater Freiburg,<br />

Bühneneingang, Bertoldstr. 46<br />

13 h: Führung durch die Münsterbauhütte.<br />

Treffpunkt: Vor dem Münsterladen,<br />

Herrenstr. 30<br />

Partys<br />

23 h: Connected. Jazzhaus Freiburg,<br />

Schnewlinstr. 1<br />

Vorträge & Gespräche<br />

14 h: Explainerstation – Koloniale<br />

Ausbeutung der Natur.<br />

Augustinermuseum, Augustinerplatz<br />

18 h: Vortrag von Dr. Guido Giovannini<br />

für Dante. Stadtbibliothek Freiburg,<br />

Hauptstelle Münsterplatz, Münsterplatz<br />

17<br />

Basel<br />

Theater & Tanz<br />

19:30 h: „Der Freischütz“ / Oper. Theater<br />

Basel, Elisabethenstr. 16<br />

19:30 h: „Die Physiker“. Theater Basel,<br />

Elisabethenstr. 16<br />

Andere Orte<br />

Denzlingen<br />

20 h: Frank Grischek: Hauptsache wir<br />

sind zusammen . Roccafé, Hauptstr. 134<br />

Endingen<br />

19:30 h: „Sophie & Ich“ - Theaterstück<br />

von Ursula Kohlert / Produktion<br />

Deutsche Kammerschauspiele<br />

(Inklusionsveranstaltung mit<br />

Gebärden- und Schriftdolmetschung,<br />

Audiodeskription und induktiver<br />

Hörschleife). Bürgerhaus Endingen, St.<br />

Jakobsgässli 4<br />

Kirchzarten<br />

<strong>11</strong> h: Aktionstag „Der Geist des<br />

Schwarzwalds“. Buchladen in der<br />

Rainhof Scheune, Höllentalstr. 96<br />

Waldkirch<br />

20 h: „Wenn der Dämon kommt“ –<br />

SpielArt Emmendingen. Theater am<br />

Kastelberg, Bergstr. 8<br />

So 27. November<br />

Freiburg<br />

Musik<br />

17 h: „To your Lotusfeet- Vedische<br />

Mantren im klassischen Gewand“ -<br />

Wilma Rueda Reges . Ev. Lukaskirche,<br />

Am Mettweg 39<br />

19 h: „Vienna 1913“ - Werke von<br />

Brahms, Kornauth, Korngold, Berg /<br />

Kilian Herold (Klarinette), Hansjacob<br />

Staemmler (Klavier), Ludwig Holtmeier<br />

(Einführung). Historisches Kaufhaus<br />

Freiburg, Münsterplatz 24<br />

Theater & Tanz<br />

14 h: „Die Schneekönigin“. Theater<br />

Freiburg, Großes Haus, Bertoldstr. 46<br />

15:30 h: „El Dorado“ - Cargo Theater /<br />

für Kids ab 4 Jahren. E-Werk Freiburg,<br />

Eschholzstraße 77<br />

16:30 h: „Die Schneekönigin“. Theater<br />

Freiburg, Großes Haus, Bertoldstr. 46<br />

19 h: „Judas“. Wallgraben Theater,<br />

Rathausgasse 5A<br />

19 h: „Medea“. Theater Freiburg, Kleines<br />

Haus, Bertoldstr. 46<br />

Kabarett & Comedy<br />

19 h: Matthias Deutschmann:<br />

„Mephisto Consulting“. Vorderhaus,<br />

Habsburgerstraße 9<br />

Führungen<br />

12 h: Kurzgeschichte(n) – Superman<br />

Herkules in christlicher Mission. Museum<br />

für Stadtgeschichte, Münsterplatz 30<br />

14 h: Handle with care! Museum Natur<br />

und Mensch, Gerberau 32<br />

Basel<br />

Theater & Tanz<br />

18:30 h: „Giselle“ / Ballett. Theater Basel,<br />

Elisabethenstr. 16<br />

18:30 h: „Onkel Wanja“. Theater Basel,<br />

Elisabethenstr. 16<br />

19 h: „Wie alles endet“. Theater Basel,<br />

Elisabethenstr. 16<br />

Andere Orte<br />

Endingen<br />

17 h: „Sophie & Ich“ - Theaterstück von<br />

Ursula Kohlert / Produktion Deutsche<br />

Kammerschauspiele . Bürgerhaus<br />

Endingen, St. Jakobsgässli 4<br />

Müllheim<br />

17 h: „Das Leben – Ein Klang“ -<br />

Erinnerungskonzert in Wort und Musik<br />

an Joachim Ernst Berendt (1922-<strong>2022</strong>).<br />

Martinskirche Müllheim, Wilhelmstraße<br />

17 h: „Das Leben – Ein Klang“ -<br />

Erinnerungskonzert in Wort und Musik<br />

an Joachim Ernst Berendt (1922-<strong>2022</strong>).<br />

Martinskirche Müllheim, Wilhelmstraße<br />

Mo 28. November<br />

Freiburg<br />

Theater & Tanz<br />

09:30 h: „Die Schneekönigin“. Theater<br />

Freiburg, Großes Haus, Bertoldstr. 46<br />

<strong>11</strong>:30 h: „Die Schneekönigin“. Theater<br />

Freiburg, Großes Haus, Bertoldstr. 46<br />

Di 29. November<br />

Freiburg<br />

Musik<br />

20 h: Kontra K. Sick-Arena, Hermann-<br />

Mitsch-Str. 3<br />

Theater & Tanz<br />

09:30 h: „Die Schneekönigin“. Theater<br />

Freiburg, Großes Haus, Bertoldstr. 46<br />

<strong>11</strong>:30 h: „Die Schneekönigin“. Theater<br />

Freiburg, Großes Haus, Bertoldstr. 46<br />

19:30 h: „Professor Bernhardi“. Theater<br />

Freiburg, Großes Haus, Bertoldstr. 46<br />

20 h: „Judas“. Wallgraben Theater,<br />

Rathausgasse 5A<br />

Film<br />

20 h: aka-Filmclub: „Tomboy“ –<br />

Kooperation mit Aufgeklärt?! GHS der<br />

Biologie, GHS Biologie, Schänzlestr. 1<br />

Mi 30. November<br />

Freiburg<br />

Musik<br />

20 h: Ganes / Pop. Jazzhaus Freiburg,<br />

Schnewlinstr. 1<br />

20 h: Heim und Flucht Orchester. Theater<br />

Freiburg, TheaterBar, Bertoldstr. 46<br />

Theater & Tanz<br />

15 h: „Kasper und der Weihnachtsmann“<br />

/ Freiburger Puppenbühne. Harmonie<br />

Kino, Grünwälderstr. 16-18<br />

16:30 h: „Kasper und der<br />

Weihnachtsmann“ / Freiburger<br />

Puppenbühne. Harmonie Kino,<br />

Grünwälderstr. 16-18<br />

19:30 h: „Macbeth“. Theater Freiburg,<br />

Großes Haus, Bertoldstr. 46<br />

20 h: „Judas“. Wallgraben Theater,<br />

Rathausgasse 5A<br />

Partys<br />

20 h: Move to Groove. Waldsee<br />

Gaststätte, Waldseestr. 84<br />

Film<br />

20 h: aka-Filmclub: „This Is Not a Burial,<br />

It‘s a Resurrection“ – Filmreihe: Ableben<br />

– Nachleben. GHS der Biologie, GHS<br />

Biologie, Schänzlestr. 1<br />

Vorträge & Gespräche<br />

18 h: „Sustainable Governance –<br />

nachhaltige Regierungsführung global<br />

sowie in und mit Afrika“ – Prof. Dr.<br />

Andreas Mehler. Universität Freiburg,<br />

KG1, HS1221, Platz der Universität 3<br />

19 h: „Feuer, Stahl und Schwert“ -<br />

Stefan Mäder und Achim Weihrauch<br />

. Archäologisches Museum<br />

Colombischlössle, Rotteckring 5<br />

Basel<br />

Theater & Tanz<br />

14 h: Premiere: „Trudi, die Geiss, reisst<br />

aus“ / Oper. Theater Basel, Galerie 7,<br />

Elisabethenstr. 16<br />

Andere Orte<br />

Ein sprechender Baum<br />

Kirchzarten<br />

19:30 h: “Mit der Tinte deiner Augen …<br />

“ - Daniela Engist (Lesung), Katharina<br />

Persicke (Chansons), Stefan Haselhoff<br />

(Klavier). Buchladen in der Rainhof<br />

Scheune, Höllentalstr. 96<br />

Im Haus der Jugend präsentiert<br />

Günter Fortmeier, Gewinner<br />

des Kleinkunstpreises<br />

Baden-Württemberg 2016,<br />

an gleich zwei Tagen mitreißendes<br />

Kindertheater. Am 5.<br />

November, 16 Uhr bietet er mit<br />

„Zirkus Dralladoni zeigt: Die<br />

große Tiershow“ eine<br />

abwechslungsreiche<br />

Zirkus-Theater-Show<br />

mit einem Mix aus Puppentheater,<br />

Schattenspiel<br />

sowie Zauberei für Kids<br />

ab 4 Jahren. Auf „Die<br />

abenteuerliche Reise des<br />

Hans-Georg Eichenlaub“<br />

nimmt er seine kleinen<br />

Gäste dann am 12. No-<br />

Freiburg<br />

vember, 16 Uhr mit. Die Geschichte<br />

handelt von dem sprechenden<br />

Baum Hans-Georg,<br />

der auf einem Marktplatz steht.<br />

Nachdem der Troll Pullock zur<br />

Probe bei ihm einziehen darf,<br />

beginnt das Abenteuer aus Musik<br />

und Masken ...<br />

Tickets: info@jbw.de<br />

Foto: Günter Fortmeier<br />

Witz und Religion<br />

Oft entsteht der Eindruck,<br />

Religionen seien humorlos.<br />

Eine differenzierte Betrachtung<br />

bietet das interreligiöse<br />

Gespräch „Ist Religion humorlos?“<br />

Die Gäste Arlinda Amiti<br />

(islamische Studienleiterin religionen_lokal),<br />

Peter Bollag<br />

(jüdischer Projektleiter CJP)<br />

Manipulation und Lügen<br />

Studierende der Freiburger<br />

Schauspielschule zeigen die<br />

berühmte Komödie „Tartuffe“<br />

von Molière. Unter falscher<br />

Identität manipuliert sich der<br />

titelgebende Held durch ein<br />

nur scheinbar festes Familiengefüge.<br />

Der autoritäre Vater,<br />

eine naive Figur, kommt<br />

nicht hinter den Schwindel<br />

und schließlich kritisiert die<br />

Sang und Oper<br />

Sänger*innen der Opéra<br />

TriNational führen am 3. November,<br />

19 Uhr an der Hochschule<br />

für Musik Freiburg ein<br />

szenisches Opernkonzert mit<br />

französisch-deutschem Repertoire<br />

auf. Gespielt werden<br />

bekannte und unbekanntere<br />

Stücke aus Opern, Singspielen,<br />

komischen Opern und<br />

Operetten, vor allem aus dem<br />

19. Jahrhundert. Darunter sind<br />

Szenen aus Ludwig van Beethovens<br />

„Leonore“, Johann<br />

Strauss’ „Die Fledermaus“,<br />

Georges Bizets „Carmen“ und<br />

Jacques Offenbachs „La vie<br />

Das Ende des Geldes<br />

Friedensstadt Freiburg<br />

Basel<br />

und Moisés Mayordomo (Prof.<br />

Dr., Ordinarius für Neues Testament/Basel)<br />

sprechen im<br />

Zwinglihaus Basel darüber,<br />

welche Position Humor und<br />

das Lachen in Judentum, Christentum<br />

und Islam einnehmen.<br />

Das Gespräch findet am 10.<br />

November, 19 Uhr statt.<br />

Freiburg<br />

schwunghafte Komödie auch<br />

ihn und die Obrigkeitsgläubigkeit.<br />

Ein Stück mit Aktualitätscharakter,<br />

denn Lügen<br />

und Aktualität gehören auch<br />

zu unserer gesellschaftlichen<br />

Wirklichkeit. Premiere: 18.<br />

November, 20 Uhr im E-Werk.<br />

Weitere Aufführungen im November:<br />

19./20./25./26./27.,<br />

jew. 20 Uhr, sonntags 18 Uhr.<br />

Freiburg<br />

parisienne“. Die OpéraTri-<br />

National, die 2019 gegründet<br />

wurde, ermöglicht eine enge<br />

Kooperation zwischen Hochschulen,<br />

Theatern und Opernbetrieben<br />

über Landesgrenzen<br />

hinweg.<br />

Foto: Ramon Manuel Schneeweiß<br />

Der Studientag „Das Ende<br />

des Geldes, wie wir es kannten?<br />

Über Kryptowährungen und<br />

ihre wirtschaftlichen und gesellschaftlichen<br />

Folgen“ findet<br />

am 17. November, 14.30 Uhr<br />

in der Katholischen Akademie<br />

Freiburg statt. Die Frankfurter<br />

Soziologin Barbara Brandl, der<br />

leitende Redakteur der Süddeutschen<br />

Zeitung für Wirtschaftspolitik<br />

Alexander Hage-<br />

Freiburg<br />

lüken und der Hamburger Wirtschaftssoziologe<br />

Aaron Sahr<br />

beschreiben das Phänomen der<br />

Kryptowährungen und diskutieren<br />

die politischen, gesellschaftlichen,<br />

wirtschaftlichen<br />

und ökologischen Folgen dieser<br />

neuen Finanzinstrumente.<br />

Zum Abschluss analysiert Aaron<br />

Sahr in einem Vortrag seine<br />

Perspektive auf „Die Zukunft<br />

des Geldes“.<br />

Neun friedensorientierte<br />

Freiburger Gruppen stehen<br />

hinter dem Film „tun wir.<br />

tun wir. was dazu. Pazifisten,<br />

Widerständige, Visionäre.<br />

Freiburger*innen in Zeiten<br />

von Krieg und Frieden“. Konzipiert<br />

für das 900-jährige<br />

Stadtjubiläum begleitet der<br />

Film zwei junge Menschen<br />

bei ihrem Gang durch die<br />

Stadtgeschichte Freiburgs,<br />

die in ihrer Historie als Stadt<br />

für Gerechtigkeit und Frieden<br />

greifbar wird. Aufführungen<br />

in Freiburg: 4. November, 19<br />

Uhr im Haus der Begegnung<br />

Landwasser, <strong>11</strong>. November, 19<br />

Uhr in der Auferstehungsge-<br />

Freiburg<br />

meinde Freiburg-Littenweiler,<br />

28. November, 19.30 Uhr im<br />

Kommunalen Kino und am<br />

30. November, 20 Uhr im<br />

Stadtteilzentrum Vauban.<br />

© Ganter Film & Medien


#WirSparenDas<br />

Energie sparen. Klima schützen.<br />

Solidarität leben.<br />

Im Rahmen der Kampagne laden wir regelmäßig<br />

zu Webinaren und zu Veranstaltungen im EWS-Store in<br />

Freiburg ein. Dort erfahren Sie jede Menge Wissenswertes<br />

zu vielfältigen Energiethemen und Klimaschutz.<br />

ews-schoenau.de/wirsparendas

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!