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ein Reader zum Themenschwerpunkt des Festival Theaterformen ...

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Die Gegenwart <strong>des</strong> Anderswo<br />

im Jetzt<br />

Themenwochenende<br />

An zwei Tagen trafen in den Rangfoyers <strong>des</strong> Staatstheater Braunschweig<br />

rund 25 Künstlerinnen und Akteure auf<strong>ein</strong>ander, die <strong>ein</strong>en<br />

eigenen Blick auf ihre Herkunft und Kulturgeschichte entwarfen. Performances,<br />

Videoarbeiten, Textarbeiten, Lectures, <strong>ein</strong> Radiofeature und<br />

<strong>ein</strong> Fotoprojekt verhielten sich zu der Frage: Wie sehr ist die Wahrnehmung<br />

je<strong>des</strong> Einzelnen von s<strong>ein</strong>er Herkunft und den damit verbundenen<br />

Erfahrungen geprägt? Wie und vor allen Dingen wo berühren sich<br />

Weltgeschichte und persönliche Geschichten?<br />

Denn wenn der Politikwissenschaftler Achille Mbembe fragt<br />

„Wer ist Afrikaner?“, dann lassen sich mögliche Antworten nicht unab-<br />

hängig von der Frage geben, die Fred Wilson stellt: „Was ist europäisch?“.<br />

Frage und Antwort sind unauflösbar mit<strong>ein</strong>ander verknüpft und<br />

bedingen sich gegenseitig. Die Kulturen der Welt sind durch ihre historischen<br />

Verstrickungen und vor allem durch die Kolonialgeschichte<br />

nicht von<strong>ein</strong>ander ablösbar. Entsprechend muss sich auch die deutsche<br />

Gesellschaft mit postkolonialen Realitäten aus<strong>ein</strong>andersetzen;<br />

die aus ihr resultierenden sozialen, wirtschaftlichen und politischen<br />

Machtverhältnisse sind bis in die Gegenwart zu spüren, nicht nur in<br />

den kolonialisierten Ländern, sondern eben auch in Deutschland.<br />

Die Gegenwart <strong>des</strong> Anderswo im Jetzt war <strong>ein</strong> Ausstellungsparcours,<br />

der mit s<strong>ein</strong>er Vielfalt der Genres, Formate und Medien zu <strong>ein</strong>em<br />

gem<strong>ein</strong>samen Erlebnis-, Denk- und Diskussonsraum <strong>ein</strong>lud.<br />

PROGRAMMÜBERSICHT<br />

PERFORMANCES, LECTURES & GESPRÄCHE<br />

Kien Nghi Ha, Berlin<br />

Decolonializing Germany – zur<br />

Notwendigkeit postkolonialer<br />

Perspektivenverschiebungen<br />

anschliessend Kien Nghi Ha im Gespräch mit Christine Regus<br />

Entgegen der üblichen Logik, den Blick vor allem auf die fernen Kolonien<br />

zu richten, fragt der Politikwissenschaftler Kien Nghi Ha in s<strong>ein</strong>em<br />

Vortrag nach der inneren Kolonialisierung Europas und Deutschlands.<br />

Vortrag im Wortlaut auf Seite 56<br />

Esther Mugambi, Amsterdam<br />

Hybrid Eyes<br />

Solo-Video-Performance<br />

Wie hätte Esther Mugambis Leben ausgesehen, wenn sie in Kenia geblieben<br />

wäre? Davon erzählt und rappt sie in ihrem Solo und spielt<br />

mit Videobildern, in denen afrikanische VJs amerikanische und europäische<br />

Filme in ihre eigene Sprache übersetzen.<br />

Fabien Eboussi Boulaga, Yaoundé<br />

Intercultural and political<br />

dialogue<br />

Basic principles from an<br />

african perspective<br />

Lecture<br />

Wie unabhängig ist Afrika heute tatsächlich? Wie müsste <strong>ein</strong>e gem<strong>ein</strong>same<br />

Bewältigung der Kolonialvergangenheit seitens Europa und Afrika<br />

aussehen? Der Philosoph und Theologe Fabien Eboussi Boulaga aus<br />

Kamerun reflektiert die Dekolonisierung auf beiden Seiten.<br />

Asta Gröting, Berlin<br />

The Inner Voice: I AM BIG<br />

mit Buddy Big Mountain, New York, Text: Deborah Levy, London<br />

Ein Dialog zwischen dem amerikanischen Indianer und Bauchredner<br />

Buddy Big Mountain und <strong>ein</strong>er Puppe, die Asta Gröting, Professorin an<br />

der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig, entworfen hat: Wer<br />

spricht hier, wenn es um die Frage der eigenen Identität geht?<br />

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