23.12.2012 Aufrufe

Spiel- und Schreibwaren Döpel - Stadtroda

Spiel- und Schreibwaren Döpel - Stadtroda

Spiel- und Schreibwaren Döpel - Stadtroda

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

6<br />

<strong>Stadtroda</strong>er Zeitung 02/11<br />

Neue Hebesätze beschlossen<br />

Liebe Bürgerinnen <strong>und</strong> Bürger,<br />

in seiner Sitzung am Montag, dem 24. Januar 2011 hat sich<br />

der <strong>Stadtroda</strong>er Stadtrat schweren Herzens mehrheitlich<br />

der Empfehlung des Freistaates Thüringen gebeugt <strong>und</strong> die<br />

Hebesätze für die Gr<strong>und</strong>steuer A <strong>und</strong> B sowie für die Gewerbesteuer<br />

erhöht.<br />

Viele Gemeinden hatten diese Anpassung auf die so genannten<br />

Mindesthebesätze schon im vergangenen Jahr<br />

durchgeführt. Denn der Freistaat Thüringen fordert von seinen<br />

Kommunen, ihre eigene Steuerkraft zu nutzen <strong>und</strong> legt<br />

im neuen Thüringer Finanzausgleichsgesetz fest, dass die<br />

durchschnittlichen Hebesätze für die Gr<strong>und</strong>steuer A auf<br />

271 %, die Gr<strong>und</strong>steuer B auf 389 % <strong>und</strong> die Gewerbesteuer<br />

auf 357 % festzulegen sind. Diese fiktiven Steuerannahmen<br />

wirken sich auf die Gesamtsumme der zu verteilenden Finanzausstattung<br />

für die Thüringer Kommunen aus, so dass<br />

ab dem Jahr 2015 diese fiktiven Hebesätze angesetzt werden<br />

<strong>und</strong> damit diejenigen Kommunen, die ihre Hebesätze nicht ab<br />

dem Jahr 2011 anheben, entsprechende Einnahmeverluste<br />

hinnehmen müssen, da für die Berechnung der Steuerkraftzahlen<br />

2015 die Hebesätze der Jahre 2011, 2012 <strong>und</strong> 2013<br />

gelten.<br />

Solche fiktiven Hebesätze sind nichts Neues <strong>und</strong> werden<br />

gr<strong>und</strong>sätzlich in allen B<strong>und</strong>esländern zur Berechnung der<br />

gemeindlichen Finanzausstattung herangezogen. Nach Angaben<br />

des B<strong>und</strong>esamtes für Statistik belief sich der durchschnittliche<br />

Hebesatz im B<strong>und</strong> für die Gewerbesteuer auf<br />

388 %, für die Gr<strong>und</strong>steuer A auf 296 % <strong>und</strong> für die Gr<strong>und</strong>steuer<br />

B auf 400 %.<br />

Wenn unsere Heimatstadt genügend Einnahmequellen hätte,<br />

wäre es durchaus denkbar gewesen, auf eine solche Anpassung<br />

zu verzichten. Leider ist die Stadt <strong>Stadtroda</strong> finanziell<br />

nicht in der Lage, auf diese Steuereinnahmen zu verzichten.<br />

Wenn wir unser Gewerbesteueraufkommen von 800 T€ in<br />

den Jahren 2006 <strong>und</strong> 2007 betrachten, so stellen wir fest,<br />

dass im Jahr 2010 nur r<strong>und</strong> 431 T€ an Gewerbesteuern eingenommen<br />

wurden. Ob wir diese Gewerbesteuer in der Höhe<br />

behalten können, ist ungewiss, da noch nicht alle Unternehmen<br />

geprüfte Bilanzen vorliegen haben. Gehen wir aber<br />

zuversichtlich davon aus, müssen wir konstatieren, dass wir<br />

einen Gewerbesteuerrückgang von 2006 bis 2010 von r<strong>und</strong><br />

400 T€ hatten. Solche enormen Steuereinbrüche – freilich<br />

der Wirtschaftskrise geschuldet – können wir nicht verkraften.<br />

Wir sind in einer Zwangslage <strong>und</strong> müssen die drohenden<br />

Einnahmeverluste kompensieren. Leider ist die Stadt bzw.<br />

sind die Gemeinden das letzte Glied in einer langen Kette<br />

<strong>und</strong> bei uns vor Ort wirken sich die in Berlin getroffenen<br />

Entscheidungen aus.<br />

Dass bereits zu Zeiten der Rot-Grünen Koalition Steuererleichterungen<br />

für Kapitalgesellschaften (GmbH, AG) getroffen<br />

worden sind, merken wir noch heute. Auch die Änderung<br />

des Länderfinanzausgleiches <strong>und</strong> der Rückgang der EU-<br />

Förderung beeinflussen den Landeshaushalt in Thüringen<br />

<strong>und</strong> damit ebenso unseren städtischen Haushalt.<br />

Die entsprechende Anpassung der Hebesätze macht sich bei<br />

der Gr<strong>und</strong>steuer A (für Land- <strong>und</strong> Forstwirtschaft) kaum bemerkbar.<br />

Die Erhöhung der Gr<strong>und</strong>steuer B wirkt sich mit r<strong>und</strong><br />

14 % aus, d. h., dass ich, am Beispiel meines eigenen Gr<strong>und</strong>stücks,<br />

beginnend ab dem Jahr 2011 im Jahr 29,26 € – sprich<br />

monatlich 2,44 € – mehr bezahlen muss. Selbstverständlich<br />

werden sich die Gr<strong>und</strong>steuererhöhungen auch bei den Mietern<br />

niederschlagen. Dort wird es eine durchschnittliche Anpassung<br />

im Bereich der Nebenkosten von 21 Cent/Monat geben.<br />

Im Bereich der Gewerbesteuer wirkt sich die Anpassung<br />

des Hebesatzes fiskalisch mit r<strong>und</strong> 2 % aus, d.h., wenn ein<br />

Gewerbesteuerzahler im Jahr 2010 1.000 € Gewerbesteuer<br />

bezahlt hat, so muss er – bei gleichem Betriebs ergebnis – im<br />

Jahr 2011 1.020 € Gewerbesteuer bezahlen. Diese Fakten<br />

lagen dem Stadtrat vor <strong>und</strong> es gab gewiss unterschiedliche<br />

Bewertungen, von der gr<strong>und</strong>sätzlichen Ablehnung bis hin<br />

zu Verständnis <strong>und</strong> Einsicht für diese Maßnahme. Natürlich<br />

hätte der Stadtrat auch entscheiden können, die Hebesätze<br />

nicht zu erhöhen; dies würde bewirken, dass man bestimmte<br />

Aufgaben nicht mehr erfüllen kann. Gerade die Finanzierung<br />

freiwilliger Aufgaben schafft eine attraktive <strong>und</strong> lebenswerte<br />

Stadt. Wir wollen weder die Bibliothek noch das Museum<br />

schließen, nicht das Bürgerbüro dezimieren <strong>und</strong> nach wie<br />

vor kulturelle Veranstaltungen, sei es in der Klosterruine oder<br />

im Museum, haben. Außerdem stehen einige Aufgaben in<br />

Zukunft an, die wir auch leisten wollen: die Sanierung der<br />

Kindertagesstätte oder die Reparatur unserer Straßen mit<br />

Blick auf die Winterschäden sowie mittelfristig ein Sanieren<br />

des Rasenplatzes im Sportstadion (allein das wird auf 200 T€<br />

Kosten beziffert). Die Instandsetzung der Rodauferstützmauern<br />

muss fortgeführt <strong>und</strong> der Hochwasserschutz optimiert<br />

werden. Für unsere Kleinen, für die Kinder <strong>und</strong> Jugendlichen<br />

möchten wir entsprechende <strong>Spiel</strong>- <strong>und</strong> Sportstätten erhalten<br />

bzw. neu errichten. Dies geht alles nur, wenn die Kommune<br />

die dazu erforderlichen Mittel einnimmt.<br />

Wenn wir diese Aufgabenerledigung für unsere Bürgerinnen<br />

<strong>und</strong> Bürger mit gleichbleibend gutem Niveau leisten wollen,<br />

dann waren diese unpopulären Entscheidungen unabdingbar.<br />

Letztendlich tragen die Stadträte in unserer Stadt für<br />

das gesamte Gemeinwesen Verantwortung <strong>und</strong> sind nicht<br />

nur den Menschen verpflichtet, die sie gewählt haben. Die<br />

größte <strong>und</strong> schwierigste Aufgabe ist, alle Strömungen, alle<br />

Bedürfnisse <strong>und</strong> alle Wünsche zur Kenntnis zu nehmen <strong>und</strong><br />

mit dem vorhandenen finanziellen Budget die größtmögliche<br />

Aufgabenerfüllung in bester Qualität zu erreichen. Die Entscheidung<br />

des Stadtrates war somit zukunftsorientiert. Wir<br />

müssen immer daran denken, dass wir bereits jetzt Mindereinnahmen<br />

aufgr<strong>und</strong> einer reduzierten Zuweisung des Freistaates<br />

haben <strong>und</strong> dass uns ein enormer Einnahmeausfall<br />

gedroht hätte, falls die Hebesätze nicht angepasst worden<br />

wären. Das hätte die Arbeits- <strong>und</strong> Leistungsfähigkeit der Stadt<br />

<strong>Stadtroda</strong> gefährdet. Mit der Hebesatzanpassung im Jahr<br />

2011 hat der Stadtrat zukunftsweisend die Stadt – auch ab<br />

dem Jahr 2015 – in die Lage versetzt, ihre Aufgaben erfüllen<br />

zu können. Dass diese Entscheidung den Stadtratsmitgliedern<br />

<strong>und</strong> mir nicht leicht gefallen ist, wurde in der Diskussion<br />

<strong>und</strong> in den Redebeiträgen deutlich. Entscheidend ist jedoch,<br />

dass wir mit dem Beschluss im Januar 2011 die Weichen<br />

für 2015 gestellt <strong>und</strong> damit die Stadt nicht der Gefahr einer<br />

verfehlten Finanzpolitik ausgesetzt haben.<br />

Harald Kramer, Bürgermeister<br />

Dank aus der Bibliothek<br />

Ein herzliches Dankeschön aus der Stadtbibliothek an<br />

alle Bürgerinnen <strong>und</strong> Bürger, die uns auch im vergangenen<br />

Jahr mit Bücher- <strong>und</strong> Zeitschriftenspenden so<br />

fre<strong>und</strong>lich unterstützt haben.<br />

Weiter möchte ich die Gelegenheit nutzen, mich für<br />

die großzügige finanzielle Unterstützung der Bibliothek<br />

durch die Eheleute Carmen <strong>und</strong> Norbert Kettner <strong>und</strong> die<br />

Stadtwerke <strong>Stadtroda</strong> zu bedanken, die es uns auch im<br />

Jahr 2010 ermöglicht hat, viele neue Bücher <strong>und</strong> andere<br />

Medien zu erwerben.<br />

Ich würde mich sehr freuen, wenn die Einrichtung auch<br />

in diesem Jahr so rege genutzt würde wie im vergangenen<br />

Jahr <strong>und</strong> freue mich schon auf Ihren Besuch.<br />

Ihre Steffi Pätz, Leiterin der Stadtbibliothek

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!