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„Musterschüler“ des Agrarumweltprogramms<br />
LK-Bezirksstellenleiter Peter Frank über beschlossenes Agrarbudget<br />
Am 20. Oktober haben sich<br />
die 27 EU-Landwirtschaftsminister<br />
in Luxemburg auf das neue<br />
EU-Agrarbudget geeinigt. Der<br />
Bezirksstellenleiter der Landwirtschaftskammer,<br />
Peter Frank,<br />
spricht mit der RUNDSCHAU<br />
über die Vorteile der gemeinsamen<br />
Agrar politik ab 2023,<br />
die Ökologisierung als wesentlichen<br />
Punkt der GAP und bringt<br />
den Wunsch nach höheren Förderungen<br />
für kleinstrukturierte<br />
landwirtschaftliche Betriebe zur<br />
Sprache.<br />
Von Elisabeth Zangerl<br />
Rund 56 Milliarden Euro jährlich<br />
macht das EU-Agrarbudget<br />
aus und gilt bis zum Jahr 2027. Die<br />
RUNDSCHAU fragt beim Bezirksstellenleiter<br />
der Landwirtschaftskammer,<br />
Peter Frank, nach, was die<br />
wesentlichsten Punkte des Budgets<br />
sind. Peter Frank erzählt: „Die Einigung<br />
zur gemeinsamen Agrarpolitik<br />
(GAP) ab 2023 ist sehr positiv<br />
zu bewerten, da das ursprünglich<br />
drohende Minus abgewehrt werden<br />
konnte und sich nun für Österreich<br />
ein Plus von 35 Millionen Euro,<br />
aufgeteilt auf sieben Jahre, ergibt“<br />
und: „In der Einigung ist es für unsere<br />
landwirtschaftlichen Betriebe<br />
sehr positiv, dass die Ausgleichszulage<br />
für benachteiligte Gebiete und<br />
das Agrarumweltprogramm ÖPUL<br />
fortgeführt und weiterentwickelt<br />
werden kann. Die von der GAP geforderten<br />
Umweltleistungen (Ökologisierung)<br />
werden von unseren<br />
Betrieben bereits jetzt schon in<br />
einem sehr hohen Maß erfüllt. Wir<br />
sind hier sozusagen ‚Musterschüler‘,<br />
denn praktisch 100 Prozent<br />
der Betriebe nehmen am Agrarumweltprogramm<br />
teil.“ Mit dem sogenannten<br />
Agrarumweltprogramm,<br />
dem österreichischen Programm<br />
zur Förderung einer umweltgerechten,<br />
extensiven und den natürlichen<br />
Lebensraum schützenden<br />
Landwirtschaft (ÖPUL), wird eine<br />
umweltschonende Bewirtschaftung<br />
der landwirtschaftlichen Flächen<br />
unterstützt.<br />
STEIGEN<br />
KOLLEG<br />
IMST<br />
ORMATIK<br />
usbildung<br />
Vorkenntnisse<br />
„BRAUCHT STÄRKERE UN-<br />
TERSTÜTZUNG“. Einen weiteren<br />
Wunsch vonseiten der Bezirkslandwirtschaftskammer<br />
erwähnt<br />
Peter Frank ebenfalls: „Für unsere<br />
sehr kleinstrukturierten Betriebe<br />
in extremen Lagen ist es dringend<br />
, www.htl-imst.at<br />
kolleg-imst.at<br />
Die Bezirksstelle der Landwirtschaftskammer fordert mehr Unterstützung für unsere kleinstrukturierten landwirtschaftlichen<br />
Betriebe in extremen Lagen.<br />
RS-Foto: Zangerl<br />
notwendig, dass es zu einer stärkeren<br />
Förderung für die ersten<br />
Hektar eines Betriebes kommt. Der<br />
aktuelle ‚Grüne Bericht‘ zeigt ja<br />
sehr deutlich auf, dass die Einkommensrückgänge<br />
in den Erschwerniskategorien<br />
drei und vier am größten<br />
sind“. Sein klarer Appell: „Da<br />
braucht es eine stärkere Unterstützung,<br />
damit uns die Betriebe erhalten<br />
bleiben.“ Dabei ist der Vorstand<br />
der Bezirkslandwirtschaftskammer<br />
Landeck selbst bereits sehr aktiv<br />
geworden und hat vor einem Jahr<br />
Maßnahmenvorschläge für die<br />
UMSTEIGEN • AUFSTEIGEN<br />
BAUTECHNIK-KOLLEG<br />
IT-KOLLEG IMST<br />
Geförderte technische Ausbildung<br />
für Erwachsene<br />
INFO-ABEND • 20.11.2020<br />
19:00 Uhr • ONLINE<br />
www.htl-imst.at<br />
neue Förderperiode definiert und<br />
an Entscheidungsträger auf nationaler<br />
Ebene übermittelt. Peter<br />
Frank erklärt: „Darin werden wichtige<br />
Eckpunkte zur Absicherung<br />
der Landwirtschaft in den extremen<br />
Bergbauerngebieten aufgelistet. Es<br />
braucht einen stärkeren Sockelbetrag<br />
für unsere Kleinbetriebe, die<br />
Fortführung der Ausgleichszulage<br />
für benachteiligte Gebiete ist überlebensnotwendig!“<br />
Ebenso sieht<br />
der Bezirksstellenleiter im Bereich<br />
der Investitionsförderung eine Notwendigkeit<br />
einer stärkeren Gewichtung<br />
für Betriebe in extremer Lage,<br />
sein Credo: „Bauen in der Hanglage<br />
ist einfach erheblich teurer als in<br />
einer Gunstlage.“<br />
ÖKOLOGISIERUNG ALS<br />
WESENTLICHER INHALT.<br />
Landwirte, die den ländlichen<br />
Raum bewirtschaften, sind von<br />
natürlichen Ressourcen abhängig –<br />
Aspekte wie Klimaereignisse, Umwelteinflüsse,<br />
etc. können sich auf<br />
die landwirtschaftlichen Tätigkeiten<br />
auswirken. Mit der sogenannten<br />
„grünen Direktzahlung“, auch<br />
„Ökologisierung“ genannt, werden<br />
Landwirte unterstützt, die landwirtschaftliche<br />
Methoden einführen<br />
oder beibehalten, die zur Erreichung<br />
der Umwelt- und Klimaziele<br />
beitragen. Die EU „belohnt“ sozusagen<br />
durch diese Ökologisierung<br />
Landwirte für die Erhaltung der<br />
natürlichen Ressourcen und die Bereitstellung<br />
öffentlicher Güter. Peter<br />
Frank ergänzt zur Ökologisierung:<br />
„20 Prozent der Mittel müssen verpflichtend<br />
für Umweltleistungen<br />
verwendet werden. Das war auch bis<br />
zuletzt ein Knackpunkt zwischen<br />
den Mitgliedstaaten. Für Österreich<br />
und für sieben weitere kleine<br />
Mitgliedstaaten war es wichtig, dass<br />
die Umweltleis tungen gesamthaft<br />
bewertet werden. Diese Forderung<br />
wurde nun berücksich tigt“ und<br />
verspricht: „Bei der weiteren Konkretisierung<br />
der Maßnahmen auf<br />
nationaler Ebene werden wir uns<br />
mit Nachdruck ganz stark für unsere<br />
kleinstrukturierte Landwirtschaft<br />
einsetzen.“<br />
Online-Einmeldetool Covid-19 der Leitstelle Tirol<br />
(dgh) Ergänzend zur telefonischen<br />
Gesundheitshotline 1450 können<br />
sich Personen, die in Tirol wohnen<br />
oder sich hier aufhalten, auf corona.<br />
leitstelle.tirol als Verdachtsfall oder<br />
Kontaktperson einmelden. Wie auch<br />
bei der telefonischen Kontaktaufnahme<br />
über die 1450 wird nach einer<br />
entsprechenden Kategorisierung<br />
auf Basis der Fragebeantwortungen<br />
eine SMS versendet, die als „Überweisung“<br />
für die Abstrichprobe an<br />
einer der derzeit sieben im Tool auswählbaren<br />
Screeningstraßen in Tirol<br />
berechtigt. Mit Stand 30. Oktober<br />
wurde die Online-Einmeldung bereits<br />
über 2300 Mal genutzt. „Nach einer<br />
erfolgreichen Testphase in den ersten<br />
Oktoberwochen zeigt sich, dass das<br />
eigens von der Leitstelle Tirol entwickelte<br />
Online-Einmeldetool zu einer<br />
Entlastung der 1450-Hotline beiträgt.<br />
Um die technische und organisatorische<br />
Funktionsfähigkeit des Tools<br />
bestmöglich zu erörtern, haben wir<br />
das Tool langsam in die Praxis eingeführt.<br />
Heute können wir daher sagen,<br />
dass es sich auf allen Ebenen bewährt<br />
hat und von der Bevölkerung bereits<br />
gut angenommen wird – auch ein<br />
Missbrauch konnte bisher nicht festgestellt<br />
werden“, erklärt Bernd Noggler,<br />
aus Landeck stammender Leiter<br />
der Leitstelle Tirol. Er verweist aber<br />
auch darauf, dass die missbräuchliche<br />
Verwendung des Einmeldetools als Erschleichung<br />
einer Leistung behördlich<br />
verfolgt wird. Auch andere österreichische<br />
Bundesländer sind bereits am<br />
Tiroler System interessiert.<br />
RUNDSCHAU Seite 14 11./12. November 2020